[0001] Die Erfindung betrifft eine Kleberauftragsvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine
zum Auftragen eines schmelzflüssigen Klebers auf eine Längsseite eines in einer Vorschubrichtung
bewegten Werkstücks, umfassend einen Düsenkörper, der einen Düsenkanal mit einem sich
in Längsrichtung des Düsenkanals erstreckenden Düsenschlitz zum Ausgeben des Klebers
auf die Längsseite des Werkstücks aufweist, und weiter umfassend eine im Düsenkanal
um dessen Längsachse drehbare Dosierhülse, die einen fluchtend zum Düsenschlitz positionierbaren,
in Längsrichtung des Düsenkanals ausgerichteten Dosierschlitz aufweist.
[0002] Eine derartige Kleberauftragsvorrichtung ist aus der
EP 2 308 605 A1 bekannt. Sie kommt bei Kantenanleimmaschinen zum Einsatz, mit denen eine Anleimkante,
die häufig auch als "Umleimer" bezeichnet wird, einer parallel zur Vorschubrichtung
des Werkstücks verlaufenden Längsseite des Werkstücks zugeführt und mit dem Werkstück
verklebt werden kann. Anschließend wird das Werkstück mit dem Umleimer üblicherweise
einer Nachbearbeitung zugeführt, um einen kontinuierlichen Übergang zwischen den Ober-
und Unterseiten des Werkstücks und dem Umleimer zu erzielen.
[0003] Zum Auftragen des Klebers auf die Längsseite des Werkstücks weist die Kleberauftragsvorrichtung
einen Düsenkörper auf, der einen Düsenkanal mit einem sich in Längsrichtung des Düsenkanals
erstreckenden Düsenschlitz aufweist. Im Düsenkanal ist eine Dosierhülse angeordnet,
die um die Längsachse des Düsenkanals drehbar ist und einen fluchtend zum Düsenschlitz
positionierbaren, in Längsrichtung des Düsenkanals ausgerichteten Dosierschlitz aufweist.
Der schmelzflüssige Kleber kann der Dosierhülse zugeführt und von dieser über den
Dosierschlitz und den fluchtend zum Dosierschlitz ausgerichteten Düsenschlitz auf
die Längsseite des Werkstücks aufgetragen werden. Durch Drehen der Dosierhülse um
die Längsachse des Düsenkanals kann die Dosierhülse zwischen einer Offenstellung,
in der der Dosierschlitz mit dem Düsenschlitz fluchtet, und einer Schließstellung,
in der der Dosierschlitz in Umfangsrichtung des Düsenkanals versetzt zum Düsenschlitz
angeordnet ist, hin und her geschwenkt werden, um dadurch das Auftragen des Klebers
zu steuern.
[0004] Bei der aus der
EP 2 308 605 A1 bekannten Kleberauftragsvorrichtung bildet die Dosierhülse einen unteren Endabschnitt
eines Dosierstabs aus, der den Düsenkanal durchgreift. Der Dosierstab ist um die Längsachse
des Düsenkanals drehbar und in Längsrichtung des Düsenkanals verschiebbar. Durch Drehen
des Dosierstabs kann die Dosierhülse derart positioniert werden, dass der Dosierschlitz
mit dem Düsenschlitz fluchtet, wie voranstehend erläutert. Am Dosierstab ist ein Begrenzungsglied
drehbar gehalten, das in den Düsenschlitz eintaucht und den Öffnungsbereich des Düsenschlitzes
in vertikaler Richtung nach oben begrenzt. Durch Verschieben des Dosierstabs in Längsrichtung
des Düsenkanals kann das Begrenzungsglied im Düsenschlitz derart positioniert werden,
dass eine untere Endfläche des Begrenzungsglieds in Höhe einer oberen Längskante des
Werkstücks positioniert werden kann. Dadurch kann sichergestellt werden, dass schmelzflüssiger
Kleber nicht zur Oberseite des Werkstücks gelangen und diese beeinträchtigen kann.
