[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsplattenanordnung zur Befestigung eines Türbandes
an einer Türzarge mit einer einen Zargenbefestigungsabschnitt und einen Türbandaufnahmeabschnitt
aufweisenden Befestigungsplatte, mit zumindest einem an dem Türbandaufnahmeabschnitt
angeordneten Distanzstück und mit einem von einer Durchgangsöffnung des Distanzstückes
aufgenommenen Klemmstift, wobei an dem Türbandaufnahmeabschnitt eine Aufnahmeöffnung
angeordnet ist, in welche der Klemmstift eingesetzt ist. Die Erfindung betrifft des
Weiteren eine Türzargenanordnung.
[0002] Aus der Praxis sind unterschiedliche Ausgestaltungen von Türzargen bekannt. Türzargen
sind dazu vorgesehen, einen Türflügel als Rahmen aufzunehmen und über Türbänder zu
halten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Gewicht des Türflügels über die Türbänder
gehalten wird, so dass eine ausreichend tragfähige Befestigung der Türbänder an der
Türzarge oder einer darunterliegenden Wand oder Wandkonstruktion gewährleistet werden
muss.
[0003] Insbesondere bei Futterzargen, die häufig aus einem vergleichsweise dünnen Holzwerkstoff
gebildet sind, erfolgt eine Befestigung der Türbänder über Befestigungsplatten, welche
einen Zargenbefestigungsabschnitt und einen Türbandaufnahmeabschnitt aufweisen. Die
Türzarge weist dabei üblicherweise eine Durchbrechung auf, in die das Türband bzw.
ein Teil des Türbandes eingesetzt werden kann bzw. eingesetzt ist. Das Türband ist
an dem Türbandaufnahmeabschnitt angeschlossen, wobei die Verbindung in der Regel durch
Schrauben erfolgt.
[0004] Die Befestigungsplatte ist ihrerseits an dem Zargenbefestigungsabschnitt beispielsweise
durch eine Vielzahl von Holzschrauben an einer Innenseite der Türzarge verdeckt befestigt,
so dass die auf das Türband wirkende Gewichtskraft gleichmäßig auf eine große Fläche
übertragen werden kann. Entsprechende Zargenanordnungen sind aus dem Katalog "
Simonswerk-Bandtechnik, Handbuch 2018/2019", Seiten 90 und 91, bekannt.
[0005] Je nach Ausgestaltung von Türzarge und Türband kann die Befestigungsplatte insbesondere
an dem Übergang von dem Zargenbefestigungsabschnitt zu dem Türbandaufnahmeabschnitt
eine Kröpfung aufweisen. Entsprechende Befestigungsplatten sind aus der
DE 20 2021 101 300 U1 und der
DE 10 2009 026 367 A1 bekannt.
[0006] Eine Kröpfung ist insbesondere vorgesehen, um für die Aufnahme des Türbandes den
Abstand so einzustellen, dass im montierten Zustand eine Vorderseite des in die Türzarge
eingesetzten Bandteils flächenbündig oder in etwa flächenbündig mit einer Vorderseite
der Türzarge ist.
[0007] Um ohne eine entsprechende Kröpfung auch bei unterschiedlichen Tiefen einer Bandaufnahmeöffnung
eine Abstützung zu ermöglichen, sind aus der
DE 20 2005 004 206 U1 sowie der gattungsgemäßen
DE 10 2016 103 520 B3 Distanzstücke bekannt, welche zwischen dem in die Türzarge eingesetzten zargenseitigen
Bandteil sowie der Befestigungsplatte zwischengelegt sind.
