[0001] Verschiedene Ausführungsbeispiele betreffen eine Rundwebmaschine, ein Verfahren zum
Betreiben einer Rundwebmaschine und eine Verwendung einer Rundwebmaschine.
[0002] Verschiedene Arten von Webmaschinen sind im Stand der Technik bekannt. Zur Realisierung
des grundlegenden Prinzips sind viele Varianten möglich, um das Webfach zu bilden.
Aufgrund der mehr oder weniger komplexen Führung der Kettfäden und der Erzeugung des
Webfachs aus den Kettfadenscharen kann es unter Umständen schwierig sein, Antriebe
und andere Mechaniken (z.B. Lager, Greifer, Führungsschienen, etc.), welche den Schusseintrag
realisieren sollen, optimal zu konfigurieren.
[0003] Zum Eintragen des Schussfadens im Webprozess sind verschiedene Schusseintragsprinzipien
bekannt, welche jeweils Nachteile mit sich bringen. Bei den herkömmlichen Schusseintragsprinzipien
mittels Greifersystem oder mittels Spulenschützen entstehen in der Regel akzeptierte
Reibungen zwischen dem Greiferkopf bzw. dem Spulenschützen und dem Kettfadenmaterial.
Wenn der Schusseintrag mittels Projektils oder mittels Greifersystems erfolgt, sind
zusätzliche Führungen für das Projektil bzw. für die Greifer notwendig. Herkömmliche
Lösungen zum Eintragen eines Schussfadens im Webprozess können eine Garnschädigung
des Kettfadenmaterials verursachen und zum Verschleiß der Schusseintragselemente führen,
insbesondere wenn ein Schusseintragselement in Kontakt mit den Kettfäden kommt. Weitere
herkömmliche Schusseintragsprinzipien verwenden beispielsweise eine Schussnadel, wobei
in solchen Anwendungen die herstellbare Gewebebreite limitiert sein kann. Herkömmliche
Webmaschinen mit Luft- oder Wasserschusseintrag können eine besonders hohe Menge an
Gewebe je Zeiteinheit erzeugen, allerdings eignen sie sich unter Umständen nicht für
alle gewünschten Schuss- und Kettfadenmaterialien.
[0004] Bei den herkömmlichen Rundwebmaschinen liegen die Schützen in der Regel auf einer
Führung auf, wodurch es zu einer hohen Reibung zwischen den Schützen und der Führung
kommt, so dass derartige Rundwebmaschinen in der Webleistung aufgrund der entstehenden
Reibung begrenzt sein können. Ferner sind herkömmliche Rundwebmaschinen so ausgestaltet,
dass die Schützen die Kettfäden überrollen, d.h. die Kettfäden werden zwischen den
jeweiligen Rollen des Schützens und der Führung eingeklemmt, so dass eine Schädigung
des Kettfadenmaterials verursacht werden kann oder so dass nur besonders stabile Kettfadenmaterialien
verwendet werden können. Außerdem wird das Fach der herkömmlichen Rundwebmaschinen
mittels der Litzen zum Durchtritt des Schützen nur ungenügend geöffnet, so dass der
Schützen selbst während des Durchlaufens eines Faches dieses noch weiter öffnen muss.
Dadurch kann es infolge der dabei auftretenden Reibung zu einer Erwärmung und/oder
einer Schädigung der Kettfäden kommen, was insbesondere beim Verweben von Reibungsempfindlichen
Fäden (beispielsweise querkraftempfindliche Fäden), welche beispielsweise Keramik-,
Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern aufweisen, nachteilig ist. Dadurch können sich
die Produktionsgeschwindigkeit und damit die Produktionsleistung nicht über eine bestimmte
Höhe steigen lassen.
[0005] Verschiedene Aspekte beziehen sich auf die Realisierung einer Webmaschine, beispielsweise
einer Rundwebmaschine, welche Beschädigungen des Kettfadenmaterials verringern oder
vermeiden kann, sich dadurch für ein Prozessieren universeller Materialien eignet,
und bei welcher die Führung der Schusseintragsvorrichtung zuverlässig und präzise
funktioniert. Dadurch kann die Verarbeitbarkeit extrem querkraftempfindlicher Kettfadenmaterialen,
welche Carbon-, Glas-, Keramik-, oder Aramidgarnen aufweisen oder daraus bestehen,
im Wesentlichen schädigungsfrei ermöglicht werden.
[0006] Es wurde beispielsweise erkannt, dass es effizient sein kann, eine auf Supraleitung
basierende stabile magnetische Lagerung einer Schusseintragsvorrichtung des Schussfadens
in einer Webmaschine zu verwenden, insbesondere für eine Rundwebmaschine. Die Schusseintragsvorrichtung
kann dabei mit einem Kupplungselement gekuppelt sein zum kontaktlosen Führen der Schusseintragsvorrichtung
unter Verwendung einer supraleitungsbasierten Lagerung. Dabei kann das zuzuführende
Kettfadenmaterial ohne Beschädigung des Kettfadenmaterials dem Gewebebildungsprozess
zugeführt werden, indem ein oder mehrere Kupplungselemente zum Lagern und Antreiben
der Schusseintragsvorrichtung verwendet werden, die einen Spalt frei lassen zum Hindurchführen
der Kettfäden. Mittels der supraleitungsbasierten Lagerung und Bewegung der Schusseintragsvorrichtung
(ohne direkten mechanischen Kontakt) können einige oder alle zusätzlich notwendigen
mechanischen Kupplungselemente zum Führen und/oder Antreiben der Schusseintragsvorrichtung
in dem Webfach entfallen, wodurch die Reibungs- und/oder Klemmkräfte zwischen derartigen
Kupplungselementen und den zu verarbeitenden Kettfäden deutlich reduziert werden können
oder sogar vermieden werden können. Somit kann beispielsweise die Verarbeitung empfindlicher
Schuss- und Kettfadenmaterialen zu einem Gewebe ermöglicht werden. Außerdem kann mittels
der supraleitenden Kopplung der Schusseintragsvorrichtung mit dem Kupplungselement
ein genauer, stabiler, zuverlässiger und effizienter Antrieb (Führung) der Schusseintragsvorrichtung
gewährleistet werden.
[0007] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen wird eine auf Supraleitung basierende stabile
magnetische Lagerung einer Schusseintragsvorrichtung des Schussfadens in einer Webmaschine
dazu verwendet, einen Großteil (z.B. mehr als 50%, z.B. bis zu 100%) der auf die Schusseintragsvorrichtung
wirkende Schwerkraft zu kompensieren. Bei einer Rundwebmaschine wirkt die Schwerkraft
in einigen Konfigurationen, beispielsweise wenn die Drehachse der Rundwebmaschine
vertikal gerichtet ist, parallel zur Achsialrichtung der Rundwebmaschine. In diesem
Fall können mechanische Lagerungen (z.B. Rollen und Schienen, etc.), oder ein weiteres
auf Supraleitung basierendes Lager, oder ein magnetisches Lager, verwendet werden,
um die radialen Kräfte zu kompensieren. Bei einer Rundwebmaschine wirkt die Schwerkraft
in anderen Konfigurationen senkrecht zur Achsialrichtung der Rundwebmaschine, beispielsweise
wenn die Drehachse der Rundwebmaschine horizontal geirchtet ist. In diesem Fall können
keine weiteren Lager notwendig sein, um die radialen Kräfte zu kompensieren, da die
radialen Kräfte parallel zu der Schwerkraft wirken.
[0008] Verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, eine Rundwebmaschine
bereitzustellen, welche aufweist: eine Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines
Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung ein Reservoir aufweist
zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung eine Magnetanordnung
zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist; ein Kupplungselement, welches eine Supraleiteranordnung
mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist, wobei die Supraleiteranordnung und die
Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer vordefinierten
Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden kann, dass ein
Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung gebildet
ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn geführt
wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.
[0009] Verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, eine Rundwebmaschine
bereitzustellen, welche aufweist: eine Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines
Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung ein Reservoir aufweist
zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung eine Supraleiteranordnung
mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist; ein Kupplungselement, welches eine Magnetanordnung
zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist, wobei die Supraleiteranordnung und die Magnetanordnung
derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer vordefinierten Position
derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden kann, dass ein Luftspalt
zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung gebildet ist und dass
die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn geführt wird, wenn
das Kupplungselement bewegt wird.
[0010] Somit kann anschaulich in verschiedenen Ausführungsformen eine Rundwebmaschine bereitgestellt
werden, welche mittels der supraleitenden Kopplung der Schusseintragsvorrichtung mit
dem Kupplungselement und somit des Wegfalls von mechanisch kontaktbasierten Führungselementen
in dem Webfach Beschädigungen des Kettfadenmaterials, welche beispielsweise durch
Reibungen mit der Schusseintragsvorrichtung, dem Kupplungselement und/oder herkömmlich
verwendeten Führungselementen entstehen können, verringern oder vermeiden kann, während
ein zuverlässiger, präziser und effizienter Antrieb der Schusseintragsvorrichtung
ermöglicht werden kann. Außerdem kann durch die erfindungsgemäße Rundwebmaschine ermöglicht
werden, empfindliche Kettfadenmaterialen zu verwenden.
