[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schärvorrichtung mit einer Schärtrommel,
einem Fadenscharzuführpfad und einer Kreuzlegeeinrichtung, die eine Fachbildeeinrichtung
im Fadenscharzuführpfad und eine Kreuzschnureinlegeeinrichtung, mit der eine Kreuzschnur
in ein durch eine geteilte Fadenschar gebildetes Fach einlegbar ist, aufweist.
[0002] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen eines Fadenkreuzes
in einer Fadenschar, bei dem man ein erstes Fach durch Teilen der Fadenschar bildet,
eine Kreuzschnur durch eine Kreuzschnureinlegeeinrichtung in das erste Fach einlegt,
ein zweites Fach durch Teilen der Fadenschar bildet, eine Kreuzschnur durch die Kreuzschnureinlegeeinrichtung
in das zweite Fach einlegt und die Kreuzschnüre neben der Fadenschar miteinander verbindet.
[0003] Beim Schären von Fäden zu einer Kette wird üblicherweise eine Fadenschar gebildet,
indem eine bestimmte Anzahl von Fäden gleichzeitig von Spulen abgezogen werden, die
in einem Gatter angeordnet sind. Diese Fäden werden durch ein Geleseblatt und ggfs.
weitere Riete geführt und dabei in einer bestimmten Reihenfolge gehalten. Die so geordneten
Fäden werden auf der Schärtrommel aufgewickelt. In vorbestimmten Abständen, in der
Regel etwa alle 500 bis 2000 m Lauflänge der Fadenschar, wird ein Fadenkreuz in die
Fadenschar eingebracht. Hierzu wird ein erstes Fach gebildet, indem beispielsweise
jeder zweite Faden der Fadenschar angehoben wird, so dass die abwechselnd nebeneinander
liegenden Fäden in einer Richtung senkrecht zur Fadenschar einen gewissen Abstand
aufweisen. In dieses erste Fach wird eine Kreuzschnur eingelegt. Danach wird ein zweites
Fach gebildet, indem die zuvor nicht angehobenen Fäden angehoben werden, während die
zuvor angehobenen Fäden in ihrer nicht angehobenen Position belassen werden. In dieses
zweite Fach wird wiederum eine Kreuzschnur eingelegt. Die beiden Kreuzschnüre werden
miteinander verbunden, um die Fäden in der Fadenschar gegeneinander zu fixieren.
[0004] Beim Erzeugen des Fadenkreuzes muss die Schärtrommel angehalten werden. Der Schärvorgang
muss unterbrochen werden. Die für das Erzeugen des Fadenkreuzes benötigte Zeit steht
für das Wickeln, also das eigentliche Erzeugen der Kette nicht zur Verfügung.
[0005] Es ist aus
DE 42 23 700 C2 oder auch
DE 44 43 627 C2 bekannt, zum Einlegen der Kreuzschnur eine Kreuzschnureinlegeeinrichtung zu verwenden.
Es ist allerdings immer noch eine Bedienungsperson erforderlich, die nicht immer zur
Verfügung steht, so dass erst nach dem Eingreifen der Bedienungsperson der Schärvorgang
fortgesetzt werden kann, was wiederum einen Zeitverlust beinhalten kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hohe Produktivität der Schärmaschine
zu ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Schärvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass seitlich neben dem Fadenscharpfad eine Kreuzschnur-Fügeeinrichtung angeordnet
ist.
