[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnelllaufrolltor, insbesondere ein Schnelllaufkühlraumrolltor
mit einem um eine horizontale Welle aufwickelbaren flexiblen Torblatt mit vertikaler
Laufrichtung zum Verschließen einer durch einen Torrahmen begrenzten Toröffnung. Das
Rolltor weist einen Wickelantrieb zum Öffnen und Schließen des Tores sowie einen Andrückrahmen
auf, mit welchem das Torblatt in seiner verschließenden Stellung quer zu seiner flächigen
Seite in Richtung zum Torrahmen kraftbeaufschlagbar ist, um eine möglichst dichte
Anlage des Torblatts am Torrahmen zu gewährleisten. Hierzu sind Mittel vorgesehen,
welche beim Verschließen des Rolltors den Andrückrahmen zum Torrahmen hin kraftbeaufschlagen.
[0002] Derartige Schnelllaufrolltore zählen zum Stand der Technik und haben sich bestens
bewährt, da sie einerseits vergleichsweise schnell öffnen und schließen und andererseits
im geschlossenen Zustand die Toröffnung weitgehend dicht verschließen. Das aus verschiedenen
Komponenten aufgebaute Torblatt ist in sich geschlossen, vergleichsweise leicht und
elastisch flexibel ausgebildet, sodass es aus seiner flächigen, die Toröffnung verschließenden
Form in eine aufgewickelte Form überführbar ist, also einen Torblattwickel bildet.
[0003] Da das Torblatt in sich geschlossen aber elastisch flexibel ist, ist es zweckmäßig,
dieses zumindest in seinen vertikalen Randbereichen zu führen. Dies kann zwischen
dem Torrahmen einerseits und einem Andrückrahmen andererseits und ggf. weiteren Führungen
erfolgen, wobei der Andrückrahmen beim Öffnen und Schließen eine Führungsfunktion
innehat und in der Schließstellung durch Kraftbeaufschlagung dazu dient, das Torblatt
möglichst dichtend an den Torrahmen bzw. dessen Führung anzudrücken. Hierzu ist es
bekannt, eine spezielle Andrückmechanik vorzusehen, mit welcher das Torblatt in seiner
Schließstellung vom Andrückrahmen an den Torrahmen dichtend gepresst wird und welche
zum Öffnen des Rolltors diese Bauteile voneinander beabstandet, sodass ein möglichst
reibungsarmes Öffnen und Aufwickeln des Torblattes erfolgen kann.
[0004] Ein solches Schnelllaufrolltor zählt zum Stand der Technik und ist aus
EP 3 919 715 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Schnelllaufrolltor ist der Andrückrahmen durch Federkraft
auf Abstand gehalten und wird lediglich in der Schließstellung mittels eines gesonderten
Antriebs kraftbeaufschlagt. Hierzu sind zwischen Torrahmen und Andrückrahmen Spindeltriebe
vorgesehen, welche mittels eines umlaufenden Zugmittels miteinander antriebsverbunden
sind und die von einer gesonderten Antriebseinheit synchron angetrieben werden.
[0005] Nachteilig bei dieser Mechanik ist, dass eine genaue Einstellung zwischen den Antrieben
erforderlich ist, um einerseits eine dichte Anlage des Torblatts in der Schließstellung
und andererseits ein schnelles Abheben des Andrückrahmens zum Öffnen des Torblattes
sicherzustellen. Auch ist die Konstruktion technisch aufwendig und somit teuer.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Schnelllaufrolltor
der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere die vorgenannten Nachteile
zu vermindern.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Schnelllaufrolltor mit den in Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen.
[0008] Das erfindungsgemäße Schnelllaufrolltor, welches vorteilhaft als Schnelllaufkühlraumrolltor
ausgebildet und eingesetzt ist, weist ein um eine horizontale Welle aufwickelbares
flexibles Torblatt mit vertikaler Laufrichtung zum Verschließen einer durch einen
Torrahmen begrenzten Toröffnung auf. Zum Öffnen und Schließen des Tores ist ein Wickelantrieb
vorgesehen sowie ein Andrückrahmen, mit welchem das Torblatt in seiner verschließenden
Stellung quer zur flächigen Seite des Torblattes in Richtung zum Torrahmen kraftbeaufschlagbar
ist. Es sind dabei Mittel vorgesehen, welche beim Verschließen es Rolltors den Andrückrahmen
zum Torrahmen hin kraftbeaufschlagen. Gemäß der Erfindung weisen diese Mittel einen
Zugmitteltrieb auf, welcher mit dem Wickelantrieb für das Torblatt antriebsverbunden
ist und der die Bewegung des Andrückrahmens steuert.
