(19)
(11) EP 4 119 760 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.2023  Patentblatt  2023/03

(21) Anmeldenummer: 22178193.3

(22) Anmeldetag:  09.06.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/13(2006.01)
E06B 9/58(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E06B 9/13; E06B 9/582
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 14.07.2021 EP 21185668

(71) Anmelder: Frinova GmbH
23689 Pansdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Dück, Wilhelm
    23560 Lübeck (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Vollmann Hemmer Lindfeld Partnerschaft mbB 
Wallstraße 33a
23560 Lübeck
23560 Lübeck (DE)

   


(54) SCHNELLLAUFROLLTOR


(57) Das Schnelllaufkühlraumrolltor (1) weist ein um eine horizontale Welle (4) aufwickelbares flexibles Torblatt (5) mit vertikaler Laufrichtung zum Verschließen einer durch einen Torrahmen (3) begrenzten Toröffnung (2) auf. Es ist ein Wickelantrieb (6) zum Öffnen und Schließen des Tores vorgesehen sowie ein Andrückrahmen (8), mit welchem das Torblatt (5) in seiner verschließenden Stellung quer zur flächigen Seite des Torblattes (5) in Richtung zum Torrahmen (3) kraftbeaufschlagbar ist. Weiter sind Mittel vorgesehen, welche beim Verschließen des Rolltors (1) den Andrückrahmen (8) zum Torrahmen (3) hin kraftbeaufschlagen und beim Öffnen entlasten. Die Mittel weisen einen Zugmitteltrieb (14) auf, welcher mit dem Wickelantrieb (6) für das Torblatt (5) antriebsverbunden ist und der die Bewegung des Andrückrahmens (8) steuert. (Fig. 1)




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnelllaufrolltor, insbesondere ein Schnelllaufkühlraumrolltor mit einem um eine horizontale Welle aufwickelbaren flexiblen Torblatt mit vertikaler Laufrichtung zum Verschließen einer durch einen Torrahmen begrenzten Toröffnung. Das Rolltor weist einen Wickelantrieb zum Öffnen und Schließen des Tores sowie einen Andrückrahmen auf, mit welchem das Torblatt in seiner verschließenden Stellung quer zu seiner flächigen Seite in Richtung zum Torrahmen kraftbeaufschlagbar ist, um eine möglichst dichte Anlage des Torblatts am Torrahmen zu gewährleisten. Hierzu sind Mittel vorgesehen, welche beim Verschließen des Rolltors den Andrückrahmen zum Torrahmen hin kraftbeaufschlagen.

[0002] Derartige Schnelllaufrolltore zählen zum Stand der Technik und haben sich bestens bewährt, da sie einerseits vergleichsweise schnell öffnen und schließen und andererseits im geschlossenen Zustand die Toröffnung weitgehend dicht verschließen. Das aus verschiedenen Komponenten aufgebaute Torblatt ist in sich geschlossen, vergleichsweise leicht und elastisch flexibel ausgebildet, sodass es aus seiner flächigen, die Toröffnung verschließenden Form in eine aufgewickelte Form überführbar ist, also einen Torblattwickel bildet.

[0003] Da das Torblatt in sich geschlossen aber elastisch flexibel ist, ist es zweckmäßig, dieses zumindest in seinen vertikalen Randbereichen zu führen. Dies kann zwischen dem Torrahmen einerseits und einem Andrückrahmen andererseits und ggf. weiteren Führungen erfolgen, wobei der Andrückrahmen beim Öffnen und Schließen eine Führungsfunktion innehat und in der Schließstellung durch Kraftbeaufschlagung dazu dient, das Torblatt möglichst dichtend an den Torrahmen bzw. dessen Führung anzudrücken. Hierzu ist es bekannt, eine spezielle Andrückmechanik vorzusehen, mit welcher das Torblatt in seiner Schließstellung vom Andrückrahmen an den Torrahmen dichtend gepresst wird und welche zum Öffnen des Rolltors diese Bauteile voneinander beabstandet, sodass ein möglichst reibungsarmes Öffnen und Aufwickeln des Torblattes erfolgen kann.

