[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckkappe für Wasserablauföffnungen in Hohlprofilen
eines Fenster- oder Türrahmens, insbesondere eines Blendrahmens, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung einen aus Hohlprofilen zusammengesetzten Fenster-
oder Türrahmen, insbesondere einen Blendrahmen, welcher Rahmen wenigstens eine Wasserablauföffnung
aufweist, gemäß Anspruch 14.
[0003] Eine gattungsgemäße Abdeckkappe für Wasserablauföffnungen in Hohlprofilen eines Fenster-
oder Türrahmens ist aus der
DE 20 2004 002 287 U1 bekannt, in welcher Druckschrift auch auf weitere gattungsgemäße Abdeckkappen hingewiesen
wird. Derartige Abdeckkappen werden in Fachkreisen häufig auch als Wasserschlitzabdeckkappen
oder Wasserschlitzkappen bezeichnet. Sie dienen - insbesondere aus ästhetischen Gründen
- zum Abdecken von Wasserablauföffnungen, die an den genannten Hohlprofilen regelmäßig
vorhanden sind bzw. vorhanden sein müssen. Außerdem sollen sie verhindern, dass von
außen Verschmutzungen in den Fenster- oder Türrahmen (Blendrahmen) eindringen können.
[0005] Fenster-, Tür- und entsprechende Schiebesysteme sind im Gebrauch unterschiedlichen
Wind- und Schlagregenbelastungen ausgesetzt. Dabei wird die Dichtheit zwischen Rahmen
(Blendrahmen) und Flügelebene über eine oder mehrere Dichtebenen realisiert. Während
ein Blendrahmen fest in die Leibung einer Tür- oder Fensteröffnung eingebaut ist,
handelt es sich bei einem Flügel um den beweglichen, öffenbaren Teil des Fensters
bzw. der Tür. In der Praxis kann jedoch die äußere Dichtebene des Rahmens die Belastungen
durch Wind bzw. das Eindringen von Wasser nicht vollständig unterbinden. Aus diesem
Grund werden im Falzraum hinter der äußeren Dichtebene des Rahmens sowie an der Außenfläche
des Rahmens sogenannte Entwässerungsöffnungen oder Entwässerungsschlitze bzw. Wasserablauföffnungen
angebracht, über die eindringendes Wasser kontrolliert aus dem Rahmen wieder nach
außen abfließen kann. Um diese Funktion zu gewährleisten, müssen bei hohen Belastungen
in der äußeren Dichtebene zusätzlich sogenannte Druckausgleichsbohrungen vorgesehen
werden. Dies geschieht in der Regel in der Form von Bohrungen im Rahmenüberschlag
oder in Form von Dichtungsausschnitten. Derartige Öffnungen werden jedoch vom Verkehr
oft als optischer Mangel wahrgenommen. Außerdem verliert die äußere Dichtebene ihre
Funktion zur Verbesserung der Luftdichtheit, und es besteht zusätzlich die Gefahr,
dass der Falzraum auskühlt, was zu thermischen Nachteilen der gesamten Fenster- oder
Türkonstruktion führen kann.
[0006] Bei Systemen mit nur einer äußeren Dichtebene, beispielsweise bei Schiebefenstern,
entsteht im Rahmenfalz durch das Vorsehen der genannten Entwässerungsöffnungen ein
Druckausgleich von innen nach außen. Auf diese Weise kann sich kein Druckgefälle aufbauen,
und bei länger anhaltendem erhöhten Außendruck wird kein Wasser mehr von innen nach
außen abgeführt. In extremen Situationen, wie beispielsweise bei anhaltend hohem Außendruck
unter Prüfbedingungen, kann sogar Wasser über die Entwässerungsöffnungen in den Blendrahmen
gedrückt werden. Außerdem wird durch das Vorsehen der genannten Öffnungen - wie bereits
erwähnt - die Luftdichtheit deutlich verschlechtert.
