(19)
(11) EP 4 122 833 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.2023  Patentblatt  2023/04

(21) Anmeldenummer: 22173743.0

(22) Anmeldetag:  17.05.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65B 9/04(2006.01)
B65B 41/02(2006.01)
B65B 49/08(2006.01)
B65B 43/28(2006.01)
B65B 7/16(2006.01)
B65B 41/08(2006.01)
B65B 43/12(2006.01)
B65B 41/04(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B65B 9/045; B65B 7/164; B65B 41/02; B65B 41/08; B65B 2220/02; B65B 43/126; B65B 43/285; B65B 41/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 20.07.2021 DE 102021118724

(71) Anmelder: MULTIVAC Sepp Haggenmüller SE & Co. KG
87787 Wolfertschwenden (DE)

(72) Erfinder:
  • Patz, Dominik
    87435 Kempten (DE)
  • Maier, Robert
    87727 Babenhausen (DE)

(74) Vertreter: Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB 
Leopoldstraße 4
80802 München
80802 München (DE)

   


(54) VERPACKUNGSANLAGE UND VERFAHREN ZUM ZUFÜHREN VON KARTONZUSCHNITTEN


(57) Die Erfindung betrifft eine Verpackungsanlage (1), die eine Tiefziehverpackungsmaschine (2), die dazu ausgebildet ist, in einer Produktionsrichtung (P) Verpackungen (V) herzustellen, sowie ein Zuführsystem (3) für die Tiefziehverpackungsmaschine (2) umfasst, wobei das Zuführsystem (3) mindestens eine Transportbandeinrichtung (16) aufweist, die dazu konfiguriert ist, in einer quer zur Produktionsrichtung (P) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) verlaufenden Transportrichtung (T) Kartonzuschnitte (K) in einen innerhalb eines Maschinenrahmens (8) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) ausgebildeten Übergabebereich (18) zu transportieren, und wobei das Zuführsystem (3) eine im Übergabebereich (18) angeordnete Hubeinrichtung (19) zum Aufnehmen und Anheben der mittels der Transportbandeinrichtung (16) in den Übergabebereich (18) transportierten Kartonzuschnitte (K) umfasst, wobei die Hubeinrichtung (19) mehrere in Transportrichtung (T) hintereinander positionierte, unabhängig voneinander ansteuerbare Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D) aufweist. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein dementsprechendes Verfahren.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsanlage gemäß dem Anspruch 1. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren gemäß Anspruch 10.

[0002] EP 3 617 076 A1 offenbart eine Verpackungsanlage, die eine Tiefziehverpackungsmaschine sowie ein Zuführsystem für vorgefertigte Kartonschalen aufweist. Das Zuführsystem ist dazu ausgebildet, die Kartonschalen in einer Transportrichtung, die quer zur Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine verläuft, an ein innerhalb des Maschinenrahmens der Tiefziehverpackungsmaschine angeordnetes Hubwerk, welches als höhenverstellbares Förderband konfiguriert ist, in einem vorbestimmten Packungsformat zu übergeben. Die an das Hubwerk übergebenen Kartonschalen werden gemeinsam an eine horizontal, innerhalb des Maschinenrahmens der Tiefziehverpackungsmaschine verfahrbare Saugplatte übergeben. Die Saugplatte transportiert die daran aufgenommenen Kartonschalen zu einer Formstation, welche dazu ausgebildet ist, die jeweiligen Kartonschalen mit einem tiefgezogenen Verpackungsunterteil zu verbinden.

[0003] In dem Übergabebereich der Tiefziehverpackungsmaschine werden bei dieser bekannten Lösung die Kartonschalen auf dem Hubwerk bereits in einem vorbestimmten Packungsformat positioniert, welches entsprechend einer Spuren- und Reihenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine gebildet ist. Die derartig bereitgestellten Kartonschalen werden anschließend als Gruppe angehoben, an die Saugplatte übergeben und weitertransportiert. Dies ist möglich, da das vorbestimmte Kartonschalen-Packungsformat mit der Spuren- und Reihenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine korrespondiert.