[0004] Ein solches Schnelllaufrolltor zählt zum Stand der Technik und ist aus EP 3 919 715 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Schnelllaufrolltor ist der Andrückrahmen durch Federkraft auf Abstand gehalten und wird lediglich in der Schließstellung mittels eines gesonderten Antriebs kraftbeaufschlagt. Hierzu sind zwischen Torrahmen und Andrückrahmen Spindeltriebe vorgesehen, welche mittels eines umlaufenden Zugmittels miteinander antriebsverbunden sind und die von einer gesonderten Antriebseinheit synchron angetrieben werden.

[0005] Nachteilig bei dieser Mechanik ist, dass eine genaue Einstellung zwischen den Antrieben erforderlich ist, um einerseits eine dichte Anlage des Torblatts in der Schließstellung und andererseits ein schnelles Abheben des Andrückrahmens zum Öffnen des Torblattes sicherzustellen. Auch ist die Konstruktion technisch aufwendig und somit teuer.

[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Schnelllaufrolltor der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere die vorgenannten Nachteile zu vermindern.

[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Schnelllaufrolltor mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen.

[0008] Das erfindungsgemäße Schnelllaufrolltor, welches vorteilhaft als Schnelllaufkühlraumrolltor ausgebildet und eingesetzt ist, weist ein um eine horizontale Welle aufwickelbares flexibles Torblatt mit vertikaler Laufrichtung zum Verschließen einer durch einen Torrahmen begrenzten Toröffnung auf. Zum Öffnen und Schließen des Tores ist ein Wickelantrieb vorgesehen sowie ein Andrückrahmen, mit welchem das Torblatt in seiner verschließenden Stellung quer zur flächigen Seite des Torblattes in Richtung zum Torrahmen kraftbeaufschlagbar ist. Es sind dabei Mittel vorgesehen, welche beim Verschließen es Rolltors den Andrückrahmen zum Torrahmen hin kraftbeaufschlagen. Gemäß der Erfindung weisen diese Mittel einen Zugmitteltrieb auf, welcher mit dem Wickelantrieb für das Torblatt antriebsverbunden ist und der die Bewegung des Andrückrahmens steuert.

[0009] Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es, den Antrieb des Antriebrahmens mit dem ohnehin erforderlichen Wickelantrieb zusammenzuführen, um auf diese Weise einerseits einen gesonderten Antrieb für den Antriebsrahmen einzusparen und andererseits durch die Kopplung der Antriebe sicherzustellen, dass das Andrücken des Andrückrahmens bzw. das Öffnen des Andrückrahmens erst in der Schließstellung erfolgt, d.h. wenn das Torblatt die Toröffnung vollständig oder nahezu vollständig verschließt. Dabei ist gemäß der Erfindung ein Zugmitteltrieb vorgesehen, welcher mit dem Wickelantrieb antriebsverbunden ist und der die Bewegung des Andrückrahmens steuert.

[0010] Zweckmäßigerweise erfolgt die Bewegung des Andrückrahmens in einer Richtung durch Federkraft und in der anderen Richtung durch den Zugmitteltrieb, welcher die Federkraft mit überwinden muss. Dabei spielt es grundsätzliche keine Rolle, ob der Zugmitteltrieb in Andrückrichtung des Andrückrahmens oder in Gegenrichtung wirksam ist. Besonders vorteilhaft ist es allerdings, wenn die Federkraft lediglich zum Lösen des Andrückrahmens und der Zugmitteltrieb zum Andrücken desselben verwendet wird, da dann eine vergleichsweise hohe Andrückkraft aufgebracht werden kann, da die Federmittel lediglich die Rückstellkräfte zum Öffnen des Andrückrahmens aufbringen müssen. Grundsätzlich kann der Zugmitteltrieb auch so ausgelegt sein, dass er den Andrückrahmen sowohl in Andrückrichtung als auch in Gegenrichtung bewegt.

