HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen berührungslos betätigbaren Spender für wahlweise trockene
oder befeuchtete Papierhandtücher nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
2. Beschreibung des Standes der Technik
[0002] Vor allem in Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen werden
häufig Spender eingesetzt, die wahlweise oder trockene oder befeuchtete Papierhandtücher
abgeben. Zur Befeuchtung wird in der Regel ein Desinfektionsmittel verwendet, das
im Spender auf die Papierhandtücher aufgesprüht wird. Die befeuchteten Tücher werden
meist nicht zur Reinigung der Hände, sondern von medizinischen Instrumenten (zum Beispiel
Dentalkameras) und von größeren Flächen an Behandlungsstühlen oder anderen Einrichtungsgegenständen
verwendet. Die Betätigung des Spenders erfolgt aus hygienischen Gründen bei den meisten
Geräten berührungslos.
[0003] Ein Spender dieser Art ist aus der DE 20 2011 105 459 U1 bekannt. Damit der Benutzer
zwischen den trockenen und den befeuchteten Papierhandtüchern auswählen kann, weist
der bekannte Spender zwei berührungslos arbeitende Annäherungsschalter auf.
[0004] Die berührungslose Betätigung bringt es mit sich, dass der Spender über eine Energieversorgung
verfügen muss. Meist verfügen derartige Spender über ein Netzteil, das über eine normale
Steckdose an das Hausnetzt angeschlossen wird.
[0005] An Orten, an denen derartige Spender installiert sind, befinden sich häufig auch
ein Seifenspender sowie ein Spender für ein Desinfektionsmittel zur Handreinigung.
Während derartige Spender früher meist rein mechanisch aufgebaut waren und mit dem
Unterarm betätigt wurden, setzt sich auch hier immer mehr die hygienisch ideale und
komfortable berührungslose Betätigung durch. Dies bringt es allerdings mit sich, dass
auch diese Geräte elektrisch versorgt werden müssen. In vielen medizinischen Einrichtungen
befinden sich deswegen in der Nähe eines Handwaschbeckens neben einem Handtuchspender
ein berührungslos betätigbarer Seifenspender und ein berührungslos betätigbarer Spender
für Desinfektionsmittel auf engem Raum beieinander. Wenn jedes dieser Geräte einen
eigenen Netzanschluss benötigt, reichen die zur Verfügung stehenden Steckdosen in
der Nähe des Handwaschbeckens häufig nicht aus. Eine Stromversorgung der verschiedenen
Spender mit Batterien erfordert einen hohen Aufwand für das Wechseln der Batterien
und ist auch unter ökologischen Gesichtspunkten problematisch.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spender der eingangs genannten Art so zu verbessern,
dass die vorstehend beschriebenen Probleme behoben werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Spender der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass in dem Gehäuse des Spenders zusätzlich ein berührungslos betätigbarer
Seifenspender zur Abgabe von flüssiger oder schaumförmiger Seife und ein berührungslos
betätigbarer Desinfektionsmittelspender angeordnet sind, mit dem ein zweites Desinfektionsmittel
abgebbar ist, das vorzugsweise von dem ersten Desinfektionsmittel verschieden ist.
[0008] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass man durch die räumliche Integration
der bislang in unterschiedlichen Gehäusen untergebrachten Funktionseinheiten nicht
nur Platz spart, sondern sich auch die elektrische Versorgung einfacher gestaltet,
da nur noch ein Netzteil oder eine Batterieeinheit als Spannungsversorgung erforderlich
ist. Vorteilhaft einsetzbar ist der erfindungsgemäße Spender vor allem bei räumlich
beengten Verhältnissen, weil nun nicht mehr mehrere Geräte dicht neben- oder übereinander
auf eng begrenztem Raum befestigt werden müssen. Auch der Anschluss an ein Hausnetz
gestaltet sich wesentlich einfacher, da nicht mehrere Kabel verlegt werden müssen
und gegebenenfalls erforderliche Steckdosenleisten entfallen können.
[0009] Um Verwechslungen zwischen den Spendern für die Seife und das zweite Desinfektionsmittel
zu vermeiden, ist der Ausgabeschlitz für die Papierhandtücher vorzugsweise zwischen
dem Seifenspender und dem Desinfektionsmittelspender angeordnet. Die beiden Spender
sind auf diese Weise maximal weit voneinander beabstandet angeordnet.
[0010] In diesem Fall ist es ferner vorteilhaft, wenn Sensoren, mit denen die Ausgabe von
Papierhandtüchern, Seife oder dem zweiten Desinfektionsmittel berührungslos auslösbar
sind, direkt oberhalb des Ausgabeschlitzes bzw. der Abgabeöffnungen für die Seife
und das zweite Desinfektionsmittel angeordnet sind. Dadurch sind auch die Sensoren
weit voneinander beabstandet, so dass Fehlbedienungen vermieden werden.
[0011] Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Spender eine Steuereinrichtung auf, die dazu
eingerichtet ist, die Schneideinrichtung, die Zuführeinrichtung und die Befeuchtungseinrichtung
so anzusteuern, dass mindestens drei unterschiedliche Arten von Papierhandtüchern
abgegeben werden können, die sich durch die Größe und/oder die Befeuchtung der Papierhandtücher
voneinander unterscheiden. Dadurch wird die Bedienung des Spenders noch komfortabler,
da die Papierhandtücher in mehreren voreingestellten Formaten und Befeuchtungsgraden
abgegeben werden können. Zum Reinigen kleiner medizinischer Instrumente genügt beispielsweise
in der Regel ein kleines befeuchtetes Papierhandtuch, während zur Reinigung von großen
Flächen an Behandlungsstühlen oder anderen Einrichtungsgegenständen größere befeuchtete
Papierhandtücher zweckmäßig sind. Die Auswahl zwischen den unterschiedlichen Arten
von Papierhandtüchern erfolgt ebenfalls berührungslos. Hierzu können entweder mehrere
Näherungssensoren vorgesehen sein, die jeweils einer bestimmten Art von Papierhandtüchern
zugeordnet sind. Alternativ hierzu kann auch ein einziger Sensor vorgesehen sein,
der unterschiedliche Bewegungsmuster erkennen kann.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In diesen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spenders während der Abgabe
eines trockenen Papierhandtuchs;
- Figur 2
- den in der Figur 1 gezeigten Spender während der Abgabe von Flüssigseife;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung der im Gehäuse des Spenders angeordneten Bauteile des
in den Figuren 1 und 2 gezeigten Spenders.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0013] Die Figur 1 zeigt in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung einen insgesamt
mit 10 bezeichneten erfindungsgemäßen Spender. Der Spender 10 hat ein Gehäuse 12,
das im dargestellten Ausführungsbeispiel mehrteilig aufgebaut ist. Die Frontseite
14 ist in der Art einer Wartungsklappe durch Ziehen an einer Griffmulde 16 nach vorne
aufklappbar. Auf diese Weise können die im Gehäuse 12 angeordneten und auf Vorrat
gehaltene Betriebsmittel ausgetauscht, Programmierungen verändert und Wartungsarbeiten
durchgeführt werden.
[0014] An der Frontseite 14 sind drei Näherungssensoren 18a, 18b und 18c angeordnet, mit
denen sich bestimmte Funktionen des Spenders 10 auslösen lassen, wenn sich eine Hand
20 des Benutzers einem der Näherungssensoren 18a, 18b oder 18c nähert und dabei einen
Mindestabstand unterschreitet.
[0015] An der Unterseite des Gehäuses 12 befindet sich links ein Ausgabestutzen 22 für Flüssigseife
und rechts ein Ausgabestutzen 24 für Desinfektionsmittel. Dazwischen ist ein Papierhandtuch
26 erkennbar, das von dem Spender 10 ausgegeben wurde, nachdem sich die Hand 20 dem
Näherungssensor 18b genähert hat. Der Benutzer kann das Papierhandtuch 26 herausziehen
und damit entweder seine Hände trocknen oder Reinigungsarbeiten durchführen, sofern
das Papierhandtuch 26 zuvor in der noch weiter unten näher beschriebenen Weise befeuchtet
wurde.
[0016] Die Figur 2 zeigt den in der Figur 1 gezeigten Spender während der Ausgabe von Flüssigseife
28 aus dem Ausgabestutzen 22. Die Ausgabe wurde zuvor vom Benutzer durch Betätigung
des Näherungssensors 18a ausgelöst.
[0017] Die Figur 3 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung die im Inneren des Gehäuses
12 angeordneten Bauteile des Spenders 10.
[0018] Eine Kernträgerwelle 30, die durch einen nicht dargestellten Antrieb in Drehung versetzbar
ist, trägt eine Vorratsrolle 32, die aus einer auf die Kernträgerwelle 30 aufsteckbaren
Hülse und einer darauf aufgewickelten Papierbahn P besteht. Mithilfe einer Zuführeinrichtung,
die in der Figur 3 durch zwei Transportwalzen 34, 36 angedeutet ist, wird die Papierbahn
P zunächst einer Befeuchtungseinrichtung 38 zugeführt, in der die Papierbahn bei Bedarf
mit einem ersten Desinfektionsmittel befeuchtet werden kann. Die Befeuchtungseinrichtung
38 ist zu diesem Zweck über eine Leitung 40 und einem Ventil 42 mit einem Vorratsbehälter
44 verbunden, der mit dem ersten Desinfektionsmittel gefüllt ist uns sich in einem
Aufnahmeraum 45 befindet. Während der Befeuchtung strömt das Desinfektionsmittel über
das Ventil 42 und die Leitung 40 in die Befeuchtungseinrichtung 38 und verlässt diese
über eine Vielzahl von Düsen 46, die das Desinfektionsmittel auf die vorbeigeführte
Papierbahn P aufsprühen.
[0019] In Förderrichtung dahinter befindet sich eine Schneideinrichtung 48, mit der die
Papierbahn P abgetrennt werden kann. Die Länge des abgetrennten Papierhandtuchs wird
durch das Zusammenspiel der Zuführeinrichtung und der Schneideinrichtung 48 festgelegt.
[0020] Soll ein trockenes Papierhandtuch 26 ausgegeben werden, so bleibt die Befeuchtungseinrichtung
38 inaktiv, während die Papierbahn P von den Transportwalzen 34, 36 zu der Schneideinrichtung
48 gefördert wird.
[0021] Erfindungsgemäß sind in dem Gehäuse 12 außerdem ein Seifenspender 50 und ein Desinfektionsmittelspender
52 angeordnet.
[0022] Der Seifenspender 50 umfasst einen Aufnahmeraum zur Aufnahme eines Vorratsbehälters
56 für die Flüssigseife 22. Über ein steuerbares Ventil 58 ist der Vorratsbehälter
56 mit dem Ausgabestutzen 22 verbunden.
[0023] Der Desinfektionsmittelspender 52 ist in gleicher Weise aufgebaut. Ein Aufnahmeraum
zur Aufnahme eines Vorratsbehälters 66 für ein zweites Desinfektionsmittel ist in
der Figur 3 mit der Bezugsziffer 64 bezeichnet. Über ein Ventil 68 kann das zweite
Desinfektionsmittel an den Ausgabestutzen 24 abgegeben werden.
[0024] Die Befeuchtungseinrichtung 38, die Schneideinrichtung 48, die Ventile 42, 58 und
68 und die Antriebe für die Kernträgerwelle 30 und die Transportwalzen 34, 36, sind
über nicht dargestellte Steuerleitungen mit einer Steuereinrichtung 70 verbunden.
Daran angeschlossen sind außerdem die in der Figur 3 nicht erkennbaren Näherungssensoren
18a, 18b und 18c sowie ein Netzteil 72, das den Spender 10 mit einer Betriebsspannung
versorgt. Das Netzteil 72 ist über eine nicht dargestellte Leitung an eine herkömmliche
Steckdose eines Hausnetzes angeschlossen.
[0025] Die Steuereinrichtung 70 umfasst mehrere Stellelemente, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Rändelräder 74a, 74b angedeutet sind. Die Steuereinrichtung 70 hat außerdem mehrere
Programmtasten 76, mit denen sich der Spender 10 programmieren lässt. Vorgegeben werden
kann beispielsweise die Menge an Seife 28 bzw. von Desinfektionsmittel, die bei einer
Betätigung der Sensoren 18a bzw. 18c über die Ausgabestutzen 22 bzw. 24 abgegeben
wird.
[0026] Außerdem kann die Steuereinrichtung 70 so programmiert werden, dass sich unterschiedliche
Arten von Papierhandtüchern 26 ausgeben lassen, die sich durch die Größe und/oder
den Grad der Befeuchtung unterscheiden. Als praktisch hat sich beispielsweise eine
Programmierung erwiesen, bei der der Spender 10 entweder relativ großformatige trockene
Papierhandtücher zum Trocknen der Hände, befeuchtete kleine Papierhandtücher zum Reinigen
von medizinischen Instrumenten und größere befeuchtete Papierhandtücher zum Reinigen
von größeren Flächen auf Einrichtungsgegenständen erzeugen kann. Um die verschiedenen
Arten von Papierhandtüchern auszuwählen, genügt ein einziger Näherungssensor 18b,
wenn dieser unterschiedliche Bewegungsmuster erkennen kann. So könnte beispielsweise
ein einmaliges Vorbeistreichen der Hand 20 am Näherungssensor 18b als Aufforderung
zur Abgabe eines trockenen Papierhandtuchs von der Steuereinrichtung 70 interpretiert
werden. Fährt der Benutzer zweimal mit seiner Hand 20 am Näherungssensor 18b vorbei,
könnte dies als Aufforderung zur Abgabe eines kleinen befeuchteten Papierhandtuchs
ausgelegt werden. Ein dreimaliges Vorbeistreichen der Hand am Näherungssensor 18b
innerhalb eines kurzen Zeitintervalls würde dann zur Ausgabe eines großen befeuchteten
Papierhandtuchs führen.
[0027] Zum Nachfüllen der flüssigen Betriebsmittel (erstes und zweites Desinfektionsmittel
und Seife 28) verfügen beim dargestellten Ausführungsbeispiel die entsprechenden Behälter
44, 56 bzw. 66 jeweils über einen verschließbaren Auffüllstutzen. Bei anderen Ausführungsbeispielen
werden die Behälter 44, 56, 66 vollständig ausgetauscht, wenn sie leer sind.
1. Berührungslos betätigbarer Spender für wahlweise trockene oder befeuchtete Papierhandtücher
(26), mit einem Gehäuse (12), in dem angeordnet ist:
a) eine Vorratseinrichtung (30) zur Aufnahme einer Papierbahn (P),
b) eine Schneideinrichtung (48) zum Abtrennen der Papierbahn (P),
c) eine Zuführeinrichtung (34, 36) zum Zuführen der Papierbahn (P) zur Schneideinrichtung
(48),
d) ein Aufnahmeraum (45) zur Aufnahme eines Vorratsbehälters (44) für ein erstes Desinfektionsmittel,
e) eine Befeuchtungseinrichtung (38), die dazu eingerichtet ist, die Papierbahn (P)
mit dem ersten Desinfektionsmittel zu befeuchten,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (12) außerdem angeordnet sind:
f) ein berührungslos betätigbarer Seifenspender (50) zur Abgabe von flüssiger oder
schaumförmiger Seife (28) und
g) ein berührungslos betätigbarer Desinfektionsmittelspender (52), mit dem ein zweites
Desinfektionsmittel abgebbar ist, das vorzugsweise von dem ersten Desinfektionsmittel
verschieden ist.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) einen Ausgabeschlitz für die Papierhandtücher (26) aufweist, der
zwischen dem Seifenspender (50) und dem Desinfektionsmittelspender (52) angeordnet
ist.
3. Spender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren (18a, 18b, 18c), mit denen die Abgabe von Papierhandtüchern (26), Seife
(28) oder dem zweiten Desinfektionmittel berührungslos auslösbar sind, direkt oberhalb
des Ausgabeschlitzes bzw. der Abgabeöffnungen (22, 24) für die Seife (28) und das
zweite Desinfektionsmittel angeordnet sind.
4. Spender nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (70), die dazu eingerichtet ist, die Scheideinrichtung (48),
die Zuführeinrichtung (34, 36) und die Befeuchtungsrichtung (38) so anzusteuern, dass
mindestens drei unterschiedliche Arten von Papierhandtüchern (26) abgegeben werden
können, die sich durch die Größe und/oder die Befeuchtung der Papierhandtücher voneinander
unterscheiden.
5. Spender nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (70) dazu eingerichtet ist, die Scheideinrichtung (48), die
Zuführeinrichtung (34, 36) und die Befeuchtungsrichtung (38) so anzusteuern, dass
wahlweise
a) trockene Papierhandtücher,
b) befeuchtete kleine Papierhandtücher und
c) befeuchtete große Papierhandtücher
abgegeben werden können, wobei die vom Benutzer vorzunehmende Auswahl zwischen den
abzugebenden Papierhandtüchern berührungslos durchführbar ist.