[0001] Der hier vorgestellte Ansatz betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einstellen
eines Reinigungsprogramms für ein Reinigungsgerät, ein Reinigungsgerät mit einer Vorrichtung
und ein tragbares Gerät mit einer Vorrichtung.
[0002] Um ein geeignetes Reinigungsprogramm zum Reinigen eines Gegenstands in einem Reinigungsgerät
auszuwählen, ist eine manuelle Einstellung durch einen Benutzer hinsichtlich des zu
reinigenden Gegenstands erforderlich.
[0003] Dem hier vorgestellten Ansatz liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
und eine verbesserte Vorrichtung zum Einstellen eines Reinigungsprogramms für ein
Reinigungsgerät, ein verbessertes Reinigungsgerät mit einer Vorrichtung und ein verbessertes
tragbares Gerät mit einer Vorrichtung zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Einstellen eines Reinigungsprogramms
für ein Reinigungsgerät, ferner eine Vorrichtung zum Einstellen eines Reinigungsprogramms
für ein Reinigungsgerät sowie ein Reinigungsgerät mit einer Vorrichtung und ein tragbares
Gerät mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen bzw. Schritten der Hauptansprüche gelöst.
Gegenstand des vorliegenden Ansatzes ist auch ein Computerprogramm. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen des Ansatzes ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Die mit dem hier vorgestellten Ansatz erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass
ohne manuelle Betätigung durch eine Person automatisch an einem Reinigungsgerät ein
Reinigungsprogramm für ein zu reinigendes Objekt initiiert oder ausgewählt werden
kann. Eine Benutzerfreundlichkeit des Reinigungsgeräts kann so gesteigert werden.
[0006] Ein Verfahren zum Einstellen eines Reinigungsprogramms für ein Reinigungsgerät weist
einen Schritt des Einlesens und einen Schritt des Ausgebens auf. Im Schritt des Einlesens
wird zumindest ein Bildsignal von einer Kameraschnittstelle zu einer Kamera eingelesen,
wobei das Bildsignal zumindest eine vorbestimmte Bildinformation auf einem mit der
Kamera aufgenommenen Kamerabild repräsentiert. Zusätzlich oder alternativ wird im
Schritt des Einlesens zumindest ein Kontextsignal eingelesen, das eine vorbestimmte
Kontextinformation repräsentiert. Im Schritt des Ausgebens wird ein Steuersignal zum
Einstellen des Reinigungsprogramms unter Verwendung der vorbestimmten Bildinformation
und/oder vorbestimmten Kontextinformation ausgegeben.
[0007] Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform
aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
[0008] Bei der Kamera kann es sich um eine extern von dem Reinigungsgerät angeordnete Kamera
handeln. Beispielsweise kann die Kamera Teil eines tragbaren Geräts, beispielsweise
eine Smartphone-Kamera sein. Bei der vorbestimmten Bildinformation kann es sich um
einen zu reinigenden, beispielsweise einen schmutzigen, Gegenstand handeln. Die vorbestimmte
Bildinformation ist beispielsweise unter Verwendung einer Objekterkennung in dem Kamerabild
detektierbar. Im Schritt des Ausgebens oder in einem vorangehenden Schritt des Auswertens
kann zum Detektieren der vorbestimmten Bildinformation eine Auswertung des Kamerabilds
oder Bildsignals hinsichtlich zumindest eines oder mehrerer vordefinierter Bildmerkmale
erfolgen. Kamerabilder mit lediglich solchen Bildinformationen, welche nicht der vorbestimmten
Bildinformationen entsprechen, können vernachlässigt werden. Das Reinigungsgerät kann
als ein Haushaltgerät oder aber als ein gewerbliches oder professionelles Gerät ausgeformt
sein, sodass das hier beschriebe Verfahren entsprechend im Zusammenhang mit einem
Haushaltgerät oder gewerblichen oder professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen
Gerät, wie einem Reinigungs- oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator, einem
Großraumdesinfektor oder einer Container-Waschanlage eingesetzt werden. Das Steuersignal
kann ausgebildet sein, um das Reinigungsprogramm zu aktivieren oder lediglich an dem
Reinigungsgerät voreinzustellen, sodass die Aktivierung durch den Benutzer durchgeführt
werden kann. Das Steuersignal kann aber auch ausgebildet sein, um eine Reinigungsempfehlung
an den Benutzer auszugeben, beispielsweise in Form eines Reinigungsprogramm-Vorschlags
und/oder einer geeigneten Vorbehandlung. Im Schritt des Ausgebens kann zusätzlich
oder alternativ zu der Einstellung des Reinigungsprogramms eine Zuordnung oder Auswahl
eines für das Reinigungsprogramm geeigneten Reinigungsmittels erfolgen. Bei der Kontextinformation
kann es sich um eine Information handeln, welche Aufschluss über einen Haushaltskontext
und/oder einen Lebensstil des Benutzers des Reinigungsgeräts gibt. Beispielsweise
kann die Kontextinformation eine Information über eine Ernährung und/oder eine geplante
Aktivität des Benutzers repräsentieren. Das hier vorgestellte Verfahren kann dazu
dienen, dass Kamerabilder hinsichtlich Bildinformationen ausgewertet werden, um bei
Erkennen bestimmter Bildinformationen ein geeignetes Reinigungsprogramm an einem Reinigungsgerät
auszuwählen.
[0009] Im Schritt des Ausgebens kann das Steuersignal ausgegeben werden, wenn die vorbestimmte
Bildinformation einen vorbestimmten Reinigungsgegenstand repräsentiert. Der vorbestimmte
Reinigungsgegenstand kann beispielsweise ein Kleidungsstück repräsentieren, wenn das
Reinigungsgerät beispielsweise als ein Waschautomat, Trockenautomat oder Waschtrockenautomat
ausgeformt ist. Der vorbestimmte Reinigungsgegenstand kann aber auch Geschirr repräsentieren,
wenn das Reinigungsgerät beispielsweise als ein Geschirrspülautomat ausgeformt ist.