[0008] Gemäß der
DE 20 2005 004 206 U1 werden Distanzstücke unterschiedlicher Materialstärke bereitgehalten, um abhängig
von einer unterschiedlichen Materialstärke von Futterzargen eine flächenbündige Anordnung
des Türbandes bzw. des zargenseitigen Bandteils zu ermöglichen. Ein erstes Distanzstück
umfasst einen ebenen Abschnitt und davon in einem rechten Winkel nach hinten abstehende
Zungen, die in zugeordnete vertikale Schlitze der Befestigungsplatte eingesetzt werden
können. Bei einer zweiten Art von Distanzstücken sind seitliche Nuten gebildet, mit
denen diese weiteren Distanzstücke auf die nach hinten abgewinkelten Zungen des zuvor
beschriebenen Distanzstücks aufgeschoben werden können, so dass aus mehreren Distanzstücken
ein Paket mit der gewünschten Höhe gebildet werden kann.
[0009] Die Herstellung von unterschiedlichen Distanzstücken einerseits mit Zungen und andererseits
mit Nuten ist aufwendig. Damit die Distanzstücke klemmfrei in die zugeordneten Schlitze
eingesetzt werden können, müssen diese in Bezug auf die Bandaufnahmeöffnung mit einem
ausreichenden Untermaß gefertigt werden. Auch die Handhabung ist verbesserungsbedürftig,
insbesondere können die lediglich durch die Zungen gehaltenen Distanzstücke auch wieder
aus den zugeordneten Schlitzen herausfallen.
[0010] Gemäß der
DE 10 2016 103 520 B3 ist das zumindest eine Distanzstück an einem innenliegenden Rand einer Bandaufnahmeöffnung
klemmend gehalten, wozu das Distanzstück vorzugsweise auch eine gewisse Elastizität
aufweist. Um ein Paket mit einer gewünschten Höhe aus mehreren Distanzstücken zu bilden,
können die einzelnen Distanzstücke auch mit einem durchgehenden Stift verbunden werden.
Die Befestigung erfolgt auch dann ausschließlich klemmend in der Bandaufnahmeöffnung.
Bei einer werksseitigen Anordnung der Distanzstücke in der Bandaufnahmeöffnung besteht
bei einem nachfolgenden Transport die Gefahr eines Verlustes. Auch bei Maßabweichungen
kann die klemmende Anordnung verbesserungsbedürftig sein.
[0011] Eine gattungsgemäße Befestigungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ist aus der
EP 3 115 533 A1 bekannt. Zur direkten Abstützung des Türbandes ist ein erstes Distanzstück vorgesehen,
welches zur Anpassung an die Form des Türbandes an seiner Vorderseite eine Freimachung
aufweist. An der Rückseite des ersten Distanzstückes erstreckt sich ein Klemmstift,
um bei Bedarf zumindest ein zweites Distanzstück aufzunehmen, welches im Unterschied
zu dem ersten Distanzstück an seiner Vorderseite und seiner Rückseite eben ist.
[0012] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Handhabung von Distanzstücken einfacher und flexibler zu gestalten oder vollständig
zu vermeiden.
[0013] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind eine Befestigungsplattenanordnung
gemäß Patentanspruch 1 sowie Türzargenanordnungen gemäß der Patentansprüche 8 und
9.
[0014] Die Erfindung betrifft somit gemäß einem ersten Aspekt eine Befestigungsanordnung
zur Befestigung eines Türbandes an einer Türzarge mit einer einen Zargenbefestigungsabschnitt
und einen Türbandaufnahmeabschnitt aufweisende Befestigungsplatte, mit zumindest einem
an dem Türbandaufnahmeabschnitt angeordneten Distanzstück und mit einem von einer
Durchgangsöffnung des Distanzstückes aufgenommenen Klemmstift, wobei an dem Türbandaufnahmeabschnitt
eine Aufnahmeöffnung angeordnet ist, in welche der Klemmstift eingesetzt ist und wobei
erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass der Klemmstift entlang einer Axialrichtung einen
sich durch die Durchgangsöffnung erstreckenden Schaftabschnitt sowie einen gegenüber
dem Schaftabschnitt vergrößerten Kopf aufweist. Bei dem Einsetzen zumindest eines
Distanzstückes oder bei dem Übereinanderschichten mehrerer Distanzstücke bildet dann
der Kopf eine Art Anschlag.