[0011] In verschiedenen Aspekten kann die Supraleiteranordnung derart ausgebildet sein,
dass magnetische Flusslinien, welche von dem Magnetfeld der Magnetanordnung definiert
werden, innerhalb der ein oder mehreren Supraleiter der Supraleiteranordnung eingefroren
werden können.
[0012] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Magnetanordnung eingerichtet sein,
ein dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld zu erzeugen.
[0013] Durch das dreidimensional-inhomogene Magnetfeld kann die Supraleiteranordnung gegenüber
der Magnetanordnung in den drei Raumrichtungen fixiert sein. Somit kann eine Positionsänderung
der Supraleiteranordnung gegenüber der Magnetanordnung bzw. des Kupplungselements
gegenüber der Schusseintragsvorrichtung verhindert werden, so dass eine zuverlässige
Führung der Schusseintragsvorrichtung mittels dem bewegenden Kupplungselement erzielt
werden kann.
[0014] In verschiedenen Aspekten kann die Supraleiteranordnung derart ausgebildet sein,
dass eine Flusslinienverteilung in den ein oder mehreren Supraleitern der Supraleiteranordnung
ausgebildet werden kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld der
Magnetanordnung definiert ist.
[0015] Durch das Zusammenwirken der magnetischen Flusslinienverteilung bzw. den magnetischen
Flusslinien der Supraleiteranordnung mit dem Magnetfeld der Magnetanordnung kann eine
feste und stabile Lagerung bzw. Positionierung der Supraleiteranordnung relativ zu
der Magnetanordnung erreicht werden.
[0016] In verschiedenen Aspekten kann die Schusseintragsvorrichtung in der Rundwebmaschine
derart eingerichtet und gelagert sein, dass ein beidseitiger Radial druck auf Kettfäden
des Gewebes während des Betriebs der Rundwebmaschine vermieden wird. Anschaulich wird
vermieden, dass Kettfäden zwischen der Schusseintragsvorrichtung und einer anderen
mechanischen Struktur (z.B. herkömmlicherweise einer Führungsschiene oder Lauffläche)
eingeklemmt werden.
[0017] In verschiedenen Aspekten kann die Rundwebmaschine ferner ein Antriebssystem eingerichtet
zum Antreiben des Kupplungselements aufweisen, so dass die Schusseintragsvorrichtung
indirekt mittels des Kupplungselements mechanisch angetrieben werden kann.
[0018] In verschiedenen Aspekten kann die Rundwebmaschine ferner eine Positioniervorrichtung
zum Positionieren der Magnetanordnung in der vordefinierten Position relativ zu der
Supraleiteranordnung zum Festlegen der vordefinierten Position während eines Einkühlens
der Supraleiteranordnung aufweisen, wobei vorzugsweise die Positioniervorrichtung
ein oder mehrere Stifte zur mechanischen Halterung der Schusseintragsvorrichtung und/oder
des Kupplungselements aufweist, welche derart eingerichtet und angeordnet sind, dass
die Stifte das Kupplungselement und/oder die Schusseintragsvorrichtung durch die Kettfäden
gestützt werden kann bzw. können.
[0019] Weitere verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, eine
Verwendung der erfindungsgemäßen Rundwebmaschine zum Herstellen eines Gewebes bereitzustellen,
wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes Keramik-, Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern
aufweisen.
[0020] Weitere verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, ein
Verfahren zum Betreiben einer Rundwebmaschine bereitzustellen, wobei das Verfahren
ein Positionieren einer Supraleiteranordnung eines Kupplungselements der Rundwebmaschine
in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung einer Schusseintragsvorrichtung
der Rundwebmaschine aufweisen kann, wobei ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement
und der Schusseintragsvorrichtung in der vordefinierten Position gebildet ist, wobei
die Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe eingerichtet
ist. Das Verfahren kann ferner ein Einkühlen des Kupplungselements bis auf eine Temperatur
aufweisen, bei welcher die Supraleiteranordnung des Kupplungselements supraleitende
Eigenschaften aufweist, und ein Antreiben des Kupplungselements, um die Schusseintragsvorrichtung
entlang einer vordefinierten Bahn zu führen.
[0021] Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher
erläutert.
[0022] Es zeigen
Fig. 1A eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 1B eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 2A eine schematische Querschnitt-Darstellung eines Teils einer Rundwebmaschine
mit Magnetfeld, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 2B eine schematische Perspektiv-Darstellung einer Supraleiteranordnung einer
Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 2C eine schematische Querschnitt-Darstellung einer Supraleiteranordnung einer
Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 3A eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen
Ausführungsformen;
Fig. 3B eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 3C eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 4A eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen
Ausführungsformen;
Fig. 4B eine schematische Perspektivansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 4C eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 5 eine schematische Querschnittansicht einer Schusseintragsvorrichtung einer
Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 6 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Rundwebmaschine,
gemäß verschiedenen Ausführungsformen.
[0023] In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, die Teil der Beschreibung bilden und in denen zur Veranschaulichung
spezifische Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeübt werden
kann. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen benutzt und strukturelle oder
logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung abzuweichen. Es versteht sich, dass die Merkmale der hierin beschriebenen
verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können,
sofern nicht spezifisch anders angegeben. Die folgende Beschreibung ist deshalb nicht
in einschränkendem Sinne aufzufassen, und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
wird durch die angefügten Ansprüche definiert.
[0024] Eine Supraleiteranordnung, wie hierin beschrieben, kann ein oder mehrere Anordnungen
mit jeweils ein oder mehreren Supraleitern aufweisen. Dabei können die ein oder mehrere
Supraleiter sowohl in einem supraleitenden Zustand als auch in einem nicht-supraleitenden
Zustand sein. Es versteht sich, dass eine betriebsfähige Vorrichtung vorsieht, die
Supraleitern in einen supraleitenden Zustand zu bringen bzw. darin zu halten. Ein
supraleitender Zustand kann dabei als die so genannte gemischte Phase (Shubnikov Phase)
verstanden werden, die es ermöglicht, einen Supraleiter relativ zu einem Magnetfeld
positionsstabil zu halten, in dem die Magnetfeldlinien ortsfixiert bzw. lagefixiert
in dem Supraleiter gehalten werden. Anschaulich wird von einem Einfrieren des Magnetfeldes
in dem Supraleiter gesprochen.
[0025] Unter dem Begriff dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen
ein Magnetfeld verstanden werden, welches in allen Raumrichtungen unterschiedliche
Magnetfeldorientierungen haben kann. Dies kann beispielsweise erreicht werden, wenn
mehrere Einzelmagnete verwendet werden, welche jeweils ein Magnetfeld erzeugen, wobei
die jeweiligen Magnetfelder Feldlinien aufweisen, die zueinander nicht parallel verlaufen.
[0026] Der Begriff vordefinierte Bahn kann im Rahmen dieser Beschreibung mit der Bedeutung
verwendet werden, eine fiktive (imaginäre), nicht-strukturelle Bewegungsstrecke zu
beschreiben, entlang deren sich beispielsweise die Schusseintragsvorrichtung bewegen
kann bzw. im Betrieb bewegt. Die vordefinierte Bahn kann beispielsweise kreisförmig,
ellipsenförmig oder allgemein abgerundet oder oval sein. Die vordefinierte Bahn kann
beispielsweise in dem Webfach verlaufen, so dass anschaulich die Schusseintragsvorrichtung
in dem Webfach entlang der vordefinierte Bahn bewegt werden kann.
[0027] Fig. 1A veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine,
gemäß verschiedenen Ausführungsformen, und
Fig. 1B veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine,
gemäß weiteren verschiedenen Ausführungsformen.
[0028] Wie in Fig. 1A veranschaulicht, kann die Rundwebmaschine 100 in verschiedenen Ausführungsformen
eine Schusseintragsvorrichtung 110 zum Eintragen eines Schusselements 118 in ein Gewebe
aufweisen, wobei die Schusseintragsvorrichtung 110 ein Reservoir 116 aufweist zum
Vorhalten des Schusselements 118. Die Schusseintragsvorrichtung 110 kann eine Magnetanordnung
112 aufweisen, wobei die Magnetanordnung 112 ein Magnetfeld MF erzeugt, wie beispielsweise
in
Fig. 2A dargestellt. Die Rundwebmaschine 100 kann ferner ein Kupplungselement 120 aufweisen,
welches eine Supraleiteranordnung 122 mit ein oder mehreren Supraleitern 124 aufweist.
Die Supraleiteranordnung 122 und die Magnetanordnung 112 können derart eingerichtet
sein, dass die Magnetanordnung 112 in einer vordefinierten Position derart relativ
zu der Supraleiteranordnung 122 gelagert werden kann, dass ein Luftspalt L zwischen
dem Kupplungselement 120 und der Schusseintragsvorrichtung 110 gebildet ist und dass
die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang einer vordefinierten Bahn 130, wie beispielsweise
in
Fig. 3A veanschaulicht, geführt wird, wenn das Kupplungselement 120 bewegt wird.
[0029] Der Luftspalt L zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und dem Kupplungselement
120, wie beispielsweise in
Fig. 3B veanschaulicht, kann beispielsweise bereitgestellt werden, wenn die Supraleiteranordnung
122 in einem supraleitenden Zustand vorliegt und in dieser Relativposition relativ
zur Magnetanordnung 112 eingekühlt wurde.