[0008] Mit der Kreuzschnur-Fügeeinrichtung kann das Verbinden der Kreuzschüre nach dem Einlegen
automatisiert werden, so dass die gesamte Erzeugung des Fadenkreuzes in der Fadenschar
automatisiert werden kann. Die Kreuzschnur bzw. die Kreuzschnüre werden automatisch
in die Fächer in der Fadenschar eingeführt und, nachdem sie durch die Fadenschar geführt
worden sind, auch automatisch miteinander verbunden. Es ist also nicht mehr erforderlich,
dass eine Bedienungsperson zur Verfügung steht, die das Verbinden vornimmt. Dementsprechend
entfallen Wartezeiten. Auch wird an die Qualifikation der Bedienungsperson nur noch
eine etwas geringere Anforderung gestellt.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kreuzschnur-Fügeeinrichtung
als Kreuzschnur-Knoteinrichtung ausgebildet ist. Die Kreuzschnur-Knoteinrichtung kann
die Kreuzschnüre miteinander verknoten, so dass eine zuverlässige Verbindung zwischen
den Kreuzschnüren erzeugt werden kann.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Position der Kreuzschnur-
Fügeeinrichtung in eine Richtung senkrecht zu einer Fadenscharlaufrichtung im Fadenscharpfad
einstellbar ist. Man kann also die Position der Kreuzschnur- Fügeeinrichtung an die
Breite der Fadenschar anpassen. Damit lässt sich der Verbrauch des Materials, das
für die Kreuzschnur verwendet wird, kleinhalten. Die Kreuzschnur muss nur geringfügig
länger gemacht werden als die Breite der Fadenschar.
[0011] Vorzugsweise ist die Kreuzschnur- Fügeeinrichtung mit Hilfe einer Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung
positionierbar. Damit lässt sich auch die Positionierung der Kreuzschnur- Fügeeinrichtung
automatisieren. Einstellarbeiten können schnell und vor allen Dingen genau vorgenommen
werden.
[0012] Vorzugsweise weist die Kreuzschnureinlegevorrichtung einen ersten Greifer, der von
einer ersten Seite in das Fach einfahrbar ist, und einen zweiten Greifer, der von
einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite in das Fach einfahrbar ist,
auf. Bei dieser Ausgestaltung ist es nicht erforderlich, dass die Kreuzschnureinlegevorrichtung
die gesamte Breite der Fadenschar durchgreift.
[0013] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Kreuzschnureinlegevorrichtung
eine Blasvorrichtung und/oder eine Saugvorrichtung aufweist. Die Kreuzschnur kann
dann mit Hilfe von Luft durch das Fach transportiert werden. Vorzugsweise ist an mindestens
einer Seite des Fadenscharpfades eine Kreuzschnurhaltevorrichtung angeordnet, die
zwei Klemmeinrichtungen auf einem Träger aufweist, der um eine Achse, die zwischen
diesen Klemmeinrichtungen angeordnet ist, drehbar ist. Die Arbeitsweise einer derartigen
Kreuzschnurhaltevorrichtung kann beispielsweise wie folgt beschrieben werden: eine
Kreuzschnur wird von einer Spule abgezogen und in die beiden Klemmeinrichtungen eingelegt.
Der zwischen den beiden Klemmeinrichtungen befindliche Abschnitt der Kreuzschnur wird
dann zum Einlegen der Kreuzschnur in das Fach beaufschlagt. Hierbei wird in der ersten
Hälfte der Bewegung die der Spule benachbarte Klemmeinrichtung gelöst. Die andere
Klemmeinrichtung wird festgehalten. Wenn die Kreuzschnur die Mitte des Fachs, bezogen
auf die Breitenrichtung der Fadenschar, erreicht hat, wird die der Spule benachbart
angeordnete Klemmeinrichtung aktiviert und hält dann die Kreuzschnur fest, während
die andere Klemmeinrichtung gelöst ist, so dass das freie Ende der Kreuzschnur durch
das Fach geführt werden kann. Sobald die Kreuzschnur durch die Fadenschar geführt
worden ist, wird sie auf der von der Spule abgewandten Seite der Klemmeinrichtung
durchtrennt. Wenn dann der Träger um 180° gedreht wird, wird die oben geschilderte
Ausgangsposition wiederhergestellt. Auch das Bereithalten der Kreuzschnur kann dann
automatisiert werden.
[0014] Hierbei ist bevorzugt, dass die Position der Kreuzschnurhaltevorrichtung in eine
Richtung senkrecht zu einer Fadenscharlaufrichtung im Fadenscharpfad einstellbar ist.
