Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das technische Gebiet der Hochfrequenztechnik
und betrifft insbesondere eine Hohlleiteranordnung mit einem ersten Steghohlleiter
und einem zweiten Hohlleiter, die in einem Verbindungsabschnitt miteinander verbunden
sind, um Signale zwischen dem ersten Steghohlleiter und dem zweiten Hohlleiter übertragen
zu können. Der zweite Hohlleiter kann ebenfalls als Steghohlleiter ausgestaltet sein.
Hintergrund der Erfindung
[0002] In der Hochfrequenztechnik, also für die Übertragung und Verarbeitung von Signalen
mit sehr hohen Frequenzen, beispielsweise Signale deutlich über 1 GHz bis hin zu 35
bis 40 GHz, werden üblicherweise Hohlleiter verwendet, um hochfrequente Signale zwischen
Komponenten zu übertragen. Komponenten, welche mit Signalen bei hohen Frequenzen arbeiten,
sind insbesondere in Kommunikationssatelliten verbreitet.
[0003] Hochfrequenzverbindungen können beispielsweise als Bestandteil von Satellitenübertragungsstrecken
genutzt werden. Bei der Satellitenübertragungsstrecke kann es sich beispielsweise
um eine Ka-Band Übertragungsstrecke handeln in einem Frequenzbereich von 17,7 - 21,2
GHz für die Abwärtsstrecke (downlink) und 27,5 - 31 GHz für die Aufwärtsstrecke (uplink),
um eine Ku- oder X-Band-Implementierung im Bereich um 11 bzw. 7 GHz, oder um eine
L-Band- (um 1,5 GHz), S-Band- (um 2,5 GHz) oder C-Band-Implementierung (um 4 GHz).
[0004] Mit der zunehmenden Verbreitung von Satellitenkonstellationen im niedrigen und mittleren
Erdorbit wandeln sich die Anforderungen an die Geräte auf der Nutzlast zunehmend hin
zu niedrigeren Kosten und höheren Stückzahlen. Für Konstellationen werden in der Regel
kleine, effiziente Elektronikbaugruppen gefordert, um beispielsweise aktive Antennen
anzusteuern und Signale über mehrere Kanäle parallel zu übertragen. Diese Elektronikbaugruppen
sind in der Regel mit Hochfrequenzverstärkern und deren Ansteuerung, sowie passiven
Hochfrequenzbauteilen (Filtern, Übergängen, Isolatoren, Kopplern etc.) bestückt. Insbesondere
bei aktiven Antennenstrukturen bestehen diese Baugruppen in der Regel aus mehreren
parallelen Verarbeitungspfaden.
[0005] DE 10 2017 124 974 B3 beschreibt eine Möglichkeit einer modularen Verbindung zwischen zwei Hochfrequenzkomponenten,
wobei die modulare Verbindung zwei Schnittstellen aufweist, an welche jeweils eine
aktive oder passive Hochfrequenzkomponente oder eine Hochfrequenzleitung angeschlossen
werden kann.
[0006] Zwei Hohlleiter können an ihrer Verbindungsschnittstelle beispielsweise unter Verwendung
eines Flanschs verbunden werden. Alternativ können für die Übertragung hochfrequenter
Signale Koaxialleitungen verwendet werden, für welche wiederum entsprechende Verbindungstechniken
verfügbar sind.
[0007] US 3 629 734 A beschreibt ein Hohlleiterverbindungsstück, welches mehrere Hohlleiteranschlüsse aufweist,
die als Steghohlleiter ausgestaltet sind. Das Hohlleiterverbindungsstück weist vier
Hohlleiteranschlüsse auf, die sich in verschiedene Richtungen erstrecken und an einem
gemeinsamen Kreuzungspunkt der Umwandungen der Hohlleiteranschlüsse kapazitiv miteinander
gekoppelt sind.
[0008] US 4 720 693 A beschreibt einen Steghohlleiter mit einem Fenster in einem metallischen Gehäuse.
[0009] CN 1 05 633 524 A beschreibt eine Verbindungstechnik für Steghohlleiter, bei der eine Kopplungsstruktur
an der Verbindungsstelle zum Einsatz kommt.
[0010] CN 1 01 485 038 A beschreibt eine Hohlleiterschnittstelle mit Flanschen zum Verbinden von Hohlleiterabschnitten.
[0011] Auch wenn die bisherigen Verbindungstechniken die an sie gestellten Anforderungen
erfüllen, kann ein Bedarf an einer verbesserten Verbindungstechnik zwischen zwei Hohlleitern
bestehen. Insbesondere die Verwendung von Hohlleitern und Hohlleitertechnik in einer
großen Stückzahl hat einen Bedarf nach Miniaturisierung auf diesem Gebiet entstehen
lassen.
Beschreibung der Erfindung
[0012] Es kann daher als Aufgabe der Erfindung betrachtet werden, das Herstellen einer Verbindung
zwischen zwei Hohlleitern, insbesondere Steghohlleitern, dahingehend zu verbessern,
dass der Platzbedarf für die Verbindung reduziert wird, ohne dadurch die Güte der
Signalverbindung negativ zu beeinflussen.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs. Weitere
Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der folgenden
Beschreibung.
