[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorkonditionierer für den Labor- oder Versuchsbetrieb,
insbesondere zum Behandeln von trockenen Lebens- oder Futtermitteln, umfassend ein
Gehäuse mit einer Mischkammer, wobei der Quotient aus der Länge der Mischkammer und
dem Innendurchmesser des lichten Querschnitts der Mischkammer zwischen 12 und 15 beträgt.
Zudem verfügt die Erfindung über variable Auslegungsmöglichkeiten der Verfahrenslänge
und Dosierpositionen.
[0002] Die Konditionierung von z.B. Lebens- und Futtermitteln dient dazu, die Rohstoffmischung
zu hydratisieren und/oder Wärmeenergie, z.B. in Form von Dampf in das Produkt einzubringen.
Mittels eines Vorkonditionierers soll die beste Qualität sowie eine verbesserte Bioverfügbarkeit
von Lebens- und Futtermitteln erzielt werden. Gleichzeitig dient die Behandlung der
Vorbereitung für anschließende Prozessschritte, wie beispielsweise der Pelletierung
mittels eines sich an den Vorkonditionierer anschließenden Extruders. Mittels eines
Vorkonditionierers lässt sich eine effektive und gleichzeitig kostengünstige Misch-
und Wärmebehandlung derartiger Lebens- und Futtermittel erzielen.
[0003] Durch die Vorbehandlung im Vorkonditionierer ergeben sich folgende Vorteile für den
Herstellungsprozess:
- Verarbeitung von Rohmaterialien mit unerwünschten Eigenschaften, wie niedrige Schüttdichte,
hochviskose und feuchte Materialien,
- Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Inhaltsstoffen,
- Erhöhung des Massenstroms der kompletten Verarbeitungsanlage,
- Dosieren von temperaturempfindlichen Rohmaterialien und/oder Zusatzstoffen,
- Verbesserte Prozessstabilität.
[0004] Durch den flexiblen Aufbau des Vorkonditionierers können an unterschiedlichen Positionen
entlang des Verfahrensraumes sowohl Schüttgüter als auch Wasser, Dampf und weitere,
teilweise hochviskose Flüssigkeiten dem Ausgangsprodukt in einem fest definierten
Verhältnis von Verweilzeit und Durchsatz zudosiert werden. Ein exakt definierter Füllgrad
erzielt dabei beste Ergebnisse im Bereich der Ad- und Absorption von Zusatzstoffen.
So wird eine ideale Produktbehandlung der einzelnen Inhaltstoffe erreicht, mit exakter
Einhaltung der Betriebsparameter, wie Verweilzeit, Temperatur und Wassergehalt.
[0005] Aus dem Stand der Technik bekannte Industrie-Vorkonditionierer sind auf Durchsatz
ausgelegt. Das bedeutet, dass diese vergleichsweise große Abmessungen haben, also
relativ großvolumige Mischkammern aufweisen, um möglichst viel Material innerhalb
kürzester Zeit zu behandeln. So sind Massenströme von 0,3 bis 30 Tonnen pro Stunde
üblich. Problematisch ist jedoch, wenn auf solchen Anlagen die Herstellung neuer Produkte
getestet werden soll. Dann sind entsprechend große Versuchsmengen an zu behandelnden
Lebens- und Futtermitteln nötig. Bei den Versuchen auf diesen Industrie-Anlagen müssen
entsprechende Prozessparameter beim neuen Produkt oftmals erprobt und angepasst werden.
Dies erfordert meist mehrere Versuchsdurchläufe mit entsprechend großen Mengen an
Rohmaterial. So entsteht im Versuchsbetrieb auch viel Ausschuss, welcher dann als
Abfall entsorgt werden muss. Auch das Rüsten, An- und Abfahren sowie die Reinigung
solcher Industrie-Anlagen ist mit erheblichem Aufwand verbunden.
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft die eingangs genannten Gegenstände.