Der vorbestimmte Reinigungsgegenstand ist beispielsweise unter Verwendung einer Objekterkennung
in dem Kamerabild detektierbar.
[0010] Zusätzlich oder alternativ kann im Schritt des Ausgebens das Steuersignal ausgegeben
werden, wenn die vorbestimmte Bildinformation zumindest eine bestimmte Person oder
vorbestimmte Personenanzahl repräsentiert. Die bestimmte Person oder vorbestimmte
Personenanzahl ist beispielsweise unter Verwendung einer Personenerkennung in dem
Kamerabild detektierbar. Die bestimmte Person kann beispielsweise als Benutzer des
Reinigungsgeräts, beispielsweise als Eigentümer des Reinigungsgeräts oder als Mitbewohner
des Eigentümers definiert sein, sodass ein bevorstehender Gebrauch des Reinigungsgeräts
durch die Person vorhersehbar ist. Die vorbestimmte Personenanzahl kann auf eine Feier
schließen lassen, nach welcher ein erhöhtes Aufkommen an zu reinigendem Geschirr für
einen Geschirrspülautomaten zu erwarten ist. Beispielsweise kann die vorbestimmte
Personenanzahl mindestens drei oder mindestens vier Personen repräsentieren.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Ausgebens das Steuersignal ausgegeben
werden, wenn die vorbestimmte Bildinformation eine vorbestimmte Aktivität repräsentiert.
Bei der vorbestimmten Aktivität kann es sich beispielsweise um eine sportliche Aktivität
handeln. Eine sportliche Aktivität kann für das Reinigungsgerät signalisieren, dass
nach dem Sport Sportkleidung gewaschen werden soll. Bei der vorbestimmten Aktivität
kann es aber auch um eine Feier handeln, nach welcher ein Geschirrspülautomat viel
Geschirr spülen soll.
[0012] Es ist weiterhin von Vorteil, wenn gemäß einer Ausführungsform im Schritt des Ausgebens
das Steuersignal ausgegeben wird, wenn die vorbestimmte Bildinformation zusätzlich
oder alternativ einen vorbestimmten Ort und/oder eine vorbestimmte Umgebung repräsentiert.
Ein vorbestimmter Ort, wie beispielsweise geografische Daten/Koordinaten beispielsweise
einer Sporthalle, können für das Reinigungsgerät signalisieren, dass nach dem Sport
Sportkleidung gewaschen werden soll. Eine vorbestimmte Umgebung, welche beispielsweise
durch Auswertung des Kamerabilds erkannt werden kann, wie beispielsweise eine Sporthalle,
kann ebenfalls für das Reinigungsgerät signalisieren, dass nach dem Sport Sportkleidung
gewaschen werden soll.
[0013] Im Schritt des Einlesens kann das Bildsignal eingelesen werden, das ferner eine Zeitinformation
umfasst, die einen Aufnahmezeitpunkt der Aufnahme des Kamerabilds repräsentiert, wobei
im Schritt des Ausgebens das Steuersignal zu einem definierten Zeitpunkt zugeordnet
wird. Zusätzlich oder alternativ kann im Schritt des Einlesens das Kontextsignal eingelesen
werden, das ferner eine der Kontextinformation zugeordnete Zeitinformation umfasst,
wobei im Schritt des Ausgebens das Steuersignal zu einem definierten Zeitpunkt zugeordnet
wird. So kann das Reinigungsprogramm zu dem definierten Zeitpunkt gestartet werden,
der ein bestimmtes Datum, eine bestimmte Uhrzeit oder ein bestimmter Wochentag sein
kann.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Einlesens ein weiteres Bildsignals
von der Kameraschnittstelle zu der Kamera eingelesen werden, wobei das weitere Bildsignal
zumindest eine weitere vorbestimmte Bildinformation auf dem mit der Kamera aufgenommenen
Kamerabild aufweist, wobei im Schritt des Ausgebens ein weiteres Steuersignal zum
Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms unter Verwendung der weiteren Bildinformation
ausgegeben wird. So sind je nach erkannter Bildinformation diesen je zugeordnete unterschiedliche
Reinigungsprogramme ansteuerbar.
[0015] Das Verfahren kann auch einen Schritt des Auswertens aufweisen, in dem unter Verwendung
eines Auswertealgorithmus eine Mehrzahl von Bildinformationen des Bildsignals oder
mehrerer Bildsignale ausgewertet werden, wobei im Schritt des Ausgeben das Steuersignal
ausgegeben wird, wenn ein vorbestimmtes Auswerteergebnis vorliegt oder ein weiteres
Steuersignal zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms ausgegeben wird, wenn
ein weiteres vorbestimmtes Auswerteergebnis vorliegt. Beispielsweise kann das vorbestimmte
Auswerteergebnis eine Kombination von erkannten Bildinformationen repräsentieren,
die eine Art von zu reinigender Wäsche/Geschirr repräsentiert und/oder einen Verschmutzungsgrad
der zu reinigenden Wäsche/Geschirr repräsentiert, z. B. sehr schmutzige Wäsche/Geschirr.
Das weitere vorbestimmte Auswerteergebnis kann eine Kombination von erkannten Bildinformationen
repräsentieren, die eine andere Art von zu reinigender Wäsche/Geschirr repräsentiert
und/oder einen anderen Verschmutzungsgrad der zu reinigenden Wäsche/Geschirr repräsentiert,
z. B. wenig/nicht schmutzige Wäsche/Geschirr. So kann je nach erkannten Bildinformationen
und/oder Bildmerkmalen ein speziell geeignetes Reinigungsprogramm angesteuert werden.