[0014] Gemäß der Erfindung ist eine Hohlleiteranordnung mit einem ersten Steghohlleiter
und einem zweiten Hohlleiter angegeben. Der erste Steghohlleiter enthält ein erstes
Gehäuse mit einem ersten Hohlraum und einen sich in dem ersten Hohlraum in Längsrichtung
erstreckenden ersten Steg, wobei der erste Steg galvanisch mit einer Wand des ersten
Gehäuses verbunden ist. Der zweite Hohlleiter enthält ein zweites Gehäuse mit einem
zweiten Hohlraum. Der erste Steghohlleiter überlappt den zweiten Hohlleiter in einem
Verbindungsabschnitt in Längsrichtung der Hohlleiteranordnung, um eine kapazitive
Kopplung zwischen dem ersten Steg und dem zweiten Hohlleiter herzustellen. Das erste
Gehäuse weist ein erstes Fenster auf und das zweite Gehäuse weist ein zweites Fenster
auf, wobei das erste Fenster das zweite Fenster in dem Verbindungsabschnitt überlappt.
Sowohl der erste Steghohlleiter als auch der zweite Hohlleiter enthalten in dem Verbindungsabschnitt
eine Stufung in Längsrichtung und die beiden Stufungen sind komplementär. Das Überlappen
des ersten Steghohlleiters und des zweiten Hohlleiters wird erreicht, indem die beiden
komplementären Stufungen aneinander anliegen, wenn der erste Steghohlleiter an dem
zweiten Hohlleiter anliegt und einen zusammengesetzten Zustand definiert. Das erste
Fenster und das zweite Fenster sind jeweils in einer Stufenfläche in der Stufung angeordnet,
wobei diese zwei Stufenflächen sich in Längsrichtung der Hohlleiteranordnung erstrecken
(sozusagen horizontal verlaufen), wodurch sich das erste Fenster und das zweite Fenster
in dem zusammengesetzten Zustand gegenüberliegen und sich dadurch überlappen.
[0015] Auf diese Weise wird auf ein gesondertes Verbindungselement zwischen dem ersten Steghohlleiter
und dem zweiten Steghohlleiter verzichtet. Die beiden Steghohlleiter sind vielmehr
so ausgestaltet, dass sie in dem Verbindungsabschnitt einander entsprechende Abschnitte
aufweisen. Diese Abschnitte werden direkt miteinander verbunden, wodurch eine kapazitive
Kopplung zwischen dem ersten Steghohlleiter und dem zweiten Steghohlleiter hergestellt
und das Übertragen von hochfrequenten Signalen ermöglicht wird.
[0016] Durch diesen Aufbau wird der Platzbedarf der Hohlleiteranordnung reduziert, weil
auf das gesonderte Verbindungselement verzichtet wird.
[0017] Mit der hier beschriebenen Hohlleiteranordnung kann ein Steghohlleiter mit einem
herkömmlichen Hohlleiter (ohne Steg in dem Hohlraum) verbunden werden. Bei dieser
Variante wird eine sich entlang des Stegs ausbreitende elektromagnetische Welle in
den zweiten Hohlleiter eingekoppelt (oder umgekehrt). Es ist aber genauso möglich,
dass zwei Steghohlleiter miteinander verbunden werden.
[0018] Soweit nicht anders angegeben, ist im Zusammenhang mit dieser Beschreibung der Begriff
"verbunden" oder "Verbindung" dahingehend zu verstehen, dass es sich dabei um eine
kommunikative Verbindung zum Übertragen von Signalen, insbesondere Hochfrequenzsignale,
handelt. Dies schließt nicht aus, dass eine "Verbindung" auch eine mechanische Verbindung
sein kann, allerdings ist stets, soweit nicht explizit anders angegeben oder bezeichnet,
eine Signalübertragungsverbindung vorhanden, wenn der allgemeine Begriff "Verbindung"
verwendet wird.
[0019] Ebenso ist der Begriff "Signal" dahingehend zu verstehen, dass es sich dabei um Hochfrequenzsignale
handelt, wie sie oben im einleitenden Teil erwähnt sind, es sei denn, dass an einer
Stelle ein Signal explizit abweichend definiert wird.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform ist der zweite Hohlleiter ein Steghohlleiter und weist
einen sich in dem zweiten Hohlraum in Längsrichtung erstreckenden zweiten Steg auf,
wobei der zweite Steg galvanisch mit einer Wand des zweiten Gehäuses verbunden ist,
und wobei der erste Steghohlleiter den zweiten Hohlleiter in einem Verbindungsabschnitt
in Längsrichtung der Hohlleiteranordnung überlappt, um eine kapazitive Kopplung zwischen
dem ersten Steg und dem zweiten Steg herzustellen.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform überlappt der zweite Steg das erste Gehäuse
in dem Verbindungsabschnitt wenigstens abschnittsweise in Längsrichtung.
[0022] Hierdurch wird ermöglicht, dass ein hochfrequentes Signal (HF-Signal) von dem zweiten
Steg in das erste Gehäuse und dessen Steg (oder umgekehrt) kapazitiv übertragen oder
eingekoppelt wird.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform überlappt der erste Steg das zweite Gehäuse
in dem Verbindungsabschnitt wenigstens abschnittsweise in Längsrichtung.