[0030] Anschaulich können die Supraleiteranordnung 122 und die Magnetanordnung 112 derart
in Wirkverbindung stehen bzw. zueinander derart gelagert werden, dass der Luftspalt
L zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und dem Kupplungselement 120 beim Betrieb
der Rundwebmaschine 100 im Wesentlichen gleich (konstant) bleibt, beispielsweise unabhängig
von den Betriebsbedingungen. Ferner kann die Wirkverbindung zwischen der Supraleiteranordnung
122 und der Magnetanordnung 112 derart vorliegen, dass ein Versatz der Schusseintragsvorrichtung
110 relativ zu dem Kupplungselement 120 beim Betrieb der Rundwebmaschine 100 im Wesentlichen
vermieden und/oder verhindert wird. Beispielsweise kann die vordefinierte Position
der Magnetanordnung 112 relativ zu der Supraleiteranordnung 122 bei der Führung der
Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 mittels dem bewegenden
Kupplungselement 120 unverändert bleiben.
[0031] Mit Verweis in Figs. 2A-2C wird nachfolgend das Prinzip der supraleitenden Lagerung
und/oder Bewegung der Supraleiteranordnung 122 relativ zu der Magnetanordnung 112
erklärt, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.
[0032] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 derart ausgebildet
sein, dass magnetische Flusslinien FL, welche von dem Magnetfeld MF der Magnetanordnung
112 definiert werden, innerhalb der ein oder mehreren Supraleiter 124 der Supraleiteranordnung
122 eingefroren werden können. In verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung
122 ferner derart ausgebildet sein, dass eine Flusslinienverteilung in den ein oder
mehreren Supraleitern 124 der Supraleiteranordnung 122 ausgebildet werden kann, wobei
die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld MF der Magnetanordnung 112 definiert
ist. Dabei kann beispielsweise die Flusslinienverteilung der räumlichen Verteilung
desjenigen Magnetfeldes, welches beim Einfrieren den jeweiligen Supraleiter durchdringt,
entsprechen.
[0033] Dies kann beispielsweise erfolgen, wenn die Magnetanordnung 112 in eine vordefinierte
Position relativ zu der Supraleiteranordnung 122 gebracht wird, bei welcher magnetische
Feldlinien FL
MF des Magnetfeldes MF der Magnetanordnung 112 durch die ein oder mehreren in einem
nicht-supraleitenden Zustand befindlichen Supraleiter 124 der Supraleiteranordnung
122 durchlaufen, und anschließend die Supraleiteranordnung 122 in der vordefinierten
Position relativ zu einem supraleitenden Zustand umgewandelt bzw. in einen supraleitenden
Zustand gebracht wird. Eine entsprechende ausführliche Beschreibung des Positionierens
der Supraleiteranordnung 122 in der vordefinierten Position wird im Zusammenhang mit
dem Verfahren zum Betreiben der Rundwebmaschine, beispielsweise in Fig. 6, näher erläutert.
[0034] Durch die supraleitende Lagerung und/oder Bewegung der Supraleiteranordnung 122 mittels
der Magnetanordnung 112 kann eine feste, und stabile (schwebende) Positionierung der
Supraleiteranordnung 122 relativ zu der Magnetanordnung 112 gewährleistet werden,
mit Haltekräften von mehr als 500 N, beispielsweise mehr als 1000 N, beispielsweise
mittels der gleichzeitigen Abstoßungs- und Anziehungskräfte der ein oder mehreren
Supraleiter 124 gegenüber dem Magnetfeld MF der Magnetanordnung 112. Diese Positionierung
kann beispielsweise unabhängig vom Gewicht der Schusseintragsvorrichtung 110, welches
sich durch das Abspulen bzw. das Verweben des Schussfadens des Schusselements 118
verringert oder kleiner wird, erzielt werden.
[0035] Dadurch kann es beispielsweise ferner auf Kompensationsmittel verzichtet werden,
welche die Veränderung der Schwerkraft der Schusseintragsvorrichtung 110 beim Betrieb
der Rundwebmaschine 100 kompensieren müssen, wenn die Drehachse der Rundwebmaschine
100 beispielsweise vertikal ist, und die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der
vordefinierten Bahn 130 im Wesentlichen in tangentialer Richtung geführt wird, bezogen
auf die Drehachse der Rundwebmaschine 100. Dies wird im Zusammenhang mit der Beschreibung
der Fig. 3C ausführlicher beschrieben.
[0036] In verschiedenen Ausführungsformen kann die magnetische Wechselwirkung, welche zwischen
der Supraleiteranordnung 122 und der Magnetanordnung 112 bereitgestellt ist, derart
erfolgen, dass beispielsweise eine Haltekraft in einem Bereich von 500 N bis 3000
N erzeugt wird. Derart große Haltekräfte können nicht auf effiziente Weise mittels
Permanentmagneten bereitgestellt werden. Ferner können auch mehrdimensionale Kräfte,
wie sie mittels der magnetischen Wechselwirkung zwischen der Supraleiteranordnung
122 und der Magnetanordnung 112 bereitgestellt sein können, nicht auf effiziente Weise
mittels Permanentmagneten bereitgestellt werden.
[0037] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 derart ausgebildet
sein, dass die magnetischen Flusslinien FL mittels Pinningzentren 126 (Haftstellen),
beispielsweise Defekte und/oder Störstellen, wie in Fig. 2A und
FIG. 2C dargestellt, in der Struktur des Materials bzw. in dem Kristallgitter der ein oder
mehreren Supraleitern 124 der Supraleiteranordnung 122 festgehalten werden können.
Solche ein oder mehrere Supraleiter können beispielsweise als Supraleiter vom Typ
II gekennzeichnet sein. Dabei können die ein oder mehreren Supraleiter 124 Bereiche
127 aufweisen, Flussschläuche genannt, in denen die magnetischen Flusslinien FL durch
die ein oder mehreren Supraleiter 124 geführt bzw. eingefroren werden, wie in
Fig. 2B veranschaulicht ist.
[0038] In verschiedenen Ausführungsformen können die ein oder mehreren Supraleiter 124 keramische
Hochtemperatur-supraleiter, beispielsweise Ln-Barium-Kupferoxide (Ln = Y, Sm, Gd oder
Nd) oder Bismut-Strontium-Calcium-Kupferoxide, Metallverbindungen, beispielsweise
MgB2 oder FeSe, aufweisen oder daraus bestehen.
[0039] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Magnetanordnung 112 mehrere Einzelmagnete
114 mit voneinander unterschiedlicher Magnetfeldorientierung aufweisen (die mehreren
Einzelmagnete 114 sind beispielsweise bezüglich einander entgegengesetzt gepolt),
wie in Fig. 2A mittels der Pfeile dargestellt ist. Dabei können die mehreren Einzelmagnete
114 beispielsweise als Permanentmagnete ausgebildet sein. In einer Ausführungsform
kann die Magnetanordnung 112 eingerichtet sein, ein dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld
MF, beispielsweise in allen Raumrichtungen inhomogenes Magnetfeld MF, zu erzeugen.
Nebeneinander angeordnete Magnete mit einander entgegengesetzter Polung können geeignet
sein, auf effiziente Weise ein inhomogenes Magnetfeld bereitzustellen, da sich stets
gekrümmte Magnetfeldlinien für das Gesamtmagnetfeld ergeben.
[0040] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner einen Sensor
125 aufweisen zum Überwachen, ob die Schusseintragsvorrichtung 110 in der vordefinierten
Position ist. Dabei kann der Sensor 125 beispielsweise ein Abstandssensor sein. In
verschiedenen Ausführungsformen kann der Sensor 125 oder ein Teil des Sensors 125
auf dem Kupplungselement 120 angeordnet sein, beispielsweise auf einem Träger 126
der Supraleiteranordnung 122. Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor oder ein
Teil des Sensors 125 beispielsweise auf der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet
sein. In einer Ausführungsform kann der Sensor oder ein Teil des Sensors 125 beispielsweise
in der Rundwebmaschine 100 angeordnet sein, beispielsweise auf einem Bestandteil der
Rundwebmaschine 100, welches sich im Betrieb der Rundwebmaschine 100 nicht bewegt,
aber die vordefinierte Position der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zum Kupplungselement
120 im Betrieb der Rundwebmaschine 100 überwachen kann.
[0041] Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung einer Positionsänderung der Schusseintragsvorrichtung
110 relativ zu dem Kupplungselement 120, beispielsweise wenn die supraleitenden Eigenschaften
der ein oder mehreren Supraleiter 124 nachlassen, beispielsweise, wenn die ein oder
mehreren Supraleiter 124 in einem Temperaturbereich liegen, in welchem die ein oder
mehreren Supraleiter 124 in einem nicht-supraleitenden Zustand sind, beispielsweise
über der kritischen Temperatur der ein oder mehreren Supraleiter 124. Dadurch können
Störungen und/oder Beschädigung des Kettfadenmaterials verhindert werden.