[0007] Ausgehend hiervon besteht daher die Aufgabe, einen Vorkonditionierer für den Labor-
oder Versuchsbetrieb anzugeben, mittels dem Versuche in der Konditionierung von insbesondere
Lebens- und Futtermitteln durchgeführt werden können, ohne dass dabei große Mengen
an Ausschuss und damit einhergehend Abfall entstehen. Zusätzlich können durch die
variable Anordnung der Dosierpositionen von Feststoff- und Flüssigkeitsdosierungen
verschiedene Rohmaterialen zu unterschiedlichen Zeitpunkten dem Prozess hinzugefügt
werden. Daraus ergeben sich verschiedene Vorteile. Zum einen können temperaturempfindliche
Rohstoffe zu einem späteren Zeitpunkt in den Prozess zugegeben werden. Des Weiteren
können native Rohstoffe in eine bereits thermisch- und mechanisch beanspruchte Matrix
eingebracht werden. So können Wechselwirkungseffekte zwischen den Rohmaterialien gezielter
gesteuert werden. Zusätzlich zu den genannten Aspekten, kann durch die variabel auslegbare
Verfahrenslänge die Verweilzeit des Prozesses angepasst werden. Dafür wird der Rohstoff
an einer, weiter zum Abwurf orientierten Dosieröffnung, eingebracht. Auch soll die
Reinigung einer solchen Vorrichtung erheblich vereinfacht werden.
[0008] Wenn gemäß der Erfindung von Dosieröffnung die Rede ist, dann ist damit auch eine
Zuführung für Zusatzstoffe zu der Mischkammer des Vorkonditionierers gemeint.
[0009] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird durch einen Vorkonditionierer für
den Labor- oder Versuchsbetrieb, insbesondere zum Behandeln von trockenen Lebens-
oder Futtermitteln, umfassend ein Gehäuse mit einer Mischkammer, wobei der Quotient
aus der Länge der Mischkammer und dem Innendurchmesser des lichten Querschnitts der
Mischkammer zwischen 12 und 15, bevorzugt zwischen 13 und 14 und besonders bevorzugt
zwischen 13,5 und 13,8 beträgt, gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben, die wahlweise miteinander kombiniert werden
können.
[0010] Die Erfinder haben erkannt, dass durch eine geschickte Wahl des Quotienten aus der
Länge der Mischkammer und dem Innendurchmesser des lichten Querschnitts der Mischkammer
zum einen eine besonders optimale Behandlung, vor allem Durchmischung des im Vorkonditionierer
behandelten Materials stattfindet. Zum anderen lässt sich dieser und dessen Einzelteile,
z.B. bei der Reinigung besonders gut handhaben. Der genannte Quotient liegt dabei
erfindungsgemäß zwischen 12 und 15, bevorzugt zwischen 13 und 14 und besonders bevorzugt
zwischen 13,5 und 13,8. Dabei kann die Länge der Mischkammer zwischen 90 und 120 cm
und bevorzugt zwischen 90 und 100 cm betragen, wobei bevorzugt der Innendurchmesser
des lichten Querschnitts zwischen 6 und 10 cm, bevorzugt zwischen 6 und 8 cm liegt.
[0011] Die Erfinder haben weiter erkannt, dass eine reine Miniaturisierung bekannter Industrie-Anlagen,
auf den Labor- oder Tischmaßstab nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Es hat sich
gezeigt, dass auch die Art und Weise der Zuführung und Dosierung von Medien, wie Dampf
oder Wasser in die Mischkammer des Vorkonditionierers nicht von den Industrie-Anlagen
übernommen werden kann. So kann Wasser einem Vorkonditionierer im Labormaßstab nicht
mittels Schweredruck oder mittels Leitungsdruck zugeführt werden, da die Menge an
zugeführtem Wasser deutlich geringer ist und auch schwerer zu dosieren ist. Zudem
ist eine Kombination aus Dampf und Wasser in Form einer Zweistoffdüse nachteilig,
da bei solch einer Bauweise der Wasserdampf durch die Öffnung der Feststoffdosierung
entweicht und diese blockiert. Das durch die Düse vernebelte Wasser bildet eine Barriere
für den Wasserdampf. Daher umfasst die Mischkammer bevorzugt mindestens drei Anschlüsse
für Wasser oder Dampf in Kombination mit einer Dosieröffnung für Feststoffe, um selbiges
der Mischkammer zuzuführen, wobei die Anschlüsse am Umfang, bevorzugt an der Oberseite
der Mischkammer angeordnet sein können. Dabei ist an den Anschluss eine Düse anschließbar
ist, um der Mischkammer Wasser zuzuführen, wobei die Düse als Zerstäuberdüse, wie
Zweistoffdüse, ausgebildet ist, um der Mischkammer Wasser mittels Zerstäuberluft zuzuführen,
wobei die Düse bevorzugt derart eingerichtet ist, dass der Mischkammer 5 bis 80 g
Wasser pro Liter, bevorzugt 10 bis 50 g Wasser pro Liter des Volumens der Mischkammer
zuführbar ist. Dabei kann dem Anschluss ein Mengensensor, wie Durchflussmengenmesser
vorgeschaltet sein, um die der Mischkammer zugeführte Menge an Wasser oder Dampf zu
erfassen oder einzustellen. Erst mit einer solchen Düse und einem solchen Durchflussmengenmesser
sind derartig niedrige Mengen an Wasser der Mischkammer zuführbar.