Auch die Kreuzschnurhaltevorrichtung kann dann an die Breite der Fadenschar angepasst
werden.
[0015] Vorzugsweise weist die Kreuzschnur-Knoteinrichtung einen um eine Büchse drehbaren
Fadengreifer auf, der auf zu verknotende Endabschnitte der Kreuzschnur wirkt, wobei
die Büchse einen Längsschlitz aufweist und ein Saugrohr in der Büchse angeordnet ist,
das im Bereich des Längsschlitzes einen Unterdruck erzeugt und das verlagerbar ist.
Der Fadengreifer führt die Enden der beiden zu verknotenden Kreuzschnüre um die Büchse.
Das Saugrohr saugt diese Enden durch den Längsschlitz und, da sich das Saugrohr verlagert,
zieht es diese Enden durch die Schlaufe, die um die Büchse gebildet worden ist. Dadurch
entsteht ein Knoten.
[0016] Vorzugsweise ist die Schärtrommel mit einer Steuereinrichtung verbunden, die auch
die Kreuzlegeeinrichtung steuert, wobei die Steuereinrichtung die Schärtrommel bei
verschiedenen Kreuzschnureinlegevorgängen an unterschiedlichen Winkelpositionen anhält.
Damit kann man vermeiden, dass sich an ganzzahligen Vielfachen eines Umschlingungswinkels
von 360° Anhäufungen von Kreuzschnüren auf der Wickeltrommel befinden. Derartige Anhäufungen
würden beispielsweise zu einer erhöhten Unwucht führen und damit die Wickelgeschwindigkeit
beeinträchtigen. Auch damit kann man die Produktivität hochhalten.
[0017] Die Erfindung wird auch durch ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass man die Kreuzschnüre durch eine Kreuzschnur-Fügeeinrichtung miteinander verbindet.
[0018] Damit lässt sich die Zeit, die man zum Erzeugen eines Fadenkreuzes benötigt, kleinhalten.
Es ist nicht länger erforderlich, auf eine Bedienungsperson zu warten, die das Verbinden
der Kreuzschnüre vornimmt. Auch kann immer eine gleichbleibende Qualität des Fadenkreuzes
gewährleistet werden.
[0019] Vorzugsweise verwendet man als Kreuzschnur-Fügeeinrichtung eine Kreuzschnur-Knoteinrichtung.
Damit lässt sich die Verbindung zwischen den Kreuzschnüren als Knoten realisieren.
Ein Knoten ist eine zuverlässige Verbindung. Vorzugsweise passt man eine Position
der Kreuzschnur-Fügeeinrichtung an die Breite der Fadenschar an. Damit lässt sich
der Verbrauch an Material, das für die Kreuzschnüre verwendet wird, geringhalten,
was sich günstig auf die Kosten auswirkt.
[0020] Vorzugsweise erfasst man einen Fadenscharrand durch eine Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung
und stellt die Position der Kreuzschnur-Fügeeinrichtung anhand eines Ausgangssignals
der Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung ein. Auch die Anpassung der Kreuzschnur-Fügeeinrichtung
an die entsprechende Breite der Fadenschar lässt sich damit automatisieren.
[0021] Vorzugsweise hält man die Schärtrommel in unterschiedlichen Winkelpositionen an,
um Fadenkreuze zu erzeugen. Damit kann man vermeiden, dass sich an ganzzahligen Vielfachen
eines Umschlingungswinkels von 360° Anhäufungen von Kreuzschnüren auf der Schärtrommel
befinden.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Erzeugung eines Fadenkreuzes,
- Fig. 2
- eine Kreuzschnurhaltevorrichtung in Draufsicht,
- Fig. 3
- die Kreuzschnurhaltevorrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Kreuzschnureinlegevorrichtung,
- Fig. 5
- die Kreuzschnureinlegevorrichtung in Draufsicht,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer Kreuzschnur-Knoteinrichtung und
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf die Kreuzschnur-Knoteinrichtung.