[0015] Durch den Klemmstift wird das zumindest eine Distanzstück lagerichtig positioniert
und vorzugsweise auch mit einer angemessenen Haltekraft gehalten. Der Klemmstift und
das zumindest eine Distanzstück sind jedoch separat voneinander gefertigt und können
auch wieder voneinander getrennt werden. Wie grundsätzlich aus dem Stand der Technik
bekannt, können auch unterschiedliche Distanzstücke der gleichen Höhe oder mit einer
unterschiedlichen Höhe kombiniert werden, um Pakete mit einer angepassten Höhe bilden
zu können. Dadurch, dass der Klemmstift und das Distanzstück separat gefertigt sind,
kann eine sehr freie Anpassung nach Art eines Baukasten erfolgen.
[0016] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Klemmstift in der Durchgangsöffnung des Distanzstückes
und der Aufnahmeöffnung des Türbandaufnahmeabschnitts in einem Kraftschluss, das heißt
klemmend gehalten ist. Durch eine geeignete Dimensionierung und Materialwahl kann
dabei auch erreicht werden, dass die Distanzstücke zuverlässig an der Befestigungsplatte
gehalten sind und auch ein versehentliches Herausfallen vermieden wird, selbst wenn
eine Türzargenanordnung mit einer Türzarge und der beschriebenen Befestigungsplattenanordnung
zunächst noch transportiert wird.
[0017] Gerade bei einer Vielzahl von gleich oder im Wesentlichen gleich ausgeführten Türen
kann es zweckmäßig sein, die Türzargenanordnung bereits weitgehend vorzukonfigurieren,
so dass dann bei einer abschließenden Montage lediglich die Türbänder eingesetzt und
angeschraubt werden müssen.
[0018] Im Rahmen der Erfindung ergibt sich in diesem Zusammenhang jedoch ein größtes Maß
an Flexibilität. Auch vor Ort können aus mehreren Distanzstücken Pakete zusammengestellt
und mit dem Klemmstift sicher gegen ein Herunterfallen angeordnet werden. Auch eine
nachträgliche Anpassung ist ohne weiteres möglich, beispielsweise wenn Türbänder mit
einer anderen Einbautiefe montiert werden sollen.
[0019] Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn der Klemmstift sich in die Aufnahmeöffnung
hinein erstreckt, um dann die gewünschte Positionierung zu gewährleisten. Wenn der
Klemmstift jedoch so gestaltet ist, dass auch Pakete mit einer größeren Höhe bereitgestellt
werden können, so wird dieser sich entsprechend bei einem Paket niedriger Höhe üblicherweise
auch durch die Aufnahmeöffnung hindurch erstrecken.
[0020] Während aus Stabilitäts- und Festigkeitsgründen die Befestigungsplatte und üblicherweise
auch das zumindest eine Distanzstück aus Metall und insbesondere Blech gebildet ist,
wird der Klemmstift gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zumindest
teilweise und vorzugsweise vollständig aus Kunststoff gebildet.
[0021] Gerade durch einen geeigneten Kunststoff kann ein Kraftschluss zwischen dem Klemmstift
und dem zumindest einen Distanzstück sowie der Aufnahmeöffnung erreicht werden, welcher
einerseits einen sicheren Halt gewährleistet und andererseits - gegebenenfalls durch
Werkzeug - noch lösbar ist. Dabei ergibt sich auch der Vorteil, dass Kunststoff in
einem gewissen Maße verformbar und gegebenenfalls auch elastisch ist. Geeignet sind
beispielsweise einfache Kunststoffe auf der Basis von Polyolefin, beispielsweise Polyethylen
oder Polypropylen.
[0022] Vorschussweise ist auch vorgesehen, dass der Klemmstift drehfest in der Durchgangsöffnung
und der Aufnahmeöffnung angeordnet ist, so dass auch diesbezüglich eine korrekte Ausrichtung
nicht versehentlich verloren geht.
[0023] Um auch eine drehfeste Anordnung zu ermöglichen, können die Durchgangsöffnung und
die Aufnahmeöffnung eine von einer Kreisform abweichende Kontur aufweisen, wobei dann
der Klemmstift komplementär ausgeformt ist.