[0024] So wie der zweite Steg das erste Gehäuse in Längsrichtung überlappt, überlappt auch
der erste Steg das zweite Gehäuse, gemäß dieser Ausführungsform.
[0025] Ganz allgemein ausgedrückt, und nicht nur auf diese Ausführungsform bezogen, wird
der Querschnitt des ersten Steghohlleiters und der Querschnitt des zweiten Steighohlleiters
im Verbindungsabschnitt der Hohlleiteranordnung entlang der Längsrichtung der Hohlleiteranordnung
verändert, damit die beiden Steghohlleiter in dem Verbindungsabschnitt platzsparend
miteinander verbunden werden können.
[0026] Während eine elektromagnetische Welle sich in jedem Steghohlleiter entlang der Längsrichtung
des Steghohlleiters und des Stegs ausbreitet, wird die Ausbreitungsrichtung der elektromagnetischen
Welle in dem Verbindungsabschnitt geändert. In dem Verbindungsabschnitt ändert sich
die Ausbreitungsrichtung und verläuft quer zu der Längsrichtung der Hohlleiteranordnung,
damit die zu übertragende elektromagnetische Welle von einem Steghohlleiter auf den
anderen Steghohlleiter übertragen wird. Sodann breitet sich die elektromagnetische
Welle nach dem Übergang im Verbindungsabschnitt in dem anderen Steghohlleiter erneut
in Längsrichtung des Steghohlleiters aus.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform überlappt der erste Steg den zweiten Steg in
dem Verbindungsabschnitt wenigstens abschnittsweise in Längsrichtung.
[0028] In einer Variante ist es möglich, dass die Stege sich soweit in Längsrichtung und
in den Verbindungsabschnitt hinein erstrecken, dass es in Längsrichtung einen Überlapp
zwischen den beiden Stegen gibt. Hierdurch wird die Güte der kapazitiven Kopplung
zwischen den beiden Stegen verbessert.
[0029] Bevorzugt sind die Stege der beiden Steghohlleiter in einer Richtung quer zu der
Längsrichtung versatzfrei zueinander ausgerichtet. Die Stege können bezüglich ihrer
Form und ihrer Maße gleich ausgestaltet sein, z.B. die gleiche Höhe und die gleiche
Breite haben und gleich weit in den Verbindungsabschnitt hineinragen. In einer Querrichtung
sind die Stege bevorzugt versatzfrei zueinander angeordnet, d.h. sie überlappen sich
in Querrichtung vollständig und kein Steg ragt seitlich über den anderen Steg hinaus.
[0030] Gemäß der Erfindung weist das erste Gehäuse ein erstes Fenster auf, das zweite Gehäuse
weist ein zweites Fenster auf, und das erste Fenster überlappt das zweite Fenster
in dem Verbindungsabschnitt.
[0031] Das Fenster stellt eine Öffnung in der Außenwand eines Gehäuses des Steghohlleiters
dar. Durch diese Öffnung erfolgt die kapazitive Kopplung zwischen den beiden Stegen
der Steghohlleiter.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform haben das erste Fenster und das zweite Fenster
identische Ausmaße und Form und überlappen sich gegenseitig versatzfrei.
[0033] Damit ist eine freie Verbindung (im Sinne einer freien Sichtlinie) zwischen dem Hohlraum
des ersten Steghohlleiters und dem Hohlraum des zweiten Steghohlleiters geschaffen.
Die elektromagnetische Welle breitet sich in der Hohlleiteranordnung entlang eines
Stegs aus, wird dann in dem Verbindungsabschnitt durch die Fenster mittels kapazitiver
Kopplung auf den anderen Steg übertragen, und breitet sich entlang des anderen Stegs
weiter aus.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform überlappt der erste Steg das erste Fenster in
Längsrichtung wenigstens teilweise und/oder der zweite Steg überlappt das zweite Fenster
in Längsrichtung wenigstens teilweise.
[0035] Eine vordere Stirnseite des ersten und/oder zweiten Stegs befindet sich damit zwischen
den beiden in Längsrichtung des Steghohlleiters gegenüberliegenden Kanten des Fensters.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das erste Fenster in Umfangsrichtung vollständig
von einem elektrisch leitfähigen Klebstoff umgeben, welcher eine Klebefläche definiert,
die das erste Fenster vollständig umgibt, wobei der Klebstoff den ersten Steghohlleiter
mit dem zweiten Steghohlleiter verklebt.
[0037] Bei dem Klebstoff kann es sich beispielsweise um einen metallisierten Klebstoff handeln.
Dieser Klebstoff wird auf die Klebefläche aufgetragen und die beiden Steghohlleiter
werden in dem Verbindungsabschnitt miteinander in Kontakt gebracht und dadurch auch
mechanisch verbunden.
[0038] Der Klebstoff umgibt das erste Fenster und auch das zweite Fenster, so dass die HF-Verbindung
in diesem Bereich gegen elektromagnetische Einflüsse von außen isoliert ist und auch
selbst keinen Störfaktor für benachbarte Signalverbindungen darstellt.
