(19)
(11) EP 4 119 710 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2023  Patentblatt  2023/03

(21) Anmeldenummer: 22183608.3

(22) Anmeldetag:  07.07.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D03D 37/00(2006.01)
D03D 49/44(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
D03D 37/00; D03D 49/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 15.07.2021 DE 102021118348

(71) Anmelder:
  • Technische Universität Dresden
    01069 Dresden (DE)
  • evico GmbH
    01127 Dresden (DE)

(72) Erfinder:
  • NUSS, Dominik
    01067 Dresden (DE)
  • VORHOF, Michael
    01159 Dresden (DE)
  • SENNEWALD, Cornelia
    01156 Dresden (DE)
  • SCHEGNER, Philipp
    01277 Dresden (DE)
  • HOFFMANN, Gerald
    01612 Nünchritz (DE)
  • DE HAAS, Oliver
    01259 Dresden (DE)

(74) Vertreter: Viering, Jentschura & Partner mbB Patent- und Rechtsanwälte 
Am Brauhaus 8
01099 Dresden
01099 Dresden (DE)

   


(54) RUNDWEBMASCHINE, VERWENDUNG DERSELBEN UND VERFAHREN ZUM BETREIBEN DERSELBEN


(57) Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann eine Rundwebmaschine (100) aufweisen: eine Schusseintragsvorrichtung (110) zum Eintragen eines Schusselements (118) in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) ein Reservoir (116) aufweist zum Vorhalten des Schusselements (118), und wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine Magnetanordnung (112) mit einem Magnetfeld (MF) aufweist; ein Kupplungselement (120), welches eine Supraleiteranordnung (122) mit ein oder mehreren Supraleitern (124) aufweist, wobei die Supraleiteranordnung (122) und die Magnetanordnung (112) derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung (112) in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung (122) gelagert werden kann, dass ein Luftspalt (L) zwischen dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung (110) entlang einer vordefinierten Bahn (130) geführt wird, wenn das Kupplungselement (120) bewegt wird.




Beschreibung


[0001] Verschiedene Ausführungsbeispiele betreffen eine Rundwebmaschine, ein Verfahren zum Betreiben einer Rundwebmaschine und eine Verwendung einer Rundwebmaschine.

[0002] Verschiedene Arten von Webmaschinen sind im Stand der Technik bekannt. Zur Realisierung des grundlegenden Prinzips sind viele Varianten möglich, um das Webfach zu bilden. Aufgrund der mehr oder weniger komplexen Führung der Kettfäden und der Erzeugung des Webfachs aus den Kettfadenscharen kann es unter Umständen schwierig sein, Antriebe und andere Mechaniken (z.B. Lager, Greifer, Führungsschienen, etc.), welche den Schusseintrag realisieren sollen, optimal zu konfigurieren.

[0003] Zum Eintragen des Schussfadens im Webprozess sind verschiedene Schusseintragsprinzipien bekannt, welche jeweils Nachteile mit sich bringen. Bei den herkömmlichen Schusseintragsprinzipien mittels Greifersystem oder mittels Spulenschützen entstehen in der Regel akzeptierte Reibungen zwischen dem Greiferkopf bzw. dem Spulenschützen und dem Kettfadenmaterial. Wenn der Schusseintrag mittels Projektils oder mittels Greifersystems erfolgt, sind zusätzliche Führungen für das Projektil bzw. für die Greifer notwendig. Herkömmliche Lösungen zum Eintragen eines Schussfadens im Webprozess können eine Garnschädigung des Kettfadenmaterials verursachen und zum Verschleiß der Schusseintragselemente führen, insbesondere wenn ein Schusseintragselement in Kontakt mit den Kettfäden kommt. Weitere herkömmliche Schusseintragsprinzipien verwenden beispielsweise eine Schussnadel, wobei in solchen Anwendungen die herstellbare Gewebebreite limitiert sein kann. Herkömmliche Webmaschinen mit Luft- oder Wasserschusseintrag können eine besonders hohe Menge an Gewebe je Zeiteinheit erzeugen, allerdings eignen sie sich unter Umständen nicht für alle gewünschten Schuss- und Kettfadenmaterialien.

[0004] Bei den herkömmlichen Rundwebmaschinen liegen die Schützen in der Regel auf einer Führung auf, wodurch es zu einer hohen Reibung zwischen den Schützen und der Führung kommt, so dass derartige Rundwebmaschinen in der Webleistung aufgrund der entstehenden Reibung begrenzt sein können. Ferner sind herkömmliche Rundwebmaschinen so ausgestaltet, dass die Schützen die Kettfäden überrollen, d.h. die Kettfäden werden zwischen den jeweiligen Rollen des Schützens und der Führung eingeklemmt, so dass eine Schädigung des Kettfadenmaterials verursacht werden kann oder so dass nur besonders stabile Kettfadenmaterialien verwendet werden können. Außerdem wird das Fach der herkömmlichen Rundwebmaschinen mittels der Litzen zum Durchtritt des Schützen nur ungenügend geöffnet, so dass der Schützen selbst während des Durchlaufens eines Faches dieses noch weiter öffnen muss. Dadurch kann es infolge der dabei auftretenden Reibung zu einer Erwärmung und/oder einer Schädigung der Kettfäden kommen, was insbesondere beim Verweben von Reibungsempfindlichen Fäden (beispielsweise querkraftempfindliche Fäden), welche beispielsweise Keramik-, Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern aufweisen, nachteilig ist. Dadurch können sich die Produktionsgeschwindigkeit und damit die Produktionsleistung nicht über eine bestimmte Höhe steigen lassen.

[0005] Verschiedene Aspekte beziehen sich auf die Realisierung einer Webmaschine, beispielsweise einer Rundwebmaschine, welche Beschädigungen des Kettfadenmaterials verringern oder vermeiden kann, sich dadurch für ein Prozessieren universeller Materialien eignet, und bei welcher die Führung der Schusseintragsvorrichtung zuverlässig und präzise funktioniert. Dadurch kann die Verarbeitbarkeit extrem querkraftempfindlicher Kettfadenmaterialen, welche Carbon-, Glas-, Keramik-, oder Aramidgarnen aufweisen oder daraus bestehen, im Wesentlichen schädigungsfrei ermöglicht werden.

[0006] Es wurde beispielsweise erkannt, dass es effizient sein kann, eine auf Supraleitung basierende stabile magnetische Lagerung einer Schusseintragsvorrichtung des Schussfadens in einer Webmaschine zu verwenden, insbesondere für eine Rundwebmaschine. Die Schusseintragsvorrichtung kann dabei mit einem Kupplungselement gekuppelt sein zum kontaktlosen Führen der Schusseintragsvorrichtung unter Verwendung einer supraleitungsbasierten Lagerung. Dabei kann das zuzuführende Kettfadenmaterial ohne Beschädigung des Kettfadenmaterials dem Gewebebildungsprozess zugeführt werden, indem ein oder mehrere Kupplungselemente zum Lagern und Antreiben der Schusseintragsvorrichtung verwendet werden, die einen Spalt frei lassen zum Hindurchführen der Kettfäden. Mittels der supraleitungsbasierten Lagerung und Bewegung der Schusseintragsvorrichtung (ohne direkten mechanischen Kontakt) können einige oder alle zusätzlich notwendigen mechanischen Kupplungselemente zum Führen und/oder Antreiben der Schusseintragsvorrichtung in dem Webfach entfallen, wodurch die Reibungs- und/oder Klemmkräfte zwischen derartigen Kupplungselementen und den zu verarbeitenden Kettfäden deutlich reduziert werden können oder sogar vermieden werden können. Somit kann beispielsweise die Verarbeitung empfindlicher Schuss- und Kettfadenmaterialen zu einem Gewebe ermöglicht werden. Außerdem kann mittels der supraleitenden Kopplung der Schusseintragsvorrichtung mit dem Kupplungselement ein genauer, stabiler, zuverlässiger und effizienter Antrieb (Führung) der Schusseintragsvorrichtung gewährleistet werden.

[0007] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen wird eine auf Supraleitung basierende stabile magnetische Lagerung einer Schusseintragsvorrichtung des Schussfadens in einer Webmaschine dazu verwendet, einen Großteil (z.B. mehr als 50%, z.B. bis zu 100%) der auf die Schusseintragsvorrichtung wirkende Schwerkraft zu kompensieren. Bei einer Rundwebmaschine wirkt die Schwerkraft in einigen Konfigurationen, beispielsweise wenn die Drehachse der Rundwebmaschine vertikal gerichtet ist, parallel zur Achsialrichtung der Rundwebmaschine. In diesem Fall können mechanische Lagerungen (z.B. Rollen und Schienen, etc.), oder ein weiteres auf Supraleitung basierendes Lager, oder ein magnetisches Lager, verwendet werden, um die radialen Kräfte zu kompensieren. Bei einer Rundwebmaschine wirkt die Schwerkraft in anderen Konfigurationen senkrecht zur Achsialrichtung der Rundwebmaschine, beispielsweise wenn die Drehachse der Rundwebmaschine horizontal geirchtet ist. In diesem Fall können keine weiteren Lager notwendig sein, um die radialen Kräfte zu kompensieren, da die radialen Kräfte parallel zu der Schwerkraft wirken.