[0009] Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es, den Antrieb des Antriebrahmens
mit dem ohnehin erforderlichen Wickelantrieb zusammenzuführen, um auf diese Weise
einerseits einen gesonderten Antrieb für den Antriebsrahmen einzusparen und andererseits
durch die Kopplung der Antriebe sicherzustellen, dass das Andrücken des Andrückrahmens
bzw. das Öffnen des Andrückrahmens erst in der Schließstellung erfolgt, d.h. wenn
das Torblatt die Toröffnung vollständig oder nahezu vollständig verschließt. Dabei
ist gemäß der Erfindung ein Zugmitteltrieb vorgesehen, welcher mit dem Wickelantrieb
antriebsverbunden ist und der die Bewegung des Andrückrahmens steuert.
[0010] Zweckmäßigerweise erfolgt die Bewegung des Andrückrahmens in einer Richtung durch
Federkraft und in der anderen Richtung durch den Zugmitteltrieb, welcher die Federkraft
mit überwinden muss. Dabei spielt es grundsätzliche keine Rolle, ob der Zugmitteltrieb
in Andrückrichtung des Andrückrahmens oder in Gegenrichtung wirksam ist. Besonders
vorteilhaft ist es allerdings, wenn die Federkraft lediglich zum Lösen des Andrückrahmens
und der Zugmitteltrieb zum Andrücken desselben verwendet wird, da dann eine vergleichsweise
hohe Andrückkraft aufgebracht werden kann, da die Federmittel lediglich die Rückstellkräfte
zum Öffnen des Andrückrahmens aufbringen müssen. Grundsätzlich kann der Zugmitteltrieb
auch so ausgelegt sein, dass er den Andrückrahmen sowohl in Andrückrichtung als auch
in Gegenrichtung bewegt.
[0011] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Andrückrahmen bodenseitig anzulenken,
wobei die Auslenkung zum Öffnen des Andruckrahmens durch die Kraft der Federmittel
erzeugt werden kann. Vorteilhaft werden diese unterstützt durch eine oben am Andruckrahmen
angebrachte Umlenkrolle, die unterhalb des Wickels für das Torblatt so angeordnet
ist, dass beim Aufwickeln eine Kraft in Öffnungsrichtung des Andrückrahmens erzeugt
wird. Eine solche Anordnung ist insbesondere von Vorteil, wenn der Andrückrahmen bodenseitig
angelenkt ist, da dann durch die Umlenkkraft ein großes Moment in Öffnungsrichtung
des Andrückrahmens erzeugt wird.
[0012] Unter Andrückrahmen im Sinne der vorliegenden Erfindung ist nicht notwendigerweise
ein geschlossener Rahmen zu verstehen, es genügen vielmehr zwei vertikale Abschnitte,
welche die vertikal verlaufenden Längsseiten des Torblatts gegen den Torrahmen dichtend
andrücken. Es versteht sich, dass diese vertikalen Andrückelemente durch eine obere
und/oder untere Querverbindung miteinander zu einem teilgeschlossenen oder geschlossenen
Andrückrahmen verbunden sein können.
[0013] Unter Torrahmen im Sinne der vorliegenden Erfindung muss nicht notwendigerweise ein
die Toröffnung einfassender Rahmen zu verstehen sein, wie dies zum Beispiel bei Kühlraumrolltoren
typischerweise der Fall ist. Bei einem Torrahmen im Sinne der vorliegenden Erfindung
handelt es sich um den die Toröffnung umgebenden Bereich, der im Gegensatz zum Torblatt
ortsfest und unbeweglich ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Andrückrahmen durch Federmittel in eine vom
Torblatt beabstandete Stellung kraftbeaufschlagt ist, dann muss der Zugmitteltrieb
lediglich zur Andrückbewegung des Andrückrahmens ausgelegt und bestimmt sein, was
diesen konstruktiv vereinfacht.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Zugmitteltrieb
durch zwei umlaufende Zugmittel gebildet ist, welche vertikal und im Bereich vor den
vertikalen Teilen des Andrückrahmens angeordnet sind, die jeweils von einem auf der
horizontalen Welle des Wickelantriebs sitzenden Antriebsrad angetrieben und gesteuert
sind. Eine solche Anordnung ist nicht nur, aber insbesondere bei einem offenen Andrückrahmen
von Vorteil, welcher keine Querverbindung aufweist. Aber auch bei einem geschlossenen
oder teilgeschlossenen Andrückrahmen hat sich eine solche Anordnung bewährt, da sie
auf beiden Seiten einen sehr direkten Antrieb der Steuermittel für den Andrückrahmen
ermöglicht, einfach einstellbar und wenig störanfällig ist.