[0042] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Kupplungselement 120 bezüglich einer
zu der Rotationsachse C
1 der Rundwebmaschine 100 parallelen Richtung unterhalb der Schusseintragsvorrichtung
110 angeordnet sein, wie beispielsweise in Fig. 3A veranschaulicht ist. Dabei kann
die Supraleiteranordnung 122 in einer Ausführungsform in dem Kupplungselement 120
an einer Seite des Kupplungselements 120 angeordnet sein, welche an den Luftspalt
L angrenzend ist, beispielsweise an einer Oberseite des Kupplungselements 120. Alternativ
oder zusätzlich kann die Magnetanordnung 112 in der Supraleiteranordnung 122 an einer
Seite der Supraleiteranordnung 122 angeordnet sein, welche an den Luftspalt L angrenzend
ist, beispielsweise an einer Unterseite der Supraleiteranordnung 122.
[0043] Der Luftspalt L und/oder die vordefinierte Position können derart gewählt werden,
dass Reibungen der Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder des Kupplungselements 120
mit den Kettfäden 140 minimiert oder verhindert werden können. In einer Ausführungsform
kann die Schusseintragsvorrichtung 110 in der Rundwebmaschine 100 derart eingerichtet
und gelagert sein, dass ein beidseitiger Radialdruck auf Kettfäden 140 des Gewebes
während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 vermieden wird. Dies wird beispielsweise
in Zusammenhang mit der Beschreibung der Fig. 3C ausführlicher beschrieben.
[0044] In der erfindungsgemäßen Rundwebmaschine 100 kann die Schusseintragsvorrichtung 110
entlang der vordefinierten Bahn 130 gemäß verschiedenen Ausführungsformen im Wesentlichen
in tangentialer Richtung geführt werden, bezogen auf die Drehachse der Rundwebmaschine
100. In verschiedenen Ausführungsformen kann die Drehachse der Rundwebmaschine 100
vertikal gerichtet sein. Alternativ kann die Drehachse der Rundwebmaschine 100 horizontal
gerichtet sein. Zur Vereinfachung der gesamten Beschreibung sind folgend Ausführungsformen
beschrieben, in welcher die Drehachse der Rundwebmaschine 100 vertikal gerichtet ist,
wobei diese Ausführungsformen analog gelten, wenn die Drehachse der Rundwebmaschine
100 horizontal gerichtet ist.
[0045] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 eine Kühlvorrichtung
128 aufweisen, welche derart eingerichtet ist, dass die Kühlvorrichtung 128 die ein
oder mehreren Supraleiter 124 zumindest in einem vordefinierten Temperaturbereich
halten kann. In einer Ausführungsform kann der vordefinierte Temperaturbereich derart
gewählt sein, dass die ein oder mehreren Supraleiter 124 der Supraleiteranordnung
122 in einem supraleitenden Zustand sind, beispielsweise in der gemischten Phase,
auch Shubnikov Phase genannt.
[0046] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Kühlvorrichtung 128 von der Supraleiteranordnung
122, beispielsweise zum (Wieder-)Abkühlen der Kühlvorrichtung 128, getrennt werden
und/oder aus der Rundwebmaschine 100 entfernt werden. Dies kann beispielsweise von
Vorteil sein, wenn die Schusseintragsvorrichtung 110 die Supraleiteranordnung 122
aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann die Kühlvorrichtung 128 beispielsweise während
des Betriebs der Rundwebmaschine 100 gekühlt werden. Dies kann eine Verkürzung der
Wartungszeit ermöglichen, wobei der Warendurchsatz der Rundwebmaschine 100 im Wesentlichen
nicht beeinträchtigt wird.
[0047] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 beispielsweise ein
Kühlsystem (nicht dargestellt) zum Wärme-Abführen aufweisen, welches außerhalb dem
Kupplungselement 120 angeordnet ist aber mit dem Kupplungselement 120 und/oder mit
den ein oder mehreren Supraleitern 124 im thermischen Kontakt ist.
[0048] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 beispielsweise derart
eingerichtet sein, dass ein Kühlmittel, beispielsweise eine kühlende Flüssigkeit,
von dem Kühlsystem bis zu der Kühlvorrichtung 128 durchlaufen kann und zurück zum
Kühlsystem geführt werden kann.
[0049] In weiteren verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 beispielsweise
derart eingerichtet sein, dass eine Verbindung zwischen dem Kühlsystem und der Kühlvorrichtung
128 ein thermisch leitendes Material, beispielsweise aus Kupfer, aufweist oder daraus
besteht, welches die Kühlleistung von Kühlsystem bis zu der Kühlvorrichtung 128 übertragen
kann.
[0050] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 einen Temperatursensor
(nicht dargestellt) zum Kontrollieren der Temperatur der Kühlvorrichtung 128 aufweisen.
[0051] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann das Reservoir 116 zum Vorhalten des Schusselements
118 lösbar mit der Schusseintragsvorrichtung 110 verbunden sein. Dies kann einen Tausch
des Schusselements 118 (z.B. eines Schussfadens als Schusselement) und/oder der Schussspule
ermöglichen, ohne die Schusseintragsvorrichtung 110 vom dem Kupplungselement 120 entkoppeln
zu müssen. Dadurch kann eine Beeinträchtigung in dem Warendurchsatz für die Herstellung
der Gewebe durch die Rundwebmaschine 100 verringert bzw. verhindert werden. Somit
kann die Rundwebmaschine 100 effizient ein Gewebe herstellen. Beispielsweise kann
eine Entkopplung der Schusseintragsvorrichtung 110 vom dem Kupplungselement 120 mittels
Erwärmung der Supraleiteranordnung 122 und/oder der ein oder mehreren Supraleiter
124 erfolgen derart, dass die Supraleiteranordnung 122 und/oder die ein oder mehreren
Supraleiter 124 in einem nicht-supraleitenden Zustand vorliegen.
[0052] Zur Vereinfachung der gesamten Beschreibung sind Ausführungsformen beschrieben, die
Magnetanordnung 112 in der Schusseintragsvorrichtung 110 und die Supraleitungsanordnung
122 in dem Kupplungselement 120 angeordnet sind, wobei diese Ausführungsformen analog
gelten, wenn die Magnetanordnung 112 in dem Kupplungselement 120 und die Supraleitungsanordnung
122 in der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sind, beispielsweise wie in Fig.
1B veranschaulicht ist.
[0053] Fig. 3A veranschaulicht eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen Ausführungsformen;
Fig. 3B veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine,
gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 3A; und
Fig. 3C veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine,
gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 3A.
[0054] Figs. 3A, 3B und 3C zeigen die Rundwebmaschine 100 der Figs. 1A, 1B, wobei gemäß
verschiedenen Ausführungsformen das Kupplungselement 120 bezüglich einer senkrechten
axialen Richtung der Rundwebmaschine 100 unterhalb der Schusseintragsvorrichtung 110
angeordnet sein kann. Die folgende Beschreibung der Figs. 3A bis 3C kann für eine
Anordnung des Kupplungselements 120 oberhalb der Schusseintragsvorrichtung 110 analog
gelten.
[0055] Wie in Fig. 3A veranschaulicht ist, kann die Rundwebmaschine 100 mehrere Paare von
Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 aufweisen. In verschiedenen
Ausführungsformen können die mehreren Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und
Kupplungselementen 120 jeweils mit einem vordefinierten Abstand voneinander (in gleichen
Abständen voneinander) entlang der vordefinierten Bahn 130 angeordnet sein. Zur Vereinfachung
der detaillierten Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen werden die detaillierten
Erläuterungen auf einem Paar von Schusseintragsvorrichtung 110 und Kupplungselement
120 gerichtet, wobei die gesamte detaillierte Beschreibung für mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen
110 und Kupplungselementen 120 analog gilt.
[0056] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner ein Antriebssystem
150, 152 eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements 120 aufweisen, so dass die
Schusseintragsvorrichtung 110 indirekt mittels des Kupplungselements 120 mechanisch
angetrieben werden kann.
[0057] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 einen mit dem
Kupplungselement 120 mechanisch verbundenen Antriebring (nicht dargestellt) zum Halten
bzw. Führen des Kupplungselements 120 aufweisen, welcher beispielsweise drehbar im
Umfang gelagert sein kann. Beispielsweise kann der Antriebring an der vordefinierten
Bahn 130 angeordnet sein, z.B. unterhalb des Kupplungselements 120. Dabei kann der
Antriebsring beispielsweise mit der Welle der Rundwebmaschine drehbar verbunden sein.
In einer Ausführungsform kann der Antriebsring beispielsweise von einem an der Welle
oder relativ zu der Welle der Rundwebmaschine koaxial angeordneten Antrieb (z.B. von
einem Motor des Antriebssystems) getrieben werden. Alternativ kann der Antriebsring
in einer anderen Ausfürhungsform am Umfang angetrieben werden, beispielsweise mit
einem Außenumfangsantrieb (nicht dargestellt).
[0058] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 beispielsweise
zumindest ein Zahnradgetriebe und ein Zahnrad zum Übertragen ein Drehmoment eines
Motors des Antriebssystems 150, 152 zu dem Kupplungselement 120 aufweisen (nicht dargestellt).
Das Antriebssystem 150, 152 kann ferner mit einer Steuereinheit verbunden sein, welche
beispielsweise intern oder extern (beispielsweise durch Fernsteuerung) zu der Rundwebmaschine
angeordnet sein kann.