[0008] Verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, eine Rundwebmaschine bereitzustellen, welche aufweist: eine Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung ein Reservoir aufweist zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung eine Magnetanordnung zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist; ein Kupplungselement, welches eine Supraleiteranordnung mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist, wobei die Supraleiteranordnung und die Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn geführt wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.

[0009] Verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, eine Rundwebmaschine bereitzustellen, welche aufweist: eine Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung ein Reservoir aufweist zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung eine Supraleiteranordnung mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist; ein Kupplungselement, welches eine Magnetanordnung zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist, wobei die Supraleiteranordnung und die Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn geführt wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.

[0010] Somit kann anschaulich in verschiedenen Ausführungsformen eine Rundwebmaschine bereitgestellt werden, welche mittels der supraleitenden Kopplung der Schusseintragsvorrichtung mit dem Kupplungselement und somit des Wegfalls von mechanisch kontaktbasierten Führungselementen in dem Webfach Beschädigungen des Kettfadenmaterials, welche beispielsweise durch Reibungen mit der Schusseintragsvorrichtung, dem Kupplungselement und/oder herkömmlich verwendeten Führungselementen entstehen können, verringern oder vermeiden kann, während ein zuverlässiger, präziser und effizienter Antrieb der Schusseintragsvorrichtung ermöglicht werden kann. Außerdem kann durch die erfindungsgemäße Rundwebmaschine ermöglicht werden, empfindliche Kettfadenmaterialen zu verwenden.

[0011] In verschiedenen Aspekten kann die Supraleiteranordnung derart ausgebildet sein, dass magnetische Flusslinien, welche von dem Magnetfeld der Magnetanordnung definiert werden, innerhalb der ein oder mehreren Supraleiter der Supraleiteranordnung eingefroren werden können.

[0012] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Magnetanordnung eingerichtet sein, ein dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld zu erzeugen.

[0013] Durch das dreidimensional-inhomogene Magnetfeld kann die Supraleiteranordnung gegenüber der Magnetanordnung in den drei Raumrichtungen fixiert sein. Somit kann eine Positionsänderung der Supraleiteranordnung gegenüber der Magnetanordnung bzw. des Kupplungselements gegenüber der Schusseintragsvorrichtung verhindert werden, so dass eine zuverlässige Führung der Schusseintragsvorrichtung mittels dem bewegenden Kupplungselement erzielt werden kann.

[0014] In verschiedenen Aspekten kann die Supraleiteranordnung derart ausgebildet sein, dass eine Flusslinienverteilung in den ein oder mehreren Supraleitern der Supraleiteranordnung ausgebildet werden kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld der Magnetanordnung definiert ist.

[0015] Durch das Zusammenwirken der magnetischen Flusslinienverteilung bzw. den magnetischen Flusslinien der Supraleiteranordnung mit dem Magnetfeld der Magnetanordnung kann eine feste und stabile Lagerung bzw. Positionierung der Supraleiteranordnung relativ zu der Magnetanordnung erreicht werden.

[0016] In verschiedenen Aspekten kann die Schusseintragsvorrichtung in der Rundwebmaschine derart eingerichtet und gelagert sein, dass ein beidseitiger Radial druck auf Kettfäden des Gewebes während des Betriebs der Rundwebmaschine vermieden wird. Anschaulich wird vermieden, dass Kettfäden zwischen der Schusseintragsvorrichtung und einer anderen mechanischen Struktur (z.B. herkömmlicherweise einer Führungsschiene oder Lauffläche) eingeklemmt werden.

[0017] In verschiedenen Aspekten kann die Rundwebmaschine ferner ein Antriebssystem eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements aufweisen, so dass die Schusseintragsvorrichtung indirekt mittels des Kupplungselements mechanisch angetrieben werden kann.

[0018] In verschiedenen Aspekten kann die Rundwebmaschine ferner eine Positioniervorrichtung zum Positionieren der Magnetanordnung in der vordefinierten Position relativ zu der Supraleiteranordnung zum Festlegen der vordefinierten Position während eines Einkühlens der Supraleiteranordnung aufweisen, wobei vorzugsweise die Positioniervorrichtung ein oder mehrere Stifte zur mechanischen Halterung der Schusseintragsvorrichtung und/oder des Kupplungselements aufweist, welche derart eingerichtet und angeordnet sind, dass die Stifte das Kupplungselement und/oder die Schusseintragsvorrichtung durch die Kettfäden gestützt werden kann bzw. können.

[0019] Weitere verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, eine Verwendung der erfindungsgemäßen Rundwebmaschine zum Herstellen eines Gewebes bereitzustellen, wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes Keramik-, Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern aufweisen.

[0020] Weitere verschiedene Ausführungsformen beruhen beispielsweise auf dem Aspekt, ein Verfahren zum Betreiben einer Rundwebmaschine bereitzustellen, wobei das Verfahren ein Positionieren einer Supraleiteranordnung eines Kupplungselements der Rundwebmaschine in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung einer Schusseintragsvorrichtung der Rundwebmaschine aufweisen kann, wobei ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung in der vordefinierten Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe eingerichtet ist. Das Verfahren kann ferner ein Einkühlen des Kupplungselements bis auf eine Temperatur aufweisen, bei welcher die Supraleiteranordnung des Kupplungselements supraleitende Eigenschaften aufweist, und ein Antreiben des Kupplungselements, um die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn zu führen.

[0021] Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert.

[0022] Es zeigen

Fig. 1A eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 1B eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 2A eine schematische Querschnitt-Darstellung eines Teils einer Rundwebmaschine mit Magnetfeld, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 2B eine schematische Perspektiv-Darstellung einer Supraleiteranordnung einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 2C eine schematische Querschnitt-Darstellung einer Supraleiteranordnung einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 3A eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 3B eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 3C eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 4A eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 4B eine schematische Perspektivansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 4C eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 5 eine schematische Querschnittansicht einer Schusseintragsvorrichtung einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen;

Fig. 6 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.



[0023] In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die Teil der Beschreibung bilden und in denen zur Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeübt werden kann. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen benutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Es versteht sich, dass die Merkmale der hierin beschriebenen verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch anders angegeben. Die folgende Beschreibung ist deshalb nicht in einschränkendem Sinne aufzufassen, und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die angefügten Ansprüche definiert.

[0024] Eine Supraleiteranordnung, wie hierin beschrieben, kann ein oder mehrere Anordnungen mit jeweils ein oder mehreren Supraleitern aufweisen. Dabei können die ein oder mehrere Supraleiter sowohl in einem supraleitenden Zustand als auch in einem nicht-supraleitenden Zustand sein. Es versteht sich, dass eine betriebsfähige Vorrichtung vorsieht, die Supraleitern in einen supraleitenden Zustand zu bringen bzw. darin zu halten. Ein supraleitender Zustand kann dabei als die so genannte gemischte Phase (Shubnikov Phase) verstanden werden, die es ermöglicht, einen Supraleiter relativ zu einem Magnetfeld positionsstabil zu halten, in dem die Magnetfeldlinien ortsfixiert bzw. lagefixiert in dem Supraleiter gehalten werden. Anschaulich wird von einem Einfrieren des Magnetfeldes in dem Supraleiter gesprochen.

[0025] Unter dem Begriff dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen ein Magnetfeld verstanden werden, welches in allen Raumrichtungen unterschiedliche Magnetfeldorientierungen haben kann. Dies kann beispielsweise erreicht werden, wenn mehrere Einzelmagnete verwendet werden, welche jeweils ein Magnetfeld erzeugen, wobei die jeweiligen Magnetfelder Feldlinien aufweisen, die zueinander nicht parallel verlaufen.

[0026] Der Begriff vordefinierte Bahn kann im Rahmen dieser Beschreibung mit der Bedeutung verwendet werden, eine fiktive (imaginäre), nicht-strukturelle Bewegungsstrecke zu beschreiben, entlang deren sich beispielsweise die Schusseintragsvorrichtung bewegen kann bzw. im Betrieb bewegt. Die vordefinierte Bahn kann beispielsweise kreisförmig, ellipsenförmig oder allgemein abgerundet oder oval sein. Die vordefinierte Bahn kann beispielsweise in dem Webfach verlaufen, so dass anschaulich die Schusseintragsvorrichtung in dem Webfach entlang der vordefinierte Bahn bewegt werden kann.

[0027] Fig. 1A veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen, und Fig. 1B veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß weiteren verschiedenen Ausführungsformen.

[0028] Wie in Fig. 1A veranschaulicht, kann die Rundwebmaschine 100 in verschiedenen Ausführungsformen eine Schusseintragsvorrichtung 110 zum Eintragen eines Schusselements 118 in ein Gewebe aufweisen, wobei die Schusseintragsvorrichtung 110 ein Reservoir 116 aufweist zum Vorhalten des Schusselements 118. Die Schusseintragsvorrichtung 110 kann eine Magnetanordnung 112 aufweisen, wobei die Magnetanordnung 112 ein Magnetfeld MF erzeugt, wie beispielsweise in Fig. 2A dargestellt. Die Rundwebmaschine 100 kann ferner ein Kupplungselement 120 aufweisen, welches eine Supraleiteranordnung 122 mit ein oder mehreren Supraleitern 124 aufweist. Die Supraleiteranordnung 122 und die Magnetanordnung 112 können derart eingerichtet sein, dass die Magnetanordnung 112 in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung 122 gelagert werden kann, dass ein Luftspalt L zwischen dem Kupplungselement 120 und der Schusseintragsvorrichtung 110 gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang einer vordefinierten Bahn 130, wie beispielsweise in Fig. 3A veanschaulicht, geführt wird, wenn das Kupplungselement 120 bewegt wird.