[0005] Die aus der
EP 2 308 605 A1 bekannte Kleberauftragsvorrichtung hat sich in der Praxis bewährt. Allerdings wäre
es wünschenswert, die Prozesssicherheit bei der Verarbeitung moderner Kleber noch
zu erhöhen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Kleberauftragsvorrichtung der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass moderne Kleber noch prozesssicherer
verarbeitbar sind.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Kleberauftragsvorrichtung der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass in der Dosierhülse ein Stellkolben in Längsrichtung des Düsenkanals
verschiebar gelagert ist, wobei am Stellkolben ein in den Dosierschlitz eintauchendes
Dosierschlitzbegrenzungsteil um die Längsachse des Düsenkanals drehbar gelagert ist,
das den Öffnungsbereich des Dosierschlitzes in vertikaler Richtung nach oben begrenzt.
[0008] Gemäß der Erfindung ist die Dosierhülse, mit deren Hilfe das Auftragen von Kleber
am Düsenschlitz gesteuert werden kann, zwar um die Längsachse des Düsenkanals drehbar,
sie ist aber nicht zwingend in Längsrichtung des Düsenkanals verschiebbar. Der Stellkolben,
an dem das Dosierschlitzbegrenzungsteil gehalten ist, welches den Öffnungsbereich
des Dosierschlitzes nach oben begrenzt, ist zwar in Längsrichtung des Düsenkanals
verschiebbar, er ist aber nicht zwingend um die Längsachse des Düsenkanals drehbar.
Bei der erfindungsgemäßen Kleberauftragsvorrichtung erfolgt die Steuerung des Auftragens
von Kleber auf die Längsseite des Werkstücks mit Hilfe der zwar drehbaren, nicht aber
zwingend verschiebbaren Dosierhülse, und die Steuerung des Öffnungsbereichs des Dosierschlitzes
erfolgt mit Hilfe des zwar verschiebbaren, nicht aber zwingend drehbaren Stellkolbens,
an dem das Dosierschlitzbegrenzungsteil gehalten ist. Dies erlaubt es, moderne Kleber
noch prozesssicherer zu verarbeiten.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Kleberauftragsvorrichtung wird der Öffnungsbereich des
Dosierschlitzes in vertikaler Richtung nach oben mittels des Dosierschlitzbegrenzungsteils
begrenzt. Bei einer Drehbewegung der Dosierhülse um die Längsachse des Düsenkanals
folgt das in den Dosierschlitz eintauchende Dosierschlitzbegrenzungsteil der Drehbewegung
der Dosierhülse. Zu diesem Zweck ist das Dosierschlitzbegrenzungsteil am Stellkolben
um die Längsachse des Düsenkanals drehbar gelagert. Die Positionierung des Dosierschlitzbegrenzungsteils
in vertikaler Richtung erfolgt mit Hilfe des Stellkolbens, der zu diesem Zweck in
Längsrichtung des Düsenkanals hin und her bewegt werden kann.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kleberauftragsvorrichtung
ist die Dosierhülse in Längsrichtung des Düsenkanals unverstellbar gelagert.
[0011] Von Vorteil ist es, wenn das Dosierschlitzbegrenzungsteil ein erstes Gleitstück und
ein zweites Gleitstück aufweist, wobei das erste Gleitstück in eine in Umfangsrichtung
umlaufende Ringnut des Stellkolbens eintaucht und an einander gegenüberliegenden Nutwänden
der Ringnut gleitend anliegt, und wobei das zweite Gleitstück in den Dosierschlitz
eintaucht und an einander gegenüberliegenden Schlitzwänden des Dosierschlitzes gleitend
anliegt. Das erste Gleitstück dient der drehbaren Lagerung des Dosierschlitzbegrenzungsteils
am Stellkolben, und das zweite Gleitstück dient der Begrenzung des Öffnungsbereichs
des Dosierschlitzes in vertikaler Richtung nach oben. Bei einer Drehbewegung der Dosierhülse
folgt das in den Dosierschlitz eintauchende zweite Gleitstück der Dosierhülse und
das erste Gleitstück gleitet an den Nutwänden der Ringnut des Stellkolbens entlang.
