[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zum Verbinden
von einer in einer Förderrichtung auslaufenden ersten porösen Materialbahn mit einer
zweiten porösen Materialbahn, umfassend eine Schneidvorrichtung zum Schneiden eines
freien, nachlaufenden Endes der ersten Materialbahn und eines freien, vorauslaufenden
Endes der zweiten Materialbahn und eine Verbindungsvorrichtung zum Verbinden des freien
Endes der ersten Materialbahn mit dem freien Ende der zweiten Materialbahn zu einer
endlosen porösen Materialbahn unter Bildung eines sich quer zu der Förderrichtung
über einer Breite der endlosen Materialbahn erstreckenden Überlappungsbereiches, wobei
die Schneidvorrichtung ferner dazu eingerichtet ist zwei unterschiedliche Schnittverläufe
zu erzeugen, derart, dass am freien Ende der ersten Materialbahn ein erster Schnittverlauf
vorliegt, der nichtkomplementär zu einem am freien Ende der zweiten Materialbahn erzeugten
zweiten Schnittverlauf ist, und wobei die Verbindungsvorrichtung dazu eingerichtet
ist die freien Enden der Materialbahnen derart zu verbinden, dass in dem Überlappungsbereich
über die Breite der endlosen Materialbahn zumindest ein Durchbruch vorhanden ist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden von einer in einer Förderrichtung
auslaufenden ersten porösen Materialbahn mit einer zweiten porösen Materialbahn, die
folgenden Schritte umfassend: Schneiden eines freien, nachlaufenden Endes der ersten
Materialbahn und eines freien, vorauslaufenden Endes der zweiten Materialbahn mit
einer Schneidvorrichtung, Verbinden des freien Endes der ersten Materialbahn mit dem
freien Ende der zweiten Materialbahn zu einer endlosen porösen Materialbahn mit einer
Verbindungsvorrichtung unter Bildung eines sich quer zu der Förderrichtung über einer
Breite der endlosen Materialbahn erstreckenden Überlappungsbereichs, wobei die Schneidvorrichtung
zwei unterschiedliche Schnittverläufe erzeugt, derart, dass am freien Ende der ersten
Materialbahn ein erster Schnittverlauf vorliegt, der nichtkomplementär zu einem am
freien Ende der zweiten Materialbahn erzeugten zweiten Schnittverlauf ist, und wobei
die freien Enden der Materialbahnen derart verbunden werden, dass in dem Überlappungsbereich
über die Breite der endlosen Materialbahn zumindest ein Durchbruch vorhanden ist
[0003] Vorrichtungen und Verfahren zur Verbindung zweier endlich langer Materialbahnen kommen
in der Tabak verarbeitenden Industrie vor allem dann zum Einsatz, wenn zur unterbrechungsfreien
Aufrechterhaltung der Produktion von endlosen Strängen endlose Materialbahnen zur
Verfügung gestellt werden sollen. Dies betrifft beispielsweise die Herstellung von
Tabakstöcken, Filtern oder Filtersträngen, aber auch die Herstellung von sogenannten
Heat-not-Burn - Produkten, also Produkten die beim Konsum erhitzt jedoch nicht verbrannt
werden. Die endlich langen Materialbahnen sind üblicherweise auf Bobinen vorhanden.
Bevor eine auf einer ersten Bobine vorhandene erste Materialbahn vollständig abgewickelt
ist und die Bobine leerläuft, wird eine zweite Materialbahn, die auf einer zweiten
Bobine vorhanden ist, in die gleiche Förderrichtung wie die erste Materialbahn positioniert.
Die beiden Materialbahnen, genauer das nachlaufende freie Ende der ersten Materialbahn,
welche sich gerade noch in der Produktion befindet, und das vorauslaufende freie Ende
der neuen noch nahezu vollständig auf der zweiten Bobine vorhandenen Materialbahn
werden zueinander ausgerichtet, geschnitten und anschließend zu einer endlosen Materialbahn
miteinander verbunden. Die Produktion wird anschließend mit der auf der zweiten Bobine
befindlichen zweiten Materialbahn, welche dann ebenfalls in Förderrichtung transportiert
wird, fortgesetzt. Weitere Materialbahnen werden in der beschriebenen Art und Weise
wieder mit der jeweils auslaufenden Materialbahn verbunden, so dass ein kontinuierlicher
Produktionsprozess sichergestellt ist. Das Schneiden und Verbinden von endlichen Materialbahnen
zu einer unendlich langen Materialbahn wird auch als "Splicen" bezeichnet.
[0004] Aufgrund der hohen Produktionsgeschwindigkeit moderner Maschinen der Tabak verarbeitenden
Industrie laufen die Bobinen teilweise in relativ kurzen Zeitabständen leer. Das Splicen
der Materialbahnen wie auch der Bobinenwechsel findet daher in vielen Fällen vollautomatisch
statt. Eine Vorrichtung zum Ansetzen von Streifenmaterial einer Spule an das Streifenmaterial
einer geleerten Spule geht beispielsweise bereits aus der
DE 31 40 768 A1 hervor. Mit der aus diesem Dokument bekannten Maschine werden zwei Bahnen aus Streifenmaterial,
welche an ihren Stirnseiten, also auf Stoß, aneinander liegen, durch ein durchgehendes
quer zur Längserstreckungsrichtung der Bahnen verlaufendes Klebeband miteinander verbunden.
Das Klebeband verbindet einseitig die großen Flachseiten der beiden Streifen.
[0005] Bei einer solchen Vorrichtung werden die Materialbahnen rechtwinklig, also quer zur
Förderrichtung der Materialbahnen, geschnitten und miteinander verbunden. Soll abweichend
von
DE 31 40 768 A1 die Verwendung eines Klebestreifens vermieden werden, so ist es ebenfalls bekannt,
Materialbahnen in einem Überlappungsbereich miteinander zu verbinden. Die Materialbahnen
können hilfsstofffrei, beispielsweise durch Befeuchten und Pressen oder Prägen, miteinander
verbunden werden. Eine Vorrichtung, mit der eine solche Art der Verbindung zwischen
zwei Materialbahnen hergestellt werden kann, ist beispielsweise aus der
DE 10 2014 018 818 A1 bekannt.
[0006] Eine endlose Materialbahn, welche aus zwei überlappenden Materialbahnen zusammengefügt
wird oder bei der die beiden Materialbahnen mit einem durchgehenden Klebestreifen
miteinander verbunden sind, weist im Verbindungsbereich zwischen den beiden Flachbahnen
unvermeidbar einen Materialüberschuss auf. Dieser Materialüberschuss kommt entweder
durch das zur Verbindung der Flachbahnen aufgebrachte Klebeband zustande oder ist
durch den Überlappungsbereich, in dem die Flachbahn aufgrund der Überlappung der ersten
und der zweiten Flachbahn doppelt vorliegt, bedingt. Der Überlappungsbereich erstreckt
sich über die vollständige Breite der Materialbahn, was zu einer plötzlichen und im
Produktionsprozess ruckartig auftretenden Verdickung beispielsweise eines unter Zuhilfenahme
der unendlichen Flachbahn hergestellten Strangs führen kann. Eine solche Verdickung
muss beispielsweise durch ein Format transportiert werden, was zu entsprechenden Problemen,
bis hin zum Reißen des zu bildenden Strangs oder der unendlichen Materialbahn führen
kann. Um die Materialanhäufung oder Verdickung weniger ruckartig und plötzlich auszugestalten,
ist es auch bekannt, die Schnitte nicht senkrecht zur Förderrichtung, sondern im spitzen
Winkel zu dieser zu führen. Die auftretende Verdickung kann so auf einen größeren
Längsbereich der Materialbahn verteilt werden. Eine entsprechende Vorrichtung, mit
der eine solche Verbindung zwischen zwei Flachbahnen realisiert werden kann ist aus
der
DE 10 2014 018 818 A1 bekannt. Bei einem diagonalen Schnitt ist aufgrund der dreieckförmigen freien Enden
die doppelte Materiallage auf eine größere Strecke in Förderrichtung verteilt. Dennoch
ist die endlose Materialbahn im Überlappungsbereich verdickt. Es kommt also nach wie
vor zu einer Materialanhäufung.
[0007] Die mit den zuvor erwähnten Vorrichtungen erzeugten Schnittkanten der Materialbahnen
sind stets formschlüssig. Die Bahnen ergänzen sich, wenn die Schnittkanten in der
Ebene der Materialbahnen stumpf voreinander geschoben werden (also ohne einander zu
überlappen), in ihrer Form zu einer geschlossenen Fläche. Eine solche Passung der
Schnittkanten soll auch als formkomplementär bezeichnet werden.