[0024] Beispielsweise können die Durchgangsöffnung sowie die Aufnahmeöffnung einen rechteckigen,
beispielsweise quadratischen Querschnitt aufweisen. Der Klemmstift kann dann zweckmäßigerweise
zumindest im Bereich der Durchgangsöffnung sowie der Aufnahmeöffnung einen im Wesentlichen
rechteckigen beispielsweise quadratischen Querschnitt aufweisen, wobei dann an zumindest
einer Seite des Querschnitts eine vorstehende Verdickung vorgesehen sein kann. Die
Verdickung kann beispielsweise als ein entlang der Axialrichtung verlaufender Steg
bzw. als Sicke ausgeführt sein, um auch abhängig von dem eingesetzten Material die
gewünschte Klemmwirkung zu erreichen.
[0025] Wie grundsätzlich auch aus dem Stand der Technik bekannt, ist vorzugsweise vorgesehen,
dass das Distanzstück zumindest eine Schraubenöffnung aufweist, welche konzentrisch
zu einem darunterliegenden Gewindeloch der Befestigungsplatte angeordnet ist.
[0026] Da eine unterschiedliche Materialstärke der Türzarge erfindungsgemäß durch zumindest
ein angepasstes Distanzstück oder vorzugsweise auch ein Paket von Distanzstücken ausgeglichen
wird, kann die Befestigungsplatte von einem ebenen Blechabschnitt gebildet sein. Dieser
Blechabschnitt weist dann eine gleichbleibende Dicke ohne eine Kröpfung oder Abwinklung
auf.
[0027] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Türzargenanordnung mit einer eine Bandaufnahmeöffnung
aufweisenden Türzarge und einer Befestigungsplattenanordnung, wie sie zuvor beschrieben
ist. Die Befestigungsplatte ist an einer Zargeninnenseite mit ihrem Zargenbefestigungsabschnitt
befestigt, wobei sich der Türbandaufnahmeabschnitt im Bereich der Bandaufnahmeöffnung
erstreckt und wobei das Distanzstück in die Bandaufnahme eingesetzt und mit dem Klemmstift
an der Befestigungsplatte gehalten ist.
[0028] Im Rahmen der Erfindung wird insgesamt erreicht, dass die Handhabung der Distanzstücke
flexibler und zuverlässiger ist, wobei beispielsweise auch bereits eine Positionierung
werksseitig erfolgen kann. Alternativ ist es beispielsweise aber auch möglich, zumindest
ein Distanzstück oder ein Paket von Distanzstücken in der gewünschten Höhe mit dem
Klemmstift an der Befestigungsplatte anzuordnen, bevor die Befestigungsplatte selbst
mit der Türzarge verbunden wird. Gerade bei einer ausreichenden kraftschlüssigen Fixierung
können dann die Distanzstücke auch für die lagerichtige Anordnung der Befestigungsplatte
an der Türzarge genutzt werden, so dass aufwendig aus der Befestigungsplatte geformte
Zapfen (siehe
DE 10 2009 026 367 A1) oder separat bereitgestellte Formschlusskörper nicht notwendig sind.
[0029] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Türzargenanordnung
angegeben, bei der die Anordnung eines zargenseitigen Bandteils flächenbündig bzw.
in einer gewünschten Höhe ohne Distanzstücke erfolgen kann.
[0030] Die Erfindung betrifft gemäß dem zweiten Aspekt eine Türzargenanordnung mit einer
eine Bandaufnahmevertiefung aufweisenden Türzarge, einer Befestigungsplatte und einem
in die Bandaufnahmevertiefung eingesetzten zargenseitigen Bandteil, welches entlang
einer Längsrichtung einen Mittelabschnitt und beidseitig daran anschließende Verbindungsabschnitte
aufweist, wobei ausgehend von einer Vorderseite des zargenseitigen Bandteils der Mittelabschnitt
eine größere Tiefe als die Verbindungsabschnitte aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Bandaufnahmevertiefung entlang der Längsrichtung eine mittige Bandaufnahmeöffnung
und beidseitig daran anschließende Stufenabschnitte aufweist, wobei ausgehend von
einer ebenen Vorderseite der Türzarge das Material der Türzarge an den Stufenabschnitten
nur teilweise entfernt ist, so dass die Stufenabschnitte jeweils eine Anlagefläche
für einen der Verbindungsabschnitte bilden.
