[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnelllaufrolltor, insbesondere ein Schnelllaufkühlraumrolltor.
Derartige Tore mit vertikaler Laufrichtung des Torblatts sind in zahlreichend Ausführungsvarianten
bekannt. Es wird in diesem Zusammenhang auf
EP 1 760 237 A2,
EP 0 816 624 B1 oder
EP 1 847 673 A1 verwiesen.
[0002] Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik, wie er aus
WO 2016/119836 A1 bekannt ist. Diese Konstruktion hat sich bestens bewährt, aufgrund des vergleichsweise
leichten und flexiblen Torblatts können hohe Öffnungs- und Schließgeschwindigkeiten
realisiert werden, was insbesondere zum Verschließen von Kühlräumen und Tiefkühlräumen
von Vorteil ist, die einerseits eine gute Zugänglichkeit gewähren müssen, andererseits
jedoch aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen dem Rauminneren und der Umgebung
nur so kurz wie möglich geöffnet sein sollen. Dabei zählt nicht nur die Zeit, in welcher
das Tor geöffnet ist, sondern insbesondere auch die Zeit, in welcher das Tor öffnet
bzw. wieder schließt. In dieser Zeit ist ein Zugang nicht gewährleistet, der zu vermeidende
Wärmeaustausch jedoch gegeben. Es ist deshalb ein stetes Ziel, die Öffnungs- und Schließzeiten
so kurz wie möglich zu halten, was in der Praxis nur mit Schnelllaufrolltoren realisierbar
ist, die ein vergleichsweise geringes Eigengewicht haben und deren flexibles Torblatt
mit vertikaler Laufrichtung aufwickelbar ist.
[0003] Dabei kommt es insbesondere bei der Verwendung in Kühlräumen oder Tiefkühlräumen
nicht nur auf das schnelle Öffnen und Schließen des Tores an, sondern auch auf den
dichten Abschluss. Hierzu ist es bekannt, das Torblatt magnetisch am Rahmen zu fixieren,
in Nuten zu führen oder spezielle Dichtungen vorzusehen. Ein Problem dabei ist, dass
mit zunehmender Dichtheit des Tores auch die Kräfte wachsen, die zum Öffnen erforderlich
sind, um das dicht am Rahmen anliegende Torblatt durch Aufwickeln öffnen zu können.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Schnelllaufrolltor,
insbesondere ein Schnelllaufkühlraumrolltor der eingangs genannten Art mit konstruktiv
einfachen, aber zuverlässigen Mitteln so auszubilden, dass einerseits ein schnelles
Öffnen und Schließen möglich ist, jedoch andererseits auch ein dichter Abschluss bei
geschlossenem Tor gewährleistet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Schnelllaufrolltor mit den in Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
[0006] Das erfindungsgemäße Schnelllaufrolltor, welches insbesondere ein Schnelllaufkühlraumrolltor
ist, weist einen um eine horizontale Welle aufwickelbaren Behang auf, einen Wickelantrieb
sowie einen Andrückrahmen. Der Andrückrahmen kraftbeaufschlagt den Behang in seiner
die Toröffnung verschließenden Stellung quer zur flächigen Seite zur dichten Anlage
am Torrahmen. Gemäß der Erfindung sind behangseitig Steuermittel vorgesehen, welche
beim Öffnen des Rolltors den Andrückrahmen vom Behang beabstanden.
[0007] Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es, durch behangseitig angeordnete
Steuermittel, vorzugsweise durch mechanisch wirksame Steuermittel, den Andrückrahmen
vom Behang zu beabstanden, sobald das Rolltor öffnet. Hierdurch kann ein gesonderter
Antrieb für den Andrückrahmen entfallen. Durch den Wickelantrieb wird somit nicht
nur der Behang des Rolltors aufgewickelt, sondern gleichzeitig auch der Andrückrahmen
gesteuert. Dabei sind diese Steuermittel vorteilhaft ausschließlich mechanisch wirksam
und somit einfach und zuverlässig im Aufbau und Handhabung.
[0008] Unter Schnelllaufrolltor im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Rolltor zu verstehen,
welches eine Toröffnung von 2,5 m Höhe in weniger als drei Sekunden öffnet bzw. schließt.
[0009] Unter Schnelllaufkühlraumrolltor ist ein solches Rolltor zu verstehen, welches für
Kühlräume oderTiefkühlräume einsetzbar ist, also auch eine hoch wärmeisolierende Wirkung
hat.
