[0001] Die Erfindung betrifft ein Modulbausystem für einen Schrankkorpus in Endlosbauweise
sowie auch einen aus einem solchen Modulbausystem zusammengebauten Schrankkorpus.
[0002] Die Erfindung beruht auf der Idee, Material einzusparen und die Montage von Korpussen,
vorzugsweise in der Massenherstellung, zu vereinfachen. Es soll ein universell einsetzbares
Modulbausystem zum Erstellen von möglichst vielen unterschiedlichen Schrankkorpusvarianten
angegeben werden. In der Hauptsache sollen die Einzelteile des Modulbausystems ein
minimales Transportvolumen ermöglichen.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Modulbausystem für einen Schrankkorpus
in Endlosbauweise gelöst, aufweisend
- mehrere rechteckige Korpusseitenwände aus Metall, die jeweils oben an ihrer Rückseite
eine nach unten offene Einhängeaussparung und beidseitig Löcher aufweisen,
- mindestens eine Montageschiene, insbesondere Profilschiene, aus Metall zur horizontalen
Befestigung an einer Wand, wobei die Montageschien einen ersten Schienenabschnitt
zur Anlage und Befestigung an der Wand und einen, insbesondere parallelbeabstandet
zum ersten Schienenabschnitt verlaufenden, freien Schienenabschnitt zum Einhängen
der Einhängeaussparungen von Korpusseitenwänden aufweist, und
- mehrere Traversen aus Metall zur Befestigung jeweils zwischen zwei Korpusseitenwänden.
[0004] Erfindungsgemäß ist das gesamte Modulbausystem auf einer flexiblen Produktion und
Logik aufgebaut. Dadurch kann es in Größe und Anordnung schnell verändert werden und
schafft somit neben dem Einsatz in der Küche auch die Möglichkeit, den Schrankkorpus
auch in anderen Bereichen wie Bad oder Wohnmöbeln zu verwenden. Das erfindungsgemäße
Modulbausystem ermöglicht somit Endlosmontage. Das Modulbausystem ist durch seine
Vereinfachung, Reduktion der Bauteile und das Material (Metall) sehr nachhaltig und
reduziert zudem den Montageaufwand. Gleichzeitig wird das Transportvolumen um ca.
70% und der Trageaufwand im Gebäude um ca. 40 % reduziert. Das System ist so aufgebaut,
das es den Standardbreiten von elektronischen Einbaugeräten entspricht, und ist daher
kompatibel mit Elektrogeräten. Das System verfügt über verschiedene Ausgänge, um das
Verkabeln von z.B. Beleuchtung oder Schließsystemen zu vereinfachen.
[0005] Die Traversen können an den Korpusseitenwänden unmittelbar, insbesondere werkzeuglos
durch eine kraft- und formschlüssige Verbindung, befestigbar sein oder mittels separaten
Befestigungselementen, die z.B. durch Löcher der Korpusseitenwände hindurchgreifen,
befestigbar, insbesondere verschraubbar sein. Die Traversen können unten und oben
flachliegend und an der vorderen oberen Ecke hochkant angebracht werden. Durch ein
Lochraster im unteren hinteren Teil der Korpusseitenwand entstehen zwei Positionen
zum Anbringen der Traverse. Dies ist hilfreich für verschiedene Anschlüsse/Verrohrung/Verkabelung
(Wasser/Strom) und erleichtert die Strom Verkabelung sowie die Verlegung sanitärer
Anschlüsse.
[0006] Vorzugsweise sind die Korpusseitenwände jeweils als ein insbesondere mehrteilig zusammengesetzter
Metallrahmen mit zwei horizontalen Rahmenholmen, mit zwei vertikalen Rahmenholmen
und mit mindestens einer Rahmenöffnung ausgebildet. Die einzelnen Rahmenteile sind
vorteilhaft durch ein ausgeklügeltes Verfahren nur gebogen, gesteckt und genietet,
um miteinander verbunden zu werden. Alternativ können die einzelnen Rahmenteile auch
miteinander verschweißt sein. Optional können die Korpusseitenwände auch noch mindestens
einen vertikalen Mittelholm und/oder mindestens einen horizontalen Querholm aufweisen.
