[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines metallischen Bandes, wobei
das Band in einer Walzstraße mittels einer Anzahl an Walzgerüsten aus einer Bramme
ausgewalzt wird, wobei die zu walzende Bramme aus einzelnen Teilbrammen zusammengesetzt
wird, wobei das Zusammensetzen der einzelnen Teilbrammen in einer Brammenverbindungsvorrichtung
erfolgt, in der ein Abschnitt der in Walzrichtung vorne liegenden Teilbramme sowie
ein Abschnitt der in Walzrichtung hinten liegenden Teilbramme abgetrennt und die beiden
Teilbrammen an den Trennstellen zusammengefügt werden. Des weiteren betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zum Herstellen eines metallischen Bandes.
[0002] Beispielsweise aus der
WO 2017/140886 A1 ist es bekannt, in einer Gieß-Walz-Anlage Stahlbänder dadurch im Semi-Endlos-Walzbetrieb
oder im Endlos-Walzbetrieb herzustellen, dass in einer oder in mehreren Gießmaschinen
Brammen hergestellt werden, die vor der Walzstraße miteinander verbunden werden. In
dem genannten Dokument wird hierzu eine Brammenverbindungsvorrichtung beschrieben,
mit der zwei hintereinander angeordnete Brammen miteinander verbunden werden können.
Dies erfolgt hier durch einen Reibschweißvorgang, bei dem die beiden zu verbindenden
Brammen relativ zueinander oszillieren und dabei aneinander gepresst werden.
[0003] Wenn hier und nachfolgend von Brammen gesprochen wird, sind hierunter grundsätzlich
auch Vorbänder zu verstehen, die entsprechend miteinander verbunden werden, um sie
in einem kontinuierlich arbeitenden Walzprozess auswalzen zu können.
[0004] Beim Walzen eines Bandes kommt es generell stets darauf an, dass definierte Prozessbedingungen
aufrechterhalten werden, so dass ein hohes Maß an Prozesssicherheit sichergestellt
werden kann. Gleichermaßen kann hierdurch die Qualität des zu walzenden Bandes gewährleistet
werden. Dabei ist es mitunter schwierig, die maßgeblichen Daten zu erfassen, um bevorzugt
in einem geregelten Prozess den Walzprozess entsprechend zu beeinflussen.
[0005] Der Erfindung liegt die Auf gab e zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so fortzubilden und eine entsprechende Vorrichtung bereitzustellen, mit dem bzw.
mit der es möglich ist, eine verbesserte Überwachung des Herstellungsprozesses des
Bandes zu ermöglichen und möglichst frühzeitig auf Fehler beim Vorprodukt (Bramme
oder Vorband) zu reagieren. Damit soll die Qualität des hergestellten Bandes erhöht
werden können.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abtrennen
und vor dem Zusammenfügen der beiden Teilbrammen eine Vermessung zumindest einer der
beiden Teilbrammen an der Trennstelle erfolgt.
[0007] Bevorzugt erfolgt das Walzen in der Walzstraße in einem kontinuierlichen Prozess.
[0008] Die Vermessung der Teilbramme kann eine Erfassung geometrischer Größen der Teilbramme
an der Trennstelle umfassen, insbesondere die Erfassung des Querschnittprofils und/oder
der Keiligkeit der Teilbramme.
[0009] Die Vermessung der Teilbramme kann alternativ oder additiv auch eine Erfassung von
Eigenschaften der Oberfläche der Teilbramme an der Trennstelle umfassen, insbesondere
die Erfassung von Oberflächendefekten und/oder der Mikrostruktur und/oder des Vorhandenseins
von Zunder.
[0010] Weiterhin kann die Vermessung der Teilbramme alternativ oder additiv eine Erfassung
der Temperatur und/oder der Temperaturverteilung der Teilbramme an der Trennstelle
umfassen.
[0011] Schließlich kann die Vermessung der Teilbramme alternativ oder additiv auch eine
Erfassung der chemischen Zusammensetzung der Teilbramme an der Trennstelle umfassen,
insbesondere des Lösungszustands oder Ausscheidungszustands von Elementen.
[0012] Bevorzugt werden die aus der Vermessung gewonnenen Daten einer Steuerung zugeführt,
die aus den Messdaten Steuerungsdaten für den Walzprozess generiert und an die Walzstraße
ausgibt.
[0013] Hierbei ist insbesondere dann vorgesehen, dass die an die Walzstraße ausgegebenen
Steuerungsdaten solche sind, die Heizelemente oder Kühlelemente vor, in und/oder hinter
der Walzstraße betreffen.
[0014] Alternativ oder additiv können die an die Walzstraße ausgegebenen Steuerungsdaten
solche sein, die die Walzgeschwindigkeit betreffen.
[0015] Alternativ oder additiv können die an die Walzstraße ausgegebenen Steuerungsdaten
auch solche sein, die die Größe der Stiche (d. h. die Größe des Walzspalts) in den
einzelnen Walzgerüsten betreffen.