[0031] Die Bandaufnahmevertiefung wird üblicherweise durch Fräsen gebildet, wobei dann ein
zweistufiges Fräsen vorgesehen ist, um einerseits die Bandaufnahmeöffnung und dann
auch die beiden Stufenabschnitte mit einer geringeren Tiefe ausgebildet werden. Die
Reihenfolge ist dabei unerheblich. Grundsätzlich könnte der Gesamtbereich zunächst
mit der Tiefe an den Stufenabschnitten gebildet werden, wobei dann danach mittig die
Bandaufnahmeöffnung erzeugt wird. Alternativ kann auch zunächst nur die Bandaufnahmeöffnung
gebildet werden, wobei dann daran anschließend die beiden Stufenabschnitte erzeugt
werden.
[0032] Die Bandaufnahmeöffnung ist dabei so groß ausgeführt, dass diese zumindest den Mittelabschnitt
des zargenseitigen Bandteils aufnimmt. Die Verbindungsabschnitte des zargenseitigen
Bandteils stützen sich dagegen an dem jeweils zugeordneten Stufenabschnitt ab.
[0033] Erfindungsgemäß können also Distanzplatten dadurch vermieden werden, dass sich das
zargenseitige Bandteil an seinen Verbindungabschnitten über das an den Studienabschnitten
noch verbleibende Material abstützt. Auch wenn das über die Türbänder auf die Türzarge
übertragene Gewicht des Türflügels mit der Befestigungsplatte großflächig verteilt
wird, muss das Material der Türzarge zumindest im ausreichenden Maße druckfest sein,
damit das zargenseitige Bandteil fest und dauerhaft mit der Befestigungsplatte verbunden
werden kann. Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, dass die Türzarge aus einem Holzwerkstoff einschließlich Vollholz
mit einer in Richtung der Bandaufnahmevertiefung bestimmten Brinell-Härte gemäß ISO
3350:1975 von mehr als 30 N/mm
2 gebildet ist. Vorzugsweise beträgt die Brinell-Härte mehr als 35 N/mm
2. Die Messung der Brinell-Härte bezieht sich dabei auf eine Bestimmung mit einem Kugeldurchmesser
von 10 mm und einer Belastung von 500 N.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorderseite
des zargenseitigen Bandteils gegenüber der angrenzenden Vorderseite der Türzarge einen
Versatz von weniger als 5 mm aufweist. Besonders bevorzugt ist eine flächenbündige
oder im Wesentlichen flächenbündige Anordnung mit einem Versatz von weniger als 1
mm vorgesehen.
[0035] Die beiden Stufenabschnitte erstrecken sich vorzugsweise jeweils über eine Fläche
von zwischen 100 mm
2 und 900 mm
2.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand exemplarischer Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausschnitt einer Türzargenanordnung,
- Fig. 2
- eine alternative Ausgestaltung der Türzargenanordnung,
- Fig. 3a, Fig. 3b
- eine weitere Ausgestaltung der Türzargenanordnung.
[0037] Die Fig. 1 zeigt eine Türzargenanordnung mit einer eine Bandaufnahmeöffnung 1 aufweisenden
Türzarge 2, einer mehrteiligen Befestigungsplattenanordnung und einem zargenseitigen
Bandteil 3 eines Türbandes. Die Befestigungsplattenanordnung zur Befestigung des Türbandes
an der Türzarge 2 weist eine Befestigungsplatte 4 mit einer üblichen Ausgestaltung
auf, wie sie auch aus dem eingangs beschriebenen Stand der Technik bekannt ist (siehe
auch Fig. 3b). Demnach weist die Befestigungsplatte 4 einen Zargenbefestigungsabschnitt
5 und einen Türbandaufnahmeabschnitt 6 auf, wobei der Türbandaufnahmeabschnitt 6 im
montierten Zustand der Befestigungsplatte 4 im Bereich der Bandaufnahmeöffnung 1 angeordnet
ist, um dort das zargenseitige Bandteil 3 aufnehmen zu können.