Bei einer Axialbewegung des Stellkolbens folgt das in die Ringnut eintauchende erste
Gleitstück dem Stellkolben und das zweite Gleitstück gleitet an den Schlitzwänden
des Dosierschlitzes entlang.
[0012] Bevorzugt erstreckt sich das erste Gleitstück in Umfangsrichtung über einen Teilbereich
der Ringnut.
[0013] Das zweite Gleitstück erstreckt sich in axialer Richtung vorzugsweise bis in Höhe
einer unteren Stirnseite des Stellkolbens.
[0014] Der Stellkolben ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung an einer
Kolbenstange gehalten, die in der Dosierhülse in Längsrichtung des Düsenkanals verstellbar
gelagert ist. Über die Kolbenstange kann der Stellkolben auf einfache Weise in vertikaler
Richtung in der Dosierhülse positioniert werden.
[0015] Die Kolbenstange ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung manuell, elektromotorisch
oder pneumatisch verstellbar.
[0016] Bevorzugt ist die Kolbenstange programmgesteuert verstellbar.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass die Kolbenstange mittels eines Stellglieds, insbesondere
eines Stellmotors, in Längsrichtung des Düsenkanals verstellbar ist.
[0018] Die Kopplung der Kolbenstange mit dem Stellglied kann beispielsweise über Getriebeelemente
erfolgen, insbesondere über einen Spindelantrieb.
[0019] Günstig ist es, wenn die Kleberauftragsvorrichtung zusätzlich zum Dosierschlitzbegrenzungsteil
ein Düsenschlitzbegrenzungsteil aufweist, das in den Düsenschlitz eintaucht, wobei
der Öffnungsbereich des Düsenschlitzes in vertikaler Richtung nach oben mittels des
Düsenschlitzbegrenzungsteils begrenzbar ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung der
Erfindung wird der Öffnungsbereich des Dosierschlitzes in vertikaler Richtung nach
oben mittels des Dosierschlitzbegrenzungsteils begrenzt, und der Öffnungsbereich des
Düsenschlitzes in vertikaler Richtung nach oben wird mittels des Düsenschlitzbegrenzungsteils
begrenzt. Dadurch kann das Risiko besonders geringgehalten werden, dass schmelzflüssiger
Kleber auf die Oberseite des Werkstücks gelangt.
[0020] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Düsenschlitzbegrenzungsteil mit dem Dosierschlitzbegrenzungsteil
gekoppelt ist. Die Kopplung erlaubt es auf konstruktiv einfache Weise, die vertikale
Stellung des Dosierschlitzbegrenzungsteils an die vertikale Stellung des Düsenschlitzbegrenzungsteils
anzupassen.
[0021] Günstig ist es, wenn das Düsenschlitzbegrenzungsteil mit einer Tastvorrichtung gekoppelt
ist, wobei mittels der Tastvorrichtung eine obere Längskante des Werkstücks berührungsbehaftet
oder berührungslos erfassbar ist, die die Längsseite des Werkstücks oberseitig begrenzt,
auf welche der Kleber aufzutragen ist. Die Kopplung des Düsenschlitzbegrenzungsteils
mit der Tastvorrichtung erlaubt es, das Düsenschlitzbegrenzungsteil in Abhängigkeit
von der Lage der oberen Längskante des Werkstücks und damit in Abhängigkeit von der
Dicke des Werkstücks zu positionieren. Insbesondere kann dadurch auf einfache Weise
eine untere Endfläche des Düsenschlitzbegrenzungsteils in Höhe der oberen Längskante
des Werkstücks positioniert werden.
[0022] Die Tastvorrichtung weist bevorzugt ein Tastelement auf, das an die obere Längskante
des Werkstücks anlegbar ist, wobei die obere Längskante die Längsseite des Werkstücks
oberseitig begrenzt, auf die der Kleber aufzutragen ist.
[0023] Bevorzugt ist das Düsenschlitzbegrenzungsteil mit dem Tastelement starr verbunden.