[0016] Schließlich können die an die Walzstraße ausgegebenen Steuerungsdaten alternativ
oder additiv auch solche sein, die die Einstellungen der die Geometrie des Bands beeinflussenden
Stellglieder, wie Schiebepositionen der Walzen, Biegekräfte auf die Walzen und relative
Positionen der Arbeitswalzen zueinander (Geometrie des Walzspalts), betreffen.
[0017] In der Steuerung können Vergleichsdaten gespeichert sein, wobei die Steuerungsdaten
generiert werden, indem eine Berücksichtigung der Vergleichsdaten erfolgt. Hierbei
ist insbesondere an die Nutzung von Methoden der Künstlichen Intelligenz gedacht.
Beispiele für derartige Methoden der künstlichen Intelligenz sind neuronale Netzwerke,
adaptive Algorithmen, evolutionäre Algorithmen, genetische Algorithmen, oder Ähnliches.
Bekannt sind hierzu, und müssen daher hier nicht weiter beschrieben werden, beispielsweise
Bayes'sche Zuverlässigkeitsnetzwerke (Bayesian belief network), Entscheidungsbäume
(decision tree), hidden Markov-Modelle, fallorientierte Überlegung (case-based reasoning),
k-nächste Nachbarn, sich selbst organisierende Karten (self-organizing maps), fallorientiertes
Lernen (instancebased learning), Stützvektormaschinen (Support Vector Machine), künstliche
Neuronale Netzwerke (ANN: Artificial Neural Network), rekurrente neuronale Netze (RNN:
recurrent neural network), tiefe neurale Netze (DNN: deep neural network) oder faltende
neuronale Netze (CNN: convolutional neural network). Auch Kombinationen dieser Methoden
können zum Einsatz kommen.
[0018] Die Vorrichtung zum Herstellen eines metallischen Bandes, umfassend eine Walzstraße,
in der das Band mittels einer Anzahl an Walzgerüsten aus einer Bramme ausgewalzt werden
kann, sowie eine Brammenverbindungsvorrichtung, mit der die zu walzende Bramme aus
einzelnen Teilbrammen zusammengesetzt werden kann, wobei die Brammenverbindungsvorrichtung
Schneidmittel umfasst, mit denen ein Abschnitt der in Walzrichtung vorne liegenden
Teilbramme sowie ein Abschnitt der in Walzrichtung hinten liegenden Teilbramme abgetrennt
werden kann, sowie Verbindungsmittel zum Zusammenfügen der beiden Teilbrammen an der
Trennstelle ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch Messmittel, mit denen eine Vermessung
zumindest einer der beiden Teilbrammen an der Trennstelle erfolgen kann.
[0019] Die Messmittel können mindestens ein taktiles Messelement umfassen, mit dem eine
Erfassung geometrischer Größen der Teilbramme an der Trennstelle erfolgen kann. Alternativ
oder additiv können die Messmittel auch mindestens ein berührungsloses Messelement,
insbesondere ein Lasermessmittel, umfassen, mit dem eine Erfassung geometrischer Größen
der Teilbramme an der Trennstelle erfolgen kann.
[0020] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Messmittel Temperaturmessmittel sind, mit
denen eine Erfassung der Temperatur und/oder der Temperaturverteilung der Teilbramme
an der Trennstelle erfolgen kann.
[0021] Die Messmittel stehen bevorzugt mit einer Steuerung in Verbindung, wobei die Steuerung
ausgebildet ist, aus den Messdaten der Messmittel Steuerungsdaten für den Walzprozess
zu generieren und diese an die Walzstraße auszugeben. In diesem Falle ist bevorzugt
vorgesehen, dass die Steuerung mit mindestens einem Heizelement, mit mindestens einem
Kühlelement, mit einem Mittel zur Einstellung der Walzgeschwindigkeit und/oder mit
mindestens einem Mittel zur Einstellung des Walzspalts eines Walzgerüsts in Verbindung
steht.
[0022] Zwischen der Walzstraße und einem in Walzrichtung nachfolgenden Haspel kann mindestens
eine Schneidvorrichtung, insbesondere eine Schere, angeordnet sein, wobei mit der
mindestens einen Schneidvorrichtung solche Abschnitte des gewalzten Bandes abgeschnitten
werden, die Ausschuss sind oder die Material enthalten, welches nicht einer vorgegebenen
Spezifikation genügt. Mit der genannten Schneidvorrichtung (Schere) kann vor dem Haspel
ein Schnitt vorgenommen werden, mit dem Ausschuss minimiert bzw. nicht spezifikationsgemäßes
Material entfernt werden kann.
[0023] Die erwähnte Messung im Bereich der Trennstelle der Teilbramme kann dabei direkt
am (durch den Schnitt) freigelegten Querschnitt der Teilbramme erfolgen, der durch
den Schneidvorgang vor dem Zusammenschweißen vorliegt; genauso kann aber darüber hinaus
auch ein weiterer, sich in Walzrichtung anschließender Abschnitt der Teilbramme betrachtet
werden (beispielsweise wenn es um die Erfassung der Temperatur der Oberseite und der
Unterseite der Teilbramme geht).