[0010] Unter Behang im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das Torblatt, welches bei Rolltoren
auch als Panzer bezeichnet wird, zu verstehen. Dieser Behang ist flexibel, sodass
er aufwickelbar ist und weist vorzugsweise ein spezifisches Gewicht von unter 0,5
kg/dm
3 auf. Er hat eine gewisse Eigenstabilität, sodass er sowohl beim Aufwickeln auf Zug
als auch beim Abwickeln auf Schub belastbar ist, also nicht nur durch das Eigengewicht
abgewickelt werden kann.
[0011] Grundsätzlich kann der Behang vom Andrückrahmen an eine beliebige Wand oder sonstige
Fläche, welche die Toröffnung begrenzt, angedrückt werden. Besonders vorteilhaft ist
es jedoch, den Behang zwischen einem ortsfesten Rahmen und dem Andrückrahmen zu führen,
wobei dann der Andrückrahmen begrenzt beweglich am Rahmen befestigt und zu diesem
hin federkraftbeaufschlagt ist. Eine solche Anordnung ist besonders vorteilhaft, da
das Schnelllaufrolltor einschließlich Torrahmen fabrikmäßig hergestellt werden kann
und lediglich vor Ort im Bereich der Toröffnung einzubauen ist. Dieser ortsfeste Rahmen
kann also zusammen mit dem Andrückrahmen und den übrigen Bauteilen für das Schnelllaufrolltor
fabrikseitig hergestellt und voreingestellt werden. Durch den dann nach Montage ortsfesten
Rahmen kann eine sichere Führung des Andrückrahmens für Bewegungen in Richtung zum
ortsfesten Rahmen sowie in Gegenrichtung vorgesehen werden, indem der Andrückrahmen
begrenzt beweglich am ortsfesten Rahmen befestigt ist. Vorteilhaft ist dabei der Andrückrahmen
zum ortsfesten Rahmen hin federkraftbeaufschlagt, sodass die Andrückfunktion selbsttätig
durch Federkraft erfolgt und die Steuerung daher nur in Gegenrichtung wirksam sein
muss.
[0012] Die Rahmen können vorteilhaft geschlossen ausgebildet sein, dann ist jedoch die untere
Querverbindung bodenseitig so einzubauen, dass eine Überfahrbarkeit gewährleistet
ist. In der Regel genügt es jedoch, die Rahmen so auszubilden, dass sie den Behang
an seinen Längsseiten führen und sich dort vertikal erstrecken, wobei jeder Rahmen
mindestens einen die Vertikalseiten verbindenden oberen Querbalken aufweist. Diese
verbindenden oberen Querbalken gewährleisten dann die notwendige Stabilität der Rahmen.
Die behangseitig vorgesehenen Steuermittel können vorteilhaft durch einen oder mehrere
keilförmige Steuerkörper gebildet sein, die in Öffnungsrichtung keilförmig, das heißt,
querschnittsvermindernd ausgebildet und angeordnet sind, sodass sie beim Aufwickeln
des Behangs, also beim Hochfahren des Behangs, mit dem oberen Querbalken des Andrückrahmens
oder mit einem damit verbundenen Steuerbalken in Kontakt gelangen und diesen zumindest
gegenüber dem Querbalken des ortsfesten Rahmens beabstanden.
[0013] Grundsätzlich kann ein solch keilförmiger Steuerkörper an einer Seite des Behangs,
an der anderen Seite des Behangs oder an beiden Seiten des Behangs angeordnet sein,
letzteres ist zur Kraftverteilung besonders vorteilhaft. Grundsätzlich genügt ein
keilförmiger Steuerkörper an einer Behangseite, besonders vorteilhaft ist es jedoch,
zwei oder mehr keilförmige Steuerkörper horizontal nebeneinander und vorzugsweise
an beiden Flachseiten des Behangs anzuordnen.
[0014] Wenn, was vorteilhaft ist, die Steuerung nicht unmittelbar am Querbalken, sondern
über einen mit dem Andrückrahmen verbundenen und darüber angeordneten Steuerbalken
erfolgt, auf der anderen Seite des Behangs am ortsfesten Rahmen oben einen Widerlagerbalken
vorzusehen, damit der Behang im Bereich der keilförmigen Steuerkörper beim Hochfahren
nicht ausweicht, sondern die erforderlichen Querkräfte zum Beabstanden des Andrückrahmens
erzeugt. Dabei sind sowohl der Widerlagerbalken als auch der Steuerbalken vorteilhaft
als Widerlagerrolle bzw. Steuerrolle ausgebildet. Diese müssen nicht notwendigerweise
drehbar gelagert sein, eine rohrförmige Ausgestaltung der Balken kann hierbei genügen.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Schnelllaufrolltor mit einer Sperrvorrichtung
versehen, welche den Andrückrahmen nach der Beabstandung in dieser Position hält.