[0012] Wenn gemäß der Erfindung von Labor- oder Versuchsbetrieb die Rede ist, der Vorkonditionierer
also derart erfindungsgemäß eingerichtet ist, dass er prinzipiell auf einem Labortisch
betrieben werden kann. Damit ist gemeint, dass dieser derart eingerichtet ist, dass
die Verweilzeit des Materials im Vorkonditionierer je nach Prozesslänge flexibel eingestellt
werden kann. So liegt die Verweilzeit bei dem vollen Nutzen der Verfahrenslänge (Position
14) zwischen 300 und 800 Sekunden, bei der Dosieröffnung 17 zwischen 240 und 470 Sekunden
und bei der Dosieröffnung 18 bei 170 und 400 Sekunden. Die Schüttdichte des zu behandelnden
Materials liegt dabei zwischen 300 und 800 g/l, bevorzugt zwischen 400 und 600 g/l.
Die Mischkammer ist im Betrieb maximal zu einem Drittel gefüllt, sodass sich die Materialmengen
in der Mischkammer im Bereich zwischen 1 bis 3 kg ergeben. Bei einer Verkürzung der
Verfahrenslänge kann eine Abtrennscheibe auf der Misch- und Förderschnecke angebracht
werden. Diese verhindert das Zurückdrücken des Probenmaterials in den Rückraum und
das unkontrollierte Entweichen von Dampf. So können in einem solchen Vorkonditionierer
etwa 5 bis 15 kg Material pro Stunde behandelt werden. Dabei kann die Menge des der
Mischkammer zuzuführenden Wasserdampfs 10 bis 50 Gewichtsprozent, bevorzugt 20 bis
40 Gewichtsprozent und der zuzuführende Wassergehalt, 5 bis 80 Gewichtsprozent, bevorzugt
15 bis 40 Gewichtsprozent des Materials betragen.
[0013] Mit Vorteil kann die Mischkammer im Inneren im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet
sein, sodass kostengünstiges Rundmaterial für den Vorkonditionierer zum Einsatz kommen
kann.
[0014] Bevorzugt ist in der Mischkammer eine Welle angeordnet ist, mit einer Vielzahl von
am Umfang der Welle angeordneten Paddeln. Derartige als Mischer- oder Förderschnecken
dienende Paddel sind kostengünstig herzustellen und fördern und mischen das der Mischkammer
zugegebene Material optimal.
[0015] Dabei kann die Welle jeweils an ihren axialen Enden mittels Radiallagern gelagert
sein, wobei sich die Radiallager mittelbar oder unmittelbar an dem Gehäuse abstützen
und bevorzugt in Öffnungen des Gehäuses aufgenommen sind. So kann ebenfalls eine einfache,
kostengünstige Konstruktion des Vorkonditionierers angegeben werden, bei der Verschleißteile,
wie die Radiallager einfach ausgetauscht werden können.
[0016] Die Welle kann über einen dem Vorkonditionierer zugeordneten Antrieb drehantreibbar
sein, wobei dem Antrieb eine Steuerung zugeordnet sein kann, mittels welcher die Drehzahl
der Welle einstellbar ist, um die Verweilzeit des Lebens- oder Futtermittels in der
Mischkammer zwischen 300 und 800 Sekunden, bei der Dosieröffnung 17 zwischen 240 und
470 Sekunden und bei der Dosieröffnung 18 bei 170 und 400 Sekunden einzustellen. Es
hat sich gezeigt, dass dies die optimalen Prozessparameter sind.