[0008] Um eine Massezunahme oder Verdickung im Verbindungsbereich zwischen einer ersten
und einer zweiten Materialbahn zu vermeiden, schlägt die
EP 3 757 046 A1 vor, im Überlappungsbereich zumindest einen Durchbruch vorzusehen. Eine Verbindungsstation
der aus diesem Dokument bekannten Vorrichtung ist so ausgebildet, dass die Materialanhäufung
im Überlappungsbereich reduziert und im Idealfall vollständig vermieden wird. Die
mit einer Verdickung der Materialbahn im Überlappungsbereich verbundenen technischen
Nachteile können überwunden werden. Die Verbindung der beiden Materialbahnen erfolgt
klebstofffrei, also beispielsweise durch Befeuchten und anschließendes Pressen und
ggf. zusätzliches Erwärmen des Verbindungsbereichs.
[0009] Eine solche Vorrichtung ist bevorzugt für die Verbindung von tabakmaterialhaltigen
Materialbahnen geeignet. Anders verhält es sich hingegen mit porösen Materialbahnen.
Unter einer porösen Materialbahn soll im Kontext der vorliegenden Beschreibung eine
Materialbahn verstanden werden, welche zumindest teilweise luftpermeabel ist. Solche
Materialbahnen werden beispielsweise für die Herstellung von Papierfiltern verarbeitet.
Herkömmliche Vorrichtungen sind zur Verbindung solcher Bahnen lediglich sehr eingeschränkt
tauglich.
[0010] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren der Tabak
verarbeitenden Industrie zum Verbinden einer ersten porösen Materialbahn mit einer
zweiten porösen Materialbahn anzugeben.
[0011] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie
zum Verbinden von einer in einer Förderrichtung auslaufenden ersten porösen Materialbahn
mit einer zweiten porösen Materialbahn, die Vorrichtung umfassend: eine Schneidvorrichtung
zum Schneiden eines freien, nachlaufenden Endes der ersten Materialbahn und eines
freien, vorauslaufenden Endes der zweiten Materialbahn und eine Verbindungsvorrichtung
zum Verbinden des freien Endes der ersten Materialbahn mit dem freien Ende der zweiten
Materialbahn zu einer endlosen Materialbahn unter Bildung eines sich quer zu der Förderrichtung
über einer Breite der endlosen Materialbahn erstreckenden Überlappungsbereichs, wobei
die Schneidvorrichtung ferner dazu eingerichtet ist zwei unterschiedliche Schnittverläufe
zu erzeugen, derart, dass am freien Ende der ersten Materialbahn ein erster Schnittverlauf
vorliegt, der nichtkomplementär zu einem am freien Ende der zweiten Materialbahn erzeugten
zweiten Schnittverlauf ist, und wobei die Verbindungsvorrichtung dazu eingerichtet
ist die freien Enden der Materialbahnen derart zu verbinden, dass in dem Überlappungsbereich
über die Breite der endlosen Materialbahn zumindest ein Durchbruch vorhanden ist,
wobei die Vorrichtung dadurch fortgebildet ist, dass die Verbindungsvorrichtung eine
Klebstoffapplikationseinrichtung umfasst, welche dazu eingerichtet ist zur Verbindung
der freien Enden der Materialbahnen auf das freie Ende der erste Materialbahn und/oder
das freie Ende der zweite Materialbahn zumindest ein trägermaterialfreies Klebepad
aufzubringen.
[0012] Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung beruht auf der Erkenntnis, dass
poröse Materialbahnen, also Bahnen aus einem Material, welches eine gewisse Luftdurchlässigkeit
aufweist, mit Hilfe von Klebepads sehr gut verbunden werden können. Die Materialbahnen
sind insbesondere papierartige Materialbahnen. Ferner insbesondere sind die Materialbahnen
frei von Tabakmaterial. Die aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungstechniken,
beispielsweise solche, bei denen das Material befeuchtet und anschließend ggf. unter
Hitzeeinwirkung gepresst wird, setzen stets voraus, dass die zu verbindenden Materialbahnen
die Eigenschaft aufweisen, aneinander zu haften, wenn diese befeuchtet werden. Bei
papierartigen Materialbahnen ist dies regelmäßig nicht der Fall, weshalb eine klebstofffreie
Verbindung nur in wenigen Fällen realisiert werden kann. Eine Möglichkeit zur klebstofffreien
Verbindung von Materialbahnen ist Prägen oder Rändeln. Diese Verbindungstechniken
haben sich für poröse Materialien jedoch als ungeeignet herausgestellt.
[0013] Ferner konnte herausgefunden werden, dass das Auftragen eines Klebepads gegenüber
anderen Auftragstechniken für Klebstoff bei porösen Materialien weit überlegen und
somit vorteilhaft ist. Beispielsweise kann vorteilhaft vermieden werden, dass der
Klebstoff durch die poröse Materialbahn hindurchschlägt. Ein solcher Effekt würde
sowohl die weitere Verarbeitung der hergestellten endlosen Materialbahn erschweren
als auch unter Umständen eine Reinigung der Verbindungsvorrichtung erfordern.
[0014] Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt ein trägermaterialfreies Klebepad
zu verwenden, da ansonsten das Trägermaterial zusätzlich zur Massezunahme im Verbindungsbereich
zwischen den Materialbahnen beiträgt. Ein trägermaterialfreies Klebepad weist anders
als beispielsweise ein doppelseitiges Klebeband keinen zentral zwischen den Kleberschichten
angeordneten Träger auf.
[0015] Unter einem Klebepad soll im Kontext der vorliegenden Beschreibung ein räumlich begrenzt
ausgedehnter Bereich verstanden werden, in welchem ein Klebstoff vorhanden ist. Das
Klebepad ist insbesondere eigenstabil, d.h. es desintegriert nicht unter Eigenlast.
Ein Klebepad lässt sich beispielsweise aus einem hoch- oder höchstviskosen Klebstoff,
einem gelartigen Klebstoff oder einem folienartigen, also in Form einer dünnen Schicht
vorliegenden Klebstoff bereitstellen.
[0016] Bevorzugt wird das Klebepad auf die zweite Materialbahn aufgetragen. Diese Ausgestaltung
der Vorrichtung hat sich als verfahrenstechnisch besonders günstig herausgestellt.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch fortgebildet, dass die Klebstoffapplikationseinrichtung
dazu eingerichtet ist, das Klebepad von einem Transferklebeband zu applizieren. Der
Einsatz von Transferklebebändern hat sich in der Praxis als besonders vorteilhaft
herausgestellt. Diese sind beispielsweise gut verfügbar und schnell austauschbar.
[0018] Gemäß weiterer Ausführungsformen ist die Klebstoffapplikationseinrichtung dazu eingerichtet,
Heißleim oder andere flüssige Klebstoffe, welche so viskos oder sogar hochviskos sind,
dass sie nicht durch die poröse Materialbahn durchschlagen, aufzutragen. Eine solche
Klebstoffapplikationseinrichtung umfasst insbesondere eine Übertragungswalze, welche
dazu eingerichtet ist, ein oder mehrere Klebepad(s) temporär aufzunehmen und auf die
erste und/oder zweite Materialbahn zu applizieren. Zu diesem Zweck werden an einer
oder mehreren Querpositionen auf dieser Übertragungswalze Klebstoffpads mittels einer
Klebstoffversorgungsvorrichtung aufgetragen. Die Klebstoffapplikationseinrichtung
umfasst also eine Klebstoffversorgungsvorrichtung, wobei die Übertragungswalze und
die Klebstoffversorgungsvorrichtung dazu eingerichtet sind, dass von der Klebstoffversorgungsvorrichtung
an einer oder mehreren voneinander in Axialrichtung der Übertragungswalze beabstandeten
Querpositionen ein oder mehrere Klebstoffpad(s) auf die Übertragungswalze aufbringbar
sind.
[0019] Die Klebstoffapplikationseinrichtung ist ferner derart eingerichtet, dass die Übertragungswalze
zwischen einer Aufnahmeposition, in welcher die Klebstoffversorgungsvorrichtung das
zumindest eine Klebepad auf die Übertragungswalze aufbringt und in einer Applikationsposition
verfahrbar ist. Die Verfahrrichtung ist insbesondere zumindest näherungsweise parallel
zu der Axialrichtung der Übertragungswalze.