Zusätzlich oder alternativ kann im Schritt des Auswertens unter Verwendung eines weiteren
Auswertealgorithmus die Kontextinformation oder eine Mehrzahl von Kontextinformationen
ausgewertet werden, wobei im Schritt des Ausgebens das Steuersignal ausgegeben wird,
wenn ein vorbestimmtes Kontextauswerteergebnis vorliegt oder ein weiteres Steuersignal
zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms ausgegeben wird, wenn ein weiteres
vorbestimmtes Kontextauswerteergebnis vorliegt. Beispielsweise kann das vorbestimmte
Kontextauswerteergebnis eine Art eines Nahrungsmittels oder Gerichts oder eine bevorstehende
Aktivität repräsentieren, das/die ein bestimmtes Reinigungsprogramm erfordert. Das
weitere vorbestimmte Kontextauswerteergebnis kann eine andere Art eines Nahrungsmittels
oder Gerichts oder eine andere bevorstehende Aktivität repräsentieren, das/die ein
anderes bestimmtes Reinigungsprogramm erfordert. So kann je nach erkanntem Nahrungsmittel
oder bevorstehender Aktivität ein speziell geeignetes Reinigungsprogramm angesteuert
werden. Die bevorstehende Aktivität kann beispielsweise ein in einem Kalender hinterlegter
Krankenhausaufenthalt oder Urlaub sein, vor welchem eine Reinigung von Kleidung erforderlich
ist.
[0016] Das Verfahren kann zum Einstellen des Reinigungsprogramms für das Reinigungsgerät
ausgebildet sein, das als ein Waschautomat, Trockenautomat, Waschtrockner oder Geschirrspülautomat
ausgeformt ist.
[0017] Im Schritt des Einlesens kann das Kontextsignal eingelesen werden, das als die Kontextinformation
eine Kalenderinformation aus einem Kalender, eine Speiseinformation aus einem Speiseplan
und/oder eine Gerätenutzungsinformation von einem anderen Haushaltgerät repräsentiert.
Die Kalenderinformation aus dem Kalender kann eine bevorstehende Aktivität wie einen
Krankenhausaufenthalt oder Urlaub repräsentieren. Die Gerätenutzungsinformation kann
eine Information über eine zubereitete Speise von dem als Herd, Backofen und/oder
Kochfeld ausgeformten anderen Haushaltgerät des Benutzers sein. Die Speiseinformation
kann von einem digitalen Speiseplan, beispielsweise einer Smartphone-App, bereitgestellt
werden. Die Kalenderinformation kann von einem digitalen Kalender, beispielsweise
der oder einer weiteren Smartphone-App, bereitgestellt werden. So kann das Kontextsignal
ein Informationssignal von einem anderen Gerät oder von einer Datenbank sein, über
welche mehrere Geräte informationstechnisch miteinander vernetzt sind.
[0018] Beispielsweise kann im Schritt des Einlesens das Kontextsignal eingelesen werden,
das als die Kontextinformation die Gerätenutzungsinformation von dem anderen Haushaltgerät
repräsentiert, das als ein Herd, Backofen und/oder Kochfeld ausgeformt ist.
[0019] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist,
um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
des Ansatzes in Form einer Vorrichtung kann die dem Ansatz zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0020] Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung
der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal
kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares
Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal
darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden
kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung
einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen.
Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis
oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert
sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0021] Ein Reinigungsgerät weist die vorangehend beschriebene Vorrichtung auf. Bei dem Reinigungsgerät
kann es sich um einen Waschautomaten zum Reinigen von Wäsche, einen Trockenautomaten
zum Trocknen von Wäsche, einen Waschtrockenautomaten zum Waschen und Trocknen von
Wäsche oder um einen Geschirrspülautomaten zum Reinigen von Geschirr ein Standkältegerät
handeln. Ein hier vorgestelltes Reinigungsgerät kann als Ersatz für bekannte Reinigungsgerät
dienen, wobei das vorgestellte Reinigungsgerät vorteilhafterweise die Vorteile der
Vorrichtung realisiert.
[0022] Ein tragbares Gerät weist die vorangehend beschriebene Vorrichtung auf. Bei dem tragbaren
Gerät kann es sich um ein mobiles/tragbares Telefon, beispielsweise ein Handy wie
ein Smartphone handeln. Ein hier vorgestelltes tragbares Gerät kann als Ersatz für
bekannte tragbare Geräte dienen, wobei das vorgestellte tragbare Gerät vorteilhafterweise
die Vorteile der Vorrichtung realisiert.
[0023] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0024] Ausführungsbeispiele des Ansatzes sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel zum
Einstellen eines Reinigungsprogramms für ein Reinigungsgerät;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines tragbaren Geräts mit einer Vorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Reinigungsgeräts mit einer Vorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 6
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Einstellen
eines Reinigungsprogramms für ein Reinigungsgerät.
[0025] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden
Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel
zum Einstellen eines Reinigungsprogramms P für ein Reinigungsgerät 105.
[0027] Die Vorrichtung 100 weist eine Einleseeinrichtung 110 und eine Ausgabeeinrichtung
115 auf. Die Einleseeinrichtung 110 ist ausgebildet, um zumindest ein Bildsignal 120
von einer Kameraschnittstelle zu einer Kamera eingelesen, wobei das Bildsignal 120
zumindest eine vorbestimmte Bildinformation I auf einem mit der Kamera aufgenommenen
Kamerabild repräsentiert. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel liest die Einleseeinrichtung
110 wie in Fig. 5 beschrieben zusätzlich oder alternativ zu dem Bildsignal 120 zumindest
ein Kontextsignal ein, das eine vorbestimmte Kontextinformation repräsentiert. Die
Ausgabeeinrichtung 115 ist ausgebildet, um ein Steuersignal 125 zum Einstellen des
Reinigungsprogramms P unter Verwendung der vorbestimmten Bildinformation I und/oder
der vorbestimmten Kontextinformation auszugeben. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das Bildsignal 120 aus einer Liste von beispielshaft zwölf unterschiedlichen
vorbestimmten Bildinformationen I1 bis I12 beispielsweise drei der Bildinformationen
I1, I4, I11. Unter Verwendung der drei Bildinformationen I1, I4, I11 gibt die Ausgabeeinrichtung
115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel das Steuersignal 125 aus, das ein viertes Reinigungsprogramm
P4 von insgesamt zwölf Reinigungsprogrammen P1 bis P12 einstellt.