[0016] Vorteilhaft kann der Andrückrahmen durch zwei vorzugsweise unabhängig voneinander
bewegbare vertikale Andrückelemente gebildet sein. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist jedoch der Andrückrahmen als geschlossener oder teilgeschlossener
Rahmen ausgebildet, der vorzugsweise einen oberen horizontalen Querbalken aufweist,
über den die vertikalen Andrückelemente verbunden sind und der darüber hinaus eine
horizontale Abdichtung durch Andrücken des Torblatts an die Oberseite des Torrahmens
bewirkt. Hierzu kann vorteilhaft unterstützend eine Querrolle an der Oberseite des
Andrückrahmens vorgesehen sein, welche eine Umlenkung des Torblatts von der rahmennahen
Seite zum Torblattwickel, also in Richtung zur Aufwickelwelle bewirkt. Bei Zugbelastung
des Aufwickeltriebs sorgt diese Rolle selbsttätig für eine Beabstandung des Andrückrahmens
vom Torrahmen durch die Antriebskraft des Wickeltriebs.
[0017] Vorteilhaft ist an jedem Zugmittel mindestens ein Steuerkörper befestigt, besonders
vorteilhaft ist es, wenn mehrere Steuerkörper an jedem Zugmittel befestigt sind, da
dadurch eine sehr gleichmäßige Einleitung der Anpresskraft an den Andrückrahmen und
damit auch an das Torblatt erfolgen kann.
[0018] Um die erforderliche Anpresskraft sicher aufbringen zu können, ist es vorteilhaft,
für jeden Steuerkörper einen Stützkörper vorzusehen, welcher ortsfest am Torrahmen
bzw. einen damit verbundenen Bauteil angeordnet ist und welcher die erforderliche
Stützkraft aufbringt, damit die in vertikaler Richtung wirkende Kraft des Zugmitteltriebs
durch den Steuerkörper in eine Andrückkraft quer dazu umgesetzt werden kann.
[0019] Vorteilhaft ist zu dieser Umsetzung ein Steuerkörper so ausgebildet, dass er eine
keilförmige Spitze aufweist oder keilförmig ausgebildet ist, wobei die Spitze vorteilhaft
nach unten gerichtet ist. Dann können die Steuerkörper am Zugmittel befestigt und
zusammen mit diesem in gleicher Richtung wie das Torblatt bewegt werden, um in Schließstellung
des Torblatts die Andrückkräfte auf den Andrückrahmen aufzubringen. Grundsätzlich
können die Steuerkörper auch in Gegenrichtung, also in Richtung nach oben, wirksam
sein, bevorzugt ist jedoch die Richtung nach unten, da sie insbesondere die Einstellung
vereinfacht.
[0020] Vorteilhaft sind die Steuerkörper so angeordnet, dass sie längs eines vertikalen
Andrückelements verfahrbar sind, sodass eine Andrückkraft erzeugt wird, wenn das Steuerelement
zwischen Andrückelement und einen Stützkörper gelangt. Bei einer solchen Anordnung
ist eine praktisch hebel- und momentlose, direkte Krafteinleitung möglich, was sehr
effektiv und wenig störanfällig ist.
[0021] Um eine möglichst gleichmäßige Andrückkraft des Andrückrahmens auf das Torblatt zu
erreichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn auf jedem Zugmittel zwei oder mehr über
die vertikale Länge verteilt angeordnete Steuerkörper vorgesehen sind, die jeweils
in Verbindung mit einem torrahmenseitig angeordneten Stützkörper eine Andrückkraft
aufbringen.
[0022] Der oder die Zugmitteltriebe können durch einen Kettentrieb gebildet sein, als besonders
vorteilhaft hat sich jedoch der Einsatz von Zahnriemen als Zugmittel erwiesen, da
diese leicht sind, wartungsarm und trocken laufen sowie darüber hinaus einen geräuscharmen
Betrieb ermöglichen. Auch kann eine aufwendige Sicherheitsverkleidung des Zugmitteltriebs
entfallen.