[0011] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Andrückrahmen bodenseitig anzulenken, wobei die Auslenkung zum Öffnen des Andruckrahmens durch die Kraft der Federmittel erzeugt werden kann. Vorteilhaft werden diese unterstützt durch eine oben am Andruckrahmen angebrachte Umlenkrolle, die unterhalb des Wickels für das Torblatt so angeordnet ist, dass beim Aufwickeln eine Kraft in Öffnungsrichtung des Andrückrahmens erzeugt wird. Eine solche Anordnung ist insbesondere von Vorteil, wenn der Andrückrahmen bodenseitig angelenkt ist, da dann durch die Umlenkkraft ein großes Moment in Öffnungsrichtung des Andrückrahmens erzeugt wird.

[0012] Unter Andrückrahmen im Sinne der vorliegenden Erfindung ist nicht notwendigerweise ein geschlossener Rahmen zu verstehen, es genügen vielmehr zwei vertikale Abschnitte, welche die vertikal verlaufenden Längsseiten des Torblatts gegen den Torrahmen dichtend andrücken. Es versteht sich, dass diese vertikalen Andrückelemente durch eine obere und/oder untere Querverbindung miteinander zu einem teilgeschlossenen oder geschlossenen Andrückrahmen verbunden sein können.

[0013] Unter Torrahmen im Sinne der vorliegenden Erfindung muss nicht notwendigerweise ein die Toröffnung einfassender Rahmen zu verstehen sein, wie dies zum Beispiel bei Kühlraumrolltoren typischerweise der Fall ist. Bei einem Torrahmen im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um den die Toröffnung umgebenden Bereich, der im Gegensatz zum Torblatt ortsfest und unbeweglich ist.

[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Andrückrahmen durch Federmittel in eine vom Torblatt beabstandete Stellung kraftbeaufschlagt ist, dann muss der Zugmitteltrieb lediglich zur Andrückbewegung des Andrückrahmens ausgelegt und bestimmt sein, was diesen konstruktiv vereinfacht.

[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Zugmitteltrieb durch zwei umlaufende Zugmittel gebildet ist, welche vertikal und im Bereich vor den vertikalen Teilen des Andrückrahmens angeordnet sind, die jeweils von einem auf der horizontalen Welle des Wickelantriebs sitzenden Antriebsrad angetrieben und gesteuert sind. Eine solche Anordnung ist nicht nur, aber insbesondere bei einem offenen Andrückrahmen von Vorteil, welcher keine Querverbindung aufweist. Aber auch bei einem geschlossenen oder teilgeschlossenen Andrückrahmen hat sich eine solche Anordnung bewährt, da sie auf beiden Seiten einen sehr direkten Antrieb der Steuermittel für den Andrückrahmen ermöglicht, einfach einstellbar und wenig störanfällig ist.

[0016] Vorteilhaft kann der Andrückrahmen durch zwei vorzugsweise unabhängig voneinander bewegbare vertikale Andrückelemente gebildet sein. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch der Andrückrahmen als geschlossener oder teilgeschlossener Rahmen ausgebildet, der vorzugsweise einen oberen horizontalen Querbalken aufweist, über den die vertikalen Andrückelemente verbunden sind und der darüber hinaus eine horizontale Abdichtung durch Andrücken des Torblatts an die Oberseite des Torrahmens bewirkt. Hierzu kann vorteilhaft unterstützend eine Querrolle an der Oberseite des Andrückrahmens vorgesehen sein, welche eine Umlenkung des Torblatts von der rahmennahen Seite zum Torblattwickel, also in Richtung zur Aufwickelwelle bewirkt. Bei Zugbelastung des Aufwickeltriebs sorgt diese Rolle selbsttätig für eine Beabstandung des Andrückrahmens vom Torrahmen durch die Antriebskraft des Wickeltriebs.

[0017] Vorteilhaft ist an jedem Zugmittel mindestens ein Steuerkörper befestigt, besonders vorteilhaft ist es, wenn mehrere Steuerkörper an jedem Zugmittel befestigt sind, da dadurch eine sehr gleichmäßige Einleitung der Anpresskraft an den Andrückrahmen und damit auch an das Torblatt erfolgen kann.