Eine solche Sperrvorrichtung kann an geeigneter Stelle zwischen den Rahmen oder neben
den Rahmen angeordnet sein.
[0016] Vorteilhaft ist eine solche Sperrvorrichtung selbsttätig sperrend ausgebildet, und
zwar so, dass diese durch behangseitig angeordnete Steuermittel aktiviert und/oder
deaktiviert wird. Wenn eine solche Sperrvorrichtung selbsttätig sperrend ausgebildet
ist, genügt es, wenn zum Aktivieren diese einmal angesteuert wird, um in die Sperrstellung
zu verfahren und umgekehrt nur einmal anzusteuern ist, um aus der Sperrstellung zu
verfahren. Dies wird vorteilhaft durch entsprechende Federmittel erreicht.
[0017] Konstruktiv besonders vorteilhaft ist es, wenn die behangseitig angeordneten Steuermittel
für die Sperrvorrichtung einen seitlich des Behangs vorstehenden Steuerstab aufweisen,
welcher mit einem rahmenseitig schwenkbar angeordneten Sperrhebel in Wirkverbindung
steht, welcher in einer ersten Stellung den Andrückrahmen in seiner beabstandeten
Stellung hält und in einer zweiten Stellung in seiner Bewegung freigibt. Dabei ist
es vorteilhaft, den Sperrhebel derart federvorgespannt auszubilden, dass er selbsttätig
in seine Sperrstellung schwenkt. Bei einer solchen Ausgestaltung dient der oder vorzugsweise
die zu beiden Seiten des Behangs seitlich vorstehenden Steuerstäbe dazu, die Sperrvorrichtung
zu deaktivieren, das heißt, den federvorgespannten Sperrhebel aus seiner Sperrstellung
zu schwenken und in dieser zu halten. Dies ist die Stellung, in welcher der Behang
die Toröffnung verschließt und in welcher der Andrückrahmen den Behang zum ortsfesten
Rahmen hindichtend andrückt.
[0018] Wenn, was vorteilhaft ist, zu beiden Seiten des Behangs jeweils eine Sperrvorrichtung
vorgesehen ist und behangseitig zu beiden Seiten Steuerstäbe seitlich vorstehen, so
ist eine gleichmäßige Krafteinleitung gewährleistet, die für die Steuerung erforderlichen
Kräfte werden auf beide Seiten des Behangs verteilt. Dies kann noch dadurch verbessert
werden, dass die Steuerstäbe Teil eines Querstabs sind oder an einem Querstab angebracht
sind, welcher sich über die gesamte Breite des Behangs erstreckt. Dann wird der Behang
über seine gesamte Breite gleichmäßig belastet. Die Steuerstäbe, der Querstab und/oder
die keilförmigen Steuerkörper sind vorteilhaft aus einem leichten, aber harten Material,
wie beispielsweise Aluminium, CFK oder dergleichen.
[0019] Konstruktiv besonders günstig ist es, wenn der Querstab nicht nur ein- oder beidseitig
Steuerstäbe bildet, sondern darüber hinaus auch zur Befestigung der Steuerkörper dient,
sodass die gesamte mechanische Steuerung durch diesen Querstab gebildet bzw. die daran
befestigten Bauteile gebildet ist und über die gesamte Breite des Behangs gleichmäßig
verteilt Kräfte übertragen werden.
[0020] Der Behang selbst ist vorteilhaft durch einen biegeelastischen Verbundwerkstoff textiler
Basis gebildet, der leicht, gut wärmeisolierend und eigenstabil ausgebildet ist, sodass
er zu einem Wickel auf einer Welle aufwickelbar ist, andererseits jedoch so eigenstabil,
dass beim Abwickeln eine gewisse Schubkraft auf diesen ausgeübt werden kann, sodass
er sowohl in Öffnungs- als auch in Schließrichtung mit hoher Geschwindigkeit verfahren
werden kann.
[0021] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in stark vereinfachter schematischer Darstellung ein Kühlraumschnelllaufrolltor in
Ansicht von vorne in geschlossener Position,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Rolltors gemäß Fig. 1 in teilweise geschnittener Darstellung,
- Fig. 3
- die Seitenansicht gemäß Fig. 2 in geöffneter Position des Andrückrahmens,
- Fig. 4
- eine Teilschnittdarstellung von oben,
- Fig. 5
- die Darstellung gemäß Fig. 2 vereinfacht und in vergrößerter Darstellung, und
- Fig. 6
- die Darstellung gemäß Fig. 3 vereinfacht und in vergrößerter Darstellung.