[0023] Da die Zugmittel vorteilhaft über jeweils ein auf der Aufwickelwelle neben dem Torblattwickel
angeordnetes Stirnrad angetrieben sind, ist es vorteilhaft für jedes Zugmittel eine
untere Umlenkrolle vorzusehen, mit welcher die Umlenkung erfolgt sowie die erforderliche
Spannung auf den Zugmitteltrieb aufgebracht wird. Eine solche Umlenkrolle ist daher
in Kraftrichtung nach unten hin vorteilhaft federvorgespannt und torrahmenseitig begrenzt
beweglich gelagert. Zweckmäßigerweise sind die Zugmitteltriebe mit den Steuerkörpern
so angeordnet, dass diese vor den vertikalen Andrückelementen des Andrückrahmens (in
Sicht auf das Tor von vorne gesehen) angeordnet sind.
[0024] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen in stark vereinfachter schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Ansicht auf ein Schnelllaufrolltor gemäß der Erfindung von vorne,
- Fig. 2
- eine schematische Funktionsansicht des Schnelllaufrolltors in Seitenansicht in einer
ersten Stellung und
- Fig. 3
- das Tor in Schließstellung und Darstellung gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- in vergrößerter Darstellung den Andrückmechanismus von vorne und
- Fig. 5
- den Andrückmechanismus aus Fig. 4 im Seitenschnitt.
[0025] Das anhand der Figuren dargestellte Schnelllaufrolltor 1 ist zum Verschließen einer
Toröffnung 2 eines Kühlraums vorgesehen, die durch einen Torrahmen 3 begrenzt ist,
der ortsfest und mit der Kühlraumwandung verbunden bzw. Teil dieser ist. Der Torrahmen
3 ist an der Vorderseite gestellartig ausgebildet und trägt oberhalb der Toröffnung
2 eine Welle 4, die drehbar am Torrahmen 3 gelagert ist. Die Welle 4 ist mit dem oberen
Ende eines Behangs 5 verbunden, der das Torblatt 5 bildet und der mittels der Welle
4 auf diese aufwickelbar ist. Hierzu ist torrahmenseitig ein Antrieb 6 vorgesehen,
mit der die Welle 4 in Aufwickelrichtung bzw. in Abwickelrichtung antreibbar ist.
[0026] Mittels des Antriebs 6 kann die Welle 4 so weit gedreht werden, bis das Torblatt
5 mit seinem unteren Ende am Boden aufsteht, so wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
In dieser Stellung (Schließstellung) verschließt das Torblatt 5 die Toröffnung 2 vollständig.
Dabei ist das Torblatt 5 seitlich zwischen vertikalen Teilen des Torrahmens 3 und
vertikal parallel dazu und davor angeordneten Andrückelementen 7 geführt, die einen
Teil eines Andrückrahmens 8 bilden, welcher bei der dargestellten Ausführungsform
durch die vertikalen balkenartigen Andrückelemente 7 und einen horizontal angeordneten
oberen Andrückbalken 9 gebildet ist, von dem das Torblatt 5 zu beiden Seiten (links
und rechts) der Toröffnung 2 sowie an der Oberseite dichtend an den Torrahmen 3 angedrückt
werden kann.
[0027] In der dargestellten Ausführungsform ist der Andrückrahmen 8 teilgeschlossen ausgebildet,
d.h. bodenseitig offen. Dieser kann gegebenenfalls auch vollständig geschlossen, d.h.
umlaufend ausgebildet sein, dann ist vorteilhaft der bodenseitige Querträger im Boden
eingelassen, sodass dieser überfahrbar ist.
[0028] Zur Vermeidung einer aufwendigen linearen Führung für den Andrückrahmen 8 ist dieser
bodenseitig gelenkig gelagert, sodass das Gewicht des Andrückrahmens 8 vom Boden getragen
wird und die Kräfte zum Öffnen von den Schraubenfedern 12 aufgebracht werden.
[0029] Der Andrückrahmen 8 ist an vier am Torrahmen 3 angebrachten Bolzen 11 begrenzt beweglich
geführt, und zwar bewegbar in die Richtung 10 und in Gegenrichtung senkrecht zum Torblatt
5 bzw. zur Toröffnung 2. Die Bolzen 11 sind von Schraubenfedern 12 umgeben, welche
vorgespannt sind und den Andrückrahmen 8 vom Torblatt 5 wegdrücken, sodass ein Freiraum
zum reibungsarmen Bewegen des Torblatts 5 zum Öffnen und Schließen gebildet ist.