[0007] Besonders bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße Modulbausystem mehrere insbesondere
baugleiche Unterschrank-Korpusseitenwände und/oder mehrere insbesondere baugleiche
Hochschrank-Korpusseitenwände und/oder mehrere insbesondere baugleiche Hängeschrank-Korpusseitenwände.
Vorteilhaft können die Unterschrank-Korpusseitenwände mindestens einen vertikalen
Mittelholm und die Hochschrank-Korpusseitenwände mindestens einen vertikalen Mittelholm
und/oder einen horizontalen Querholm aufweisen. Die Metallrahmen der Hängeschrank-Korpusseitenwände
haben bevorzugt eine geringere Tiefe als die Metallrahmen der Hochschrank-Korpusseitenwände,
und die Metallrahmen der Hochschrank-Korpusseitenwände haben einen auf der geringeren
Tiefe angeordneten vertikalen Mittelholm.
[0008] Statt mehrteilig zusammengesetzt können die Korpusseitenwände alternativ auch durch
ein einstückiges Blech mit mindestens einer Wandöffnung gebildet sein. Vorzugsweise
weisen die Korpusseitenwände beidseitig jeweils mindestens zwei vertikale Reihen von
Löchern zur Befestigung von Traversen oder von Funktionselementen (z.B. Fachböden,
Auszugsführungen für Schubladen, Montageplatten für Drehtüren oder Klappenbeschläge
etc.) auf.
[0009] Die Tiefe der Traversen für die Unterschrank- oder Hochschrank-Korpusseitenwände
aus Gewichtsgründen vorteilhaft höchstens 50%, bevorzugt höchstens 25%, der Tiefe
der zugehörigen Korpusseitenwände. Die Tiefe der Traversen für die Hängeschrank-Korpusseitenwände
entspricht hingegen bevorzugt der Tiefe der Hängeschrank-Korpusseitenwänden, so dass
diese Traversen gleichzeitig den Boden und Oberboden des Hängeschranks ausbilden.
[0010] Das erfindungsgemäße Modulbausystem umfasst optional auch noch mehrere insbesondere
höhenverstellbare Stellfüße zur Befestigung jeweils unterseitig an den Traversen oder
unterseitig an den Korpusseitenwänden sowie mehrere Seitenblenden zur innen- oder
außenseitigen Verkleidung von Korpusseitenwänden, insbesondere zum Verschließen von
Rahmen- oder Wandöffnungen der Korpusseitenwände.
[0011] Die Erfindung betriff in einem weiteren Aspekt auch einen an einer Wand befestigten
Schrankkorpus, der aus mehreren Korpusseitenwänden, mindestens einer Montageschiene,
insbesondere Profilschiene, und mehreren Traversen des oben beschriebenen Modulbausystems
zusammengebaut ist. Die Montageschiene ist an der Wand horizontal mit dem freien Schienenabschnitt
nach oben befestigt, und mehrere vertikale Korpusseitenwände mit ihren nach unten
offenen Einhängeaussparungen sind in den freien Schienenabschnitt der Montageschiene
eingehängt. Zwischen zwei Korpusseitenwänden ist oben und unten jeweils mindestens
eine Traverse befestigt.
[0012] Über die Montageschiene werden das Ausrichten und somit die Montage vereinfacht und
die Montagezeit verkürzt. Die Justierung der Korpusseitenwände zur Wand kann über
eine Justierschraube der Korpusseitenwand stattfinden und nicht notwendigerweise über
untere Stellfüße.
[0013] Die Traversen können an den Korpusseitenwänden unmittelbar, insbesondere werkzeuglos
(z.B. Zapfen/Langloch-Verbindung), befestigt oder mittels Befestigungselementen befestigt,
insbesondere verschraubt sein.