[0024] Gemäß dem vorliegenden Konzept werden somit Messinstrumente im Bereich der Brammenverbindungsvorrichtung
und dort vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zu der Trenneinrichtung und der Fügeeinrichtung
installiert. Damit kann insbesondere der nicht von der Fügung (Schweißung) beeinflussten
Bereich der Bramme, insbesondere der Dünnbramme oder des Vorbandes, betrachtet werden.
Wird im Bereich der Trennstelle beispielsweise auf der Oberfläche der Schnittebene
die Temperaturverteilung gemessen, so hat diese auch eine wesentliche Aussagekraft
für die Bereiche, die nicht in unmittelbarer Nähe der Trennstelle liegen. Somit nutzt
das vorgeschlagene Konzept die Möglichkeit der Erfassung von Messwerten, die ohne
Verwendung der Brammenverbindungsvorrichtung nicht vorliegen würden; vielmehr wird
besagte Oberfläche erst aufgrund des Trennschnitts für eine Messung zugänglich.
[0025] Gemäß dem vorliegenden Vorschlag wird also ein Endlos-Walzverfahren ermöglicht, bei
dem eine Brammenverbindungsvorrichtung zum Einsatz kommt, wobei durch die vorgeschlagene
Vorgehensweise homogene Produkteigenschaften im fertigen Band erzielt werden können.
[0026] Vorgesehen ist somit ein Verbinden von (Dünn-)Teilbrammen oder Vorbändern mittels
der Brammenverbindungsvorrichtung, wobei unter Einsatz zusätzlicher Messeinrichtungen
eine besonders vorteilhafte Datenerfassung erfolgen kann und dann gegebenenfalls direkt
auf Stellglieder der Walzstraße Einfluss genommen wird, um die technische Anforderung
für ausreichend homogene Produkteigenschaften zu erfüllen. Das Verfahren kann in konventionellen
Warmbandstraßen oder in Gieß-Walz-Anlagen (CSP-Anlagen) angewendet werden.
[0027] Hierbei wird es möglich, einerseits einen Endlos-Walzprozess mit den bekannten Vorteilen
(wie erhöhter Gleichmäßigkeit, Reproduzierbarkeit und Stabilität) zu gewährleisten
und andererseits mittels der genannten Messungen und sich anschließenden Berechnungen,
Steuerungen bzw. Regelungen auf Prozessstörungen zu reagieren, so dass durch gezielte
Prozessänderungen die gewünschten und spezifizierten Produkteigenschaften trotz Abweichungen
während der zurückliegenden Prozessstufen sicher und reproduzierbar eingestellt oder
übertroffen werden können.
[0028] Als Brammenverbindungsvorrichtung kommen insbesondere Reibschweißvorrichtungen zum
Einsatz, wie sie in der oben genannten
WO 2017/140886 A1 beschrieben sind.
[0029] Mit der Brammenverbindungsvorrichtung in einer konventionellen Warmbandstraße oder
einer Gieß-Walz-Anlage können also Vorbänder oder Dünnbrammen verbunden und anschließend
gemeinsam gewalzt werden.
[0030] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Anlage zur Herstellung eines metallischen Bandes, wobei hinter zweier
Tunnelöfen eine Brammenverbindungsvorrichtung angeordnet ist sowie hinter derselben
eine Walzstraße, und
- Fig. 2
- schematisch zwei Teilbrammen, die sich in der Brammenverbindungsvorrichtung befinden,
wobei von der vorderen Teilbramme ein Abschnitt abgeschnitten wurde und an dieser
Teilbramme ein Messvorgang vorgenommen wird.
[0031] In Figur 1 ist eine Anlage schematisch dargestellt, mit der ein Stahlband produziert
werden kann.
[0032] Zunächst wird in zwei Gießmaschinen 10 jeweils eine Bramme hergestellt, die eine
gewisse Länge aufweist. Die Brammen gelangen in einen Tunnelofen 11, in dem sie auf
einer definierten Temperatur gehalten werden. In Walzrichtung R nachgelagert ist eine
Walzstraße 1, die eine Anzahl Walzgerüste 2 aufweist. Zwischen dem Ende des Tunnelofens
11 und der Walzstraße 2 befindet sich eine Brammenverbindungsvorrichtung 4. Diese
dient dazu, die Brammen aus den Tunnelöfen 11 miteinander zu verbinden und sie in
die Walzstraße 1 zu leiten, so dass in der Walzstraße ein kontinuierlicher Walzprozess
stattfinden kann, der generell vorteilhaft mit Blick auf die Prozessstabilität und
die Qualität des herzustellenden Bandes ist.