[0017] Um auch den weiteren Prozessparameter, nämlich die Temperatur des zu behandelnden
Materials bzw. des Gehäuses des Vorkonditionierers zu erfassen und zu überwachen,
kann diesem ein Sensor zur Aufnahme der Temperatur in der Mischkammer oder des Gehäuses
zugeordnet sein.
[0018] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1a, b
- je eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Vorkonditionierers gemäß
zweier unterschiedlicher Ausführungsformen;
- Fig. 2
- eine mögliche Ausführungsform der Welle des Vorkonditionierers aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht auf die Lagerung der Welle aus Fig. 2.
[0020] Fig. 1a und 1b zeigen in einer stark schematischen und daher unmaßstäblichen Seitenansicht
einen erfindungsgemäßen Vorkonditionierer 1. Dieser umfasst ein Gehäuse 2, in dem
eine Mischkammer 3 untergebracht ist. Der Vorkonditionierer 1 weist mehrere Zuführungen
14, 17,18, um das zu behandelnde Material, wie Lebens- oder Futtermittel der Mischkammer
3 zuzuführen und einen Abwurf 15, um das Material nach dessen Behandlung aus dieser
wieder abzuführen. Die Zuführung 14 und der Abwurf 15 sind vorliegend am Umfang des
Gehäuses 2 angeordnet. In dem Gehäuse 2, genauer gesagt, in der Mischkammer 3 ist
eine Welle 4 (siehe Fig. 2) angeordnet. Diese umfasst eine Vielzahl von am Umfang
der Welle 4 angeordneten Paddeln 5. Die Welle 4 kann mittels eines Antriebs 7, dem
eine Steuerung 8 zur Einstellung dessen Drehzahl zugeordnet ist, angetrieben werden.
So wird das der Mischkammer 3 über die Zuführung 14 zugeführte Material entlang der
Länge L der Mischkammer durch die drehangetriebene Welle 4 und die Paddel 5 vermischt
und über den Abwurf 15 wieder aus dieser abgeführt. Zusätzlich kann an der Welle 4
eine Abtrennscheibe 19 (siehe Fig. 3) angebracht werden. Diese trennt die Mischkammer
3 in zwei separate, voneinander getrennte Kammern. Hiermit kann das erfindungsgemäße
L/D - Verhältnis für die Misch- und Förderschnecke, also die mit Paddeln 5 ausgestattete
Welle 4 eingestellt werden. So kann die Verweilzeit des Rohmaterials in der Mischkammer
3 gezielter gesteuert werden. Gleichzeitig verhindert die Abtrennscheibe 19 das Zurückdrücken
des Probenmaterials (Rohmaterials ggf. mit weiteren Zusatzstoffen) in die zweite Kammer
(Rückraum) und das unkontrollierte Entweichen von Dampf hieraus.
[0021] Wie in Fig. 3 dargestellt, kann die Welle 4 an deren beiden axialen Enden in oder
an dem Gehäuse 2 mittels Radiallagern 6 gelagert sein.
[0022] Zwischen der Zuführung 14 und dem Abwurf 15 sind am Umfang des Gehäuses verteilt
mehrere Anschlüsse 9, 10 für Wasser und Dampf angeordnet. Die Anschlüsse 9 sind für
Dampf, der Anschluss 10 für Wasser vorgesehen.
[0023] Die Anschlüsse 10 für Wasser schließen sich unmittelbar an die einzige Zuführung
14 (Fig. 1a) und die drei Zuführungen 14, 17 und 18 (Fig. 1b) an. An diesen ist eine
Düse 11 für Wasser angeschlossen sowie ein Mengensensor 12. In Strömungsrichtung des
Wassers wird zunächst der Mengensensor 12, wie Durchflussmengenmesser und hiernach
die Düse 11 durchströmt, bevor das Wasser über den Anschluss 10 in die Mischkammer
3 z.B. durch Vernebeln gelangt wird. Dazu ist die Düse 11 bevorzugt als Zweistoffdüse
ausgeführt, wobei sie einen Druckluftanschluss aufweist (nicht gezeigt), um der Düse
11 Zerstäuberluft zuzuführen. So kann vergleichsweise einfach der Mischkammer 10 bis
50 g Wasser pro Liter des Volumens der Mischkammer 3 zugeführt werden. Überschüssiger
Wasserdampf kann über den Schornstein 16 nach oben hin in die Umgebung entweichen.