[0020] Die Klebstoffapplikationseinrichtung ist ferner insbesondere dazu eingerichtet, eine
radiale Verfahrbewegung der Übertragungswalze in der Applikationsposition zum Aufbringen
der Klebepads auf die erste und/oder zweite Materialbahn auszuführen. Die Übertragungswalze
kann radial (also quer zur Axialrichtung der Übertragungswalze) um einen gewissen
Betrag verfahren werden, so dass die Übertragungswalze mit der Materialbahn in Kontakt
tritt und das zumindest eine Klebepad von der Übertragungswalze auf das Ende der ersten
und/oder zweiten Materialbahn aufbringbar ist. Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen,
dass die Stützfläche der Schneidvorrichtung in Richtung der Übertragungswalze verfahrbar
ausgestaltet ist. Die Materialbahn wird durch die Bewegung in Richtung der Übertragungswalze
verfahren, so dass das zumindest eine Klebepad auf das Ende der ersten und/oder zweiten
Materialbahn aufbringbar ist. Die Schneidvorrichtung kann eine erste und eine zweite
Stützfläche umfassen. Es ist ebenso vorgesehen, dass die erste oder die zweite Stützfläche
in Richtung der Übertragungswalze verfahrbar ausgestaltet sind. So kann das zumindest
eine Klebepad gezielt auf das Ende der ersten oder der zweiten Materialbahn aufgebracht
werden. Selbstverständlich können auch beide Stützfläche, so wie oben beschrieben,
verfahrbar ausgestaltet sein.
[0021] Da sich bei diesem Vorgang die Materialbahn in Ruhe befindet, kann die Klebstoffapplikationseinrichtung
ferner insbesondere dazu eingerichtet sein, bei Kontakt der Übertragungswalze mit
der Materialbahn eine Abrollbewegung auszuführen. Die Übertragungswalze wird bei dieser
Abrollbewegung auf der Oberfläche der Materialbahn so weit abgerollt, bis das zumindest
eine Klebepad vollständig auf die Materialbahn übertragen wurde.
[0022] Auch die Klebstoffapplikationseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, das Klebepad
von einem Transferklebeband zu applizieren, kann dazu eingerichtet sein, die beschriebene
radiale Verfahrbewegung und/oder die Abrollbewegung auszuführen. Auch kann eine solche
Klebstoffapplikationseinrichtung zwischen einer Ruheposition und einer Applikationsposition
verfahrbar ausgestaltet sein. Die Klebstoffapplikationseinrichtung kann ferner Kassetten
umfasst, in welchen sich das Transferklebeband befindet. Diese Kassetten sind beispielsweise
mit Schnellverschlüssen an einer Halterung befestigt, so dass sie leicht austauschbar
sind. Auch eine Klebstoffapplikationseinrichtung, bei der das Klebepad von einem Transferklebeband
appliziert wird, kann alternativ oder zusätzlich mit einer Schneidvorrichtung kombiniert
werden, deren Stützfläche in Richtung der Klebstoffapplikationseinrichtung verfahrbar
ausgestaltet ist. Die obigen Ausführungen gelten analog, mit dem Unterschied, dass
die Stützfläche in Richtung der Klebstoffapplikationseinrichtung, insbesondere in
Richtung der zumindest einen Kassette, anstatt in Richtung der Übertragungswalze verfahrbar
ausgestaltet ist.
[0023] Die Vorrichtung umfasst ferner insbesondere eine Presse, welche stromabwärts der
Klebstoffapplikationseinrichtung als Teil der Verbindungsvorrichtung vorgesehen ist.
Eine solche Pressvorrichtung umfasst beispielsweise zwei gegenläufige Pressrollen,
zwischen denen die endlose Materialbahn hindurchläuft. Um im Überlappungsbereich die
Haftung zwischen dem Klebepad und den Materialbahnen zu verbessern, kann die Pressvorrichtung
dazu eingerichtet sein, auf die endlose Materialbahn zumindest im Überlappungsbereich
einen Anpressdruck auszuüben.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch fortgebildet,
dass zumindest zwei der folgenden drei Parameter:
- a) eine durch die Schneidvorrichtung bestimmte Form des Schnitts der freien Enden,
- b) eine durch die Verbindungsvorrichtung bestimmte Abmessung des Überlappungsbereichs
in Förderrichtung,
- c) eine Masse des zumindest einen von der Klebstoffapplikationseinrichtung aufbringbaren
Klebepads,
derart aufeinander abgestimmt sind, dass ein Wert eines über die Breite der endlosen
Materialbahn im Überlappungsbereich gebildeten Linienintegrals der Masse und/oder
des Volumens um weniger als 10 %, insbesondere um weniger als 5 %, ferner insbesondere
um weniger als 3 % vom Wert eines entsprechenden entlang einer parallelen Linie außerhalb
des Überlappungsbereichs berechneten Linienintegrals abweicht.
[0025] Indem zumindest zwei, insbesondere auch alle drei der unter a) bis c) genannten Parameter
aufeinander abgestimmt werden, kann die Massezunahme im Überlappungsbereich, betrachtet
entlang eines Linienintegrals, vermieden werden oder zumindest nahezu vermieden werden.
[0026] Gemäß einiger Ausführungsformen werden, betrachtet entlang der Linie des Linienintegrals,
die materialfreien Bereiche größer als die Überlappungszonen sein. Unter einer Überlappungszone
wird ein Bereich verstanden, der im Überlappungsbereich der Flachbahnen liegt und
in dem die Flachbahnen übereinander liegen. Die endlose Flachbahn weist in der Überlappungszone
die mehrfache, bei zwei gleich starken Materialbahnen die doppelte, Materialstärke
auf. Die materialfreien Bereiche dienen dazu die überschüssige Masse in den Überlappungszonen
und die Masse des aufgetragenen Klebepads zu kompensieren. Die Dimensionen der materialfreien
Bereiche und der Überlappungszonen können beispielsweise durch die Form des Schnitts
der Schneidvorrichtung bestimmt werden (Maßnahme a)).
[0027] Wird der Überlappungsbereich in Förderrichtung vergrößert, werden sich auch die Überlappungszonen
vergrößern und die Massezunahme im Überlappungsbereich, wiederum betrachtet entlang
des Linienintegrals, wird ebenfalls zunehmen (Maßnahme b)). Dieser Effekt kann beispielsweise
durch entsprechende Ausgestaltungen des Schnitts (Maßnahmen a)), welcher dann relativ
große materialfreie Bereiche vorsieht, kompensiert werden. Auf diese Weise ist eine
Abstimmung zwischen der Form des Schnitts und der Abmessung des Überlappungsbereichs
in Förderrichtung denkbar. Einer oder beide Parameter können nun wiederum auf die
Masse der aufgetragenen Klebepads abgestimmt werden (Maßnahme c)). So können abhängig
von der Größe oder Masse der Klebepads der Schnitt, also Form und Größe der materialfreien
Bereiche und der Überlappungszonen, angepasst und der Überlappungsbereich in Förderrichtung
vergrößert oder verkleinert werden. Diese Maßnahme entspräche einer beispielhaften
Abstimmung aller drei Parameter aufeinander.
[0028] Die Schneidvorrichtung ist gemäß einer weiteren Ausführungsform insbesondere dazu
eingerichtet die freien Enden der beiden Materialbahnen invers komplementär zu schneiden.
Beispielsweise ist die Form des Schnitts sinusförmig. Der in der ersten Materialbahn
vorgenommene sinusförmige Schnitt ist gegenüber dem in der zweiten Materialbahn vorgenommenen
sinusförmigen Schnitt um 180° phasenverschoben. So trifft jeweils Wellenberg auf Wellenberg
und Wellental auf Wellental. Die beiden Materialbahnen überlappen einander im Bereich
ihrer Wellenberge und bilden dort Überlappungszonen aus. Im Bereich der Wellentäler
sind Durchbrüche in der endlosen Materialbahn, also materialfreie Bereiche, vorhanden.