[0039] Beispielsweise kann die Hohlleiteranordnung mehrere räumlich nebeneinanderliegende
Übertragungskanäle aufweisen, welche jeweils einen Steg in dem Hohlraum des Hohlleiters
aufweisen. Jeder Übertragungskanal ist durch zwei Stege gekennzeichnet, die kapazitiv
über die weiter oben beschriebenen Fenster miteinander verbunden sind. Damit sich
diese Übertragungskanäle nicht gegenseitig beeinflussen, ist der Kleber um die jeweiligen
Fenster verlaufend angeordnet, so dass die Klebefläche ein geschlossenes Polygon um
das Fenster darstellt. Bevorzugt ist eine solche Klebefläche in Form eines geschlossenen
Linienzugs um jedes einzelne Fenster aller Übertragungskanäle angeordnet, um störende
Einflüsse auf und von den kapazitiven Kopplungsstellen zu eliminieren.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der erste Steghohlleiter und der zweite
Steghohlleiter in dem Verbindungsabschnitt mit Bezug zueinander punktsymmetrisch ausgestaltet.
[0041] Somit können beliebige zwei Steghohlleiter miteinander verbunden werden, weil ihre
Verbindungsabschnitte identisch zueinander sind und bei entsprechender Orientierung
der zwei Steghohlleiter zueinander eine mechanische und elektrische Verbindung ermöglichen.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der erste Steg in dem Verbindungsabschnitt
mindestens abschnittsweise eine Höhe auf, welche niedriger ist als die Höhe des ersten
Stegs außerhalb des Verbindungsabschnitts.
[0043] In dem Verbindungsabschnitt wird die Höhe bzw. der Querschnitt des Stegs und auch
des Gehäuses der Steghohlleiter verändert, damit die beiden Steghohlleiter passend
zueinander ausgestaltet sind. Insbesondere sind die Steghohlleiter so miteinander
verbunden oder zusammengefügt, dass diese entlang der Längsrichtung des Verbindungsabschnitts
einen gleichbleibenden äußeren Umfang und Form haben. Insbesondere hierdurch wird
der Platzbedarf für die Hohlleiteranordnung mit den beiden verbundenen Steghohlleitern
geringgehalten.
[0044] Die Hohlleiteranordnung wie hierin beschrieben kann beispielsweise genutzt werden,
um HF-Signalverbindungen in einem Kommunikationssatelliten herzustellen, da in dieser
Umgebung insbesondere der Parameter eines geringen Platzbedarfs für die Elektronik
einen hohen Stellenwert hat. Die Hohlleiteranordnung und die hier beschriebene Verbindungstechnik
kann verwendet werden, um eine räumlich kompakte Verbindung zwischen HF-Komponenten
herzustellen, beispielsweise im Bereich aktiver Antennen, welche auch als phased array
bezeichnet werden können. In diesem Bereich ist der Abstand zwischen benachbarten
Modulen üblicherweise sehr gering, weil der Abstand zwischen den Antennen einen Einfluss
auf deren Leistung hat. Eine aktive Antenne besteht in der Regel aus einer zweidimensionalen
Anordnung von Antennen (z.B. Horn-, Patch-, oder Dipolantennen). Jeder Antenne ist
üblicherweise ein Leistungsverstärker (im Sendefall) bzw. ein Low-Noise Verstärker
(im Empfangsfall) zugeordnet, dessen maximale Abmessungen durch die Antenne bestimmt
werden. Es können auch mehrere Antennen mit einem solchen Verstärkermodul kombiniert
werden, welches eine Anzahl unabhängiger Verstärkerpfade enthält, die der Anzahl der
Antennen entspricht. Die typische Anzahl von Antennenelementen ist variabel und hängt
vom Nutzungsszenario ab, für typische Satellitenkonstellations-Anwendungen werden
einige 100 Antennen verwendet.
[0045] An ein hier genanntes Verstärkermodul (Sendefall und/oder Empfangsfall) können verschiedene
Funktionsanforderungen gestellt sein, die es erforderlich machen können, das Verstärkermodul
physisch in mehrere räumlich beabstandete Sub-Module zu unterteilen. Solche Funktionsanforderungen
können sein: HF-Verstärkung, Einstellung von Phase und Dämpfung/Verstärkungsfaktor
(z.B. zur Strahlsteuerung oder Temperaturkompensation), HF-Filterung, Isolation, Polarisierung
(in der Regel Erzeugung zirkularer Polarisation, ggf. auch als Polarisationsmultiplex
durch Kombination von zwei Funktionssträngen auf eine Antenne), und zuletzt das Antennenelement
selbst.
[0046] Die hier beschriebene Hohlleiteranordnung kann vorteilhaft genutzt werden, um eine
HF-Verbindung zwischen diesen genannten Sub-Modulen herzustellen.
[0047] Gemäß einem Aspekt kann ein Kommunikationssatellit mit einer Antennenanlage vorgesehen
sein, wobei die hier beschriebene Hohlleiteranordnung angeordnet ist, eine HF-Verbindung
zwischen Modulen und/oder Sub-Modulen eines Funktionsstrangs der Antennenanlage herzustellen.