[0059] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 eine drehbar
gelagerte Halterung 150 zum Halten bzw. Führen des Kupplungselements 120 aufweisen.
Dabei kann beispielsweise ein Motor des Antriebssystems 150, 152 (nicht dargestellt)
zum Drehen der Halterung 150 an der Drehachse C
1 der Rundwebmaschine 100, beispielsweise unterhalb der Drehachse C
1, angeordnet sein. Beispielsweise kann die Halterung 150 in verschiedenen Ausführungsformen
koaxial zu der Drehachse C
1 der Rundwebmaschine 100 gelagert sein. Zum Halten bzw. Führen des Kupplungselements
120 kann die Halterung 150 beispielsweise mit dem Kupplungselement 120 mechanisch
verbunden sein, beispielsweise kann die Halterung 150 bezüglich einer radialen Richtung
der Rundwebmaschine 100 radial an dem Kupplungselement 120 angeordnet sein. In einer
Ausführungsform kann das Antriebssystem 150, 152 beispielsweise einen Arm 152 aufweisen,
welcher die Halterung 150 mit dem Kupplungselement 120 verbindet. Dabei kann sich
der Arm 152 beispielsweise senkrecht zu der Drehachse C
1 in einer Radialrichtung erstrecken. In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem
150, 152 außerhalb des Webfachs 142 der Rundwebmaschine 100 angeordnet sein.
[0060] In verschiedenen Ausführungsformen kann ein Bestandteil des Antriebssystems 150,
152, beispielsweise der Arm 152, als Träger für die Übertragung der Kühlleistung von
dem Kühlsystem bis zu der Kühlvorrichtung 128 dienen. Beispielsweise kann das Kühlmittel
vom Kühlsystem mittels einer Leitung auf dem Arm 152 zu der Kühlvorrichtung 128 geführt
werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Arm 152 als Träger für das thermisch leitende
kühlende Material verwendet werden.
[0061] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner eine Führungsstruktur
132 aufweisen, welche die vordefinierte Bahn 130 der Schusseintragsvorrichtung 110
radial zumindest abschnittsweise, beispielsweise vollständig, umgibt.
[0062] In verschiedenen Ausführungsformen können die Schusseintragsvorrichtung 110 und die
Führungsstruktur 132 derart eingerichtet sein, dass die Schusseintragsvorrichtung
110 während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 an der Führungsstruktur 132, beispielsweise
an einer Innenfläche der Führungsstruktur 132, radial abgestützt ist, wenn die Schusseintragsvorrichtung
110 entlang der vordefinierten Bahn 130 geführt wird. Dabei kann die Schusseintragsvorrichtung
110, wenn die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 geführt
wird, den gleichen Abstand zu der Führungsstruktur 132 haben. Die Führungsstruktur
110 kann somit die radial wirkenden Fliehkräfte aufnehmen, welche entstehen, wenn
sich die Schusseintragsvorrichtung 110 in der Rundwebmaschine 100 dreht.
[0063] Die Führungsstruktur 132 kann in verschiedenen Ausführungsformen Webblättchen (Rietstäbe)
aufweisen, beispielsweise in Form eines Riets oder eines Webkamms, wobei die Webblättchen
voneinander durch Schlitze getrennt sind, wodurch die Kettfäden 140 laufen. Die Führungsstruktur
132 kann in verschiedenen Ausführungsformen profiliert sein, beispielsweise durch
eine halboffene Ausnehmung (L), eine annähernd U-förmige (C) Ausnehmung oder eine
U-förmige Ausnehmung, beispielsweise mit einer oder zwei Seitenkanten. Die profilierte
Führungsstruktur 132 kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass ein Führungskanal
für die Schusseintragsvorrichtung 110 gebildet ist.
[0064] In verschiedenen Ausführungsform können die Webblättchen der Führungsstruktur 132
beispielsweise aus Metall ausgebildet sein. In einer Ausführungsform können die Webblättchen
der Führungsstruktur 132 beispielsweise als Magnete ausgebildet sein. Dies kann beispielsweise
ermöglichen, dass die Abstützung der Schusseintragsvorrichtung 110 durch magnetische
Kräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 mit Supraleiteranordnung 122 und
der Führungsstruktur 132 erfolgen kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Schusseintragsvorrichtung
110 beispielsweise Führungsrollen 113 zum Abstützen der Schusseintragsvorrichtung
110 an der Führungsstruktur 132 aufweisen. Die Führungsrollen 113 können eine Drehachse
C
2 aufweisen, welche parallel zu der Drehachse C
1 der Rundwebmaschine 100 ist. Dabei können zumindest zwei Führungsrollen 113, beispielsweise
drei Führungsrollen 113 in der Schusseintragsvorrichtung 110 montiert oder angeordnet
sein, beispielsweise zwei Führungsrollen 113 an einer unteren Seite der Schusseintragsvorrichtung
110 und eine Führungsrolle 113 an einer oberen Seite der Schusseintragsvorrichtung
110, oder umgekehrt. Alternativ oder zusätzlich kann die Schusseintragsvorrichtung
110 beispielsweise ferner Stützrollen 115 aufweisen, welche eine Drehachse C
3 aufweisen, welche senkrecht zu der Drehachse C
1 der Rundwebmaschine 100 in der Radialrichtung ist. Die Stützrollen 115 können beispielsweise
in Axialrichtung die Schusseintragsvorrichtung 110 stützen. Ferner können die Stützrollen
115 als Sicherheitseinrichtung zum Verhindern des Absturzes der Schusseintragsvorrichtung
110, beispielsweise auf das Kupplungselement 120 dienen, beispielsweise bei einem
Ausfall der Supraleiteranordnung 122 und/oder der Kühlvorrichtung 128.
[0065] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder
die Führungsstruktur 132 in der Rundwebmaschine 100 derart eingerichtet und gelagert
sein, dass ein beidseitiger Radialdruck auf Kettfäden 140 des Gewebes während des
Betriebs der Rundwebmaschine 100 vermieden wird.
[0066] In einer Ausführungsform kann die Führungsstruktur 132 und/oder das Profil der Führungsstruktur
132 beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass die Kettfäden 140 während der Führung
der Schusseintragsvorrichtung 110 nicht in Kontakt treten bzw. nicht durch Führungsrollen
und/oder Stützrollen überrollt werden. Dabei können beispielsweise die Schusseintragsvorrichtung
110 und/oder die Führungsstruktur 132 derart ausgestaltet sein, dass die Kettfäden
140 ober- bzw. unterhalb einer oberen bzw. unteren Lauffläche der Führungsstruktur
132 von der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein können.
[0067] In einer weiteren Ausführungsform kann die Schusseintragsvorrichtung 110 frei von
Stützrollen 115 sein, welche die Schusseintragsvorrichtung 110 in Axialrichtung stützen.
Beispielsweise kann es auf Stützrollen 115 verzichtet werden, wenn die Drehachse C
1 der Rundwebmaschine 100 horizontal orientiert ist, wobei beispielsweise die Führungsrollen
113 die Schwerkräfte aufnehmen können.
[0068] In verschiedenen Ausführungsform kann das Kupplungselement 120 mechanisch drehbar
gelagert sein und entlang der Führungsstruktur 132, wie in Fig. 3B veranschaulicht
ist, oder einer weiteren Führungsstruktur 134, wie in Fig. 3C veranschaulicht ist,
und/oder entlang einer Innenfläche davon bewegbar sein. Das Kupplungselement 120,
die Führungsstruktur 132 und/oder die weitere Führungsstruktur 134 können dabei analog
ausgestaltet sein, wie die Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder der Führungsstruktur
132 relativ zueinander, beispielsweise bezüglich der Form, des Profils und/oder des
Materials der Führungsstruktur 134 und/oder bezüglich der Ausstattung des Kupplungselements
120 mit Führungsrollen 113 und/oder Stützrollen 115.
[0069] Fig. 4A veranschaulicht eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß
verschiedenen weiteren Ausführungsformen;
Fig. 4B veranschaulicht eine schematische Perspektivansicht eines Teils einer Rundwebmaschine,
gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 4A;
Fig. 4C veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine,
gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 4A.
[0070] Figs. 4A, 4B und 4C zeigen die Rundwebmaschine 100 der Figs. 1A, 1B, wobei gemäß
verschiedenen Ausführungsformen das Kupplungselement 120 bezüglich einer radialen
Richtung der Rundwebmaschine 100 neben, beispielsweise hinter, der Schusseintragsvorrichtung
110 angeordnet sein kann. Die Rundwebmaschine 100 der Figs. 4A, 4B und 4C kann Ausführungsformen
entsprechend der in den Figs. 1A bis 3C beschriebenen Ausführungsformen aufweisen,
außer wenn in diesem Abschnitt ausdrücklich anders beschrieben ist.
[0071] Wie in Fig. 4A und genauso wie in Fig. 3A veranschaulicht ist, kann die Rundwebmaschine
100 mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 aufweisen.
Zur Vereinfachung der detaillierten Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen
werden die detaillierten Erläuterungen auf einem Paar von Schusseintragsvorrichtung
110 und Kupplungselement 120 gerichtet, wobei die gesamte detaillierte Beschreibung
für mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 analog
gilt.