[0030] Unterstützt wird die Beabstandung des Andrückrahmens 8 vom Torrahmen 3 durch eine
oberhalb der Toröffnung 2 und des Andrückbalkens 9 angeordnete horizontale Umlenkrolle
13, welche drehbar am Andrückrahmen 8 gelagert ist und welche beim Aufwickeln des
Torblatts 5 auf die Welle 4, wie anhand der Fig. 2 und Fig. 3 deutlich sichtbar, dieses
derartig umgelenkt, dass eine Kraft zur Beabstandung des Andrückrahmens 8 gegenüber
dem Torrahmen 3 erzeugt wird. Zwar ist es zum Öffnen und Schließen des Schnelllauftors
erforderlich, den Andrückrahmen 8 vom Torrahmen 3 ausreichend zu beabstanden, damit
in diesem Bereich möglichst wenig Reibung entsteht, doch ist andererseits für den
dichten Abschluss des Torblatts 5 am Torrahmen eine Andrückfunktion erforderlich,
die dafür sorgt, dass in der Schließstellung der Behang 5 möglichst vollständig dichtend
die Toröffnung 2 verschließt, um so bei einem Kühlraum thermische Verluste in diesem
Bereich möglichst zu vermeiden.
[0031] Hierzu ist der Andrückrahmen 8 unmittelbar noch Erreichen der Schließstellung des
Torblatts 5 durch den Antrieb 6 der Welle 4 in Richtung 10 zum Torblatt 5 andrückbar.
Hierzu sind zwei Zugmitteltriebe 14 vorgesehen, die jeweils ein auf der Welle 4 sitzendes
Stirnrad 15 aufweisen, über das ein umlaufender Zahnriemen 16 vor einem Andrückelement
7 läuft, der am unteren Ende mittels einer Umlenkrolle 17 gespannt ist, welche vertikal
begrenzt bewegbar am Torrahmen 3 angeordnet und in Richtung zum Boden federkraftbeaufschlagt
ist. Die Zugmitteltriebe 14 sind somit über die Antriebseinheit 6 angetrieben und
gesteuert, da die Stirnräder 15 drehfest mit der Welle 4 verbunden sind.
[0032] Auf jedem Zahnriemen 16 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Steuerkörper
18 mit Abstand zueinander angeordnet. Die Steuerkörper 18 sind quaderförmig ausgebildet
und nach unten hin angeschrägt, weisen also eine Anlaufschräge 19 auf, die mit einem
parallel zur Welle 4 torrahmenseitig angeordneten bolzenförmigen Stützkörper 20 zusammenwirkt,
der seitlich in den Zugmitteltrieb 14 hineinragt, derart, dass dann, wenn die Anlaufschräge
19 eines Steuerkörpers 18 in Kontakt mit dem Stützkörper 20 kommt, der Steuerkörper
18 in Richtung 10 zum Andrückrahmen 8 gedrückt wird. Die vertikale Bewegung des Steuerkörpers
18 wird also durch den Stützkörper 20 in eine horizontale Bewegung in Richtung 10
umgesetzt, wodurch der Andrückrahmen 8, insbesondere die vertikalen Andrückelemente
7 durch die Steuerkörper 18 zur Anlage an das Torblatt 5 kraftbeaufschlagt werden.
Diese Kraft überwindet die Federvorspannkraft der den Andrückrahmen 8 beabstandeten
Federn 12 und drückt den Andrückrahmen 8 mit seinen drei Seiten derart an das Torblatt
5, dass dieses am Torrahmen 3 dichtend anliegt und somit die Toröffnung 2 dicht verschließt.
[0033] Da die Zugmitteltriebe 14 über die Welle 4 angetrieben sind, welche zugleich den
Torblattwickel steuert, sind die Steuerkörper 18 bezogen auf das Torblatt 5 in seiner
Schließstellung stets gleich angeordnet. Diese sind dabei so eingestellt, dass unmittelbar
nach Erreichen der Schließstellung (Fig. 2) die Anlaufschrägen 19 auf die Stützkörper
20 auflaufen und somit sichergestellt ist, dass nach dem vollständigen Schließen des
Tores das Torblatt 5 dichtend am Torrahmen 3 anliegt.