[0024] Von Vorteil ist es, wenn das Düsenschlitzbegrenzungsteil als in den Düsenschlitz
eintauchender Vorsprung des Tastelements ausgestaltet ist.
[0025] Der Vorsprung kann an zwei einander gegenüberliegenden Schlitzwänden des Düsenschlitzes
gleitend anliegen.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass die Tastvorrichtung an einer Führungsstange gehalten
ist, die mit der Kolbenstange mechanisch verbunden ist.
[0027] Günstig ist es, wenn die Tastvorrichtung federelastisch in Richtung auf die Oberseite
des Werkstücks vorgespannt ist.
[0028] Vorzugsweise ist eine Druckfeder zwischen die Tastvorrichtung und die Führungsstange
eingespannt, die die Tastvorrichtung mit einer federelastischen Vorspannung in Richtung
der Oberseite des Werkstücks beaufschlagt.
[0029] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Düsenkörper
eine in Umfangsrichtung des Düsenkanals versetzt zum Düsenschlitz angeordnete Spülöffnung
auf, die in einen Spülkanal mündet, wobei die Dosierhülse zwischen einer Kleberauftragsstellung,
in der der Dosierschlitz fluchtend zum Düsenschlitz ausgerichtet ist, einer Spülstellung,
in der der Dosierschlitz fluchtend zur Spülöffnung ausgerichtet ist, und einer Schließstellung,
in der der Dosierschlitz von der Wand des Düsenkanals abgedeckt ist, um die Längsachse
des Düsenkanals hin und her drehbar ist. Zum Auftragen von Kleber auf die Längsseite
des Werkstücks kann die Dosierhülse um die Längsachse des Düsenkanals in eine Spülstellung
gedreht werden, in der der Dosierschlitz fluchtend zum Düsenschlitz ausgerichtet ist.
Zum Reinigen der Kleberauftragsvorrichtung kann die Dosierhülse um die Längsachse
des Düsenkanals in eine Spülstellung gedreht werden, in der der Dosierschlitz fluchtend
zu einer Spülöffnung ausgerichtet ist, die in einen Spülkanal mündet. Über den Spülkanal
kann schmelzflüssiger Kleber zu Reinigungszwecken einem Auffangbehälter zugeführt
werden. Darüber hinaus kann die Dosierhülse um die Längsachse des Düsenkanals in eine
Schließstellung gedreht werden, in der der Dosierschlitz von der Wand des Düsenkanals
abgedeckt ist.
[0030] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine erste perspektivische Darstellung einer Kleberauftragsvorrichtung, an der ein
Werkstück entlangbewegt wird;
- Figur 2:
- eine zweite perspektivische Darstellung der Kleberauftragsvorrichtung, wobei das Werkstück
ausgeblendet ist;
- Figur 3:
- eine Teilschnittansicht der Kleberauftragsvorrichtung längs der Linie 3-3 in Figur
1;
- Figur 4:
- eine Schnittansicht der Kleberauftragsvorrichtung längs der Linie 4-4 in Figur 2,
wobei eine Dosierhülse eine Kleberauftragsstellung einnimmt;
- Figur 5:
- eine Schnittansicht entsprechend Figur 4, wobei die Dosierhülse eine Spülstellung
einnimmt;
- Figur 6:
- eine Schnittansicht entsprechend Figur 4, wobei die Dosierhülse eine Schließstellung
einnimmt.
[0031] In der Zeichnung ist schematisch eine Kleberauftragsvorrichtung 10 dargestellt für
eine an sich bekannte und deshalb in der Zeichnung zur Erzielung einer besseren Übersicht
nicht dargestellte Kantenanleimmaschine. Die Kantenanleimmaschine weist in üblicher
Weise ein Maschinenoberteil und ein Maschinenunterteil auf. Das Maschinenunterteil
umfasst ein Gestell sowie verschiedene Bearbeitungsaggregate wie beispielswiese Sägen
und Fräsen. Das Maschinenoberteil ist relativ zum Maschinenunterteil in vertikaler
Richtung verstellbar gehalten. Am Maschinenoberteil und am Maschinenunterteil sind
Transportglieder, zum Beispiel Förderketten, gelagert, mit deren Hilfe ein Werkstück
12 in einer Vorschubrichtung 14 bewegt werden kann. Das Werkstück 12 weist verschiedene
Seiten auf, nämlich eine Vorderseite 16, eine Rückseite 18, eine Oberseite 20, eine
Unterseite 22, eine erste Längsseite 24 und eine zweite Längsseite 26. Mittels der
Kleberauftragsvorrichtung 10 kann auf die erste Längsseite 24 ein schmelzflüssiger
Kleber aufgetragen werden. Anschließend kann mittels der Kantenanleimmaschine eine
Anleimkante auf die erste Längsseite geklebt werden.