[0029] Der Luftspalt L zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und dem Kupplungselement 120, wie beispielsweise in Fig. 3B veanschaulicht, kann beispielsweise bereitgestellt werden, wenn die Supraleiteranordnung 122 in einem supraleitenden Zustand vorliegt und in dieser Relativposition relativ zur Magnetanordnung 112 eingekühlt wurde.

[0030] Anschaulich können die Supraleiteranordnung 122 und die Magnetanordnung 112 derart in Wirkverbindung stehen bzw. zueinander derart gelagert werden, dass der Luftspalt L zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und dem Kupplungselement 120 beim Betrieb der Rundwebmaschine 100 im Wesentlichen gleich (konstant) bleibt, beispielsweise unabhängig von den Betriebsbedingungen. Ferner kann die Wirkverbindung zwischen der Supraleiteranordnung 122 und der Magnetanordnung 112 derart vorliegen, dass ein Versatz der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zu dem Kupplungselement 120 beim Betrieb der Rundwebmaschine 100 im Wesentlichen vermieden und/oder verhindert wird. Beispielsweise kann die vordefinierte Position der Magnetanordnung 112 relativ zu der Supraleiteranordnung 122 bei der Führung der Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 mittels dem bewegenden Kupplungselement 120 unverändert bleiben.

[0031] Mit Verweis in Figs. 2A-2C wird nachfolgend das Prinzip der supraleitenden Lagerung und/oder Bewegung der Supraleiteranordnung 122 relativ zu der Magnetanordnung 112 erklärt, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.

[0032] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 derart ausgebildet sein, dass magnetische Flusslinien FL, welche von dem Magnetfeld MF der Magnetanordnung 112 definiert werden, innerhalb der ein oder mehreren Supraleiter 124 der Supraleiteranordnung 122 eingefroren werden können. In verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 ferner derart ausgebildet sein, dass eine Flusslinienverteilung in den ein oder mehreren Supraleitern 124 der Supraleiteranordnung 122 ausgebildet werden kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld MF der Magnetanordnung 112 definiert ist. Dabei kann beispielsweise die Flusslinienverteilung der räumlichen Verteilung desjenigen Magnetfeldes, welches beim Einfrieren den jeweiligen Supraleiter durchdringt, entsprechen.

[0033] Dies kann beispielsweise erfolgen, wenn die Magnetanordnung 112 in eine vordefinierte Position relativ zu der Supraleiteranordnung 122 gebracht wird, bei welcher magnetische Feldlinien FLMF des Magnetfeldes MF der Magnetanordnung 112 durch die ein oder mehreren in einem nicht-supraleitenden Zustand befindlichen Supraleiter 124 der Supraleiteranordnung 122 durchlaufen, und anschließend die Supraleiteranordnung 122 in der vordefinierten Position relativ zu einem supraleitenden Zustand umgewandelt bzw. in einen supraleitenden Zustand gebracht wird. Eine entsprechende ausführliche Beschreibung des Positionierens der Supraleiteranordnung 122 in der vordefinierten Position wird im Zusammenhang mit dem Verfahren zum Betreiben der Rundwebmaschine, beispielsweise in Fig. 6, näher erläutert.

[0034] Durch die supraleitende Lagerung und/oder Bewegung der Supraleiteranordnung 122 mittels der Magnetanordnung 112 kann eine feste, und stabile (schwebende) Positionierung der Supraleiteranordnung 122 relativ zu der Magnetanordnung 112 gewährleistet werden, mit Haltekräften von mehr als 500 N, beispielsweise mehr als 1000 N, beispielsweise mittels der gleichzeitigen Abstoßungs- und Anziehungskräfte der ein oder mehreren Supraleiter 124 gegenüber dem Magnetfeld MF der Magnetanordnung 112. Diese Positionierung kann beispielsweise unabhängig vom Gewicht der Schusseintragsvorrichtung 110, welches sich durch das Abspulen bzw. das Verweben des Schussfadens des Schusselements 118 verringert oder kleiner wird, erzielt werden.

[0035] Dadurch kann es beispielsweise ferner auf Kompensationsmittel verzichtet werden, welche die Veränderung der Schwerkraft der Schusseintragsvorrichtung 110 beim Betrieb der Rundwebmaschine 100 kompensieren müssen, wenn die Drehachse der Rundwebmaschine 100 beispielsweise vertikal ist, und die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 im Wesentlichen in tangentialer Richtung geführt wird, bezogen auf die Drehachse der Rundwebmaschine 100. Dies wird im Zusammenhang mit der Beschreibung der Fig. 3C ausführlicher beschrieben.

[0036] In verschiedenen Ausführungsformen kann die magnetische Wechselwirkung, welche zwischen der Supraleiteranordnung 122 und der Magnetanordnung 112 bereitgestellt ist, derart erfolgen, dass beispielsweise eine Haltekraft in einem Bereich von 500 N bis 3000 N erzeugt wird. Derart große Haltekräfte können nicht auf effiziente Weise mittels Permanentmagneten bereitgestellt werden. Ferner können auch mehrdimensionale Kräfte, wie sie mittels der magnetischen Wechselwirkung zwischen der Supraleiteranordnung 122 und der Magnetanordnung 112 bereitgestellt sein können, nicht auf effiziente Weise mittels Permanentmagneten bereitgestellt werden.

[0037] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 derart ausgebildet sein, dass die magnetischen Flusslinien FL mittels Pinningzentren 126 (Haftstellen), beispielsweise Defekte und/oder Störstellen, wie in Fig. 2A und FIG. 2C dargestellt, in der Struktur des Materials bzw. in dem Kristallgitter der ein oder mehreren Supraleitern 124 der Supraleiteranordnung 122 festgehalten werden können. Solche ein oder mehrere Supraleiter können beispielsweise als Supraleiter vom Typ II gekennzeichnet sein. Dabei können die ein oder mehreren Supraleiter 124 Bereiche 127 aufweisen, Flussschläuche genannt, in denen die magnetischen Flusslinien FL durch die ein oder mehreren Supraleiter 124 geführt bzw. eingefroren werden, wie in Fig. 2B veranschaulicht ist.

[0038] In verschiedenen Ausführungsformen können die ein oder mehreren Supraleiter 124 keramische Hochtemperatur-supraleiter, beispielsweise Ln-Barium-Kupferoxide (Ln = Y, Sm, Gd oder Nd) oder Bismut-Strontium-Calcium-Kupferoxide, Metallverbindungen, beispielsweise MgB2 oder FeSe, aufweisen oder daraus bestehen.

[0039] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Magnetanordnung 112 mehrere Einzelmagnete 114 mit voneinander unterschiedlicher Magnetfeldorientierung aufweisen (die mehreren Einzelmagnete 114 sind beispielsweise bezüglich einander entgegengesetzt gepolt), wie in Fig. 2A mittels der Pfeile dargestellt ist. Dabei können die mehreren Einzelmagnete 114 beispielsweise als Permanentmagnete ausgebildet sein. In einer Ausführungsform kann die Magnetanordnung 112 eingerichtet sein, ein dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld MF, beispielsweise in allen Raumrichtungen inhomogenes Magnetfeld MF, zu erzeugen. Nebeneinander angeordnete Magnete mit einander entgegengesetzter Polung können geeignet sein, auf effiziente Weise ein inhomogenes Magnetfeld bereitzustellen, da sich stets gekrümmte Magnetfeldlinien für das Gesamtmagnetfeld ergeben.

[0040] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner einen Sensor 125 aufweisen zum Überwachen, ob die Schusseintragsvorrichtung 110 in der vordefinierten Position ist. Dabei kann der Sensor 125 beispielsweise ein Abstandssensor sein. In verschiedenen Ausführungsformen kann der Sensor 125 oder ein Teil des Sensors 125 auf dem Kupplungselement 120 angeordnet sein, beispielsweise auf einem Träger 126 der Supraleiteranordnung 122. Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor oder ein Teil des Sensors 125 beispielsweise auf der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein. In einer Ausführungsform kann der Sensor oder ein Teil des Sensors 125 beispielsweise in der Rundwebmaschine 100 angeordnet sein, beispielsweise auf einem Bestandteil der Rundwebmaschine 100, welches sich im Betrieb der Rundwebmaschine 100 nicht bewegt, aber die vordefinierte Position der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zum Kupplungselement 120 im Betrieb der Rundwebmaschine 100 überwachen kann.