[0028] Bei der Kamera handelt es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel um eine extern von
dem Reinigungsgerät 105 angeordnete Kamera, die beispielsweise Teil eines tragbaren
Geräts ist, beispielsweise eine Smartphone-Kamera, siehe hierzu auch Fig. 3. Bei der
vorbestimmten Bildinformation I kann es sich um einen zu reinigenden, beispielsweise
einen schmutzigen, Gegenstand handeln. Die vorbestimmte Bildinformation I ist beispielsweise
unter Verwendung einer Objekterkennung von der Vorrichtung 100 in dem Kamerabild detektierbar.
Die Ausgabeeinrichtung 115 oder eine zusätzliche Auswerteeinrichtung 130 der Vorrichtung
100 ist gemäß unterschiedlichen Ausführungsbeispielen zum Detektieren der vorbestimmten
Bildinformation I ausgebildet, um eine Auswertung des Kamerabilds hinsichtlich zumindest
eines oder mehrerer vordefinierter Bildmerkmale durchzuführen. Die Ausgabeeinrichtung
115 gibt gemäß einem Ausführungsbeispiel das Steuersignal 125 aus, das ausgebildet
ist, um das eingestellte Reinigungsprogramm P zu aktivieren oder alternativ lediglich
an dem Reinigungsgerät 105 voreinzustellen, sodass die Aktivierung durch den Benutzer
durchgeführt werden kann. Das Steuersignal 125 ist gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
ausgebildet, um eine Reinigungsempfehlung an den Benutzer auszugeben, beispielsweise
in Form eines Reinigungsprogramm-Vorschlags und/oder einer geeigneten Vorbehandlung.
Zusätzlich oder alternativ zu der Einstellung des Reinigungsprogramms P ist das Steuersignal
125 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um eine Zuordnung oder Auswahl eines
für das eingestellte Reinigungsprogramm P geeigneten Reinigungsmittels durchzuführen.
Die Ausgabeeinrichtung 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das
Steuersignal 125 auszugeben, wenn die vorbestimmte Bildinformation I einen vorbestimmten
Reinigungsgegenstand repräsentiert. Der vorbestimmte Reinigungsgegenstand kann beispielsweise
ein Kleidungsstück repräsentieren, wenn das Reinigungsgerät 105 beispielsweise als
ein Waschautomat, Trockenautomat oder Waschtrockenautomat ausgeformt ist. Der vorbestimmte
Reinigungsgegenstand kann aber auch Geschirr repräsentieren, wenn das Reinigungsgerät
105 beispielsweise als ein Geschirrspülautomat ausgeformt ist. Der vorbestimmte Reinigungsgegenstand
ist beispielsweise unter Verwendung einer Objekterkennung in dem Kamerabild detektierbar.
[0029] Zusätzlich oder alternativ ist die Ausgabeeinrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ausgebildet, um das Steuersignal 125 auszugeben, wenn die vorbestimmte Bildinformation
I zumindest eine bestimmte Person oder vorbestimmte Personenanzahl repräsentiert.
Die bestimmte Person oder vorbestimmte Personenanzahl ist beispielsweise unter Verwendung
einer Personenerkennung in dem Kamerabild detektierbar.
[0030] Zusätzlich oder alternativ ist die Ausgabeeinrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ausgebildet, um das Steuersignal 125 auszugeben, wenn die vorbestimmte Bildinformation
I eine vorbestimmte Aktivität repräsentiert. Bei der vorbestimmten Aktivität kann
es sich beispielsweise um eine sportliche Aktivität handeln. Zusätzlich oder alternativ
ist die Ausgabeeinrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das
Steuersignal 125 auszugeben, wenn die vorbestimmte Bildinformation I einen vorbestimmten
Ort und/oder eine vorbestimmte Umgebung repräsentiert. Der vorbestimmte Ort kann in
Form von geografischen Daten/Koordinaten mit dem Kamerabild/Bildsignal 120 verknüpft
sein, und/oder als GPS-Signal eingelesen werden.
[0031] Die Einleseeinrichtung 110 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das
Bildsignal 120 einzulesen, das ferner eine Zeitinformation umfasst, die einen Aufnahmezeitpunkt
der Aufnahme des Kamerabilds repräsentiert, wobei die Ausgabeeinrichtung 115 ausgebildet
ist, um das Steuersignal 125 zu einem definierten Zeitpunkt zuzuordnen. So wird das
Reinigungsprogramm P gemäß einem Ausführungsbeispiel zu dem definierten Zeitpunkt
gestartet, der ein bestimmtes Datum, eine bestimmte Uhrzeit oder ein bestimmter Wochentag
sein kann, der auf die Zeitinformation folgt.
[0032] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um die anhand von Figur 1 beschriebene Vorrichtung 100 handeln.
[0033] Die Einleseeinrichtung 110 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um von
der Kameraschnittstelle zu der Kamera ein weiteres Bildsignal 200 einzulesen, das
zumindest eine weitere vorbestimmte Bildinformation I auf dem mit der Kamera aufgenommenen
Kamerabild aufweist, wobei die Ausgabeeinrichtung 115 ausgebildet ist, um ein weiteres
Steuersignal 205 zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms P unter Verwendung
der weiteren Bildinformation I auszugeben. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel umfasst
das weitere Bildsignal 200 aus der Liste von beispielshaft zwölf unterschiedlichen
vorbestimmten Bildinformationen I1 bis I12 beispielsweise zwei der Bildinformationen
I4, I7. Unter Verwendung der zwei Bildinformationen I4, I7 gibt die Ausgabeeinrichtung
gemäß diesem Ausführungsbeispiel das weitere Steuersignal 205 aus, das ein zehntes
Reinigungsprogramm P10 von insgesamt zwölf Reinigungsprogrammen P1 bis P12 einstellt.
