[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schutz eines Segels.
[0002] Segel werden zum Antrieb von Segelfahrzeugen, beispielsweise Segelbooten oder Segelschiffen,
mittels Windkraft verwendet. Ein Segel ist typischerweise als Segeltuch aus gewebten
Fasern ausgebildet und kann entlang seiner Ränder, auch Lieken genannt, am Segelfahrzeug
angebracht werden. Es gibt verschiedene Arten von Segeln, wie beispielsweise ein Hauptsegel
oder Vorsegel, die unter anderem entlang eines Masts oder eines Vorstags am Segelfahrzeug
befestigt sind.
[0003] Bei Nichtverwendung des Segels wird dieses häufig zu einem seiner Ränder hin aufgerollt,
beispielsweise wird das Vorsegel zu einem Vorliek hin um das Vorstag aufgerollt. Für
die Dauer der Nichtverwendung bleibt das Segel also am Segelfahrzeug angebracht. In
einem solchen Zustand kann es zu nachteilhaften Knickungen oder anderen Beschädigungen
des Segeltuchs kommen, z.B. aufgrund einer reibbehafteten Relativbewegungen der einzelnen
Lagen des aufgerollten Segeltuchs. Somit bedarf das Segel auch im aufgerollten Zustand
besonderem Schutz gegen solche mechanische Beanspruchung des aufgerollten Segeltuchs,
die einen erhöhten Verschleiß des Segels zur Folge haben kann. Um einen Schutz gegen
die mechanische Beanspruchung zu erreichen, ist es sinnvoll Relativbewegungen der
einzelnen Lagen des aufgerollten Segeltuchs entlang der gesamten Länge des Segels
zu minimieren oder sogar zu unterbinden.
[0004] Weiterhin bedarf das aufgerollte Segel bei Nichtverwendung besonderem Schutz gegen
witterungsbedingte externe Beanspruchung, wie beispielsweise Sonnenstrahlung, Feuchtigkeit
oder Wind. Insbesondere kann die externe Beanspruchung durch in der Sonnenstrahlung
vorkommendes ultraviolettes Licht den vorzeitigen Verschleiß oder auch optische Veränderungen
des Segels zur Folge haben. Um einen Schutz gegen die externe Beanspruchung zu erreichen,
ist es sinnvoll das aufgerollte Segel abzudecken.
[0005] Durch unterschiedliche Schnitte und Formen von Segeln kann es vorkommen, dass ein
aufgerolltes Segel eine beispielsweise nicht zylindrische Gestalt oder eine sich konisch
von einem Ende zum anderen Ende verjüngende Gestalt aufweist, so dass das Erreichen
des geforderten Schutzes durch eine sich verändernde Gestalt des aufgerollten Segels
erschwert sein kann.
[0006] Je nach Art der Anbringung des Segels am Segelfahrzeug ist es weiterhin vorstellbar,
dass das Segel im aufgerollten Zustand in einer aufrechten oder fast aufrechten Position,
wie beispielsweise entlang der Länge des Vorlieks um das Vorstag aufgerollt angeordnet
ist, was das Herstellen des Schutzes aufgrund der potentiell erschwerten Zugänglichkeit
zu höher liegenden Bereichen des aufgerollten Segels erschweren kann.
[0007] Typischerweise wird zum Erreichen des gewünschten Schutzes gegen die vorgenannten
Einflüsse ein Bezug, auch Persenning genannt, verwendet. Dieser wird am aufgerollten
Segel angebracht und zu einer das aufgerollte Segel umschließenden Hülle verschlossen.
Um den vorgenannten Schutz des Segels, insbesondere gegen die erläuterte mechanische
Beanspruchung, zu erreichen, muss der Bezug eng und fest am Segel anliegen, was häufig
durch Festzurren des Bezugs mittels Leinen realisiert wird, die zumeist außen am Bezug
über die Länge des aufgerollten Segels geführt werden. Diese Leinen müssen nach Aufziehen
des Bezugs mit deutlichem Kraftaufwand vom Nutzer stramm gezogen werden, um den Bezug
und auch das im aufgerollten Zustand umhüllte Segel zu komprimieren. Hierbei kann
es zu Faltenbildung des Bezugs und/oder des Segels kommen, was das äußere Erscheinungsbild
des Bezugs und/oder Segels negativ beeinflussen kann und ebenso den erforderten Schutz
vermindern kann.
[0008] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der
DE 20 2004 015 026 U1 eine Vorrichtung zum Schutz eines Segels bekannt, die eine verstellbare Vorsegel
Persenning vorschlägt, welche mehrere Gürtel mit Schnallen aufweist, wobei eine jeweilige
Gürtellänge an den Schnallen einstellbar ist. Die Gürtellänge kann vom Nutzer so eingestellt
werden, dass sich die Vorsegel-Persenning an die Gestalt des aufgerollten Vorsegels
anpassen lässt. Weiterhin weist die Vorrichtung Leinen zum Festzurren auf, wobei diese
kreuzweise entlang des Bezugs durch Schlaufen geführt werden und vom Nutzer festzuzurren
sind, um den geforderten Schutz zu erreichen.
[0009] Es stellt sich das technische Problem, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schutz
eines Segels zu schaffen, welche eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit in Bezug auf
das Anbringen und Entfernen aufweist und einen effektiven Schutz gegen die eingangs
genannten Beanspruchungen bietet.
[0010] Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch den Gegenstand mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Die Vorrichtung dient dem Zweck, ein Segel gegen die eingangs erläuterten Beanspruchungen
zu schützen, wobei die aus dem Stand der Technik aufgezeigten Nachteile nicht auftreten
oder verringert sind. Ein Segel kann hierbei ein Segeltuch mit mindestens drei Rändern,
Ösen und/oder Leinen sowie ein in die Ränder des Segeltuchs eingenähtes Tau zum Anbringen
des Segels an ein Segelfahrzeug umfassen. Ebenfalls denkbar sind andere Ausführungsformen
eines Segels, welches zum Antrieb eines Segelfahrzeugs durch Wind dient.
[0012] Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Hülle, wobei die mindestens eine Hülle aus
gewebtem Material hergestellt und beispielsweise als Persenning ausgebildet sein kann.
Weiter kann die Hülle in einen umhüllenden Zustand versetzt werden, wobei sie in diesem
Zustand ein Innenvolumen aufweist oder ausbildet, welches zur Aufnahme oder Anordnung
zumindest eines Teils des Segels oder des vollständigen Segel dient, insbesondere
im aufgerollten Zustand. Das Segel kann also im umhüllten Zustand entlang eines Teils
seiner Länge oder entlang seiner gesamten Länge von der Hülle umhüllt sein (wenn diese
sich im umhüllenden Zustand befindet). Das Innenvolumen kann hierbei gegen die externe
Umgebung soweit abgedichtet sein, dass das Eindringen von Sonnenstrahlung, Feuchtigkeit,
Wind oder sonstiger externer Beanspruchung mindestens vermindert ist oder unterbunden
ist.
[0013] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung mindestens ein Element zur Aufnahme einer
gasförmigen Substanz mit veränderbarem Aufnahmevolumen oder bildet dieses Element
zur Aufnahme aus.
[0014] Das Element zur Aufnahme kann hierbei aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
einem Elastomer- und/oder Polymermaterial, hergestellt und als einschichtiger oder
mehrschichtiger Ballonkörper mit einem oder mehreren Hohlräumen ausgebildet sein,
auch eine schlauchförmige Ausgestaltung ist möglich. Auch andere Materialen sind zur
Herstellung denkbar, wobei das Material so zu wählen ist, dass durch das Element zur
Aufnahme ein Entweichen der aufgenommenen gasförmigen Substanz in die Umgebung mindestens
verlangsamt ist. Vorzugsweise ist das Element zur Aufnahme aber gasdicht ausgebildet.
Weiterhin denkbar ist, dass die Hülle das Element zur Aufnahme zumindest teilweise
umschließt, um einen Schutz des Elements zur Aufnahme gegen eine mechanische Beschädigung
wie einen Durchstoß oder externe Beanspruchung des Elements zur Aufnahme, wie sie
beispielsweise durch Sonnenstrahlung auftreten kann, zu erreichen.
[0015] Die gasförmige Substanz kann Luft sein, die z.B. aus der Umgebung in das Element
zur Aufnahme eingebracht wird. Es ist aber auch denkbar, dass es sich bei der gasförmigen
Substanz um ein anderes Gas oder Gasgemisch als Luft handelt, wie beispielsweise Helium.
[0016] Das Aufnahmevolumen des Elements zur Aufnahme ist veränderbar, insbesondere ist es
durch Befüllung mit der Substanz vergrößerbar, was durch eine vorzugsweise elastische
Ausdehnbarkeit des Elements zur Aufnahme ermöglicht sein kann. Auch ist es vorstellbar,
dass das Element zur Aufnahme derart ausgebildet ist, dass es bei Erreichen eines
maximalen Aufnahmevolumens eine vorbestimmte äußere Gestalt aufweist, wobei durch
Zuführen der gasförmigen Substanz das maximale Aufnahmevolumen und somit die vorbestimmte
Gestalt eingestellt werden kann. Weiterhin kann durch Abführen der gasförmigen Substanz
das Aufnahmevolumen verkleinert werden. Insbesondere kann das Verändern des Aufnahmevolumens
die äußere Gestalt und/oder Dimension des Elements zur Aufnahme beeinflussen. Ebenso
kann die Vorrichtung in einem Zustand, in dem das Element zur Aufnahme ein im Vergleich
zum maximalen Aufnahmevolumen geringeres Aufnahmevolumen aufweist, in vorteilhafter
Weise vereinfacht an einem aufgerollten Segel angebracht werden oder von diesem entfernt
werden.
[0017] Die Vorrichtung umfasst weiter mindestens eine Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen
der gasförmigen Substanz aus dem Aufnahmevolumen. Die Einrichtung zum Zu- und/oder
Abführen dient zur Steuerung des Durchflusses der gasförmigen Substanz in das Aufnahmevolumen
hinein und/oder aus dem Aufnahmevolumen heraus. Die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen
kann beispielsweise zweiteilig und mit einem Deckel ausgebildet sein, wobei ein erster
Teil der Einrichtung ohne den Deckel von innen durch Öffnungen im Element zur Aufnahme
und der Hülle gesteckt und ein zweiter Teil mit dem Deckel von außen auf den ersten
Teil der Einrichtung gesteckt, geklebt, geschraubt oder gepresst wird. So können die
Hülle und das Element zur Aufnahme durch die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen
derart miteinander verbunden, vorzugsweise aneinander geklemmt, werden, dass die gasförmige
Substanz nach Verschließen, vorzugsweise mittels des Deckels, nicht aus dem Element
zur Aufnahme entweicht und bei Entfernen des Deckels die gasförmige Substanz zu- oder
abgeführt werden kann.
[0018] Es ist auch möglich, dass die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen ein Ventil umfasst,
beispielsweise ein Rückschlagventil. Z.B. kann insbesondere einer der beiden Teile
der Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen das Ventil umfassen.
[0019] Auch andere Formen einer Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen, bzw. zur Steuerung
des Durchflusses der gasförmigen Substanz in das Aufnahmevolumen hinein und aus dem
Aufnahmevolumen heraus sind selbstverständlich denkbar.
[0020] Das Zu- und/oder Abführen der gasförmigen Substanz in und/oder aus dem Element zur
Aufnahme kann beispielsweise über eine Handpumpe oder aber auch eine elektrische Pumpe
erfolgen. Hierfür kann die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen ein geeignetes Anschlusselement
oder -mittel umfassen. Das Anschlusselement oder -mittel kann beispielsweise an einer
nach außen gewandten Seite als ein Adapter für eine Pumpe ausgebildet sein.
[0021] Das Element zur Aufnahme ist derart angeordnet oder ausgebildet, dass das Element
zur Aufnahme einen zunehmenden Teil des von der mindestens einen Hülle umfassten bzw.
umschlossenen oder umhüllten Innenvolumens beansprucht, wenn die Hülle das Segel umhüllt,
die Hülle sich also im umhüllenden Zustand befindet, und sich das Aufnahmevolumen
vergrößert. Das von der Hülle umfasste Innenvolumen kann einen Volumenteil, der von
dem Element zur Aufnahme mit dem veränderbaren Aufnahmevolumen beansprucht wird, und
einen durch das Segel beanspruchten weiteren Volumenteil umfassen. Weiter kann das
Innenvolumen einen freien Volumenteil umfassen, der weder vom Segel noch vom Element
zur Aufnahme beansprucht wird.
[0022] Wird dem Element zur Aufnahme eine gasförmige Substanz zugeführt, so vergrößert sich
das Aufnahmevolumen. Das Vergrößern des Aufnahmevolumens kann die Gestalt des Elements
zur Aufnahme derartig beeinflussen, dass der durch das Element zur Aufnahme beanspruchte
Volumenteil des von der Hülle umfassten Innenvolumens zunimmt. Weiter kann der erläuterte
freie Volumenteil und gegebenenfalls auch der vom Segel beanspruchte Volumenteil abnehmen,
insbesondere wenn das Innenvolumen konstant ist. Bei der Zunahme des Aufnahmevolumens
kann das Element zur Aufnahme insbesondere gegen das Segel pressen und dieses zusammendrücken.
In einem solchen Zustand wird die eingangs erläuterte mechanische Beanspruchung vermieden
bzw. das Risiko für ihr Auftreten wird reduziert.
[0023] Um das Segel nämlich ausreichend gegen solche mechanische Beanspruchung zu schützen,
ist es vorteilhaft, wenn das aufgerollte Segel gleichmäßig von außen komprimiert wird.
Insbesondere kann das Element zur Aufnahme also derart angeordnet und/oder ausgebildet
sein, dass sich die Gestalt des Elements zur Aufnahme bei zunehmendem Aufnahmevolumen
gleichmäßig an die Gestalt des aufgerollten Segels anpasst, wobei ein Anpassen der
Gestalt durch das Zuführen der gasförmigen Substanz erfolgt und nicht von einem Nutzer
aktiv vorgenommen werden muss. Die gasförmige Substanz kann so lange in das Aufnahmevolumen
zugeführt werden, bis sich eine ausreichende Kompression des Segels einstellt oder
das maximale Aufnahmevolumen erreicht ist. Weiterhin kann die gasförmige Substanz
aus dem Element zur Aufnahme abgeführt werden, so dass der durch das Element zur Aufnahme
beanspruchte Volumenteil des von der Hülle umschlossenen Innenvolumens abnimmt und
hierdurch ein Entfernen der Vorrichtung vom aufgerollten Segel in vorteilhafter Weise
vereinfacht ist.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Vorrichtung Mittel zum Herstellen eines
geschlossenen Zustands der mindestens einen Hülle. Dies kann insbesondere bedeuten,
dass die Hülle vor Herstellen des geschlossenen Zustands sich in einem nicht geschlossenen
Zustand befindet. Im nicht geschlossenen Zustand kann die Hülle z.B. gegenüberliegende
Enden oder Seiten aufweisen, an welchen die Mittel zum Herstellen des geschlossenen
Zustands angebracht sind. Die gegenüberliegenden Seiten sind vorzugsweise zwei Längsseiten
der Hülle, wobei die Hülle im nicht geschlossenen Zustand zwei Längsseiten und zwei
Stirnseiten aufweisen kann. Die Mittel zum Herstellen eines geschlossenen Zustands
können derart ausgebildet sein, dass durch diese ein lösbarer geschlossener Zustand
hergestellt werden kann.
[0025] Beispielsweise können diese Mittel wiederverschließbare Elemente umfassen, welche
eine Verbindung der beiden gegenüberlegenden Enden oder Seiten der Hülle mittels Form-
und/oder Kraftschluss ermöglichen, wie beispielsweise durch Elemente eines Reißverschlusses.
Diese können entlang der gegenüberliegenden Enden der mindestens einen Hülle an diese
angenäht oder in diese eingenäht sein. Selbstverständlich sind auch andere Mittel
zum Herstellen eines geschlossenen Zustands denkbar, z.B. Elemente eines Knopfverschlusses.
Durch die Mittel zum Herstellen eines geschlossenen Zustands der mindestens einen
Hülle ist die Nutzerfreundlichkeit gegenüber einer Ausführungsform ohne Mittel zum
Herstellen eines geschlossenen Zustands der mindestens einen Hülle in vorteilhafter
Weise gesteigert, da das Anbringen und/oder Entfernen der Vorrichtung an das und/oder
von dem zu schützenden Segel in einem nicht geschlossenen Zustand der Hülle vereinfacht
ist. Im geschlossenen Zustand kann sich die Hülle in dem erläuterten umhüllenden Zustand
befinden, wobei in diesem Zustand ein maximales Innenvolumen der Hülle festgelegt
ist. Durch Zuführen der gasförmigen Substanz in das Element zur Aufnahme kann dann
- wie vorhergehend erläutert - das Aufnahmevolumen so lange vergrößert werden bis
das aufgerollte Segel gleichmäßig von außen durch die Vorrichtung komprimiert ist.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform bildet die mindestens eine Hülle das mindestens
eine Element zur Aufnahme aus. Die Hülle und das Element zur Aufnahme können als ein
Bauteil ausgestaltet sein, so dass beispielsweise die Hülle mindestens eine Wand des
Elements zur Aufnahme bildet und ein Entweichen der aufgenommenen gasförmigen Substanz
in die Umgebung mindestens verlangsamt oder verhindert. Durch die Ausbildung des Elements
zur Aufnahme durch mindestens einen Teil der Hülle kann das Gesamtgewicht der Vorrichtung
reduziert werden, da weniger Material verwendet werden muss. Für den Nutzer resultiert
die Gewichtsreduktion in vorteilhafter Weise in einer erhöhten Nutzerfreundlichkeit
beim Anbringen und Entfernen der Vorrichtung. Weiterhin ist vorstellbar, dass beide
Komponenten aus demselben Material herstellbar sind. Als Material kann beispielsweise
ein Elastomer- oder Polymermaterial zum Einsatz kommen.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform ist das mindestens eine Element zur Aufnahme an
der Hülle befestigt. Die Befestigung kann durch eine stoff-, form- oder kraftschlüssige
Verbindung hergestellt sein. Die Befestigung des Elements zur Aufnahme an der Hülle
kann mittels Befestigungselementen stattfinden, die eine Verbindung zwischen dem Element
zur Aufnahme und der Hülle herstellen. Auch kann eine Verbindung zwischen Element
zur Aufnahme und der Hülle mittels stoffschlüssigem Verschweißen beider Komponenten
umgesetzt sein. Mit anderen Worten kann das Element zur Aufnahme an die Hülle angeschweißt
sein. Das Befestigen des Elements zur Aufnahme an der Hülle ermöglicht eine freiere
Materialauswahl, beispielsweise können die Hülle und das Element zur Aufnahme aus
verschiedenen Materialien hergestellt sein, wobei diese Materialien unterschiedliche,
auf die zu vermeidenden Beanspruchungen angepasste Eigenschaften aufweisen können.
Es ist möglich, dass das Element zur Aufnahme Befestigungsbereiche oder-abschnitte
zur Befestigung an der Hülle aufweist oder ausbildet. Diese Bereiche oder können insbesondere
Randbereiche oder Überstandsbereiche sein. Diese Bereiche können beispielsweise im
Vergleich mit weiteren Bereichen mit einer größeren Materialstärke, also verstärkt,
ausgebildet sein. Es ist weiter möglich, dass auch die Hülle Befestigungsbereiche
oder-abschnitte zur Befestigung des Elements zur Aufnahme aufweist oder ausbildet.
Diese Bereiche oder können insbesondere Randbereiche, insbesondere an einer Längs-
und/oder an einer Stirnseite, sein. Diese Bereiche können beispielsweise im Vergleich
mit weiteren Bereichen mit einer größeren Materialstärke, also verstärkt, ausgebildet
sein.
[0028] Durch die erläuterte Befestigung lässt sich der eingangs genannte Schutz in vorteilhafter
Weise flexibler erreichen. Weiterhin ist durch die Befestigung des Elements zur Aufnahme
an der Hülle in vorteilhafter Weise eine höhere Nutzerfreundlichkeit erreicht, da
Hülle und Element zur Aufnahme im aneinander befestigten Zustand nicht separat vom
Nutzer am Segel angebracht werden müssen und nach Entfernen der Vorrichtung vom Segel
aneinander befestigt aufbewahrt werden können, so dass das Risiko für ein Nichtauffinden
einer Komponente der Vorrichtung gemindert ist.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform ist das Element zur Aufnahme an der dem Innenvolumen
der mindestens einen Hülle zugewandten Seite befestigt. Diese Seite kann auch als
Rückseite der Hülle bezeichnet werden. Durch das Befestigen des Elements zur Aufnahme
an der dem Innenvolumen der Hülle zugewandten Seite kann sich in einem umhüllenden
Zustand der Hülle das verändernde Aufnahmevolumen des Elements zur Aufnahme derart
zum aufgerollten Segel hin vergrößern, dass das Element zur Aufnahme der Teil der
Vorrichtung ist, der dem aufgerollten Segel zugewandt ist und/oder der das aufgerollte
Segel berührt. Die Seite der Hülle, die dem Innenvolumen abgewandt ist, also die Außenseite,
kann der der Umgebung zugewandte Teil der Vorrichtung sein. Diese Ausbildung der Vorrichtung
ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die genannten Teile der Vorrichtung so auszubilden,
dass der Schutz gegen die eingangs erwähnte mechanische und externe Beanspruchung
gesteigert ist. Beispielsweise kann durch diesen Aufbau der dem aufgerollten Segel
zugewandte Teil bzw. der das Segel berührende Teil der Vorrichtung aus einem Material
hergestellt sein, welches beim Anbringen und/oder Entfernen der Vorrichtung und/oder
Andrücken der Vorrichtung an das Segel die Oberfläche des Segels vor einer mechanischen
Beanspruchung durch das Andrücken in vorteilhafter Weise schützt, während der nach
außen gewandte, also der vom Innenvolumen abgewandte, Teil der Vorrichtung aus einem
Material hergestellt sein kann, welches in vorteilhafter Weise strapazierfähig gegenüber
der externen Beanspruchung ist.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform ist das Element zur Aufnahme an die Hülle angenäht.