[0041] Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung einer Positionsänderung der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zu dem Kupplungselement 120, beispielsweise wenn die supraleitenden Eigenschaften der ein oder mehreren Supraleiter 124 nachlassen, beispielsweise, wenn die ein oder mehreren Supraleiter 124 in einem Temperaturbereich liegen, in welchem die ein oder mehreren Supraleiter 124 in einem nicht-supraleitenden Zustand sind, beispielsweise über der kritischen Temperatur der ein oder mehreren Supraleiter 124. Dadurch können Störungen und/oder Beschädigung des Kettfadenmaterials verhindert werden.

[0042] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Kupplungselement 120 bezüglich einer zu der Rotationsachse C1 der Rundwebmaschine 100 parallelen Richtung unterhalb der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein, wie beispielsweise in Fig. 3A veranschaulicht ist. Dabei kann die Supraleiteranordnung 122 in einer Ausführungsform in dem Kupplungselement 120 an einer Seite des Kupplungselements 120 angeordnet sein, welche an den Luftspalt L angrenzend ist, beispielsweise an einer Oberseite des Kupplungselements 120. Alternativ oder zusätzlich kann die Magnetanordnung 112 in der Supraleiteranordnung 122 an einer Seite der Supraleiteranordnung 122 angeordnet sein, welche an den Luftspalt L angrenzend ist, beispielsweise an einer Unterseite der Supraleiteranordnung 122.

[0043] Der Luftspalt L und/oder die vordefinierte Position können derart gewählt werden, dass Reibungen der Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder des Kupplungselements 120 mit den Kettfäden 140 minimiert oder verhindert werden können. In einer Ausführungsform kann die Schusseintragsvorrichtung 110 in der Rundwebmaschine 100 derart eingerichtet und gelagert sein, dass ein beidseitiger Radialdruck auf Kettfäden 140 des Gewebes während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 vermieden wird. Dies wird beispielsweise in Zusammenhang mit der Beschreibung der Fig. 3C ausführlicher beschrieben.

[0044] In der erfindungsgemäßen Rundwebmaschine 100 kann die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 gemäß verschiedenen Ausführungsformen im Wesentlichen in tangentialer Richtung geführt werden, bezogen auf die Drehachse der Rundwebmaschine 100. In verschiedenen Ausführungsformen kann die Drehachse der Rundwebmaschine 100 vertikal gerichtet sein. Alternativ kann die Drehachse der Rundwebmaschine 100 horizontal gerichtet sein. Zur Vereinfachung der gesamten Beschreibung sind folgend Ausführungsformen beschrieben, in welcher die Drehachse der Rundwebmaschine 100 vertikal gerichtet ist, wobei diese Ausführungsformen analog gelten, wenn die Drehachse der Rundwebmaschine 100 horizontal gerichtet ist.

[0045] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 eine Kühlvorrichtung 128 aufweisen, welche derart eingerichtet ist, dass die Kühlvorrichtung 128 die ein oder mehreren Supraleiter 124 zumindest in einem vordefinierten Temperaturbereich halten kann. In einer Ausführungsform kann der vordefinierte Temperaturbereich derart gewählt sein, dass die ein oder mehreren Supraleiter 124 der Supraleiteranordnung 122 in einem supraleitenden Zustand sind, beispielsweise in der gemischten Phase, auch Shubnikov Phase genannt.

[0046] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Kühlvorrichtung 128 von der Supraleiteranordnung 122, beispielsweise zum (Wieder-)Abkühlen der Kühlvorrichtung 128, getrennt werden und/oder aus der Rundwebmaschine 100 entfernt werden. Dies kann beispielsweise von Vorteil sein, wenn die Schusseintragsvorrichtung 110 die Supraleiteranordnung 122 aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann die Kühlvorrichtung 128 beispielsweise während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 gekühlt werden. Dies kann eine Verkürzung der Wartungszeit ermöglichen, wobei der Warendurchsatz der Rundwebmaschine 100 im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wird.

[0047] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 beispielsweise ein Kühlsystem (nicht dargestellt) zum Wärme-Abführen aufweisen, welches außerhalb dem Kupplungselement 120 angeordnet ist aber mit dem Kupplungselement 120 und/oder mit den ein oder mehreren Supraleitern 124 im thermischen Kontakt ist.

[0048] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 beispielsweise derart eingerichtet sein, dass ein Kühlmittel, beispielsweise eine kühlende Flüssigkeit, von dem Kühlsystem bis zu der Kühlvorrichtung 128 durchlaufen kann und zurück zum Kühlsystem geführt werden kann.

[0049] In weiteren verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 beispielsweise derart eingerichtet sein, dass eine Verbindung zwischen dem Kühlsystem und der Kühlvorrichtung 128 ein thermisch leitendes Material, beispielsweise aus Kupfer, aufweist oder daraus besteht, welches die Kühlleistung von Kühlsystem bis zu der Kühlvorrichtung 128 übertragen kann.

[0050] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Supraleiteranordnung 122 einen Temperatursensor (nicht dargestellt) zum Kontrollieren der Temperatur der Kühlvorrichtung 128 aufweisen.

[0051] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann das Reservoir 116 zum Vorhalten des Schusselements 118 lösbar mit der Schusseintragsvorrichtung 110 verbunden sein. Dies kann einen Tausch des Schusselements 118 (z.B. eines Schussfadens als Schusselement) und/oder der Schussspule ermöglichen, ohne die Schusseintragsvorrichtung 110 vom dem Kupplungselement 120 entkoppeln zu müssen. Dadurch kann eine Beeinträchtigung in dem Warendurchsatz für die Herstellung der Gewebe durch die Rundwebmaschine 100 verringert bzw. verhindert werden. Somit kann die Rundwebmaschine 100 effizient ein Gewebe herstellen. Beispielsweise kann eine Entkopplung der Schusseintragsvorrichtung 110 vom dem Kupplungselement 120 mittels Erwärmung der Supraleiteranordnung 122 und/oder der ein oder mehreren Supraleiter 124 erfolgen derart, dass die Supraleiteranordnung 122 und/oder die ein oder mehreren Supraleiter 124 in einem nicht-supraleitenden Zustand vorliegen.

[0052] Zur Vereinfachung der gesamten Beschreibung sind Ausführungsformen beschrieben, die Magnetanordnung 112 in der Schusseintragsvorrichtung 110 und die Supraleitungsanordnung 122 in dem Kupplungselement 120 angeordnet sind, wobei diese Ausführungsformen analog gelten, wenn die Magnetanordnung 112 in dem Kupplungselement 120 und die Supraleitungsanordnung 122 in der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sind, beispielsweise wie in Fig. 1B veranschaulicht ist.

[0053] Fig. 3A veranschaulicht eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen; Fig. 3B veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 3A; und Fig. 3C veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 3A.

[0054] Figs. 3A, 3B und 3C zeigen die Rundwebmaschine 100 der Figs. 1A, 1B, wobei gemäß verschiedenen Ausführungsformen das Kupplungselement 120 bezüglich einer senkrechten axialen Richtung der Rundwebmaschine 100 unterhalb der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein kann. Die folgende Beschreibung der Figs. 3A bis 3C kann für eine Anordnung des Kupplungselements 120 oberhalb der Schusseintragsvorrichtung 110 analog gelten.

[0055] Wie in Fig. 3A veranschaulicht ist, kann die Rundwebmaschine 100 mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 aufweisen. In verschiedenen Ausführungsformen können die mehreren Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 jeweils mit einem vordefinierten Abstand voneinander (in gleichen Abständen voneinander) entlang der vordefinierten Bahn 130 angeordnet sein. Zur Vereinfachung der detaillierten Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen werden die detaillierten Erläuterungen auf einem Paar von Schusseintragsvorrichtung 110 und Kupplungselement 120 gerichtet, wobei die gesamte detaillierte Beschreibung für mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 analog gilt.

[0056] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner ein Antriebssystem 150, 152 eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements 120 aufweisen, so dass die Schusseintragsvorrichtung 110 indirekt mittels des Kupplungselements 120 mechanisch angetrieben werden kann.

[0057] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 einen mit dem Kupplungselement 120 mechanisch verbundenen Antriebring (nicht dargestellt) zum Halten bzw. Führen des Kupplungselements 120 aufweisen, welcher beispielsweise drehbar im Umfang gelagert sein kann. Beispielsweise kann der Antriebring an der vordefinierten Bahn 130 angeordnet sein, z.B. unterhalb des Kupplungselements 120. Dabei kann der Antriebsring beispielsweise mit der Welle der Rundwebmaschine drehbar verbunden sein. In einer Ausführungsform kann der Antriebsring beispielsweise von einem an der Welle oder relativ zu der Welle der Rundwebmaschine koaxial angeordneten Antrieb (z.B. von einem Motor des Antriebssystems) getrieben werden. Alternativ kann der Antriebsring in einer anderen Ausfürhungsform am Umfang angetrieben werden, beispielsweise mit einem Außenumfangsantrieb (nicht dargestellt).

[0058] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 beispielsweise zumindest ein Zahnradgetriebe und ein Zahnrad zum Übertragen ein Drehmoment eines Motors des Antriebssystems 150, 152 zu dem Kupplungselement 120 aufweisen (nicht dargestellt). Das Antriebssystem 150, 152 kann ferner mit einer Steuereinheit verbunden sein, welche beispielsweise intern oder extern (beispielsweise durch Fernsteuerung) zu der Rundwebmaschine angeordnet sein kann.