[0034] Die Ausgabeeinrichtung 115 oder Auswerteeinrichtung 130 ist gemäß unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen ausgebildet, um unter Verwendung eines Auswertealgorithmus die
Mehrzahl von Bildinformationen I des Bildsignals 120; 200 oder mehrerer Bildsignale
120; 200 auszuwerten, wobei die Ausgabeeinrichtung 115 ausgebildet ist, um das Steuersignal
125 auszugeben, wenn ein vorbestimmtes Auswerteergebnis vorliegt oder das weitere
Steuersignal 205 auszugeben, wenn ein weiteres vorbestimmtes Auswerteergebnis vorliegt.
Beispielsweise repräsentiert das vorbestimmte Auswerteergebnis gemäß einem Ausführungsbeispiel
eine Kombination von erkannten Bildinformationen I, die eine Art von zu reinigender
Wäsche/Geschirr repräsentiert und/oder einen Verschmutzungsgrad der zu reinigenden
Wäsche/Geschirr repräsentiert, z. B. sehr schmutzige Wäsche/Geschirr. Das weitere
vorbestimmte Auswerteergebnis repräsentiert gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Kombination
von erkannten Bildinformationen I, die eine andere Art von zu reinigender Wäsche/Geschirr
repräsentiert und/oder einen anderen Verschmutzungsgrad der zu reinigenden Wäsche/Geschirr
repräsentiert, z. B. wenig/nicht schmutzige Wäsche/Geschirr. Bei der Art von zu reinigender
Wäsche kann es sich beispielsweise um Wäsche einer bestimmten Stoffart handeln, welche
ein spezielles Reinigungsprogramm erfordert, wie beispielsweise Sportkleidung. Bei
der Art von zu reinigendem Geschirr kann es sich beispielsweise um Geschirr eines
bestimmten Materials wie Keramik oder Glas handeln, welches ein spezielles Reinigungsprogramm
erfordert. So ist je nach erkannten Bildinformationen I und/oder Bildmerkmalen ein
speziell geeignetes Reinigungsprogramm P ansteuerbar.
[0035] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele Vorrichtung 100 nochmals mit anderen Worten
beschrieben:
Oftmals wird direkt nach vielen sportlichen (Freizeit-) Aktivitäten die Waschmaschine/der
Trockner genutzt, um die getragenen/genutzten Textilien zu behandeln. Der Gerätebediener
muss sich überlegen, welches in der Waschmaschine/dem Trockner vorhandene Programm
für die genutzten Textilien das geeignetste Wäschebehandlungsprogramm ist und dieses
auswählen.
[0036] Die hier vorgestellte Vorrichtung 100 ermöglicht vorteilhafterweise, dass das Reinigungsgerät
105 in Form eines Wäschebehandlungsgeräts auf Grund vorliegender Informationen in
Form von Kamerabildern vorab eine Vorauswahl des erforderlichen Programms P trifft
und dem Bediener so die Anwahl erleichtert. Dank der Vorrichtung 100 muss der Bediener
vorteilhafterweise keine händische Anwahl der zu behandelnden Textilien am Reinigungsgerät
105 oder einer App vornehmen. Es wird eine automatische Programmanwahl der zuvor genutzten
Textilien vorgenommen, da Informationen zu den zu behandelnden Textilien als Bildinformationen
I zur Verfügung gestellt werden. Der Bediener muss nach einer beispielsweise sportlichen
Aktivität keine oder nur eine reduzierte Programmanwahl vornehmen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
ist das Programm bereits zu den zuvor genutzten Textilien vorausgewählt und kann direkt
nach dem Gerätebeladen gestartet werden.
[0037] Mit dem Smartphone werden viele Kamerabilder aufgenommen, welche verschiedenste Informationen
enthalten können:
- Personenanzahl
- Identität der Person, wenn über Gesichtserkennung im Smartphone ein Name zugeordnet
ist
- Zeitpunkt der Fotoerstellung
- Umgebungen bzw. Landschaften oder Gegenstände
- Uhrzeit der Fotoaufnahme
- Ort der Fotoaufnahme, beispielsweise in Form von GPS-Informationen
- Aktivitäten von Personen wie Fahrrad fahren, Schwimmen, Laufen, Klettern, Fußball
spielen, ...
- getragene Kleidung
[0038] Diese Informationen werden von einem intelligenten Algorithmus der Vorrichtung 100
zur Bildauswertung in Verbindung zueinander gebracht und letztlich zu einer Programmauswahl/-
anwahl für die anschließende Textilbehandlung genutzt. Die Auswertung erfolgt gemäß
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen entweder im Endgerät/Reinigungsgerät 105 oder
einer App in beispielsweise einem Smartphone, welche die Informationen an die Endgeräte
überträgt und die Programmauswahl vornimmt.
[0039] Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden im Smartphone vorhandene (Bild-) Informationen
wie Ort, Kleidung, Aktivität, Umgebung..., welche einen zeitlichen Bezug (Datum, Uhrzeit,
Wochentag) zu einem Wäschebehandlungsschritt haben könnten, für die Programmvorauswahl
der Wäschebehandlungsgeräte genutzt.
[0040] Vorteilhafterweise werden die Möglichkeiten der KI so voll ausgeschöpft, um dem Bediener
den bestmöglichen Komfort zu bieten. Der Bediener erlebt die simpelste Bedienung des
Reinigungsgeräts 105 durch die wegfallende Programmauswahl. Die zugrunde liegenden
Ansätze sind ebenfalls auf ein als Geschirrspüler ausgebildetes Reinigungsgerät 105
übertragbar. Ist in Folge einer Feier o. ä. mit vermehrt schmutzigem Geschirr, Besteck
und/oder Töpfen zu rechnen, führt dies gemäß einem Ausführungsbeispiel über die während
dieser Veranstaltung gemachten Kamerabilder und mittels der darin enthaltenen Informationen
wie Menge, Art des Beladungsgutes, Verschmutzungen,... ebenfalls zur Programmauswahl.