[0038] Der Abstand zwischen einer Vorderseite des zargenseitigen Bandteils 3 und der Befestigungsplatte
4 ergibt sich aus der Materialstärke der Türzarge 2 im Bereich der Bandaufnahmeöffnung
1, wobei dieser Abstand je nach Ausgestaltung der Türzarge 2 variieren kann. Um dennoch
bei unterschiedlichen Ausführungen eine flächenbündig Anordnung des zargenseitigen
Bandteils 3 an dessen Vorderseite zu ermöglichen, sind in dem Ausführungsbeispiel
zwei Distanzstücke 7 vorgesehen.
[0039] Erfindungsgemäß sind die Distanzstücke durch einen separat gebildeten Klemmstift
8 verbunden, welcher Durchgangsöffnungen 9 der Distanzstücke 7 durchgreift und im
montierten Zustand auch in eine Aufnahmeöffnung 10 eingreift, welche sich an dem Türbandbefestigungsabschnitt
6 der Befestigungsplatte 4 befindet.
[0040] Während die Befestigungsplatte 4 sowie die Distanzstücke 7 aus einem Metallblech
einheitlicher Dicke gebildet sind, ist der Klemmstift 8 vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigt, um vorteilhafterweise einen Kraftschluss zu ermöglichen. Zu einer guten
Handhabung des Klemmstiftes 8 trägt auch bei, dass dieser entlang einer Axialrichtung
einen Schaftabschnitt 11 sowie einen breiteren Kopf 12 aufweist. Bei dem Zusammenstecken
der beschriebenen Teile stellt der Kopf 12 dabei eine Art Anschlag bereit.
[0041] Die Durchgangsöffnung 9 und die Aufnahmeöffnung 10 sind jeweils rechteckig, im Ausführungsbeispiel
quadratisch. Der Schaftabschnitt 11 weist eine im Wesentlichen komplementäre Form
auf, wobei jedoch ausgehend von einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt an
einer Seite eine vorstehende Verdickung gebildet ist, welche sich als Steg entlang
der Axialrichtung erstreckt.
[0042] Durch die separat voneinander bereitgestellten Distanzstücke 7 einerseits und den
Klemmstift 8 andererseits ist eine besonders flexible Handhabung möglich. Die Distanzstücke
7 können mit dem Klemmstift 8 entweder direkt bei der Montage des zargenseitigen Bandteils
3 an der Befestigungsplatte 4 angeordnet werden oder aber auch werksseitig vorpositioniert
sein. Es ergibt sich der Vorteil, dass bei einer geeignet eingestellten Klemmkraft
eine gute aber weiterhin lösbare Fixierung erreicht wird.
[0043] Durch die komplementäre Form des Schaftabschnittes 11 zu der Durchgangsöffnung 9
sowie der Aufnahmeöffnung 10 ist auch klar, dass die Distanzstücke 7 mit dem Klemmstift
8 drehfest an dem Türbandaufnahmeabschnitt 6 der Befestigungsplatte 4 angeordnet werden.
Wenn beispielsweise gemäß einer möglichen Montagevariante die Distanzstücke 7 mit
dem Klemmstift 8 zunächst an der Befestigungsplatte 4 angeordnet werden, bevor die
Befestigungsplatte 4 selbst mit der Türzarge 2 verbunden wird, so können die Distanzstücke
7 durch die lagerichtige Anordnung in der Bandaufnahmeöffnung 1 auch für die Ausrichtung
der Befestigungsplatte 4 genutzt werden.
[0044] Bezüglich der Fig. 1 versteht sich, dass an dem zargenseitigen Bandteil 3 für den
Kopf 12 ein entsprechender Freiraum vorzusehen ist.