[0018] Um die erforderliche Anpresskraft sicher aufbringen zu können, ist es vorteilhaft, für jeden Steuerkörper einen Stützkörper vorzusehen, welcher ortsfest am Torrahmen bzw. einen damit verbundenen Bauteil angeordnet ist und welcher die erforderliche Stützkraft aufbringt, damit die in vertikaler Richtung wirkende Kraft des Zugmitteltriebs durch den Steuerkörper in eine Andrückkraft quer dazu umgesetzt werden kann.

[0019] Vorteilhaft ist zu dieser Umsetzung ein Steuerkörper so ausgebildet, dass er eine keilförmige Spitze aufweist oder keilförmig ausgebildet ist, wobei die Spitze vorteilhaft nach unten gerichtet ist. Dann können die Steuerkörper am Zugmittel befestigt und zusammen mit diesem in gleicher Richtung wie das Torblatt bewegt werden, um in Schließstellung des Torblatts die Andrückkräfte auf den Andrückrahmen aufzubringen. Grundsätzlich können die Steuerkörper auch in Gegenrichtung, also in Richtung nach oben, wirksam sein, bevorzugt ist jedoch die Richtung nach unten, da sie insbesondere die Einstellung vereinfacht.

[0020] Vorteilhaft sind die Steuerkörper so angeordnet, dass sie längs eines vertikalen Andrückelements verfahrbar sind, sodass eine Andrückkraft erzeugt wird, wenn das Steuerelement zwischen Andrückelement und einen Stützkörper gelangt. Bei einer solchen Anordnung ist eine praktisch hebel- und momentlose, direkte Krafteinleitung möglich, was sehr effektiv und wenig störanfällig ist.

[0021] Um eine möglichst gleichmäßige Andrückkraft des Andrückrahmens auf das Torblatt zu erreichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn auf jedem Zugmittel zwei oder mehr über die vertikale Länge verteilt angeordnete Steuerkörper vorgesehen sind, die jeweils in Verbindung mit einem torrahmenseitig angeordneten Stützkörper eine Andrückkraft aufbringen.

[0022] Der oder die Zugmitteltriebe können durch einen Kettentrieb gebildet sein, als besonders vorteilhaft hat sich jedoch der Einsatz von Zahnriemen als Zugmittel erwiesen, da diese leicht sind, wartungsarm und trocken laufen sowie darüber hinaus einen geräuscharmen Betrieb ermöglichen. Auch kann eine aufwendige Sicherheitsverkleidung des Zugmitteltriebs entfallen.

[0023] Da die Zugmittel vorteilhaft über jeweils ein auf der Aufwickelwelle neben dem Torblattwickel angeordnetes Stirnrad angetrieben sind, ist es vorteilhaft für jedes Zugmittel eine untere Umlenkrolle vorzusehen, mit welcher die Umlenkung erfolgt sowie die erforderliche Spannung auf den Zugmitteltrieb aufgebracht wird. Eine solche Umlenkrolle ist daher in Kraftrichtung nach unten hin vorteilhaft federvorgespannt und torrahmenseitig begrenzt beweglich gelagert. Zweckmäßigerweise sind die Zugmitteltriebe mit den Steuerkörpern so angeordnet, dass diese vor den vertikalen Andrückelementen des Andrückrahmens (in Sicht auf das Tor von vorne gesehen) angeordnet sind.

[0024] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen in stark vereinfachter schematischer Darstellung:
Fig. 1
eine Ansicht auf ein Schnelllaufrolltor gemäß der Erfindung von vorne,
Fig. 2
eine schematische Funktionsansicht des Schnelllaufrolltors in Seitenansicht in einer ersten Stellung und
Fig. 3
das Tor in Schließstellung und Darstellung gemäß Fig. 2,
Fig. 4
in vergrößerter Darstellung den Andrückmechanismus von vorne und
Fig. 5
den Andrückmechanismus aus Fig. 4 im Seitenschnitt.