[0059] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 eine drehbar gelagerte Halterung 150 zum Halten bzw. Führen des Kupplungselements 120 aufweisen. Dabei kann beispielsweise ein Motor des Antriebssystems 150, 152 (nicht dargestellt) zum Drehen der Halterung 150 an der Drehachse C1 der Rundwebmaschine 100, beispielsweise unterhalb der Drehachse C1, angeordnet sein. Beispielsweise kann die Halterung 150 in verschiedenen Ausführungsformen koaxial zu der Drehachse C1 der Rundwebmaschine 100 gelagert sein. Zum Halten bzw. Führen des Kupplungselements 120 kann die Halterung 150 beispielsweise mit dem Kupplungselement 120 mechanisch verbunden sein, beispielsweise kann die Halterung 150 bezüglich einer radialen Richtung der Rundwebmaschine 100 radial an dem Kupplungselement 120 angeordnet sein. In einer Ausführungsform kann das Antriebssystem 150, 152 beispielsweise einen Arm 152 aufweisen, welcher die Halterung 150 mit dem Kupplungselement 120 verbindet. Dabei kann sich der Arm 152 beispielsweise senkrecht zu der Drehachse C1 in einer Radialrichtung erstrecken. In verschiedenen Ausführungsformen kann das Antriebssystem 150, 152 außerhalb des Webfachs 142 der Rundwebmaschine 100 angeordnet sein.

[0060] In verschiedenen Ausführungsformen kann ein Bestandteil des Antriebssystems 150, 152, beispielsweise der Arm 152, als Träger für die Übertragung der Kühlleistung von dem Kühlsystem bis zu der Kühlvorrichtung 128 dienen. Beispielsweise kann das Kühlmittel vom Kühlsystem mittels einer Leitung auf dem Arm 152 zu der Kühlvorrichtung 128 geführt werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Arm 152 als Träger für das thermisch leitende kühlende Material verwendet werden.

[0061] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner eine Führungsstruktur 132 aufweisen, welche die vordefinierte Bahn 130 der Schusseintragsvorrichtung 110 radial zumindest abschnittsweise, beispielsweise vollständig, umgibt.

[0062] In verschiedenen Ausführungsformen können die Schusseintragsvorrichtung 110 und die Führungsstruktur 132 derart eingerichtet sein, dass die Schusseintragsvorrichtung 110 während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 an der Führungsstruktur 132, beispielsweise an einer Innenfläche der Führungsstruktur 132, radial abgestützt ist, wenn die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 geführt wird. Dabei kann die Schusseintragsvorrichtung 110, wenn die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang der vordefinierten Bahn 130 geführt wird, den gleichen Abstand zu der Führungsstruktur 132 haben. Die Führungsstruktur 110 kann somit die radial wirkenden Fliehkräfte aufnehmen, welche entstehen, wenn sich die Schusseintragsvorrichtung 110 in der Rundwebmaschine 100 dreht.

[0063] Die Führungsstruktur 132 kann in verschiedenen Ausführungsformen Webblättchen (Rietstäbe) aufweisen, beispielsweise in Form eines Riets oder eines Webkamms, wobei die Webblättchen voneinander durch Schlitze getrennt sind, wodurch die Kettfäden 140 laufen. Die Führungsstruktur 132 kann in verschiedenen Ausführungsformen profiliert sein, beispielsweise durch eine halboffene Ausnehmung (L), eine annähernd U-förmige (C) Ausnehmung oder eine U-förmige Ausnehmung, beispielsweise mit einer oder zwei Seitenkanten. Die profilierte Führungsstruktur 132 kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass ein Führungskanal für die Schusseintragsvorrichtung 110 gebildet ist.

[0064] In verschiedenen Ausführungsform können die Webblättchen der Führungsstruktur 132 beispielsweise aus Metall ausgebildet sein. In einer Ausführungsform können die Webblättchen der Führungsstruktur 132 beispielsweise als Magnete ausgebildet sein. Dies kann beispielsweise ermöglichen, dass die Abstützung der Schusseintragsvorrichtung 110 durch magnetische Kräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 mit Supraleiteranordnung 122 und der Führungsstruktur 132 erfolgen kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Schusseintragsvorrichtung 110 beispielsweise Führungsrollen 113 zum Abstützen der Schusseintragsvorrichtung 110 an der Führungsstruktur 132 aufweisen. Die Führungsrollen 113 können eine Drehachse C2 aufweisen, welche parallel zu der Drehachse C1 der Rundwebmaschine 100 ist. Dabei können zumindest zwei Führungsrollen 113, beispielsweise drei Führungsrollen 113 in der Schusseintragsvorrichtung 110 montiert oder angeordnet sein, beispielsweise zwei Führungsrollen 113 an einer unteren Seite der Schusseintragsvorrichtung 110 und eine Führungsrolle 113 an einer oberen Seite der Schusseintragsvorrichtung 110, oder umgekehrt. Alternativ oder zusätzlich kann die Schusseintragsvorrichtung 110 beispielsweise ferner Stützrollen 115 aufweisen, welche eine Drehachse C3 aufweisen, welche senkrecht zu der Drehachse C1 der Rundwebmaschine 100 in der Radialrichtung ist. Die Stützrollen 115 können beispielsweise in Axialrichtung die Schusseintragsvorrichtung 110 stützen. Ferner können die Stützrollen 115 als Sicherheitseinrichtung zum Verhindern des Absturzes der Schusseintragsvorrichtung 110, beispielsweise auf das Kupplungselement 120 dienen, beispielsweise bei einem Ausfall der Supraleiteranordnung 122 und/oder der Kühlvorrichtung 128.

[0065] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder die Führungsstruktur 132 in der Rundwebmaschine 100 derart eingerichtet und gelagert sein, dass ein beidseitiger Radialdruck auf Kettfäden 140 des Gewebes während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 vermieden wird.

[0066] In einer Ausführungsform kann die Führungsstruktur 132 und/oder das Profil der Führungsstruktur 132 beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass die Kettfäden 140 während der Führung der Schusseintragsvorrichtung 110 nicht in Kontakt treten bzw. nicht durch Führungsrollen und/oder Stützrollen überrollt werden. Dabei können beispielsweise die Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder die Führungsstruktur 132 derart ausgestaltet sein, dass die Kettfäden 140 ober- bzw. unterhalb einer oberen bzw. unteren Lauffläche der Führungsstruktur 132 von der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein können.

[0067] In einer weiteren Ausführungsform kann die Schusseintragsvorrichtung 110 frei von Stützrollen 115 sein, welche die Schusseintragsvorrichtung 110 in Axialrichtung stützen. Beispielsweise kann es auf Stützrollen 115 verzichtet werden, wenn die Drehachse C1 der Rundwebmaschine 100 horizontal orientiert ist, wobei beispielsweise die Führungsrollen 113 die Schwerkräfte aufnehmen können.

[0068] In verschiedenen Ausführungsform kann das Kupplungselement 120 mechanisch drehbar gelagert sein und entlang der Führungsstruktur 132, wie in Fig. 3B veranschaulicht ist, oder einer weiteren Führungsstruktur 134, wie in Fig. 3C veranschaulicht ist, und/oder entlang einer Innenfläche davon bewegbar sein. Das Kupplungselement 120, die Führungsstruktur 132 und/oder die weitere Führungsstruktur 134 können dabei analog ausgestaltet sein, wie die Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder der Führungsstruktur 132 relativ zueinander, beispielsweise bezüglich der Form, des Profils und/oder des Materials der Führungsstruktur 134 und/oder bezüglich der Ausstattung des Kupplungselements 120 mit Führungsrollen 113 und/oder Stützrollen 115.

[0069] Fig. 4A veranschaulicht eine schematische Draufsicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen weiteren Ausführungsformen; Fig. 4B veranschaulicht eine schematische Perspektivansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 4A; Fig. 4C veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht eines Teils einer Rundwebmaschine, gemäß verschiedenen Ausführungsformen der Fig. 4A.

[0070] Figs. 4A, 4B und 4C zeigen die Rundwebmaschine 100 der Figs. 1A, 1B, wobei gemäß verschiedenen Ausführungsformen das Kupplungselement 120 bezüglich einer radialen Richtung der Rundwebmaschine 100 neben, beispielsweise hinter, der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein kann. Die Rundwebmaschine 100 der Figs. 4A, 4B und 4C kann Ausführungsformen entsprechend der in den Figs. 1A bis 3C beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, außer wenn in diesem Abschnitt ausdrücklich anders beschrieben ist.

[0071] Wie in Fig. 4A und genauso wie in Fig. 3A veranschaulicht ist, kann die Rundwebmaschine 100 mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 aufweisen. Zur Vereinfachung der detaillierten Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen werden die detaillierten Erläuterungen auf einem Paar von Schusseintragsvorrichtung 110 und Kupplungselement 120 gerichtet, wobei die gesamte detaillierte Beschreibung für mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen 110 und Kupplungselementen 120 analog gilt.