[0033] Generell gilt, dass beim Einsatz der Brammenverbindungsvorrichtung folgende drei
Produktionsmodi ermöglicht sind:
Zunächst kann im Batch-Modus gefahren werden (Einzelbrammenwalzen, einzelne Brammen
aus einer oder mehreren Gießmaschinen).
[0034] Weiterhin kann im Semi-Endlos-Modus gefahren werden (Mehrfachbrammenwalzen, Mehrfach-Brammen
aus einer oder mehreren Gießmaschinen). Schließlich kann im Modus des Endlos-Walzens
gefahren werden (verschweißte Brammen aus zwei oder mehreren Gießmaschinen).
[0035] Unabhängig vom Verhältnis Summengeschwindigkeit der vorhandenen Stränge und Walzgeschwindigkeit
spricht man beim Walzen von verschweißten Brammen von einem Endlos-Walzmodus. Es ändert
sich je nach Anzahl der verschweißten Bänder oder Brammen lediglich die Länge der
Endlos-Sequenz. Diese ist umso länger, je mehr der Betrag des Quotienten aus Summengießgeschwindigkeit
und Walzgeschwindigkeit sich dem Wert "1" nähert.
[0036] Hier kann die Massenflussbedingung herangezogen werden:

mit:
- iENDLOS:
- Anzahl der möglichen Brammen in einer Sequenz beim Endlos-Walzen
- iMAX:
- Maximale Anzahl von Brammen im Tunnelofen (Start der Endlos-Walzsequenz)
- iMIN:
- Minimale Anzahl von Brammen im Tunnelofen (Ende der Endlos-Walzsequenz)
- iG:
- Anzahl der Gießmaschinen
- vG:
- Gießgeschwindigkeit
- vw:
- Walzgeschwindigkeit
[0037] In Abgrenzung zu den Gieß-Walz-Konzepten besteht also beim Endlos-Walzen keine feste
Kopplung zwischen den Prozessstufen Gießen und Walzen. Es kann somit endlos gewalzt
werden, ohne dass ein darüberhinausgehender Endlos-Prozess existiert, bei dem das
gewalzte Band mit der Bramme der Gießmaschine verbunden ist.
[0038] Aus Sicht der gesamten Gieß-Walz-Anlage sind also nur zwei Betriebsmodi in Gebrauch,
nämlich der Batch-Modus und der Semi-Endlos-Modus.
[0039] Im Unterschied zum Semi-Endlos-Modus, wie er von CSP-Anlagen bekannt ist, kommt es
beim Endlos-Walzen nach Verschweißen der Brammen allerdings nicht zu einer Minderung
der Produktionsmenge, weil beide Gießstränge mit hoher bzw. unverändert hoher Gießgeschwindigkeit
betrieben werden können.
[0040] Angestrebt wird generell eine möglichst homogene Eigenschaft des herzustellenden
Bandes, sowohl über dessen Länge, dessen Breite und dessen Dicke.
[0041] Konstante Prozessbedingungen beim Warmwalzen und dadurch konstante Eigenschaften
nach dem Warmwalzen sind charakteristische Merkmale von Endlos-Prozessen und führen
grundsätzlich zu erhöhter Prozessstabilität in den darauffolgenden Verarbeitungsschritten
und zu höherer Produktqualität danach. Das betrifft u.a. Geometrie, Oberflächenqualität
und Materialeigenschaften. Alle diese Eigenschaften sind über Bandlänge, Bandbreite
und Banddicke nahezu konstant, was auch beinhaltet, dass die sonst üblichen großen
Abweichungen an Bandkopf und Bandende vermieden werden.
[0042] Um dies erfindungsgemäß zu gewährleisten, ist folgendes vorgesehen:
In Figur 2 ist schematisch dargestellt, wie in der Brammenverbindungsvorrichtung 4
zwei Brammen 3, nämlich eine in Walzrichtung R vorne liegende Teilbramme 3a und eine
in Walzrichtung hinten liegende Teilbramme 3b, miteinander verbunden werden, um dem
kontinuierlichen Walzprozess in der Walzstraße 1 zugeführt zu werden.
[0043] In der Brammenverbindungsvorrichtung 4 sind hierzu Schneidmittel 8 vorgesehen, insbesondere
ausgeführt als Stanzschere, mit dem das hintere Ende der Teilbramme 3a sowie das vordere
Ende der Teilbramme 3b beschnitten werden kann. Für die vorne liegende Teilbramme
3a ist ein Abschnitt 5 dargestellt, der mittels der Schneidmittel 8 abgetrennt wurde.
Hierdurch liegt nunmehr an der Trennstelle 6 eine glatte Stirnfläche 12 der vorderen
Teilbramme 3a vor. Analoges gilt für die Teilbramme 3b, was allerdings in Figur 2
nicht dargestellt ist.
[0044] Erfindungswesentlich ist, dass nach dem Abtrennen und vor dem Zusammenfügen der beiden
Teilbrammen 3a, 3b, wie in Figur 2 dargestellt, eine Vermessung zumindest einer der
beiden Teilbrammen 3a, 3b an der Trennstelle 6 erfolgt. Hierzu wird auf die schematisch
angedeuteten Messmittel 9 Bezug genommen, die beispielsweise die Stirnfläche 12 geometrisch
vermessen können.
[0045] In ähnlicher Weise ist es aber auch möglich, dass die Messmittel, als Temperaturmessmittel
ausgebildet, die den Verlauf der Temperatur über der Breite und der Höhe der Teilbramme
3a erfassen. Dieses Temperaturprofil ist insbesondere vor dem erst noch stattfindenden
Verschweißvorgang charakteristisch auch für den weiter vorne liegenden Bereich der
Teilbramme 3a.
[0046] Wie in den Figuren dargestellt, liefern die Messmittel 9 Informationen an eine Steuerung
7, die ihrerseits wiederum auf die Walzstraße 1 Einfluss nehmen kann, wie es in Figur
1 angedeutet ist.
[0047] Die Kombination hochauflösender Messverfahren und spezieller Berechnungsverfahren
auf der Basis physikalischer Modelle und/oder künstlicher Intelligenz bieten die Möglichkeit,
Abweichungen von den vorgegebenen Prozessbedingungen im Rahmen einer Echtzeitanalyse
zu detektieren, zu analysieren und zu beheben, also auf unerwartete kontinuierliche
oder diskontinuierliche, regelmäßige oder sporadische Prozessstörungen unmittelbar
zu reagieren, so dass durch gezielte Prozessänderungen auf der Basis leistungsfähiger
Steuerungen und Regelungen die spezifizierten Produkteigenschaften trotz Abweichungen
während der zurückliegenden Prozessstufen sicher, reproduzierbar und konstant eingestellt
können.
[0048] Im Einzelnen können insbesondere die folgenden Messgrößen, die Einfluss auf die Walzstabilität
einerseits und die Produktqualität andererseits haben, per Messmittel 9 erfasst werden:
Es kann die Geometrie der Dünnbramme oder des Vorbandes ermittelt werden, insbesondere
das Profil und die Keiligkeit.
[0049] Es kann die Oberflächenbeschaffenheit der Dünnbramme oder des Vorbandes erfasst werden,
insbesondere Oberflächendefekte, die Beschaffenheit und die Gleichmäßigkeit von Zunder.
[0050] Es kann die Temperaturverteilung auf der Ober- und Unterseite der Dünnbramme oder
des Vorbandes erfasst werden.
[0051] Es kann die Temperaturverteilung auf der Ober- und Unterseite der Dünnbramme oder
des Vorbandes nach der Entzunderung der Oberfläche erfasst werden.
[0052] Es kann die Temperaturverteilung in der Schnittebene (Stirnfläche) der Dünnbramme
oder des Vorbandes erfasst werden.
[0053] Es kann die chemische Zusammensetzung auf der Ober- und Unterseite und/oder in der
Schnittebene (Stirnfläche) der Dünnbramme oder des Vorbandes erfasst werden.
[0054] Es kann die Mikrostruktur auf der Ober- und Unterseite und/oder in der Schnittebene
(Stirnfläche) der Dünnbramme oder des Vorbandes erfasst werden.
[0055] Es kann der Lösungszustand bzw. Ausscheidungszustand bestimmter Elemente auf der
Ober- und Unterseite und/oder in der Schnittebene (Stirnfläche) der Dünnbramme oder
des Vorbandes erfasst werden.
[0056] Für die Untersuchung des Bereichs nahe der Schweißnaht bzw. an der Trennstelle kann
ein Messtaster eingesetzt werden, möglich ist auch der Einsatz eines Lasers, der auf
die Oberfläche und die Schnittfläche projiziert wird. Damit können Unterschiede zu
einem Referenzzustand ermittelt werden, insbesondere hinsichtlich möglicher Verformungen.
[0057] Im Rahmen einer detaillierten Analyse der so gewonnenen Messwerte können insbesondere
unter Verwendung physikalischer Modelle und/oder verschiedenartiger Methoden künstlicher
Intelligenz Rückschlüsse auf den Prozess gezogen werden; es können auch die Auswirkungen
auf die Bandeigenschaften und soweit möglich auf die späteren Produkteigenschaften
prognostiziert und die Notwendigkeit von Interventionen bewertet werden.
[0058] Insbesondere können Antworten auf folgende Fragen abgeleitet werden:
Betreffend die Geometrie: Wie wirken sich die gemessenen Anomalien hinsichtlich Profil
und Keiligkeit und die daraus mittels Berechnungen abgeleiteten relevanten Größen,
mit deren Hilfe der Zustand des Bands im Hinblick auf Profil und Planheit und teilweise
auch Bandlauf und Walzstabilität umfassend charakterisiert werden kann, auf das Verhalten
während der folgenden Prozessschritte und die Eigenschaften von Zwischen- und Endprodukt
aus?
[0059] Betreffend die Temperatur: Wie wirken sich die gemessenen Temperaturverteilungen
und die daraus mittels Berechnungen abgeleiteten relevanten Größen, mit deren Hilfe
der Zustand des Bands im Hinblick auf Profil und Planheit und teilweise auch Bandlauf
und Walzstabilität umfassend charakterisiert werden kann, auf das Verhalten während
der folgenden Prozessschritte und die Eigenschaften von Zwischen- und Endprodukt aus?
[0060] Betreffend die Werkstoffeigenschaften: Wie wirken sich die gemessenen Abweichungen
der Werkstoffeigenschaften und die daraus mittels Berechnungen abgeleiteten relevanten
Größen, mit deren Hilfe der Zustand des Bands im Hinblick auf Umformfestigkeit und
Verformbarkeit, auf Verfestigungs- und Entfestigungsverhalten und teilweise auch auf
Bandlauf und Walzstabilität umfassend charakterisiert werden kann, auf das Verhalten
während der folgenden Prozessschritte und die Eigenschaften von Zwischen- und Endprodukt
aus?
[0061] Im Falle der Detektion eines Oberflächenfehlers kann beim Abwickeln des Coils die
Stelle zum Zeitpunkt einer Messung mittels Tracking ermittelt werden. Aufgrund der
Analyse der Messung können gegebenenfalls Aussagen zum Ursprung bzw. Entstehungszeitpunkt
des Defekts getroffen werden. Dies ist gegebenenfalls erst nach der Analyse zahlreicher
ähnlicher bzw. verwandter Vorgänge möglich, so dass an dieser Stelle insbesondere
geeignete Methoden und Algorithmen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz zum
Einsatz kommen, die die Ableitung geeigneter Maßnahmen und Eingriffe ermöglichen,
sofern ausreichend große Mengen an Messwerten vorliegen und demzufolge zunehmend wiederkehrende
Muster erkannt werden können.
[0062] Wie bereits erläutert, werden die erfassten Messwerte vom Messmittel 9 zur Steuerung
7 geleitet und hier verarbeitet. Mit Hilfe der verfügbaren Stellglieder, auf die die
Steuerung 7 einwirkt, können dann insbesondere die folgenden Interventionen vorgenommen
werden:
Heizelemente (wie beispielsweise induktive Heizungen oder Strahlrohre) oder Kühlelemente
wie beispielsweise Zwischengerüstkühlungen können dazu verwendet werden, Temperaturunterschiede
über der Bandlänge auszugleichen und damit die Walzbedingungen möglichst konstant
zu halten.
[0063] Heizelemente (wie beispielsweise induktive Heizungen oder Strahlrohre) oder Kühlelemente
wie beispielsweise Zwischengerüstkühlungen können dazu verwendet werden, Temperaturabweichungen
infolge eines nicht korrekten bzw. genauen Setups auszugleichen.
[0064] Heizelemente (wie beispielsweise induktive Heizungen oder Strahlrohre) oder Kühlelemente
wie beispielsweise Zwischengerüstkühlungen können dazu verwendet werden, Temperaturabweichungen
infolge Prozessabweichungen oder Prozessstörungen (z.B. Ofentemperatur, Verweildauer
im Ofen) oder allgemein Prozessabweichungen (z.B. chemische Zusammensetzung, Geometrie)
auszugleichen oder abzumildern.
[0065] Heizelemente (wie beispielsweise induktive Heizungen oder Strahlrohre) oder Kühlelemente
wie beispielsweise Zwischengerüstkühlungen können dazu verwendet werden, regelmäßige
oder sporadische Temperaturdiskontinuitäten, die aus den vorgelagerten Prozessschritten
resultieren (z.B. Einspannungen beim Schneiden und Schweißen der beiden Teilbrammen
3a, 3b; Auflagebereiche im Wiedererwärmofen) auszugleichen oder abzumildern.
[0066] Heizelemente (wie beispielsweise induktive Heizungen oder Strahlrohre) oder Kühlelemente
wie beispielsweise Zwischengerüstkühlungen können dazu verwendet werden, Abweichungen
hinsichtlich der Menge und/oder der Beschaffenheit des gebildeten Zunders auszugleichen
oder abzumildern.
[0067] Eine Erhöhung oder eine Reduzierung der Walzgeschwindigkeit können Temperaturunterschiede
über der Bandlänge ausgleichen und damit die Walzbedingungen möglichst konstant halten
oder das Temperaturniveau insgesamt erhöhen oder absenken.
[0068] Wenn also beispielsweise an der Trennstelle eine zu geringe Temperatur an der Oberseite
und/oder Unterseite der Teilbramme festgestellt wird oder eine zu geringe Temperatur
gemittelt über den vermessenen Querschnitt der Stirnfläche der Teilbramme, kann dieses
Messergebnis nach Zuleitung zu der Steuerung 7 von dieser dahingehend verarbeitet
werden, dass die Walzgeschwindigkeit erhöht wird, um ein zu starkes Abkühlen der zu
walzenden Bramme zu verhindern. Im umgekehrten Fall (zu hohe Temperatur) kann die
Walzgeschwindigkeit herabgesetzt werden.