[0007] Die vorstehend beschriebenen Systeme erreichen nur niedrige Luftdichtheitsklassen
und entsprechend schlechte Schlagregenleistungen im Rahmen der (geringen) zur Verfügung
stehenden Stauhöhe. Bei Systemen mit mehreren Dichtebenen müssen Druckausgleichsöffnungen
vorgesehen werden, um höhere Dichtheitswerte zu erreichen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf das Vorsehen von Druckausgleichsöffnungen
bei gleichbleibend hohen Dichtheitseigenschaften zu verzichten. Zusätzlich oder alternativ
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Eindringen von Wasser und Winddruck
durch die Entwässerungsöffnungen sicher zu verhindern, zugleich aber eine Entwässerung
zu erlauben. Auf diese Weise soll auch bei Fenster- bzw. Türsystemen mit nur einer
Dichtebene, wie zum Beispiel bei Schiebetüren oder Schiebefenstern, eine hohe Dichtheitsklasse
erreichbar sein.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Abdeckkappe mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 sowie durch einen aus Hohlprofilen zusammengesetzten Fenster-
und Türrahmen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14. Vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Idee sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Erfindungsgemäß ist eine Abdeckkappe für Wasserablauföffnungen in Hohlprofilen eines
Fenster- oder Türrahmens, insbesondere Blendrahmen, mit einer Deckwand, einem gegen
das Hohlprofil anlegbaren, von der Deckwand abragenden Randsteg, welcher Randsteg
eine Anlageebene der Abdeckkappe an dem Hohlprofil definiert und wenigstens einen
Durchbruch für den ungehinderten Ablauf von Wasser aufweist, und mindestens einem
Halteelement zum Fixieren der Abdeckkappe an dem Hohlprofil dadurch gekennzeichnet,
dass in einem durch den Randsteg umgrenzten Innenraum der Abdeckkappe ein zwischen
einem ersten Zustand und einem zweiten Zustand bewegliches Element vorgesehen ist,
welches Element ein steifes Trägerteil und auf seiner der Anlageebene zugewandten
oder zuzuwendenden Seite ein flexibles Dichtelement umfasst, wobei a) in dem ersten
Zustand das Dichtelement von der Anlageebene weg bewegt ist, und b) in dem zweiten
Zustand das Dichtelement in oder an der Anlageebene befindlich ist.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Fenster- oder Türrahmen, insbesondere Blendrahmen, der aus
Hohlprofilen zusammengesetzt ist, weist wenigstens eine Wasserablauföffnung auf, die
mit einer erfindungsgemäßen Abdeckkappe abgedeckt ist.
[0012] Das o.g. Halteelement kann speziell als Vorsprung, Rastnase oder dgl. ausgeführt
sein. Jedoch sollen auch Ausgestaltungen, bei denen das Halteelement als stoffschlüssige
Fixierung, z.B. als Klebeelement, Klebeband, Klebstoffschicht oder dgl. ausgebildet
ist, in den Schutzbereich der Ansprüche fallen.
[0013] Die genannten Wasserablauföffnungen bzw. Entwässerungsöffnungen sollen auf den ersten
Blick zwei widersprüchliche Aufgaben erfüllen. Zum einen muss - wie eingangs beschrieben
- eintretendes Wasser kontrolliert nach außen abführbar sein. Insbesondere bei Systemen
mit einer äußeren Dichtebene muss jedoch zusätzlich bei erhöhtem Außendruck, zum Beispiel
im Zuge einer Windböe, die Entwässerung verschlossen sein, um die Luftdichtheit zu
gewährleisten und um eine störende Geräuschentwicklung sowie das Hineindrücken von
Wasser durch die Wasserablauföffnungen zu unterbinden. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung
ein bewegliches Element im Innenraum der Abdeckkappe vor, welches in einem Zustand,
beispielsweise bei einem entsprechenden, hohen Außendruck, die Wasserablauföffnung
verschließt, während es in einem anderen Zustand, beispielsweise bei entsprechender
innen anstehender Wassermenge, die Entwässerung freigibt. Zu diesem Zweck ist das
bewegliche Element bzw. das Dichtelement in dem genannten ersten Zustand von der Anlageebene
(Dichtebene) weg bewegt (Entwässerungsstellung). In einem zweiten Zustand ist das
bewegliche Element bzw. das Dichtelement dagegen in oder an der Anlageebene befindlich,
um die Wasserablauföffnungen zu verschließen (Verschlusszustand). Auf diese Weise
kann eine Art Rückschlag-Mechanismus realisiert werden, indem beispielsweise eine
handelsübliche Wasserschlitzabdecckappe mit einer beweglichen Klappe, Fahne oder Membran
versehen wird.
[0014] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind grundsätzlich einteilige oder mehrteilige
Varianten realisierbar. So kann beispielsweise das bewegliche Element einteilig mit
der restlichen Abdeckkappe ausgeführt sein. Es ist jedoch auch möglich, eine ansonsten
handelsübliche Abdeckkappe nachträglich mit einem beweglichen Element auszustatten,
beispielsweise indem eine Membran nachträglich stoffschlüssig mit einer handelsüblichen
Abdeckkappe verbunden wird.