[0014] In einer Erfindungsvariante bildet eine Hochschrank-Korpusseitenwand gleichzeitig
eine Unterschrank- und/oder Hängeschrank-Korpuswand aus, d.h., an jeder mittleren
Korpusseitenwand sind beidseitig Traversen befestigt. In einer anderen Erfindungsvariante
sind eine Hochschrank-Korpusseitenwand einerseits und eine Unterschrank- oder Hängeschrank-Korpuswand
andererseits benachbart nebeneinander angeordnet, d.h., die Unter-, Hoch- und Hängeschränke
teilen sich keine Korpusseitenwand, sondern bilden jeweils einen eigenen Schrankkorpus
aus.
[0015] Die Korpusseitenwände können erfindungsgemäß ausschließlich hängend an der Profilschiene
gehalten sein oder zusätzlich jeweils mit mindestens einem Stellfuß, welcher unterseitig
an einer bodenseitigen Traverse oder unterseitig an den Korpusseitenwänden befestigt
ist, auf dem Boden aufstehen.
[0016] Je nach Anforderung sind eine oder mehrere Korpusseitenwände innen und/oder außenseitig
mit Seitenblenden verkleidet; bei Unter-, Hoch- und Hängeschränken können optional
Rückwände vorhanden sein.
[0017] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, den Ansprüchen
und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten
Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- die wesentlichen Einzelteile eines erfindungsgemäßen Modulbausystems für einen erfindungsgemäßen
Küchen-Schrankkor-pus;
- Fig. 2
- einen ersten erfindungsgemäßen Küchen-Schrankkorpus in einer perspektivischen Vorderansicht
ohne Seitenblenden;
- Fig. 3
- einen zweiten erfindungsgemäßen Küchen-Schrankkorpus in einer perspektivischen Vorderansicht
ohne Seitenblenden; und
- Fign. 4a-4d
- einen dritten erfindungsgemäßen Küchen-Schrankkorpus in einer perspektivischen Vorderansicht
ohne außenseitige Seitenblenden (Fig. 4a), in zwei unterschiedlichen, perspektivischen
Rückansichten mit außenseitigen Seitenblenden (Fign. 4b, 4c) und in einer perspektivischen
Vorderansicht mit außenseitigen Seitenblenden und mit vorderseitigen Frontblenden
(Fig. 4d).
[0019] Das in
Fig. 1 gezeigte Modulbausystem
1 dient zum Erstellen eines Schrankkorpus
2 (Fign. 2-4) für Küchen in Endlosbauweise.
[0020] Das Modulbausystem 1 umfasst folgende Einzelteile:
- mehrere rechteckige (vertikale) Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c aus Metall, hier lediglich beispielhaft mehrere baugleiche Unterschrank-Korpusseitenwände
3a, mehrere baugleiche Hochschrank-Korpusseitenwände 3b und mehrere baugleiche Hängeschrank-Korpusseitenwände,
die jeweils oben an ihrer Rückseite eine nach unten offene Einhängeaussparung 4 und beidseitig jeweils zwei parallele vertikale Reihen von Löchern 5 aufweisen;
- mindestens eine Montageschiene, hier in Form einer Profilschiene 6, aus Metall zur horizontalen Befestigung an einer Wand, die einen ersten Profilabschnitt
6a zur Anlage und Befestigung an der Wand und einen parallelbeabstandet zum ersten Profilabschnitt
6a verlaufenden freien Profilabschnitt 6b zum Einhängen der Einhängeaussparungen 4 von Korpusseitenwänden 3a, 3b, 3c aufweist;
und
- mehrere erste und zweite Traversen 7a, 7b aus Metall zur Befestigung jeweils zwischen zwei Korpusseitenwänden 3a, 3b, 3c mittels
Befestigungselementen, hier lediglich beispielhaft in Form von Schrauben, die durch
Löcher der Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c hindurchgreifen und mit den Traversen 7 verschraubt
sind.
[0021] Die Hochschrank-Korpusseitenwände 3b haben an ihrer Rückseite entweder, wie in Fig.
1 gezeigt, unterhalb der (oberen) Einhängeaussparung 4 eine weitere nach unten offene,
untere Einhängeaussparung 4 oder alternativ eine rückseitig offene Aussparung. Die
Profilschiene 6 wird auf Kundenwunsch angepasst und kann mit Markierungen für die
Montage versehen werden. Diese helfen bei der Montage für die Positionierung der Korpusseitenwände
3a, 3b, 3c.
[0022] Die Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c können beispielsweise jeweils ein einstückiges Blechteil
mit mindestens einer Wandöffnung sein. Wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, sind die
Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c aber bevorzugt jeweils als ein mehrteilig zusammengesetzter
Metallrahmen mit zwei horizontalen Rahmenholmen
9, mit zwei vertikalen Rahmenholmen
10 und mit mindestens einer Rahmenöffnung
11 ausgebildet. Die Unterschrank-Korpusseitenwände 3a können zusätzlich einen vertikalen
Mittelholm
12 und die Hochschrank-Korpusseitenwände 3b zusätzlich zwei horizontale Querholme
13 und jeweils einen vertikalen Mittelholm 12 zwischen einem horizontalen Rahmenholm
9 und einem horizontalen Querholm 13 aufweisen. Die Metallrahmen der Hängeschrank-Korpusseitenwände
3c haben eine geringere Tiefe als die Metallrahmen der Hochschrank-Korpusseitenwände
3b, deren vertikaler Mittelholm 12 auf der geringeren Tiefe angeordnet ist.
[0023] Die beiden vertikalen Rahmenholme 10 und, sofern vorhanden, auch der vertikale Mittelholm
12 weisen beidseitig jeweils eine vertikale Reihe von Löchern 5 zur Befestigung von
Funktionselementen (z.B. Fachböden, Schubladen-Auszugsführungen, etc.) auf.
[0024] Die Traversen 7a, 7b sind als nach oben offene Quader mit einem rechteckigen Boden
und mit vier Seitenwänden ausgebildet und durch ein abgekantetes Blech gebildet. Die
ersten Traversen 7a haben eine Tiefe von z.B. etwa 20% der Tiefe der Unterschrank-
und Hochschrank-Korpusseitenwände 3a, 3b und die zweiten Traversen 7b eine Tiefe,
die der Tiefe der Hängeschrank-Korpusseitenwänden 3c entspricht.
[0025] Das Modulbausystem 1 umfasst weiterhin noch mehrere höhenverstellbare Stellfüße
13 zur Befestigung jeweils unterseitig an den ersten Traversen 7a oder an den vorderen
unteren Ecken der Korpusseitenwände 3a, 3b.
[0026] Fig. 2 zeigt einen aus mehreren (hier fünf) Unterschrank-Korpusseitenwänden 3a, einer Profilschiene
6 und mehreren ersten Traversen 7a des Modulbausystems 1 zusammengebauten Küchen-Schrankkorpus
2 in Form eines vierspaltigen Unterschrankkorpus. Für den Zusammenbau des Unterschrankkorpus
2 sind folgende Montageschritte erforderlich:
- Die Profilschiene 6 wird an der Wand horizontal und mit dem freien Profilabschnitt
6b nach oben befestigt.
- Die vertikalen Unterschrank-Korpusseitenwände 3a werden mit ihren Einhängeaussparungen
4 in den freien Profilabschnitt 6b der Profilschiene 6 eingehängt und mittels einer
Schraube 8, welche die Profilschiene 6 untergreift, gegen Aushängen gesichert. Die Justierung
der Korpusseitenwände 3a zur Wand, also der Wandabstand der Korpusseitenwand, kann
über eine hier nicht gezeigte horizontale Justierschraube der Korpusseitenwand stattfinden
und nicht notwendigerweise über untere Stellfüße.
- Zwischen zwei Korpusseitenwänden 3a werden unten, jeweils vorne und hinten, und oben,
jeweils vorne, eine erste Traverse 7a mittels der Schrauben befestigt, welche durch
Löcher der Korpusseitenwände 3a hindurchgreifen und an den ersten Traversen 7a angeschraubt
sind. Dabei sind an jeder mittleren der Korpusseitenwände 3a beidseitig erste Traversen
7a befestigt, d.h., die Korpuszwischenwände sind jeweils nur durch eine einzige Korpusseitenwand
3a ausgebildet. Die obere erste Traverse 7a kann dabei - je nach Anforderung - hochkant
oder flachliegend angeordnet werden. Die Korpusseitenwände 3a können ausschließlich
hängend an der Profilschiene 6 gehalten sein oder, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt,
zusätzlich jeweils mit mindestens einem Stellfuß 13, welcher unterseitig an der vorderen
unteren Traverse 7a befestigt ist, auf dem Boden aufstehen.
[0027] Im Ergebnis ist der Unterschrankkorpus 2 an der Wand hängend befestigt und steht
auf dem Boden auf, wobei an jeder mittleren Korpusseitenwand 3a beidseitig erste Traversen
7a befestigt sind.
[0028] Des Weiteren kann die hintere untere Traverse 7a in zwei unterschiedlichen Tiefen
montiert werden, so dass z.B. Kabel oder Wasserleitungen dahinter durchgeführt werden
können. Die unteren Traversen 7a sind so ausgelegt, dass sie unten einen Blechboden
oder auch Holzboden aufnehmen können. Sollte es zum Austritt von Wasser kommen und
der Holzboden aufquellen, kann dieser vorteilhaft ohne großen Aufwand ausgetauscht
werden. Der Rest des Systems kann erhalten bleiben und ist auch robust gegen Feuchtigkeit.
[0029] Anschließend können die beiden von außen sichtbaren, äußeren rechten und linken Korpusseitenwände
3a außenseitig mit hier nicht gezeigten Seitenblenden verkleidet werden, z.B. mithilfe
von Öffnungen in der Mitte des Rahmens an der Ober- und Unterseite und einem Adapterwinkel.
Bevorzugt weist der Schrankkorpus 2 keine Rückwand auf. Sofern ein beidseitig geschlossenes
Schrankfach oder -abteil gewünscht wird, z.B. im Fall eines Mülleimerabteils, können
auch die zugehörigen mittleren Unterschrank-Korpusseitenwände 3a mit Seitenblenden
verkleidet werden, um so die Rahmenöffnungen 11 der mittleren Unterschrank-Korpusseitenwände
3a zu verschließen. Fachböden oder Auszugsführungen für Schubladen können mithilfe
der Löcher 5 in den Unterschrank-Korpusseitenwänden 3a in der gewünschten Höhe zwischen
zwei Korpusseitenwänden angeordnet werden. Abschließend werden am Schrankkorpus 2
dann, je nach Anforderung, Drehtüren, Klappen, Schubladen etc. angebracht.
[0030] Fig. 3 zeigt einen aus mehreren Korpusseitenwänden 3a, 3b, 3c, zwei Profilschienen 6 und
mehreren Traversen 7a, 7b des Modulbausystems 1 zusammengebauten Küchen-Schrankkorpus
2 mit einem dreispaltigen Unterschrank, einem dreispaltigen Hängeschrank und einem
einspaltigen Hochschrank. Für den Zusammenbau des Schrankkorpus 2 sind folgende Montageschritte
erforderlich:
- Die beiden Profilschienen 6 werden an der Wand horizontal übereinander, jeweils mit
dem freien Profilabschnitt 6b nach oben, befestigt.