[0041] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines tragbaren Geräts 300 mit einer
Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die in einer
der vorangegangenen Figuren oder in Fig. 5 beschriebene Vorrichtung 100 handeln. Die
Vorrichtung 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel in oder an dem tragbaren Gerät
300 angeordnet, das gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein tragbares Telefon, beispielsweise
ein Smartphone, ausgeformt ist. Das tragbare Gerät 300 weist ferner die Kamera 305
zum Bereitstellen des Kamerabilds auf. Die Vorrichtung 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ausgebildet, um das Steuersignal 125 und/oder weitere Steuersignal drahtlos an eine
Programmsteuereinrichtung 310 des Reinigungsgeräts 105 zu übermitteln, das gemäß unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen als ein Waschautomat zum Reinigen von Wäsche, ein Trockenautomat
zum Trocknen von Wäsche, ein Waschtrockner zum Waschen und Trocknen von Wäsche oder
ein Geschirrspülautomat zum Spülen von Geschirr ausgeformt ist.
[0042] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Reinigungsgeräts 105 mit einer
Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die in einer
der vorangegangenen Figuren oder in Fig. 5 beschriebene Vorrichtung 100 handeln. Die
Vorrichtung 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel in oder an dem Reinigungsgerät
105 angeordnet, das gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein Waschautomat zum Reinigen
von Wäsche, oder gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel als ein Trockenautomat
zum Trocknen von Wäsche, ein Waschtrockner zum Waschen und Trocknen von Wäsche oder
ein Geschirrspülautomat zum Spülen von Geschirr ausgeformt ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ist die Vorrichtung 100 ausgebildet, um das Bildsignal 120 und/oder weitere Bildsignal
drahtlos von der Kameraschnittstelle 400 zu der Kamera 305 einzulesen. Die Kameraschnittstelle
400 und Kamera 305 sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel an oder in einem tragbaren
Gerät 300 angeordnet, das gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein tragbares Telefon,
beispielsweise ein Smartphone, ausgeformt ist. Die Vorrichtung 100 ist gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das Steuersignal 125 und/oder weitere Steuersignal
drahtlos oder drahtgebunden an eine Programmsteuereinrichtung 310 des Reinigungsgeräts
105 zu übermitteln.
[0043] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Dabei kann es sich um die in einer der vorangegangenen Figuren beschriebene Vorrichtung
100 handeln, die gemäß diesem Ausführungsbeispiel zumindest das eine Kontextsignal
500 einliest, wobei die Ausgabeeinrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel das
Steuersignal 125 unter Verwendung der vorbestimmten Kontextinformation des Kontextsignals
500 ausgibt.
[0044] Die Einleseeinrichtung 110 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das
Kontextsignal 500 einzulesen, das ferner eine der Kontextinformation zugeordnete Zeitinformation
umfasst, wobei die Ausgabeeinrichtung 115 ausgebildet ist, um das Steuersignal 125
zu einem definierten Zeitpunkt zuzuordnen.
[0045] Die Auswerteeinrichtung 130 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um
unter Verwendung eines weiteren Auswertealgorithmus die Kontextinformation oder eine
Mehrzahl von Kontextinformationen auszuwerten, wobei die Ausgabeeinrichtung 115 das
Steuersignal 125 ausgibt, wenn ein vorbestimmtes Kontextauswerteergebnis vorliegt
oder ein weiteres Steuersignal 200 zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms
P ausgibt, wenn ein weiteres vorbestimmtes Kontextauswerteergebnis vorliegt.
[0046] Die Einleseeinrichtung 110 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das
Kontextsignal 500 einzulesen, das als die Kontextinformation eine Kalenderinformation
505 aus einem Kalender 510, eine Speiseinformation 515 aus einem Speiseplan 520 und/oder
eine Gerätenutzungsinformation 525 von einem anderen Haushaltgerät 530 repräsentiert.
Die Kalenderinformation 505 repräsentiert gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine in
dem Kalender 510 hinterlegte bevorstehende Aktivität wie beispielsweise einen Krankenhausaufenthalt
oder Urlaub. Die Gerätenutzungsinformation 525 repräsentiert gemäß diesem Ausführungsbeispiel
eine Information über eine zubereitete Speise von dem als Herd, Backofen und/oder
Kochfeld ausgeformten anderen Haushaltgerät 530 des Benutzers. Die Speiseinformation
515 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel von einem digitalen Speiseplan, beispielsweise
einer Smartphone-App, bereitgestellt. Die Kalenderinformation 505 wird gemäß diesem
Ausführungsbeispiel von einem digitalen Kalender, beispielsweise der oder einer weiteren
Smartphone-App, bereitgestellt. Das/die Kontextsignale 500 werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel
von einer Datenbank DB eingelesen oder bereitgestellt, über welche mehrere Geräte
105, 300, 530 signaltechnisch miteinander vernetzt sind. Die Datenbank DB ist gemäß
einem Ausführungsbeispiel Teil der Vorrichtung 100 und/oder in der Cloud 550 angeordnet.
[0047] Die hier vorgestellte Vorrichtung 100 realisiert eine antizipative Anpassung von
Waschprozessen oder "augmented laundry care". Dank der Vorrichtung 100 sind zufriedenstellende
Waschergebisse durch beispielsweise eine automatische Vorbehandlung von Flecken und/oder
die richtige Wahl von Waschmittel und/oder Waschprogrammen ermöglicht.
[0048] Zu nicht miteinander vernetzten Aufgaben im Haushalt wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
das auf der Datenbanken DB gespeicherte Domänenwissen zu Haushaltsprozessen vom Nutzer
nicht aktiv gesucht und abgerufen, sondern es erfolgt unter Verwendung der Vorrichtung
100 eine dynamische, situative Unterstützung der Nutzer*innen durch "mitdenkende Technik".
[0049] Hierbei ist die Vorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um auf
Informationen eines Wasch- und Fleckenassistenten, der ein digitales Nachschlagewerk
umfasst, zuzugreifen. Die Vorrichtung 100 ermöglicht vorteilhafterweise eine Vernetzung
zu bereits abgeschlossenen und laufenden Haushaltsprozessen und deren Abhängigkeiten
in einem Geräteverbund. Mittels des Steuersignals 125 erfolgt eine Vorausauswahl von
passenden Waschprogrammen mit Bezug auf die im Haushalt stattfindenden Vorgänge wie
z. B. die Zubereitung von Speisen.