[0032] Die Kleberauftragsvorrichtung 10 umfasst einen Düsenkörper 28, der einen sich in
vertikaler Richtung erstreckenden Düsenkanal 30 aufweist. An einen unteren Endbereich
32 des Düsenkanals 30 kann eine an sich bekannte und deshalb zur Erzielung einer besseren
Übersicht in der Zeichnung nicht dargestellte Zufuhrleitung für schmelzflüssigen Kleber
angeschlossen werden. Der Düsenkörper 28 weist eine Werkstückanlageseite 34 auf, an
der das Werkstück 12 mit seiner ersten Längsseite 24 entlanggleiten kann. Im Bereich
der Werkstückanlageseite 34 weist der Düsenkörper 28 einen sich in Längsrichtung des
Düsenkanals 30 erstreckenden Düsenschlitz 36 auf.
[0033] Im Düsenkanal 30 ist eine Dosierhülse 38 um die Längsachse 40 des Düsenkanals 30
drehbar aber in axialer Richtung unverschiebbar gelagert. Die Dosierhülse 38 ragt
aus dem Düsenkanal 30 vertikal nach oben heraus und ist in diesem herausragenden Bereich
drehfest mit einem Dreharm 42 verbunden, mit dessen Hilfe die Dosierhülse 38 um die
Längsachse 40 gedreht werden kann.
[0034] Zu axialen Festlegung weist die Dosierhülse 38 in ihrem aus dem Düsenkanal 30 herausragenden
Abschnitt einen radial nach außenstehenden Flansch 44 auf, der zwischen einem ortsfesten
ersten Halteelement 46 und einem ortsfesten zweiten Halteelement 48 positioniert ist.
Eine Bewegung der Dosierhülse 38 in Längsrichtung des Düsenkanals 30 ist somit nicht
möglich.
[0035] Der Dreharm 42 ist mit einem an sich bekannten und deshalb zur Erzielung einer besseren
Übersicht in der Zeichnung nicht dargestellten Drehantrieb gekoppelt. Hierbei kann
es sich beispielsweise um einen Elektroantrieb oder um einen pneumatischen Antrieb
handeln.
[0036] Die Dosierhülse 38 weist einen in Längsrichtung des Düsenkanals 30 ausgerichteten
Dosierschlitz 50 auf, der mit Hilfe des Dreharms 42 zwischen einer in den Figuren
3 und 4 dargestellten Kleberauftragsstellung, einer in Figur 5 dargestellten Spülstellung
und einer in Figur 6 dargestellten Schließstellung um die Längsachse 40 des Düsenkanals
30 hin und her gedreht werden kann. In der Kleberauftragsstellung fluchtet der Dosierschlitz
50 mit dem Düsenschlitz 36, so dass über den Düsenkanal 30, die Dosierhülse 38, den
Dosierschlitz 50 und den Düsenschlitz 36 schmelzflüssiger Kleber auf die erste Längsseite
24 des Werkstücks 12 aufgetragen werden kann. Die Spülstellung ist in Umfangsrichtung
der Dosierhülse 38 versetzt zur Kleberauftragsstellung angeordnet. In der Spülstellung
fluchtet der Dosierschlitz 50 mit einer Spülöffnung 52 des Düsenkörpers 28. Dies wird
insbesondere aus Figur 5 deutlich. Zu Reinigungszwecken der Kleberauftragsvorrichtung
10 kann schmelzflüssiger Kleber über die Spülöffnung 52 einem Spülkanal 54 des Düsenkörpers
28 zugeführt und über den Spülkanal 54 an einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Auffangbehälter abgegeben werden. Dies wird nachstehend noch näher erläutert. Im Bereich
zwischen der Kleberauftragsstellung und der Spülstellung ist eine Schließstellung
angeordnet, in der der Dosierschlitz 50 von der Wand des Düsenkanals 30 abgedeckt
und somit verschlossen ist.
[0037] In der Dosierhülse 38 ist ein Stellkolben 56 in Längsrichtung des Düsenkanals 30
verschiebbar gelagert. Der Stellkolben 56 ist an einer Kolbenstange 58 Iösbar gehalten.
In der dargestellten Ausführungsform ist der Stellkolben 56 mit der Kolbenstange 58
verschraubt.
[0038] Die Kolbenstange 58 ragt oberseitig aus der Dosierhülse 38 heraus und ist in der
Dosierhülse 38 axial verschiebbar gelagert.
[0039] Der Stellkolben 56 weist eine in Umfangsrichtung umlaufende Ringnut 60 auf. In der
Ringnut 60 ist ein Dosierschlitzbegrenzungsteil 62 relativ zum Stellkolben 56 um die
Längsachse 40 des Düsenkanals 30 verdrehbar gelagert. Zu diesem Zweck weist das Dosierschlitzbegrenzungsteil
62 ein erstes Gleitstück 60 auf, das in die Ringnut 60 eintaucht und an einander gegenüberliegenden
Nutwänden der Ringnut 60 gleitend anliegt. An das erste Gleitstück 60 schließt sich
außerhalb der Ringnut 60 ein zweites Gleitstück 66 des Dosierschlitzbegrenzungsteils
62 an. Das zweite Gleitstück 66 taucht in den Dosierschlitz 50 ein und liegt an zwei
einander gegenüberliegenden Schlitzwänden des Dosierschlitzes 50 gleitend an. Das
zweite Gleitstück 66 weist eine dem unteren Endbereich 32 des Düsenkanals 30 zugewandte
untere Endfläche 68 auf. Die untere Endfläche 68 ist in Höhe einer der Kolbenstange
58 abgewandten unteren Stirnseite 70 des Stellkolbens 56 angeordnet. Die untere Endfläche
68 begrenzt einen Öffnungsbereich 72 des Dosierschlitzes 50 in vertikaler Richtung
nach oben. Wird die Dosierhülse 38 um die Längsachse 40 gedreht, so wird das Dosierschlitzbegrenzungsteil
62 von der Dosierhülse 38 mitgeführt, wobei das Dosierschlitzbegrenzungsteil 62 relativ
zum Stellkolben 56 um die Längsachse 40 gedreht wird.
[0040] Die Kolbenstange 58 ist an ihrem aus der Dosierhülse 38 herausragenden Endabschnitt
über eine mechanische Kopplungseinrichtung 74 starr mit einer Führungsstange 76 verbunden,
die parallel zur Kolbenstange 58 ausgerichtet ist. An ihrem der Kopplungseinrichtung
74 abgewandten unteren Endbereich trägt die Führungsstange 76 eine Tastvorrichtung
78, mit deren Hilfe eine obere Längskante 92 des Werkstücks 12 abgetastet werden kann.
Die obere Längskante 92 begrenzt die erste Längsseite 24 nach oben. Die Tastvorrichtung
78 weist ein Tastelement 80 auf, das an die obere Längskante 92 gleitend anlegbar
ist. Das Tastelement 80 ist an einem Haltezapfen 82 festgelegt, der mittels einer
Druckfeder 84 in Richtung der Oberseite 20 des Werkstücks 12 elastisch vorgespannt
ist. Die Druckfeder 84 ist zwischen der Führungsstange 76 und der Tastvorrichtung
78 angeordnet.