[0025] Das anhand der Figuren dargestellte Schnelllaufrolltor 1 ist zum Verschließen einer Toröffnung 2 eines Kühlraums vorgesehen, die durch einen Torrahmen 3 begrenzt ist, der ortsfest und mit der Kühlraumwandung verbunden bzw. Teil dieser ist. Der Torrahmen 3 ist an der Vorderseite gestellartig ausgebildet und trägt oberhalb der Toröffnung 2 eine Welle 4, die drehbar am Torrahmen 3 gelagert ist. Die Welle 4 ist mit dem oberen Ende eines Behangs 5 verbunden, der das Torblatt 5 bildet und der mittels der Welle 4 auf diese aufwickelbar ist. Hierzu ist torrahmenseitig ein Antrieb 6 vorgesehen, mit der die Welle 4 in Aufwickelrichtung bzw. in Abwickelrichtung antreibbar ist.

[0026] Mittels des Antriebs 6 kann die Welle 4 so weit gedreht werden, bis das Torblatt 5 mit seinem unteren Ende am Boden aufsteht, so wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. In dieser Stellung (Schließstellung) verschließt das Torblatt 5 die Toröffnung 2 vollständig. Dabei ist das Torblatt 5 seitlich zwischen vertikalen Teilen des Torrahmens 3 und vertikal parallel dazu und davor angeordneten Andrückelementen 7 geführt, die einen Teil eines Andrückrahmens 8 bilden, welcher bei der dargestellten Ausführungsform durch die vertikalen balkenartigen Andrückelemente 7 und einen horizontal angeordneten oberen Andrückbalken 9 gebildet ist, von dem das Torblatt 5 zu beiden Seiten (links und rechts) der Toröffnung 2 sowie an der Oberseite dichtend an den Torrahmen 3 angedrückt werden kann.

[0027] In der dargestellten Ausführungsform ist der Andrückrahmen 8 teilgeschlossen ausgebildet, d.h. bodenseitig offen. Dieser kann gegebenenfalls auch vollständig geschlossen, d.h. umlaufend ausgebildet sein, dann ist vorteilhaft der bodenseitige Querträger im Boden eingelassen, sodass dieser überfahrbar ist.

[0028] Zur Vermeidung einer aufwendigen linearen Führung für den Andrückrahmen 8 ist dieser bodenseitig gelenkig gelagert, sodass das Gewicht des Andrückrahmens 8 vom Boden getragen wird und die Kräfte zum Öffnen von den Schraubenfedern 12 aufgebracht werden.

[0029] Der Andrückrahmen 8 ist an vier am Torrahmen 3 angebrachten Bolzen 11 begrenzt beweglich geführt, und zwar bewegbar in die Richtung 10 und in Gegenrichtung senkrecht zum Torblatt 5 bzw. zur Toröffnung 2. Die Bolzen 11 sind von Schraubenfedern 12 umgeben, welche vorgespannt sind und den Andrückrahmen 8 vom Torblatt 5 wegdrücken, sodass ein Freiraum zum reibungsarmen Bewegen des Torblatts 5 zum Öffnen und Schließen gebildet ist.

[0030] Unterstützt wird die Beabstandung des Andrückrahmens 8 vom Torrahmen 3 durch eine oberhalb der Toröffnung 2 und des Andrückbalkens 9 angeordnete horizontale Umlenkrolle 13, welche drehbar am Andrückrahmen 8 gelagert ist und welche beim Aufwickeln des Torblatts 5 auf die Welle 4, wie anhand der Fig. 2 und Fig. 3 deutlich sichtbar, dieses derartig umgelenkt, dass eine Kraft zur Beabstandung des Andrückrahmens 8 gegenüber dem Torrahmen 3 erzeugt wird. Zwar ist es zum Öffnen und Schließen des Schnelllauftors erforderlich, den Andrückrahmen 8 vom Torrahmen 3 ausreichend zu beabstanden, damit in diesem Bereich möglichst wenig Reibung entsteht, doch ist andererseits für den dichten Abschluss des Torblatts 5 am Torrahmen eine Andrückfunktion erforderlich, die dafür sorgt, dass in der Schließstellung der Behang 5 möglichst vollständig dichtend die Toröffnung 2 verschließt, um so bei einem Kühlraum thermische Verluste in diesem Bereich möglichst zu vermeiden.