[0072] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Rundwebmaschine 100 ferner eine Führungsstruktur 134 aufweisen, welche die vordefinierte Bahn 130 der Schusseintragsvorrichtung 110 radial zumindest abschnittsweise, beispielsweise vollständig, umgibt. In verschiedenen Ausführungsformen können das Kupplungselement 120 und die Führungsstruktur 134 derart eingerichtet sein, dass das Kupplungselement 120 während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 an der Führungsstruktur 134, beispielsweise an einer Innenfläche der Führungsstruktur 134, abgestützt ist.

[0073] Dabei können die Führungsstruktur 134 und/oder das Kupplungselement 120 entsprechend den in den Fig. 3A bis 3C beschriebenen Ausführungsformen derart eingerichtet bzw. ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Führungsstruktur 134 in einer Ausführungsform zum Stützen des Kupplungselements 120 kammförmig (z.B. mit Webblättchen) und/oder profiliert sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Kupplungselement 120 beispielsweise Führungsrollen 123 und/oder Stützrollen aufweisen.

[0074] Dadurch, dass die Schusseintragsvorrichtung 110 von dem an der Führungsstruktur 134 abgestützten Kupplungselement 120 geführt werden kann, können die Fliehkräfte während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 von dem Kupplungselement 120 bzw. von der Führungsstruktur 134 aufgenommen werden. Dies kann ermöglichen, dass eine Führungsstruktur 132, Führungsrollen 113 für die Schusseintragsvorrichtung 110 entfallen können. In einer Ausführungsform kann die starke supraleitende Wechselwirkung zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und dem Kupplungselement 120 eine stabile supraleitende Lagerung und/oder Bewegung der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zu dem Kupplungselement 120 ermöglichen, sodass Stützrollen 123 in der Schusseintragsvorrichtung 110 entfallen können.

[0075] Wie in Fig. 4C veranschaulicht ist, kann das Kupplungselement 120 beispielweise in dem Webfach 142 angeordnet sein.

[0076] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Kupplungselement 120 kontaktlos, beispielsweise schwebend, angetrieben werden, beispielsweise mittels einer weiteren magnetischen supraleitenden Lagerung. Dabei kann ein Antriebssystem (nicht dargestellt) beispielsweise eine Mehrzahl von Einzelmagneten aufweisen, und das Kupplungselement 120 kann eine weitere Supraleiteranordnung (nicht dargestellt) aufweisen. Die Mehrzahl von Einzelmagneten des Antriebssystems und die weitere Supraleiteranordnung des Kupplungselements 120 können derart eingerichtet und/oder gelagert sein, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement 120 und dem Antriebssystem gebildet ist. In einer Ausführungsform können die Kettfäden 140 zwischen dem Kupplungselement 120 und dem Antriebssystem hindurch geführt werden.

[0077] Fig. 5 veranschaulicht eine schematische Querschnittansicht einer Schusseintragsvorrichtung 110 einer Rundwebmaschine 100, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.

[0078] Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110 derart eingerichtet sein, dass Reibungskräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und den Kettfäden 140 reduziert bzw. verhindert werden können.

[0079] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110 ein Gehäuse aufweisen, dessen Oberflächen eine niedrige Rauheit aufweisen, beispielsweise glatt sind. Dies kann beispielsweise Reibungskräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und den Kettfäden 140 reduzieren, für den Fall diese während des Betriebs der Rundwebmaschine 100 im körperlichen Kontakt kommen.

[0080] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Schusseintragsvorrichtung 110, beispielsweise zum Unterstützen des Öffnens des Webfachs 142 beim Eintreten der Schusseintragsvorrichtung 110 in das Webfach 142, ein oder mehrere Schussfinger 111 zum Öffnen des Webfachs 142 der Rundwebmaschine 100 aufweisen, wie in Fig. 5 veranschaulicht ist. Die ein oder mehrere Schussfinger 111 können beispielsweise an einem oder beiden bezüglich der Längsrichtung Endabschnitten der Schusseintragsvorrichtung 110 angeordnet sein. Dies kann ermöglichen, dass die Reibungskräfte zwischen der Schusseintragsvorrichtung 110 und den Kettfäden 140 weiter reduziert werden können.

[0081] Wie Fig. 5 zeigt, kann die Schusseintragsvorrichtung 110 in verschiedenen Ausführungsformen eine erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a aufweisen zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden 140a, welche die Schusseintragsvorrichtung 110 auf einer ersten Seite 110a passieren. Dabei kann die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden 140a ortsfest verbleibt. Alternativ oder zusätzlich kann die Schusseintragsvorrichtung 110 in verschiedenen Ausführungsformen eine zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b aufweisen zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden 140b, welche die Schusseintragsvorrichtung 110 auf einer zweiten Seite 110b passieren. Dabei kann die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden 140b ortsfest verbleibt.

[0082] Durch die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b kann ermöglicht werden, dass die Kettfäden 140a, 140b, welche die Schusseintragsvorrichtung 110 passieren, reduzierte bzw. abwesende Reibungskräfte von der Schusseintragsvorrichtung 110 erleiden können. Beispielsweise können die Kettfäden 140a, 140b keine Relativbewegung in Umlaufrichtung zu den Kontaktflächen mit der Schusseintragsvorrichtung 110 aufweisen, mit der die Kettfäden 140a, 140b in Berührung kommen, wenn sie die Schusseintragsvorrichtung 110 passieren. Anschaulich können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117b derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden 140a, 140b ortsfest verbleiben können.

[0083] In verschiedenen Ausführungsform können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b in Form eines umlaufenden (beispielsweise umlaufend beweglich gelagerten) Bands ausgebildet werden. Dabei kann das Laufband beispielsweise derart eingerichtet sein, dass die Kettfäden frei von vom Laufband ausgeübten Druck bleiben. Beispielsweise kann das Laufband weich und/oder locker eingerichtet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das umlaufende Band beispielsweise mit einer Geschwindigkeit derart bewegt werden, dass ein jeweiliger Kettfaden 140a, 140b auf dem umlaufenden Band abgelegt werden kann und entgegen der Bewegungsrichtung der Schusseintragsvorrichtung 110 relativ zu der Schusseintragsvorrichtung 110 transportiert werden kann.

[0084] In verschiedenen Ausführungsform können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b mit den oben beschriebenen Führungsrollen 113 der Schusseintragsvorrichtung 110 derart verbunden sein, dass die Führungsrollen 113 die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b antreiben können, beispielsweise mittels einer Bandverbindung. Dadurch können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b mit einer Geschwindigkeit getrieben werden, welche die gleiche sein kann, wie die Laufgeschwindigkeit der Kettfaden 140a, 140b relativ zu der Schusseintragsvorrichtung 110. In verschiedenen Ausführungsformen können die erste Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung 117b derart eingerichtet sein, dass die Kontaktfläche relativ zu der Schusseintragsvorrichtung 110 in eine Richtung bewegt wird, welche entgegengesetzt einer Richtung ist, entlang der sich die Schusseintragsvorrichtung 110 bewegt. Dabei kann die Richtung der ersten Kettfaden-Transportvorrichtung 117a und der zweiten Kettfaden-Transportvorrichtung 117b eine entgegengesetzte Laufrichtung sein, als die Richtung der Schusseintragsvorrichtung 110 während des Betriebs der Rundwebmaschine 100.

[0085] Fig. 6 veranschaulicht ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Rundwebmaschine 100, gemäß verschiedenen Ausführungsformen.

[0086] Gemäß verschiedenen Aspekten kann ein Verfahren 600 zum Betreiben einer Rundwebmaschine 100 einen Schritt des Positionierens 602 einer Supraleiteranordnung 122 eines Kupplungselements 120 der Rundwebmaschine 100 in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung 112 einer Schusseintragsvorrichtung 110 der Rundwebmaschine 100, wobei ein Luftspalt L zwischen dem Kupplungselement 120 und der Schusseintragsvorrichtung 110 in der vordefinierten Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung 110 zum Eintragen eines Schusselements 118 in ein Gewebe eingerichtet ist. Das Verfahren kann ferner ein Einkühlen 604 des Kupplungselements 120 bis auf eine Temperatur aufweisen, bei welcher die Supraleiteranordnung 122 des Kupplungselements 120 supraleitende Eigenschaften aufweist; und ein Antreiben 606 des Kupplungselements 120, um die Schusseintragsvorrichtung 110 entlang einer vordefinierten Bahn 130 zu führen.

[0087] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Positionieren 602 mittels einer von der Rundwebmaschine 100 abnehmbaren oder in der Rundwebmaschine 100 beweglich gelagerten Positioniervorrichtung erfolgen. Die Positioniervorrichtung kann zum Positionieren der Magnetanordnung 112 in der vordefinierten Position relativ zu der Supraleiteranordnung 122 und/oder zum Positionieren der Supraleiteranordnung 122 in der vordefinierten Position relativ zu der Magnetanordnung 112 zum Festlegen der vordefinierten Position während des Einkühlens 604 der Supraleiteranordnung 122 eingerichtet sein.

[0088] In verschiedenen Ausführungsformen kann die Positioniervorrichtung beispielsweise ein oder mehrere Stifte zur mechanischen Halterung der Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder des Kupplungselements 120 aufweisen, welche derart eingerichtet und angeordnet sind, dass die Stifte das Kupplungselement 120 und/oder die Schusseintragsvorrichtung 110 durch die Kettfäden 140 stützen, tragen oder lagern können.