Auch jedem Anschluss 9 für Dampf kann, obwohl dies nur für einen Anschluss 9 gezeigt
ist, ein entsprechender Mengensensor 12 zur Einstellung der in die Mischkammer 3 zuzuführenden
Dampfmenge vorgeschaltet sein. Mittels der Dampfzuführung über die Anschlüsse 9 kann
das Material innerhalb der Mischkammer 3 erwärmt bzw. erhitzt werden. Alternativ oder
zusätzlich wäre auch eine elektrische Heizung denkbar, um dem Material entlang der
Mischkammer 3 Wärmeenergie zuzuführen.
[0024] Durch die modulare Bauweise ergeben sich Vorteile in Variabilität der Prozessführung.
So können durch die Zuführungen 14, 17 und 18 Feststoffdosierungen und Dosierpumpen
gleichzeitig weitere Zusatzstoffe (Feststoff, Wasser, Öl, etc.) in die Mischkammer
3 eindosieren. Dadurch können temperatur- und/oder scherempfindliche Materialen (Fette,
Enzyme, Vitamine, Hormone, etc.) zu einem späteren Zeitpunkt in den Prozess zugegeben
werden, die schonender im Prozess verarbeitet werden. Grundsätzlich könnte eine der
weiteren Zuführungen aus Fig. 1b als Schornstein dienen, um frühzeitig Wärmeenergie
in Form von Dampf aus dem Vorkonditionierer 1 abzuleiten.
[0025] Vorliegend ist dem mittleren Anschluss 9 für Dampf ein Sensor 13 zur Aufnahme der
Temperatur in der Mischkammer 3 oder der des Gehäuses 2 zugeordnet. Ein weiterer Sensor
13 kann auch im Bereich des Abwurfs 15 angeordnet sein. Die Sensoren 13 sollen die
Temperatur des zu behandelnden Materials in der Mischkammer 3 erfassen.
[0026] Der Vorkonditionierer 1 ist dabei erfindungsgemäß derart dimensioniert, dass der
Quotient aus der Länge L der Mischkammer 3 und dem Innendurchmesser des lichten Querschnitts
D der Mischkammer 3 zwischen 12 und 15, bevorzugt zwischen 13 und 14 und besonders
bevorzugt zwischen 13,5 und 13,8 liegt. Damit kann der Vorkonditionierer 1 derart
klein dimensioniert werden, dass er auf einen Labortisch passt, gleichzeitig aber
alle Funktionen einer entsprechenden Industrie-Anlage umfasst. Mit einem solchen für
den Labor- oder Versuchsbetrieb vorgesehenen Vorkonditionierer 1 können vergleichsweise
kleine Versuchsmengen an zu behandelnden Lebens- und Futtermitteln verarbeitet werden.
So entsteht im Versuchsbetrieb vergleichsweise viel weniger Ausschuss, welcher als
Abfall entsorgt werden muss. Auch das Rüsten, An- und Abfahren sowie die Reinigung
eines solchen Vorkonditionierers ist mit wesentlich weniger Aufwand verbunden, als
dies bei Industrie-Anlagen der Fall ist.
Bezugszeichen
[0027]
- 1
- Vorkonditionierer
- 2
- Gehäuse
- 3
- Mischkammer
- 4
- Welle
- 5
- Paddel
- 6
- Radiallager
- 7
- Antrieb
- 8
- Steuerung
- 9, 10
- Anschluss
- 11
- Düse
- 12
- Mengensensor
- 13
- Temperatursensor
- 14
- Zuführung
- 15
- Abwurf
- 16
- Schornstein
- 17
- Zuführung
- 18
- Zuführung
- 19
- Abtrennscheibe
- D
- Innendurchmesser des lichten Querschnitts
- L
- Länge der Mischkammer
1. Vorkonditionierer (1) für den Labor- oder Versuchsbetrieb, insbesondere zum Behandeln
von trockenen Lebens- oder Futtermitteln als Rohmaterial, umfassend ein Gehäuse (2)
mit einer Mischkammer (3), wobei der Quotient aus der Länge (L) der Mischkammer (3)
und dem Innendurchmesser des lichten Querschnitts (D) der Mischkammer (3) zwischen
12 und 15, bevorzugt zwischen 13 und 14 und besonders bevorzugt zwischen 13,5 und
13,8 beträgt.