[0072] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner eine Führungsstruktur
134 aufweisen, welche die vordefinierte Bahn 130 der Schusseintragsvorrichtung 110
radial zumindest abschnittsweise, beispielsweise vollständig, umgibt. In verschiedenen
Ausführungsformen können das Kupplungselement 120 und die Führungsstruktur 134 derart
eingerichtet sein, dass das Kupplungselement 120 während des Betriebs der Rundwebmaschine
100 an der Führungsstruktur 134, beispielsweise an einer Innenfläche der Führungsstruktur
134, abgestützt ist.
[0073] Dabei können die Führungsstruktur 134 und/oder das Kupplungselement 120 entsprechend
den in den Fig. 3A bis 3C beschriebenen Ausführungsformen derart eingerichtet bzw.
ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Führungsstruktur 134 in einer Ausführungsform
zum Stützen des Kupplungselements 120 kammförmig (z.B. mit Webblättchen) und/oder
profiliert sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Kupplungselement 120 beispielsweise
Führungsrollen 123 und/oder Stützrollen aufweisen.
[0074] Dadurch, dass die Schusseintragsvorrichtung 110 von dem an der Führungsstruktur 134
abgestützten Kupplungselement 120 geführt werden kann, können die Fliehkräfte während
des Betriebs der Rundwebmaschine 100 von dem Kupplungselement 120 bzw. von der Führungsstruktur
134 aufgenommen werden. Dies kann ermöglichen, dass eine Führungsstruktur 132, Führungsrollen
113 für die Schusseintragsvorrichtung 110 entfallen können. In einer Ausführungsform
kann die starke supraleitende Wechselwirkung zwischen der Schusseintragsvorrichtung
110 und dem Kupplungselement 120 eine stabile supraleitende Lagerung und/oder Bewegung
der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zu dem Kupplungselement 120 ermöglichen,
sodass Stützrollen 123 in der Schusseintragsvorrichtung 110 entfallen können.
[0075] Wie in Fig. 4C veranschaulicht ist, kann das Kupplungselement 120 beispielweise in
dem Webfach 142 angeordnet sein.
[0076] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Kupplungselement 120 kontaktlos, beispielsweise
schwebend, angetrieben werden, beispielsweise mittels einer weiteren magnetischen
supraleitenden Lagerung. Dabei kann ein Antriebssystem (nicht dargestellt) beispielsweise
eine Mehrzahl von Einzelmagneten aufweisen, und das Kupplungselement 120 kann eine
weitere Supraleiteranordnung (nicht dargestellt) aufweisen. Die Mehrzahl von Einzelmagneten
des Antriebssystems und die weitere Supraleiteranordnung des Kupplungselements 120
können derart eingerichtet und/oder gelagert sein, dass ein Luftspalt zwischen dem
Kupplungselement 120 und dem Antriebssystem gebildet ist. In einer Ausführungsform
können die Kettfäden 140 zwischen dem Kupplungselement 120 und dem Antriebssystem
hindurch geführt werden.
[0077] Fig. 5 veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht einer Schusseintragsvorrichtung
110 einer Rundwebmaschine 100, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.
[0078] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110 derart
eingerichtet sein, dass Reibungskräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110
und den Kettfäden 140 reduziert bzw. verhindert werden können.
[0079] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110 ein Gehäuse
aufweisen, dessen Oberflächen eine niedrige Rauheit aufweisen, beispielsweise glatt
sind. Dies kann beispielsweise Reibungskräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung
110 und den Kettfäden 140 reduzieren, für den Fall diese während des Betriebs der
Rundwebmaschine 100 im körperlichen Kontakt kommen.
[0080] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110, beispielsweise
zum Unterstützen des Öffnens des Webfachs 142 beim Eintreten der Schusseintragsvorrichtung
110 in das Webfach 142, ein oder mehrere Schussfinger 111 zum Öffnen des Webfachs
142 der Rundwebmaschine 100 aufweisen, wie in Fig. 5 veranschaulicht ist. Die ein
oder mehrere Schussfinger 111 können beispielsweise an einem oder beiden bezüglich
der Längsrichtung Endabschnitten der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein.
Dies kann ermöglichen, dass die Reibungskräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung
110 und den Kettfäden 140 weiter reduziert werden können.
[0081] Wie Fig. 5 zeigt, kann die Schusseintragsvorrichtung 110 in verschiedenen Ausführungsformen
eine erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a aufweisen zum Bereitstellen einer Kontaktfläche
zum Ablegen von Kettfäden 140a, welche die Schusseintragsvorrichtung 110 auf einer
ersten Seite 110a passieren. Dabei kann die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a
derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden 140a ortsfest
verbleibt. Alternativ oder zusätzlich kann die Schusseintragsvorrichtung 110 in verschiedenen
Ausführungsformen eine zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b aufweisen zum Bereitstellen
einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden 140b, welche die Schusseintragsvorrichtung
110 auf einer zweiten Seite 110b passieren. Dabei kann die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung
117b derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden 140b
ortsfest verbleibt.
[0082] Durch die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung
117b kann ermöglicht werden, dass die Kettfäden 140a, 140b, welche die Schusseintragsvorrichtung
110 passieren, reduzierte bzw. abwesende Reibungskräfte von der Schusseintragsvorrichtung
110 erleiden können. Beispielsweise können die Kettfäden 140a, 140b keine Relativbewegung
in Umlaufrichtung zu den Kontaktflächen mit der Schusseintragsvorrichtung 110 aufweisen,
mit der die Kettfäden 140a, 140b in Berührung kommen, wenn sie die Schusseintragsvorrichtung
110 passieren. Anschaulich können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und
die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117b derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche
relativ zu den Kettfäden 140a, 140b ortsfest verbleiben können.
[0083] In verschiedenen Ausführungsform können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung
117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b in Form eines umlaufenden
(beispielsweise umlaufend beweglich gelagerten) Bands ausgebildet werden. Dabei kann
das Laufband beispielsweise derart eingerichtet sein, dass die Kettfäden frei von
vom Laufband ausgeübten Druck bleiben. Beispielsweise kann das Laufband weich und/oder
locker eingerichtet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das umlaufende Band beispielsweise
mit einer Geschwindigkeit derart bewegt werden, dass ein jeweiliger Kettfaden 140a,
140b auf dem umlaufenden Band abgelegt werden kann und entgegen der Bewegungsrichtung
der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zu der Schusseintragsvorrichtung 110 transportiert
werden kann.
[0084] In verschiedenen Ausführungsform können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung
117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b mit den oben beschriebenen
Führungsrollen 113 der Schusseintragsvorrichtung 110 derart verbunden sein, dass die
Führungsrollen 113 die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung
117b antreiben können, beispielsweise mittels einer Bandverbindung. Dadurch können
die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung
117b mit einer Geschwindigkeit getrieben werden, welche die gleiche sein kann, wie
die Laufgeschwindigkeit der Kettfaden 140a, 140b relativ zu der Schusseintragsvorrichtung
110. In verschiedenen Ausführungsformen können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung
117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b derart eingerichtet sein,
dass die Kontaktfläche relativ zu der Schusseintragsvorrichtung 110 in eine Richtung
bewegt wird, welche entgegengesetzt einer Richtung ist, entlang der sich die Schusseintragsvorrichtung
110 bewegt. Dabei kann die Richtung der ersten Kettfaden-Transportvorrichtung 117a
und der zweiten Kettfaden-Transportvorrichtung 117b eine entgegengesetzte Laufrichtung
sein, als die Richtung der Schusseintragsvorrichtung 110 während des Betriebs der
Rundwebmaschine 100.
[0085] Fig. 6 veranschaulicht ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer
Rundwebmaschine 100, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.
[0086] Gemäß verschiedenen Aspekten kann ein Verfahren 600 zum Betreiben einer Rundwebmaschine
100 einen Schritt des Positionierens 602 einer Supraleiteranordnung 122 eines Kupplungselements
120 der Rundwebmaschine 100 in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung
112 einer Schusseintragsvorrichtung 110 der Rundwebmaschine 100, wobei ein Luftspalt
L zwischen dem Kupplungselement 120 und der Schusseintragsvorrichtung 110 in der vordefinierten
Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung 110 zum Eintragen eines
Schusselements 118 in ein Gewebe eingerichtet ist. Das Verfahren kann ferner ein Einkühlen
604 des Kupplungselements 120 bis auf eine Temperatur aufweisen, bei welcher die Supraleiteranordnung
122 des Kupplungselements 120 supraleitende Eigenschaften aufweist; und ein Antreiben
606 des Kupplungselements 120, um die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang einer
vordefinierten Bahn 130 zu führen.
[0087] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Positionieren 602 mittels einer von der
Rundwebmaschine 100 abnehmbaren oder in der Rundwebmaschine 100 beweglich gelagerten
Positioniervorrichtung erfolgen. Die Positioniervorrichtung kann zum Positionieren
der Magnetanordnung 112 in der vordefinierten Position relativ zu der Supraleiteranordnung
122 und/oder zum Positionieren der Supraleiteranordnung 122 in der vordefinierten
Position relativ zu der Magnetanordnung 112 zum Festlegen der vordefinierten Position
während des Einkühlens 604 der Supraleiteranordnung 122 eingerichtet sein.