[0089] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Einkühlen 604 ein Aktivieren der Kühlvorrichtung 128 aufweisen, beispielsweise mittels Einbringen der abnehmbaren Kühlvorrichtung 128 in die Supraleiteranordnung 122 oder ein Einschalten des Kühlsystems zum Kühlen der Kühlvorrichtung 128.

[0090] In verschiedenen Ausführungsformen kann das Verfahren 600 ferner zwischen dem Einkühlen 604 und dem Antreiben 606 des Kupplungselements 120 einen Schritt des Entkoppelns der Schusseintragsvorrichtung 110 und/oder des Kupplungselements 120 mit der Positioniervorrichtung und einen Schritt des Entfernens der Positioniervorrichtung aus dem Webfach 142 aufweisen.

[0091] Es versteht sich, dass Funktionen, Ausführungsformen, etc. die hierin mit Bezug auf ein Verfahren beschrieben sind auch in gleicher oder ähnlicher Weise in einer Vorrichtung implementiert sein können und vice versa.

[0092] Gemäß verschiedenen Aspekten kann eine Verwendung einer hierin beschriebene Rundwebmaschine 100 gemäß der vorliegenden Erfindung zum Herstellen eines Gewebes bereitgestellt werden, wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes Keramik-, Carbon-, Aramid-, Glasfasern und/oder Kombinationen davon aufweisen oder daraus bestehen.

[0093] Es versteht sich, dass die Erfindung jegliche Kombination von den oben beschriebenen Ausführungsformen umfasst, die hierin als zur erfindungsgehörend beschrieben wurden.

[0094] Im Folgenden werden verschiedene Beispiele beschrieben, die sich auf das hierin Beschriebene und in den Figuren Dargestellte beziehen.

[0095] Beispiel 1 ist eine Rundwebmaschine, aufweisend eine Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung ein Reservoir aufweist zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung eine Magnetanordnung zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist; ein Kupplungselement, welches eine Supraleiteranordnung mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist, wobei die Supraleiteranordnung und die Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn geführt wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.

[0096] Beispiel 2 ist eine Rundwebmaschine, aufweisend eine Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung ein Reservoir aufweist zum Vorhalten des Schusselements, und wobei die Schusseintragsvorrichtung eine Supraleiteranordnung mit ein oder mehreren Supraleitern aufweist; ein Kupplungselement, welches eine Magnetanordnung zum Erzeugen eines Magnetfeldes aufweist, wobei die Supraleiteranordnung und die Magnetanordnung derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn geführt wird, wenn das Kupplungselement bewegt wird.

[0097] In Beispiel 3 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 1 oder Beispiel 2 optional aufweisen, dass die Supraleiteranordnung derart ausgebildet ist, dass magnetische Flusslinien, welche von dem Magnetfeld der Magnetanordnung definiert werden, innerhalb der ein oder mehreren Supraleiter der Supraleiteranordnung eingefroren werden können.

[0098] In Beispiel 4 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 3 optional aufweisen, dass die magnetischen Flusslinien mittels Pinningzentren (Haftstellen) in den ein oder mehreren Supraleitern der Supraleiteranordnung festgehalten werden können.

[0099] In Beispiel 5 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 4 optional aufweisen, dass die Magnetanordnung mehrere Einzelmagnete mit voneinander unterschiedlicher Magnetfeldorientierung aufweist, wobei die mehreren Einzelmagnete vorzugsweise als Permanentmagnete ausgebildet sind.

[0100] In Beispiel 6 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 5 optional aufweisen, dass die Magnetanordnung eingerichtet ist, ein dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld zu erzeugen.

[0101] In Beispiel 7 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 6 optional aufweisen, dass die Supraleiteranordnung derart ausgebildet ist, dass eine Flusslinienverteilung in den ein oder mehreren Supraleitern der Supraleiteranordnung ausgebildet werden kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld der Magnetanordnung definiert ist.

[0102] In Beispiel 8 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 7 optional aufweisen, dass das Kupplungselement bezüglich einer senkrechten axialen Richtung der Rundwebmaschine unterhalb der Schusseintragsvorrichtung angeordnet ist.

[0103] In Beispiel 9 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 8 optional aufweisen, dass die Supraleiteranordnung eine Kühlvorrichtung aufweist, welche derart eingerichtet ist, dass die Kühlvorrichtung die ein oder mehreren Supraleiter zumindest in einem vordefinierten Temperaturbereich halten kann, wobei vorzugsweise die Supraleiteranordnung einen Temperatursensor zum Kontrollieren der Temperatur der Kühlvorrichtung aufweist.

[0104] In Beispiel 10 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 9 optional aufweisen, dass der vordefinierte Temperaturbereich derart gewählt ist, dass die ein oder mehreren Supraleiter der Supraleiteranordnung in einem supraleitenden Zustand sind.

[0105] In Beispiel 11 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 10 optional aufweisen, dass das Reservoir zum Vorhalten des Schusselements lösbar mit der Schusseintragsvorrichtung verbunden ist.

[0106] In Beispiel 12 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 11 optional aufweisen, dass die Rundwebmaschine ferner einen Sensor zum Überwachen, ob die Schusseintragsvorrichtung in der vordefinierten Position ist, wobei der Sensor vorzugsweise ein Abstandssensor ist.

[0107] In Beispiel 13 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 12 optional aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung in der Rundwebmaschine derart eingerichtet und gelagert ist, dass ein beidseitiger Radial druck auf Kettfäden des Gewebes während des Betriebs der Rundwebmaschine vermieden wird.

[0108] In Beispiel 14 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 13 optional ferner ein Antriebssystem eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements aufweisen, so dass die Schusseintragsvorrichtung indirekt mittels des Kupplungselements mechanisch angetrieben werden kann.

[0109] In Beispiel 15 kann die Rundwebmaschine gemäß Beispiel 14 optional aufweisen, dass das Antriebssystem eine drehbar gelagerte Halterung zum Halten/Führen des Kupplungselements aufweist, wobei vorzugsweise die Halterung koaxial zu der Drehachse der Rundwebmaschine gelagert ist und mit dem Kupplungselement mechanisch verbunden ist, wobei weiter vorzugsweise das Antriebssystem außerhalb des Webfachs der Rundwebmaschine angeordnet ist.

[0110] In Beispiel 16 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 15 optional aufweisen, dass die Rundwebmaschine mehrere Paare von Schusseintragsvorrichtungen und Kupplungselementen aufweist, wobei die mehreren Paare jeweils mit einem vordefinierten Abstand voneinander entlang der vordefinierten Bahn angeordnet sind.

[0111] In Beispiel 17 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 16 optional ferner eine Führungsstruktur aufweisen, welche die vordefinierte Bahn der Schusseintragsvorrichtung radial zumindest abschnittsweise umgibt, wobei die Schusseintragsvorrichtung und die Führungsstruktur derart eingerichtet sind, dass die Schusseintragsvorrichtung während des Betriebs der Rundwebmaschine an der Führungsstruktur radial abgestützt ist, wobei vorzugsweise die Schusseintragsvorrichtung Führungsrollen zum Abstützen der Schusseintragsvorrichtung an der Führungsstruktur aufweist.

[0112] In Beispiel 18 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 17 optional aufweisen, dass das Kupplungselement mechanisch drehbar gelagert ist und entlang einer Innenfläche der Führungsstruktur oder einer weiteren Führungsstruktur bewegbar ist.

[0113] In Beispiel 19 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 18 optional aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung frei ist von Rollen, welche die Schusseintragsvorrichtung in Axialrichtung stützen.

[0114] In Beispiel 20 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 10 optional ferner eine Führungsstruktur aufweisen, welche die vordefinierte Bahn der Schusseintragsvorrichtung radial zumindest abschnittsweise umgibt, wobei das Kupplungselement und die Führungsstruktur derart eingerichtet sind, dass das Kupplungselement während des Betriebs der Rundwebmaschine an der Führungsstruktur abgestützt ist, wobei vorzugsweise das Kupplungselement Führungsrollen zum Abstützen des Kupplungselements an der Führungsstruktur aufweist.

[0115] In Beispiel 21 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 20 optional aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung ein oder mehrere Schussfinger zum Öffnen des Webfachs der Rundwebmaschine aufweist.

[0116] In Beispiel 22 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 21 optional aufweisen, dass die Schusseintragsvorrichtung eine erste Kettfaden-Transportvorrichtung aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden, welche die Schusseintragsvorrichtung auf einer ersten Seite passieren, wobei die erste Kettfaden-Transportvorrichtung derart eingerichtet ist, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden ortsfest verbleibt; wobei die Schusseintragsvorrichtung eine zweite Kettfaden-Transportvorrichtung aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden, welche die Schusseintragsvorrichtung auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite passieren, wobei die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung derart eingerichtet ist, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden ortsfest verbleibt.

[0117] In Beispiel 23 kann die Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 22 optional ferner eine Positioniervorrichtung zum Positionieren der Magnetanordnung in der vordefinierten Position relativ zu der Supraleiteranordnung zum Festlegen der vordefinierten Position während eines Einkühlens der Supraleiteranordnung aufweisen, wobei vorzugsweise die Positioniervorrichtung ein oder mehrere Stifte zur mechanischen Halterung der Schusseintragsvorrichtung und/oder des Kupplungselements aufweist, welche derart eingerichtet und angeordnet sind, dass die Stifte das Kupplungselement und/oder die Schusseintragsvorrichtung durch die Kettfäden gestützt werden kann bzw. können.