[0031] Hierzu ist der Andrückrahmen 8 unmittelbar noch Erreichen der Schließstellung des Torblatts 5 durch den Antrieb 6 der Welle 4 in Richtung 10 zum Torblatt 5 andrückbar. Hierzu sind zwei Zugmitteltriebe 14 vorgesehen, die jeweils ein auf der Welle 4 sitzendes Stirnrad 15 aufweisen, über das ein umlaufender Zahnriemen 16 vor einem Andrückelement 7 läuft, der am unteren Ende mittels einer Umlenkrolle 17 gespannt ist, welche vertikal begrenzt bewegbar am Torrahmen 3 angeordnet und in Richtung zum Boden federkraftbeaufschlagt ist. Die Zugmitteltriebe 14 sind somit über die Antriebseinheit 6 angetrieben und gesteuert, da die Stirnräder 15 drehfest mit der Welle 4 verbunden sind.

[0032] Auf jedem Zahnriemen 16 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Steuerkörper 18 mit Abstand zueinander angeordnet. Die Steuerkörper 18 sind quaderförmig ausgebildet und nach unten hin angeschrägt, weisen also eine Anlaufschräge 19 auf, die mit einem parallel zur Welle 4 torrahmenseitig angeordneten bolzenförmigen Stützkörper 20 zusammenwirkt, der seitlich in den Zugmitteltrieb 14 hineinragt, derart, dass dann, wenn die Anlaufschräge 19 eines Steuerkörpers 18 in Kontakt mit dem Stützkörper 20 kommt, der Steuerkörper 18 in Richtung 10 zum Andrückrahmen 8 gedrückt wird. Die vertikale Bewegung des Steuerkörpers 18 wird also durch den Stützkörper 20 in eine horizontale Bewegung in Richtung 10 umgesetzt, wodurch der Andrückrahmen 8, insbesondere die vertikalen Andrückelemente 7 durch die Steuerkörper 18 zur Anlage an das Torblatt 5 kraftbeaufschlagt werden. Diese Kraft überwindet die Federvorspannkraft der den Andrückrahmen 8 beabstandeten Federn 12 und drückt den Andrückrahmen 8 mit seinen drei Seiten derart an das Torblatt 5, dass dieses am Torrahmen 3 dichtend anliegt und somit die Toröffnung 2 dicht verschließt.

[0033] Da die Zugmitteltriebe 14 über die Welle 4 angetrieben sind, welche zugleich den Torblattwickel steuert, sind die Steuerkörper 18 bezogen auf das Torblatt 5 in seiner Schließstellung stets gleich angeordnet. Diese sind dabei so eingestellt, dass unmittelbar nach Erreichen der Schließstellung (Fig. 2) die Anlaufschrägen 19 auf die Stützkörper 20 auflaufen und somit sichergestellt ist, dass nach dem vollständigen Schließen des Tores das Torblatt 5 dichtend am Torrahmen 3 anliegt.

[0034] Da das Torblatt 5 elastisch flexibel ist, kann der Abwickelvorgang durch die Welle 4 auch weitergeführt werden, nachdem das Torblatt 5 die Toröffnung 2 vollständig verschließt. Diese Weiterbewegung wird genutzt, um die Umlenkrolle 13 zu entlasten und die Steuerkörper 18 zwischen die Stützkörper 20 und den Andrückrahmen 8 zu bewegen. Dabei kann der Behang 5 zwischen dem Wickel und der Rolle 13 leicht ausbuchten.