[0088] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Positioniervorrichtung beispielsweise
ein oder mehrere Stifte zur mechanischen Halterung der Schusseintragsvorrichtung 110
und/oder des Kupplungselements 120 aufweisen, welche derart eingerichtet und angeordnet
sind, dass die Stifte das Kupplungselement 120 und/oder die Schusseintragsvorrichtung
110 durch die Kettfäden 140 stützen, tragen oder lagern können.
[0089] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Einkühlen 604 ein Aktivieren der Kühlvorrichtung
128 aufweisen, beispielsweise mittels Einbringen der abnehmbaren Kühlvorrichtung 128
in die Supraleiteranordnung 122 oder ein Einschalten des Kühlsystems zum Kühlen der
Kühlvorrichtung 128.
[0090] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Verfahren 600 ferner zwischen dem Einkühlen
604 und dem Antreiben 606 des Kupplungselements 120 einen Schritt des Entkoppelns
der Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder des Kupplungselements 120 mit der Positioniervorrichtung
und einen Schritt des Entfernens der Positioniervorrichtung aus dem Webfach 142 aufweisen.
[0091] Es versteht sich, dass Funktionen, Ausführungsformen, etc. die hierin mit Bezug auf
ein Verfahren beschrieben sind auch in gleicher oder ähnlicher Weise in einer Vorrichtung
implementiert sein können und vice versa.
[0092] Gemäß verschiedenen Aspekten kann eine Verwendung einer hierin beschriebene Rundwebmaschine
100 gemäß der vorliegenden Erfindung zum Herstellen eines Gewebes bereitgestellt werden,
wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes Keramik-, Carbon-, Aramid-, Glasfasern und/oder
Kombinationen davon aufweisen oder daraus bestehen.
[0093] Es versteht sich, dass die Erfindung jegliche Kombination von den oben beschriebenen
Ausführungsformen umfasst, die hierin als zur erfindungsgehörend beschrieben wurden.
[0094] Im Folgenden werden verschiedene Beispiele beschrieben, die sich auf das hierin Beschriebene
und in den Figuren Dargestellte beziehen.
[0095] Beispiel 1 ist eine Rundwebmaschine, aufweisend eine Schusseintragsvorrichtung zum
Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung
ein Reservoir aufweist zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung
eine Magnetanordnung zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist; ein Kupplungselement,
welches eine Supraleiteranordnung mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist, wobei
die Supraleiteranordnung und die Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die
Magnetanordnung in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung
gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung
gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn
geführt wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.
[0096] Beispiel 2 ist eine Rundwebmaschine, aufweisend eine Schusseintragsvorrichtung zum
Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung
ein Reservoir aufweist zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung
eine Supraleiteranordnung mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist; ein Kupplungselement,
welches eine Magnetanordnung zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist, wobei die Supraleiteranordnung
und die Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer
vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden
kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung
gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn
geführt wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.
[0097] In Beispiel 3 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 1 oder Beispiel 2 optional
aufweisen, dass die Supraleiteranordnung derart ausgebildet ist, dass magnetische
Flusslinien, welche von dem Magnetfeld der Magnetanordnung definiert werden, innerhalb
der ein oder mehreren Supraleiter der Supraleiteranordnung eingefroren werden können.
[0098] In Beispiel 4 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 3 optional aufweisen, dass
die magnetischen Flusslinien mittels Pinningzentren (Haftstellen) in den ein oder
mehreren Supraleitern der Supraleiteranordnung festgehalten werden können.
[0099] In Beispiel 5 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 4 optional
aufweisen, dass die Magnetanordnung mehrere Einzelmagnete mit voneinander unterschiedlicher
Magnetfeldorientierung aufweist, wobei die mehreren Einzelmagnete vorzugsweise als
Permanentmagnete ausgebildet sind.
[0100] In Beispiel 6 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 5 optional
aufweisen, dass die Magnetanordnung eingerichtet ist, ein dreidimensional-inhomogenes
Magnetfeld zu erzeugen.
[0101] In Beispiel 7 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 6 optional
aufweisen, dass die Supraleiteranordnung derart ausgebildet ist, dass eine Flusslinienverteilung
in den ein oder mehreren Supraleitern der Supraleiteranordnung ausgebildet werden
kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld der Magnetanordnung definiert
ist.
[0102] In Beispiel 8 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 7 optional
aufweisen, dass das Kupplungselement bezüglich einer senkrechten axialen Richtung
der Rundwebmaschine unterhalb der Schusseintragsvorrichtung angeordnet ist.
[0103] In Beispiel 9 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 8 optional
aufweisen, dass die Supraleiteranordnung eine Kühlvorrichtung aufweist, welche derart
eingerichtet ist, dass die Kühlvorrichtung die ein oder mehreren Supraleiter zumindest
in einem vordefinierten Temperaturbereich halten kann, wobei vorzugsweise die Supraleiteranordnung
einen Temperatursensor zum Kontrollieren der Temperatur der Kühlvorrichtung aufweist.
[0104] In Beispiel 10 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 9 optional aufweisen, dass
der vordefinierte Temperaturbereich derart gewählt ist, dass die ein oder mehreren
Supraleiter der Supraleiteranordnung in einem supraleitenden Zustand sind.
[0105] In Beispiel 11 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 10 optional
aufweisen, dass das Reservoir zum Vorhalten des Schusselements lösbar mit der Schusseintragsvorrichtung
verbunden ist.
[0106] In Beispiel 12 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 11 optional
aufweisen, dass die Rundwebmaschine ferner einen Sensor zum Überwachen, ob die Schusseintragsvorrichtung
in der vordefinierten Position ist, wobei der Sensor vorzugsweise ein Abstandssensor
ist.
[0107] In Beispiel 13 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 12 optional
aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung in der Rundwebmaschine derart eingerichtet
und gelagert ist, dass ein beidseitiger Radial druck auf Kettfäden des Gewebes während
des Betriebs der Rundwebmaschine vermieden wird.
[0108] In Beispiel 14 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 13 optional ferner ein Antriebssystem
eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements aufweisen, so dass die Schusseintragsvorrichtung
indirekt mittels des Kupplungselements mechanisch angetrieben werden kann.
[0109] In Beispiel 15 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 14 optional aufweisen, dass
das Antriebssystem eine drehbar gelagerte Halterung zum Halten/Führen des Kupplungselements
aufweist, wobei vorzugsweise die Halterung koaxial zu der Drehachse der Rundwebmaschine
gelagert ist und mit dem Kupplungselement mechanisch verbunden ist, wobei weiter vorzugsweise
das Antriebssystem außerhalb des Webfachs der Rundwebmaschine angeordnet ist.
[0110] In Beispiel 16 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 15 optional
aufweisen, dass die Rundwebmaschine mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen
und Kupplungselementen aufweist, wobei die mehreren Paare jeweils mit einem vordefinierten
Abstand voneinander entlang der vordefinierten Bahn angeordnet sind.
[0111] In Beispiel 17 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 16 optional
ferner eine Führungsstruktur aufweisen, welche die vordefinierte Bahn der Schusseintragsvorrichtung
radial zumindest abschnittsweise umgibt, wobei die Schusseintragsvorrichtung und die
Führungsstruktur derart eingerichtet sind, dass die Schusseintragsvorrichtung während
des Betriebs der Rundwebmaschine an der Führungsstruktur radial abgestützt ist, wobei
vorzugsweise die Schusseintragsvorrichtung Führungsrollen zum Abstützen der Schusseintragsvorrichtung
an der Führungsstruktur aufweist.
[0112] In Beispiel 18 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 17 optional
aufweisen, dass das Kupplungselement mechanisch drehbar gelagert ist und entlang einer
Innenfläche der Führungsstruktur oder einer weiteren Führungsstruktur bewegbar ist.
[0113] In Beispiel 19 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 18 optional
aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung frei ist von Rollen, welche die Schusseintragsvorrichtung
in Axialrichtung stützen.
[0114] In Beispiel 20 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 10 optional
ferner eine Führungsstruktur aufweisen, welche die vordefinierte Bahn der Schusseintragsvorrichtung
radial zumindest abschnittsweise umgibt, wobei das Kupplungselement und die Führungsstruktur
derart eingerichtet sind, dass das Kupplungselement während des Betriebs der Rundwebmaschine
an der Führungsstruktur abgestützt ist, wobei vorzugsweise das Kupplungselement Führungsrollen
zum Abstützen des Kupplungselements an der Führungsstruktur aufweist.
[0115] In Beispiel 21 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 20 optional
aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung ein oder mehrere Schussfinger zum Öffnen
des Webfachs der Rundwebmaschine aufweist.
[0116] In Beispiel 22 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 21 optional
aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung eine erste Kettfaden-Transportvorrichtung
aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden, welche die
Schusseintragsvorrichtung auf einer ersten Seite passieren, wobei die erste Kettfaden-Transportvorrichtung
derart eingerichtet ist, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden ortsfest
verbleibt; wobei die Schusseintragsvorrichtung eine zweite Kettfaden-Transportvorrichtung
aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden, welche die
Schusseintragsvorrichtung auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite
passieren, wobei die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung derart eingerichtet ist,
dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden ortsfest verbleibt.