[0022] Das in den Zeichnungen dargestellte Schnelllaufkühlraumrolltor 1 weist einen eine
Toröffnung 2 eines Kühlraums verschließenden Behang 3 auf, der als Verbundwerkstoff
auf textiler Basis ausgebildet ist, der elastisch und biegsam ist, sodass dieser auf
einer Welle 4 oberhalb der Toröffnung 2 aufwickelbar ist, die über einen hier nicht
im Einzelnen dargestellten Wickelantrieb 5 zum Öffnen bzw. Schließen des Rolltors
antreibbar ist.
[0023] Das Rolltor weist einen feststehenden Rahmen 6 auf, welcher vor der Toröffnung 2
fest und dicht mit dem Mauerwerk verbunden ist. Der Rahmen 6 weist zwei vertikale
Balken 7 auf, die vom Boden 8 bis zu einem oberen Querbalken 9 reichen, welcher die
freien oberen Enden der vertikalen Balken 7 verbindet.
[0024] Parallel zum Rahmen 6 mit Abstand dazu ist ein Andrückrahmen 10 vorgesehen, der ebenfalls
zwei vertikale Balken 11 aufweist, die an ihren oberen Enden durch einen oberen Querbalken
12 miteinander verbunden sind. Der Andrückrahmen 10 ist über zwei Führungsbolzen 13
begrenzt beweglich so gelagert, dass der Andrückrahmen 10 in Richtung zum Rahmen 6
hin sowie in Gegenrichtung bewegbar ist. Es sind vier Spannbolzen 14 vorgesehen, welche
in den vertikalen Balken 7 des feststehenden Rahmens 6 verankert sind und die durch
entsprechend dazu fluchtenden Bohrungen in den vertikalen Balken 11 des Andrückrahmens
10 geführt sind. Diese sind an ihren Enden mit Schraubendruckfedern 15 versehen, welche
zwischen der Außenseite des Andrückrahmens 10 und Unterlegscheiben 16 verspannt sind.
Die Unterlegscheiben 16 sind durch Muttern 17 am Ende der Spannbolzen 14 festgelegt.
[0025] Um insbesondere bei breiten Toren, die sich über eine große Breite von beispielsweise
drei Metern und mehr erstrecken, auch eine ausreichende Anpresskraft des Andrückrahmens
10 im Bereich des oberen Querbalkens 12 zu gewährleisten, ist über seitliche am feststehenden
Rahmen 6 angebrachte Stützen 26 ein mit Abstand zum feststehenden Rahmen horizontal
und quer verlaufender Stützbalken 27 angebracht, welcher drei in dieser Ausführung
drei Schraubendruckfedern 28 trägt, mit welchen eine Andrückkraft auf den oberen Querbalken
12 des Andruckrahmens 10 ausgeübt wird, um einen dichten Abschluss des Behangs 3 nicht
nur seitlich sondern auch im oberen Bereich der Toröffnung sicherzustellen.
[0026] Alternativ können die Spannbolzen 14 auch durch Spannschrauben gebildet sein, die
in entsprechenden Gewindebohrungen des Rahmens 6 festgelegt sind und deren Köpfe die
Unterlegscheiben 16 halten.
[0027] Die vertikalen Balken 7 und 11 der Rahmen 6 und 10 dienen zur seitlichen Führung
des Behangs beim Öffnen und Schließen. Darüber hinaus bildet der Rahmen 6 ein Widerlager,
an das der Behang 3 in seiner die Toröffnung 2 verschließenden Stellung durch die
Federkraft der Schraubenfedern 15 über den Andrückrahmen 10 angepresst wird und somit
die Toröffnung 2 bei geschlossener Stellung des Behangs 3 dichtend abschließt. Diese
dichtend abschließende Stellung ist in den Fig. 2 und 5 dargestellt.