[0029] Wenn der Schnitt der Schneidvorrichtung sinusförmig ist, bietet es sich an die Klebepads
rund oder oval auszuführen. So kann die in der Überlappungszone vorhandene Fläche,
in der die beiden Materialbahnen übereinander liegen, ideal ausgenutzt werden. Eine
besonders feste und stabile Verbindung der beiden Materialbahnen ist möglich.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Schneidvorrichtung dadurch fortgebildet,
dass diese ein Stanzwerkzeug oder ein Schneidwerkzeug umfasst, welches dazu eingerichtet
ist, im Überlappungsbereich der beiden Materialbahnen zumindest einen materialfreien
Bereich oder Durchbruch zu erzeugen. Auf diese Weise lässt sich im Überlappungsbereich
der beiden Materialbahnen zusätzlich Material einsparen, mit dem Ziel einer Massezunahme
im Überlappungsbereich entgegenzuwirken.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch fortgebildet, dass
die Schneidvorrichtung eine erste Stützfläche zur Anlage der auslaufenden ersten Materialbahn
und eine zweite Stützfläche zur Anlage der zweiten Materialbahn aufweist, wobei die
erste und/oder die zweite Stützfläche jeweils mit zumindest einem fluiddynamischen
Greifer zum Halten der ersten und/oder zweiten Materialbahn ausgestattet sind/ist.
[0032] Nicht poröse Materialbahnen, wie beispielsweise Umhüllungspapiermaterialbahnen, lassen
sich in der Schneidvorrichtung und Verbindungsvorrichtung problemlos mittels Vakuumgreifern
fixieren. Bei porösen Materialbahnen ist dies aufgrund ihrer Permeabilität für Luft
jedoch nicht möglich. Aus diesem Grund wird ein fluiddynamischer Greifer eingesetzt.
[0033] Im Kontext der vorliegenden Erfindung wird unter einem fluiddynamischen Greifer eine
Greifvorrichtung verstanden, die sich den physikalischen Effekt zu Nutze macht, dass
bei einem Fluid, welches in erster Näherung als inkompressibel betrachtet werden kann,
die Strömungsgeschwindigkeit einer stationären Strömung mit Verringerung des ihr zur
Verfügung stehenden Querschnitts steigt. Die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit wiederum
führt zu einer Verringerung des Drucks in dem Bereich, in dem für die Strömung der
kleinere Querschnitt zur Verfügung steht.
[0034] Ein fluiddynamischer Greifer verwendet einen Luftstrom, um ein Objekt, im vorliegenden
Fall eine Materialbahn, ohne physischen Kontakt zu halten. Er beruht auf dem Luftstromprinzip,
wonach ein Luftstrom mit hoher Geschwindigkeit einen niedrigen statischen Druck aufweist.
Bei sorgfältiger Auslegung kann der Druck im Luftstrom mit hoher Geschwindigkeit niedriger
sein als der atmosphärische Druck. Dies führt zu einer Nettokraft auf das Objekt,
also die Flachbahn, in einer Richtung senkrecht zur Stützfläche. Ein fluiddynamischer
Greifer nutzt dies aus, indem er einen niedrigen statischen Druck an einer Greiferfläche,
die zumindest näherungsweise in der Stützfläche liegt, im Vergleich zum Umgebungsdruck
aufrechterhält, wobei gleichzeitig ein Luftspalt zwischen der Greifer- bzw. Stützfläche
und dem gehaltenen Objekt, also der Materialbahn, aufrechterhalten wird.
[0035] Der fluiddynamische Greifer gemäß dem vorgenannten Ausführungsbeispiel umfasst zumindest
einen Anschluss, über den oder die dem Greifer Druckluft zugeführt wird. Dieser Anschluss
führt jeweils über einen Zufuhrkanal zu einer Verteilerkammer, in die der Zufuhrkanal
ausmündet. Die Verteilerkammer weist einen schmalen Spalt auf, der an einer Greiffläche
des fluiddynamischen Greifers ausmündet. Dieser Spalt ist bevorzugt so ausgestaltet,
dass die Luft in spitzem Winkel zu der Greiffläche ausströmt und sich möglichst parallel
zu der Greiffläche ausbreitet.
[0036] Ausgehend von dem Ausströmspalt strömt die Druckluft zwischen einem zu haltenden
Material, im vorliegenden Fall der ersten und/oder zweiten Materialbahn, und der Greiffläche
des fluiddynamischen Greifers entlang. In diesem Bereich strömt die Druckluft mit
hoher Geschwindigkeit, aufgrund des geringen zur Verfügung stehenden Strömungsquerschnitts.
Dies hat zur Folge, dass sich in diesem Bereich zwischen der Greiffläche und der Materialbahn
ein Unterdruck einstellt. Die Materialbahn wird vom Umgebungsdruck gegen die Greiffläche
des fluiddynamischen Greifers gedrückt.
[0037] Die Vorrichtung ist ferner dadurch fortgebildet, dass die erste und die zweite Stützfläche
jeweils lediglich einen einzigen fluiddynamischen Greifer umfassen. Würden mehrere
fluiddynamische Greifer in den Stützflächen angeordnet, so könnten sich diese in ihrer
Wirkung gegenseitig behindern. Es ist jedoch ebenso vorgesehen, dass mehrere fluiddynamische
Greifer in einer einzigen Stützfläche angeordnet sind.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der zumindest eine fluiddynamische Greifer
leistenförmig ausgestaltet ist. Unter einem leistenförmigen fluiddynamischen Greifer
soll im Kontext der vorliegenden Beschreibung ein fluiddynamischer Greifer verstanden
werden, dessen Verteilerkammer länglich ist und in einen zum Luftaustritt vorgesehenen
schmalen Ausströmspalt ausmündet, wobei dieser Ausströmspalt einander gegenüberliegende
gerade Abschnitte aufweist, die zumindest näherungsweise parallel zueinander verlaufen.
Die geraden Abschnitte des Ausströmspalts sind beispielsweise durch bogenförmige Spaltabschnitte
miteinander verbunden. Auch dieser Ausströmspalt ist beispielsweise so ausgestaltet,
dass die Luft in spitzem Winkel zu der Greiffläche ausströmt und sich möglichst parallel
zu der Greiffläche ausbreitet. Der Ausströmspalt liegt bevorzugt in einer gemeinsamen
Ebene mit der Stützfläche.
[0039] Fluiddynamische Greifer haben sich zur Halterung von porösen luftdurchlässigen Werkstoffen
als besonders geeignet herausgestellt. Gemäß weiterer Ausführungsformen ist es vorgesehen,
sollte sich beispielsweise bei bestimmten Materialien herausstellen, dass die fluiddynamischen
Greifer eine ungenügende Haltekraft entwickeln, zusätzliche Greifvorrichtungen vorzusehen.
Beispielsweise kann eine mit Nadeln besetzte Fläche oder eine mechanische Haltevorrichtung
zur Fixierung vorgesehen werden.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste und die zweite
poröse Materialbahn aus einem luftdurchlässigen Material, insbesondere einem Vliesmaterial,
hergestellt sind und eine Permeabilität für Luft aufweisen, welche größer als die
Permeabilität für Luft einer Umhüllungspapierbahn ist.
[0041] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Verbinden von einer in einer
Förderrichtung auslaufenden ersten porösen Materialbahn mit einer zweiten porösen
Materialbahn, wobei dieses Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Schneiden eines
freien, nachlaufenden Endes der ersten Materialbahn und eines freien, vorauslaufenden
Endes der zweiten Materialbahn mit einer Schneidvorrichtung, Verbinden des freien
Endes der ersten Materialbahn mit dem freien Ende der zweiten Materialbahn zu einer
endlosen porösen Materialbahn mit einer Verbindungsvorrichtung unter Bildung eines
sich quer zu der Förderrichtung über einer Breite der endlosen Materialbahn erstreckenden
Überlappungsbereichs, wobei die Schneidvorrichtung zwei unterschiedliche Schnittverläufe
erzeugt, derart, dass am freien Ende der ersten Materialbahn ein erster Schnittverlauf
vorliegt, der nichtkomplementär zu einem am freien Ende der zweiten Materialbahn erzeugten
zweiten Schnittverlauf ist, und wobei die freien Enden der Materialbahnen derart verbunden
werden, dass in dem Überlappungsbereich über die Breite der endlosen Materialbahn
zumindest ein Durchbruch vorhanden ist, wobei das Verfahren dadurch fortgebildet ist,
dass die Verbindungsvorrichtung eine Klebstoffapplikationseinrichtung umfasst, mit
der zum Verbinden der freien Enden der Materialbahnen auf das freie Ende der erste
Materialbahn und/oder das freie Ende der zweite Materialbahn zumindest ein trägermaterialfreies
Klebepad aufgebracht wird und die Materialbahnen mit Hilfe des zumindest einen Klebepads
miteinander verbunden werden.
[0042] Auf das Verfahren treffen gleiche oder ähnliche Vorteile zu, wie sie bereits im Hinblick
auf die Vorrichtung erwähnt wurden.
[0043] Das Verfahren ist ferner vorteilhaft dadurch fortgebildet, dass mit der Klebstoffapplikationseinrichtung
das zumindest eine Klebepad von einem Transferklebeband appliziert wird.
[0044] Vorteilhaft kann das Klebepad auch in Form von Heißleim oder einem viskosen oder
hochviskosen Klebstoff aufgetragen werden. Hierzu wird ferner insbesondere eine Übertragungswalze
verwendet, so wie sie weiter oben im Kontext mit der Vorrichtung beschrieben wurde.
[0045] Das Verfahren ist ferner dadurch fortgebildet, dass zumindest zwei der folgenden
drei Parameter:
- a) eine durch die Schneidvorrichtung bestimmte Form des Schnitts der freien Enden,
- b) eine durch die Verbindungsvorrichtung bestimmte Abmessung des Überlappungsbereichs
in Förderrichtung,
- c) eine Masse des zumindest einen von der Klebstoffapplikationseinrichtung aufgebrachten
Klebepads,
derart aufeinander abgestimmt werden, dass ein Wert eines über die Breite der endlosen
Materialbahn im Überlappungsbereich gebildeten Linienintegrals der Masse und/oder
des Volumens um weniger als 10 %, insbesondere um weniger als 5 %, ferner insbesondere
um weniger als 3 % vom Wert eines entsprechenden entlang einer parallelen Linie außerhalb
des Überlappungsbereichs berechneten Linienintegrals abweicht.
[0046] Ferner zeichnet sich das Verfahren insbesondere dadurch aus, dass die Schneidvorrichtung
eine erste Stützfläche aufweist, an der die auslaufende erste Materialbahn zumindest
während des Schneidvorgangs anliegt, und die Schneidvorrichtung ferner eine zweite
Stützfläche aufweist, an der die zweite Materialbahn zumindest während des Schneidvorgangs
anliegt, wobei die erste und/oder die zweite Stützfläche jeweils mit zumindest einem
fluiddynamischen Greifer ausgestattet sind/ist, mit dem die erste und/oder die zweite
Materialbahn gehalten werden/wird.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste und die zweite
poröse Materialbahn aus einem luftdurchlässigen Material, insbesondere einem Vliesmaterial,
hergestellt sind und eine Permeabilität für Luft aufweisen, welche größer als die
Permeabilität für Luft einer Umhüllungspapierbahn ist.
[0048] Die Vorrichtung gemäß Aspekten der Erfindung ist ferner insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens gemäß Aspekten der Erfindung eingerichtet.
[0049] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0050] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Verbinden einer ersten und zweiten
Materialbahn,
- Fig. 2
- zwei schematisch vereinfachte Draufsichten auf jeweils zwei miteinander zu einer endlosen
Materialbahn verbundene Materialbahnen, gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 3
- eine schematisch vereinfachte Detailansicht einer Draufsicht auf zwei mit Hilfe von
Klebepads zu einer endlosen Materialbahn verbundene poröse Materialbahnen,
- Fig. 4
- eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie IVIV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine schematisch vereinfachte perspektivische Detailansicht einer Schneidvorrichtung,
umfassend einen Splicetisch und einen Splicestempel,
- Fig. 6
- eine schematisch vereinfachte perspektivische Ansicht eines Splicestempels,
- Fig. 7
- eine schematisch vereinfachte perspektivische Detailansicht einer Verbindungsvorrichtung
mit einer Klebstoffapplikationseinrichtung, welche beispielhaft dazu eingerichtet
ist, Klebepads von Transferklebebändern zu applizieren,
- Fig. 8a, 8b
- schematische Darstellungen einer weiteren Klebstoffapplikationseinrichtung mit einer
Übertragungswalze, in einer Applikationsposition (Fig. 8a)) und in einer Aufnahmeposition
(Fig. 8b)),
- Fig. 9
- eine schematisch vereinfachte Schnittansicht eines fluiddynamischen Greifers einer
Verbindungsvorrichtung,
- Fig. 10a)
- eine schematisch vereinfachte Draufsicht eines leistenförmigen fluiddynamischen Greifers
einer Verbindungsvorrichtung und
- Fig. 10b)
- eine schematisch vereinfachte Schnittansicht durch den leistenförmigen fluiddynamischen
Greifer entlang der Linie B-B in Fig. 10b).
[0051] Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
[0052] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0053] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung 2 der Tabak verarbeitenden
Industrie zum Verbinden einer in einer Förderrichtung T auslaufenden ersten porösen
Materialbahn 4 mit einer zweiten porösen Materialbahn 6. Bei den im folgenden erwähnten
Materialbahnen 4, 6 und 24 handelt es sich stets um poröse Materialbahnen, auch wenn
diese nicht ausdrücklich als porös bezeichnet werden. Die erste Materialbahn 4 ist
auf einer ersten Bobine 8 aufgewickelt, die von einer ersten Aufnahme 10 gehalten
ist. Die zweite Materialbahn 6 ist auf einer zweiten Bobine 12 vorhanden, die auf
einer zweiten Aufnahme 14 gehalten ist. Die beiden Bobinen 8, 12 fassen jeweils eine
Materialbahn 4, 6 endlicher Länge.
[0054] Die erste Materialbahn 4 wird in einer Förderebene E mit einem nicht dargestellten
Transportmittel transportiert und in Förderrichtung T der weiteren Verarbeitung zugeführt.
Die Vorrichtung 2 umfasst eine schematisch dargestellte Schneidvorrichtung 16 zum
Schneiden eines freien nachlaufenden Endes 18 der ersten Materialbahn 4 und eines
freien vorauslaufenden Endes 20 der zweiten Materialbahn 6.
[0055] Die Vorrichtung 2 umfasst ferner eine Verbindungsvorrichtung 22 zum Verbinden der
beiden geschnittenen freien Enden 18, 20 der ersten und zweiten Materialbahn 4, 6
endlicher Länge zu einer endlos langen Materialbahn 24, unter Bildung eines Überlappungsbereichs
26. Endlose Materialbahnen, die gemäß aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
zusammengefügt sind, sind zum Zweck der beispielhaften Erläuterung in Fig. 2 gezeigt.
[0056] Die nicht dargestellten Transportmittel können zum gemeinsamen oder getrennten Transport
der Materialbahnen 4, 6, 24 ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Materialbahnen
4, 6 endlicher Länge bzw. deren Antriebsmittel separat ansteuerbar, um die zu verbindenden
freien Enden 18, 20 beispielsweise im Bereich einer Stützfläche 28 übereinander oder
untereinander zur Bildung des Überlappungsbereichs 26 in Förderrichtung T versetzt
zueinander zu positionieren. Die Aufnahmen 10, 14 für die Bobinen 8, 12 können Stifte,
Dorne oder Wellen sein, die feststehend oder angetrieben ausgebildet sein können.
Die Materialbahnen 4, 6, 24 können außerdem über Umlenk- und/oder Führungsrollen 30
zum Umlenken und/oder Führen der einzelnen Materialbahnen 4, 6, 24 geführt sein. Die
beispielhaft gezeigte Führungsrolle 30 und optional vorhandene weitere nicht dargestellte
Führungsrollen können auch als Transportrollen ausgebildet sein.
[0057] Die Vorrichtung 2 umfasst die Verbindungsvorrichtung 22, die zur Bildung des Überlappungsbereichs
26 ausgebildet und eingerichtet ist, und der über die gesamte Breite B der endlosen
Materialbahn 24 mit mindestens einem Durchbruch 32 versehen ist. So kann der Überlappungsbereich
26 materialreduziert ausgebildet werden und eine Materialanhäufung im Überlappungsbereich
26 kann vermieden werden. In Abgrenzung zu einer Perforation wird im Kontext der vorliegenden
Beschreibung unter einem Durchbruch 32 stets eine Öffnung verstanden, die ein Flächenmaß
von mehr als 1 mm
2 aufweist.
[0058] Fig. 2 zeigt in schematisch vereinfachter Draufsicht beispielhaft zwei endlose Materialbahnen
24, die durch Verbindung der freien Enden 18, 20 einer ersten und einer zweiten Materialbahn
4, 6 gebildet werden. Die endlosen Materialbahnen 24 sind mit herkömmlichen Vorrichtungen
und Verfahren gemäß dem Stand der Technik hergestellt. Die nachfolgenden Erläuterungen
werden eingedenk der Tatsache gegeben, dass die aus dem Stand der Technik bekannten
Techniken zum Verbinden von porösen Materialbahnen nicht geeignet sind.