[0048] Weitere Ausgestaltungen der Hohlleiteranordnung werden mit Bezug zu den folgenden
Zeichnungen beschrieben.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0049] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Die Darstellungen sind schematisch und nicht maßstabsgetreu.
Gleiche Bezugszeichen beziehen sich auf gleiche oder ähnliche Elemente. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Steghohlleiters.
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Hohlleiteranordnung.
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Steghohlleiters.
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung zweier miteinander kapazitiv gekoppelter Stege von zwei
Steghohlleitern.
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Steghohlleiters.
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Schnittansicht eines Steghohlleiters.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0050] Fig. 1 zeigt den allgemeinen Aufbau eines Steghohlleiters 100. Der Steghohlleiter
100 weist ein Gehäuse 110 auf. Das Gehäuse 110 umgibt einen Hohlraum 120. In dem Hohlraum
120 erstreckt sich ein Steg 130. Das Gehäuse 110, der Hohlraum 120 und der steht 130
erstrecken sich in einer Längsrichtung 102. Das Gehäuse 110 hat in dem Beispiel der
Fig. 1 einen rechteckigen Querschnitt. Andere Querschnittsformen sind jedoch möglich,
beispielsweise quadratisch, mit oder ohne abgerundete Ecken, elliptisch, kreisförmig,
etc. Das Gehäuse 110 ist aus mehreren Wänden 112 gebildet, wobei die Wände 112 den
Hohlraum 120 umgeben. Die Stirnflächen des Gehäuses 110 sind offen, so dass der Hohlraum
120 zugänglich ist. Eine elektromagnetische Welle wird in den Steghohlleiter 100 an
einer Stirnfläche eingespeist und bereitet sich dann in Längsrichtung 102 durch den
Hohlraum 120 in Richtung der gegenüberliegenden Stirnfläche aus. Somit dient ein Steghohlleiter
100 wie hierin beschriebenen dazu, elektromagnetische Wellen bzw. Signale in einem
hochfrequenten Bereich zu übertragen.
[0051] Das Gehäuse 110 und der Steg 130 weisen ein elektrisch leitfähiges Material auf.
Beispielsweise ist das Gehäuse 110 und der Steg 130 aus einem metallischen Material
gefertigt oder mit einem solchen Material beschichtet. Der Steg 130 ragt als Kamm
von einer Wand 112 in den Hohlraum 120 hinein. Der Steg 130 ist galvanisch mit dem
Gehäuse 110 verbunden. Beispielsweise ist der Steg 130 gemeinsam mit dem Gehäuse 110
oder einem Teil des Gehäuses 110 aus einem Materialblock gefertigt. Dies bedeutet,
dass der Steg 130 und mindestens ein Teil des Gehäuses 110 einstückig ausgestaltet
sind. Das Gehäuse 110 kann aber auch aus zwei oder mehreren Halbschalen oder Teilschalen
zusammengesetzt sein. Allgemein kann der Steghohlleiter 100 unter Verwendung verschiedener
Herstellungs- und Fertigungstechniken hergestellt werden. Ein Abschnitt oder Teil
des Steghohlleiters 100 kann beispielsweise mittels 3D-Druck hergestellt werden, wohingegen
andere Abschnitte oder Teile aus einem Materialkörper mittels Fräsen hergestellt werden.
Grundsätzlich kommen aber sämtliche geeigneten Herstellungsverfahren für jeden Abschnitt
bzw. Teil des Steghohlleiters in Frage.
[0052] Der geometrische Aufbau des Steghohlleiters 100 und insbesondere die Positionierung
des Stegs 130 in dem Hohlraum 120 kann sich positiv auf die Übertragungseigenschaften
von hochfrequenten Signalen über den Steghohlleiter 100 auswirken.
[0053] Um zwei Steghohlleiter 100 an ihren Stirnflächen miteinander zu verbinden, werden
diese typischerweise im Sinne eines Stumpfstoßes miteinander verbunden, indem die
zwei zu verbindendenden Stirnflächen stumpf aneinander gelegt und verbunden werden,
beispielsweise mit einem Flansch oder einer Schraub- oder Klemmverbindung. Solche
zusätzlichen Verbindungselemente haben jedoch den Nachteil, dass sie zusätzlichen
Bauraum oder Montageraum benötigen, was für die Verwendung in großer Stückzahl nachteilig
ist.
[0054] Fig. 2 zeigt eine Hohlleiteranordnung 10 mit einem ersten Steghohlleiter 100A und
einem zweiten Steghohlleiter 100B. Der erste Steghohlleiter 100A und der zweite Steghohlleiter
100B sind in einem Verbindungsabschnitt 140 miteinander verbunden, so dass eine elektromagnetische
Welle, die sich in dem ersten Steghohlleiter 100A ausbreitet, in den zweiten Steghohlleiter
100B ein gekoppelt wird (oder umgekehrt).
[0055] Die in Fig. 2 gezeigte Hohlleiteranordnung 10 zeichnet sich insbesondere dadurch
aus, dass auf ein gesondertes Verbindungselement in dem Verbindungsabschnitt 140 verzichtet
wird. Vielmehr ist der erste Steghohlleiter und der zweite Steghohlleiter in dem Verbindungsabschnitt
in Form und Aufbau so verändert, dass die beiden Steghohlleiter aneinander gefügt
werden, um eine kapazitive Kopplung zwischen dem ersten Steg 130A und dem zweiten
Steg 130B herzustellen.