[0015] In Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass eine
erfindungsgemäße Abdeckkappe sowohl an Innenöffnungen als auch an Außenöffnungen von
Blendrahmen angebracht wird.
[0016] Aufgrund der Vollständigkeit sei nur noch kurz auf besonders vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Abdeckkappen näher eingegangen, wie sie in den Unteransprüchen
definiert sind:
Bei einer besonderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Abdeckkappe kann das bewegliche
Element um eine parallel zu der Anlageebene orientierte Schwenkachse beweglich gelagert
sein. Hierdurch lassen sich sicher und leicht öffnende bzw. schließende Abdeckkappen
realisieren.
[0017] Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Abdeckkappe kann das bewegliche
Element in einem unbelasteten Grundzustand einen von dem zweiten Zustand (also dem
Verschlusszustand) abweichenden Zustand annehmen, vorzugsweise indem das bewegliche
Element derart ausgebildet ist, dass ein Schwerpunkt des beweglichen Elements in dem
zweiten Zustand bezogen auf die genannte Schwenkachse in Richtung zu der Anlageebene
hin verschoben ist. Im Montagezustand wird die Anlageebene regelmäßig vertikal, d.h.
parallel zur Gravitationsrichtung (Erdbeschleunigung g) orientiert sein. Dann verlässt
das bewegliche Element ohne äußere Belastung durch Wind oder Wasser selbsttätig die
Verschlussstellung.
[0018] Wie bereits ausgeführt wurde, kann bei einer besonderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Abdeckkappe das bewegliche Element einstückig mit der restlichen Abdeckkappe ausgebildet
sein. Alternativ ist es jedoch auch möglich, das bewegliche Element als von der restlichen
Abdeckkappe separates Bauteil auszubilden. Dies ermöglicht insbesondere ebenfalls
bereits in der Nachrüstbarkeit herkömmliche Abdeckkappen.
[0019] Im Zuge einer wieder anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Abdecckappe kann
vorgesehen sein, dass das bewegliche Element mit der restlichen Abdeckkappe beweglich
verbunden ist. Eine solche Verbindung erfolgt vorzugsweise kraftschlüssig, formschlüssig
(z.B. durch Verclipsen) oder stoffschlüssig, beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen.
Sowohl das bewegliche Element als auch die restliche Abdeckkappe werden regelmäßig
aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein, wobei sich die vorstehend genannten Verbindungsarten
besonders gut eignen.
[0020] Vorzugsweise, jedoch ohne Beschränkung, kann die Abdeckkappe selbst aus einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen, während das bewegliche Element im Bereich des Trägerteils in
einem thermoplastischen Kunststoff ausgebildet ist.
[0021] Bevorzugtes Material für die Herstellung des Dichtelements ist ein Weichmaterial,
vorzugsweise Naturkautschuk, EPDM, Silikon oder dergleichen.
[0022] Das Dichtelement kann bei einer besonderen Ausgestaltung an das Trägerteil angespritzt
sein. Dazu kann das Trägerteil einen sich endständig erweiternden Durchbruch aufweisen,
durch den das Material des Dichtelements zwecks Ausbildung eines Formschlusses hindurchgreift.
Das Dichtelement ist auf diese Weise außerdem leicht austauschbar, indem es entfernt
und durch neues Dichtelement ersetzt wird, welches mit einem geeignet geformten Vorsprung
(formschlüssig) in den Durchbruch ein- bzw. durch diesen hindurchgreift. Grundsätzlich
kann das Dichtelement aber auch anderweitig an dem Trägerteil befestigt sein, z.B.
angeklebt.
[0023] Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass es sich bei dem beweglichen Element um
eine Klappe, eine Fahne oder um eine Membran handeln kann, wobei vorzugsweise eine
dem Innenraum abgewandte Oberfläche der Klappe, Fahne oder Membran in einem ersten
Zustand mit dem Dichtelement gegen das Hohlprofil anlegbar oder in der Anlageebene
befindlich ist, um eine dort ausgebildete Wasserablauföffnung zu verschließen. Eine
solche Klappe, Fahne oder Membran kann - ohne Beschränkung - eine Materialstärke von
0,05 mm bis 1,0 mm aufweisen.