[0069] Eine Veränderung der Abnahmeverteilung in der Fertigstraße kann durchgeführt werden,
um das Verfestigungs- und Entfestigungsverhalten zu beeinflussen und damit den Einfluss
von Abweichungen von Temperatur, chemischer Zusammensetzung, Mikrostruktur und Lösungszustand
bzw. Ausscheidungszustand bestimmter Elemente auszugleichen oder abzumildern.
[0070] Stellglieder wie Schiebepositionen der Walzen, Biegekräfte auf die Walzen und relative
Positionen der Arbeitswalzen zueinander (Geometrie des Walzspalts) können dazu verwendet
werden, die Geometrie des Bandes im Walzspalt und die Massenflussverhältnisse im Walzspalt
und in der Folge die Stabilität des Walzprozesses zu beeinflussen, um Abweichungen
beispielsweise im Hinblick auf Profil und Planheit auszugleichen oder abzumildern.
[0071] Die in die Brammenverbindungsvorrichtung integrierte Schneidmittel können auch genutzt
werden, um Material, das entweder aus prozessbedingten Übergangsbereichen stammt (z.B.
Wechsel von Geometrie oder Werkstoff, Prozesse des Anfahrens o.ä.) oder aus anderweitigen
Gründen nicht den Anforderungen und Spezifikationen entspricht (d.h. Ausschuss), vor
dem Walzen zu entfernen.
[0072] Die Schneidmittel (Schere) vor dem Haspel, die nach dem Endlos-Walzen in der Walzstraße
1 das fertige Band in Einzelstücke teilt und so wieder einen diskontinuierlichen Prozess
einleitet, kann so eingesetzt werden, dass sich der Bereich des Bandes, der in Folge
des Schweißprozesses die größten Abweichungen von den geforderten Eigenschaften aufweist,
in demjenigen Teil des Coils befindet, der später entfernt und nicht verwendet wird,
d.h. in der Regel die äußeren Windungen. Darüber hinaus kann Material durch diese
wie auch durch die weiter vorne angeordneten Scheren entfernt werden, welches die
jeweiligen Anforderungen nicht erfüllt bzw. in den Folgeprozessen nicht sinnvoll verwendet
werden kann.
[0073] Nachdem das Gießen und Walzen bei dem vorliegenden Konzept nicht fest gekoppelt sind,
kann die Walzgeschwindigkeit erhöht oder abgesenkt werden, falls dies zum Erreichen
der geforderten Produkteigenschaften notwendig sein sollte. Endlos-Walzen ist also
auch möglich, wenn die Walzgeschwindigkeit höher oder niedriger liegt als die Summengießgeschwindigkeit.
[0074] Zur Nomenklatur sei bezüglich des verwendeten Begriffs der Bramme noch folgendes
angemerkt: Dieser Begriff ist hier allgemein zu verstehen.
[0075] Meist wird der Begriff "Bramme" für das Material vor dem Vorgerüst verwendet, danach
sind es Vorbänder. In und nach der Fertigstraße wird dann von Bändern gesprochen.
In einer CSP-Anlage werden aus Dünnbrammen Bänder. Im vorliegenden Falle ist vornehmlich
das Material vor der Fertigstraße gemeint. Allerdings können auch Brammen im eigentlichen
Sinne erfindungsgemäß behandelt werden.
Bezugszeichenliste:
[0076]
- 1
- Walzstraße
- 2
- Walzgerüst
- 3
- Bramme oder Vorband
- 3a
- Teilbramme
- 3b
- Teilbramme
- 4
- Brammenverbindungsvorrichtung
- 5
- Abschnitt der vorne liegenden Teilbramme
- 6
- Trennstelle
- 7
- Steuerung
- 8
- Schneidmittel (Stanzschere)
- 9
- Messmittel
- 10
- Gießmaschine
- 11
- Tunnelofen
- 12
- Stirnfläche
- R
- Walzrichtung
1. Verfahren zum Herstellen eines metallischen Bandes, wobei das Band in einer Walzstraße
(1) mittels einer Anzahl an Walzgerüsten (2) aus einer Bramme (3) ausgewalzt wird,
wobei die zu walzende Bramme (3) aus einzelnen Teilbrammen (3a, 3b) zusammengesetzt
wird, wobei das Zusammensetzen der einzelnen Teilbrammen (3a, 3b) in einer Brammenverbindungsvorrichtung
(4) erfolgt, in der ein Abschnitt (5) der in Walzrichtung (R) vorne liegenden Teilbramme
(3a) sowie ein Abschnitt der in Walzrichtung (R) hinten liegenden Teilbramme (3b)
abgetrennt und die beiden Teilbrammen (3a, 3b) an der Trennstelle (6) zusammengefügt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Abtrennen und vor dem Zusammenfügen der beiden Teilbrammen (3a, 3b) eine
Vermessung zumindest einer der beiden Teilbrammen (3a, 3b) an der Trennstelle (6)
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzen in der Walzstraße (1) in einem kontinuierlichen Prozess erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermessung der Teilbramme (3a, 3b) eine Erfassung geometrischer Größen der Teilbramme
(3a, 3b) an der Trennstelle (6) umfasst, insbesondere die Erfassung des Querschnittprofils
und/oder der Keiligkeit der Teilbramme (3a, 3b).