[0045] Die Distanzstücke 7 weisen Schraubenöffnungen 14 auf, welche konzentrisch zu einem
darunter liegenden Gewindeloch 15 der Befestigungsplatte 4 angeordnet sind.
[0046] Die Fig. 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Türzargenanordnung, bei der ein
Abstand zwischen Verbindungsabschnitten 16 des zargenseitigen Bandteils 3 und der
Befestigungsplatte 4 ohne zusätzliche Distanzstücke 7 ausgeglichen wird.
[0047] Dazu weist die Türzarge 2 eine Bandaufnahmevertiefung 17 auf, welche gestuft ausgebildet
ist. Ein zwischen den zwei Verbindungabschnitten 16 angeordneter Mittelabschnitt 18
des zargenseitigen Bandteils 3 ist von einer Bandaufnahmeöffnung 1 als Bestandteil
der Bandaufnahmevertiefung 17 aufgenommen. Die Bandaufnahmevertiefung 17 weist mit
ihrer gestuften Form anschließend an die Bandaufnahmeöffnung 1 Stufenabschnitte 19
auf, wobei die Höhe der Stufenabschnitte ausgehend von einer Vorderseite der Türzarge
genau der Höhe der Verbindungabschnitte 16 des zargenseitigen Bandteils 3 entspricht.
[0048] Bei einem Verschrauben des zargenseitigen Bandteils 3 mit der Befestigungsplatte
4 werden die Stufenabschnitte 19 also auf Druck belastet, wobei das Material ausreichend
tragfähig sein muss.
[0049] Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Türzarge 2 aus einem Holzwerkstoff einschließlich Vollholz mit einer in Richtung
der Bandaufnahmevertiefung 17 bestimmten Brinell-Härte gemäß ISO 3350:1975 von mehr
als 30 N/mm
2 gebildet ist. Vorzugsweise weist das Material der Türzarge eine Brinell-Härte von
mehr als 35 N/mm
2 auf. Die angegebenen Werte beziehen sich auf eine Bestimmung mit einem Kugeldurchmesser
von 10 mm und einer Belastung von 500 N.
[0050] Die Größe der Stufenabschnitte 19 hängt selbstverständlich auch von der Größe des
zargenseitigen Bandteils 3 sowie der Gewichtsklassifizierung des Türbandes ab. Üblicherweise
erstrecken sich die beiden Stufenabschnitte jeweils über eine Fläche zwischen 100
mm
2 unten 900 mm
2.
[0051] Gemäß der Fig. 2 stützt sich das zargenseitige Bandteil 3 nur in Endbereichen der
Verbindungsabschnitte 16 an den Stufenabschnitten 19 ab, so dass innerhalb der Bandaufnahmeöffnung
1 auch noch Befestigungsschrauben verlaufen können.
[0052] Selbstverständlich können für die Durchführung von Befestigungsschrauben im Bereich
der Stufenabschnitte 19 auch Öffnungen, Schlitze oder dergleichen vorgesehen sein.
[0053] In diesem Zusammenhang zeigen die Fig. 3a und 3b eine weitere Ausgestaltung, bei
der für jeweils eine Befestigungsschraube ein Schlitz von dem Mittelabschnitt 18 in
den jeweiligen Stufenabschnitt 19 geführt ist.
[0054] Optional kann auch ein Gewinde für die Aufnahme der Befestigungsschraube an der Befestigungsplatte
4 an einem Durchzug gebildet sein, so dass sich dadurch ein Vorsprung 20 ergibt. Durch
einen solchen Vorsprung 20 ist auch eine einfache Ausrichtung der Befestigungsplatte
4 an der Türzarge 2 möglich.
1. Befestigungsplattenanordnung zur Befestigung eines Türbandes an einer Türzarge (2)
mit einer einen Zargenbefestigungsabschnitt (5) und einen Türbandaufnahmeabschnitt
(6) aufweisenden Befestigungsplatte (4), mit zumindest einem an dem Türbandaufnahmeabschnitt
(6) angeordneten Distanzstück (7) und mit einem von einer Durchgangsöffnung (9) des
Distanzstückes (7) aufgenommenen Klemmstift (8), wobei an dem Türbandaufnahmeabschnitt
(6) eine Aufnahmeöffnung (10) angeordnet ist, in welche der Klemmstift (8) eingesetzt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmstift (8) entlang einer Axialrichtung einen sich durch die Durchgangsöffnung
(9) und in die Aufnahmeöffnung (10) hinein erstreckenden Schaftabschnitt (11) sowie
einen gegenüber dem Schaftabschnitt (11) vergrößerten Kopf (12) aufweist.
2. Befestigungsplattenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmstift (8) in der Durchgangsöffnung (9) und der Aufnahmeöffnung (10) in einem
Kraftschluss gehalten ist.
3. Befestigungsplattenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmstift (8) aus Kunststoff gebildet ist.
4. Befestigungsplattenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmstift (8) drehfest in der Durchgangsöffnung (9) und der Aufnahmeöffnung
(10) angeordnet ist.
5. Befestigungsplattenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmstift (8) zumindest im Bereich der Durchgangsöffnung (9) sowie der Aufnahmeöffnung
(10) einen in wesentlichen rechteckigen Querschnitt sowie zumindest an einer Seite
des Querschnitts eine vorstehende Verdickung (13) aufweist.
6. Befestigungsplattenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück (7) zumindest eine Schraubenöffnung (14) aufweist, welche konzentrisch
zu einem darunter liegenden Gewindeloch (15) der Befestigungsplatte (4) angeordnet
ist.
7. Befestigungsplattenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsplatte (4) von einem ebenen Blechabschnitt gebildet ist.
8. Türzargenanordnung mit einer eine Bandaufnahmeöffnung (1) aufweisenden Türzarge (2)
und einer Befestigungsplattenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die
Befestigungsplatte (4) an einer Zargeninnenseite mit ihrem Zargenbefestigungsabschnitt
(5) befestigt ist und sich mit dem Türbandaufnahmeabschnitt (6) im Bereich der Bandaufnahmeöffnung
(1) erstreckt und wobei das Distanzstück (7) in die Bandaufnahmeöffnung (1) eingesetzt
ist und mit dem Klemmstift (8) an der Befestigungsplatte (4) gehalten ist.
9. Türzargenanordnung mit einer eine Bandaufnahmevertiefung (17) aufweisenden Türzarge
(2), einer Befestigungsplatte (4) und einem in die Bandaufnahmevertiefung (17) eingesetzten
zargenseitigen Bandteil (3), welches entlang einer Längsrichtung einen Mittelabschnitt
(18) und beidseitig daran anschließende Verbindungsabschnitte (16) aufweist, wobei
ausgehend von einer Vorderseite des zargenseitigen Bandteils der Mittelabschnitt (18)
eine größere Tiefe als die Verbindungsabschnitte (16) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandaufnahmevertiefung (17) entlang der Längsrichtung eine mittige Bandaufnahmeöffnung
(1) und beidseitig daran anschließende Stufenabschnitte (19) aufweist, wobei an den
Stufenabschnitten (19) ausgehend von einer ebenen Vorderseite der Türzarge (2) das
Material der Türzarge (2) nur teilweise entfernt ist, so dass die Stufenabschnitte
(19) jeweils eine Anlagefläche für einen der Verbindungsabschnitte (16) bilden.
10. Türzargenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite des zargenseitigen Bandteils gegenüber der angrenzenden Vorderseite
der Türzarge (2) einen Versatz von weniger als 5 mm aufweist.
11. Türzargenanordnung nach Anspruch 9 der 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Türzarge (2) aus einem Holzwerkstoff mit einer in Richtung der Bandaufnahmevertiefung
(17) bestimmten Brinell-Härte gemäß ISO 3350:1975 von mehr als 30 N/mm2 gebildet ist.
12. Türzargenanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stufenabschnitte (19) sich jeweils über eine Fläche zwischen 100 mm2 und 900 mm2 erstrecken.