[0024] Es kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Abdeckkappe mit
einem Rückstellmechanismus ausgerüstet ist, durch den das bewegliche Element in dem
zweiten Zustand eine Rückstellkraft in Richtung des ersten Zustands erfährt. Eine
solche Abdeckkappe sorgt also bevorzugt dafür, dass die Wasserablauföffnungen im Normalfall
offen sind.
[0025] Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Abdeckkappe mit einem Rückstellmechanismus
ausgerüstet ist, durch den das bewegliche Element in dem ersten Zustand eine Rückstellkraft
in Richtung des zweiten Zustands erfährt. Eine solche Ausgestaltung der Abdeckkappe
sorgt dafür, dass die Wasserablauföffnungen in einem Normalzustand geschlossen sind.
[0026] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, auf eine solche Vorzugstellung gänzlich zu
verzichten und die Abdeckkappe ohne einen Rückstellmechanismus auszubilden, sodass
die Stellung des beweglichen Elements ausschließlich von den aktuell anliegenden relativen
Druckverhältnissen abhängt.
[0027] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rahmens ist vorgesehen, dass die Abdeckkappe
mit ihrem Halteelement in die Wasserablauföffnung des Rahmens eingesetzt ist. Auf
diese Weise ist die Wasserablauföffnung geschützt, kann jedoch ihre Entwässerungsfunktion
uneingeschränkt erfüllen.
[0028] Die Abdeckkappe kann so weitergebildet sein, dass das Trägerteil breiter als das
Dichtelement ausgebildet ist. Dies kann die Stabilität der Anordnung verbessern.
[0029] Die Abdeckkappe kann auch so weitergebildet sein, dass das Trägerteil und das Dichtelement
eine selbe Breite aufweisen. Hierdurch kann die Dichtwirkung verbessert werden.
[0030] Die Abdeckkappe kann darüber hinaus so weitergebildet sein, dass das Dichtelement
eine Breite aufweist, die einer Breite des zu verschließenden Durchbruchs entspricht.
Hierdurch kann die Dichtwirkung weiter verbessert werden, weil das Dichtelement dichtend
in den zu verschließenden Durchbruch eingreift. Die Erfindung ist hierauf aber nicht
beschränkt; das Dichtelement kann auch den zu verschließenden Durchbruch überdecken,
wenn es größere Abmessungen (insbesondere in der Breite) aufweist.
[0031] Die Abdeckkappe kann auch mit wenigstens zwei voneinander beabstandeten Halteelementen
versehen sein, deren Abstand einer Breite des Durchbruchs entspricht. Dies erlaubt
eine größtmögliche Funktionsintegration.
[0032] Die Abdeckkappe kann schließlich auch derart ausgebildet sein, dass das Trägerteil
an seinem freien Ende eine Abwinkelung aufweist, die in Richtung des Dichtelements
und/oder, zumindest in dem zweiten Zustand, in Richtung der Anlageebene orientiert
ist. Diese Abwinkelung dient als Angriffsfläche für Wind, sodass das bewegliche Element
bzw. die Klappe bereits bei minimaler Windlast ausgelöst werden kann, um den (weiteren)
Durchbruch zu verschließen. Die genannte Formgebung unterstützt also in vorteilhafter
Weise den Auslösemechanismus bei geringen Druckstufen.
[0033] Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
- Figur 1
- zeigt im Querschnitt ein Hohlprofilelement mit erfindungsgemäßer Abdeckkappe;
- Figur 2
- zeigt in perspektivischer Gesamtansicht eine mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Abdeckkappe;
- Figur 3
- zeigt einem Querschnitt durch die Abdeckkappe etwa gemäß Figur 2 in einem ersten Zustand;
- Figur 4
- zeigt einem Querschnitt durch die Abdeckkappe etwa gemäß Figur 2 in einem zweiten
Zustand; und
- Figur 5
- zeigt ein Detail der Abdeckkappe aus Figur 2 bis 4.
[0034] In Figur 1 ist im Querschnitt ein Hohlprofilelement aus Kunststoff dargestellt, welches
Hohlprofilelement insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Derartige Hohlprofilelemente
1 werden dazu verwendet, sogenannte Blendrahmen für Türen und/oder Fensteröffnungen
herzustellen. Bei den Blendrahmen handelt es sich um einen Rahmen, der fest in eine
Fenster- oder Türöffnung eingebaut ist und der einen beweglichen (Flügel-)Rahmen des
Fensters oder der Tür aufnimmt und in Randbereichen überdeckt. Üblicherweise werden
Hohlprofilelemente 1 gemäß Figur 1 auf Gehrung geschnitten und anschließend zu einem
umfänglich geschlossenen Rahmen zusammengesetzt. Dies ist dem Fachmann an sich bekannt.