[0059] Ein nachlaufendes freies Ende 18 der ersten Materialbahn 4 überlappt in dem Überlappungsbereich
26 die zweite Materialbahn 6, bis an eine durch deren vorauslaufendes freies Ende
20 vorgegebene Grenze. Dies gilt sowohl für die in Fig. 2 links als auch für die in
Fig. 2 rechts dargestellte endlos lange Materialbahn 24. Die freien Enden 18, 20 der
Materialbahnen 4, 6 sind komplementär geschnitten, was dazu führt, dass die freien
Enden 18, 20 beim Verbinden der Materialbahnen 4, 6 über die gesamte Breite B der
endlosen Materialbahn 24 einen geschlossenen Überlappungsbereich 26 ausbilden. In
der Folge tritt im Überlappungsbereich 26 eine Materialanhäufung auf. Indem die an
den freien Enden 18, 20 durchgeführten Schnitte nicht senkrecht zur Förderrichtung,
so wie für den linken Materialstreifen 24 in Fig. 2 gezeigt, sondern unter einem spitzen
Winkel geführt werden, sowie in Fig. 2 rechts dargestellt, kann die Materialanhäufung
über einen in Förderrichtung T größeren Bereich gestreckt werden. Dementsprechend
ist der Überlappungsbereich 26 bei dem in Fig. 2 rechts dargestellten Materialstreifen
24 größer. Es tritt jedoch nach wie vor eine Materialanhäufung oder Verdickung im
Überlappungsbereich 26 auf.
[0060] Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung 16 zum Schneiden der freien Enden 18, 20
der Materialbahnen 4, 6 ist jedoch so ausgebildet, dass Materialanhäufungen im Überlappungsbereich
26 kompensiert werden können.
[0061] Fig. 3 zeigt in schematisch vereinfachter Draufsicht ein Detail der ersten Materialbahn
4 und der zweiten Materialbahn 6, welche in einem Überlappungsbereich 26 einander
überlappen. Wie bereits erwähnt, weist der Überlappungsbereich 26 zur Kompensation
von ansonsten in diesem auftretenden Materialanhäufungen zumindest einen Durchbruch
32 auf. Die Seitenränder des Überlappungsbereichs 26 können, wie in Fig. 3 dargestellt,
offen oder auch geschlossen sein. Die Anzahl der Durchbrüche 32 und der Überlappungszonen
34 kann beliebig variieren. Die Schnittkanten, also die Schnitte an dem nachlaufenden
freien Ende 18 der ersten Materialbahn 4 und an dem vorauslaufenden freien Ende 20
der zweiten Materialbahn 6, können beliebig geformt sein. Beispielhaft ist ein sinusförmiger
Verlauf der Schnittkanten dargestellt. Der sinusförmige Verlauf der Schnitte ist um
180° phasenverschoben. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass Schnittverläufe
vorliegen, die nicht komplementär zueinander sind. Nicht komplementär bedeutet in
diesem Zusammenhang, dass sich die geschnittenen Flachbahnen, wenn diese in einer
Ebenen mit ihren Schnittkanten aneinander geschoben werden, nicht zu einer geschlossenen
Fläche ergänzen. Nur so ergeben sich Überlappungszonen 34 und Durchbrüche 32. Die
Form der Schnittverläufe der freien Enden 18, 20 wird durch die Form der Schneide
36 oder der Schneiden 36 des Messers 38 der Schneidvorrichtung 16 bestimmt. Zum Verbinden
der freien Enden 18, 20 der Materialbahnen 4, 6 befinden sich in den Überlappungszonen
34 Klebepads 40.
[0062] Die verwendeten Klebepads 40 sind trägermaterialfreie Klebepads 40. Sie umfassen
anders als beispielsweise ein doppelseitiges Klebeband kein Trägermaterial. Sie bestehen
lediglich aus dem Klebstoff selbst.
[0063] Die Verbindungsvorrichtung 22 kann ferner mit einer in Fig. 1 nicht dargestellten
Pressvorrichtung zum Verbinden der freien Enden 18, 20 der Materialbahnen 4, 6 versehen
sein. Geeignet ist zu diesem Zweck beispielsweise ein Rollenpaar, welches von unten
und oben die Materialbahnen 4, 6, insbesondere im Überlappungsbereich 26, aneinander
presst. So kann eine zuverlässige Verbindung der Materialbahnen 4, 6 in den Überlappungszonen
34, vermittelt durch die Klebepads 40, erreicht werden.
[0064] Die Schneidvorrichtung 16 kann ferner eine nicht dargestellte Schneid- oder Stanzvorrichtung
umfassen, mit der zusätzlich zu den in Fig. 3 dargestellten Durchbrüchen 32 weitere
Durchbrüche in die beiden Materialbahnen 4, 6 eingebracht werden. So kann das im Überlappungsbereich
vorhandene Material zu Vermeidung einer Materialanhäufung weiter reduziert werden.
[0065] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt entlang der Ebene IV-IV in Fig. 3. Bevorzugt wird
das Klebepad 40 auf die zweite Materialbahn 6 aufgebracht und anschließend wird diese
mit dem nachlaufenden freien Ende 18 der ersten Materialbahn 4 verbunden. Es ist jedoch
ebenso umgekehrt möglich, das Klebepad 40 auf die erste Materialbahn 4 aufzubringen,
oder gar Klebepads 40 auf beide Materialbahnen 4, 6 aufzubringen.
[0066] Fig. 5 zeigt in schematischer Perspektivansicht die Schneidvorrichtung 22, welche
einen Splicestempel 42 und einen Splicetisch 44 umfasst. Zur Erzeugung der wie gewünscht
geformten Schnittkanten weisen der Splicestempel 42 und der Splicetisch 44 zusammenwirkende
wellenförmig geformte Messer 38 auf. Indem der Splicetisch 44 in Richtung des Splicestempels
42 verfahren wird und die beiden Teile des Messers 38 in Wechselwirkung oder in Eingriff
treten, wird eine auf der Stützfläche 28 anliegende Materialbahn 4, 6 geschnitten.
Der Splicestempel 42 der Schneidvorrichtung 16 umfasst eine erste Stützfläche 28a
zur Anlage der auslaufenden ersten Materialbahn 4 und eine zweite Stützfläche 28b
zur Anlage der zweiten Materialbahn 6. Die Stützflächen werden gemeinsam mit Bezugszeichen
28 bezeichnet. Beide Stützflächen 28a, 28b sind jeweils mit einem fluiddynamischen
Greifer 46 zum Halten der ersten bzw. zweiten Materialbahn 4, 6 ausgestattet. Der
fluiddynamische Greifer 46 und seine Funktionsweise werden im Detail im Zusammenhang
mit Fig. 9 erläutert.
[0067] Fig. 6 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht auf den Splicestempel 42. Angedeutet
ist die auslaufende erste Materialbahn 4 und die einlaufende zweite Materialbahn 6.
Ferner sind die fluiddynamischen Greifer 46 in den Stützflächen 28a, 28b gezeigt.
[0068] Fig. 7 zeigt in einer weiteren perspektivischen Ansicht eine Klebstoffapplikationseinheit
48, welche dazu eingerichtet ist, beispielhaft drei Klebepads 40 von jeweils einem
Transferklebeband auf die zweite Materialbahn 6 zu applizieren. Die Klebstoffapplikationseinrichtung
48 umfasst beispielhaft drei Kleberabroller 49, in welchen das Transferklebeband jeweils
aufgenommen ist. Ist das Transferklebeband aufgebraucht, so können beispielsweise
die kompletten Kleberabroller 49, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich
einer mit Bezugszeichen versehen ist, ausgetauscht und neu befüllt werden. Die Klebstoffapplikationseinrichtung
48 ist ferner dazu eingerichtet, wie mit einem Doppelpfeil angedeutet, zum Aufbringen
der Klebepads 40 in einer Verfahrrichtung 54 ausgefahren zu werden. Im Übrigen befindet
sich die Klebstoffapplikationseinrichtung 48 beispielsweise hinter einer Rückwand
60 und wird durch einen entsprechenden Ausbruch vorgefahren. Die Kleberabroller 49
befinden sich an einem entsprechenden Trägerarm 51, welcher in die mit Doppelpfeil
angedeutete Verfahrrichtung 54 verfahrbar ist. Die Kleberabroller 49 werden zum Aufbringen
der Klebepads 40 entsprechend einer Abrollbewegung in die mit Pfeil 50 angedeutete
Richtung bewegt.