[0023] Fig. 1a - 1d zeigt schematisch eine Kreuzlegeeinrichtung 1 zum Erzeugen eines Fadenkreuzes
in einer Fadenschar. Die Fadenschar weist eine erste Gruppe von ersten Fäden 2 und
eine zweite Gruppe von zweiten Fäden 3 auf. Die ersten Fäden 2 und die zweiten Fäden
3 sind abwechselnd zueinander angeordnet. Die Fäden 2, 3 bilden zusammen eine Fadenschar.
Die Fäden verlaufen senkrecht zur Zeichenebene.
[0024] Die Fäden 2, 3 werden von Spulen abgezogen, die in einem nicht dargestellten Gatter
angeordnet sind, und auf eine Schärtrommel aufgewickelt, die ebenfalls nicht dargestellt
ist. Die Kreuzlegeeinrichtung 1 befindet sich zwischen dem Gatter und der Schärtrommel,
vorzugsweise dichter an der Schärtrommel als am Gatter.
[0025] Die Fäden 2, 3 sind durch ein ebenfalls nicht näher dargestelltes Geleseblatt geführt,
das auch als Teilungsriet bezeichnet wird. Das Geleseblatt kann die Fäden 2, 3 voneinander
trennen, so dass sich die ersten Fäden 2 in einer angehobenen Position befinden, während
sich die Fäden 3 in einer Ruheposition oder einer abgesenkten Position befinden. Dadurch
wird ein Fach 4 gebildet, in das eine Kreuzschnur 5 eingelegt werden kann.
[0026] Fig. 1a zeigt, dass die ersten Fäden 2 und die zweiten Fäden 3 voneinander getrennt
sind und das Fach 4 bilden.
[0027] Die Kreuzschnur 5 wird von einer Spule 6 abgezogen und ggfs. über einen Vorspanner
7 (Fig. 2) unter einer gewissen Spannung gehalten. Die Kreuzschnur 5 wird durch eine
Kreuzschnureinlegeeinrichtung 8, für die ein Beispiel in den Fig. 4 und 5 dargestellt
ist, in das Fach 4 eingeführt. Sobald die Kreuzschnur 5 durch das Fach 4 geführt worden
ist (Fig. 1b), wird das Fach 4 geschlossen. Es wird ein zweites Fach 9 erzeugt, indem
die ersten Fäden 2 und die zweiten Fäden 3 wieder voneinander getrennt werden, allerdings
in die entgegengesetzte Richtung, so dass sich die zweiten Fäden 3 in der angehobenen
Position befinden, während sich die ersten Fäden 2 in der abgesenkten oder der Ruheposition
befinden. Danach wird von der anderen Seite wiederum eine Kreuzschnur 10 von einer
Spule 11 abgezogen und durch das Fach 9 geführt. Die beiden Kreuzschnüre 5, 10 befinden
sich dann in der Fadenschar in Laufrichtung kurz hintereinander und können die ersten
Fäden 2 von den zweiten Fäden 3 trennen. Zum Abschluss müssen die beiden Kreuzschnüre
5, 10 noch miteinander verbunden werden. Hierzu ist auf einer Seite der Fadenschar
2, 3 eine erste Kreuzschnur-Fügeeinrichtung 12 angeordnet und auf der gegenüberliegenden
Seite ist eine zweite Kreuzschnur-Fügeeinrichtung 13 angeordnet.
[0028] Ein derartiges Fadenkreuz wird in vorbestimmten Abständen, im Allgemeinen im Bereich
von 500 bis 2000 m Lauflänge, in die Fadenschar 2, 3 eingebracht.
[0029] Die Positionen der Kreuzschnur-Fügeeinrichtungen 12, 13 sind in einer Richtung senkrecht
zu einer Fadenscharlaufrichtung im Fadenscharpfad einstellbar. Bezogen auf die Darstellung
der Fig. 1a - 1d können die Kreuzschnur-Fügeeinrichtungen 12, 13 nach links und rechts
bewegt werden, um ihre Position an die Breite der durch die Fäden 2, 3 gebildeten
Fadenschar anzupassen.
[0030] Weiterhin können ein oder mehrere Sensoren vorgesehen sein, die eine Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung
bilden. Die Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung kann feststellen, wo der Rand der
durch die Fäden 2, 3 gebildeten Fadenschar verläuft und die Position der Kreuzschnur-Fügeeinrichtungen
12, 13 entsprechend einstellen.
[0031] Die Kreuzschnur 5 wird von einer Kreuzschnurhaltevorrichtung 14 bereitgehalten, die
anhand der Fig. 2 und 3 näher beschrieben wird. Die Kreuzschnur 10 wird durch eine
Kreuzschnurhaltevorrichtung 15 bereitgehalten, deren Aufbau der Kreuzschnurhaltevorrichtung
14 entspricht und die deswegen nicht näher beschrieben wird.
[0032] Die Kreuzschnurhaltevorrichtung 14 weist eine erste Klemmeinrichtung 16 und eine
zweite Klemmeinrichtung 17 auf, die auf einem gemeinsamen Träger 18 angeordnet sind.
Der Träger 18 ist um eine Achse 19 drehbar, die zwischen den Klemmeinrichtungen 16,
17 angeordnet ist. Der ersten Klemmeinrichtung 16 ist eine erste Trenneinrichtung
20 zugeordnet. Der zweiten Klemmeinrichtung 17 ist eine zweite Trenneinrichtung 21
zugeordnet. Die beiden Trenneinrichtungen 20, 21 befinden sich zwischen den beiden
Klemmeinrichtungen 16, 17.
[0033] Die erste Klemmeinrichtung 16 ist durch einen ersten Aktuator 22 betätigbar. Die
zweite Klemmeinrichtung 17 ist durch einen zweiten Aktuator 23 betätigbar. Der Träger
18 ist durch einen Rotationsantrieb 24 drehbar.
[0034] Lediglich dann, wenn eine neue Kreuzschnur 5 verwendet wird, ist es erforderlich,
die Kreuzschnur 5 in die beiden Klemmeinrichtungen 16, 17 einzulegen. Ein Abschnitt
25 der Kreuzschnur zwischen den beiden Klemmeinrichtungen 16, 17 steht dann bereit,
um durch die Kreuzschnureinlegevorrichtung 8 beaufschlagt und durch das erste Fach
4 bewegt zu werden. In der ersten Hälfte der Bewegung wird die erste Klemmeinrichtung
16 gelöst, so dass die Kreuzschnur 5 von der Spule 6 abgezogen werden kann. Sobald
die Kreuzschnur die Mitte der Breite der Fadenschar, die durch die Fäden 2, 3 gebildet
ist, erreicht hat, wird die erste Klemmeinrichtung 16 aktiviert und klemmt die Kreuzschnur
5 fest, während die zweite Klemmeinrichtung 17 inaktiviert wird und das Ende der Kreuzschnur
5 freigibt. Die Kreuzschnur 5 kann dann mit ihrer gesamten freien Länge durch das
Fach 4 gefördert werden. In Abhängigkeit davon, wieviel Länge der Kreuzschnur 5 auf
der anderen Seite der Fadenschar benötigt wird, um eine Verbindung zwischen den Enden
der Kreuzschnüre, insbesondere einen Knoten, zu bilden, kann die Aktivierung der ersten
Klemmeinrichtung 16 und die Deaktivierung der zweiten Klemmeinrichtung 17 auch etwas
außerhalb der Mitte der Breite der Fadenschar erfolgen, also bevor oder nachdem die
Kreuzschnur 5 die Mitte der Breite der Fadenschar passiert hat.
[0035] Sobald die Kreuzschnur 5 durch das Fach 4 transportiert worden ist, wird die erste
Trenneinrichtung 20 betätigt und schneidet die Kreuzschnur 5 ab. Wenn der Träger 18
dann um 180° gedreht wird, tauschen die beiden Klemmeinrichtungen 16, 17 ihre Plätze,
so dass der Anfang der Kreuzschnur 5 dann von der Klemmeinrichtung 16 gehalten wird
und die Kreuzschnur zwischen der Spule und der ersten Klemmeinrichtung 16 über die
zweite Klemmeinrichtung 17 läuft.
[0036] Fig. 4 und 5 zeigen eine mögliche Ausführungsform einer Kreuzschnureinlegevorrichtung
8. Die Kreuzschnureinlegevorrichtung 8 ist zweigeteilt in einen ersten Abschnitt 26
und einen zweiten Abschnitt 27. Der erste Abschnitt 26 fördert die Kreuzschnur 5 von
der Kreuzschnurhaltevorrichtung 14 in das Fach 4. Hierzu ist der erste Abschnitt 26
durch einen Antrieb 28 angetrieben. Der erste Abschnitt 26 weist einen ersten Greifer
29 auf, der durch einen im ersten Abschnitt 26 angeordneten Aktuator 30 betätigbar
ist. Der erste Greifer 29 ist bei der Bewegung des ersten Abschnitts 26 in das Fach
4 hinein hinter eine Vorderkante 31 des ersten Abschnitts 26 zurückgezogen. Die Kreuzschnur
5 wird von der Vorderkante 31 mitgenommen.
[0037] Wenn der erste Abschnitt 26 die Kreuzschnur 5 in eine Übergabeposition gefördert
hat, die sich, wie oben erwähnt, etwa in der Mitte der Breite der Fadenschar 2, 3
befindet, tritt der zweite Abschnitt 27 in Aktion. Der zweite Abschnitt 27 ist durch
einen Antrieb 32 in das Fach 4 hineinbewegt worden. Der zweite Abschnitt 27 weist
einen zweiten Greifer 33 auf, der durch einen zweiten Aktuator 34 bewegbar ist. Der
zweite Greifer 33 wird nun aus dem zweiten Abschnitt 27 herausgefahren und kann die
Kreuzschnur 5 erfassen. Die Kreuzschnur 5 wird nun gemeinsam mit dem zweiten Abschnitt
27 durch das Fach 4 gezogen, so dass das freie Ende der Kreuzschnur 5 letztendlich
das Fach 4 verlassen kann.
[0038] Wenn die zweite Kreuzschnur 10 eingelegt wird, erfolgt der Vorgang in umgekehrter
Richtung. Die Kreuzschnur 10 wird durch die Vorderseite 35 des zweiten Abschnitts
27 erfasst und in das Fach 9 hineinbefördert. In der Übergabeposition kann dann der
erste Greifer 29 die Kreuzschnur 9 erfassen und die Kreuzschnur 10 dann vollständig
durch das Fach 9 hindurchziehen.
[0039] Die dargestellte Form der Kreuzschnureinlegevorrichtung 8 ist lediglich beispielhaft.
Man kann auch einen Luftstrom zum Transport der jeweiligen Kreuzschnüre 5, 10 durch
das jeweilige Fach 4, 9 verwenden oder einen einzigen Abschnitt 26, der dann durch
das gesamte Fach 4 bewegt wird, um die Kreuzschnur 5 in das Fach 4 einzulegen. Zum
Einlegen der Kreuzschnur wird die entsprechende Kreuzschnureinlegevorrichtung 8 nach
dem Bilden des Faches 9 bis zur Kreuzschnur 10 gefahren, ergreift diese und zieht
die Kreuzschnur 10 dann durch das Fach 9 hindurch.
[0040] Nach dem Einlegen der beiden Kreuzschnüre 5, 10 liegen an den beiden Breitseiten
der Fadenschar 2, 3 zwei freie Enden vor, die mit Hilfe der Kreuzschnur-Fügeeinrichtungen
12, 13 miteinander verknotet werden. Kreuzschnur-Fügeeinrichtungen 12, 13 sind vorzugsweise
als Kreuzschnur-Knoteinrichtungen ausgebildet. Die Fig. 6 und 7 zeigen die als Knoteinrichtung
ausgebildete Kreuzschnur-Fügeeinrichtung 12. Die Kreuzschnur-Fügeeinrichtung 13 ist
genauso aufgebaut, so dass sich eine eigene Erläuterung erübrigt.
[0041] Die als Knoteinrichtung ausgebildete Kreuzschnur-Fügeeinrichtung 12 weist einen Fadengreifer
36 auf, der um eine Büchse 37 herum bewegbar ist. Wenn der Fadengreifer 36 um die
Büchse 37 herumgeführt wird, legt er die Enden der Kreuzschnüre 5, 10 um die Büchse
37 herum. Die Büchse 37 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und weist eine
leicht konische Form an ihrem Ende auf, an dem die Kreuzschnüre 5, 10 um sie herumgeführt
werden.
[0042] Die Büchse 37 weist einen Längsschlitz 38 auf. In der Büchse 37 ist ein Saugrohr
39 angeordnet, das einen Unterdruck im Bereich des Längsschlitzes 38 erzeugt. Das
Saugrohr 39 ist, wie dies durch einen Pfeil 40 dargestellt ist, verlagerbar.
[0043] Wenn der Fadengreifer 36 um die Büchse 37 herumbewegt wird und die Kreuzschnüre 5,
10 um die Büchse 37 führt, dann werden die Enden 41 der Kreuzschnüre 5, 10 in den
Längsschlitz eingesaugt und, da sich das Saugrohr 39 aus der Büchse 37 herausbewegt,
durch die Schlaufe gezogen, die der Fadengreifer 36 um die Büchse 37 gebildet hat.
Dadurch wird ein Knoten gebildet. Die beiden Fadenschnüre 5, 10 werden dadurch automatisch
miteinander verbunden.
[0044] Wie oben erwähnt worden ist, ist die Position der Kreuzschnur-Kreuzschnur-Fügeeinrichtungen
12, 13 relativ zur Fadenschar 2, 3 veränderbar, wobei die Positionierung automatisiert
werden kann, wenn eine Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung den Rand der Fadenschar
2, 3 erfasst. In gleicher Weise ist es auch möglich, dass die Kreuzschnurhaltevorrichtungen
14, 15 relativ zur Fadenschar 2, 3 positioniert werden können, wobei auch diese Positionierung
automatisch erfolgen kann. Damit ist es möglich, den Verbrauch an Material für die
Kreuzschnüre 5, 10 kleinzuhalten.
[0045] Die im Zusammenhang mit den Fig. 4 und 5 beschriebene Kreuzschnureinlegevorrichtung
8 kann auch zusammen mit einer Luftstromerzeugungseinrichtung verwendet werden.
[0046] Im Übrigen ist die Kreuzschnureinlegevorrichtung 1 mit der Schärtrommel synchronisiert.
Diese Synchronisierung kann man dahingehend vornehmen, dass die Kreuzschnüre 5, 10
in Umfangsrichtung der Schärtrommel an unterschiedlichen Positionen angeordnet sind.
Natürlich ist es möglich, dass auch zwei oder mehr Kreuzschnüre oder Kreuzschnürpaare
an der gleichen Umfangsposition der Schärtrommel positioniert sind. Eine Anhäufung
von Kreuzschnüren 5, 10 an einer Umfangsposition der Schärtrommel wird hingegen vermieden.
1. Schärvorrichtung mit einer Schärtrommel, einem Fadenscharpfad und einer Kreuzlegeeinrichtung
(1), die eine Fachbildeeinrichtung im Fadenscharpfad und eine Kreuzschnureinlegevorrichtung
(8), mit der eine Kreuzschnur (5, 10) in ein durch eine geteilte Fadenschar (2, 3)
gebildetes Fach (4, 9) einlegbar ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich neben dem Fadenscharpfad eine Kreuzschnur-Fügeeinrichtung (12, 13) angeordnet
ist.
2. Schärvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzschnur-Fügeeinrichtung (12, 13) als Kreuzschnur-Knoteinrichtung ausgebildet
ist.
3. Schärvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position der Kreuzschnur-Fügeeinrichtung (12, 13) in eine Richtung senkrecht
zu einer Fadenscharlaufrichtung im Fadenscharpfad einstellbar ist.
4. Schärvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzschnur-Fügeeinrichtung (12, 13) mit Hilfe einer Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung
positionierbar ist.
5. Schärvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzschnureinlegevorrichtung (8) einen ersten Greifer (29), der von einer ersten
Seite in das Fach einfahrbar ist (4, 9), und einen zweiten Greifer (33), der von einer
der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite in das Fach (4, 9) einfahrbar ist,
aufweist.
6. Schärvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzschnureinlegevorrichtung (8) eine Blasvorrichtung und/oder eine Saugvorrichtung
aufweist.
7. Schärvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Seite des Fadenscharpfades eine Kreuzschnurhaltevorrichtung (14,
15) angeordnet ist, die zwei Klemmeinrichtungen (16, 17) auf einem Träger (18) aufweist,
der um eine Achse (19), die zwischen den Klemmeinrichtungen (16, 17) angeordnet ist,
drehbar ist.
8. Schärvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Kreuzschnurhaltevorrichtung (14, 15) in eine Richtung senkrecht
zu einer Fadenscharlaufrichtung im Fadenscharpfad einstellbar ist.
9. Schärvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzschnur-Knoteinrichtung (12, 13) einen um eine Büchse (37) drehbaren Fadengreifer
(36) aufweist, der auf zu verknotende Endabschnitte (41) der Kreuzschnur (5, 10) wirkt,
wobei die Büchse (37) einen Längsschlitz (38) aufweist und ein Saugrohr (40) in der
Büchse (37) angeordnet ist, das im Bereich des Längsschlitzes (38) einen Unterdruck
erzeugt und das verlagerbar ist.
10. Schärvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schärtrommel mit einer Steuereinrichtung verbunden ist, die auch die Kreuzlegeeinrichtung
(1) steuert, wobei die Steuereinrichtung die Schärtrommel bei verschiedenen Kreuzschnureinlegevorgängen
an unterschiedlichen Winkelpositionen anhält.
11. Verfahren zum Erzeugen eines Fadenkreuzes in einer Fadenschar (2, 3), bei dem man
ein erstes Fach (4) durch Teilen der Fadenschar (2, 3) bildet, eine erste Kreuzschnur
(5) durch eine Kreuzschnureinlegeeinrichtung (8) in das erste Fach (4) einlegt, ein
zweites Fach (9) durch Teilen der Fadenschar (2, 3) bildet, eine zweite Kreuzschnur
(10) durch die Kreuzschnureinlegeeinrichtung (8) in das zweite Fach (9) einlegt und
die Kreuzschnüre (5, 10) neben der Fadenschar (2, 3) miteinander verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kreuzschnüre (5, 10) durch eine Kreuzschnur- Fügeeinrichtung (12, 13) miteinander
verbindet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kreuzschnur-Fügeeinrichtung (12, 13) eine Kreuzschnur-Knoteinrichtung verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Position der Kreuzschnur- Knoteinrichtung (12, 13) an die Breite der Fadenschar
(2, 3) anpasst.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Fadenscharrand durch eine Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung erfasst
und die Position der Kreuzschnur- Knoteinrichtung (12, 13) anhand eines Ausgangssignals
der Fadenscharrand-Erkennungseinrichtung einstellt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man die Schärtrommel in unterschiedlichen Winkelpositionen anhält, um Fadenkreuze
zu erzeugen.