[0056] Der erste Steghohlleiter und der zweite Steghohlleiter sind insbesondere so miteinander
verbunden, dass ihre äußeren Oberflächen bündig ineinander übergehen. Bevorzugt gilt
dasselbe für die inneren Oberflächen, welche den Hohlraum definieren. Das bedeutet,
dass in der bevorzugten Ausgestaltung sowohl die äußeren Oberflächen der Steghohlleiter
und die inneren Oberflächen der Steghohlleiter im Wesentlichen versatzfrei übergehen.
[0057] Der erste Steghohlleiter 100A und der zweite Steghohlleiter 100B sind in dieser Ausgestaltung
in dem Verbindungsabschnitt 140 identisch hinsichtlich ihrer Form aufgebaut. Der zweite
Steghohlleiter 100B ist lediglich um 180° gedreht, und ist in dem Verbindungsabschnitt
140 mit dem ersten Steghohlleiter 100A verbunden.
[0058] In dem ersten Steghohlleiter 100A verläuft der erste Steg 130A an der oberen Wand,
wobei sich diese Richtungsangabe "oben" und auch andere Richtungsangaben in dieser
Beschreibung auf die Darstellungen den Fig. beziehen. In dem zweiten Steghohlleiter
100B verläuft der zweite Steg 130B an der unteren Wand. Die Stege 130A, 130B sind
gestrichelt gezeichnet und erstrecken sich in Längsrichtung 102 der Hohlleiteranordnung
10.
[0059] In dem Verbindungsabschnitt 140 weist der erste Steg 130A eine erste Haltenase 150A
und der zweite Steg 130B eine zweite Haltenase 150B auf. Die beiden Haltenasen fügen
sich in entsprechende Vertiefungen des jeweils anderen Steghohlleiters. In der Querschnittsdarstellung
der Fig. 2 ist ein gestufter Übergang von einem Steghohlleiter zu dem anderen Steghohlleiter
zu erkennen.
[0060] In dem Verbindungsabschnitt 140 verändert sich auch die Form und die Größe des Stegs
130A, 130B. Dies begründet sich dadurch, dass in dem Verbindungsabschnitt 140 der
Querschnitt der Steghohlleiter verändert wird, damit die Steghohlleiter ohne Versatz
nach oben, nach unten, nach vorne oder nach hinten (bezogen auf die Zeichenebene)
miteinander verbunden werden.
[0061] In dem Verbindungsabschnitt 140 und in Längsrichtung 102 zwischen den beiden Haltenasen
150A, 150B ist ein Signalübergang 160 für hochfrequente Signale angeordnet. An diesem
Signalübergang 160 werden die beiden Stege 130A, 130B kapazitiv miteinander gekoppelt.
Die Ausbreitung einer elektromagnetischen Welle in der Hohlleiteranordnung 10 erfolgt
beispielsweise von links nach rechts in Längsrichtung 102 entlang des ersten Stegs
130A, an dem Signalübergang 160 wird die elektromagnetische Welle kapazitiven in den
zweiten Steg 130B eingekoppelt, und bereitet sich dann entlang des zweiten Stegs 130B
erneut in Längsrichtung 102 aus.
[0062] Auch wenn in Fig. 2 zwei Steghohlleiter miteinander verbunden sind, ist die hierin
beschriebene Hohlleiteranordnung 10 nicht darauf beschränkt und kann vielmehr einen
Steghohlleiter und einen herkömmlichen Hohlleiter aufweisen, wobei in dieser zweiten
Variante der herkömmliche Hohlleiter dem zweiten Steghohlleiter entspricht, jedoch
ohne dass ein Steg in diesem zweiten Hohlleiter vorhanden ist. Die übrigen das Gehäuse
betreffenden Merkmale gelten auch für den herkömmlichen Hohlleiter.
[0063] Fig. 3 zeigt beispielhaft eine isometrische Darstellung des ersten Steghohlleiters
100A. In dieser Darstellung ist die erste Haltenase 150A, der Signalübergang 160A
mit einem Fenster 165A, und eine weitere Stufe als Gegenstück zu der zweiten Haltenase
150B (siehe Fig. 2) zu erkennen. In dem ersten Steghohlleiter 100A ist der erste Steg
130A mit gestrichelten Linien eingezeichnet. Die Höhe des ersten Stegs 130A verändert
sich entlang der Längsrichtung des Steghohlleiters 100A. Insbesondere nimmt die Höhe
und ganz allgemein die Querschnittsfläche des ersten Stegs 130A ab, mit zunehmender
Annäherung an den Verbindungsabschnitt 140 oder an den zweiten Steghohlleiter 100B.
[0064] Fig. 4 zeigt beispielhaft die relative Anordnung der zwei Stege 130A, 130B in einem
Zustand, in welchem die beiden Steghohlleiter 100A, 100B miteinander verbunden sind.
Zum Zwecke der einfacheren Darstellung sind in Fig. 4 nur die Stege dargestellt und
nicht die übrigen Elemente der Steghohlleiter.
[0065] Wie deutlich zu erkennen ist, verändert sich die Höhe und die Form der Stege im Verbindungsabschnitt
140. Die genaue Anpassung der Form der Stege ist eine Frage der Eigenschaften des
Übergangs einer hochfrequenten elektromagnetischen Welle bzw. der Hochfrequenztransformation
in dem Verbindungsabschnitt 140.
[0066] Die beiden Stege 130A und 130B überlappen sich zumindest teilweise in Längsrichtung
102 in dem Verbindungsabschnitt 140. An dieser Stelle findet die Kopplung bzw. der
kapazitive Übergang zwischen den beiden Stegen statt.
[0067] Fig. 5 zeigt eine detaillierte Darstellung des Aufbaus eines Hohlleiters 100A in
dem Verbindungsabschnitt 140. Das Gehäuse 110A weist einen gestuften Verlauf auf,
wobei die äußerst rechte Stufe der Haltenase entspricht und die äußerst linke Stufe
das Gegenstück zu der Haltenase des anderen Hohlleiters ist. Der hochfrequente Übergang
zwischen den beiden Hohlleitern erfolgt über die mittlere Stufe. Hier sind in dem
Gehäuse 110A eines oder mehrere Fenster 165 in der Form von Durchbrüchen angeordnet.
In beiden Hohlleitern ist die gleiche Anzahl an Fenstern angeordnet. Wenn zwei Hohlleiter
miteinander verbunden werden, liegen die Fenster übereinander und ermöglichen einen
Signalübergang quer zu der Längsrichtung 102 der Hohlleiteranordnung. Eine elektromagnetische
Welle wird aus einem Hohlleiter in den anderen Hohlleiter durch die Fenster 165 übertragen.
[0068] Die Anzahl der Fenster entspricht auch der Anzahl der Übertragungskanäle, welche
über eine Hohlleiteranordnung übertragen werden können. Werden beispielsweise zwei
Steghohlleiter miteinander verbunden, ist bevorzugt für jeden Übertragungskanal ein
einzelner Steg vorgesehen, welcher räumlich einem Fenster 165 zugeordnet ist. Ein
Steg endet jeweils in der Nähe oder unterhalb eines Fensters 165.
[0069] Um zwei Hohlleiter miteinander zu verbinden, ist vorgesehen, dass die beiden Haltenasen
über eine Klebefläche 170 mit dem Gehäuse des jeweils anderen Hohlleiters verbunden
werden. Die Klebeflächen sind in Fig. 5 durch eine schraffierte Fläche dargestellt.
Als Kleber wird hier bevorzugt ein elektrisch leitfähiger Kleber bzw. ein metallischer
Kleber verwendet.
[0070] Um zwei räumlich benachbarte Übertragungskanäle in dem Verbindungsabschnitt 140 gegeneinander
zu isolieren, sind die jeweiligen Fenster 165 ebenfalls durch eine Klebefläche 170
umschlossen. Beispielsweise kann hier Kleber um ein Fenster 165 in einem geschlossenen
Linienzug auf die mittlere Stufe aufgetragen werden, was für jedes Fenster 165 wiederholt
wird. Wenn der zweite Hohlleiter in dem Verbindungsabschnitt 140 auf den ersten Hohlleiter
gepresst wird, sind zwei räumlich benachbarte Übertragungskanäle bezogen auf hochfrequente
elektromagnetische Wellen gegeneinander isoliert, weil der Kleber, der die Fenster
165 umgibt, eine Lücke zwischen den beiden Hohlleitern in dem Verbindungsabschnitt
ausfüllt.
[0071] Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht eines Steghohlleiters 100 und hebt insbesondere
die relative Position einer Stirnseite 132 des Stegs 130 mit Bezug auf das Fenster
165 in dem Gehäuse des Steghohlleiter 100 hervor. Der Steg 130 erstreckt sich in Längsrichtung
102 in dem Hohlraum des Steghohlleiters 100. In Richtung des Verbindungsabschnitts
ändert sich der Querschnitt und die Höhe des Stegs 130 und erstreckt sich in den gestuften
Bereich des Verbindungsabschnitts. In einer Variante, welche in Fig. 6 gezeigt ist,
erstreckt sich die Stirnseite 132 so weit in Längsrichtung 102, dass die Stirnseite
132 die hintere Kante 167 des Fensters 165 überragt (also in Längsrichtung 102 und
in Richtung des anderen Hohlleiters), der Steg 130 mit seiner Stirnseite 132 allerdings
vor der vorderen Kante 166 (welche die Kante ist, welche dem anderen Hohlleiter am
nächsten ist) endet. Der Steg 130 überlappt in diesem Beispiel also das Fenster 165
in Längsrichtung (nur) teilweise. Es ist denkbar, dass die Stirnseite 132 des Stegs
130 links von der hinteren Kante 167 endet.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 10
- Hohlleiteranordnung
- 100
- Steghohlleiter
- 100A
- erster Steghohlleiter
- 100B
- zweiter Steghohlleiter
- 102
- Längsrichtung
- 110
- Gehäuse
- 112
- Wand
- 120
- Hohlraum
- 130
- Steg
- 132
- Stirnseite
- 140
- Verbindungsabschnitt
- 150
- Haltenase
- 160
- Signalübergang
- 165
- Fenster
- 166
- vordere Kante
- 167