[0035] Profilelement 1 gemäß Figur 1 weist - seinem Namen entsprechend - eine Vielzahl von
Hohlkammern auf, von denen in Figur 1 nur einige wenige mit dem Bezugszeichen 1a bezeichnet
sind. In einer bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Hohlprofilelements 1 außenliegenden
Außenwand 1b weist das Hohlprofilelement 1 bei Bezugszeichen 1c eine Wasserablauföffnung
auf, damit beispielsweise bei Schlagregen zwischen Flügelrahmen (nicht gezeigt) und
Blendrahmen eingedrungene Feuchtigkeit nach außen abgeleitet werden kann. Dazu sind
- wie der Fachmann weiß - in dem Hohlprofilelement 1 geeignete Entwässerungsdurchbrüche
zwischen den Hohlkammern vorgesehen, die in Figur 1 nicht dargestellt sind.
[0036] Insbesondere aus ästhetischen Gründen sind die Wasserablauföffnungen 1c regelmäßig
mit sogenannten Abdeckkappen (Wasserschlitzabdeckkappen) versehen. Bezugszeichen 2
in Figur 1 bezeichnet eine erfindungsgemäße derartige Abdeckkappe. Die Abdeckkappe
2 weist eine Deckwand 2a, einen gegen die Außenwand 1b des Hohlprofils 1 anlegbaren,
von der Deckwand 2a abragenden Randsteg 2b sowie mindestens ein Halteelement 2c auf,
welches Halteelement 2c zum Fixieren der Abdeckkappe 2 einem Hohlprofil 1 dient. Der
Randsteg 2b definiert mit seinem freien Ende bzw. Rand eine Anlageebene der Abdeckkappe
2 an dem Hohlprofil, welche Anlageebene gemäß Figur 1 mit einer äußeren Oberfläche
der Außenwand 1b zusammenfällt. Außerdem weist der Randsteg 2b wenigstens einen Durchbruch
2d für den ungehinderten Ablauf von Wasser auf, welches durch die Wasserablauföffnung
1c aus dem Hohlprofilelement 1 entströmt. Gemäß der Darstellung in Figur 1 ist der
Durchbruch 2d bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Abdeckkappe 2 in Einbauzustand
nach unten orientiert, damit das Wasser in Richtung der Schwerkraft g ungehindert
aus der Abdeckkappe 2 entweichen kann. Außerdem definiert der Randsteg 2b einen Innenraum
2e der Abdeckkappe 2. In diesem Innenraum 2e ist ein bewegliches Element vorgesehen,
welches bei der Ausgestaltung gemäß Figur 1 als Klappe, Fahne oder Membran 2f ausgebildet
ist. Das bewegliche Element bzw. die Klappe/Fahne/Membran 2f liegt gemäß Figur 1 im
Bereich der Wasserablauföffnung 1c von außen an dem Hohlprofil 1 an und kann so die
Wasserablauföffnung 1c verschließen. Dieser Zustand wird im Rahmen der vorliegenden
Beschreibung auch als "erster Zustand" bezeichnet, in dem sich das bewegliche Element
2f im Wesentlichen in der weiter oben definierten Anlageebene befindet, um die Wasserablauföffnung
1c zu verschließen. In diesem Zusammenhang bedeutet der Begriff "im Wesentlichen",
dass das bewegliche Element 2f nicht vollständig in der genannten Anlageebene angeordnet
sein muss, weil es ausreichend ist, wenn dies im Bereich der Wasserablauföffnung 1c
der Fall ist. Auf diese Weise kann in dem in Figur 1 gezeigten ersten Zustand zwar
kein Wasser aus dem Hohlprofilelement 1 entweichen, es ist jedoch gewährleistet, dass
bei höherem Außendruck, zum Beispiel bei einer Windböe, die Luftdichtheit gewährleistet
und eine Geräuschentwicklung sowie ein Hineindrücken von Wasser durch die Wasserablauföffnung
1c unterbunden ist. Da es sich bei der genannten Klappe/Fahne/Membran 2f um ein bewegliches
Element handelt, kann bei ausreichender Wassermenge im Inneren des Hohlprofilelements
1 die Wasserablauföffnung durch den Wasserdruck wieder freigegeben werden, sodass
das Wasser durch die Wasserablauföffnung 1c abläuft. Das bewegliche Element kann auch
so ausgebildet sein, dass es in seiner (unbelasteten) Grundstellung die Wasserablauföffnung
1c offen lässt. Hierauf wird weiter unten noch eingegangen.
[0037] Figur 2 zeigt in perspektivischer Gesamtdarstellung eine mögliche Ausgestaltung der
Abdeckkappe 2. Das bewegliche Element 2f ist als Klappe ausgebildet, die um eine quer
zu einer Vorderkante oder Vorderfläche 2b' des Randstegs 2b verlaufende Schwenkachse
(vgl. Figuren 3 bis 5) schwenkbar innerhalb der Abdeckkappe 2 angelenkt ist. Bei Bezugszeichen
2g weist das bewegliche Element 2f ein steifes (formstabiles) Trägerteil auf. Bei
Bezugszeichen 2h weist das bewegliche Element 2f ein flexibles (weiches) Dichtelement
auf, z.B. aus einem Weichmaterial, vorzugsweise Naturkautschuk, EPDM, Silikon oder
dergleichen, welches Dichtelement 2h dazu bestimmt ist, einen mit dem Durchbruch 2d
verbunden weiteren Durchbruch 2d' zu verschließen, wenn sich die Klappe 2f in einem
bestimmten (zweiten) Zustand befindet (siehe weiter unten Figuren 3 bis 5). Trägerteil
2g und Dichtelement 2h besitzen eine gleiche Breite B. Die Halteelemente 2c selbst
ragen von der genannten Vorderfläche 2b' ab und weisen Rastnasen auf, um die Abdeckkappe
2 an einem Hohlprofilelement 1 (Figur 1) in an sich bekannter Weise fixieren zu können.
Sie rahmen den weiteren Durchbruch 2d' ein, sodass ihr Abstand a gerade einer Breite
b dieses Durchbruchs 2d' entspricht. Die Breite B ist vorliegend größer als die Breite
b bzw. der Abstand a.
[0038] In der Querschnitt-Ansicht gemäß Figur 3 ist das bewegliche Element 2f in einem ersten
Zustand gezeigt, in dem es den (weiteren) Durchbruch 2d, 2d' zwecks Ableitung von
Feuchtigkeit freigibt. Das bewegliche Element 2f kann wiederum als separates Bauteil
ausgeführt und vorzugsweise kraftschlüssig mit der restlichen Abdeckkappe 2 verbunden
sein (z.B. eingeclipst); dazu weist die Abdeckkappe bei Bezugszeichen 2i eine sich
in den Innenraum 2e hinein erstreckende Rippe oder dgl. auf, an der das bewegliche
Element 2f schwenkbar angelenkt ist (Bezugszeichen SA bezeichnet die zugehörige Schwenkachse,
die sich in die Zeichenebene hinein erstreckt). Bezugszeichen A bezeichnet die weiter
oben bereits definierte Anlageebene.
[0039] Wie man noch erkennt, kann das Trägerteil 2g des beweglichen Elements 2f an seinem
freien Ende eine Abwinkelung 2ga in Richtung des Dichtelements 2h bzw. in Richtung
zu der Anlageebene A (vgl. auch Figur 4) aufweisen. Diese Abwinkelung 2ga dient als
Angriffsfläche für Wind, sodass das bewegliche Element 2f (Klappe) bereits bei minimaler
Windlast ausgelöst werden kann, um den (weiteren) Durchbruch 2d' zu verschließen.
Die gezeigte Formgebung unterstützt also den Auslösemechanismus bei geringen Druckstufen.
[0040] In Figur 4 ist die Abdeckkappe 2 aus Figur 3 in einem zweiten Zustand dargestellt.
Aus Figur 4 wird ersichtlich, dass das bewegliche Element 2f, das wiederum in Form
einer Klappe mit Trägerteil 2g und Dichtelement 2h ausgebildet ist, in dem gezeigten
zweiten Zustand mit seiner dem Innenraum 2e der Abdecckappe 2 abgewandten Vorderseite
bzw. Oberfläche 2f' (des Dichtelements 2h) gerade in bzw. an der genannten Anlageebene
A angeordnet ist, um auf diese Weise eine Wasserablauföffnung des Hohlprofils sicher
zu verschließen. Insbesondere greift das Dichtelement 2h formgenau in den Durchbruch
2d' ein und verschließt diesen, sodass eine Feuchtigkeit, Luft oder dgl. in das Hohlprofil
hinein oder aus diesem heraus gelangen kann. Speziell hier ist also die Breite zumindest
des Dichtelements 2h (vgl. Figur 2) gleich groß wie die Breite des Durchbruchs 2d'
bzw. der Abstand der Halteelemente 2c (vgl. Figur 2).
[0041] Wie man speziell in Figur 4 noch erkennt, kann das Dichtelement 2h an das Trägerteil
2g angespritzt sein. Dies ist nicht auf die Ausgestaltung gemäß Figur 4 beschränkt.
Grundsätzlich kann das Dichtelement 2h auch anderweitig an dem Trägerteil befestigt
sein, z.B. angeklebt.
[0042] Das Trägerteil 2g weist einen sich endständig erweiternden Durchbruch 2gb auf, durch
den das Material des Dichtelements 2h zwecks Ausbildung eines Formschlusses mit einem
Vorsprung oder Fortsatz 2ha hindurchgreift. Das Dichtelement 2h ist auf diese Weise
außerdem leicht austauschbar, indem es entfernt und durch neues Dichtelement ersetzt
wird, welches wiederum mit einem geeignet geformten Vorsprung 2ha (formschlüssig)
in den Durchbruch 2gb ein- bzw. durch diesen hindurchgreift.
[0043] Bevorzugt nimmt das bewegliche Element 2f aufgrund seiner Ausgestaltung in seinem
Grundzustand (d.h. ohne Windlast von außen oder Wasserdruck von innen) eine Stellung
ein, die zwischen Figur 3 (erster Zustand) und Figur 4 (zweiter Zustand) liegt.
[0044] Dies ist in Figur 5 im Detail dargestellt, welche Figur das bewegliche Element 2f
der Abdeckkappe in dem zweiten Zustand zeigt, in dem sich das bewegliche Element 2f
mit seiner Vorderseite 2f' in der Anlageebene A (vgl. Figuren 3 und 4) befindet. Das
bewegliche Element 2f ist so aufgebaut (geformt) und gelagert, dass sich sein (Massen-)Schwerpunkt
SP im Einbauzustand (Anlageebene A vertikal ausgerichtet in Richtung der Schwerkraft
bzw. Erdbeschleunigung g) nicht genau unterhalb der Schwenkachse SA befindet, sondern
leicht nach innen (in Richtung des Hohlprofils bzw. der Vorderseite 2f' versetzt ist.
Auf diese Weise erfährt das bewegliche Element 2f eine (Rückstell-)Kraft F gemäß dem
in Figur 5 eingezeichneten Pfeil nach links, sodass es anschließend selbsttätig wieder
in Richtung auf den ersten Zustand gemäß Figur 3 zurückkehrt. Dieser wird jedoch nur
zum Teil erreicht (Figur 3 stellt eine Extremstellung des beweglichen Elements 2f
dar, in dem es von innen an der Deckwand 2a anliegt - maximale Öffnung bzw. Freigabe
der Durchbrüche 2d, 2d'). In der Praxis wird der Grundzustand zwischen den Zuständen
gemäß Figur 3 und Figur 4 liegen.
[0045] Anhand der Figuren 3 bis 5 wurden vorstehende Ausführungsformen der Erfindung beschrieben,
bei denen das bewegliche Element 2f in dem zweiten Zustand eine Rückstellkraft in
Richtung des ersten Zustandes erfährt. Die Wasserablauföffnungen sind dann in einem
Grundzustand geöffnet und schließen sich erst bei hinreichend großem, anstehendem
(Wind-)Druck von außen. Es liegt grundsätzlich auch im Rahmen der Erfindung, diese
Verhältnisse genau umgekehrt zu gestalten, sodass sich das bewegliche Element normalerweise
in dem beschriebenen zweiten Zustand befindet. Es bewegt sich erst dann in den beschriebenen
ersten Zustand, wenn ein hinreichend großer (Innen-)Druck an dem beweglichen Element
anliegt.
[0046] Selbstverständlich sind auch Ausgestaltungen möglich, bei denen das bewegliche Element
keine ausgezeichnete Ruhestellung besitzt; es wird dann je nach herrschenden Druckverhältnissen
entweder den ersten oder den zweiten Zustand annehmen -je nachdem, ob ein Außendruck
oder ein Innendruck überwiegt.
1. Abdeckkappe (2) für Wasserablauföffnungen (1c) in Hohlprofilen (1) eines Fenster-
oder Türrahmens, insbesondere Blendrahmen, mit einer Deckwand (2a), einem gegen das
Hohlprofil (1) anlegbaren, von der Deckwand (2a) abragenden Randsteg (2b), welcher
Randsteg (2b) eine Anlageebene (A) der Abdeckkappe (2) an dem Hohlprofil (1) definiert
und wenigstens einen Durchbruch (2d, 2d') für den ungehinderten Ablauf von Wasser
aufweist, und mindestens einem Halteelement (2c) zum Fixieren der Abdeckkappe (2)
an dem Hohlprofil (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem durch den Randsteg (2b) umgrenzten Innenraum (2e) der Abdecckappe (2) ein
zwischen einem ersten Zustand und einem zweiten Zustand bewegliches Element (2f) vorgesehen
ist, welches Element (2f) ein steifes Trägerteil (2g) und auf seiner der Anlageebene
(A) zugewandten oder zuzuwendenden Seite ein flexibles Dichtelement (2h) umfasst,
wobei
a) in dem ersten Zustand das Dichtelement (2h) von der Anlageebene (A) weg bewegt
ist, und
b) in dem zweiten Zustand das Dichtelement (2h) in oder an der Anlageebene (A) befindlich
ist.
2. Abdeckkappe (2) nach Anspruch 1, bei der das bewegliche Element (2f) um eine parallel
zu der Anlageebene (A) orientierte Schwenkachse (SA) beweglich gelagert ist.
3. Abdeckkappe (2) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das bewegliche Element (2f) in einem
unbelasteten Grundzustand einen von dem zweiten Zustand abweichenden Zustand annimmt,
vorzugsweise indem das bewegliche Element (2f) derart ausgebildet ist, dass ein Schwerpunkt
des beweglichen Elements (2f) in dem zweiten Zustand bezogen auf die Schwenkachse
(SA) gemäß Anspruch 2 in Richtung zu der Anlageebene (A) verschoben ist.
4. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das bewegliche Element (2f)
einstückig mit der restlichen Abdeckkappe (2) ausgebildet ist.
5. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das bewegliche Element (2f)
als von der restlichen Abdeckkappe (2) separates Bauteil ausgebildet ist.
6. Abdeckkappe (2) nach Anspruch 5, bei der das bewegliche Element (2f) mit der restlichen
Abdeckkappe (2) beweglich verbunden ist, vorzugsweise kraftschlüssig, formschlüssig
oder stoffschlüssig, höchst vorzugsweise verklebt oder verschweißt.
7. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der das bewegliche Element (2f)
eine Klappe, eine Fahne oder eine Membran ist, wobei vorzugsweise eine dem Innenraum
(2e) abgewandte Oberfläche der Klappe, Fahne oder Membran in dem ersten Zustand mit
dem Dichtelement (2h) gegen das Hohlprofil (1) anlegbar oder in der Anlageebene (A)
befindlich ist.
8. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit einem Rückstellmechanismus, durch
den das bewegliche Element (2f) in dem zweiten Zustand eine Rückstellkraft (F) in
Richtung des ersten Zustands erfährt.
9. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der das Trägerteil (2g) breiter
als das Dichtelement (2h) ausgebildet ist.
10. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der das Trägerteil (2g) und
das Dichtelement (2h) eine selbe Breite (B) aufweisen.
11. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der das Dichtelement (2h) eine
Breite (B) aufweist, die einer Breite (b) des Durchbruchs (2d') entspricht.
12. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit wenigstens zwei voneinander
beabstandeten Halteelementen (2c), deren Abstand (a) einer Breite (b) des Durchbruchs
(2d') entspricht.
13. Abdeckkappe (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der das Trägerteil (2g) an
seinem freien Ende eine Abwinkelung (2ga) aufweist, die in Richtung des Dichtelements
(2h) und/oder, zumindest in dem zweiten Zustand, in Richtung der Anlageebene (A) orientiert
ist.
14. Aus Hohlprofilen (1) zusammengesetzter Fenster- oder Türrahmen, insbesondere Blendrahmen,
welcher Rahmen wenigstens eine Wasserablauföffnung (1c) aufweist, die mit einer Abdeckkappe
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 abgedeckt ist.
15. Rahmen nach Anspruch 14, bei dem die Abdeckkappe (2) mit ihrem Halteelement (2c) in
die Wasserablauföffnung (1c) eingesetzt ist.