[0035] Beim Öffnen erfolgt die Bewegung in umgekehrter Richtung, sobald die Anlaufschrägen 19 die Stützkörper 20 überstreichen, wird der Andrückrahmen 8 durch die Federkraft der Schraubenfedern 12 sowie durch die Umlenkkraft an der Umlenkrolle 13 vom Torrahmen 3 beabstandet, sodass das Torblatt 5 mit Spiel zwischen Torrahmen 3 und Andrückrahmen 8 geführt, jedoch vertikal frei beweglich ist.

[0036] Damit das Torblatt 5 insbesondere beim Schließvorgang nicht verkantet und gleichmäßig mit seinem Ende am Boden aufsteht, ist am unteren Ende des Torblatts 5 ein Querbalken 21 angebracht, an dessen Enden Führungsrollen 22 frei drehbar angeordnet sind, die zwischen dem Torrahmen 3 bzw. dem Andrückrahmen 8 geführt sind und somit eine gradlinige Auf- und Abbewegung des Torblattes 5 gewährleisten. Der Querbalken 21 mit den Führungsrollen 22 ist in den Figuren 2, 3, und 5 nicht dargestellt.

[0037] Zum Öffnen des Schnelllaufrolltors 1 wird die Welle 4 durch den Antrieb 6 in Aufwickelrichtung angetrieben, wodurch auch die Zugmitteltriebe 14 über die Stirnräder 15 angetrieben werden, die dann zunächst die Steuerkörper 18 außer Eingriff der Stützkörper 20 bringen, sodass der Andrückrahmen 8 durch die Kraft der vorgespannten Federn entgegen der Andrückrichtung 10 bewegt wird und den notwendigen Freiraum zwischen Andrückrahmen und Torrahmen 3 schafft, der zum reibungsarmen Hochfahren des Torblatts 5 erforderlich ist.

[0038] Für die ordnungsgemäße Funktion ist also lediglich die Position der Steuerkörper 18 auf den Zahnriemen 16 vorzusehen bzw. sind die Stirnräder 15 auf der Welle 4 zu justieren, um sicherzustellen, dass das Torblatt 5, wenn es die Toröffnung 2 vollständig verschlossen hat, durch den Andrückrahmen 8 dichtend an den Torrahmen gedrückt wird bzw. umgekehrt beim Öffnen zunächst dieser dichte Verbund gelöst und dann das Torblatt 5 nach oben gezogen und auf der Welle 4 aufgewickelt wird. Anhand der Fig. 2 und Fig. 3 sind diese Stellungen stark vereinfacht und vergrößert dargestellt, in den Fig. 2, 4 und 5 ist das Torblatt 5 unmittelbar vor seiner Schließstellung, d.h., bevor es den Boden berührt. In dieser Stellung gelangt der Steuerkörper 18 mit seiner Anlaufschräge 19 nahe an den Stützkörper 20, wobei nach Durchfahren der Anlaufschräge die in Fig. 3 dargestellte vollständige Schließstellung erreicht ist, in welcher die Toröffnung 2 vollständig verschlossen, das Torblatt 5 am Boden aufsteht und der Andrückrahmen 8 durch die Steuerkörper 18 (in den Figuren ist nur ein Steuerkörper dargestellt) den Andrückrahmen 8 andrückt.

[0039] Bei der dargestellten Ausführungsvariante ist nicht nur am unteren Ende des Torblatts 5 ein Querbalken 21 angebracht, sondern auch in einem oberen Bereich ein Querbalken 23. Dieser Querbalken weist an seiner Unterseite seitlich zwei einstellbare Anschläge 24 auf, die dazu dienen, die Schließstellung des Torblattes genau einzustellen, nämlich so, dass in der Schließstellung der untere Querbalken 21 gerade auf dem Boden aufsteht. Wenn diese Schließstellung erreicht ist, kann aufgrund der Anschläge 24, welche dann an der Oberseite des Andrückrahmens 8 anliegen, der Behang im Bereich zwischen den Querbalken 21 und 23 sich nicht weiter bewegen, sodass bei weiterem Abwickeln über die Welle 4 lediglich ein Ausbauchen des Behangs zwischen Wickel und Querbalken 23 entsteht, im Übrigen aber die Zugmitteltriebe 14 aktiv sind, welche für das Andrücken des Andrückrahmens 8 und somit für die dichte und flächige Anlage des Torblatts 5 zwischen Andrückrahmen 8 und Torrahmen 3 sorgen.