Es ist denkbar, dass die Hülle und das Element zur Aufnahme aus unterschiedlichen
Materialien hergestellt sind und die gewählten Materialien nicht stoffschlüssig verbindbar
sind, sodass das Annähen des Elements zur Aufnahme an die Hülle eine vorteilhafte
Verbindungsart darstellt. Beispielsweise kann das Element zur Aufnahme Ränder oder
Randabschnitte zur Anbringung einer Naht aufweisen. Diese sind derart angeordnet und/oder
ausgebildet, dass eine Naht die Aufnahme einer gasförmigen Substanz nicht nachteilig
beeinträchtigt. Somit kann das Element zur Aufnahme entlang der Ränder bzw. Randabschnitte
mit der Hülle vernäht werden. Das Verbinden der beiden Komponenten durch eine Naht
kann ein für die Komponenten zerstörungsfreies Auftrennen der Verbindung ermöglichen,
wenn die Naht aufgetrennt wird, während bei einem Auftrennen einer stoffschlüssigen
Verbindung ein im Vergleich erhöhtes Risiko einer Beschädigung der Vorrichtung existieren
kann. Das Annähen des Elements zur Aufnahme an der Hülle erhöht folglich in vorteilhafter
Weise die Austauschbarkeit der Hülle und/oder des Elements zur Aufnahme. Es ist beispielsweise
vorstellbar, dass die Hülle oder das Element zur Aufnahme irreparabel beschädigt sind,
sodass zum Instandsetzen der Vorrichtung die beschädigte Komponente der Vorrichtung
nach einem Auftrennen der Naht ausgetauscht werden kann.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist das Element zur Aufnahme lösbar an der Hülle
befestigt. Die lösbare Verbindung zwischen dem Element zur Aufnahme und der Hülle
ermöglicht es dem Nutzer, die Verbindung zwischen den Komponenten in vorteilhafter
Weise nach Bedarf zu lösen und/oder wieder herzustellen. Beispielsweise kann eine
der beiden Komponenten beschmutzt sein, so dass diese zur Reinigung von der anderen
Komponente getrennt werden kann. Auch andere Gründe für eine lösbare Verbindung sind
denkbar, wie beispielsweise das getrennte Anbringen und/oder Entfernen der Komponenten
der Vorrichtung an das und/oder von dem Segel. Auch ein Austauschen einer Komponente,
z.B. zur Instandhaltung im Falle einer Beschädigung der Vorrichtung, ist durch die
lösbare Verbindung in vorteilhafter Weise gegeben. Die lösbare Verbindung kann mittels
Befestigungselementen ausgebildet sein, beispielsweise über eine entlang der Ränder
des Elements zur Aufnahme angebrachte Knopfleiste mit zugehörigen Knopflöchern, welche
durch die Hülle ausgebildet sind. Auch denkbar ist die lösbare Verbindung der beiden
Komponenten durch Elemente eines Reißverschlusses.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform ist die mindestens eine Hülle derart ausgebildet,
dass in mindestens einem Randbereich der Hülle, vorzugsweise einem stirnseitigen Randbereich,
mindestens ein Verbindungselement zum Verbinden mit einem Betätigungselement oder
zur manuellen Betätigung angeordnet ist. Ein Verbindungselement kann zur Verbindung
mit einem Betätigungselement zur Kraftübertragung auf die Hülle dienen, aber auch
die Verbindung mit einem Befestigungselement über das Verbindungelement ist denkbar.
Auch kann das Verbindungselement ein Element zur Betätigung durch einen Nutzer, z.B.
zur Kraftübertragung auf die Hülle, sein. Wie eingangs beschrieben, kann es vorkommen,
dass das aufgerollte Segel in einer aufrechten oder fast aufrechten Position am Segelfahrzeug
verbleibt. Dies kann zur Folge haben, dass dem Nutzer das Anbringen und/oder Entfernen
der Vorrichtung durch die potentiell verminderte Zugänglichkeit in höher liegenden
Bereichen des aufgerollten Segels erschwert ist. Daher ist es vorteilhaft, wenn die
Vorrichtung eine Möglichkeit zur Verbindung mit einem Betätigungselement und/oder
Befestigungselement im Randbereich der Hülle aufweist.
[0033] Beispielsweise kann die Hülle über das Verbindungselement mit einem Fall verbunden
werden, wobei durch Betätigung des Falls die Hülle auf das aufgerollte Segel aufgezogen
werden kann. Auch die Hülle über das Verbindungselement mit einem Befestigungshaken
verbunden werden, z.B. im aufgezogenen Zustand.
[0034] Der Randbereich kann im umhüllenden Zustand der Hülle an einem von außen zugänglichen
Teil der Hülle angeordnet sein, beispielsweise kann der Randbereich in einem umhüllenden
Zustand 10% einer Längsausdehnung der Hülle umfassen. Es ist beispielsweise denkbar,
dass im Randbereich der Hülle mindestens ein Verbindungselement angeordnet oder an
der Hülle befestigt ist. Beispielsweise kann eine Lasche mit dem Randbereich der Hülle
vernäht sein, aber auch andere Befestigungsarten sind denkbar. Dabei kann das Verbindungselement
mit einem Betätigungselement, insbesondere einem Fall, einer vom Mast kommenden Leine,
verbunden werden, so dass es ermöglicht ist, die Vorrichtung in einer geforderten
Höhe zu positionieren bzw. auf ein aufgerolltes Segel aufzuziehen, insbesondere wenn
dieses sich in fast aufrechter Position befindet.
[0035] Weiterhin ist es denkbar, dass das Verbindungselement auch von der Hülle ausgebildet
ist oder eine Öffnung im Randbereich der Hülle ist. Eine solche Öffnung kann z.B.
als Kausch, insbesondere Ringkausch, ausgebildet sein.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform ist ein erstes Verbindungselement an einem ersten
Randbereich und ein weiteres Verbindungselement an einem weiteren Randbereich der
Hülle angeordnet, der dem ersten Randbereich gegenüberliegt. Dieser weitere Randbereich
kann ein weiterer stirnseitiger Randbereich sein. Ein weiteres Verbindungselement
in einem dem (ersten) Randbereich gegenüberliegenden Randbereich der Hülle anzubringen
ist vorteilhaft, um einem Nutzer durch das Verbindungselement im Randbereich und durch
ein weiteres Verbindungselement im gegenüberliegenden Randbereich nicht nur das Anbringen
der Vorrichtung zu erleichtern, wenn sich das aufgerollte Segel beispielsweise in
einer fast aufrechten Position befindet, sondern zusätzlich dem Nutzer auch das Entfernen
der Vorrichtung zu erleichtern. Beispielsweise kann im gegenüberliegenden Randbereich
eine weitere Lasche angebracht sein, welche durch einen Nutzer ergriffen werden kann.
Durch Festhalten der weiteren Lasche durch den Nutzer kann der gegenüberliegende Randbereich
und somit ein Teil der Vorrichtung beim Anbringen in Position gehalten und/oder die
gesamte Vorrichtung durch beispielsweise ein Betätigen der mindestens einen im gegenüberliegenden
Randbereich angebrachten Lasche gespannt werden und die Hülle somit so straff gezogen
werden, wenn z.B. über das erste Verbindungselement eine Kraft zum Aufziehen der Hülle
auf die Hülle ausgeübt wird. Weiterhin kann durch beispielsweise das Betätigen der
weiteren Lasche, beispielsweise durch ein Ziehen an der weiteren Lasche, die Vorrichtung
vom aufgerollten Segel in vorteilhafter Weise vereinfacht entfernt werden. Somit kann
ein Aufziehen und auch ein Abziehen vereinfacht werden.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform ist die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen in
einem unteren Bereich, z.B. in der unteren Hälfte oder dem unteren Drittel, der Vorrichtung
angeordnet. Ist eine Richtung der Gravitationskraft (Gravitationsrichtung) von oben
nach unten orientiert, so bezeichnet der untere Bereich der Vorrichtung den Bereich,
der in Bezug auf diese Richtung unter einem verbleibenden (oberen) Bereich der Vorrichtung
angeordnet ist, wenn die Vorrichtung in aufrechter oder fast aufrechter Orientierung
an einem aufgerollten Segel angeordnet ist. Eine aufrechte oder fast aufrechte Orientierung
ist hierbei gegeben, wenn ein Richtungsanteil einer (zentralen) Längsachse der Vorrichtung,
insbesondere im umhüllenden Zustand, der parallel zur Gravitationsrichtung orientiert
ist, größer als Null oder größer als ein hierzu senkrechter Richtungsanteil ist. Eine
solche aufrechte oder fast aufrechte Orientierung ist hierbei z.B. gegeben, wenn ein
Segel umhüllt wird, welches am Vorliek eines Schiffes bzw. Bootes angeordnet ist.
[0038] Der untere Bereich ist insbesondere der Bereich der Vorrichtung, der dem Nutzer auch
in aufrechter Position der Vorrichtung zugänglich ist, also beispielsweise die unteren
150 cm der Vorrichtung entlang ihrer Längsachse, wenn die Vorrichtung eine Länge von
300 cm aufweist. Der obere Bereich ist demnach der Bereich der Vorrichtung, der dem
Nutzer in aufrechter Position der Vorrichtung nur erschwert zugänglich und/oder unzugänglich
ist, also beispielsweise die oberen 150 cm der Vorrichtung entlang ihrer Längsachse.