[0050] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Benutzer beim Start am Reinigungsgerät 105
oder der Planung eines Waschgangs über den Kalender einer App durch das Steuersignal
125 vorausschauend auf mögliche Verschmutzungen der Wäsche aufmerksam gemacht, die
z. B. aufgrund der Speisefolge im Wochenspeiseplan 520 einer Kochassistenz-Anwendung,
vor allem mit kleineren Kindern, vorhersehbar sind. Mittels des Steuersignals 125
stehen gemäß einem Ausführungsbeispiel Tipps zur Vorbehandlung von Flecken, die Auswahl
der passenden Waschmittel, Caps und/oder Waschprogramme als voreingestellte Direktanwahl,
z. B. als Empfehlung, oder Favoriten, in der App oder am Reinigungsgerät 105 selbst
zur Verfügung. Auf Wunsch der Nutzer werden gemäß einem Ausführungsbeispiel auch Einträge
im Familienkalender 510 als Grundlage für Waschempfehlungen genutzt. Sauberkeit und
Hygiene stehen beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt, Urlaub oder verschmutzungsintensiven
Freizeitaktivitäten im Vordergrund.
[0051] Die hier vorgestellte Vorrichtung 100 realisiert gemäß diesem Ausführungsbeispiel
eine aktive Verknüpfung von digital erfassten Prozessen im Haushaltskontext und Wissen
über die "Fleckeigenschaften" von Lebensmitteln und den geeigneten, waschtechnischen
Maßnahmen über die Datenbank DB. Die Voraussetzung für diesen Service ist die Analyse
der z. B. im Wochenspeiseplan 520 enthaltenen, bestellten und gelieferten bzw. gekochten
Lebensmittel und/oder die Erfassung der für die Malzeiten eingeplanten Familienmitglieder
beispielsweise mittels eines Wochenspeiseplan-Ernährungsassistenten.
[0052] In einem Anwendungsbeispiel hat eine Familie beispielsweise in der vergangenen Woche
öfter italienisch und unter anderem auch Spaghetti mit Tomatensauce gegessen. Mittels
des Steuersignals 125 werden dem Nutzer geeignete Waschmittel und/oder Programme zur
Entfernung von Tomatenflecken und Rotwein vor einem Waschgang als Direktanwahl vorgeschlagen.
[0053] In einem anderen Anwendungsbeispiel kommt ein Familienmitglied nach einem längeren
Krankenhausaufenthalt nach Hause. Das System/die Vorrichtung 100 schlägt mittels des
Steuersignals 125 das Hygieneprogramm zur Beseitigung von etwaigen Krankenhauskeimen
vor.
[0054] In einem anderen Anwendungsbeispiel stehen im Kalender 510 einer Familie Aktivitäten
wie Geschäftsreisen, Urlaub oder sportliche Aktivitäten an. Die Vorrichtung 100, die
eine App sein kann, schlägt mittels des Steuersignals 125 vorausschauend und unter
Berücksichtigung weiterer Termine im Familienkalender 510 die Reinigung der erforderlichen
Wäschestücke vor. Die Erinnerung lautet dann beispielsweise: "Sind genügend gewaschene
und gebügelte Hemden für die Reise nach Brüssel im Schrank?"
[0055] Durch die Aggregierung aller im Haushalt zur Verfügung stehenden Kontextdaten beispielsweise
vom Kalender 510, Wochenspeiseplan 520, Gerätenutzungsdaten 525, etc.. und deren Auswertung
durch die Vorrichtung 100, die ein Softwaremodul sein oder umfassen kann, welches
z. B. als Service in einer Cloud-Umgebung ausgeführt wird, wird kontinuierlich das
am besten passende Reinigungsprogramm/Waschprogramm für die aktuelle Situation berechnet.
Sobald ein Waschprogramm berechnet wurde, wird dies über den Cloud-Service an das
Endgerät 105 übertragen und steht dem Nutzer als Direktanwahl zur Verfügung.
[0056] Zusammengefasst ist eine übergreifende Steuerung und Regelung von Haushaltsprozessen
im Sinne von besseren Waschergebnissen realisiert. Dank der Vorrichtung 100 sind mehr
Komfort und Sicherheit bei der Auswahl des richtigen Waschprogramms und geeigneter
Waschmittel und/oder ein einfacher Zugriff auf spezielle Waschmittel ermöglicht.
[0057] Figur 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 600 gemäß einem Ausführungsbeispiel
zum Einstellen eines Reinigungsprogramms für ein Reinigungsgerät. Dabei kann es sich
um ein Verfahren 600 handeln, das von der in einer der vorangegangenen Figuren beschriebenen
Vorrichtung ansteuerbar oder ausführbar ist.
[0058] Das Verfahren 600 weist einen Schritt 605 des Einlesens und einen Schritt 610 des
Ausgebens auf. Im Schritt 605 des Einlesens wird zumindest ein Bildsignal von einer
Kameraschnittstelle zu einer Kamera eingelesen, wobei das Bildsignal zumindest eine
vorbestimmte Bildinformation auf einem mit der Kamera aufgenommenen Kamerabild repräsentiert.
Zusätzlich oder alternativ wird im Schritt 605 des Einlesens zumindest ein Kontextsignal
eingelesen, das eine vorbestimmte Kontextinformation repräsentiert. Im Schritt 610
des Ausgebens wird ein Steuersignal zum Einstellen des Reinigungsprogramms unter Verwendung
der vorbestimmten Bildinformation und/oder der vorbestimmten Kontextinformation ausgegeben.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel erfolgt im Schritt 610 des Ausgebens oder in einem
vorangehenden Schritt 615 des Auswertens zum Detektieren der vorbestimmten Bildinformation
eine Auswertung des Kamerabilds hinsichtlich zumindest eines oder mehrerer vordefinierter
Bildmerkmale und/oder es erfolgt im Schritt 615 des Auswertens eine Auswertung einer
Kontextinformation oder mehrerer Kontextinformationen hinsichtlich der vorbestimmten
Kontextinformation.
[0059] Die hier vorgestellten Verfahrensschritte können wiederholt sowie in einer anderen
als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
[0060] Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine "und/oder"-Verknüpfung zwischen einem ersten
Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel
gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und
gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite
Merkmal aufweist.
1. Verfahren (600) zum Einstellen eines Reinigungsprogramms (P) für ein Reinigungsgerät
(105), wobei das Verfahren (600) die folgenden Schritte aufweist:
Einlesen (605) zumindest eines Bildsignals (120) von einer Kameraschnittstelle (400)
zu einer Kamera (305), wobei das Bildsignal (120) zumindest eine vorbestimmte Bildinformation
(I) auf einem mit der Kamera (305) aufgenommenen Kamerabild repräsentiert und/oder
Einlesen zumindest eines Kontextsignals, das eine vorbestimmte Kontextinformation
repräsentiert; und
Ausgeben (610) eines Steuersignals (125) zum Einstellen des Reinigungsprogramms (P)
unter Verwendung der vorbestimmten Bildinformation (I) und/oder der vorbestimmten
Kontextinformation.
2. Verfahren (600) gemäß Anspruch 1, bei dem im Schritt (610) des Ausgebens das Steuersignal
(125) ausgegeben wird, wenn die vorbestimmte Bildinformation (I) einen vorbestimmten
Reinigungsgegenstand repräsentiert.
3. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt
(610) des Ausgebens das Steuersignal (125) ausgegeben wird, wenn die vorbestimmte
Bildinformation (I) zumindest eine bestimmte Person oder vorbestimmte Personenanzahl
repräsentiert.
4. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt
(610) des Ausgebens das Steuersignal (125) ausgegeben wird, wenn die vorbestimmte
Bildinformation (I) eine vorbestimmte Aktivität repräsentiert.
5. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt
(610) des Ausgebens das Steuersignal (125) ausgegeben wird, wenn die vorbestimmte
Bildinformation (I) einen vorbestimmten Ort und/oder eine vorbestimmte Umgebung repräsentiert.
6. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt
(605) des Einlesens das Bildsignal (120) eingelesen wird, das ferner eine Zeitinformation
umfasst, die einen Aufnahmezeitpunkt der Aufnahme des Kamerabilds repräsentiert, wobei
im Schritt (610) des Ausgebens das Steuersignal (125) zu einem definierten Zeitpunkt
zugeordnet wird und/oder wobei im Schritt (605) des Einlesens das Kontextsignal (500)
eingelesen wird, das ferner eine der Kontextinformation zugeordnete Zeitinformation
umfasst, wobei im Schritt (610) des Ausgebens das Steuersignal (125) zu einem definierten
Zeitpunkt zugeordnet wird.
7. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt
(605) des Einlesens ein weiteres Bildsignal (200) von der Kameraschnittstelle (400)
zu der Kamera (305) eingelesen wird, wobei das weitere Bildsignal (200) zumindest
eine weitere vorbestimmte Bildinformation (I) auf dem mit der Kamera (305) aufgenommenen
Kamerabild aufweist, wobei im Schritt (610) des Ausgebens ein weiteres Steuersignal
(200) zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms (P) unter Verwendung der weiteren
Bildinformation (I) ausgegeben wird.
8. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Schritt (615)
des Auswertens, in dem unter Verwendung eines Auswertealgorithmus eine Mehrzahl von
Bildinformationen (I) des Bildsignals (120) oder mehrerer Bildsignale (120, 200) ausgewertet
werden, wobei im Schritt (610) des Ausgeben das Steuersignal (125) ausgegeben wird,
wenn ein vorbestimmtes Auswerteergebnis vorliegt oder ein weiteres Steuersignal (200)
zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms (P) ausgegeben wird, wenn ein weiteres
vorbestimmtes Auswerteergebnis vorliegt, und/oder wobei im Schritt (615) des Auswertens
unter Verwendung eines weiteren Auswertealgorithmus die Kontextinformation oder eine
Mehrzahl von Kontextinformationen ausgewertet werden, wobei im Schritt (610) des Ausgebens
das Steuersignal (125) ausgegeben wird, wenn ein vorbestimmtes Kontextauswerteergebnis
vorliegt oder ein weiteres Steuersignal (200) zum Einstellen eines weiteren Reinigungsprogramms
(P) ausgegeben wird, wenn ein weiteres vorbestimmtes Kontextauswerteergebnis vorliegt.
9. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, das zum Einstellen
des Reinigungsprogramms (P) für das Reinigungsgerät (105) ausgebildet ist, das als
ein Waschautomat, Trockenautomat, Waschtrockner oder Geschirrspülautomat ausgeformt
ist.
10. Verfahren (600) gemäß einem der der vorangegangenen Ansprüche, bei dem im Schritt
(605) des Einlesens das Kontextsignal (500) eingelesen wird, das als die Kontextinformation
eine Kalenderinformation (505) aus einem Kalender (510), eine Speiseinformation (515)
aus einem Speiseplan (520) und/oder eine Gerätenutzungsinformation (525) von einem
anderen Haushaltgerät (530) repräsentiert.
11. Verfahren (600) gemäß Anspruch 10, bei dem im Schritt (605) des Einlesens das Kontextsignal
(500) eingelesen wird, das als die Kontextinformation die Gerätenutzungsinformation
(525) von dem anderen Haushaltgerät (530) repräsentiert, das als ein Herd, Backofen
und/oder Kochfeld ausgeformt ist.
12. Vorrichtung (100), die ausgebildet ist, um die Schritte (605, 610, 615) des Verfahrens
(600) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche in entsprechenden Einheiten (110,
115, 130) anzusteuern und/oder auszuführen.
13. Reinigungsgerät (105) mit einer Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 12.
14. Tragbares Gerät (300) mit einer Vorrichtung (100) gemäß Anspruch 12.
15. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (600) nach
einem der Ansprüche 1 bis 11, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Vorrichtung
(100) ausgeführt wird.