Bezugszeichenliste



[0040] 
1
Schnelllaufrolltor
2
Toröffnung
3
Torrahmen
4
Welle
5
Behang/Torblatt
6
Antrieb
7
Andrückelemente
8
Andrückrahmen
9
Andrückbalken
10
Andrückrichtung
11
Bolzen
12
Schraubenfedern
13
Umlenkrolle
14
Zugmitteltriebe
15
Stirnrad
16
Zahnriemen
17
Umlenkrolle
18
Steuerkörper
19
Anlaufschräge
20
Stützkörper
21
Querbalken
22
Führungsrolle
23
Querbalken
24
Anschläge



Ansprüche

1. Schnelllaufrolltor (1), insbesondere Schnelllaufkühlraumrolltor, mit einem um eine horizontale Welle (4) aufwickelbaren flexiblen Torblatt (5) mit vertikaler Laufrichtung zum Verschließen einer durch einen Torrahmen (3) begrenzten Toröffnung (2), mit einem Wickelantrieb (6) zum Öffnen und Schließen des Tores und mit einem Andrückrahmen (8), mit welchem das Torblatt (5) in seiner verschließenden Stellung quer zur flächigen Seite des Torblattes (5) in Richtung (10) zum Torrahmen (3) kraftbeaufschlagbar ist, wobei Mittel vorgesehen sind, welche beim Verschließen des Rolltors den Andrückrahmen (8) zum Torrahmen (3) hin kraftbeaufschlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel einen Zugmitteltrieb (14) aufweisen, welcher mit dem Wickelantrieb (6) antriebsverbunden ist und der die Bewegung des Andrückrahmens (8) steuert.
 
2. Schnelllaufrolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Federmittel (12) vorgesehen sind, welche den Andrückrahmen (8) in eine vom Torblatt (5) beabstandete Stellung kraftbeaufschlagen.
 
3. Schnelllauftor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugmitteltrieb (14) zwei umlaufende Zugmittel (16) aufweist, welche vertikal und im Bereich der vertikalen Teile (7) des Andrückrahmens (8) angeordnet sind, welche jeweils von einem auf der horizontalen Welle (4) sitzenden Antriebsrad (15) angetrieben und gesteuert sind.
 
4. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückrahmen (8) durch zwei vorzugsweise unabhängig voneinander bewegbare vertikale Andrückelemente (7) gebildet ist.
 
5. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andrückrahmen (8) zwei vertikale Andrückelemente (7) aufweist, die durch mindestens ein horizontales Element (9) miteinander verbunden sind.
 
6. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Zugmittel (16) mindestens ein, vorzugsweise mehrere Steuerkörper (18) befestigt sind.
 
7. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Steuerkörper (18) ein torrahmenseitig festgelegter Stützkörper (20) zugeordnet ist.
 
8. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerkörper (18) eine keilförmige Spitze aufweist oder keilförmig ausgebildet ist, wobei die Spitze nach unten gerichtet ist.
 
9. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerkörper (18) längs eines vertikalen Andrückelements (7) verfahrbar ist, derart, dass eine Andrückkraft erzeugt wird, wenn der Steuerkörper (18) zwischen Andrückelement (7) und einen Stützkörper (20) gelangt.
 
10. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf jedem Zugmittel (16) zwei oder mehr über die vertikale Länge verteilt angeordnet Steuerkörper (18) vorgesehen sind.
 
11. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel durch eine Kette gebildet ist.
 
12. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel durch einen Zahnriemen (16) gebildet ist.
 
13. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Zugmittel (16) eine untere Umlenkrolle (17) vorgesehen ist, welche in Kraftrichtung nach unten hin federvorgespannt ist und die torrahmenseitig begrenzt beweglich gelagert ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente