[0001] Die Erfindung betrifft eine Pipettiervorrichtung zum Handhaben von Flüssigkeit gemäß
Anspruch 1 oder 13.
[0002] Eine Pipettiervorrichtung hat eine Verdrängereinrichtung, an der eine Pipettenspitze,
vorzugsweise luftdicht, anbringbar ist. Die Pipettenspitze ist von der Verdrängereinrichtung
wieder trennbar. Die Verdrängereinrichtung und die Pipettenspitze können gemeinsam
einen abgeschlossenen Luftraum bilden.
[0003] Die Verdrängereinrichtung verändert das Volumen des Luftraumes und ermöglicht so
das Ansaugen und Abgeben von Flüssigkeit in und aus der Pipettenspitze. Eine Pipettiervorrichtung
kann mehrere Verdrängereinrichtungen mit jeweiliger Pipettenspitze aufweisen. Die
Verdrängereinrichtung kann von Hand oder mittels eines Motors betrieben werden. Die
Pipettiervorrichtung kann auch von Hand gehalten oder Teil eines Laborautomaten sein.
[0004] Die Verdrängereinrichtung kann insbesondere als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet
sein und hat dann einen Zylinder und einen Kolben. Der Kolben ist mittels einer Antriebseinrichtung
im Zylinder bewegbar, wobei eine Bewegung des Kolbens durch einen oberen Anschlag,
einen unteren Anschlag und wenigstens einen Gegenanschlag der Antriebseinrichtung
und/oder des Kolbens begrenzt ist, so dass ein Hub des Kolbens definiert ist. Das
Pipettiervolumen, also die aufgenommene bzw. abgegebene Flüssigkeitsmenge, hängt vom
Hub des Kolbens ab, das Hubvolumen des Kolbens im Luftraum weicht allerdings typischerweise
vom Pipettiervolumen ab. Bei Pipettiervorrichtungen mit einstellbarem Pipettiervolumen
ist der Hub des Kolbens, insbesondere die Position des oberen Anschlages, mittels
einer Einstelleinrichtung veränderbar.
[0005] Pipettiervorrichtungen der in Rede stehenden Art haben eine Volumenanzeige zum Anzeigen
des Pipettiervolumens. In einem Benutzungszustand ist die Einstelleinrichtung mit
der Volumenanzeige gekoppelt, wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung (und
damit eine Veränderung des Hubs des Kolbens) eine Veränderung der Volumenanzeige bewirkt.
[0006] Nun kann der von der Volumenanzeige angezeigte Wert vom tatsächlichen Pipettiervolumen
abweichen. Die Abweichung hängt z. B. von der Dichte und Viskosität der Flüssigkeit,
der Temperatur, dem Luftdruck und von Benetzungseffekten ab. Solche Abweichungen sind
grundsätzlich zu vermeiden. Zur Eliminierung oder zumindest Reduzierung der Abweichung
gibt es zwei Möglichkeiten.
[0007] Zum einen kann die Volumenanzeige verändert werden, ohne den Hub des Kolbens zu verändern.
Hierzu muss das tatsächliche Pipettiervolumen bestimmt werden, was erheblichen Aufwand
verursacht. Meist wird das transferierte Pipettiervolumen gewogen, wobei verschiedenste
Umgebungsbedingungen zu beachten sind. Häufig wird diese Art der Anpassung der Volumenanzeige
im Anschluss an die Herstellung oder Reparatur vom Hersteller unter Normbedingungen
durchgeführt (Werkskalibrierung).
[0008] Zum anderen kann der Hub des Kolbens verändert werden, ohne die Volumenanzeige zu
verändern. Hierzu gibt es umfangreiche Dokumentationen dazu, in welchem Ausmaß der
Hub des Kolbens bei welchen Bedingungen zu verändern ist. Dies kann recht einfach
vom Benutzer vorgenommen werden (Anwenderjustage). Dies erfordert allerdings einen
wohldefinierten Ausgangspunkt (anfänglicher Hub des Kolbens). Dazu dient wiederum
die Werkskalibrierung.
[0009] Aus der
EP 1 743 701 A1 ist eine Kolbenhubpipette für austauschbare Pipettenspitzen der eingangs beschriebenen
Art bekannt. Diese bekannte Kolbenhubpipette hat einen den unteren Anschlag haltenden
Halter, eine Überhubfeder zwischen unterem Anschlag und Halter, eine Einstelleinrichtung
zum Einstellen der Position des Halters bezüglich des Zylinders und eine Anzeigeeinrichtung
zum Anzeigen der Position des Halters. Ist die bekannte Kolbenhubpipette mit einstellbarem
Pipettiervolumen ausgeführt, weist sie eine separate Volumeneinstelleinrichtung zur
Lageänderung des oberen Anschlages auf. Die Volumeneinstelleinrichtung ist über ein
Getriebe mit einem Zählwerk zur Anzeige der Volumeneinstellung gekoppelt.
[0010] Eine Justierung der bekannten Kolbenhubpipette durch den Anwender wird ausschließlich
durch Verstellen des unteren Anschlages vorgenommen, und zwar mittels der Einstelleinrichtung
zum Einstellen der Position des Halters. Die bei der Werkskalibrierung vorgenommene
Positionierung des oberen Anschlages wird also nicht geändert. Nachteilig ist, dass
die Justierung über eine weitere den Kolbenhub verändernde Verstellvorrichtung vorgenommen
wird. Der dabei umzupositionierende Halter ist mit einer Gewindeverbindung im Gehäuse
der bekannten Kolbenhubpipette gehalten. Diese weitere Gewindeverbindung stellt keine
starre Verbindung zum Gehäuse dar. Je nach Temperatur und auftretenden Kräften ist
diese Gewindeverbindung eine Fehlerquelle für den Kolbenhub und die Volumengenauigkeit.
Zudem muss der Anwender eine zusätzliche Verstellvorrichtung betätigen.
[0011] Eine Überprüfung und Korrektur der Werkskalibrierung kann durch Einstellen der Position
des oberen Anschlages vorgenommen werden. Dazu ist eine Schraubendrehklinge in eine
Kerbe auf der Außenseite eines Einstellblockes einzuführen und durch Verschieben eines
Zahnradsatzes die Volumeneinstelleinrichtung vom Zählwerk zur Anzeige der Volumeneinstellung
zu entkoppeln. In diesem instabilen Zustand kann dann die Position des oberen Anschlages
verändert werden. Diese Verstellung ist für den Anwender wenig komfortabel und benötigt
zudem auch ein filigranes Vorgehen und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit, dass bei
dieser Einstellmöglichkeit Fehler entstehen oder gar eine Beschädigung der Kolbenhubpipette
hervorgerufen wird. Auch ist diese Einstellmöglichkeit für den Anwender nicht intuitiv.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Handhabbarkeit, die Präzision, den
Ablauf sowie die Zuverlässigkeit beim Justieren und/oder Kalibrieren der bekannten
Pipettiervorrichtung zu verbessern.
[0013] Die obige Aufgabe wird durch eine Pipettiervorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Die vorschlagsgemäße Pipettiervorrichtung zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina
weist eine Verdrängereinrichtung, eine Antriebseinrichtung, eine Volumenanzeige, eine
Einstelleinrichtung, eine Verstellanzeige und eine Kopplungseinrichtung auf.
[0015] Die Verdrängereinrichtung weist ein Verdrängermittel, insbesondere einen Kolben,
und ein Verdrängergehäuse, insbesondere einen Zylinder, auf. Insbesondere ist die
Verdrängereinrichtung als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet.
[0016] Ferner ist die Antriebseinrichtung zum Bewegen des Verdrängermittels im Verdrängergehäuse
ausgebildet, wobei eine Bewegung des Verdrängermittels durch einen oberen Anschlag,
einen unteren Anschlag und wenigstens einen Gegenanschlag der Antriebseinrichtung
und/oder des Verdrängermittels begrenzt ist, so dass ein Hub des Verdrängermittels
definiert ist.
[0017] Die Volumenanzeige ist zum Anzeigen eines dem Hub des Verdrängermittels zugeordneten
bzw. mit dem Hub des Verdrängermittels korrelierenden Pipettiervolumens ausgebildet.
Letztlich kann der Hub des Verdrängermittels das aufzunehmende Pipettiervolumen vorgeben,
so dass das Pipettiervolumen letztlich zu dem Hub korreliert bzw. diesem zugeordnet
ist. Die Volumenanzeige ermöglicht es somit, dem Anwender das Pipettiervolumen anzuzeigen.
Die Anzeige kann auf unterschiedliche Arten erfolgen, beispielsweise durch eine analoge
oder digitale Anzeige.
[0018] Die Einstelleinrichtung wiederum ist zum Verändern des Hubs des Verdrängermittels,
insbesondere zum Verändern der Position des oberen Anschlags, ausgebildet.
[0019] Die Verstellanzeige ist zum Anzeigen und/oder Vorgeben bzw. Einstellen eines Justierwertes
des Hubs des Verdrängermittels ausgebildet. Ein solcher Justierwert ergibt sich dadurch,
dass der Hub und das Pipettiervolumen so angepasst werden, dass die Volumenanzeige
das tatsächlich bzw. zumindest im Wesentlichen tatsächlich abgegebene Pipettiervolumen
referenzieren kann. Der Justierwert gibt dabei vor, inwiefern etwaige Abweichungen
zu berücksichtigen sind.
[0020] Die erfindungsgemäße Kopplungseinrichtung ist nun derart ausgebildet, dass sie in
einen Benutzungszustand und in einen Justierzustand überführt werden kann. Eine solche
Überführung kann durch eine Betätigung, insbesondere durch eine ausgeübte Kraft, erfolgen.
Die Kopplungseinrichtung kann insbesondere von dem Anwender der Pipettiervorrichtung
bedient bzw. betätigt werden.
[0021] In dem Benutzungszustand ist die Einstelleinrichtung mit der Volumenanzeige gekoppelt
und von der Verstellanzeige entkoppelt, wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung
eine Veränderung der Volumenanzeige aber nicht der Verstellanzeige bewirkt. Somit
kann in dem Benutzungszustand der Anwender das Pipettiervolumen anpassen und verändern,
wobei diese Veränderung über die Volumenanzeige angezeigt werden kann. Daher ist die
Einstelleinrichtung, die eine Verstellung des Hubs des Verdrängermittels und somit
insbesondere des oberen Anschlags ermöglicht, mit der Volumenanzeige gekoppelt. Die
Volumenanzeige zeigt dabei die zu dem Hub des Verdrängermittels korrelierende Größe
des Pipettiervolumens an.
[0022] In dem Justierzustand ist die Einstelleinrichtung mit der Verstellanzeige gekoppelt
und von der Volumenanzeige entkoppelt. Dadurch wird bei einer Betätigung der Einstelleinrichtung
eine Veränderung der Verstellanzeige aber nicht der Volumenanzeige bewirkt. Eine solche
Betätigung kann beispielsweise durch eine ausgeübte Kraft, insbesondere eine vom Anwender
ausgeübte Kraft, erfolgen. Im Justierzustand führt daher eine Veränderung des oberen
Anschlags und/oder des Hubs des Verdrängermittels nicht zu einer Veränderung der Volumenanzeige.
Eine solche Justierung in dem Justierzustand kann also dann vorgenommen werden, wenn
eine Anpassung an die Umgebungsbedingungen bzw. an das tatsächlich abgegebene Pipettiervolumen
erfolgen soll. Nachfolgend wird unter der Justierung bzw. dem Justierzustand verstanden,
dass der Anwender durch Einstellung bzw. durch Veränderung der Verstellanzeige, die
über eine Betätigung der Einstelleinrichtung erreicht werden kann, eine Veränderung
des Hubs des Verdrängermittels bewirken kann, der wiederum zum Pipettiervolumen korreliert.
Hierzu kann der Anwender beispielsweise den Justierwert der Verstellanzeige verändern,
was über die Einstelleinrichtung wiederum zu einer Veränderung des oberen Anschlags
führen kann und somit einen Einfluss auf den Hub des Verdrängermittels und auch auf
das abzugebende und aufzunehmende Pipettiervolumen hat.
[0023] Grundsätzlich kann es dabei dem Anwender überlassen werden, welchen Grad der Veränderung
der Verstellanzeige dieser nutzt. Ferner kann aber auch vorgesehen sein, dass dem
Anwender vorgegeben wird, bei welchen Umgebungsbedingungen und/oder welchen Fluidvolumina
welche Einstellung über die Verstellanzeige benötigt wird.
[0024] Vorteilhaft ist, dass der Anwender bei der Anwenderjustage den ihm vertrauten Volumeneinstellmechanismus
mit der Einstelleinrichtung zum Verändern des Hubs nutzen kann, was eine ergonomische
und präzise dosierbare Verstellung ermöglicht.
[0025] Die Erfindung ermöglicht eine komfortable und sichere Schaltung vom Benutzungszustand
in den Justierzustand und umgekehrt.
[0026] Insbesondere ist es nicht erforderlich, den unteren Anschlag zur Einstellung der
Volumenanzeige zu verändern, so dass der untere Anschlag auf bewährte bzw. bekannte
Weise angeordnet werden kann. Insbesondere kann der untere Anschlag im bewährten unmittelbaren
Zusammenwirken mit dem Gehäuse stabil genutzt werden (ohne eine Gewindeverbindung.)
[0027] Insbesondere ist es durch die erfindungsgemäße Anordnung nun auf vergleichsweise
einfache Weise möglich, dass vor und/oder nach Benutzung der Pipettiervorrichtung
der Anwender über den Justierzustand die Pipettiervorrichtung an die Umgebungsbedingungen
und/oder das zu pipettierende Fluid anpasst bzw. die Pipettiervorrichtung hierauf
justiert und/oder abstimmt.
[0028] In dem Benutzungszustand kann der Anwender dann auf ihm bekannte Weise die Pipettiervorrichtung
benutzen, wobei das über die Volumenanzeige angezeigte Volumen dann auch zumindest
im Wesentlichen dem tatsächlich abgegebenen und aufgenommenen Volumen entsprechen
kann. Eine "Umrechnung" des über die Volumenanzeige angezeigten Pipettiervolumens
ist dann nicht erforderlich. Dies ist anwenderfreundlich und reduziert somit auch
etwaig entstehende bzw. vorhandene Fehlerquellen bei der Bedienung der Pipettiervorrichtung.
[0029] Letztlich bewirkt im Benutzungszustand ein Betätigen der Einstelleinrichtung eine
Veränderung des Hubs des Verdrängermittels und eine Änderung der Volumenanzeige. Die
Verstellanzeige wird dabei nicht verändert. Im Justierzustand hingegen bewirkt ein
Betätigen, beispielsweise durch eine ausgeübte Kraft, der Einstelleinrichtung eine
Veränderung des Hubs des Verdrängermittels und eine Veränderung der Verstellanzeige.
Die Volumenanzeige wird im Justierzustand allerdings nicht verändert.
[0030] Vorzugsweise ist im Benutzungszustand und im Justierzustand die Einstelleinrichtung
mit dem oberen Anschlag gekoppelt, wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung,
insbesondere durch eine ausgeübte Kraft, eine Veränderung der Position des oberen
Anschlags bewirkt. Insbesondere wird eine auf die Einstelleinrichtung ausgeübte Kraft
zur Betätigung der Einstelleinrichtung auf den oberen Anschlag übertragen. Die Positionsveränderung
des oberen Anschlags bewirkt eine Veränderung des Hubs des Verdrängermittels und somit
des abzugebenden und aufzunehmenden Fluidvoluminas.
[0031] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist
vorgesehen, dass in einem Kalibrierzustand die Einstelleinrichtung mit der Volumenanzeige
gekoppelt und vom oberen Anschlag sowie von der Verstellanzeige entkoppelt ist, wodurch
eine Betätigung der Einstelleinrichtung, insbesondere eine ausgeübte Kraft, eine Veränderung
der Volumenanzeige aber nicht der Verstellanzeige und nicht der Position des oberen
Anschlags bewirkt. Ein solcher Kalibrierzustand kann beispielsweise im Herstellungswerk
vorgenommen werden und somit auch als "Werkskalibrierung" bezeichnet werden. Somit
kann die Volumenanzeige an den Hub des Verdrängermittels angepasst werden. Diese Verstellung
bzw. eine solche mögliche Verstellung kann somit zur "Ursprungskalibrierung" genutzt
werden. Der Kalibrierzustand ist zunächst unabhängig vom Justierzustand und wird insbesondere
auch nicht vom Anwender genutzt. Die Pipettiervorrichtung und/oder die Kopplungseinrichtung
ist jedoch dazu ausgebildet, einen solchen Kalibrierzustand einzunehmen. Demgemäß
kann die Genauigkeit und die Zuverlässigkeit der Funktionsweise der Pipettiervorrichtung
weiter verbessert und/oder angepasst werden.
[0032] Ferner ist bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die Kopplungseinrichtung
wenigstens ein mit der Einstelleinrichtung gekoppeltes erstes Kopplungsmittel, das
insbesondere als erstes Zahnrad ausgebildet ist, aufweist. Zudem kann die Kopplungseinrichtung
ein mit der Volumenanzeige koppelbares zweites Kopplungsmittel aufweisen, das insbesondere
als zweites Zahnrad ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Kopplungseinrichtung
ein mit der Verstellanzeige koppelbares drittes Kopplungsmittel umfassen, das bevorzugt
als drittes Zahnrad ausgebildet ist. Die Kopplungsmittel der Kopplungseinrichtung
können im Benutzungszustand und im Justierzustand mit der jeweiligen Volumenanzeige
und Verstellanzeige koppelbar sein und somit eine Einstellung ermöglichen.
[0033] Vorzugsweise sind das erste Kopplungsmittel, das zweite Kopplungsmittel und das dritte
Kopplungsmittel drehbar um eine gemeinsame Achse der Kopplungseinrichtung und verschiebbar
entlang dieser gemeinsamen Achse angeordnet. Somit können die Kopplungsmittel der
Kopplungseinrichtung gemeinsam verschoben, betätigt und/oder gedreht werden. In diesem
Zusammenhang versteht es sich, dass die Kopplungsmittel zueinander unterschiedlich
ausgebildet sein können - beispielsweise einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen
können. Ferner können die vorgenannten Kopplungsmittel so angeordnet sein, dass zum
einen im Benutzungszustand der Kopplungseinrichtung das zweite Kopplungsmittel mit
der Volumenanzeige gekoppelt ist und im Justierzustand das zweite Kopplungsmittel
von der Volumenanzeige entkoppelt ist. Im Justierzustand hingegen kann zum anderen
das dritte Kopplungsmittel mit der Verstellanzeige gekoppelt werden, wobei im Benutzungszustand
das dritte Kopplungsmittel nicht mit der Verstellanzeige gekoppelt ist. Zudem kann
die Kopplungseinrichtung derart ausgebildet sein, dass das erste Kopplungsmittel sowohl
im Benutzungszustand als auch im Justierzustand mit der Einstelleinrichtung koppelbar
bzw. gekoppelt ist.
[0034] Darüber hinaus kann die Kopplungseinrichtung so ausgebildet sein, dass im Kalibrierzustand
das dritte Kopplungsmittel nicht mit der Verstellanzeige gekoppelt ist.
[0035] Vorzugsweise weist die Verstellanzeige wenigstens ein um eine Längsachse der Pipettiervorrichtung
drehbares und eine Skala für einen Justierwert des Hubs des Verdrängermittels anzeigendes
Zahlenrad auf. Die vorgenannte Längsachse der Pipettiervorrichtung, um die das Zahlenrad
drehbar ist, bildet insbesondere die Drehachse des Zahlenrades. Ferner ist vorgenannte
Längsachse der Pipettiervorrichtung insbesondere parallel zur Mittelachse der Pipettiervorrichtung,
die insbesondere eine annähernde Symmetrieachse der Pipettiervorrichtung bildet, angeordnet.
[0036] Insbesondere ist das Zahlenrad der Verstellanzeige von außen durch einen Benutzer
zugänglich und/oder für einen Benutzer sichtbar. Durch ein Betätigen der Einstelleinrichtung,
insbesondere ein Drehen eines Einstellmittels der Einstelleinrichtung, kann ein Verstellen
der Verstellanzeige und des angezeigten Justierwertes im Justierzustand erfolgen.
Über die Einstelleinrichtung, die mit der Verstellanzeige zusammenwirkt, kann eine
Veränderung des Hubs des Verdrängermittels, vorzugsweise durch Veränderung der Position
des oberen Anschlags, im Justierzustand erfolgen. Das Zahlenrad kann ferner auch eine
Skala aufweisen, so dass eine hohe Genauigkeit bei der Verstellung der Verstellanzeige
sichergestellt werden kann.
[0037] Zum Verstellen der Verstellanzeige, insbesondere Drehen um die Längsachse der Pipettiervorrichtung,
durch die Einstelleinrichtung mittels der Kopplungseinrichtung kann die Verstellanzeige
eine Verstell-Verzahnung aufweisen, die mit einer dazu komplementären Verstell-Verzahnung
der Kopplungseinrichtung in Eingriff und außer Eingriff bringbar ist.
[0038] Vorzugsweise weist die Pipettiervorrichtung ein Betätigungselement zum Verstellen
der Kopplungseinrichtung auf. Besonders bevorzugt ist das Betätigungselement von außen,
insbesondere durch einen Benutzer der Pipettiervorrichtung, zugänglich. Beispielsweise
kann das Betätigungselement längsverschieblich - d. h. insbesondere verschieblich
entlang einer Längsachse der Pipettiervorrichtung - angeordnet sein. Das Betätigungselement
ist derart ausgebildet, dass das Verstellen der Kopplungseinrichtung mittels des Betätigungselementes
einen Wechsel zwischen dem Benutzungszustand und dem Justierzustand ermöglicht. Somit
kann das Betätigungselement auf einfache Weise einen Wechsel zwischen Benutzungszustand
und Justierzustand ermöglichen. Insbesondere werden zur Betätigung des Betätigungselementes
keine weiteren Werkzeuge benötigt, so dass insbesondere das Betätigungselement werkzeuglos
- beispielsweise durch die Hand eines Benutzers - bedienbar ist. Demnach wird eine
komfortable und sichere Schaltung in den Justierzustand ermöglicht.
[0039] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgedankens weist die Kopplungseinrichtung
ein Eingriffsmittel zum Verändern der Position der Kopplungseinrichtung auf. Insbesondere
ist das Eingriffsmittel derart ausgebildet, dass die axiale Verlagerung der Kopplungseinrichtung
entlang der gemeinsamen Achse der Kopplungseinrichtung ermöglicht wird. Das Eingriffsmittel
kann insbesondere entlang einer Längsachse der Pipettiervorrichtung - d. h. zumindest
im Wesentlichen in Längsrichtung der Pipettiervorrichtung - bewegbar sein. Vorzugsweise
kann das Eingriffsmittel - durch das Betätigungselement angetrieben - in unterschiedlichen
Endpositionen anordnenbar sein. Das Eingriffsmittel kann unterschiedliche Ausbildungen
aufweisen und kann insbesondere mit dem zweiten Kopplungsmittel zusammenwirken. Beispielsweise
kann das Eingriffsmittel derart ausgebildet sein, dass es das zweite Kopplungsmittel
zumindest bereichsweise umgreift.
[0040] Insbesondere bewirkt eine Längsverschiebung des Betätigungselements eine Längsverschiebung
des Eingriffsmittels. Dabei ist das Betätigungselement durch einen Benutzer aus einer
ersten Position, in der die Kopplungseinrichtung den Benutzungszustand bewirkt, entlang
der Längsachse der Pipettiervorrichtung in eine zweite Position, in der die Kopplungseinrichtung
den Justierzustand bewirkt, verschiebbar.
[0041] Das Betätigungselement kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Es ist bevorzugt,
wenn das Betätigungselement ein Griffteil aufweist, das von außen zugänglich ist und
von einem Benutzer der Pipettiervorrichtung, insbesondere mittels mindestens eines
Fingers, gegriffen werden kann. Durch Ausübung einer Kraft vom Benutzer auf den Griffteil
kann das Betätigungselement (samt Griffteil) bewegt, insbesondere verschoben, werden,
so dass die Kopplungseinrichtung verstellt wird. Das Griffteil kann als ein integraler
oder separater Bestandteil des Betätigungselements ausgebildet sein.
[0042] Vorzugsweise sind das Eingriffsmittel und das Betätigungselement miteinander fest,
insbesondere drehfest, verbunden. Letztlich ermöglicht das Eingriffsmittel eine Übertragung
der bei der Betätigung des Betätigungselements aufgewendeten Kraft auf die Kopplungseinrichtung,
insbesondere auf das zweite Kopplungsmittel.
[0043] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Betätigungselement separat von der
Einstelleinrichtung ausgebildet. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Eingriffsmittel
und das Betätigungselement einteilig miteinander ausgeführt sind.
[0044] Bei einer Ausbildung des Betätigungselements separat von der Einstelleinrichtung
und mit einer festen Verbindung mit dem Eingriffsmittel ist bevorzugt vorgesehen,
dass auf das Betätigungselement und/oder auf das Eingriffsmittel eine Rückstellkraft
eines Rückstellmittels der Pipettiervorrichtung, insbesondere die Federkraft einer
Feder, wirkt. Die Rückstellkraft des Rückstellmittels wirkt einem Verschieben des
Betätigungselements aus der ersten Position (Benutzungszustand) in die zweite Position
(Justierzustand) entgegen. Übt der Benutzer auf das Betätigungselement in der zweiten
Position keine Kraft aus (z. B. wenn der Benutzer das Betätigungselement loslässt),
bewirkt die Rückstellkraft des Rückstellmittels eine Längsverschiebung des Betätigungsmittels
von der zweiten Position in die erste Position. Dabei wird das Eingriffsmittel zusammen
und gleichlaufend mit dem Betätigungselement verschoben. Mit anderen Worten bewirkt
das Rückstellmittel eine automatische Rückstellung der Kopplungseinrichtung vom Justierzustand
in den Benutzungszustand, wenn das Betätigungselement im Justierzustand losgelassen
wird. Der Justierzustand wird beibehalten, solange das Betätigungselement in der zweiten
Position gehalten wird. So wird verhindert, dass versehentlich im Justierzustand mit
der Pipettiervorrichtung pipettiert wird. Diese Ausgestaltung ermöglicht außerdem
eine einfache, intuitive Bedienung ohne Werkzeuge. Dies spart Zeit bei der Benutzung
der Pipettiervorrichtung und verbessert die Handhabung der Pipettiervorrichtung.
[0045] Alternativ zur zuvor erläuterten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass auf das
Eingriffsmittel beim Bewegen zwischen der ersten und der zweiten Position lediglich
entlang einer Teilstrecke die Federkraft eines Federmittels der Pipettiervorrichtung
wirkt. Insbesondere kann das Federmittel am Eingriffsmittel und/oder am Betätigungselement
angeordnet sein. Das Federmittel kann insbesondere eine verbesserte Kraftübertragung
von dem Betätigungselement auf das Eingriffsmittel ermöglichen. Insbesondere erleichtert
das Federmittel die Bedienung des Betätigungselementes, wobei zum einen das Ineinandergreifen
der entsprechenden Kopplungsmittel ermöglicht wird und zum anderen der Justierzustand
so nur temporär eingenommen werden kann. Auch bei dieser Ausführungsform kann der
Benutzungszustand durch die Federrückstellung nach Beendigung der Belastung "automatisch"
eingenommen werden.
[0046] Bei einer weiteren Ausführungsform weist die Einstelleinrichtung das Betätigungselement
auf, insbesondere kann eine Einstellhülse der Einstelleinrichtung das Betätigungselement
bilden. Diese Ausführungsform stellt insbesondere eine Alternative zu der zuvor beschriebenen
Ausführungsform mit einem von der Einstelleinrichtung separatem Betätigungselement
dar. Bei dieser weiteren Ausführungsform ist die Einstellhülse (und somit das Betätigungselement)
zum Verändern des Hubs des Verdrängermittels und zum Verändern der Volumenanzeige
ausgebildet und dazu drehbar um eine Längsachse der Pipettiervorrichtung ausgebildet.
Als Betätigungselement ist die Einstellhülse außerdem zum Verstellen der Kopplungseinrichtung
in den Benutzungszustand und/oder Justierzustand ausgebildet und dazu entlang der
Längsachse der Pipettiervorrichtung bewegbar. Die Bewegung der Einstellhülse kann
insbesondere durch einen äußeren Eingriff, vorzugsweise durch einen Benutzer der Pipettiervorrichtung,
initiiert werden.
[0047] Vorzugsweise sind die Einstellhülse und das Eingriffsmittel gegeneinander drehbar
gelagert und/oder längsverschieblich verbunden.
[0048] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Einstellhülse
durch eine Halteeinrichtung der Pipettiervorrichtung in verschiedenen Positionen lösbar
fixierbar ist, wodurch ebenfalls eine Erleichterung der Bedienung erfolgen kann. Durch
die Fixierung der Einstellhülse mittels der Halteeinrichtung kann ein ungewünschtes
Auslösen der Einstellhülse als Betätigungselement und somit ein ungewünschtes Schalten
in einen etwaigen Zustand (entweder Benutzungs- oder Justierzustand) vermieden werden.
[0049] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung, die insbesondere vorteilhaft bei der
einstückigen Ausbildung des von außen zugänglichen Betätigungselementes und des Eingriffsmittels
ist, ist vorgesehen, dass zur Kopplung des Eingriffsmittels mit der Einstelleinrichtung
das Eingriffsmittel ein Kopplungselement und die Einstelleinrichtung ein Gegenkopplungselement
aufweisen. Insbesondere sind das Kopplungselement und das Gegenkopplungselement derart
ausgebildet, dass beim Übergang von dem Benutzungszustand in den Justierzustand und/oder
von dem Justierzustand in den Benutzungszustand eine Drehbewegung der Einstelleinrichtung,
insbesondere der Einstellhülse der Einstelleinrichtung, blockierbar ist. In diesem
Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass eine Blockierung der Drehbewegung derart vorgesehen
ist, dass erst im Justierzustand wieder eine Drehung der Einstelleinrichtung, insbesondere
der Einstellhülse, ermöglicht wird. Somit kann die Einstelleinrichtung beim Übergang
bzw. beim Schalten von dem Benutzungszustand in den Justierzustand bzw. von dem Justierzustand
in den Benutzungszustand gesperrt werden. Somit können unbeabsichtigte Drehbewegungen,
die insbesondere eine unerwünschte Verhakung der Zahnräder, die insbesondere ein Getriebe
ausbilden, vermieden werden. So kann beispielsweise vermieden werden, dass sich -
unerwünschterweise - eine Verzahnung der Einstelleinrichtung mit dem ersten Kopplungselement
verhakt und/oder verklemmt.
[0050] Im Benutzungszustand ist die Verstellanzeige von der Einstelleinrichtung entkoppelt
und steht nicht mit der Kopplungseinrichtung in Eingriff. In diesem Benutzungszustand
ist ein Verstellen der Verstellanzeige zu vermeiden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ist dazu vorgesehen, dass die Verstellanzeige im Benutzungszustand fixiert, insbesondere
gegen ein Drehen um die Längsachse der Pipettiervorrichtung gesichert, ist. Vorzugsweise
ist eine Fixierung der Verstellanzeige im Benutzungszustand mittels einer Sperr-Verzahnung
der Verstellanzeige und einer dazu komplementären Sperr-Verzahnung am Betätigungselement
umgesetzt. Das Betätigungselement ist in Bezug auf die Längsachse der Pipettiervorrichtung
drehfest ausgebildet und kann in Umfangsrichtung nicht gedreht werden. Durch Betätigen
des Betätigungselements sind die Sperr-Verzahnung des Betätigungselements und die
Sperr-Verzahnung der Verstellanzeige in Eingriff und außer Eingriff bringbar. Im Benutzungszustand
steht die Sperr-Verzahnung des Betätigungselements in Eingriff mit der Sperr-Verzahnung
der Verstellanzeige. In diesem Benutzungszustand verhindert dieses Ineingriffstehen
ein Verstellen, insbesondere ein Drehen, der Verstellanzeige. Wird durch Betätigen,
insbesondere Verschieben, des Betätigungselements vom Benutzungszustand in den Justierzustand
gewechselt, so kommen die Sperr-Verzahnung des Betätigungselements und die Sperr-Verzahnung
der Verstellanzeige außer Eingriff. Im Justierzustand ist die Verstellanzeige verstellbar,
insbesondere um die Längsachse der Pipettiervorrichtung drehbar. Vorteilhaft ist dabei
eine höhere Präzision, da ein versehentliches Verstellen der Verstellanzeige nicht
möglich ist.
[0051] Ein weiterer, auch unabhängig von der zuvor erläuterten Pipettiervorrichtung realisierbarer
Aspekt betrifft eine Pipettiervorrichtung zum Handhaben von Flüssigkeit gemäß Anspruch
13.
[0052] Diese vorschlagsgemäße Pipettiervorrichtung zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina
weist eine Verdrängereinrichtung, eine Antriebseinrichtung und eine Verstellanzeige
auf.
[0053] Die Verdrängereinrichtung weist ein Verdrängermittel, insbesondere einen Kolben,
und ein Verdrängergehäuse, insbesondere einen Zylinder, auf. Insbesondere ist die
Verdrängereinrichtung als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet.
[0054] Die Antriebseinrichtung ist zum Bewegen des Verdrängermittels im Verdrängergehäuse
ausgebildet, wobei eine Bewegung des Verdrängermittels durch einen oberen Anschlag,
einen unteren Anschlag und wenigstens einen Gegenanschlag der Antriebseinrichtung
und/oder des Verdrängermittels begrenzt ist, so dass ein Hub des Verdrängermittels
definiert ist.
[0055] Die Verstellanzeige ist zum Anzeigen und/oder Vorgeben bzw. Einstellen eines Justierwertes
des Hubs des Verdrängermittels ausgebildet. Ein solcher Justierwert ergibt sich dadurch,
dass der Hub und das Pipettiervolumen so angepasst werden, dass die Volumenanzeige
das tatsächlich bzw. zumindest im Wesentlichen tatsächlich abgegebene Pipettiervolumen
referenzieren kann. Der Justierwert gibt dabei vor, inwiefern etwaige Abweichungen
zu berücksichtigen sind.
[0056] In einem Justierzustand der Pipettiervorrichtung ist der Hub des Verdrängermittels
verstellbar und ist die Verstellanzeige verstellbar, insbesondere um eine Längsachse
der Pipettiervorrichtung drehbar. In einem Benutzungszustand der Pipettiervorrichtung
ist der Hub des Verdrängermittels verstellbar und die Verstellanzeige fixiert, insbesondere
gegen ein Drehen um die Längsachse der Pipettiervorrichtung gesichert.
[0057] Vorzugsweise weist die Pipettiervorrichtung ein, bevorzugt von außen zugängliches,
Betätigungselement zum Überführen der Pipettiervorrichtung vom Benutzungszustand in
den Justierzustand und umgekehrt auf. Das Betätigungselement ist zum Überführen der
Pipettiervorrichtung vom Benutzungszustand in den Justierzustand und umgekehrt entlang
der Längsachse der Pipettiervorrichtung bewegbar. In Bezug auf die Längsachse der
Pipettiervorrichtung ist das Betätigungselement drehfest ausgebildet. Die Verstellanzeige
weist eine Sperr-Verzahnung und das Betätigungselement weist eine dazu komplementäre
Sperr-Verzahnung auf. Durch Bewegen des Betätigungselements entlang der Längsachse
der Pipettiervorrichtung sind die Sperr-Verzahnung des Betätigungselements und die
Sperr-Verzahnung der Verstellanzeige in Eingriff und außer Eingriff bringbar. Im Benutzungszustand
steht die Sperr-Verzahnung des Betätigungselements in Eingriff mit der Sperr-Verzahnung
der Verstellanzeige. Im Justierzustand ist die Sperr-Verzahnung des Betätigungselements
außer Eingriff mit der Sperr-Verzahnung der Verstellanzeige.
[0058] Die vorgenannten Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie die sich aus
der weiteren Beschreibung ergebenden Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung
können unabhängig voneinander, aber auch in beliebiger Kombination realisiert werden.
[0059] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
anhand der Zeichnung.
[0060] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Pipettiervorrichtung des Standes
der Technik,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch die Pipettiervorrichtung nach Fig. 1 mit einer daran
angebrachten Pipettenspitze,
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen
Pipettiervorrichtung,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht des Teils der Pipettiervorrichtung gemäß Fig. 3 in
einem Benutzungszustand, jedoch unter Weglassung eines Gehäuses der Pipettiervorrichtung,
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht des Teils der Pipettiervorrichtung gemäß Fig. 3 in
einem Justierzustand, jedoch unter Weglassung eines Gehäuses der Pipettiervorrichtung,
- Fig. 6
- einen schematischen teilweisen Schnitt durch den Teil der Pipettiervorrichtung nach
Fig. 3 in einem Kalibrierzustand,
- Fig. 7
- einen schematischen Schnitt VII-VII der in Fig. 4 gezeigten Pipettiervorrichtung in
einem Benutzungszustand,
- Fig. 8
- einen schematischen Schnitt VIII-VIII der in Fig. 5 gezeigten Pipettiervorrichtung
in einem Justierzustand,
- Fig. 9
- einen schematischen Schnitt IX-IX eines in Fig. 5 gezeigten Betätigungselementes in
einem Justierzustand,
- Fig. 10
- einen schematischen Schnitt durch einen Abschnitt des in Fig. 9 gezeigten Betätigungselementes
in einem weiteren Zustand,
- Fig. 11
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung in einem Benutzungszustand,
- Fig. 12
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils der zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung in einem Justierzustand,
- Fig. 13
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils der zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung in einem Kalibrierzustand,
- Fig. 14
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen
Pipettiervorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform in einem Benutzungszustand,
- Fig. 15
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen
Einstellhülse für eine Pipettiervorrichtung gemäß der dritten Ausführungsform,
- Fig. 16
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt eines Eingriffsmittels
für eine Pipettiervorrichtung gemäß der dritten Ausführungsform,
- Fig. 17
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer Pipettiervorrichtung
gemäß der dritten Ausführungsform in einem Benutzungszustand,
- Fig. 18
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer Pipettiervorrichtung
gemäß der dritten Ausführungsform in einem ersten Schaltzustand,
- Fig. 19
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer Pipettiervorrichtung
gemäß der dritten Ausführungsform in einem zweiten Schaltzustand,
- Fig. 20
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer Pipettiervorrichtung
gemäß der dritten Ausführungsform in einem Justierzustand,
- Fig. 21
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen
Pipettiervorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform, wobei Teile der Pipettiervorrichtung
weggelassen sind,
- Fig. 22
- in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen
Pipettiervorrichtung in einem Benutzungszustand gemäß einer fünften Ausführungsform,
wobei Teile der Pipettiervorrichtung weggelassen sind und
- Fig. 23
- die Pipettiervorrichtung gemäß Fig. 22 in einem Justierzustand.
[0061] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet,
wobei entsprechende Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung aus Vereinfachungsgründen weggelassen ist.
[0062] Fig. 1 zeigt eine Pipettiervorrichtung 1 des Standes der Technik zum Aufnehmen und
Abgeben von Fluidvolumina. Die Pipettiervorrichtung 1 wird an ihrem Gehäuse 1A per
Hand oder von einem Roboter gehalten und geführt. Fig. 2 zeigt einen schematischen
Schnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Pipettiervorrichtung 1 mit einer daran angebrachten
Pipettenspitze 1B.
[0063] Nachfolgend werden anhand der Fig. 1 und 2 Merkmale erläutert, die bei der Pipettiervorrichtung
1 des Standes der Technik so ausgebildet sind wie bei einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung
1.
[0064] Eine erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung 1 weist (wie auch die Pipettiervorrichtung
1 des Standes der Technik) eine Verdrängereinrichtung 2 auf. Für die Funktionsweise
der Verdrängereinrichtung 2 darf auf den in Fig. 2 gezeigten Schnitt verwiesen werden,
dessen Funktionsweise auch auf die erfindungsgemäßen Ausführungsformen übertragbar
ist.
[0065] Mittels der Verdrängereinrichtung 2 kann ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit,
in die Pipettenspitze 1B aufgenommen und anschließend wieder von dieser abgegeben
werden. Die Verdrängereinrichtung 2 weist ein Verdrängermittel 3 und ein Verdrängergehäuse
4 auf. In dem dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Verdrängereinrichtung
2 als eine Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet, so dass das Verdrängermittel 3 als
Kolben und das Verdrängergehäuse 4 als Zylinder ausgebildet sind.
[0066] Die Pipettiervorrichtung 1 und/oder die Verdrängereinrichtung 2 hat vorzugsweise
eine langgestreckte Form bzw. weist eine Längsachse L auf. Die Längsachse L verläuft
vorzugsweise mittig durch die Verdrängereinrichtung 2, insbesondere das Verdrängermittel
3 und das Verdrängergehäuse 4.
[0067] Wenn im Folgenden Begriffe wie "axial", "axiale Richtung" u. dgl. verwendet werden,
so bezieht sich dies auf die Längsachse L. Entsprechend beziehen sich Begriffe wie
"radial", "radiale Richtung" u. dgl. ebenfalls auf die Längsachse L und kennzeichnen
eine Richtung senkrecht zur Längsachse L. Wenn im Folgenden Begriffe wie "oben", "unten"
u. dgl. verwendet werden, so bezieht sich dies auf die Erstreckung der Längsachse
L.
[0068] Das Verdrängergehäuse 4 bildet einen Hohlraum, der zur Pipettenspitze 1B hin offen
und ansonsten gasdicht ist. Das Verdrängermittel 3 ist vorzugsweise axial und/oder
entlang der Längsachse L und in Bezug zu dem Hohlraum bewegbar. Mittels des Verdrängermittels
3 ist das Volumen des Hohlraums veränderbar, so dass bei Vergrößerung des Hohlraums
wegen des entstehenden Unterdrucks Fluid, insbesondere Luft in den Hohlraum gezogen
werden kann und bei Verkleinerung des Volumens wieder abgegeben bzw. aus dem Hohlraum
verdrängt werden kann. Das Verdrängermittel 3 ist vorzugsweise gegen das Verdrängergehäuse
4 abgedichtet, insbesondere mittels einer Dichtung.
[0069] Die Verdrängereinrichtung 2 weist vorzugsweise ein Rückstellmittel 32, insbesondere
eine Rückstellfeder, auf. Mittels des Rückstellmittels 32 ist das Verdrängermittel
3 in eine Ausgangsstellung bewegbar, insbesondere in die Stellung mit maximalen Volumen
des Hohlraums, die der Einsaugrichtung des Fluides bzw. der Richtung entgegen der
Abgaberichtung des Fluides entspricht.
[0070] Das Verdrängergehäuse 4 hat bzw. bildet vorzugsweise einen Schaft 30 der Pipettiervorrichtung
1. Der Schaft 30 dient zum lösbaren Befestigen der Pipettenspitze 1B und hat eine
Öffnung 25, die das Verdrängergehäuse 4 mit der Pipettenspitze 1B verbindet, wie bereits
erläutert.
[0071] Eine Pipettenspitze 1B ist ein im Wesentlichen konisches Rohr mit zwei sich gegenüberliegenden
Öffnungen, deren jeweiliger Querschnitt sich unterscheidet. Mit der größeren Öffnung
kann die Pipettenspitze 1B auf den Schaft 30 aufgesteckt werden und bildet eine gasdichte
Verbindung. In die Pipettenspitze 1B kann dann Flüssigkeit durch den veränderbaren
Hohlraum gesaugt werden und anschließend wieder abgegeben werden.
[0072] Die Pipettiervorrichtung 1 weist eine Antriebseinrichtung 5 zum Bewegen des Verdrängermittels
3 im Verdrängergehäuse 4 auf. Die Antriebseinrichtung 5 hat eine Antriebsstange 31.
Die Antriebsstange 31 kann sich axial und/oder entlang der Längsachse L erstrecken.
Die Antriebsstange 31 ist vorzugsweise in axialer Richtung und/oder zumindest im Wesentlichen
parallel zum Verdrängermittels 3 bewegbar. Die Antriebseinrichtung 5 weist vorzugsweise
ein Bedienelement 24 auf. Insbesondere kann die Antriebseinrichtung 5 über das Bedienelement
24 betätigt werden.
[0073] Ein Betätigen des Bedienelementes 24, insbesondere ein Niederdrücken bewirkt, dass
die Antriebsstange 31 gegen das Verdrängermittel 3 gedrückt wird, so dass sich das
Verdrängermittel 3 in das Verdrängergehäuse 4 bewegt und das Volumen des Hohlraums
verkleinert. Dementsprechend kann durch Betätigen der Antriebseinrichtung 5 bzw. des
Bedienelementes 24 Fluid aus der Pipettiervorrichtung 1, insbesondere über den Schaft
30 und die Pipettenspitze 1B, abgegeben werden.
[0074] Unbetätigt nehmen das Verdrängermittel 3 und die Antriebseinrichtung 5 bzw. die Antriebsstange
31 und/oder das Bedienelement 24 selbsttätig, insbesondere mittels der Rückstellung
durch das Rückstellmittel 32 die Ausgangsstellung ein.
[0075] Alternativ oder zusätzlich zu dem Bedienelement 24 ist auch eine automatisierte beziehungsweise
motorisierte Betätigung der Verdrängereinrichtung 2 möglich. Vorzugsweise ist eine
Bewegung des Verdrängermittels 3 durch einen oberen Anschlag 6, einen unteren Anschlag
7 und wenigstens einem Gegenanschlag 8 der Antriebseinrichtung 5 und/oder des Verdrängermittels
3 begrenzt, so dass ein Hub des Verdrängermittels 3 definiert ist. Vorzugsweise ist
der Hub der Antriebseinrichtung 5 bzw. der Antriebsstange 31 bzw. des Verdrängermittels
3 durch den oberen Anschlag 6 und/oder den unteren Anschlag 7 veränderbar.
[0076] Der Gegenanschlag 8 kann insbesondere als Anschlagabschnitt der Antriebsstange 31
ausgebildet sein. Insbesondere ist der Gegenanschlag 8 einstückig mit der Antriebsstange
31 gebildet und/oder erstreckt sich von der Antriebsstange 31 in radialer Richtung
und/oder ist flanschartig.
[0077] Beim Betätigen der Pipettiervorrichtung 1, Verdrängereinrichtung 2, Antriebseinrichtung
5 bzw. Bedienelement 24, insbesondere beim Bewegen der Antriebsstange 31 in axialer
Richtung, kommt es vorzugsweise zu einem Anschlagen des Gegenanschlags 8 am unteren
Anschlag 7, was die axiale Bewegung bzw. Hubbewegung begrenzt.
[0078] Bei der Rückstellung der Verdrängereinrichtung 2 bzw. der Antriebseinrichtung 5,
insbesondere mittels des Rückstellmittels 32, kommt es vorzugsweise zwischen dem Gegenanschlag
8 und dem oberen Anschlag 6 zu einem Anschlagen in Einsaugrichtung, was die axiale
Bewegung bzw. Hubbewegung begrenzt.
[0079] Beim Anschlagen des Gegenanschlags 8 an dem oberen Anschlag 6 ist vorzugsweise der
unbetätigte Zustand erreicht und/oder das Volumen im Hohlraum maximal. Insbesondere
ist das maximal aufnehmbare Fluidvolumen durch die Position des oberen Anschlags 6
festgelegt.
[0080] Vorzugsweise ist die axiale Position des oberen Anschlags 6 verstellbar, so dass
das maximal aufnehmbare Fluidvolumen bzw. das Volumen des Hohlraums einstellbar ist.
Hierzu weist die Pipettiervorrichtung 1 bzw. die Antriebseinrichtung 5 eine Einstelleinrichtung
10 auf. Die Einstelleinrichtung 10 kann ein Einstellmittel 23 aufweisen. Vorzugsweise
ist zwischen dem Einstellmittel 23 und dem oberen Anschlag 6 eine Gewindeverbindung
gebildet und/oder weist das Einstellmittel 23 ein Innengewinde und der obere Anschlag
6 ein korrespondierendes Außengewinde auf. Über die Gewindeverbindung kann die axiale
Position des oberen Anschlags 6 und somit das maximal aufnehmbare Volumen eingestellt
werden.
[0081] Zusätzlich zum Einstellmittel 23 kann die Einstelleinrichtung 10 eine mit dem Einstellmittel
23 wirkverbundene Einstellhülse 27 aufweisen. So kann die axiale Position des oberen
Anschlags 6 auch mittels der Einstellhülse 27, insbesondere mittels Drehen der Einstellhülse
27, eingestellt werden.
[0082] Die Pipettiervorrichtung 1 weist eine im Gehäuse 1A angeordnete Volumenanzeige 9
auf. Die Volumenanzeige 9 kann eine Mehrzahl von Volumenanzeigerädern 29 (Zahlenrädern)
zur Anzeige eines Volumenwertes durch eine Öffnung oder ein Fenster im Gehäuse 1A
umfassen. Die Volumenanzeige 9 wird durch die Einstelleinrichtung 10 bzw. das Einstellmittel
23 angetrieben und ist zum Anzeigen eines dem Hub des Verdrängermittels 3 zugeordneten
bzw. mit dem Hub des Verdrängermittels 3 korrelierenden Pipettiervolumens ausgebildet.
Bei einer Veränderung der Volumenanzeige 9, insbesondere durch Betätigen der Einstelleinrichtung
10, können einzelne Volumenanzeigeräder 29 der Volumenanzeige 9 bewegt werden.
[0083] Nachfolgend werden Merkmale erläutert, die bei der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung
1 anders als bei der Pipettiervorrichtung 1 des Standes der Technik ausgebildet sind.
Dabei sei zunächst auf Fig. 3 verwiesen, die eine schematische perspektivische Darstellung
eines Teils einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung 1 zeigt.
[0084] Fig. 4 zeigt eine schematische Seitenansicht des Teils der Pipettiervorrichtung 1
gemäß Fig. 3 in einem Benutzungszustand, jedoch unter Weglassung des Gehäuses 1A der
Pipettiervorrichtung 1. Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht des Teils der
Pipettiervorrichtung gemäß Fig. 3 in einem Justierzustand, jedoch unter Weglassung
des Gehäuses 1A der Pipettiervorrichtung 1. Fig. 6 zeigt einen schematischen teilweisen
Schnitt durch den Teil der Pipettiervorrichtung nach Fig. 3 in einem Kalibrierzustand.
Dieser teilweise Schnitt verläuft nicht durch alle dargestellten Bauteile, da einige
Bauteile für deren Erläuterung perspektivisch dargestellt sein sollen.
[0085] Bei der vorschlagsgemäßen Pipettiervorrichtung 1 ist eine Verstellanzeige 11 zum
Anzeigen eines Justierwertes des Hubs des Verdrängermittels 3, das in den Fig. 3 bis
6 nicht gezeigt ist, vorgesehen. Die Verstellanzeige 11 kann in einem Justierzustand
verändert werden. Ferner ist die Verstellanzeige 11 mit der Einstelleinrichtung 10
koppelbar.
[0086] Die vorschlagsgemäße Pipettiervorrichtung 1 weist eine Kopplungseinrichtung 12 auf,
mittels der in einem Benutzungszustand die Einstelleinrichtung 10 mit der Volumenanzeige
9 gekoppelt und von der Verstellanzeige 11 entkoppelt ist, wodurch eine Betätigung
der Einstelleinrichtung 10, insbesondere ein Drehen des Einstellmittels 23 und/oder
der Einstellhülse 27 um die Längsachse L, eine Veränderung der Volumenanzeige 9 aber
nicht der Verstellanzeige 11 bewirkt. In diesem Zusammenhang ist im Benutzungszustand,
wie er in Fig. 4 dargestellt ist, vorgesehen, dass die Verstellanzeige 11 und die
Kopplungseinrichtung 12 außer Eingriff sind. Die Volumenanzeige 9 und die Einstelleinrichtung
10 stehen in Eingriff mit der Kopplungseinrichtung 12, wodurch eine Kopplung von der
Volumenanzeige 9 zu der Einstelleinrichtung 10 ermöglicht wird.
[0087] Die Kopplungseinrichtung 12 ist ferner dazu ausgebildet, in einem Justierzustand
die Einstelleinrichtung 10 mit der Verstellanzeige 11 zu koppeln und von der Volumenanzeige
9 zu entkoppeln, wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung 10, insbesondere
ein Drehen des Einstellmittels 23 und/oder der Einstellhülse 27 um die Längsachse
L, eine Veränderung der Verstellanzeige 11 aber nicht der Volumenanzeige 9 bewirkt.
Die vorschlagsgemäße Pipettiervorrichtung 1 ist in Fig. 5 in einem Justierzustand
gezeigt.
[0088] Eine Betätigung der in den Figuren gezeigten Einstelleinrichtung 10 kann durch eine
vom Anwender aufgewendete Kraft oder beispielsweise durch einen Motor erreicht werden.
[0089] Im Folgenden wird der Aufbau und das Zusammenwirken der Kopplungseinrichtung 12 mit
der Einstelleinrichtung 10, der Verstellanzeige 11 und der Einstelleinrichtung 10
gemäß einer ersten Ausführungsform nach den Fig. 3 bis 10 beschrieben.
[0090] In dem dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist im Benutzungszustand
und im Justierzustand die Einstelleinrichtung 10 mit dem oberen Anschlag 6 gekoppelt,
wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung 10 - beispielsweise durch eine aufgewendete
Kraft - eine Veränderung der Position des oberen Anschlags 6 bewirkt. Insbesondere
wird eine solche Veränderung der Position durch eine auf die Einstelleinrichtung 10
ausgeübte Kraft auf den oberen Anschlag 6 übertragen.
[0091] Neben dem Benutzungszustand und dem Justierzustand kann die Pipettiervorrichtung
1 aber vorzugsweise auch einen weiteren Zustand einnehmen, nämlich den sog. Kalibrierzustand,
der in Fig. 6 näher dargestellt ist. Im Kalibrierzustand ist die Einstelleinrichtung
10 mit der Volumenanzeige 9 gekoppelt und von dem oberen Anschlag 6 sowie von der
Verstellanzeige 11 entkoppelt, wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung 10,
insbesondere eine Betätigung bzw. ein Drehen des Einstellmittels 23 und/oder der Einstellhülse
27, eine Veränderung der Volumenanzeige 9 aber nicht der Verstellanzeige 11 und nicht
der Position des oberen Anschlags 6 bewirkt. Fig. 6 zeigt, dass die Einstelleinrichtung
10 mit der Volumenanzeige 9 gekoppelt ist, insbesondere indem - zumindest bereichsweise
- die Kopplungseinrichtung 12 die Einstelleinrichtung 10 mit der Volumenanzeige 9
koppelt, vorzugsweise durch Ineinandereingreifen von entsprechenden Verzahnungen.
Allerdings ist keine Kopplung zwischen der Einstelleinrichtung 10 und der Verstellanzeige
11 vorgesehen, insbesondere ist eine Verstell-Verzahnung 11A der Verstellanzeige 11
außer Eingriff mit der Kopplungseinrichtung 12.
[0092] Eine Kopplung zwischen der Verstellanzeige 11 bzw. der Volumenanzeige 9 und der Einstelleinrichtung
10, insbesondere einer Verzahnung 28 der Einstelleinrichtung 10 bzw. der Einstellhülse
27, kann über die Kopplungseinrichtung 12 gewährleistet werden.
[0093] In dem in Fig. 4 dargestellten Benutzungszustand ist es letztlich so, dass eine Veränderung
der Volumenanzeige 9, insbesondere durch ein Drehen des Einstellmittels 23 und/oder
der Einstellhülse 27 um die Längsachse L, was zu einem Drehen der Volumenanzeigeräder
29 um eine Achse B führt, die insbesondere zumindest im Wesentlichen parallel zur
Längsachse L verläuft und/oder eine weitere Längsachse der Pipettiervorrichtung 1
bildet, eine Veränderung des oberen Anschlags 6 bewirkt. Dieser Benutzungszustand
wird vom Anwender dann angewendet, wenn er eine Einstellung bzw. eine Veränderung
des zu pipettierenden Volumens und somit des Hubs der Verdrängereinrichtung 2 erreichen
möchte.
[0094] Der in Fig. 5 dargestellte Justierzustand wird letztlich dann eingestellt, wenn eine
Anpassung der Volumenanzeige 9 zu dem tatsächlich pipettierten Volumen erfolgen soll.
Beispielsweise kann aufgrund der Beschaffenheit des zu pipettierenden Fluides und/oder
der äußeren Umgebungsbedingungen eine Abweichung zwischen dem durch die Volumenanzeige
9 angezeigten Wert und dem tatsächlich pipettierten Volumen vorhanden sein. Eine solche
Abweichung kann mittels der Verstellanzeige 11 "korrigiert" werden. Der einzustellende
Verstellwert/Justierwert der Verstellanzeige 11 kann dabei auf unterschiedlichen Wegen
ermittelt werden. Beispielsweise können dem Anwender gemäß bekannter Fluide und/oder
bekannter Umgebungsbedingungen bestimmte Verstellwerte/Justierwerte vorgegeben werden,
die dann anwenderseitig bei der Verstellanzeige 11 - bevorzugt durch Drehen des Einstellmittels
23 und/oder der Einstellhülse 27 - eingestellt werden. Bei dem Justierzustand ist
dann vorgesehen, dass der Hub der Verdrängereinrichtung 2 entsprechend dem Justierwert
der Verstellanzeige 11 verändert werden kann.
[0095] Der in Fig. 6 eingestellte Kalibrierzustand wird insbesondere nicht vom Anwender
eingestellt. Ein solcher Kalibrierzustand kann beispielsweise nach der Herstellung
im Herstellungswerk eingestellt werden, wenn eine "Ursprungskalibrierung" bzw. "Ursprungseinstellung"
der Pipettiervorrichtung 1 erfolgen soll. So kann beispielsweise durch eine Veränderung
der Einstelleinrichtung 10 eine Veränderung der Volumenanzeige 9 bewirkt werden, aber
es wird keine Veränderung der Position des oberen Anschlags 6 umgesetzt und somit
wird insbesondere auch nicht der Hub der Verdrängereinrichtung 2 verändert.
[0096] In Fig. 6 ist eine bevorzugte Ausführung dargestellt, bei der die Einstellhülse 27
eine Innenverzahnung 27A und der obere Anschlag 6 eine Außenverzahnung 6A aufweisen.
Im Kalibrierzustand ist durch axiale Verlagerung der Einstellhülse 27 deren Innenverzahnung
27A von der Außenverzahnung 6A getrennt. Im Benutzungs- und Justierzustand sind beide
Innenverzahnungen 27A und 6A dagegen drehfest verbunden.
[0097] In Fig. 4 bis 6 ist zu erkennen, dass in dem dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel
die Kopplungseinrichtung 12 wenigstens ein mit der Einstelleinrichtung 10 gekoppeltes
erstes Kopplungsmittel 13 aufweist. Die Kopplung der Einstelleinrichtung 10 mit dem
ersten Kopplungsmittel 13 (und somit der Kopplungseinrichtung 12) liegt sowohl im
Benutzungszustand als auch im Justierzustand als auch im Kalibriezustand vor. In dem
dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das erste Kopplungsmittel 13
als erstes Zahnrad 13 ausgebildet.
[0098] Das erste Kopplungsmittel 13 kann insbesondere mit einer Außenverzahnung 28 der Einstelleinrichtung
10 gekoppelt werden, wobei die Außenverzahnung 28 insbesondere auf einer Außenseite
der Einstellhülse 27 angeordnet ist. Hierbei können das erste Kopplungsmittel 13 und
die Außenverzahnung 28 der Einstellhülse 27 funktional gesehen ein Stirnradgetriebe
zum Antrieb der Einstelleinrichtung 10 ausbilden.
[0099] Die Kopplungseinrichtung 12 umfasst weiter wenigstens ein mit der Volumenanzeige
9 koppelbares zweites Kopplungsmittel 14, das bevorzugt als zweites Zahnrad 14 ausgebildet
und mit dem ersten Kopplungsmittel 13 drehstarr verbunden ist. Das zweite Kopplungsmittel
14 kann mit einer entsprechenden Verzahnung 9A der Volumenanzeige 9 gekoppelt werden,
wobei die Verzahnung der Volumenanzeige 9 um die Achse B drehbar angeordnet ist. So
kann die Verzahnung der Volumenanzeige 9 mit dem zweiten Kopplungsmittel 14 insbesondere
ein Stirnradgetriebe ausbilden - und zwar im Benutzungszustand.
[0100] Die Kopplungseinrichtung 12 umfasst wenigstens ein mit der Verstellanzeige 11 koppelbares
drittes Kopplungsmittel 15, bevorzugt ausgebildet als drittes Zahnrad 15 und drehstarr
verbunden mit dem ersten Kopplungsmittel 13. Das dritte Kopplungsmittel 15 bildet
im Eingriff ein weiteres Stirnradgetriebe und kann im Justierzustand zwischen dem
dritten Kopplungsmittel 15 und einer Verstell-Verzahnung 11A der Verstellanzeige 11
ausgebildet werden. In dem Justierzustand können somit die Zähne des dritten Zahnrades
bzw. des dritten Kopplungsmittels 15 mit der Verstell-Verzahnung 11A der Verstellanzeige
11 ineinandergreifen.
[0101] Bei dem dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das
erste Kopplungsmittel 13, das zweite Kopplungsmittel 14 und das dritte Kopplungsmittels
15 drehbar um eine gemeinsame Achse A der Kopplungseinrichtung 12 angeordnet sind.
Die Achse A verläuft insbesondere zumindest im Wesentlichen parallel zur Längsachse
L der Pipettiervorrichtung 1 und/oder zur (Dreh-)Achse B und/oder die Achse A bildet
vorzugsweise eine weitere Längsachse der Pipettiervorrichtung 1 und/oder der Kopplungseinrichtung
12.
[0102] Insbesondere ist das erste Kopplungsmittel 13, das zweite Kopplungsmittel 14 und
das dritte Kopplungsmittel 15 verschiebbar entlang dieser gemeinsamen Achse A angeordnet.
[0103] Bei dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass
die Verstellanzeige 11 wenigstens ein um eine Längsachse L der Pipettiervorrichtung
1 drehbares und eine Skala für ein Justierwert des Hubs des Verdrängermittels 3 anzeigendes
Zahlenrad 11B aufweist. Das Zahlenrad 11B kann insbesondere so ausgebildet sein, dass
eine Anzeige des Justierwertes von außen sichtbar ist, wie dies in Fig. 3 näher dargestellt
ist. Hierfür kann beispielsweise das Gehäuse 1A eine Öffnung aufweisen. An dem Zahlenrad
11B der Verstellanzeige 11 kann die Verstell-Verzahnung 11A, die mit dem dritten Kopplungsmittel
15 in Eingriff bringbar ist, angeordnet bzw. ausgebildet sein.
[0104] Fig. 3 zeigt, dass die Pipettiervorrichtung 1 ein Betätigungselement 16 aufweist.
Das Betätigungselement 16 ist in dem dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel
von außen, insbesondere für einen Anwender, zugänglich. Das Betätigungselement 16
ist zum Verstellen der Kopplungseinrichtung 12 ausgebildet. Das Verstellen der Kopplungseinrichtung
12 mittels des Betätigungselements 16 ermöglicht einen Wechsel zwischen dem Benutzungszustand
und dem Justierzustand und vice versa. Insbesondere ist das Betätigungselement 16
längsverschieblich bzw. axial verschieblich angeordnet.
[0105] Fig. 3 zeigt, dass das Gehäuse 1A eine entsprechende Öffnung aufweist, so dass eine
Zugänglichkeit des Betätigungselements 16, das innerhalb des Gehäuses 1A angeordnet
ist, gewährleistet ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Betätigungselement 16
in weiteren Ausführungsformen auch gegenüber dem Gehäuse 1A vorstehen oder bündig
abschließen.
[0106] Die Fig. 4 bis 6 zeigen, dass die Kopplungseinrichtung 12 bevorzugt ein Eingriffsmittel
17 zum Verändern der Position der Kopplungseinrichtung 12 aufweist. Insbesondere ist
das Eingriffsmittel 17 zur axialen Verlagerung der Kopplungseinrichtung 12 entlang
der Achse A der Kopplungseinrichtung 12 ausgebildet. Das Eingriffsmittel 17 kann insbesondere
mit dem Betätigungselement 16 zusammenwirken. Somit kann das Eingriffsmittel 17 insbesondere
zur Kraftübertragung der auf das Betätigungselement 16 aufgewendeten Kraft zur axialen
Bewegung der Kopplungseinrichtung 12 ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Eingriffsmittel
17 entlang der Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1, insbesondere parallel zur
Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1, bewegbar. Insbesondere ist das Eingriffsmittel
17 in dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel drehfest
(nicht um die Längsachse L drehbar) angeordnet. Vorzugsweise wird das Eingriffsmittel
17 durch das Betätigungselement 16 angetrieben und ist in unterschiedlichen Endpositionen
anordnenbar. Insbesondere bewirkt eine Längsverschiebung des Betätigungselements 16
eine Längsverschiebung des Eingriffsmittels 17. Dabei ist das Betätigungselement 16
durch einen Benutzer aus einer ersten (End-)Position, in der die Kopplungseinrichtung
12 den Benutzungszustand bewirkt, entlang der Längsachse der Pipettiervorrichtung
1 in eine zweite (End-)Position, in der die Kopplungseinrichtung 12 den Justierzustand
bewirkt, verschiebbar. In den Fig. 4 und 5 sind zwei Endpositionen des Eingriffsmittels
17 und die erste sowie zweite Position des Betätigungsmittels 16 dargestellt, die
jeweils den Benutzungs- und Justierzustand kennzeichnen.
[0107] Das Eingriffsmittel 17 kann zur Verstellung der Kopplungseinrichtung 12 wenigstens
ein Kopplungsmittel der Kopplungseinrichtung 12 umgreifen, insbesondere das zweite
Kopplungsmittel 14, wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist. Insbesondere kann das
Eingriffsmittel 17 zum Umgreifen des zweiten Kopplungsmittels 14 zumindest bereichsweise
gabelförmig ausgebildet sein und/oder eine Aufnahme für das zweite Kopplungsmittel
14 bilden.
[0108] In dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
das Eingriffsmittel 17 und das Betätigungselement 16 einstückig miteinander ausgeführt.
Alternativ oder zusätzlich wäre es auch möglich, dass das Eingriffsmittel 17 und das
Betätigungselement 16 fest, insbesondere drehfest, miteinander verbunden sind.
[0109] In den Fig. 7 und 8 ist das jeweils ausgebildete Stirnradgetriebe näher dargestellt.
So zeigt die Fig. 7 den Schnitt VII-VII der Fig. 4, wohingegen Fig. 8 den Schnitt
VIII-VIII der Fig. 5 zeigt.
[0110] Fig. 7 zeigt, dass im Benutzungszustand eine Drehung des Einstellmittels 23 und/oder
der Einstellhülse 27 mit der Außenverzahnung 28 um die Achse L führt zu einer Drehung
des ersten Kopplungsmittels 13 (und somit des zweiten Kopplungsmittels 14 und des
dritten Kopplungsmittels 15), die wiederum eine Drehung der Volumenanzeige 9 bewirkt.
Die Volumenanzeige 9 steht somit mit der Einstelleinrichtung 10 in Eingriff. Eine
Bewegung der Einstelleinrichtung 10 führt im Benutzungszustand auch zu einer Positionsveränderung
des oberen Anschlags 6.
[0111] In Fig. 8 ist der Justierzustand dargestellt. Fig. 8 zeigt, dass das dritte Kopplungsmittel
15 mit der Verstell-Verzahnung 11A der Verstellanzeige 11 in Eingriff steht. Die Drehung
der Verstellanzeige 11 um die Längsachse L wird durch eine Drehung des dritten Kopplungsmittels
15 um die Achse A bewirkt, die wiederum durch eine Drehung des ersten Kopplungsmittels
13 bewirkt wird. In Fig. 8 ist nicht näher dargestellt, dass im Justierzustand auch
das erste Kopplungsmittel 13 in Eingriff mit der Außenverzahnung 28 der Einstelleinrichtung
10 steht bzw. mit dieser gekoppelt ist. Eine Bewegung der Einstelleinrichtung 10 führt
im Justierzustand auch zu einer Positionsveränderung des oberen Anschlags 6.
[0112] In den Fig. 9 und 10 ist eine bevorzugte Ausführungsform der zuvor beschriebenen
ersten Ausführungsform der Pipettiervorrichtung 1 dargestellt. Die Fig. 9 und 10 zeigen
einen Schnitt längs IX-IX der Fig. 5. In den Fig. 9 und 10 ist gezeigt, dass ein Federmittel
18 der Pipettiervorrichtung 1 vorgesehen ist. Das Federmittel 18 ist derart ausgebildet,
dass auf das Betätigungselement 16 beim Bewegen zwischen den Endpositionen entlang
einer Teilstrecke die Federkraft des Federmittels 18 der Pipettiervorrichtung 1 wirkt.
Vorzugsweise ist das Federmittel 18 am Betätigungselement 16 und/oder am Eingriffsmittel
17 angeordnet.
[0113] In den Fig. 11, 12 und Fig. 13 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Pipettiervorrichtung
1 ohne das Gehäuse 1A dargestellt. Die in den Fig. 11, 12 und 13 gezeigte Ausführungsform
unterscheidet sich zu der in den Fig. 3 bis 10 gezeigten Ausführungsform dahingehend,
dass das Betätigungselement 16 nun durch die Einstelleinrichtung 10, insbesondere
die Einstellhülse 27, gebildet wird. Die weitere grundsätzliche und zuvor beschriebene
Funktionsweise, insbesondere die Kopplung in dem Benutzungszustand bzw. in dem Justierzustand
der Verstellanzeige 11 bzw. der Volumenanzeige 9 mit der Einstelleinrichtung 10, unterscheidet
sich dabei zumindest im Wesentlichen jedoch nicht. Demgemäß darf auf die vorherigen
Ausführungen zur Funktionsweise der Kopplungseinrichtung 12 verwiesen werden, die
in gleicher Weise auch für die nachfolgend beschriebene zweite Ausführungsform gelten
können.
[0114] Fig. 11 zeigt den Benutzungszustand, wohingegen Fig. 12 den Justierzustand und Fig.
13 den Kalibrierzustand darstellt.
[0115] Wie in den Fig. 11 bis 13 dargestellt, ist in der zweiten Ausführungsform vorgesehen,
dass die Einstelleinrichtung 10 das Betätigungselement 16 aufweist bzw. bildet bzw.
zusätzlich die Funktion des Betätigungselements 16 bereitstellt. Insbesondere bildet
die Einstellhülse 27 das Betätigungselement 16. Die Einstellhülse 27 ist hier zum
Verändern des Hubs des Verdrängermittels 3 und zum Verändern der Volumenanzeige 9
oder der Verstellanzeige 11 drehbar um eine Längsachse L der Pipettiervorrichtung
1 ausgebildet. Als Betätigungselement ist die Einstellhülse 27weiter zum Verstellen
der Kopplungseinrichtung 12 in den Benutzungszustand, Justierzustand und/oder Kalibrierzustand,
wie zuvor mittels der Fig. 4 bis 6 beschrieben und in Bezug genommen, entlang der
Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 bewegbar.
[0116] In den Fig. 11 bis 13 sind drei unterschiedliche axiale Positionen bzw. Stellungen
der Einstellhülse 27 dargestellt. Insbesondere ist die Einstellhülse 27 durch eine
Halteeinrichtung 19 der Pipettiervorrichtung 1 in den dargestellten axialen Positionen
lösbar fixierbar. Die Halteeinrichtung 19 kann insbesondere einen Betätigungsknopf
26A, eine Biegefeder 26B und eine Raste 26C aufweisen. Die Einstellhülse 27 kann mittels
der Halteeinrichtung 19 entlang der Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 bewegt
und durch Einrasten der Raste 26C in einer von mehreren Nuten fixiert werden.
[0117] Vorzugsweise sind die Einstellhülse 27 und das Eingriffsmittel 17 gegeneinander drehbar
gelagert und/oder längsverschieblich verbunden.
[0118] Das Eingriffsmittel 17 ist vorzugsweise in der zweiten Ausführungsform mittels Federwirkung,
insbesondere mittels einer Druckfeder 33 gegen die Einstellhülse 27 vorgespannt und/oder
weist das Federmittel 18 auf.
[0119] Das Federmittel 18 in der zweiten Ausführungsform ist in den Figuren 11 bis 13 nicht
dargestellt und weist eine zusätzliche, zwischen den Endpositionen befindliche Mittelposition
auf. Diese drei Positionen entsprechen der axialen Verschiebung der Einstellhülse
27 und der Fixierung durch die Halteeinrichtung 19 in dem Benutzungs- , Justier- und
Kalibrierzustand, wie sie zuvor in Bezug auf die Fig. 4 bis 6 beschrieben sind.
[0120] Nachfolgend wird eine dritte bevorzugte Ausführungsform der Pipettiervorrichtung
1 beschrieben, die in den Fig. 14 bis 20 dargestellt und insbesondere eine besonders
bevorzugte Ausgestaltung der ersten Ausführungsform der Pipettiervorrichtung 1 gemäß
den Fig. 4 bis 6 ist. Gegenüber dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist Einstellhülse 27 bzw. das Eingriffsmittel 17 ein Kopplungselement 20 auf, das
während dem Schalten vom Benutzungszustand in den Justierzustand oder umgekehrt die
Drehung der Einstellhülse 27 bzw. des Einstellmittels 23 blockiert.
[0121] Wie in Fig. 16 dargestellt kann dazu das Kopplungselement 20 Zähne 22 umfassen. Die
Einstelleinrichtung 10, insbesondere die Einstellhülse 27, kann, bevorzugt innenseitig
- d. h. dem Gehäuse 1A abgewandt -, ein Gegenkopplungselement 21 aufweisen, wie es
die Fig. 15 zeigt. Das Kopplungselement 20, insbesondere die Zähne 22, sind mit dem
Gegenkopplungselement 21 koppelbar und entkoppelbar.
[0122] Fig. 15 zeigt die Einstellhülse 27 mit dem Gegenkopplungselement 21 und einer Nut
34. Fig. 14 zeigt die dritte bevorzugte Ausführungsform der Pipettiervorrichtung 1
im Benutzungszustand und mit einer drehbaren Einstelleinrichtung 10, Einstellhülse
27, Koppeleinrichtung 12 und Volumenanzeige 9. Im Benutzungszustand befindet sich
die Zähne 22 innerhalb der Nut 34, wodurch ein Drehen der Einstellhülse 27 ermöglicht
ist. Das Kopplungselement 20 ist hierbei von dem Gegenkopplungselement 21 entkoppelt.
[0123] In den Fig. 17 bis 20 ist die Funktionsweise der Kopplung zwischen dem Kopplungselement
20 und dem Gegenkopplungselement 21 beim Schalten ausgehend vom Benutzungszustand
gemäß Fig. 14 näher dargestellt. Die Fig. 17 bis 20 zeigen die Zustände I bis IV,
wobei sich die Zustände voneinander durch axial unterschiedlich eingenommene Positionen
der Einstellhülse 27 unterscheiden. Letztlich sind das Kopplungselement 20 und das
Gegenkopplungselement 21 derart ausgebildet, dass beim Übergang von dem Benutzungszustand
in den Justierzustand und/oder von dem Justierzustand in den Benutzungszustand eine
Drehbewegung der Einstelleinrichtung 10 blockierbar ist. Dies ist dahingehend besonders
vorteilhaft, dass eine ungewünschte Verhakung und Drehung während dem Schalten zwischen
der Einstelleinrichtung 10 und der Kopplungseinrichtung 12 verhindert werden kann.
Letztlich kann eine Sicherung der Einstelleinrichtung 10 beim Schalten bzw. beim Übergang
von dem Benutzungszustand in den Justierzustand erreicht werden und/oder vice versa.
[0124] Fig. 17 zeigt, dass im Benutzungszustand (Zustand I) das Kopplungselement 20 noch
nicht in Eingriff mit dem Gegenkopplungselement 21 steht. Insbesondere greifen die
Zähne 22 des Kopplungselementes 20 nicht in das Gegenkopplungselement 21 ein.
[0125] Wird jedoch aufgrund einer Betätigung der Einstellhülse 27 in der gezeigten Ausführung
nach unten ein Schalten von dem Benutzungszustand in den Justierzustand veranlasst,
so ergibt sich eine Längsverschiebung der Einstellhülse 27, wie dies in Fig. 18 als
erster Schaltzustand (Zustand II) dargestellt ist. Bei diesem Schalten wird somit
das Kopplungselement 20 in Eingriff mit dem Gegenkopplungselement 21 gebracht, wobei
das zweite Kopplungsmittel 14 und die Volumenanzeige 9 zunächst noch in Eingriff sind
und bei weiterer Längsverschiebung der Einstellhülse 27 außer Eingriff kommen. In
diesem Zustand wird eine Drehbewegung, vorzugsweise um die Längsachse L, der Einstelleinrichtung
10, insbesondere der Einstellhülse 27 und/oder des Einstellmittels 23, blockiert.
[0126] Fig. 19 zeigt den zweiten Schaltzustand (Zustand III), wobei zur weiteren Überführung
in den Justierzustand das Einstellmittel 17 und die Einstellhülse 27 weiter in Richtung
des Schaftes 30 verschoben werden, wobei weiterhin das Kopplungselement 20 und das
Gegenkopplungselement 21 in Eingriff stehen und die Zahnräder 15 und 11 in Eingriff
gelangen.
[0127] Fig. 20 zeigt dann den Justierzustand (Zustand IV), wobei verdeutlicht wird, dass
im Justierzustand wieder eine Drehbewegung der Einstelleinrichtung 10 gewährleistet
wird, da das Kopplungselement 20 und das Gegenkopplungselement 21 nicht mehr in Eingriff
stehen und die Einstelleinrichtung 10, vorzugsweise das Einstellmittel 23, letztlich
nicht mehr blockiert wird und die Verstellanzeige 11 von dem Zahnrad 15 angetrieben
werden kann.
[0128] Somit ist nur im Schaltzustand bzw. im Übergang vom Benutzungszustand in den Justierzustand
und/oder von dem Justierzustand in den Benutzungszustand eine Blockierung der Drehbewegung
der Einstelleinrichtung 10, vorzugsweise des Einstellmittels 23, vorgesehen.
[0129] In der Fig. 21 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung
1 dargestellt, die eine Alternative zu der in den Fig. 3 bis 10 dargestellten Ausführungsform
zeigt. Fig. 21 zeigt in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt
einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung 1 gemäß einer vierten Ausführungsform,
wobei Teile der Pipettiervorrichtung 1 weggelassen sind.
[0130] Bei der in Fig.21 dargestellten Ausführungsform ist das Betätigungselement 16 separat
von der Einstelleinrichtung 10 ausgebildet. Das Eingriffsmittel 17 und das Betätigungselement
16 sind miteinander fest verbunden.
[0131] Das Betätigungselement 16 ist zum Verstellen der Kopplungseinrichtung 10 ausgebildet.
Das Betätigungselement 16 ist von außen für einen Benutzer der Pipettiervorrichtung
1 zugänglich. Das Betätigungselement 16 ist längsverschieblich, also verschieblich
entlang der Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 - angeordnet. Das Betätigungselement
16 ist derart ausgebildet, dass das Verstellen der Kopplungseinrichtung 10 mittels
des Betätigungselementes 16 einen Wechsel zwischen dem Benutzungszustand und dem Justierzustand
ermöglicht. Insbesondere bewirkt eine Längsverschiebung des Betätigungselements 16
eine Längsverschiebung des Eingriffsmittels 17. Dabei ist das Betätigungselement 16
durch einen Benutzer aus einer ersten Position, in der die Kopplungseinrichtung 10
den Benutzungszustand bewirkt, entlang der Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1
in eine zweite Position, in der die Kopplungseinrichtung 10 den Justierzustand bewirkt,
verschiebbar.
[0132] Bei dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass auf das Betätigungselement 16 und
auf das Eingriffsmittel 17 eine Rückstellkraft eines Rückstellmittels 35 der Pipettiervorrichtung
1 wirkt. Die Rückstellkraft des Rückstellmittels 35 wirkt einem Verschieben des Betätigungselements
16 aus der ersten Position (Benutzungszustand) in die zweite Position (Justierzustand)
entgegen. Übt der Benutzer auf das Betätigungselement in der zweiten Position keine
Kraft aus (z. B. wenn der Benutzer das Betätigungselement loslässt), bewirkt die Rückstellkraft
des Rückstellmittels 35 eine Längsverschiebung des Betätigungsmittels 16 von der zweiten
Position in die erste Position. Dabei wird das Eingriffsmittel 17 zusammen und gleichlaufend
mit dem Betätigungselement 16 verschoben.
[0133] Fig. 22 zeigt in einer schematischen perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt
einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung 1 gemäß einer fünften Ausführungsform,
wobei Teile der Pipettiervorrichtung 1 weggelassen sind. Die Pipettiervorrichtung
1 ist hier im Benutzungszustand dargestellt. In diesem Benutzungszustand ist die Verstellanzeige
11 von der Einstelleinrichtung 10 entkoppelt und steht nicht mit der Kopplungseinrichtung
12 in Eingriff. In diesem Benutzungszustand ist ein Verstellen der Verstellanzeige
11 zu vermeiden. Dazu ist hier vorgesehen, dass die Verstellanzeige 11 im Benutzungszustand
fixiert, insbesondere gegen ein Drehen um die Längsachse L der Pipettiervorrichtung
gesichert ist. Hierzu weist die Verstellanzeige 11 eine Sperr-Verzahnung 36, hier
an einer Innenseite der Verstellanzeige 11, und das Betätigungselement 16 eine dazu
komplementäre Sperr-Verzahnung 37, hier an einer Außenseite des Betätigungselements
16, auf. Das Betätigungselement 16 ist zum Wechseln vom Benutzungszustand in den Justierzustand
und umgekehrt entlang der Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 bewegbar. Das Betätigungselement
16 ist in Bezug auf die Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 drehfest ausgebildet
und kann in Umfangsrichtung der Pipettiervorrichtung 1, also um die Längsachse L,
nicht gedreht werden. Durch Betätigen des Betätigungselements 16 sind die Sperr-Verzahnung
37 des Betätigungselements 16 und die Sperr-Verzahnung 36 der Verstellanzeige 11 in
Eingriff und außer Eingriff bringbar. Im Benutzungszustand steht die Sperr-Verzahnung
37 des Betätigungselements 16 in Eingriff mit der Sperr-Verzahnung 36 der Verstellanzeige
11. In diesem Benutzungszustand verhindert dieses Ineingriffstehen ein Verstellen
der Verstellanzeige 11, insbesondere ein Drehen der Verstellanzeige 11 um die Längsachse
L Pipettiervorrichtung 1. Dieses Ineingriffstehen ist in Fig. 22 zu erkennen.
[0134] Fig. 23 zeigt in einer schematischen perspektivischen Darstellung die Pipettiervorrichtung
1 gemäß Fig. 22 im Justierzustand. Wird durch Betätigen, insbesondere Verschieben,
des Betätigungselements 16 von der (ersten) Position des Benutzungszustands (siehe
Fig. 22) in die (zweite) Position des Justierzustands (siehe Fig. 23) gewechselt,
so kommen die Sperr-Verzahnung 37 des Betätigungselements 16 und die Sperr-Verzahnung
36 der Verstellanzeige 11 außer Eingriff. Im Justierzustand ist die Verstellanzeige
11 verstellbar, insbesondere um die Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 drehbar.
[0135] Einzelne Aspekte der vorstehend beschriebenen Erfindung können unabhängig voneinander,
aber auch in beliebiger Kombination realisiert werden und vorteilhaft sein.
Bezugszeichenliste:
1 |
Pipettiervorrichtung |
21 |
Gegenkopplungselement |
1A |
Gehäuse |
22 |
Zähne von 20 |
1B |
Pipettenspitze |
23 |
Einstellmittel |
2 |
Verdrängereinrichtung |
24 |
Bedienelement |
3 |
Verdrängermittel |
25 |
Öffnung |
4 |
Verdrängergehäuse |
26A |
Betätigungsknopf von 19 |
5 |
Antriebseinrichtung |
26B |
Biegefeder von 19 |
6 |
oberer Anschlag |
26C |
Raste von 19 |
7 |
unterer Anschlag |
27 |
Einstellhülse |
8 |
Gegenanschlag |
27A |
Innenverzahnung von 27 |
9 |
Volumenanzeige |
28 |
Außenverzahnung von 27 |
9A |
Verzahnung von 9 |
29 |
Volumenanzeigeräder von 9 |
10 |
Einstelleinrichtung |
30 |
Schaft |
11 |
Verstellanzeige |
31 |
Antriebsstange von 5 |
11A |
Verstell-Verzahnung von 11 |
32 |
Rückstellmittel von 2 |
11B |
Zahlenrad von 11 |
33 |
Druckfeder |
12 |
Kopplungseinrichtung |
34 |
Nut von 27 |
13 |
erstes Kopplungsmittel von 12 |
35 |
Rückstellmittel für 16 |
14 |
zweites Kopplungsmittel von 12 |
36 |
Sperr-Verzahnung von 11 |
15 |
drittes Kopplungsmittel von 12 |
37 |
Sperr-Verzahnung von 16 |
16 |
Betätigungselement |
|
|
17 |
Eingriffsmittel |
A |
gemeinsame Achse von 12 |
18 |
Federmittel |
L |
Längsachse von 1 |
19 |
Halteeinrichtung |
B |
Achse von 9 |
20 |
Kopplungselement |
|
|
1. Pipettiervorrichtung (1) zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina, aufweisend
- eine Verdrängereinrichtung (2), insbesondere eine Kolben-Zylinder-Anordnung, mit
- einem Verdrängermittel (3), insbesondere einem Kolben, und
- einem Verdrängergehäuse (4), insbesondere einem Zylinder,
- eine Antriebseinrichtung (5) zum Bewegen des Verdrängermittels (3) im Verdrängergehäuse
(4),
- wobei eine Bewegung des Verdrängermittels (3) durch einen oberen Anschlag (6), einen
unteren Anschlag (7) und wenigstens einen Gegenanschlag (8) der Antriebseinrichtung
(5) und/oder des Verdrängermittels (3) begrenzt ist, so dass ein Hub des Verdrängermittels
(3) definiert ist,
- eine Volumenanzeige (9) zum Anzeigen eines dem Hub des Verdrängermittels (3) zugeordneten
bzw. mit dem Hub des Verdrängermittels (3) korrelierenden Pipettiervolumens,
- eine Einstelleinrichtung (10), die zum Verändern des Hubs des Verdrängermittels
(3), insbesondere zum Verändern der Position des oberen Anschlages (6), ausgebildet
ist,
- eine Verstellanzeige (11) zum Anzeigen eines Justierwertes des Hubs des Verdrängermittels
(3), und
- eine Kopplungseinrichtung (12), mittels der
- in einem Benutzungszustand die Einstelleinrichtung (10) mit der Volumenanzeige (9)
gekoppelt und von der Verstellanzeige (11) entkoppelt ist, wodurch eine Betätigung
der Einstelleinrichtung (10) eine Veränderung der Volumenanzeige (9) aber nicht der
Verstellanzeige (11) bewirkt, und
- in einem Justierzustand die Einstelleinrichtung (10) mit der Verstellanzeige (11)
gekoppelt und von der Volumenanzeige (9) entkoppelt ist, wodurch eine Betätigung der
Einstelleinrichtung (10) eine Veränderung der Verstellanzeige (11) aber nicht der
Volumenanzeige (9) bewirkt.
2. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei in dem Benutzungszustand und im Justierzustand
die Einstelleinrichtung (10) mit dem oberen Anschlag (6) gekoppelt ist, wodurch eine
Betätigung der Einstelleinrichtung (10) eine Veränderung der Position des oberen Anschlags
(6) bewirkt, insbesondere wobei eine auf die Einstelleinrichtung (10) ausgeübte Kraft
auf den oberen Anschlag (6) übertragen wird.
3. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei in einem Kalibrierzustand die Einstelleinrichtung
(10) mit der Volumenanzeige (9) gekoppelt und von dem oberen Anschlag (6) sowie von
der Verstellanzeige (11) entkoppelt ist, wodurch eine Betätigung der Einstelleinrichtung
(10) eine Veränderung der Volumenanzeige (9) aber nicht der Verstellanzeige (11) und
nicht der Position des oberen Anschlags (6) bewirkt.
4. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kopplungseinrichtung
(12) aufweist:
- wenigstens ein mit der Einstelleinrichtung (10) gekoppeltes erstes Kopplungsmittel
(13), bevorzugt ausgebildet als ein erstes Zahnrad,
- wenigstens ein mit der Volumenanzeige (9) koppelbares zweites Kopplungsmittel (14),
bevorzugt ausgebildet als ein zweites Zahnrad, und
- wenigstens ein mit der Verstellanzeige (11) koppelbares drittes Kopplungsmittel
(15), bevorzugt ausgebildet als ein drittes Zahnrad,
vorzugsweise wobei das erste Kopplungsmittel (13), das zweite Kopplungsmittel (14)
und das dritte Kopplungsmittel (15) drehbar um eine gemeinsame Achse (A) der Kopplungseinrichtung
(12) und verschiebbar entlang dieser gemeinsamen Achse (A) angeordnet sind.
5. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verstellanzeige
(11) wenigstens ein um eine Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung (1) drehbares
und eine Skala für einen Justierwert des Hubs des Verdrängermittels (3) anzeigendes
Zahlenrad (11B) aufweist.
6. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pipettiervorrichtung
(1) ein, bevorzugt von außen zugängliches, Betätigungselement (16) zum Verstellen
der Kopplungseinrichtung (12) aufweist, wobei das Verstellen der Kopplungseinrichtung
(12) mittels des Betätigungselements (16) einen Wechsel zwischen dem Benutzungszustand
und dem Justierzustand ermöglicht.
7. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 6, wobei das Betätigungselement (16) separat von
der Einstelleinrichtung (10) ausgebildet ist.
8. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Einstelleinrichtung (10) das Betätigungselement
(16) aufweist,
vorzugsweise wobei eine Einstellhülse (27) der Einstelleinrichtung (10) das Betätigungselement
(16) bildet,
vorzugsweise wobei die Einstellhülse (27) zum Verändern des Hubs des Verdrängermittels
(3) und zum Verändern der Volumenanzeige (9) drehbar um eine Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1) ausgebildet ist,
vorzugsweise wobei die Einstellhülse (27) zum Verstellen der Kopplungseinrichtung
(12) in den Benutzungszustand und/oder Justierzustand entlang der Längsachse (L) der
Pipettiervorrichtung (1) bewegbar ist und
vorzugsweise wobei die Einstellhülse (27) durch eine Halteeinrichtung (19) der Pipettiervorrichtung
(1) in axial unterschiedlichen Positionen lösbar fixierbar ist.
9. Pipettiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kopplungseinrichtung
(12) ein Eingriffsmittel (17) zum Verändern der Position der Kopplungseinrichtung
(12), insbesondere zur axialen Verlagerung der Kopplungseinrichtung (12) entlang der
gemeinsamen Achse (A) der Kopplungseinrichtung (12) aufweist,
vorzugsweise wobei das Eingriffsmittel (17) entlang einer Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1) bewegbar ist,
vorzugsweise wobei das Eingriffsmittel (17) durch das Betätigungselement (16) angetrieben
in unterschiedlichen Endpositionen anordnenbar ist,
vorzugsweise wobei das Eingriffsmittel (17) das zweite Kopplungsmittel (14) zumindest
bereichsweise umgreift,
vorzugsweise wobei das Eingriffsmittel (17) und das Betätigungselement (16) einteilig
ausgeführt sind.
10. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 7 und 9, wobei auf das Betätigungselement (16)
beim Bewegen zwischen den Endpositionen entlang einer Teilstrecke die Federkraft eines
Federmittels (18) der Pipettiervorrichtung (1) wirkt, vorzugsweise wobei das Federmittel
(18) am Betätigungselement (16) und/oder am Eingriffsmittel (17) angeordnet ist.
11. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 8 und 9, wobei die Einstellhülse (27) und das Eingriffsmittel
(17) gegeneinander drehbar gelagert und/oder längsverschieblich verbunden sind.
12. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 8 und 9 und optional 11, wobei zur Kopplung des
Eingriffsmittels (17) mit der Einstelleinrichtung (10) das Eingriffsmittel (17) ein
Kopplungselement (20) und die Einstelleinrichtung (10) ein Gegenkopplungselement (21)
aufweisen, wobei das Kopplungselement (20) und das Gegenkopplungselement (21) derart
ausgebildet sind, dass beim Übergang von dem Benutzungszustand in den Justierzustand
und/oder von dem Justierzustand in den Benutzungszustand eine Drehbewegung der Einstelleinrichtung
(10) blockierbar ist.
13. Pipettiervorrichtung (1) zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, aufweisend
- eine Verdrängereinrichtung (2), insbesondere eine Kolben-Zylinder-Anordnung, mit
- einem Verdrängermittel (3), insbesondere einem Kolben, und
- einem Verdrängergehäuse (4), insbesondere einem Zylinder,
- eine Antriebseinrichtung (5) zum Bewegen des Verdrängermittels (3) im Verdrängergehäuse
(4),
- wobei eine Bewegung des Verdrängermittels (3) durch einen oberen Anschlag (6), einen
unteren Anschlag (7) und wenigstens einen Gegenanschlag (8) der Antriebseinrichtung
(5) und/oder des Verdrängermittels (3) begrenzt ist, so dass ein Hub des Verdrängermittels
(3) definiert ist, und
- eine Verstellanzeige (11) zum Anzeigen eines Justierwertes des Hubs des Verdrängermittels
(3),
wobei in einem Justierzustand der Hub des Verdrängermittels (3) verstellbar ist und
die Verstellanzeige (11) verstellbar, insbesondere um eine Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1) drehbar, ist und
wobei in einem Benutzungszustand der Hub des Verdrängermittels (3) verstellbar und
die Verstellanzeige (11) fixiert, insbesondere gegen ein Drehen um die Längsachse
(L) der Pipettiervorrichtung (1) gesichert, ist.
14. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 14, wobei
- die Pipettiervorrichtung (1) ein, bevorzugt von außen zugängliches, Betätigungselement
(16) zum Überführen der Pipettiervorrichtung (1) vom Benutzungszustand in den Justierzustand
und umgekehrt aufweist,
- das Betätigungselement (16) zum Überführen der Pipettiervorrichtung (1) vom Benutzungszustand
in den Justierzustand und umgekehrt entlang der Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1) bewegbar ist,
- das Betätigungselement (16) in Bezug auf die Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1) drehfest ausgebildet ist,
- die Verstellanzeige (11) eine Sperr-Verzahnung (36) und das Betätigungselement (16)
eine dazu komplementäre Sperr-Verzahnung (37) aufweisen,
- durch Bewegen des Betätigungselements (16) entlang der Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1) die Sperr-Verzahnung (37) des Betätigungselements (16) und die Sperr-Verzahnung
(36) der Verstellanzeige (11) in Eingriff und außer Eingriff bringbar sind,
- im Benutzungszustand die Sperr-Verzahnung (37) des Betätigungselements (16) in Eingriff
mit der Sperr-Verzahnung (36) der Verstellanzeige (11) steht und
- im Justierzustand die Sperr-Verzahnung (37) des Betätigungselements (16) und die
Sperr-Verzahnung (36) der Verstellanzeige (11) außer Eingriff stehen.