[0034] Da das Torblatt 5 elastisch flexibel ist, kann der Abwickelvorgang durch die Welle
4 auch weitergeführt werden, nachdem das Torblatt 5 die Toröffnung 2 vollständig verschließt.
Diese Weiterbewegung wird genutzt, um die Umlenkrolle 13 zu entlasten und die Steuerkörper
18 zwischen die Stützkörper 20 und den Andrückrahmen 8 zu bewegen. Dabei kann der
Behang 5 zwischen dem Wickel und der Rolle 13 leicht ausbuchten.
[0035] Beim Öffnen erfolgt die Bewegung in umgekehrter Richtung, sobald die Anlaufschrägen
19 die Stützkörper 20 überstreichen, wird der Andrückrahmen 8 durch die Federkraft
der Schraubenfedern 12 sowie durch die Umlenkkraft an der Umlenkrolle 13 vom Torrahmen
3 beabstandet, sodass das Torblatt 5 mit Spiel zwischen Torrahmen 3 und Andrückrahmen
8 geführt, jedoch vertikal frei beweglich ist.
[0036] Damit das Torblatt 5 insbesondere beim Schließvorgang nicht verkantet und gleichmäßig
mit seinem Ende am Boden aufsteht, ist am unteren Ende des Torblatts 5 ein Querbalken
21 angebracht, an dessen Enden Führungsrollen 22 frei drehbar angeordnet sind, die
zwischen dem Torrahmen 3 bzw. dem Andrückrahmen 8 geführt sind und somit eine gradlinige
Auf- und Abbewegung des Torblattes 5 gewährleisten. Der Querbalken 21 mit den Führungsrollen
22 ist in den Figuren 2, 3, und 5 nicht dargestellt.
[0037] Zum Öffnen des Schnelllaufrolltors 1 wird die Welle 4 durch den Antrieb 6 in Aufwickelrichtung
angetrieben, wodurch auch die Zugmitteltriebe 14 über die Stirnräder 15 angetrieben
werden, die dann zunächst die Steuerkörper 18 außer Eingriff der Stützkörper 20 bringen,
sodass der Andrückrahmen 8 durch die Kraft der vorgespannten Federn entgegen der Andrückrichtung
10 bewegt wird und den notwendigen Freiraum zwischen Andrückrahmen und Torrahmen 3
schafft, der zum reibungsarmen Hochfahren des Torblatts 5 erforderlich ist.
[0038] Für die ordnungsgemäße Funktion ist also lediglich die Position der Steuerkörper
18 auf den Zahnriemen 16 vorzusehen bzw. sind die Stirnräder 15 auf der Welle 4 zu
justieren, um sicherzustellen, dass das Torblatt 5, wenn es die Toröffnung 2 vollständig
verschlossen hat, durch den Andrückrahmen 8 dichtend an den Torrahmen gedrückt wird
bzw. umgekehrt beim Öffnen zunächst dieser dichte Verbund gelöst und dann das Torblatt
5 nach oben gezogen und auf der Welle 4 aufgewickelt wird. Anhand der Fig. 2 und Fig.
3 sind diese Stellungen stark vereinfacht und vergrößert dargestellt, in den Fig.
2, 4 und 5 ist das Torblatt 5 unmittelbar vor seiner Schließstellung, d.h., bevor
es den Boden berührt. In dieser Stellung gelangt der Steuerkörper 18 mit seiner Anlaufschräge
19 nahe an den Stützkörper 20, wobei nach Durchfahren der Anlaufschräge die in Fig.
3 dargestellte vollständige Schließstellung erreicht ist, in welcher die Toröffnung
2 vollständig verschlossen, das Torblatt 5 am Boden aufsteht und der Andrückrahmen
8 durch die Steuerkörper 18 (in den Figuren ist nur ein Steuerkörper dargestellt)
den Andrückrahmen 8 andrückt.
[0039] Bei der dargestellten Ausführungsvariante ist nicht nur am unteren Ende des Torblatts
5 ein Querbalken 21 angebracht, sondern auch in einem oberen Bereich ein Querbalken
23. Dieser Querbalken weist an seiner Unterseite seitlich zwei einstellbare Anschläge
24 auf, die dazu dienen, die Schließstellung des Torblattes genau einzustellen, nämlich
so, dass in der Schließstellung der untere Querbalken 21 gerade auf dem Boden aufsteht.