2. Vorkonditionierer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Mischkammer (3) zwischen 90 und 120 cm und bevorzugt zwischen 90 und
100 cm beträgt, wobei bevorzugt der Innendurchmesser des lichten Querschnitts (D)
zwischen 6 und 10 cm, bevorzugt zwischen 6 und 8 cm liegt.
3. Vorkonditionierer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (3) im Inneren im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
4. Vorkonditionierer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Mischkammer (3) eine Welle (4) angeordnet ist, mit einer Vielzahl von am Umfang
der Welle angeordneten Paddeln (5).
5. Vorkonditionierer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf die in der Mischkammer (3) befindliche Welle (4) eine Abtrennscheibe (19) aufsetzbar
ist, welche die Mischkammer (3) in zwei Kammern teilt, um die Verfahrenslänge und
den Quotient aus der Länge (L) der Mischkammer (3) und dem Innendurchmesser des lichten
Querschnitts (D) der Mischkammer (3) zu variieren.
6. Vorkonditionierer (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (4) jeweils an ihren axialen Enden mittels Radiallagern (6) gelagert ist,
wobei sich die Radiallager (6) mittelbar oder unmittelbar an dem Gehäuse (2) abstützen
und bevorzugt in Öffnungen des Gehäuses (2) aufgenommen sind.
7. Vorkonditionierer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (4) über einen dem Vorkonditionierer (1) zugeordneten Antrieb (7) drehantreibbar
ist, wobei dem Antrieb (7) eine Steuerung (8) zugeordnet ist, mittels welcher die
Drehzahl der Welle (4) einstellbar ist, um die Verweilzeit des Lebens- oder Futtermittels
in der Mischkammer (3) zwischen 300 und 800 Sekunden bevorzugt zwischen 240 und 470
Sekunden und besonders bevorzugt zwischen 170 und 400 Sekunden einzustellen.
8. Vorkonditionierer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorkonditionierer (1) mehrere Zuführungen (14, 17, 18) umfasst, um der Mischkammer
(3) Rohmaterial oder dem bereits in der Mischkammer (3) vorliegenden, zu behandelnden
Rohmaterial weitere Zusatzstoffe, wie Feststoffe oder Flüssigkeiten zuzuführen.
9. Vorkonditionierer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (3) mindestens drei Anschlüsse (9, 10) für Wasser oder Dampf umfasst,
um selbiges der Mischkammer (3) zuzuführen, wobei die wenigstens drei Anschlüsse (9,
10) am Umfang der Mischkammer (3), bevorzugt an deren Oberseite, und bevorzugt bei
Ausbildung nach Anspruch 8, zwischen den mehreren Zuführungen (14, 17, 18) angeordnet
sind.
10. Vorkonditionierer (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an den Anschluss (9, 10) eine Düse (11) anschließbar ist, um der Mischkammer (3)
Wasser zuzuführen, wobei die Düse (11) als Zerstäuberdüse, wie Zweistoffdüse, ausgebildet
ist, um der Mischkammer (3) Wasser mittels Zerstäuberluft zuzuführen, wobei die Düse
(11) bevorzugt derart eingerichtet ist, dass der Mischkammer 5 bis 80 Gewichtsprozent,
bevorzugt 10 bis 50 g Wasser pro Liter des Volumens der Mischkammer (3) zuführbar
ist.
11. Vorkonditionierer (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einem Anschluss (9, 10) ein Mengensensor (12), wie Durchflussmengenmesser
vorgeschaltet ist, um die der Mischkammer zugeführte Menge an Wasser oder Dampf zu
erfassen oder einzustellen.
12. Vorkonditionierer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Vorkonditionierer (1) ein Sensor (13) zur Aufnahme der Temperatur in der Mischkammer
(3) oder des Gehäuses (2) zugeordnet ist.