[0028] Um das Rolltor 1 zu öffnen, ist der Wickelantrieb 5 in Öffnungsrichtung zu aktivieren,
wodurch die Welle 4 zum Aufwickeln des Behangs 3 in Drehung versetzt wird. Durch die
dichte Anlage des Behangs 3 am Rahmen 6 und am Andrückrahmen 10 ergeben sich beim
Hochfahren aus dieser Position vergleichsweise hohe Reibungskräfte. Es sind daher
Steuermittel am Behang 3 vorgesehen, welche den Andrückrahmen 10 aus der in Fig. 2
und 5 dargestellten Dichtposition beabstanden, sodass die in den Fig. 3 und 6 dargestellte
beabstandete Position erreicht wird, in welcher der Behang 3 zwischen den Rahmen 6
und 10 zwar geführt, aber im Übrigen praktisch frei bewegbar ist. Hierzu sind keilförmige
Steuerkörper 18 an beiden Flachseiten des Behangs 3 vorgesehen. In der dargestellten
Ausführungsvariante sind die Steuerkörper 8 in Aufwickelrichtung keilförmig, das heißt,
mit von oben nach unten zunehmendem wirksamen Querschnitt.
[0029] Diese über eine horizontale Linie des Behangs 3 verteilt angeordneten Steuerkörper
18 stehen an der Rückseite des Behangs 3 mit einem Widerlagerbalken 19 in Form einer
Rolle in Wirkverbindung, welche fest mit dem Rahmen 6 verbunden ist. Die Steuerkörper
18 an der Vorderseite des Behangs 3 stehen mit einem Steuerbalken 20 in Form einer
Steuerrolle in Wirkverbindung, welche über Hebel 21 mit der Oberseite des Andrückrahmens
10 fest verbunden sind.
[0030] Sobald der Behang 3 in Aufwickelrichtung, also nach oben verfahren wird, treten die
Steuerkörper 18 mit dem Widerlagerbalken 19 und dem Steuerbalken 20 in Wirkverbindung
und drücken diese auseinander. Da der Widerlagerbalken 19 ortsfest ist, wird der Steuerbalken
20 in doppelter Weise durch die Steuerkörper 18, nämlich an der Vorder- und an der
Rückseite beaufschlagt und bewegt. Dadurch wird der Andrückrahmen 10 entgegen der
Kraft der Schraubenfedern 15 vom Rahmen 6 beabstandet.
[0031] Um diese Beabstandung auch aufrechtzuerhalten, wenn der Behang 3 über die in den
Fig. 3 und 6 dargestellte Stellung hinausfährt, sind an beiden Seiten am Rahmen 6
seitlich des Behangs 3 Sperrvorrichtungen 22 vorgesehen, die jeweils einen Schwenkhebel
23 aufweisen, der federvorgespannt ist und selbsttätig in die anhand der Fig. 3 und
6 dargestellte Sperrposition fährt, in welcher das Ende eines Schwenkhebels 23 einen
Anschlag 24 trifft, der mit dem Andrückrahmen 10 fest verbunden ist. Die senkrecht
zum Rahmen 6 ausgeschwenkten Schwenkhebel blockieren somit über die Anlage ihrer Stirnseiten
an den Anschlägen 24 die Andrückbewegung des Andrückrahmens 10 durch die Schraubenfedern
15. In dieser Stellung kann der Behang 3 reibungsarm nach oben gefahren und aufgewickelt
und später wieder abgewickelt und nach unten gefahren werden. Auch beim Abwickeln
des Behangs 3, also beim Bewegen aus der geöffneten in die verschließende Stellung
sorgen die Sperrvorrichtungen 22 mit den ausgeschwenkten Schwenkhebeln 23, die an
den Anschlägen 24 anliegen, dafür, dass eine reibungsarme Führung des Behangs 3 zwischen
den Rahmen 6 und 10 gewährleistet ist, was Voraussetzung für ein schnelles Verfahren
ist. Um jedoch unmittelbar vor Erreichen der Schließstellung sicherzustellen, dass
der Andrückrahmen 10 den Behang 3 dichtend an den Rahmen 6 anpresst, muss die Sperrvorrichtung
22 auf jeder Seite entsperrt werden. Hierzu sind am Behang 3 an beiden Seiten Steuerstäbe
25 vorgesehen, welche den Behang seitlich überragen und beim Absenken des Behangs
3 unmittelbar vor Erreichen der geschlossenen Stellung die Schwenkhebel 23 entgegen
der Federkraft nach unten schwenken und somit die Verriegelung des Andrückrahmens
10 lösen. Der Behang 3 hat dann die in den Fig. 2 und 5 dargestellte Stellung erreicht,
in welcher die Steuerstäbe 25 an den Schwenkhebeln 23 anliegen und diese entsperren
und die keilförmigen Steuerkörper 18 die Balken 19 und 20 durchfahren haben.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Rolltor
- 2
- Toröffnung
- 3
- Behang
- 4
- Welle
- 5
- Wickelantrieb
- 6
- Rahmen
- 7