[0069] Fig. 8a und 8b zeigen schematisch unterschiedliche Zustände einer alternativen Klebstoffapplikationseinrichtung
48. Diese umfasst eine Übertragungswalze 52, von der die Klebepads 40 beispielhaft
auf die Oberseite der zweiten Materialbahn 6 aufgebracht werden können. Unterhalb
ist schematisch die Stützfläche 28 angedeutet. Die Übertragungswalze 52 ist, ähnlich
wie der Trägerarm 51, in einer Verfahrrichtung 54 verfahrbar. Fig. 8a zeigt das Aufbringen
der Klebepads 40 auf die Materialbahn 6. Die Übertragungswalze 52 befindet sich in
der Applikationsposition. Fig. 8b zeigt das Aufbringen der Klebepads 40 auf die Übertragungswalze
52, diese befindet sich in der Aufnahmeposition. Die Verfahrrichtung 54 ist zumindest
näherungsweise parallel zu einer Axialrichtung der Übertragungswalze orientiert.
[0070] Zum Auftragen der Klebepads 40 auf die Übertragungswalze 52 kann abweichend von dem
Ausführungsbeispiel in Fig. 7, bei dem mehrere (beispielhaft drei) Kleberabroller
49 eingesetzt werden, nur ein einziger Kleberabroller 49 eingesetzt werden. Wird ein
einziger Kleberabroller 49 verwendet, so können durch mehrfache Abrollbewegung und
schrittweises Verfahren der Übertragungswalze 52 in der Verfahrrichtung 54 mehrere
Klebepads 40 an verschiedenen Positionen der Übertragungswalze 52 aufgebracht werden.
Sind mehrere Kleberabroller 49 vorhanden, erfolgt das Übertragen der Klebepads 40
von den Kleberabrollern 49 auf die Übertragungswalze 52 gleichzeitig. Anschließend
wird die Übertragungswalze 52 durch eine Öffnung 56 in der Rückwand 60 zum Aufbringen
der Klebepads 40 ausgefahren.
[0071] In dem Fall, dass nur ein einziger Kleberabroller 49 verwendet wird, ist die Übertragungswalze
52 bevorzugt derart ausgestaltet, dass sie aus mehreren Teilwalzen (beispielsweise
drei Teilwalzen, wenn drei Klebepads 40 aufgebracht werden sollen) aufgebaut ist,
wobei die Teilwalzen wahlweise frei drehbar und blockierbar sind und auf einer gemeinsamen
Achse gelagert sind. Je nach Anzahl der zu übertragenden Klebepads 40 wird eine entsprechende
Anzahl von Teilwalzen vorgesehen. Bei Verwendung mehrerer Kleberabroller 49 ist eine
einzige Übertragungswalze 52 ausreichend.
[0072] Alternativ zum Aufbringen von Klebepads 40, kann auf die Übertragungswalze 52 auch
ein Klebstoff, beispielsweise ein Heißleim oder ein anderer viskoser bis hochviskoser
Leim oder Klebstoff aufgebracht werden. Dieser bildet auf der Übertragungswalze 52
Klebepads 40, welche anschließend aufgebracht werden.
[0073] Die Stützfläche 28 der Schneidvorrichtung 16 kann in Richtung der Übertragungswalze
52 bzw. in Richtung der Kleberabroller 49 verfahrbar ausgestaltet sein. Die Materialbahn
4, 6 wird durch diese Bewegung in Richtung der Übertragungswalze 52 bzw. der Kleberabroller
49 verfahren, so dass das zumindest eine Klebepad 40 auf das Ende 18, 20 der ersten
und/oder zweiten Materialbahn 4, 6 aufbringbar ist.
[0074] Fig. 9 zeigt eine Schnittansicht durch einen in Draufsicht vorzugsweise runden fluiddynamischen
Greifer 46 (vgl. beispielsweise Fig. 5 und 6). Dieser weist zwei Anschlüsse 58, 59
auf, durch die dieser mit Druckluft versorgt werden kann. Ausgehend von den Anschlüssen
58, 59 gelangt die Luftströmung durch einen Zufuhrkanal 63 in eine Verteilerkammer
61, und verlässt die Verteilerkammer 61, wie mit Pfeilen angedeutet, durch einen Ausströmspalt
62. Der Ausströmspalt 62 ist in einer Ebene der Stützfläche 28 betrachtet beispielsweise
kreisrund. Die über die Anschlüsse 58, 59 zugeführte Druckluft verlässt den Ausströmspalt
62 mit hoher Geschwindigkeit und strömt von dort, wie ebenfalls mit Pfeilen angedeutet,
zwischen einer Materialbahn 4, 6 und einer Stützfläche 28 des Splicetisches entlang.
Aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeit der Luft in dem schmalen Querschnitt zwischen
Materialbahn 4, 6 und Stützfläche 28 verringert sich in diesem Bereich der ansonsten
herrschende Umgebungsdruck. Dies führt dazu, dass der Umgebungsdruck, wie mit senkrecht
nach oben weisenden Pfeilen angedeutet, eine Andruckkraft F auf die Materialbahn 4,
6 ausübt. Diese Andruckkraft F hält die Materialbahn 4, 6 am gewünschten Ort. Mit
Hilfe des gezeigten fluiddynamischen Greifers 46 ist es möglich auch Materialbahnen
4, 6 am gewünschten Ort zu fixieren, welche für Luft zumindest teilweise permeabel
sind. Dies ist mit herkömmlichen Vakuumgreifern nicht möglich. Aus diesem Grund ist
der Einsatz des fluiddynamischen Greifers 46 für die Verarbeitung von porösen Materialbahnen
4, 6 besonders vorteilhaft.
[0075] Fig. 10a) zeigt eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf einen leistenförmigen
fluiddynamischen Greifer 46, wie er beispielsweise in eine Stützfläche 28 einer Verbindungsvorrichtung
22 integriert werden kann. Fig. 10b) zeigt eine schematisch vereinfachte Schnittansicht
durch diesen leistenförmigen fluiddynamischen Greifer 46 entlang der Linie B-B in
Fig. 10a). Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 9 erläutert, weist auch dieser einen
Anschluss 58 auf, durch den der Greifer 46 mit Druckluft versorgt werden kann. Ausgehend
von dem Anschluss 58 gelangt die Luftströmung durch den Zufuhrkanal 63 in die Verteilerkammer
61, und verlässt die Verteilerkammer 61 durch einen Ausströmspalt 62. Der Ausströmspalt
62 wird durch einen Zentralkörper 64 und den umgebenden Hauptkörper 66 begrenzt.
[0076] Der leistenförmige fluiddynamische Greifer 46 ist derart ausgestaltet, dass der Ausströmspalt
62 einander gegenüberliegende gerade Abschnitte 68 aufweist, die zumindest näherungsweise
parallel zueinander verlaufen. Die geraden Abschnitte 68 des Ausströmspalts 62 sind
beispielhaft durch bogenförmige Spaltabschnitte 70 miteinander verbunden.
[0077] Durch die längliche Ausgestaltung des Ausströmspalts 62 strömt die Luft im Wesentlichen
an den geraden Abschnitten 68 aus. Die austretende Luftströmung erhält auf diese Weise
eine Vorzugsrichtung, sie breitet sich nicht mehr ausgehend von dem Greifer 46 in
der gesamten Ebene der Stützfläche 28 aus, sondern vorzugsweise jeweils in Richtungen
senkrecht zu den geraden Abschnitten 68. Durch entsprechende Anordnung der fluiddynamischen
Greifer 46 kann verhindert werden, dass in einem Ausführungsbeispiel, in dem mehr
als ein fluiddynamischer Greifer 46 pro Stützfläche 28 vorgesehen wird, sich die Luftströmungen
der Greifer 46 gegenseitig behindern und sich in der Folge die Greifer 46 in ihrer
Wirkung gegenseitig beeinträchtigen. Beispielsweise könnten mehrere leistenförmige
fluiddynamische Greifer 46 in Reihe nebeneinander angeordnet werden.
[0078] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 2
- Vorrichtung
- 4
- erste poröse Materialbahn
- 6
- zweite poröse Materialbahn
- 8
- erste Bobine
- 10
- erste Aufnahme
- 12
- zweite Bobine
- 14
- zweite Aufnahme
- 16
- Schneidvorrichtung
- 18
- nachlaufendes freies Ende der ersten Materialbahn
- 20
- vorauslaufendes freies Endes der zweiten Materialbahn
- 22
- Verbindungsvorrichtung
- 24
- endlose Materialbahn
- 26
- Überlappungsbereich
- 28
- Stützfläche
- 28a
- erste Stützfläche
- 28b
- zweite Stützfläche
- 30
- Führungsrollen
- 32
- Durchbruch
- 34
- Überlappungszone
- 36
- Schneide
- 38
- Messer
- 40
- Klebepads
- 42
- Splicestempel
- 44
- Splicetisch
- 46
- fluiddynamischer Greifer
- 48
- Klebstoffapplikationseinrichtung
- 49
- Kleberabroller
- 50
- Richtung Abrollbewegung
- 51
- Trägerarm
- 52
- Übertragungswalze
- 54
- Verfahrrichtung
- 56
- Öffnung
- 58, 59
- Anschlüsse
- 60
- Rückwand
- 61
- Verteilerkammer
- 62
- Ausströmspalt
- 63
- Zufuhrkanal
- 64
- Zentralkörper
- 66
- Hauptkörper
- 68
- gerade Abschnitte
- 70
- bogenförmige Abschnitte
- T
- Förderrichtung
- E
- Förderebene
- B
- Breite
- F
- Andruckkraft
1. Vorrichtung (2) der Tabak verarbeitenden Industrie zum Verbinden von einer in einer
Förderrichtung (T) auslaufenden ersten porösen Materialbahn (4) mit einer zweiten
porösen Materialbahn (6), umfassend eine Schneidvorrichtung (16) zum Schneiden eines
freien, nachlaufenden Endes (18) der ersten Materialbahn (4) und eines freien, vorauslaufenden
Endes (20) der zweiten Materialbahn (6) und eine Verbindungsvorrichtung (22) zum Verbinden
des freien Endes (18) der ersten Materialbahn (4) mit dem freien Ende (20) der zweiten
Materialbahn (6) zu einer endlosen Materialbahn (24) unter Bildung eines sich quer
zu der Förderrichtung (T) über einer Breite (B) der endlosen Materialbahn (24) erstreckenden
Überlappungsbereichs (26), wobei die Schneidvorrichtung (16) ferner dazu eingerichtet
ist zwei unterschiedliche Schnittverläufe zu erzeugen, derart, dass am freien Ende
(18) der ersten Materialbahn (4) ein erster Schnittverlauf vorliegt, der nichtkomplementär
zu einem am freien Ende (20) der zweiten Materialbahn (6) erzeugten zweiten Schnittverlauf
ist, und wobei die Verbindungsvorrichtung (22) dazu eingerichtet ist die freien Enden
(18, 20) der Materialbahnen derart zu verbinden, dass in dem Überlappungsbereich (26)
über die Breite (B) der endlosen Materialbahn (24) zumindest ein Durchbruch (32) vorhanden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (22) eine Klebstoffapplikationseinrichtung umfasst, welche
dazu eingerichtet ist zur Verbindung der freien Enden (18, 20) der Materialbahnen
(4, 6) auf das freie Ende (18) der erste Materialbahn (4) und/oder das freie Ende
(20) der zweite Materialbahn (6) zumindest ein trägermaterialfreies Klebepad (40)
aufzubringen.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffapplikationseinrichtung (48) dazu eingerichtet ist, das Klebepad (40)
von einem Transferklebeband zu applizieren.
3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei der folgenden drei Parameter:
a) eine durch die Schneidvorrichtung (16) bestimmte Form des Schnitts der freien Enden
(18, 20),
b) eine durch die Verbindungsvorrichtung (22) bestimmte Abmessung des Überlappungsbereichs
(26) in Förderrichtung T,
c) eine Masse des zumindest einen von der Klebstoffapplikationseinrichtung (48) aufbringbaren
Klebepads (40),
derart aufeinander abgestimmt sind, dass ein Wert eines über die Breite (B) der endlosen
Materialbahn (24) im Überlappungsbereich (26) gebildeten Linienintegrals der Masse
und/oder des Volumens um weniger als 10 %, insbesondere um weniger als 5 %, ferner
insbesondere um weniger als 3 % vom Wert eines entsprechenden entlang einer parallelen
Linie außerhalb des Überlappungsbereichs (26) berechneten Linienintegrals abweicht.
4. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (16) eine erste Stützfläche (28a) zur Anlage der auslaufenden
ersten Materialbahn (4) und eine zweite Stützfläche (28b) zur Anlage der zweiten Materialbahn
(6) aufweist, wobei die erste und/oder die zweite Stützfläche (28) jeweils mit zumindest
einem fluiddynamischen Greifer (46) zum Halten der ersten und/oder zweiten Materialbahn
(4, 6) ausgestattet sind/ist.
5. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite poröse Materialbahn (4, 6) aus einem luftdurchlässigen Material,
insbesondere einem Vliesmaterial, hergestellt sind und eine Permeabilität für Luft
aufweisen, welche größer als die Permeabilität für Luft einer Umhüllungspapierbahn
ist.
6. Verfahren zum Verbinden von einer in einer Förderrichtung (T) auslaufenden ersten
porösen Materialbahn (4) mit einer zweiten porösen Materialbahn (6), die folgenden
Schritte umfassend:
Schneiden eines freien, nachlaufenden Endes (18) der ersten Materialbahn (4) und eines
freien, vorauslaufenden Endes (20) der zweiten Materialbahn (6) mit einer Schneidvorrichtung
(16),
Verbinden des freien Endes (18) der ersten Materialbahn (4) mit dem freien Ende (20)
der zweiten Materialbahn (6) zu einer endlosen porösen Materialbahn (24) mit einer
Verbindungsvorrichtung (22) unter Bildung eines sich quer zu der Förderrichtung (T)
über einer Breite (B) der endlosen Materialbahn (24) erstreckenden Überlappungsbereichs
(26),
wobei die Schneidvorrichtung (16) zwei unterschiedliche Schnittverläufe erzeugt, derart,
dass am freien Ende (18) der ersten Materialbahn (4) ein erster Schnittverlauf vorliegt,
der nichtkomplementär zu einem am freien Ende (20) der zweiten Materialbahn (6) erzeugten
zweiten Schnittverlauf ist, und
wobei die freien Enden (18, 20) der Materialbahnen (4, 6) derart verbunden werden,
dass in dem Überlappungsbereich (26) über die Breite (B) der endlosen Materialbahn
(24) zumindest ein Durchbruch (32) vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungsvorrichtung (22) eine Klebstoffapplikationseinrichtung (48) umfasst,
mit der zum Verbinden der freien Enden (18, 20) der Materialbahnen (4, 6) auf das
freie Ende (18) der ersten Materialbahn (4) und/oder das freie Ende (20) der zweiten
Materialbahn (6) zumindest ein trägermaterialfreies Klebepad (40) aufgebracht wird
und die Materialbahnen (4, 6) mit Hilfe des zumindest einen Klebepads (40) miteinander
verbunden werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Klebstoffapplikationseinrichtung (48) das zumindest eine Klebepad (40) von
einem Transferklebeband appliziert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei der folgenden drei Parameter:
a) eine durch die Schneidvorrichtung (16) bestimmte Form des Schnitts der freien Enden
(18, 20),
b) eine durch die Verbindungsvorrichtung (22) bestimmte Abmessung des Überlappungsbereichs
(26) in Förderrichtung (T),
c) eine Masse des zumindest einen von der Klebstoffapplikationseinrichtung (48) aufgebrachten
Klebepads (40),
derart aufeinander abgestimmt werden, dass ein Wert eines über die Breite (B) der
endlosen Materialbahn (24) im Überlappungsbereich (26) gebildeten Linienintegrals
der Masse und/oder des Volumens um weniger als 10 %, insbesondere um weniger als 5
%, ferner insbesondere um weniger als 3 % vom Wert eines entsprechenden entlang einer
parallelen Linie außerhalb des Überlappungsbereichs (26) berechneten Linienintegrals
abweicht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (16) eine erste Stützfläche (28a) aufweist, an der die auslaufende
erste Materialbahn (4) zumindest während des Schneidvorgangs anliegt, und die Schneidvorrichtung
(16) ferner eine zweite Stützfläche (28b) aufweist, an der die zweite Materialbahn
(6) zumindest während des Schneidvorgangs anliegt, wobei die erste und/oder die zweite
Stützfläche (28a, 28b) jeweils mit zumindest einem fluiddynamischen Greifer (46) ausgestattet
sind, mit dem die erste und/oder die zweite Materialbahn (4, 6) gehalten werden/wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite poröse Materialbahn (4, 6) aus einem luftdurchlässigen Material,
insbesondere einem Vliesmaterial, hergestellt sind und eine Permeabilität für Luft
aufweisen, welche größer als die Permeabilität für Luft einer Umhüllungspapierbahn
ist.