- hintere Kante
- 170
- Klebefläche
1. Hohlleiteranordnung (10), aufweisend:
einen ersten Steghohlleiter (100A); und
einen zweiten Hohlleiter (100B);
wobei der erste Steghohlleiter (100A) ein erstes Gehäuse (110) mit einem ersten Hohlraum
(120) und einen sich in dem ersten Hohlraum (120) in Längsrichtung erstreckenden ersten
Steg (130A) aufweist, wobei der erste Steg (130A) galvanisch mit einer Wand (112)
des ersten Gehäuses (110) verbunden ist;
wobei der zweite Hohlleiter (100B) ein zweites Gehäuse (110) mit einem zweiten Hohlraum
(120) aufweist;
wobei der erste Steghohlleiter (100A) den zweiten Hohlleiter (100B) in einem Verbindungsabschnitt
(140) in Längsrichtung (102) der Hohlleiteranordnung (10) überlappt, um eine kapazitive
Kopplung zwischen dem ersten Steg (130A) und dem zweiten Hohlleiter (100B) herzustellen;
wobei das erste Gehäuse (110) ein erstes Fenster (165) aufweist;
wobei das zweite Gehäuse (110) ein zweites Fenster (165) aufweist;
wobei das erste Fenster (165) das zweite Fenster (165) in dem Verbindungsabschnitt
(140) überlappt;
wobei sowohl der erste Steghohlleiter (100A) als auch der zweite Hohlleiter (100B)
in dem Verbindungsabschnitt (140) eine Stufung in Längsrichtung enthalten und die
beiden Stufungen komplementär sind;
wobei das Überlappen des ersten Steghohlleiters (100A) und des zweiten Hohlleiters
(100B) erreicht wird, indem die beiden komplementären Stufungen aneinander anliegen,
wenn der erste Steghohlleiter (100A) an dem zweiten Hohlleiter (100B) anliegt und
einen zusammengesetzten Zustand definiert;
wobei das erste Fenster (165) und das zweite Fenster (165) jeweils in einer Stufenfläche
in der Stufung angeordnet sind, wobei diese zwei Stufenflächen sich in Längsrichtung
(102) der Hohlleiteranordnung (10) erstrecken, wodurch sich das erste Fenster (165)
und das zweite Fenster (165) in dem zusammengesetzten Zustand gegenüberliegen und
sich dadurch überlappen.
2. Hohlleiteranordnung (10) nach Anspruch 1,
wobei der zweite Hohlleiter (100B) ein Steghohlleiter ist und einen sich in dem zweiten
Hohlraum (120) in Längsrichtung erstreckenden zweiten Steg (130B) aufweist;
wobei der zweite Steg (130B) galvanisch mit einer Wand (112) des zweiten Gehäuses
(110) verbunden ist;
wobei der erste Steghohlleiter (100A) den zweiten Hohlleiter (100B) in einem Verbindungsabschnitt
(140) in Längsrichtung (102) der Hohlleiteranordnung (10) überlappt, um eine kapazitive
Kopplung zwischen dem ersten Steg (130A) und dem zweiten Steg (130B) herzustellen.
3. Hohlleiteranordnung (10) nach Anspruch 2,
wobei der zweite Steg (130B) das erste Gehäuse (110) in dem Verbindungsabschnitt (140)
wenigstens abschnittsweise in Längsrichtung (102) überlappt.
4. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei der erste Steg (130A) das zweite Gehäuse (110) in dem Verbindungsabschnitt (140)
wenigstens abschnittsweise in Längsrichtung (102) überlappt.
5. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei der erste Steg (130A) den zweiten Steg (130B) in dem Verbindungsabschnitt (140)
wenigstens abschnittsweise in Längsrichtung (102) überlappt.
6. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei das erste Fenster (165) und das zweite Fenster (165) identische Ausmaße und
Form haben und sich gegenseitig versatzfrei überlappen.
7. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei der erste Steg (130A) das erste Fenster (165) in Längsrichtung wenigstens teilweise
überlappt;
wobei der zweite Steg (130B) das zweite Fenster (165) in Längsrichtung wenigstens
teilweise überlappt.
8. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei das erste Fenster (165) in Umfangsrichtung vollständig von einem elektrisch
leitfähigen Klebstoff umgeben ist, welcher eine Klebefläche (170) definiert, die das
erste Fenster (165) vollständig umgibt;
wobei der Klebstoff den ersten Steghohlleiter (100A) mit dem zweiten Steghohlleiter
(100B) verklebt.
9. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei der erste Steghohlleiter (100A) und der zweite Steghohlleiter (100B) in dem
Verbindungsabschnitt (140) mit Bezug zueinander punktsymmetrisch ausgestaltet sind.
10. Hohlleiteranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei der erste Steg (130A) in dem Verbindungsabschnitt (140) mindestens abschnittsweise
eine Höhe aufweist, welche niedriger ist als die Höhe des ersten Stegs (130A) außerhalb
des Verbindungsabschnitts (140).