- vertikale Balken des Rahmens 6
- 8
- Boden
- 9
- oberer Querbalken des Rahmens 6
- 10
- Andrückrahmen
- 11
- vertikale Balken des Andrückrahmens 10
- 12
- oberer Querbalken des Andrückrahmens 10
- 13
- Führungsbolzen
- 14
- Spannbolzen
- 15
- Schraubenfedern
- 16
- Unterlegscheiben
- 17
- Muttern
- 18
- keilförmige Steuerkörper
- 19
- Widerlagerbalken
- 20
- Steuerbalken
- 21
- Hebel
- 22
- Sperrvorrichtungen
- 23
- Schwenkhebel
- 24
- Anschlag
- 25
- Steuerstäbe
- 26
- Stützen
- 27
- Stützbalken
- 28
- Federn
1. Schnelllaufrolltor, insbesondere Schnelllaufkühlraumrolltor, mit einem um eine horizontale
Welle (4) aufwickelbaren Behang (3), mit einem Wickelantrieb (5) und mit einem Andrückrahmen
(10), welcher den Behang (3) in seiner verschließenden Stellung quer zur flächigen
Seite des Behangs (3) kraftbeaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, dass behangseitig Steuermittel (18) vorgesehen sind, welche beim Öffnen des Rolltors (1)
den Andrückrahmen (10) vom Behang (3) beabstanden.
2. Schnelllaufrolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang (3) zwischen einem ortsfesten Rahmen (6) und dem Andrückrahmen (10) geführt
ist, wobei der Andrückrahmen (10) begrenzt beweglich am Rahmen (6) befestigt und zu
diesem hin federkraftbeaufschlagt ist.
3. Schnelllaufrolltor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmen (6, 10) den Behang (3) an seinen Längsseiten führen und sich dort vertikal
erstrecken und dass jeder Rahmen (6, 10) mindestens einen die Vertikalseiten verbindenden
oberen Querbalken (9, 12) aufweist.
4. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass behangseitig mindestens ein in Öffnungsrichtung keilförmiger Steuerkörper (18) vorgesehen
ist, welcher beim Hochfahren des Behangs (3) mit dem oberen Querbalken (12) des Andrückrahmens
(10) oder einem damit verbundenen Steuerbalken (20) in Kontakt gelangt und diesen
zumindest gegenüber dem Querbalken (9) des ortsfesten Rahmens (6) beabstanded.
5. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass behangseitig zwei oder mehr keilförmige Steuerkörper (18) horizontal nebeneinander
angeordnet sind und dass am ortsfesten Rahmen (6) mit Abstand zum oberen Querbalken
(9) nach oben eine Widerlagerbalken (19), vorzugsweise in Form einer Widerlagerrolle
und am Andrückrahmen (10) mit Abstand zum oberen Querbalken (12) nach oben der Steuerbalken
(20) vorzugsweise in Form einer Steuerrolle angeordnet ist.
6. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sperrvorrichtung (22) vorgesehen ist, welche den Andrückrahmen (10) nach der
Beabstandung beabstandet hält.
7. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (22) selbsttätig sperrend ausgebildet ist und durch behangseitig
angeordnete Steuermittel (25) aktiviert und/oder deaktiviert wird.
8. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die behangseitig angeordneten Steuermittel für die Sperrvorrichtung (22) einen seitlich
des Behangs vorstehenden Steuerstab (25) aufweisen, welcher mit einem rahmenseitig
angeordneten schwenkbar angeordneten Sperrhebel (23) in Wirkverbindung steht, welcher
in einer ersten Stellung den Andrückrahmen (10) in seiner beabstandeten Stellung hält
und in einer zweiten Stellung freigibt.
9. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (23) derart federvorgespannt ist, dass er selbsttätig in seine Sperrstellung
schwenkt.
10. Schnelllauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten des Behangs (3) jeweils eine Sperrvorrichtung (22) vorgesehen ist
und dass behangseitig zu beiden Seiten Steuerstäbe (25) seitlich vorstehen.
11. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerstab/die Steuerstäbe (25) Teil eines Querstabes ist/sind, welcher sich
über die gesamte Breite des Behangs (3) erstreckt.
12. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkörper (18) am Querstab befestigt sind.
13. Schnelllaufrolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang (3) durch einen biegeelastischen Verbundwerkstoff textiler Basis gebildet
ist.