Das Anordnen der Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen im unteren Bereich der Vorrichtung
ist vorteilhaft, um die Zugänglichkeit zur Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen für
den Nutzer zu erleichtern, wenn die Vorrichtung ein Segel in fast aufrechter Position
umhüllt. Insbesondere kann es dem Nutzer so erleichtert sein, beispielsweise eine
Pumpe mit einem geeigneten Anschlusselement oder -mittel der Einrichtung zum Zu- und/oder
Abführen zu verbinden.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform ist die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen als
Ventil ausgebildet oder umfasst ein Ventil. Das Ausbilden der Einrichtung zum Zu-
und/oder Abführen als Ventil ist vorteilhaft, da ein einfaches, schnelles und zuverlässiges
Zu- und Abführen der gasförmigen Substanz ermöglicht wird. So kann der Durchfluss
der gasförmigen Substanz in das und/oder aus dem Element zur Aufnahme unterbrochen
werden, ohne dass dafür ein Verschlussteil, beispielsweise ein Deckel, vom Nutzer
betätigt werden muss. So kann der Nutzer beispielsweise die gasförmige Substanz mittels
einer Pumpe über das Ventil in das Element zur Aufnahme einführen. Ist das Zuführen
der gasförmigen Substanz abgeschlossen, so kann der Nutzer die Pumpe vom Ventil entfernen,
wobei die gasförmige Substanz nach Entfernen der Pumpe vom Ventil am Entweichen aus
dem Element zur Aufnahme gehindert ist. Beispielsweise kann das Ventil als ein Rückschlagventil
ausgebildet sein.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich die Einrichtung zum Zu- und/oder
Abführen von der Außenseite der Hülle hindurch zur Innenseite des Elements zur Aufnahme,
insbesondere in das Aufnahmevolumen hinein. Die Außenseite der Hülle bezeichnet eine
vom von der Hülle umfassten Innenvolumen abgewandte Seite. Insbesondere ist die Außenseite
der Hülle von außen durch den Nutzer zugänglich, wenn sich die Hülle im umhüllenden
Zustand befindet. Die Innenseite des Elements zur Aufnahme ist eine dem veränderbaren
Aufnahmevolumen zugewandte Seite des Elements zur Aufnahme. Ein Erstrecken der Einrichtung
zum Zu- und/oder Abführen von der Außenseite der Hülle hindurch zur Innenseite des
Elements zur Aufnahme ist vorteilhaft, um die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen
dem Nutzer von außen zugänglich zu machen. So kann beispielsweise eine Pumpe mit der
Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen verbunden werden, wenn die Hülle das aufgerollte
Segel bereits umhüllt. Insbesondere ist es denkbar, dass die Einrichtung zum Zu- und/oder
Abführen auch als ein Kopplungsselement zwischen der Hülle und dem Element zur Aufnahme
eingesetzt werden kann, wobei beispielsweise ein erster Teil der Einrichtung zum Zu-
und/oder Abführen durch mindestens eine Öffnung in der Hülle und mindestens eine weitere
Öffnung im Element zur Aufnahme gesteckt und ein zweiter Teil der Einrichtung zum
Zu- und/oder Abführen auf den ersten Teil der Einrichtung von außen gesteckt, geklebt,
geschraubt oder gepresst ist. Weiter ist es denkbar, dass die Einrichtung zum Zu-
und/oder Abführen und/oder die Hülle so ausgebildet ist, dass das geeignete Anschlusselement
oder -mittel der Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen bei Bedarf verdeckt werden
kann. Beispielsweise kann die Außenseite der Hülle eine wiederverschließbare flexible
Abdeckung aufweisen oder ausbilden, die die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen,
insbesondere das Anschlusselement oder -mittel dieser Einrichtung, bedeckt, sodass
dieses vor externer Beanspruchung, wie sie beispielsweise durch Sonnenstrahlung oder
Schmutzpartikel auftreten kann, geschützt ist. Auch denkbar ist eine an die Außenseite
der Hülle angenähte Abdeckung, die sich mittels eines Klettbands öffnen und schließen
lässt, so dass die Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen im geöffneten Zustand der
Abdeckung von außen zugänglich ist.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform weist die Hülle einen Transmissionsgrad gegenüber
ultraviolettem Licht zwischen 0% und 99% auf. Der Transmissionsgrad beschreibt den
Quotienten zwischen der messbaren Strahlungsintensität des ultravioletten Lichts hinter
der Hülle und der messbaren Strahlungsintensität des ultravioletten Lichts vor der
Hülle. Hierbei ist insbesondere vor der Hülle als ein Eintrittsort des ultravioletten
Lichts an der Außenseite der Hülle und hinter der Hülle als ein Austrittsort an der
gegenüberliegenden Seite der Hülle zu verstehen. Ein Transmissionsgrad von 0% bedeutet,
dass hinter der Hülle die messbare Strahlungsintensität 0% der vor der Hülle gemessenen
Strahlungsintensität des ultravioletten Lichts beträgt. Ein Transmissionsgrad von
99% bedeutet, dass hinter der Hülle die messbare Intensität 99% der vor der Hülle
gemessenen Strahlungsintensität des ultravioletten Lichts beträgt. Um das aufgerollte
Segel vor der externen Beanspruchung durch Sonnenstrahlung zu schützen, ist es somit
vorteilhaft die Hülle derartig auszubilden, dass diese einen Transmissionsgrad gegenüber
ultraviolettem Licht von höchstens 99% oder vorzugsweise weniger als 99%, maximal
0% aufweist. Das Material ist so zu wählen, dass sich der geforderte Transmissionsgrad
einstellt.
[0042] In einer weiteren Ausführungsform ist das Element zur Aufnahme schlauchförmig oder
sackförmig ausgebildet. Hierbei kann eine schlauchförmige Ausbildung bedeuten, dass
im ungefüllten Zustand eine Länge des Elements größer als eine Breite, vorzugsweise
größer als die zweifache Breite, des Elements ist. Eine sackförmige Ausbildung kann
bedeuten, dass im ungefüllten Zustand eine Länge des Elements kleiner als eine oder
gleich einer Breite, vorzugsweise kleiner als die oder gleich der zweifachen Breite
des Elements ist.
[0043] Es weiter möglich, dass das Element zur Aufnahme ein Polsterelement umfasst, das
beispielsweise durch eine Schaumstoffschicht gebildet ist, welche an einer der Oberfläche
des Segels zugewandten Seite des Elements zur Aufnahme angebracht ist, sodass das
Risiko für eine Beschädigung der Oberfläche des Segels durch die Vorrichtung in vorteilhafter
Weise gemindert ist.
[0044] Die Hülle kann so ausgebildet sein, dass diese insbesondere im umhüllenden Zustand
und/oder bei einem mit der gasförmigen Substanz befüllten Aufnahmevolumen des Elements
zur Aufnahme eine zylindrische oder konische Mantelgestalt annimmt. Hierdurch weist
die Hülle und/oder die Vorrichtung eine gleichmäßige, vorzugsweise rotationssymmetrische
äußere Gestalt auf, wodurch die äußere Gestalt in vorteilhafter Weise eine gegenüber
beispielsweise einer quaderförmigen Gestalt geringere Angriffsfläche für die externen
Beanspruchungen wie z.B. starken Wind bietet.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform ist die Hülle bedruckbar. Bedruckbar ist insbesondere
so zu verstehen, dass die Hülle derart ausgebildet ist, dass die Außenseite der Hülle
mindestens ein Farbmittel aufnehmen kann, welches beispielsweise zu einer Darstellung
von Buchstaben und Symbolen auf der Außenseite der Hülle dienen kann. Auch denkbar
ist, dass beispielsweise die Darstellung von Buchstaben oder Symbolen mit Hilfe von
Flockfasern durch elektrostatische Beflockung erfolgt. Insbesondere kann die Darstellung
einen Informationsgehalt aufweisen. Durch die Darstellung kann dem Nutzer die Handhabung
der Vorrichtung vermittelt werden. Beispielsweise können Orientierungshinweise bezüglich
des oberen und unteren Bereichs der Vorrichtung am Segel durch eine Darstellung mittels
der Buchstaben OBEN für oben und UNTEN für unten vermittelt werden. Dies steigert
in vorteilhafter Weise die Nutzerfreundlichkeit und auch Sicherheit während der Benutzung
der Vorrichtung.