- Drei vertikale Unterschrank-Korpusseitenwände 3a werden mit ihren Einhängeaussparungen
4 in den freien Profilabschnitt 6b der unteren Profilschiene 6 eingehängt. Zwei vertikale
Hochschrank-Korpusseitenwände 3b werden mit ihren Einhängeaussparungen 4 in den freien
Profilabschnitt 6b der oberen Profilschiene 6 eingehängt und, sofern vorhanden, auch
mit ihren tieferen Einhängeaussparungen 4 in den freien Profilabschnitt 6b der unteren
Profilschiene 6 eingehängt. Statt einer tieferen Einhängeaussparung 4 können die Hochschrank-Korpusseitenwände
3b auch eine rückseitig offene Aussparung aufweisen, in die die untere Profilschiene
6 eingreifen kann. Drei vertikale Hängeschrank-Korpusseitenwände 3c werden mit ihren
Einhängeaussparungen 4 in den freien Profilabschnitt 6b der oberen Profilschiene 6
eingehängt. Dabei bildet die rechte Hochschrank-Korpusseitenwand 3b gleichzeitig sowohl
die äußere linke Unterschrank-Korpusseitenwand als auch die äußere linke Hängeschrank-Korpusseitenwand.
- Zwischen zwei Unterschrank- und Oberschrank-Korpusseitenwänden 3a, 3b werden unten,
jeweils vorne und hinten, und oben, jeweils vorne, eine erste Traverse 7a mittels
der Schrauben befestigt, welche durch Löcher der Korpusseitenwände 3a hindurchgreifen
und an den ersten Traversen 7a angeschraubt sind. Die obere erste Traverse 7a kann
dabei - je nach Anforderung - hochkant oder quer angeordnet werden. Zwischen zwei
Hängeschrank-Korpusseitenwänden 3c bzw. der rechten Oberschrank-Korpusseitenwand 3b
werden oben und unten jeweils zweite Traversen 7b mittels der Schrauben 8 befestigt,
welche durch Löcher der Korpusseitenwände 3b, 3c hindurchgreifen und an den zweiten
Traversen 7b angeschraubt sind. Die zweiten Traversen 7b bilden gleichzeitig den Boden
und den Oberboden des Hängeschranks; für den bevorzugten Fall, dass die Bodentraverse
7b anders ausgeprägt ist als die Oberbodentraverse 7b, gibt es zwei unterschiedliche
zweite Traversen 7b. An jeder mittleren der Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c sind somit
beidseitig Traversen 7a, 7b befestigt, d.h., die Korpuszwischenwände sind jeweils
durch eine einzige Korpusseitenwand 3a, 3b, 3c ausgebildet. Die Unterschrank- und
Oberschrank-Korpusseitenwände 3a, 3b können ausschließlich hängend an den Profilschienen
6 gehalten sein oder, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, zusätzlich jeweils mit mindestens
einem Stellfuß 13, welcher unterseitig an der vorderen unteren Traverse 7a befestigt
ist, auf dem Boden aufstehen. Über den höhenverstellbaren Stellfuß 13 kann die Korpusseitenwand
3a, 3b, 3c in der Höhe ausgerichtet werden. Über das Einhängen oben und den unteren
Stellfuß 13 ist es möglich, das System auch frei hängend einzusetzen und auszurichten.
Ist die Wand nicht stabil genug, kann unterseitig auch an der hinteren unteren Traverse
7a ein höhenverstellbarer Stellfuß 13 angebracht werden; somit verteilt sich das Gewicht
und hängt nicht ausschließlich an der Profilschiene 6.
[0031] Im Ergebnis ist der Schrankkorpus 2 an der Wand hängend befestigt und steht auf dem
Boden auf, wobei an jeder mittleren Korpusseitenwand 3a, 3b, 3c beidseitig Traversen
7a, 7b befestigt sind.
[0032] Fign. 4a-4d zeigen einen aus mehreren Korpusseitenwänden 3a, 3b, 3c, zwei hier zweiteiligen Profilschienen
6 und mehreren Traversen 7a, 7b des Modulbausystems 1 zusammengebauten Küchen-Schrankkorpus
2 mit einem zweispaltigen Unterschrank, einem zweispaltigen Hängeschrank und einem
zweispaltigen Hochschrank. Die Montage erfolgt analog zu Fig. 3 mit dem Unterschied,
dass in Fig. 4a die äußere linke Unterschrank-Korpusseitenwand durch eine separate
Unterschrank-Korpusseitenwand 3a und die äußere linke Hängeschrank-Korpusseitenwand
durch eine separate Hängeschrank-Korpusseitenwand 3c gebildet sind. Außerdem sind
die Profilschienen 6 bei einer Länge über z.B. 1,8 m geteilt und mittels einer Puzzleteilverbindung
verbunden. Diese Verbindung führt zu einer nivellierten Fortführung der Profilschiene
6 an der Wand.