[0117] In Beispiel 23 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 22 optional
ferner eine Positioniervorrichtung zum Positionieren der Magnetanordnung in der vordefinierten
Position relativ zu der Supraleiteranordnung zum Festlegen der vordefinierten Position
während eines Einkühlens der Supraleiteranordnung aufweisen, wobei vorzugsweise die
Positioniervorrichtung ein oder mehrere Stifte zur mechanischen Halterung der Schusseintragsvorrichtung
und/oder des Kupplungselements aufweist, welche derart eingerichtet und angeordnet
sind, dass die Stifte das Kupplungselement und/oder die Schusseintragsvorrichtung
durch die Kettfäden gestützt werden kann bzw. können.
[0118] Beispiel 24 ist eine Verwendung einer Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1
bis 23 zum Herstellen eines Gewebes, wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes Keramik-,
Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern aufweisen.
[0119] Beispiel 25 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Rundwebmaschine, das Verfahren
aufweisend: Positionieren einer Supraleiteranordnung eines Kupplungselements der Rundwebmaschine
in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung einer Schusseintragsvorrichtung
der Rundwebmaschine, wobei ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung
in der vordefinierten Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung zum
Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe eingerichtet ist; Einkühlen des Kupplungselements
bis auf eine Temperatur, bei welcher die Supraleiteranordnung des Kupplungselements
supraleitende Eigenschaften aufweist; Antreiben des Kupplungselements, um die Schusseintragsvorrichtung
entlang einer vordefinierten Bahn zu führen.
[0120] In Beispiel 26 kann das Verfahren nach Beispiel 25 optional aufweisen, dass das Positionieren
mittels einer von der Rundwebmaschine abnehmbaren oder in der Rundwebmaschine beweglich
gelagerten Positioniervorrichtung erfolgen kann.
1. Rundwebmaschine (100), aufweisend:
- eine Schusseintragsvorrichtung (110) zum Eintragen eines Schusselements (118) in
ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) ein Reservoir (116) aufweist
zum Vorhalten des Schusselements (118), und wobei die Schusseintragsvorrichtung (110)
eine Magnetanordnung (112) zum Erzeugen eines Magnetfeldes (MF) aufweist;
- ein Kupplungselement (120), welches eine Supraleiteranordnung (122) mit ein oder
mehreren Supraleitern (124) aufweist,
wobei die Supraleiteranordnung (122) und die Magnetanordnung (112) derart eingerichtet
sind, dass die Magnetanordnung (112) in einer vordefinierten Position derart relativ
zu der Supraleiteranordnung (122) gelagert werden kann, dass ein Luftspalt (L) zwischen
dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) gebildet ist und
dass die Schusseintragsvorrichtung (110) entlang einer vordefinierten Bahn (130) geführt
wird, wenn das Kupplungselement (120) bewegt wird.
2. Rundwebmaschine (100), aufweisend:
- eine Schusseintragsvorrichtung (110) zum Eintragen eines Schusselements (118) in
ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) ein Reservoir (116) aufweist
zum Vorhalten des Schusselements (118), und wobei die Schusseintragsvorrichtung (110)
eine Supraleiteranordnung (122) mit ein oder mehreren Supraleitern (124) aufweist;
- ein Kupplungselement (120), welches eine Magnetanordnung (112) zum Erzeugen eines
Magnetfeldes (MF) aufweist,
wobei die Supraleiteranordnung (122) und die Magnetanordnung (112) derart eingerichtet
sind, dass die Magnetanordnung (112) in einer vordefinierten Position derart relativ
zu der Supraleiteranordnung (122) gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen
dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) gebildet ist und
dass die Schusseintragsvorrichtung (110) entlang einer vordefinierten Bahn geführt
wird, wenn das Kupplungselement (120) bewegt wird.
3. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei die Magnetanordnung (112) mehrere Einzelmagnete (114) mit voneinander unterschiedlicher
Magnetfeldorientierung aufweist, wobei die mehreren Einzelmagnete (114) vorzugsweise
als Permanentmagnete ausgebildet sind.
4. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Magnetanordnung (112) eingerichtet ist, ein dreidimensional-inhomogenes
Magnetfeld (MF) zu erzeugen, und
wobei vorzugsweise die Supraleiteranordnung (122) derart ausgebildet ist, dass eine
Flusslinienverteilung in den ein oder mehreren Supraleitern (124) der Supraleiteranordnung
(122) ausgebildet werden kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld
(MF) der Magnetanordnung (112) definiert ist.
5. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Supraleiteranordnung (122) eine Kühlvorrichtung (128) aufweist, welche derart
eingerichtet ist, dass die Kühlvorrichtung (128) die ein oder mehreren Supraleiter
(124) zumindest in einem vordefinierten Temperaturbereich halten kann, wobei vorzugsweise
die Supraleiteranordnung (122) einen Temperatursensor zum Kontrollieren der Temperatur
der Kühlvorrichtung (128) aufweist,
wobei die Kühlvorrichtung (124) vorzugsweise eine thermische Masse ist zum Halten
der ein oder mehreren Supraleiter (124) in dem vordefinierten Temperaturbereich.
6. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei das Reservoir (116) zum Vorhalten des Schusselements (118) lösbar mit der Schusseintragsvorrichtung
(110) verbunden ist.
7. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Rundwebmaschine (100) ferner einen Sensor (125) zum Überwachen, ob die Schusseintragsvorrichtung
(110) in der vordefinierten Position ist, aufweist, wobei der Sensor (125) vorzugsweise
ein Abstandssensor ist.
8. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) in der Rundwebmaschine (100) derart eingerichtet
und gelagert ist, dass ein beidseitiger Radialdruck auf Kettfäden (140) des Gewebes
während des Betriebs der Rundwebmaschine (100) vermieden wird.
9. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
ferner aufweisend ein Antriebssystem (150, 152) eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements
(120), so dass die Schusseintragsvorrichtung (110) indirekt mittels des Kupplungselements
(120) mechanisch angetrieben werden kann,
wobei das Antriebssystem (150, 152) vorzugsweise eine drehbar gelagerte Halterung
zum Halten/Führen des Kupplungselements aufweist, wobei weiter vorzugsweise die Halterung
koaxial zu der Drehachse der Rundwebmaschine (100) gelagert ist und mit dem Kupplungselement
(120) mechanisch verbunden ist, wobei noch weiter vorzugsweise das Antriebssystem
(150) außerhalb des Webfachs (142) der Rundwebmaschine (100) angeordnet ist.
10. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
ferner aufweisend eine Führungsstruktur (132), welche die vordefinierte Bahn (130)
der Schusseintragsvorrichtung (110) radial zumindest abschnittsweise umgibt,
wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) und die Führungsstruktur (132) derart eingerichtet
sind, dass die Schusseintragsvorrichtung (110) während des Betriebs der Rundwebmaschine
(100) an der Führungsstruktur (132) radial abgestützt ist,
wobei vorzugsweise die Schusseintragsvorrichtung (110) Führungsrollen (113) zum Abstützen
der Schusseintragsvorrichtung (110) an der Führungsstruktur (132) aufweist.
11. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei das Kupplungselement (120) beweglich gelagert ist und entlang einer Innenfläche
der Führungsstruktur (132) oder einer weiteren Führungsstruktur (134) bewegbar ist.
12. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine erste Kettfaden-Transportvorrichtung
(117a) aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden (140a),
welche die Schusseintragsvorrichtung (110) auf einer ersten Seite (110a) passieren,
wobei die erste Kettfaden-Transportvorrichtung (117a) derart eingerichtet ist, dass
die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden (140a) ortsfest verbleibt;
wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine zweite Kettfaden-Transportvorrichtung
(117b) aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden (140b),
welche die Schusseintragsvorrichtung (110) auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden
zweiten Seite (110b) passieren, wobei die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung (117b)
derart eingerichtet ist, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden (140b) ortsfest
verbleibt.
13. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
ferner aufweisend eine Positioniervorrichtung zum Positionieren der Magnetanordnung
in der vordefinierten Position relativ zu der Supraleiteranordnung (122) zum Festlegen
der vordefinierten Position während eines Einkühlens der Supraleiteranordnung (122).
14. Verwendung einer Rundwebmaschine (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Herstellen
eines Gewebes, wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes ein sprödes Material aufweisen,
oder wobei zumindest die Kettfäden Keramik-, Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern
aufweisen oder daraus bestehen.
15. Verfahren (600) zum Betreiben einer Rundwebmaschine (100), das Verfahren (600) aufweisend:
- Positionieren (602) einer Supraleiteranordnung (122) eines Kupplungselements (120)
der Rundwebmaschine (100) in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung
einer Schusseintragsvorrichtung (110) der Rundwebmaschine (100), wobei ein Luftspalt
zwischen dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) in der
vordefinierten Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) zum
Eintragen eines Schusselements (118) in ein Gewebe eingerichtet ist;
- Einkühlen (604) des Kupplungselements (120) bis auf eine Temperatur, bei welcher
die Supraleiteranordnung (122) des Kupplungselements (120) supraleitende Eigenschaften
aufweist;
- Antreiben (606) des Kupplungselements (120), um die Schusseintragsvorrichtung (110)
entlang einer vordefinierten Bahn zu führen.