[0041] Das Tastelement 80 weist einen Vorsprung 86 auf, der ausgehend von der Werkstückanlageseite
34 des Düsenkörpers 28 in den Düsenschlitz 36 eintaucht, wobei er an zwei einander
gegenüberliegenden Schlitzwänden des Düsenschlitzes 36 gleitend anliegt. Der Vorsprung
86 bildet ein Düsenschlitzbegrenzungsteil 88 der Kleberauftragsvorrichtung 10 aus,
das einen Öffnungsbereich 90 des Düsenschlitzes 36 in vertikaler Richtung nach oben
begrenzt.
[0042] Das Düsenschlitzbegrenzungsteil 88 ist über die Tastvorrichtung 78, die Druckfeder
84, die Führungsstange 76, die Kopplungseinrichtung 74, die Kolbenstange 58 und den
Stellkolben 56 mit dem Dosierschlitzbegrenzungsteil 62 mechanisch gekoppelt.
[0043] Die vertikale Stellung der Kolbenstange 58 kann entsprechend der Dicke des Werkstückes
12 mittels eines an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung zur Erzielung einer
besseren Übersicht nicht dargestellten Stellglieds, beispielsweise eines elektrischen
oder pneumatischen Stellmotors, vorgegeben werden. Dies erlaubt es, auch die vertikale
Stellung des Dosierschlitzbegrenzungsteils 62 und des Düsenschlitzbegrenzungsteils
88 vorzugeben, wobei die exakte Stellung des Düsenschlitzbegrenzungsteils 88 mittels
der elastischen Vorspannung (Druckfeder 84) des Tastelements 80, das an der oberen
Längskante 92 des Werkstücks 12 gleitend anliegt, an die obere Längskante 92 angepasst
werden kann. Die federelastische Vorspannung ermöglicht es, geringfügige Schwankungen
der Dicke des Werkstückes 12 auszugleichen.
[0044] Mit Hilfe des Dosierschlitzbegrenzungsteils 62 und des Düsenschlitzbegrenzungsteils
88 ist sichergestellt, dass schmelzflüssiger Kleber lediglich auf die erste Längsseite
24 des Werkstücks 12, nicht aber auf dessen Oberseite 20 gelangen kann.
[0045] Um schmelzflüssigen Kleber auf die erste Längsseite 24 des Werkstücks 12 aufzutragen,
kann die Dosierhülse 38 in ihre Kleberauftragsstellung gedreht werden, so dass der
Dosierschlitz 50 fluchtend zum Düsenschlitz 36 ausgerichtet ist. Soll das Auftragen
von schmelzflüssigem Kleber beendet werden, so kann die Dosierhülse 38 in ihre Schließstellung
gedreht werden, in der der Dosierschlitz um einen Drehwinkel von beispielsweise 45°
versetzt zum Düsenschlitz 36 angeordnet und von der Wand des Düsenkanals 30 abgedeckt
ist. Zu Reinigungszwecken kann die Dosierhülse 38 in der gleichen Drehrichtung um
einen weiteren Drehwinkel von beispielsweise 45° in ihre Spülstellung verschwenkt
werden, in der der Dosierschlitz 50 fluchtend zur Spülöffnung 52 ausgerichtet ist,
so dass schmelzflüssiger Kleber über den Dosierschlitz 50 und die Spülöffnung 52 in
den Spülkanal 54 gelangen und von diesem zu einem Auffangbehälter geführt werden kann.
1. Kleberauftragsvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine zum Auftragen eines schmelzflüssigen
Klebers auf eine Längsseite (24) eines in einer Vorschubrichtung (14) bewegten Werkstücks
(12), umfassend einen Düsenkörper (28), der einen Düsenkanal (30) mit einem sich in
Längsrichtung des Düsenkanals (30) erstreckenden Düsenschlitz (36) aufweist, und weiter
umfassend eine im Düsenkanal (30) um dessen Längsachse (40) drehbare Dosierhülse (38),
die einen fluchtend zum Düsenschlitz (36) positionierbaren, in Längsrichtung des Düsenkanals
(30) ausgerichteten Dosierschlitz (50) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Dosierhülse (38) ein Stellkolben (56) in Längsrichtung des Düsenkanals (30)
verschiebbar gelagert ist, wobei am Stellkolben (56) ein in den Dosierschlitz (50)
eintauchendes Dosierschlitzbegrenzungsteil (62) drehbar gelagert ist, das den Öffnungsbereich
(72) des Dosierschlitzes (50) in vertikaler Richtung nach oben begrenzt.
2. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierhülse (38) in Längsrichtung des Düsenkanals (30) unverstellbar gelagert
ist.
3. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dosierschlitzbegrenzungsteil (62) ein erstes Gleitstück (64) und ein zweites
Gleitstück (66) aufweist, wobei das erste Gleitstück (64) in eine in Umfangsrichtung
umlaufende Ringnut (60) des Stellkolbens (56) eintaucht und an einander gegenüberliegenden
Nutwänden der Ringnut (60) gleitend anliegt, und wobei das zweite Gleitstück (66)
in den Dosierschlitz (50) eintaucht und an einander gegenüberliegenden Schlitzwänden
des Dosierschlitzes (50) gleitend anliegt.
4. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zweite Gleitstück (66) in axialer Richtung bis in Höhe einer unteren Stirnseite
(70) des Stellkolbens (56) erstreckt.
5. Kleberauftragsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkolben (56) an einer Kolbenstange (58) gehalten ist, die in der Dosierhülse
(38) in Längsrichtung des Düsenkanals (30) verstellbar gelagert ist.
6. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (58) manuell, elektromotorisch oder pneumatisch, insbesondere programmgesteuert,
verstellbar ist.
7. Kleberauftragsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberauftragsvorrichtung (10) ein Düsenschlitzbegrenzungsteil (88) aufweist,
das in den Düsenschlitz (36) eintaucht, wobei ein Öffnungsbereich (90) des Düsenschlitzes
(36) in vertikaler Richtung nach oben mittels des Düsenschlitzbegrenzungsteils (88)
begrenzbar ist.
8. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenschlitzbegrenzungsteil (88) mit dem Dosierschlitzbegrenzungsteil (62) gekoppelt
ist.
9. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenschlitzbegrenzungsteil (88) mit einer Tastvorrichtung (78) gekoppelt ist,
wobei mittels der Tastvorrichtung (78) eine obere Längskante (92) des Werkstücks (12)
erfassbar ist, die die Längsseite (24) des Werkstücks (12) oberseitig begrenzt, auf
welche der Kleber aufzutragen ist.
10. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastvorrichtung (78) ein Tastelement (80) aufweist, das an die obere Längskante
(92) anlegbar ist.
11. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenschlitzbegrenzungsteil (88) als in den Düsenschlitz (36) eintauchender Vorsprung
(86) des Tastelements (80) ausgestaltet ist.
12. Kleberauftragsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (86) an zwei einander gegenüberliegenden Schlitzwänden des Düsenschlitzes
(36) gleitend anliegt.
13. Kleberauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastvorrichtung (78) an einer Führungsstange (76) gehalten ist, die mit der Kolbenstange
(58) mechanisch verbunden ist.
14. Kleberauftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastvorrichtung (78) federelastisch in Richtung auf die Oberseite (20) des Werkstücks
(12) vorgespannt ist.
15. Kleberauftragsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (28) eine in Umfangsrichtung des Düsenkanals (30) versetzt zum Düsenschlitz
(36) angeordnete Spülöffnung (52) aufweist, die in einen Spülkanal (54) mündet, wobei
die Dosierhülse (38) zwischen einer Kleberauftragsstellung, in der der Dosierschlitz
(50) fluchtend zum Düsenschlitz (36) ausgerichtet ist, einer Spülstellung, in der
der Dosierschlitz (50) fluchtend zur Spülöffnung (52) ausgerichtet ist, und einer
zwischen der Kleberauftragsstellung und der Spülstellung angeordneten Schließstellung,
in der der Dosierschlitz (50) von der Wand des Düsenkanals (30) abgedeckt ist, um
die Längsachse (40) des Düsenkanals (30) hin und her drehbar ist.