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermessung der Teilbramme (3a, 3b) eine Erfassung von Eigenschaften der Oberfläche
der Teilbramme (3a, 3b) an der Trennstelle (6) umfasst, insbesondere die Erfassung
von Oberflächendefekten und/oder der Mikrostruktur und/oder des Vorhandenseins von
Zunder.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermessung der Teilbramme (3a, 3b) eine Erfassung der Temperatur und/oder der
Temperaturverteilung der Teilbramme (3a, 3b) an der Trennstelle (6) umfasst.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermessung der Teilbramme (3a, 3b) eine Erfassung der chemischen Zusammensetzung
der Teilbramme (3a, 3b) an der Trennstelle (6) umfasst, insbesondere des Lösungszustands
oder Ausscheidungszustands von Elementen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Vermessung gewonnenen Daten einer Steuerung (7) zugeführt werden, die
aus den Messdaten Steuerungsdaten für den Walzprozess generiert und an die Walzstraße
(1) ausgibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Walzstraße (1) ausgegebenen Steuerungsdaten solche sind, die Heizelemente
oder Kühlelemente vor, in und/oder hinter der Walzstraße (1) betreffen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Walzstraße (1) ausgegebenen Steuerungsdaten solche sind, die die Walzgeschwindigkeit
betreffen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Walzstraße (1) ausgegebenen Steuerungsdaten solche sind, die die Größe
der Stiche in den einzelnen Walzgerüsten (2) betreffen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuerung (7) Vergleichsdaten gespeichert sind und dass die Steuerungsdaten
generiert werden, indem eine Berücksichtigung der Vergleichsdaten erfolgt, insbesondere
unter Nutzung von Methoden der Künstlichen Intelligenz.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Walzstraße (1) und einem in Walzrichtung (R) nachfolgenden Haspel mindestens
eine Schneidvorrichtung, insbesondere eine Schere, angeordnet ist, wobei mit der mindestens
einen Schneidvorrichtung solche Abschnitte des gewalzten Bandes abgeschnitten werden,
die Ausschuss sind oder die Material enthalten, welches nicht einer vorgegebenen Spezifikation
genügt.
13. Vorrichtung zum Herstellen eines metallischen Bandes, umfassend eine Walzstraße (1),
in der das Band mittels einer Anzahl an Walzgerüsten (2) aus einer Bramme (3) ausgewalzt
werden kann, sowie eine Brammenverbindungsvorrichtung (4), mit der die zu walzende
Bramme (3) aus einzelnen Teilbrammen (3a, 3b) zusammengesetzt werden kann, wobei die
Brammenverbindungsvorrichtung (4) Schneidmittel (8) umfasst, mit denen ein Abschnitt
(5) der in Walzrichtung (R) vorne liegenden Teilbramme (3a) sowie ein Abschnitt der
in Walzrichtung (R) hinten liegenden Teilbramme (3b) abgetrennt werden kann, sowie
Verbindungsmittel zum Zusammenfügen der beiden Teilbrammen (3a, 3b) an der Trennstelle
(6), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch
Messmittel (9), mit denen eine Vermessung zumindest einer der beiden Teilbrammen (3a,
3b) an der Trennstelle (6) erfolgen kann.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (9) mindestens ein taktiles Messelement umfasst, mit dem eine Erfassung
geometrischer Größen der Teilbramme (3a, 3b) an der Trennstelle (6) erfolgen kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (9) mindestens ein berührungsloses Messelement, insbesondere ein Lasermessmittel,
umfasst, mit dem eine Erfassung geometrischer Größen der Teilbramme (3a, 3b) an der
Trennstelle (6) erfolgen kann.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (9) Temperaturmessmittel sind, mit denen eine Erfassung der Temperatur
und/oder der Temperaturverteilung der Teilbramme (3a, 3b) an der Trennstelle (6) erfolgen
kann.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmittel (9) mit einer Steuerung (7) in Verbindung stehen, wobei die Steuerung
(7) ausgebildet ist, aus den Messdaten der Messmittel (9) Steuerungsdaten für den
Walzprozess zu generieren und diese an die Walzstraße (1) auszugeben.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (7) mit mindestens einem Heizelement, mit mindestens einem Kühlelement,
mit einem Mittel zur Einstellung der Walzgeschwindigkeit und/oder mit mindestens einem
Mittel zur Einstellung des Walzspalts eines Walzgerüsts (2) in Verbindung stehen.