Wenn diese Schließstellung erreicht ist, kann aufgrund der Anschläge 24, welche dann
an der Oberseite des Andrückrahmens 8 anliegen, der Behang im Bereich zwischen den
Querbalken 21 und 23 sich nicht weiter bewegen, sodass bei weiterem Abwickeln über
die Welle 4 lediglich ein Ausbauchen des Behangs zwischen Wickel und Querbalken 23
entsteht, im Übrigen aber die Zugmitteltriebe 14 aktiv sind, welche für das Andrücken
des Andrückrahmens 8 und somit für die dichte und flächige Anlage des Torblatts 5
zwischen Andrückrahmen 8 und Torrahmen 3 sorgen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Schnelllaufrolltor
- 2
- Toröffnung
- 3
- Torrahmen
- 4
- Welle
- 5
- Behang/Torblatt
- 6
- Antrieb
- 7
- Andrückelemente
- 8
- Andrückrahmen
- 9
- Andrückbalken
- 10
- Andrückrichtung
- 11
- Bolzen
- 12
- Schraubenfedern
- 13
- Umlenkrolle
- 14
- Zugmitteltriebe
- 15
- Stirnrad
- 16
- Zahnriemen
- 17
- Umlenkrolle
- 18
- Steuerkörper
- 19
- Anlaufschräge
- 20
- Stützkörper
- 21
- Querbalken
- 22
- Führungsrolle
- 23
- Querbalken
- 24
- Anschläge
1. Schnelllaufrolltor (1), insbesondere Schnelllaufkühlraumrolltor, mit einem um eine
horizontale Welle (4) aufwickelbaren flexiblen Torblatt (5) mit vertikaler Laufrichtung
zum Verschließen einer durch einen Torrahmen (3) begrenzten Toröffnung (2), mit einem
Wickelantrieb (6) zum Öffnen und Schließen des Tores und mit einem Andrückrahmen (8),
mit welchem das Torblatt (5) in seiner verschließenden Stellung quer zur flächigen
Seite des Torblattes (5) in Richtung (10) zum Torrahmen (3) kraftbeaufschlagbar ist,
wobei Mittel vorgesehen sind, welche beim Verschließen des Rolltors den Andrückrahmen
(8) zum Torrahmen (3) hin kraftbeaufschlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel einen Zugmitteltrieb (14) aufweisen, welcher mit dem Wickelantrieb (6)
antriebsverbunden ist und der die Bewegung des Andrückrahmens (8) steuert.
2. Schnelllaufrolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Federmittel (12) vorgesehen sind, welche den Andrückrahmen (8) in eine vom Torblatt
(5) beabstandete Stellung kraftbeaufschlagen.
3. Schnelllauftor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugmitteltrieb (14) zwei umlaufende Zugmittel (16) aufweist, welche vertikal
und im Bereich der vertikalen Teile (7) des Andrückrahmens (8) angeordnet sind, welche
jeweils von einem auf der horizontalen Welle (4) sitzenden Antriebsrad (15) angetrieben
und gesteuert sind.
4. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückrahmen (8) durch zwei vorzugsweise unabhängig voneinander bewegbare vertikale
Andrückelemente (7) gebildet ist.
5. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückrahmen (8) zwei vertikale Andrückelemente (7) aufweist, die durch mindestens
ein horizontales Element (9) miteinander verbunden sind.
6. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Zugmittel (16) mindestens ein, vorzugsweise mehrere Steuerkörper (18) befestigt
sind.
7. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Steuerkörper (18) ein torrahmenseitig festgelegter Stützkörper (20) zugeordnet
ist.
8. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerkörper (18) eine keilförmige Spitze aufweist oder keilförmig ausgebildet
ist, wobei die Spitze nach unten gerichtet ist.
9. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerkörper (18) längs eines vertikalen Andrückelements (7) verfahrbar ist,
derart, dass eine Andrückkraft erzeugt wird, wenn der Steuerkörper (18) zwischen Andrückelement
(7) und einen Stützkörper (20) gelangt.
10. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf jedem Zugmittel (16) zwei oder mehr über die vertikale Länge verteilt angeordnet
Steuerkörper (18) vorgesehen sind.
11. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel durch eine Kette gebildet ist.
12. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel durch einen Zahnriemen (16) gebildet ist.
13. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Zugmittel (16) eine untere Umlenkrolle (17) vorgesehen ist, welche in Kraftrichtung
nach unten hin federvorgespannt ist und die torrahmenseitig begrenzt beweglich gelagert
ist.