[0046] In einer weiteren Ausführungsform ist die Hülle wasserabweisend. Eine wasserabweisende
Hülle ist vorteilhaft, da die Vorrichtung hierdurch einen besseren Schutz für das
aufgerollte Segel gegenüber einer externen Beanspruchung wie Regen bietet. Wasserabweisend
bedeutet insbesondere, dass die Hülle derart ausgebildet ist, dass die Außenseite
der Hülle hydrophobe Eigenschaften aufweist. Es ist aber auch denkbar, dass die Hülle
eine Dichtigkeit gegenüber Wasser aufweist, wodurch auf der Außenseite der Hülle aufgetragenes
Wasser nicht von der Außenseite der Hülle durch die Hülle hindurch auf die gegenüberliegende
Seite der Hülle dringt, insbesondere nicht an das von der Hülle umhüllte Segel. Es
ist weiterhin denkbar, dass beispielsweise Wachs oder Paraffin auf die Hülle aufgetragen
werden, um die wasserabweisende Eigenschaft der Hülle zu erreichen.
[0047] Weiter vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Schutz eines Segels, wobei das Segel
mit mindestens einer Hülle umhüllt wird, wobei eine gasförmige Substanz einem veränderbaren
Aufnahmevolumen eines Elements zur Aufnahme einer gasförmigen Substanz zu- und/oder
daraus abgeführt wird, wobei das mindestens eine Element zur Aufnahme einen zunehmenden
Teil eines von der mindestens einen Hülle umfassten Innenvolumens beansprucht, wenn
die Hülle das Segel umhüllt und sich das Aufnahmevolumen vergrößert.
[0048] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die gasförmige Substanz
über eine Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen der gasförmigen Substanz aus dem Aufnahmevolumen
zu- und/oder abgeführt. So kann mit Hilfe der Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen
der Durchfluss der gasförmigen Substanz in das Aufnahmevolumen hinein und/oder aus
dem Aufnahmevolumen heraus benutzerfreundlich gesteuert werden.
[0049] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu ausgebildet, mindestens einen
Schritt, besonders vorzugsweise alle Schritte, des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mittels einer in dieser Offenbarung beschriebenen
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgeführt werden. Die in dieser
Offenbarung für die erfindungsgemäße Vorrichtung genannten technischen Effekte und
Vorteile treffen somit entsprechend auf das Verfahren zu.
[0050] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Figuren
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Segelboots mit Vorsegel,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Segelboots mit aufgerolltem Vorsegel und angebrachter
Vorrichtung zum Schutz eines Segels,
- Fig. 3
- eine vorderseitige schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Schutz eines Segels in einem nicht geschlossenen Zustand der Hülle,
- Fig. 4
- eine rückseitige schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Schutz eines Segels in einem nicht geschlossenen Zustand der Hülle, und
- Fig. 5
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Schutz eines Segels
in einem geschlossenen Zustand der Hülle.
[0051] Nachfolgend bezeichnen gleiche Bezugszeichen Elemente mit gleichen oder ähnlichen
technischen Merkmalen.
[0052] Fig. 1 zeigt ein Segelfahrzeug 5 mit zwei Segeln 2, wobei ein Hauptsegel 7 und ein
Vorsegel 2-1 am Segelfahrzeug 5 angebracht sind. Das Vorsegel 2-1 ist entlang eines
Vorlieks 6 an einem Vorstag 8 geführt. Das Vorstag 8 dient weiterhin zur Abstützung
eines Masts 3 des Segelfahrzeugs 5. Die Gravitationsrichtung ist mit g und einem Pfeil
gekennzeichnet, wobei der Pfeil in Gravitationsrichtung zeigt. Ist das Vorsegel 2-1
nicht in Verwendung, kann das Vorsegel 2-1 um das Vorstag 8 aufgerollt werden.
[0053] Fig. 2 zeigt ein Segelfahrzeug 5 mit zwei Segeln 2, wobei das Vorsegel 2-1 zum Vorliek
6 hin um den Vorstag 8 aufgerollt ist. Eine Vorrichtung 1 umhüllt das aufgerollte
Vorsegel 2-1. Das aufgerollte Segel 2 wird durch die Vorrichtung 1 vor mechanischer
Beanspruchung, wie sie z.B. durch Reibung bei Relativbewegungen der unterschiedlichen
Lagen des aufgerollten Segels 2 auftritt, und/oder externer Beanspruchung, wie sie
z.B. durch Sonnenstrahlung auftritt, vor vorzeitigem Verschleiß geschützt werden.
Die Vorrichtung 1 wird nach Fig. 2 mittels eines Falls 51-4, also einer vom Mast 3
kommenden Leine, in Position gebracht.
[0054] Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung 1 in einem nicht geschlossenen Zustand. Die Vorrichtung
1 umfasst eine Hülle 20 mit gegenüberliegenden Längsseiten 20-1, an welchen Mittel
20-2 zum Herstellen eines geschlossenen Zustands der Hülle 20 angebracht sind. Die
Mittel 20-2 können Elemente eines Reißverschlusses sein oder diese umfassen. Werden
die gegenüberliegenden Seiten 20-1 mittels der Mittel 20-2 lösbar verbunden, entsteht
ein geschlossener Zustand der Hülle 20. In diesem geschlossenen Zustand weist die
Hülle 20 eine Außenseite 20-4 der Hülle 20 auf, welche einer äußeren Umgebung 100
zugewandt ist.
[0055] Weiterhin ist die Außenseite 20-4 mit einem ersten und zweiten Orientierungshinweis
61, 62 bedruckt, wobei der erste Orientierungshinweis 61 mittels der Buchstabendarstellung
OBEN einen oberen Bereich 63 der Vorrichtung 1 für den Nutzer sichtbar ausweist und
der zweite Orientierungshinweis 62 mittels der Buchstabendarstellung UNTEN einen unteren
Bereich 64 der Vorrichtung 1 für den Nutzer sichtbar ausweist. Nach Fig. 3 ist der
Übergang vom oberen in den unteren Bereich der Vorrichtung durch eine Strichlinie
65 gekennzeichnet. Durch die Orientierungshinweise 61, 62 wird dem Nutzer das Anbringen
der Vorrichtung 1 am in fast aufrecht Position aufgerollten Segel 2 in vorteilhafter
Weise erleichtert. Weiterhin ersichtlich ist, dass eine Einrichtung 40 zum Zu- und/oder
Abführen im unteren Bereich 64 der Vorrichtung 1 angebracht ist, sodass dem Nutzer
das Zu- und/oder Abführen einer gasförmigen Substanz in vorteilhafter Weise erleichtert
ist.
[0056] Weiter weist die Vorrichtung 1 im geschlossenen, also umhüllenden, Zustand ein Innenvolumen
auf (nicht dargestellt), welches von der Hülle 20 umhüllt wird und welches insbesondere
zur Aufnahme und/oder Anordnung zumindest eines Teils des aufgerollten Segels 2 oder
des vollständigen Segels 2 dient. Im nicht geschlossenen Zustand kann die Vorrichtung
1 in vorteilhafter Weise vereinfacht um das aufgerollte Segel 2 gelegt werden, wobei
dann durch Herstellen des geschlossenen Zustands das Segel 2 von der Hülle 20 umhüllt
wird. Hierdurch bietet die Vorrichtung 1 einen Schutz vor einer externen Beanspruchung
des Segels 2 durch beispielsweise Sonnenstrahlung. Insbesondere kann die Hülle 20
einen Transmissionsgrad gegenüber ultraviolettem Licht zwischen 0% und 99% aufweisen
und wasserabweisend sein.
[0057] Um weiter einen noch umfangreicheren Schutz vor externer und mechanischer Beanspruchung
zu erreichen, umfasst die Vorrichtung 1 ein Element zur Aufnahme einer gasförmigen
Substanz (nicht dargestellt), welches an einer Rückseite der Hülle 20, also einer
der Außenseite 20-4 gegenüberliegenden Seite der Hülle angeordnet ist. Das Element
zur Aufnahme ist entlang eines Teils seiner Ränder (nicht dargestellt) mittels einer
Naht 25 mit einem ersten stirnseitigen Randbereich 20-5 der Hülle 20 und einem weiteren
gegenüberliegenden Randbereich 20-6 der Hülle 20 an die Hülle 20 genäht. Der erste
stirnseitige Randbereich 20-5 kann als oberer Randbereich und der weitere stirnseitige
Randbereich 20-6 kann als unterer Randbereich bezeichnet werden.
[0058] Das Element zur Aufnahme kann mittels der Einrichtung 40 zum Zu- und/oder Abführen
eine gasförmige Substanz (nicht dargestellt) in ein vom Element zur Aufnahme ausgebildetes
Aufnahmevolumen aufnehmen und/oder aus diesem abführen. Die gasförmige Substanz kann
Luft sein, welche aus der Umgebung 100 durch die Einrichtung 40 zum Zu- und/oder Abführen
in das Innenvolumen des Elements zur Aufnahme eingeführt und/oder in die Umgebung
100 abgeführt werden kann. Weiter umfasst die Einrichtung 40 zum Zu- und/oder Abführen
ein Anschlusselement 40-1 zum Anschluss z.B. einer Pumpe, welches als ein hohlzylinderförmiges
Element mit einem Außengewinde und einen Deckel mit Innengewinde umfassen kann. Weiterhin
ist an der Außenseite 20-4 der Hülle 20 eine Abdeckung 40-3 befestigt, welche mittels
eines Klettbands 40-4 zu einem Verdecken der Einrichtung 40 zum Zu- und/oder Abführen
an der Außenseite 20-4 der Hülle 20 befestigt werden kann. Hierdurch ist die Einrichtung
40 zum Zu- und/oder Abführen in vorteilhafter Weise vor externer Beanspruchung und
einer Verschmutzung geschützt. Nach Fig. 3 kann bei Lösen der Klettverbindung zwischen
Abdeckung 40-3 und Außenseite Hülle 20-4 die Abdeckung 40-3 so umgefaltet werden,
dass das Anschlusselement 40-1 von außen für den Nutzer zugänglich wird.
[0059] Das Anbringen kann erfolgen, in dem die Hülle 20 um das Segel 2 herumgelegt und dann
in einen geschlossenen Zustand versetzt wird.
[0060] Alternativ kann das Anbringen erfolgen, indem zumindest ein Abschnitt der Hülle 20,
z.B. der den weiteren Randbereich 20-6 der Hülle umfassende Abschnitt um einen Abschnitt
des aufgerollten Segels, z.B. einen unteren Abschnitt des Segels, herumgelegt wird.
Dann kann die Hülle 20 im Bereich dieses Abschnitts in den geschlossenen Zustand versetzt
werden. Hiernach kann die Hülle 20 entlang des Segels, beispielsweise bis zu einem
oberen Ende des Segels, bewegt werden, wobei während der Bewegung weitere Bereiche
der Hülle 20 geschlossen werden, insbesondere bis ein vollständig geschlossener Zustand
hergestellt ist. Alternativ ist es möglich, erst nach Erreichen der Endposition, z.B.
des oberen Endes, den vollständig geschlossenen Zustand herzustellen.
[0061] Fig. 4 zeigt die Vorrichtung 1 aus einer Perspektive, in welcher die Außenseite 20-4
der Hülle 20 nicht sichtbar ist. Stattdessen zeigt Fig. 4 die Innenseite, also die
dem Segel 2 zuzuwendende Seite, der Vorrichtung 1 mit dem Element 30 zur Aufnahme.
Das Element 30 zur Aufnahme weist ein Aufnahmevolumen 30-2 auf. Das Aufnahmevolumen
30-2 ist durch Zu- und/oder Abführen der gasförmigen Substanz veränderbar, insbesondere
vergrößert sich das Aufnahmevolumen 30-2 durch Zuführen der gasförmigen Substanz und
es verkleinert sich durch Abführen der gasförmigen Substanz. In dem in den Fig. 3
und 4 dargestellten Zustand ist keine gasförmige Substanz in das Element 30 zur Aufnahme
aufgenommen, so dass das Aufnahmevolumen 30-2 minimiert ist. Das Anbringen der Vorrichtung
1 an einem Segel 2 ist in einem solchen Zustand in vorteilhafter Weise vereinfacht.
[0062] Stirnseitige Ränder 30-1 des Elements 30 zur Aufnahme sind über eine Naht 25 mit
den Randbereichen 20-5, 20-6 der Hülle 20 vernäht. Die Ränder 30-1 des Elements 30
zur Aufnahme sind nicht Teil des Aufnahmevolumens 30-2, so dass ein die Aufnahme einer
gasförmigen Substanz durch die Naht 25 nicht nachteilig beeinträchtigt ist. Durch
die Naht 25 entsteht eine Verbindung zwischen Hülle 20 und Element 30 zur Aufnahme,
sodass die einzelnen Komponenten der Vorrichtung 1 (Hülle 20 und Element 30 zur Aufnahme)
sich in vorteilhafter Weise nicht voneinander lösen können.
[0063] Es ist möglich, dass das auch Längsseiten des Elements 30 zur Aufnahme über eine
Naht mit der Hülle 20 vernäht sind, insbesondere mit Randbereichen entlang der Längsseiten
20-1 der Hülle 20.
[0064] Fig. 5 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1, welche zum Schutz eines Segels 2 vor mechanischer und externer Beanspruchung
dient. Ist die Vorrichtung 1 wie nach Fig. 5 an einem Segel 2 angebracht und umhüllt
die Hülle 20 im geschlossenen Zustand ein insbesondere aufgerolltes Segel 2 und wird
eine gasförmige Substanz in das Element 30 zur Aufnahme aufgenommen, so vergrößert
sich das Aufnahmevolumen 30-2. Hierdurch beansprucht das Element 30 zur Aufnahme einen
zunehmenden Teil des von der Hülle 20 umfassten Innenvolumens. Weiterhin ändert sich
durch das vergrößerte Aufnahmevolumen 30-2 die Gestalt des Elements 30 zur Aufnahme,
so dass sich das Element 30 zur Aufnahme in einer durch das aufgerollte Segel 2 definierten
Gestalt an das aufgerollte Segel 2 anpressen kann. Hierdurch wird das Segel 2 komprimiert
und durch eine Kompression werden Relativbewegungen der einzelnen Lagen des aufgerollten
Segels 2 minimiert und/oder unterbunden. Durch das Minimieren und/oder Unterbinden
von Relativbewegungen des Segels 2 bietet die Vorrichtung 1 einen Schutz vor mechanischer
Beanspruchung des Segels 2 und einem vorzeitigen Verschließ des Segels 2.
[0065] Im oberen und unteren Randbereich 20-5, 20-6 der Hülle 20 sind Verbindungselemente
51, 52 an der Hülle 20 befestigt. Beide Verbindungselemente 51, 52 sind als in die
Randbereiche 20-5, 20-6 eingenähte Laschen ausgebildet. Die Verbindungselemente 51,
52 können beispielsweise zur Verbindung mit einem Betätigungselement 51-3 dienen.
Das Betätigungselement 51-3 kann wie in Fig. 2 dargestellt beispielsweise eine von
einem Mast 3 kommende Leine, also ein Fall 51-4, sein, welches es dem Nutzer der Vorrichtung
1 in vorteilhafter Weise ermöglicht, die Vorrichtung 1 nach Verbinden des Betätigungselements
51-3 mit einer der Verbindungselemente 51, 52 in einer für den Nutzer schwer zugänglichen
Höhe zu positionieren, indem der Nutzer die Vorrichtung 1 mittels des Betätigungselements
51-3 betätigt, insbesondere mittels des Falls 51-4 hochzieht. Weiterhin kann die Vorrichtung
1 nach Anbringen am Segel 2 durch Ergreifen und Ziehen des (weiteren) Verbindungselements
52 am aufgerollten Segel 2 vorteilhaft positioniert und straff gezogen werden. Das
(weitere) Verbindungselement 52 kann beispielsweise von einer Hand des Nutzers der
Vorrichtung 1 ergriffen werden um durch Ziehen an der Lasche die Vorrichtung 1 am
aufgerollten Segel 2 vorteilhaft zu positionieren und/oder das Entfernen der Vorrichtung
1 vom Segel 2 in vorteilhafter Weise zu erleichtern.
[0066] Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung 1 weist alle beschriebenen
Vorteile und Funktionen der in den Fig. 2, 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen auf.
In Fig. 5 ist ein aufgerolltes Segel 2 in fast aufrechter Lage angeordnet. Diese Lage
kann das Segel 2 beispielsweise annehmen, wenn es an einem Vorstag 8 eines Segelfahrzeugs
5 angeordnet ist. Es ist dargestellt, dass die Vorrichtung 1 das aufgerollte Segel
2 umhüllt.
[0067] Insbesondere ist eine Hülle 20 der Vorrichtung 1 in einen geschlossenen und das aufgerollte
Segel 2 umhüllenden Zustand versetzt. Weiterhin kann durch Öffnen der Hülle 20 mittels
der Mittel 20-2 zum Herstellen eines geschlossenen Zustands ein nicht geschlossener
Zustand der Hülle 20 hergestellt werden in dem die Vorrichtung 1 in vorteilhafter
Weise vereinfacht von dem aufgerollten Segel 2 entfernt werden kann.
[0068] Durch den geschlossenen Zustand der Hülle 20 ist ein Innenvolumen 70 durch die geschlossene
Hülle 20 ausgebildet. Ein Volumenteil 70-1 des Innenvolumens 70 wird durch ein Aufnahmevolumen
30-2 eines Elements 30 zur Aufnahme beansprucht. Ein weiterer Volumenteil 70-2 des
Innenvolumens 70 wird von einem Vorstag 8 und dem aufgerollten Segel 2 beansprucht.
Ein verbleibender freier Volumenteil (nicht dargestellt) des Innenvolumens 70 kann
durch beispielsweise Luft beansprucht werden, wobei die Luft der Umgebung 100 entstammen
kann.
[0069] Weiterhin nimmt das Element 30 zur Aufnahme nach Fig. 5 durch Aufnahme einer gasförmigen
Substanz in das Aufnahmevolumen 30-2, beispielsweise durch eine Zufuhr von Luft aus
der Umgebung 100 in das Element 30 zur Aufnahme, eine Gestalt an, welche sich an das
aufgerollte Segel 2 anpresst und das Segel 2 somit vor mechanischer Beanspruchung
schützt. Die Hülle 20 weist nach Befüllen des Elements 30 zur Aufnahme eine konische
äußere Gestalt 20-8 auf, welche in vorteilhafter Weise windschnittig ist.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Segel
- 2-1
- Vorsegel
- 3
- Mast
- 5
- Segelfahrzeug
- 6
- Vorliek
- 7
- Hauptsegel
- 8
- Vorstag
- 20
- Hülle
- 20-1
- Längsseiten
- 20-2
- Mittel zum Herstellen
- 20-4
- Außenseite der Hülle
- 20-5
- Randbereich der Hülle
- 20-6
- weiterer Randbereich der Hülle
- 20-8
- äußere Gestalt der Hülle
- 30
- Element zur Aufnahme
- 30-1
- Ränder des Elements zur Aufnahme
- 30-2
- Aufnahmevolumen
- 40
- Einrichtung zum Zu- und/oder Abführen
- 40-1
- Anschlusselement
- 40-3
- Abdeckung
- 40-4
- Klettband
- 51
- Verbindungselement
- 51-3
- Betätigungselement
- 51-4
- Fall
- 52
- weiteres Verbindungselement
- 61
- erster Orientierungshinweis
- 62
- zweiter Orientierungshinweis
- 63
- oberer Bereich
- 64
- unterer Bereich
- 65
- Strichlinie
- 70
- Innenvolumen
- 70-1
- Volumenteil
- 70-2
- weiterer Volumenteil
- 100
- Umgebung
- g
- Gravitationsrichtung
1. Vorrichtung (1) zum Schutz eines Segels (2), umfassend mindestens eine Hülle (20)
zum Umhüllen des Segels (2), dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) mindestens ein Element (30) zur Aufnahme einer gasförmigen Substanz
mit veränderbarem Aufnahmevolumen (30-2) umfasst oder ausbildet, wobei die Vorrichtung
(1) weiter mindestens eine Einrichtung (40) zum Zu- und/oder Abführen der gasförmigen
Substanz aus dem Aufnahmevolumen (30-2) umfasst, wobei das mindestens eine Element
(30) zur Aufnahme derart angeordnet oder ausgebildet ist, dass das Element (30) zur
Aufnahme einen zunehmenden Teil des von der mindestens einen Hülle (20) umfassten
Innenvolumens (70) beansprucht, wenn die Hülle (20) das Segel (2) umhüllt und sich
das Aufnahmevolumen (30-2) vergrößert.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel (20-2) zum Herstellen eines geschlossenen Zustands der mindestens
einen Hülle (20) umfasst.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Hülle (20) das mindestens eine Element (30) zur Aufnahme ausbildet
und/oder dass das mindestens eine Element (30) zur Aufnahme an der Hülle (20) befestigt
ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (30) zur Aufnahme an der dem Innenvolumen (70) der mindestens einen Hülle
(20) zugewandten Seite befestigt ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (30) zur Aufnahme an die Hülle (20) angenäht ist und/oder dass das Element
(30) zur Aufnahme lösbar an der Hülle (20) befestigt ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Hülle (20) derart ausgebildet ist, dass in mindestens einem Randbereich
(20-5) der Hülle, vorzugsweise einem stirnseitigen Randbereich, mindestens ein Verbindungselement
(51) zum Verbinden mit einem Betätigungselement (51-3) oder zur manuellen Betätigung
angeordnet ist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Verbindungselement (51) an einem ersten Randbereich (20-5) angeordnet
ist und ein weiteres Verbindungselement (52) an einem weiteren Randbereich (20-6)
der Hülle (20) angeordnet ist, der dem ersten Randbereich (20-5) gegenüberliegt.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (40) zum Zu- und/oder Abführen in einem unteren Bereich (64) der
Vorrichtung (1) angeordnet ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (40) zum Zu- und/oder Abführen als Ventil ausgebildet ist oder ein
Ventil umfasst.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einrichtung (40) zum Zu- und/oder Abführen von der Außenseite (20-4) der
Hülle (20) hindurch zur Innenseite des Elements (30) zur Aufnahme erstreckt, insbesondere
in das Aufnahmevolumen (30-2) hinein.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (20) einen Transmissionsgrad gegenüber ultraviolettem Licht zwischen 0%
und 99% aufweist.
12. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (30) zur Aufnahme schlauchförmig oder sackförmig ausgebildet ist.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (20) bedruckbar ist.
14. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (20) wasserabweisend ist.
15. Verfahren zum Schutz eines Segels (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Segel (2) mit mindestens einer Hülle (20) umhüllt wird, wobei eine gasförmige
Substanz einem veränderbaren Aufnahmevolumen (30-2) eines Elements (30) zur Aufnahme
einer gasförmigen Substanz zu- und/oder daraus abgeführt wird, wobei das mindestens
eine Element (30) zur Aufnahme einen zunehmenden Teil eines von der mindestens einen
Hülle (20) umfassten Innenvolumens (70) beansprucht, wenn die Hülle (20) das Segel
(2) umhüllt und sich das Aufnahmevolumen (30-2) vergrößert.