[0033] Wie in Fig. 4a am Beispiel einer Unterschrank- und einer Hängeschrank-Korpusseitenwand
3a, 3c gezeigt, können eine oder mehrere mittlere Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c mit
inneren Seitenblenden 14, z.B. aus Metall, über eine möglichst werkzeuglose Verbindung
(z.B. Zapfen/Langloch-Verbindung) verkleidet werden, um so die Rahmenöffnungen 11
der mittleren Korpusseitenwände zu verschließen und beispielsweise ein beidseitig
geschlossenes Schrankfach oder -abteil bereitzustellen. Außerdem sind optional zwischen
den Hängeschrank-Korpusseitenwänden 3c Rückwände 15, z.B. aus Metall, befestigt.
[0034] In Fign. 4b-4c sind mithilfe der Löcher 5 in den Korpusseitenwänden 3a, 3b, 3c zusätzlich
Fachböden
16 oder Auszugsführungen für Schubladen in der gewünschten Höhe zwischen zwei Korpusseitenwänden
befestigt. Die von außen sichtbaren Korpusseitenwände 3a, 3b, 3c sind außenseitig
mit äußeren Seitenblenden
17 verkleidet. Bevorzugt weist der Schrankkorpus 2 keine Rückwand auf. Je nach Anforderung
sind am Schrankkorpus 2 noch Drehtüren, Klappen und Schubladen
18 angebracht. Außerdem liegt auf den Unterschrank-Korpusseitenwänden 3a eine Arbeitsplatte
19 auf. Die Unter- und Hochschränke weisen bevorzugt keine Rückwand auf.
[0035] Im Ergebnis ist der Schrankkorpus 2 an der Wand hängend befestigt und steht auf dem
Boden auf, wobei die Unter-, Hoch- und Hängeschränke sich keine Korpusseitenwand teilen,
sondern jeweils einen eigenen Schrankkorpus ausbilden.
[0036] Statt wie oben beschrieben mittels Schrauben, können die Traversen 7a, 7b auch unmittelbar,
insbesondere werkzeuglos, durch eine kraft- und formschlüssige Verbindung (z.B. Zapfen/Langloch-Verbindung)
an den Korpusseitenwänden 3a, 3b, 3c befestigt sein.
1. Modulbausystem (1) für einen Schrankkorpus (2) in Endlosbauweise, aufweisend:
- mehrere rechteckige Korpusseitenwände (3a, 3b, 3c) aus Metall, die jeweils oben
an ihrer Rückseite eine nach unten offene Einhängeaussparung (4) und beidseitig Löcher
(5) aufweisen,
- mindestens eine Montageschiene (6), insbesondere Profilschiene, aus Metall zur horizontalen
Befestigung an einer Wand, die einen ersten Schienenabschnitt (6a) zur Anlage und
Befestigung an der Wand und einen parallelbeabstandet zum ersten Schienenabschnitt
(6a) verlaufenden freien Schienenabschnitt (6b) zum Einhängen der Einhängeaussparungen
(4) von Korpusseitenwänden (3a, 3b, 3c) aufweist, und
- mehrere Traversen (7a, 7b) aus Metall zur Befestigung jeweils zwischen zwei Korpusseitenwänden
(3a, 3b, 3c).
2. Modulbausystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpusseitenwände (3a, 3b, 3c) jeweils als ein insbesondere mehrteilig zusammengesetzter
Metallrahmen mit zwei horizontalen Rahmenholmen (9), mit zwei vertikalen Rahmenholmen
(10) und mit mindestens einer Rahmenöffnung (11) sowie optional mit mindestens einem
vertikalen Mittelholm (12) und/oder mit mindestens einem horizontalen Querholm (13)
ausgebildet sind.
3. Modulbausystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Korpusseitenwände durch mehrere, insbesondere baugleiche Unterschrank-Korpusseitenwände
(3a) und/oder durch mehrere, insbesondere baugleiche Hochschrank-Korpusseitenwände
(3b) und/oder durch mehrere, insbesondere baugleiche Hängeschrank-Korpusseitenwände
(3c) gebildet sind.
4. Modulbausystem nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschrank-Korpusseitenwände (3a) mindestens einen vertikalen Mittelholm (12)
aufweisen.
5. Modulbausystem nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochschrank-Korpusseitenwände (3b) mindestens einen vertikalen Mittelholm (12)
und/oder einen horizontalen Querholm (13) aufweisen.
6. Modulbausystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallrahmen der Hängeschrank-Korpusseitenwände (3c) eine geringere Tiefe als
die Metallrahmen der Hochschrank-Korpusseitenwände (3b) aufweisen und dass die Metallrahmen
der Hochschrank-Korpusseitenwände (3b) einen auf der geringeren Tiefe angeordneten
vertikalen Mittelholm (12) aufweisen.
7. Modulbausystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpusseitenwände (3a, 3b, 3c) jeweils als ein einstückiges Blech mit mindestens
einer Wandöffnung (11) ausgebildet sind.
8. Modulbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpusseitenwände (3a, 3b, 3c) beidseitig jeweils mindestens zwei vertikale Reihen
von Löchern (5) zur Befestigung von Funktionselementen (16) aufweisen.
9. Modulbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Traversen (7a) für die Unterschrank- oder Hochschrank-Korpusseitenwände
(3a, 3b) höchstens 50%, bevorzugt höchstens 25%, der Tiefe der zugehörigen Korpusseitenwände,
beträgt.
10. Modulbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Traversen (7b) für die Hängeschrank-Korpusseitenwände (3c) der Tiefe
der Hängeschrank-Korpusseitenwände (3c) entspricht.
11. Modulbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere insbesondere höhenverstellbare Stellfüße (13) zur Befestigung jeweils unterseitig
an den Traversen (7a) oder unterseitig an den Korpusseitenwänden (3a, 3b).
12. Modulbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Traversen (7a, 7b) an den Korpusseitenwänden (3a, 3b, 3c) unmittelbar, insbesondere
werkzeuglos, befestigbar sind oder mittels separaten Befestigungselementen befestigbar,
insbesondere verschraubbar sind.
13. An einer Wand befestigter Schrankkorpus (2), zusammengebaut aus mehreren Korpusseitenwänden
(3a, 3b, 3c), mindestens einer Montageschiene (6), insbesondere Profilschiene, und
mehreren Traversen (7a, 7b) des Modulbausystems (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
wobei die Montageschiene (6) an der Wand horizontal mit dem freien Schienenabschnitt
(6b) nach oben befestigt ist,
wobei mehrere vertikale Korpusseitenwände (3a, 3b, 3c) mit ihren nach unten offenen
Einhängeaussparungen (4) in den freien Schienenabschnitt (6b) der Montageschiene (6)
eingehängt sind,
wobei zwischen zwei Korpusseitenwänden (3a, 3b, 3c) oben und unten jeweils mindestens
eine Traverse (7a, 7b) befestigt ist.
14. An einer Wand befestigter Schrankkorpus nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hochschrank-Korpusseitenwand (3b) gleichzeitig eine Unterschrank- und/oder Hängeschrank-Korpuswand
ausbildet.
15. An einer Wand befestigter Schrankkorpus nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpusseitenwände (3a, 3b) jeweils mit mindestens einem Stellfuß (13), welcher
unterseitig an einer Traverse (7a) oder unterseitig an der Korpusseitenwand (3a, 3b)
befestigt ist, auf dem Boden aufstehen.