[0118] Beispiel 24 ist eine Verwendung einer Rundwebmaschine gemäß einem der Beispiele 1 bis 23 zum Herstellen eines Gewebes, wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes Keramik-, Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern aufweisen.

[0119] Beispiel 25 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Rundwebmaschine, das Verfahren aufweisend: Positionieren einer Supraleiteranordnung eines Kupplungselements der Rundwebmaschine in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung einer Schusseintragsvorrichtung der Rundwebmaschine, wobei ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement und der Schusseintragsvorrichtung in der vordefinierten Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen eines Schusselements in ein Gewebe eingerichtet ist; Einkühlen des Kupplungselements bis auf eine Temperatur, bei welcher die Supraleiteranordnung des Kupplungselements supraleitende Eigenschaften aufweist; Antreiben des Kupplungselements, um die Schusseintragsvorrichtung entlang einer vordefinierten Bahn zu führen.

[0120] In Beispiel 26 kann das Verfahren nach Beispiel 25 optional aufweisen, dass das Positionieren mittels einer von der Rundwebmaschine abnehmbaren oder in der Rundwebmaschine beweglich gelagerten Positioniervorrichtung erfolgen kann.


Ansprüche

1. Rundwebmaschine (100), aufweisend:

- eine Schusseintragsvorrichtung (110) zum Eintragen eines Schusselements (118) in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) ein Reservoir (116) aufweist zum Vorhalten des Schusselements (118), und wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine Magnetanordnung (112) zum Erzeugen eines Magnetfeldes (MF) aufweist;

- ein Kupplungselement (120), welches eine Supraleiteranordnung (122) mit ein oder mehreren Supraleitern (124) aufweist,

wobei die Supraleiteranordnung (122) und die Magnetanordnung (112) derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung (112) in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung (122) gelagert werden kann, dass ein Luftspalt (L) zwischen dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung (110) entlang einer vordefinierten Bahn (130) geführt wird, wenn das Kupplungselement (120) bewegt wird.
 
2. Rundwebmaschine (100), aufweisend:

- eine Schusseintragsvorrichtung (110) zum Eintragen eines Schusselements (118) in ein Gewebe, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) ein Reservoir (116) aufweist zum Vorhalten des Schusselements (118), und wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine Supraleiteranordnung (122) mit ein oder mehreren Supraleitern (124) aufweist;

- ein Kupplungselement (120), welches eine Magnetanordnung (112) zum Erzeugen eines Magnetfeldes (MF) aufweist,

wobei die Supraleiteranordnung (122) und die Magnetanordnung (112) derart eingerichtet sind, dass die Magnetanordnung (112) in einer vordefinierten Position derart relativ zu der Supraleiteranordnung (122) gelagert werden kann, dass ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) gebildet ist und dass die Schusseintragsvorrichtung (110) entlang einer vordefinierten Bahn geführt wird, wenn das Kupplungselement (120) bewegt wird.
 
3. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei die Magnetanordnung (112) mehrere Einzelmagnete (114) mit voneinander unterschiedlicher Magnetfeldorientierung aufweist, wobei die mehreren Einzelmagnete (114) vorzugsweise als Permanentmagnete ausgebildet sind.
 
4. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Magnetanordnung (112) eingerichtet ist, ein dreidimensional-inhomogenes Magnetfeld (MF) zu erzeugen, und
wobei vorzugsweise die Supraleiteranordnung (122) derart ausgebildet ist, dass eine Flusslinienverteilung in den ein oder mehreren Supraleitern (124) der Supraleiteranordnung (122) ausgebildet werden kann, wobei die Flusslinienverteilung durch das Magnetfeld (MF) der Magnetanordnung (112) definiert ist.
 
5. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Supraleiteranordnung (122) eine Kühlvorrichtung (128) aufweist, welche derart eingerichtet ist, dass die Kühlvorrichtung (128) die ein oder mehreren Supraleiter (124) zumindest in einem vordefinierten Temperaturbereich halten kann, wobei vorzugsweise die Supraleiteranordnung (122) einen Temperatursensor zum Kontrollieren der Temperatur der Kühlvorrichtung (128) aufweist,
wobei die Kühlvorrichtung (124) vorzugsweise eine thermische Masse ist zum Halten der ein oder mehreren Supraleiter (124) in dem vordefinierten Temperaturbereich.
 
6. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei das Reservoir (116) zum Vorhalten des Schusselements (118) lösbar mit der Schusseintragsvorrichtung (110) verbunden ist.
 
7. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Rundwebmaschine (100) ferner einen Sensor (125) zum Überwachen, ob die Schusseintragsvorrichtung (110) in der vordefinierten Position ist, aufweist, wobei der Sensor (125) vorzugsweise ein Abstandssensor ist.
 
8. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) in der Rundwebmaschine (100) derart eingerichtet und gelagert ist, dass ein beidseitiger Radialdruck auf Kettfäden (140) des Gewebes während des Betriebs der Rundwebmaschine (100) vermieden wird.
 
9. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
ferner aufweisend ein Antriebssystem (150, 152) eingerichtet zum Antreiben des Kupplungselements (120), so dass die Schusseintragsvorrichtung (110) indirekt mittels des Kupplungselements (120) mechanisch angetrieben werden kann,
wobei das Antriebssystem (150, 152) vorzugsweise eine drehbar gelagerte Halterung zum Halten/Führen des Kupplungselements aufweist, wobei weiter vorzugsweise die Halterung koaxial zu der Drehachse der Rundwebmaschine (100) gelagert ist und mit dem Kupplungselement (120) mechanisch verbunden ist, wobei noch weiter vorzugsweise das Antriebssystem (150) außerhalb des Webfachs (142) der Rundwebmaschine (100) angeordnet ist.
 
10. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

ferner aufweisend eine Führungsstruktur (132), welche die vordefinierte Bahn (130) der Schusseintragsvorrichtung (110) radial zumindest abschnittsweise umgibt,

wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) und die Führungsstruktur (132) derart eingerichtet sind, dass die Schusseintragsvorrichtung (110) während des Betriebs der Rundwebmaschine (100) an der Führungsstruktur (132) radial abgestützt ist,

wobei vorzugsweise die Schusseintragsvorrichtung (110) Führungsrollen (113) zum Abstützen der Schusseintragsvorrichtung (110) an der Führungsstruktur (132) aufweist.
 
11. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei das Kupplungselement (120) beweglich gelagert ist und entlang einer Innenfläche der Führungsstruktur (132) oder einer weiteren Führungsstruktur (134) bewegbar ist.
 
12. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,

wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine erste Kettfaden-Transportvorrichtung (117a) aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden (140a), welche die Schusseintragsvorrichtung (110) auf einer ersten Seite (110a) passieren, wobei die erste Kettfaden-Transportvorrichtung (117a) derart eingerichtet ist, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden (140a) ortsfest verbleibt;

wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) eine zweite Kettfaden-Transportvorrichtung (117b) aufweist zum Bereitstellen einer Kontaktfläche zum Ablegen von Kettfäden (140b), welche die Schusseintragsvorrichtung (110) auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite (110b) passieren, wobei die zweite Kettfaden-Transportvorrichtung (117b) derart eingerichtet ist, dass die Kontaktfläche relativ zu den Kettfäden (140b) ortsfest verbleibt.


 
13. Rundwebmaschine (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
ferner aufweisend eine Positioniervorrichtung zum Positionieren der Magnetanordnung in der vordefinierten Position relativ zu der Supraleiteranordnung (122) zum Festlegen der vordefinierten Position während eines Einkühlens der Supraleiteranordnung (122).
 
14. Verwendung einer Rundwebmaschine (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Herstellen eines Gewebes, wobei zumindest die Kettfäden des Gewebes ein sprödes Material aufweisen, oder wobei zumindest die Kettfäden Keramik-, Carbon-, Aramid- und/oder Glasfasern aufweisen oder daraus bestehen.
 
15. Verfahren (600) zum Betreiben einer Rundwebmaschine (100), das Verfahren (600) aufweisend:

- Positionieren (602) einer Supraleiteranordnung (122) eines Kupplungselements (120) der Rundwebmaschine (100) in einer vordefinierten Position relativ zu einer Magnetanordnung einer Schusseintragsvorrichtung (110) der Rundwebmaschine (100), wobei ein Luftspalt zwischen dem Kupplungselement (120) und der Schusseintragsvorrichtung (110) in der vordefinierten Position gebildet ist, wobei die Schusseintragsvorrichtung (110) zum Eintragen eines Schusselements (118) in ein Gewebe eingerichtet ist;

- Einkühlen (604) des Kupplungselements (120) bis auf eine Temperatur, bei welcher die Supraleiteranordnung (122) des Kupplungselements (120) supraleitende Eigenschaften aufweist;

- Antreiben (606) des Kupplungselements (120), um die Schusseintragsvorrichtung (110) entlang einer vordefinierten Bahn zu führen.


 




Zeichnung































Recherchenbericht









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