[0004] Problematisch ist, dass die bereits vorgefertigten Kartonschalen aufgrund deren Schalenhöhe auf einem vorbestimmten Höhenniveau der Tiefziehverpackungsmaschine zugeführt werden müssen, weil diese unterhalb des oberen Seitenrahmens in den Übergabebereich hinein transportiert und an das Hubwerk übergeben werden. Damit arbeitet das Hubwerk mit einer großen Hubweglänge, wodurch die Produktivitätsrate der Verpackungsanlage gemindert werden kann. Hinzu kommt, dass die Kartonschalen kostenintensiv vorgefertigt und gelagert werden, bevor sie an der Tiefziehverpackungsmaschine zum Einsatz kommen. Außerdem ist es schwierig, die Kartonschalen präzise im vorbestimmten Packungsformat in den Übergabebereich hinein zu transportieren, insbesondere dann, wenn hohe Fördergeschwindigkeiten verlangt werden.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackungsanlage sowie ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, wodurch sich die vorangehend in Zusammenhang mit dem Stand der Technik geschilderten Nachteile beheben lassen.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mittels einer Verpackungsanlage gemäß Anspruch 1 sowie anhand eines Verfahrens gemäß Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Unteransprüche gegeben.

[0007] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsanlage, die eine Tiefziehverpackungsmaschine, die dazu ausgebildet ist, in einer Produktionsrichtung Verpackungen herzustellen, sowie ein Zuführsystem für die Tiefziehverpackungsmaschine umfasst. Das Zuführsystem weist mindestens eine Transportbandeinrichtung auf, die dazu konfiguriert ist, in einer quer zur Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine verlaufenen Transportrichtung Kartonzuschnitte in einen innerhalb eines Maschinenrahmens der Tiefziehverpackungsmaschine ausgebildeten Übergabebereich zu transportieren. Ferner weist das Zuführsystem eine im Übergabebereich angeordnete Hubeinrichtung zum Aufnehmen und Anheben der mittels der Transportbandeinrichtung in den Übergabebereich transportierten Kartonzuschnitte auf.

[0008] Erfindungsgemäß umfasst die Hubeinrichtung mehrere in Transportrichtung hintereinander positionierte, unabhängig voneinander ansteuerbare Hubeinheiten. Damit können die jeweiligen Hubeinheiten separat verstellt werden, wodurch sich die im Folgenden beschriebenen technischen Vorteile ergeben.

[0009] Die entlang der Transportbandeinrichtung transportierten Kartonzuschnitte, die im Wesentlichen flach ausgebildet sind, können kostengünstig hergestellt, platzsparend gelagert und in kompakter Weise der Tiefziehverpackungsmaschine zugeführt werden. Insbesondere können die flach ausgebildeten Kartonzuschnitte dicht unterhalb des oberen Rahmens des Maschinengestells in den Übergabebereich transportiert werden. Aufgrund deren, im Vergleich zu vorgefertigten Kartonschalen, vergrößerter Auflagefläche können die flach ausgebildeten Kartonzuschnitte sehr präzise und mit höheren Fördergeschwindigkeiten in den Übergabebereich hineintransportiert werden. Vor allem verrutschen die Kartonzuschnitte während des Transports nicht.

[0010] Allerdings weisen die jeweiligen in den Übergabebereich hineintransportierten, auf der Transportbandeinrichtung in einem Ausgangsformat bereitgestellten flachen Kartonzuschnitte in der Regel eine größere Teilung auf, sprich größere Abstände zueinander, als die quer zur Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine vorliegende Spurenteilung. In diesem Fall entspricht daher das Ausgangsformat der hintereinander dem Übergabebereich zugeführten Kartonzuschnitte nicht dem vorbestimmten Packungsformat der Tiefziehverpackungsmaschine.

[0011] Die an der erfindungsgemäßen Verpackungsanlage eingesetzte Hubeinrichtung löst diese Herausforderung dadurch, dass sie selbst mehrere in Transportrichtung der Transportbandeinrichtung hintereinander positionierte, unabhängig voneinander ansteuerbare Hubeinheiten aufweist.

[0012] Mit diesen ist es möglich, die in einer oder in mehreren Reihen entlang der Transportrichtung hintereinander in den Übergabebereich hineintransportierten Kartonzuschnitte sequenziell der Transportbandeinrichtung zu entnehmen, sodass die dahinter positionierten Kartonzuschnitte innerhalb des Übergabebereichs nachrücken können. Damit können die jeweiligen Hubeinheiten und die Transportbandeinrichtung das vorbestimmte Packungsformat ausbilden.

[0013] Erfindungsgemäß findet daher die eigentliche Bildung des vorbestimmten Packungsformats insbesondere anhand der einzelnen Hubeinheiten statt, die innerhalb des Übergabebereichs die zugeführten Kartonzuschnitte sequentiell von der Transportbandeinrichtung anheben und damit die Möglichkeit schaffen, dass die jeweiligen dahinter angeordneten Kartonzuschnitte schrittweise zum Ausbilden des vorbestimmten Packungsformats nachrücken. Dieses intermittierende Anhebe- und Nachrückprinzip bildet die Basis, um auf einfache Art und Weise das vorbestimmte Packungsformat erst innerhalb des Maschinenrahmens der Tiefziehverpackungsmaschine auszubilden, sodass sich die weiter oben in Zusammenhang mit der Zuführung von Kartonzuschnitten genannten technischen Vorteile aufrechterhalten lassen.

[0014] Das vorliegend eingesetzte Anhebe- und Nachrückprinzip beruht auf der Erkenntnis, dass ein entsprechend des vorbestimmten Packungsformats auf der Transportbandeinrichtung liegender Kartonzuschnitt von einer Hubeinheit angehoben wird, damit ein unmittelbar dahinter auf der Transportbandeinrichtung liegender Kartonzuschnitt, welcher noch nicht gemäß dem vorbestimmten Packungsformat vorliegt, in eine gewünschte Position entsprechend des vorbestimmten Packungsformat nachrücken kann, aus welcher er entsprechend des vorbestimmten Packungsformats von einer anderen der separat ausgebildeten Hubeinheiten angehoben werden kann, usw.

[0015] Demzufolge bietet die Erfindung eine in wirtschaftlicher Hinsicht vorteilhafte Lösung dafür, wie sich mit gesteigerter Produktivität Kartonzuschnitte präzise einer Tiefziehverpackungsmaschine zuführen sowie in einem darin ausgebildeten Übergabebereich im Hinblick auf ein vorbestimmtes Packungsformat weiterverarbeiten lassen. Die innerhalb des Übergabebereichs eingesetzten, unabhängig voneinander ansteuerbaren, d.h. einzeln höhenverstellbaren, Hubeinheiten ermöglichen es, dass die im Ausgangsformat in den Übergabebereich zugeführten Kartonzuschnitte im Hinblick auf eine Spurenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine sequentiell der Transportbandeinrichtung nacheinander entnommen und dadurch zueinander aufrücken können, um die gewünschte Spurenteilung zu bilden.

[0016] Insbesondere sind die im Übergabebereich in der Transportrichtung hintereinander positionierten Hubeinheiten, beginnend mit der in der Transportrichtung an vorderster Stelle positionierten Hubeinheit, einzeln nacheinander zum Anheben jeweiliger Kartonzuschnitte ansteuerbar. Die entlang der Transportrichtung in einem Ausgangsformat in den Übergabebereich hineintransportierten flachen Kartonzuschnitte, die in diesem Ausgangsformat eine größere Teilung aufweisen als die von der Tiefziehverpackungsmaschine vorgegebene Spurenteilung, lassen sich jeweils mittels der Transportbandeinrichtung zunächst in eine gewünschte Aufnahmeposition bringen und anhand der jeweiligen Hubeinheiten nacheinander entgegen der Transportrichtung der Transportbandeinrichtung von der Transportbandeinrichtung anheben, sodass die noch dahinter auf der Transportbandeinrichtung im Ausgangsformat angeordneten Kartonzuschnitte in Transportrichtung intermittierend nachrücken können. Der an vorderster Stelle in Transportrichtung bereitgestellte Kartonzuschnitt wird hierbei gemäß dem vorbestimmten Packungsformat positioniert und angehoben, danach wird der nächste in der Reihe angeordnete Kartonzuschnitt gemäß dem vorbestimmten Packungsformat positioniert und angehoben, usw. Dies wird solange wiederholt, bis der oder die letzten im Übergabebereich vorliegenden Kartonzuschnitte gemäß dem vorbestimmten Packungsformat positioniert und angehoben sind. Anhand dieses Nachrückschemas ist es möglich, dass die ursprünglich im Ausgangsformat vorliegenden Kartonzuschnitte problemlos ins vorbestimmte Packungsformat gemäß der Spurenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine gebracht werden können.

[0017] Vorzugsweise sind die Hubeinheiten jeweils zum Aufnehmen und Anheben mehrerer quer zur Transportrichtung nebeneinander positionierter Kartonzuschnitte ausgebildet. Hier sind die jeweiligen Hubeinheiten dazu konfiguriert, mehrere nebeneinander positionierte Kartonzuschnitte gleichzeitig aufzunehmen.

[0018] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Hubeinheiten jeweils mindestens ein Faltwerkzeug zum Herstellen von Schalenteilen aus den jeweiligen an den Hubeinheiten aufgenommenen Kartonzuschnitten auf. Außer ihrer eigentlichen Funktion, die jeweiligen Kartonzuschnitte von der Transportbandeinrichtung aufzunehmen, besitzen die Hubeinheiten bei dieser Variante somit die weitere Funktion, die daran aufgenommenen Kartonzuschnitte in Schalenteile zu falten. Dies bietet den Vorteil, dass die Schalenteile im Produktionsfluss der Verpackungsanlage erst kurz vor deren Einsatz an der Formstation der Tiefziehverpackungsmaschine hergestellt werden, was sich sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts als vorteilhaft erwiesen hat. Einerseits ist nämlich die Zuführung von Kartonzuschnitten wie weiter oben erläutert absolut vorteilhaft und andererseits können damit auch Verformungseffekte an den gefalteten Schalenteilen reduziert werden.

[0019] Eine Variante sieht vor, dass die jeweiligen Hubeinheiten separat pneumatisch ansteuerbar sind. Dafür können die jeweiligen Hubeinheiten jeweils mindestens einen Pneumatikzylinder aufweisen, der zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Stellung verstellbar ist. Die jeweiligen Pneumatikzylinder können in kompakter Bauweise im Übergabebereich unterhalb der Transportbandeinrichtung angeordnet sein.

[0020] Vorzugsweise weist das Zuführsystem im Übergabebereich mindestens eine der Transportbandeinrichtung zugeordnete, verstellbare Positionierungseinrichtung zum Ausrichten der mittels der Transportbandeinrichtung in den Übergabebereich transportierten Kartonzuschnitte auf. Die Positionierungseinrichtung sorgt dafür, dass die in den Übergabebereich hineintransportierten Kartonzuschnitte präzise, nacheinander über den jeweiligen Hubeinheiten ausgerichtet werden, damit sie von diesen optimal aufnehmbar sind.

[0021] Die Positionierungseinrichtung könnte bspw. pneumatisch ansteuerbare Positionierungselemente, insbesondere ein- und ausfahrbare Positionierungsstifte, entlang der innerhalb des Übergabebereichs ausgebildeten Strecke der Transportbandeinrichtung aufweisen, welche unabhängig voneinander ein- und ausfahrbar sind. Vorstellbar wäre es, dass die Positionierungselemente als Formteile vorliegen, womit sich die jeweiligen Kartonzuschnitte in eine gewünschte Position führen und darin ausrichten lassen. Im ausgefahrenen Zustand ragen Positionierungselemente zwischen Bändern der Transportbandeinrichtung hindurch und bilden für die darauf transportierten Kartonzuschnitte eine Ausrichthilfe sowie einen Stopper aus.

[0022] Vorzugsweise sind die Positionierungselemente in Abhängigkeit zum Anhebe- und Nachrückprinzip der Hubeinheiten sequenziell nacheinander ansteuerbar, damit die in den Übergabebereich transportierten Kartonzuschnitte nacheinander an die jeweiligen Positionierungselemente herangefahren werden können, um in kontakteingehender Anlage daran an den jeweiligen Aufnahmepositionen, d.h. exakt oberhalb der jeweiligen Hubeinheiten, gestoppt zu werden.

[0023] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zuführsystem eine innerhalb des Maschinenrahmens der Tiefziehverpackungsmaschine gelagerte, zwischen dem Übergabebereich und einer Formstation der Tiefziehverpackungsmaschine verstellbare Greifereinrichtung aufweist. Die Greifereinrichtung ist insbesondere dazu konfiguriert, die gefalteten Schalenteile abzuholen und diese im vorbestimmten Packungsformat an ein Formwerkzeugunterteil der Formstation zu übergeben.

[0024] Die Greifereinrichtung weist insbesondere mehrere Greifereinheiten auf, die als Sauggreifer konfiguriert sind. Vorzugsweise verfügen die Greifereinheiten jeweils mindestens zwei Saugeinheiten, die ein mittels des Faltwerkzeugs hergestelltes Schalenteil an dessen Boden und/oder Seitenwand ansaugen und weitertransportieren können. Eine zweckmäßige Variante sieht vor, dass die Greifereinheiten jeweils eine an dessen Umfang umlaufende Nut aufweisen, worin sich gefaltete Randabschnitte eines Schalenteils halten lassen. Damit wird erreicht, dass die mittels des Faltwerkzeugs gefalteten Schalenteile formstabil der Formstation übergeben werden, sprich die gefalteten Randabschnitte nicht zurückklappen.

[0025] Vorstellbar ist es, dass die Greifereinrichtung mehrere gemeinsam höhenverstellbare Greifereinheiten und/oder mehrere in Produktionsrichtung relativ zueinander verstellbare Greifereinheiten aufweist. Damit ist es möglich, die mittels der jeweiligen Hubeinheiten in jeweilige Übergabepositionen angehobenen Schalenteile gemeinsam mittels der höhenverstellbaren Greifereinheiten abzuholen, womit sich Prozesszykluszeiten optimieren lassen. Bspw. kann hier das für die Übergabe gewählte Übergabeniveau derart bestimmt werden, dass die Hubwege der jeweiligen Hubeinheiten unter Berücksichtigung des Faltvorgangs maximal reduziert sind, wobei diesbezüglich die Höhenverstellung der jeweiligen Greifereinheiten angepasst ist, um die während der jeweiligen Hubbewegung vorgefertigten, d.h. gefalteten Schalenteile gemeinsam abzuholen.

[0026] Die vorangehend genannte Variante, wonach die Greifereinrichtung mehrere in Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine relativ zueinander verstellbare Greifereinheiten aufweist, ermöglicht es, dass sich die an der Greifereinrichtung aufgenommenen Schalenteile, selbst dann, wenn sie bereits mittels der Greifereinheiten aufgenommen sind, noch an der Greifereinrichtung in Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine aufeinander zu bewegen lassen. Damit kann eine ggf. vorliegende Teilungsdifferenz der jeweiligen an der Greifereinrichtung aufgenommenen Schalenteile hinsichtlich der vorbestimmten Reihenteilung des Packungsformats, welches der Formstation zur Verfügung gestellt werden soll, ausgeglichen werden. Für diese Funktion wäre es vorstellbar, dass an der Greifereinrichtung mindestens ein in Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine ansteuerbarer Verstellmechanismus ausgebildet ist, bspw. ein pneumatisch betätigter Linearantrieb, anhand welchem sich die jeweiligen Reihen aus quer zur Produktionsrichtung angeordneten Greifereinheiten aufeinander zu bewegen lassen. Diese Reihen werden dabei vorzugsweise gleichzeitig, insbesondere während einer Transferbewegung der Greifereinrichtung hin zur Formstation, verstellt.

[0027] Vorzugsweise ist die Transportbandeinrichtung in Form eines Riemenbands ausgebildet. Das Riemenband weist mindestens zwei parallel zueinander gelagerte Transportriemen auf. Die auf dem Riemenband in den Übergabebereich hineintransportierten Kartonzuschnitte lassen sich problemlos mittels der jeweiligen Hubeinheiten aufnehmen. Diese können nämlich zwischen den Transportriemen des Riemenbands hindurch angehoben werden, um die jeweiligen Kartonzuschnitte vom Riemenband aufzunehmen und anzuheben.

[0028] Das Riemenband kann vor allem derart angesteuert werden, dass die darauf abgelegten Kartonzuschnitte im vorangehend beschriebenen Nachrückverfahren, hintereinander und zeitlich versetzt an ihren jeweiligen Aufnahmepositionen oberhalb der Hubeinheiten bereitgestellt werden, aus welchen sie nacheinander mittels der Hubeinheiten abgeholt und angehoben werden können. Dies ermöglicht es, die jeweiligen Kartonzuschnitte entsprechend der Spurenteilung des vorbestimmten Packungsformats, die der Spurenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine entspricht, zueinander anzuordnen.

[0029] Für eine präzise Zuführung der jeweiligen Kartonzuschnitte käme es in Frage, dass die Transportbandeinrichtung als Vakuumbandsystem konfiguriert ist. Damit lassen sich die jeweiligen Kartonzuschnitte auf dem Weg zur Tiefziehverpackungsmaschine auf den Transportbändern ansaugen, womit hohe Verstellgeschwindigkeiten und -beschleunigungen möglich sind. Alternativ dazu könnten die Transportriemen als glatte Kunststoffbänder mit Mitnehmern ausgebildet sein.

[0030] Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Zuführen von in einer Reihe hintereinander angeordneten Kartonzuschnitten in einer Transportrichtung in einen innerhalb eines Maschinenrahmens einer Tiefziehverpackungsmaschine gebildeten Übergabebereich. Erfindungsgemäß wird ein in der Reihe positionierter Kartonzuschnitt innerhalb des Übergabebereichs in der Transportrichtung in eine erste Aufnahmeposition transportiert und aus dieser heraus angehoben, bevor ein in der Transportrichtung unmittelbar dahinter in der Reihe positionierter Kartonzuschnitt innerhalb des Übergabebereichs in der Transportrichtung in eine zweite Aufnahmeposition nachrückt.

[0031] Anhand dieses Förderkonzepts können in einem Ausgangsformat in den Übergabebereich hineintransportierte Kartonzuschnitte hinsichtlich einer vorgegebenen Spurenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine zusammengerückt, sprich in ein vorbestimmtes Packungsformat gebracht werden. Insbesondere kann dadurch die technische Herausforderung, dass die im Ausgangsformat in den Übergabebereich hineintransportierten Kartonzuschnitte eine größere Teilung als die Spurenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine aufweisen, einfach gelöst werden. Damit ergeben sich sowohl außerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine als auch innerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine für den Transport und die Weiterverarbeitung der Kartonzuschnitte technische Vorteile. Vor allem lassen sich außerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine die Kartonzuschnitte kostengünstiger bereitstellen und der Tiefziehverpackungsmaschine in kompakter Weise zuführen. Des Weiteren schafft dies insbesondere in qualitativer sowie in wirtschaftlicher Hinsicht Vorteile, da die jeweiligen Kartonzuschnitte erst innerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine, d.h. im Produktionsfluss nahe der Formstation, zu Schalenteilen gefaltet und diese direkt an die Formstation im vorbestimmten Packungsformat übergeben werden können.

[0032] Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass der in die erste Aufnahmeposition transportierte Kartonzuschnitt aus der Aufnahmeposition heraus angehoben, gefaltet und als Schalenteil in eine erste Übergabeposition bewegt wird, bevor der unmittelbar dahinter in der Reihe positionierte Kartonzuschnitt innerhalb des Übergabebereichs in der Transportrichtung in die zweite Aufnahmeposition nachrückt. Anhand dieses Nachrückprinzips können die jeweiligen innerhalb des Übergabebereichs angeordneten Kartonzuschnitte einzeln nacheinander von der Transportbandeinrichtung aus einer Nachrückposition abgeholt, gefaltet und in die jeweiligen Übergabepositionen angehoben werden, sodass sie innerhalb des Übergabebereichs gegenüber deren Ausgangsformat in ein in Transportrichtung enger zusammengerücktes Packungsformat verstellt werden, in welchem sie als Schalenteile in ihren jeweiligen Übergabepositionen angeordnet sind.

[0033] Eine Variante sieht vor, dass in der Transportrichtung gleichzeitig mehrere nebeneinander gebildete Reihen mit darin hintereinander positionierten Kartonzuschnitten als Packungsformat in den Übergabebereich transportiert werden, wobei mehrere quer zur Transportrichtung benachbarte Kartonzuschnitte zeitgleich miteinander in der Transportrichtung in jeweilige erste, zueinander benachbarte Aufnahmepositionen transportiert, aus diesen heraus angehoben, gefaltet und als Schalenteile in jeweilige erste, zueinander benachbarte Übergabepositionen bewegt werden, bevor mehrere quer zur Transportrichtung unmittelbar dahinter positionierte, benachbarte Kartonzuschnitte zeitgleich miteinander in der Transportrichtung in jeweilige zweite, zueinander benachbarte Aufnahmepositionen nachrücken, aus diesen heraus angehoben, gefaltet und als Schalenteile in jeweilige zweite, zueinander benachbarte Übergabepositionen bewegt werden. Dies gestattet es, dass mehrreihig und gleichzeitig mehrspurig in den Übergabebereich hineintransportierte Kartonzuschnitte in Produktionsrichtung ausgerichteten Reihen nacheinander positioniert, angehoben, gefaltet und für die Übergabe an die Greifereinrichtung in die jeweiligen Übergabepositionen angehoben werden.

[0034] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Figuren genauer erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
Eine erfindungsgemäße Verpackungsanlage in schematischer Seitenansicht,
Fig. 2
eine schematische Querschnittdarstellung des innerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine ausgebildeten Übergabebereichs,
Fig. 3
die Arbeitsweise einer Hubeinheit in schematischer Darstellung,
Fig. 4A - 4O
ein Verfahrensablauf zum Bilden eines vorbestimmten Packungsformats innerhalb des Maschinengestells der Tiefziehverpackungsmaschine.


[0035] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0036] Figur 1 zeigt in schematischer Seitenansicht eine Verpackungsanlage 1, die eine intermittierend arbeitende Tiefziehverpackungsmaschine 2 sowie ein Zuführsystem 3 für die Tiefziehverpackungsmaschine 2 aufweist. Die Tiefziehverpackungsmaschine 2 weist eine Formstation 4, eine Siegelstation 5, eine Querschneideeinrichtung 6 und eine Längsschneideeinrichtung 7 auf, die in dieser Reihenfolge in einer Produktionsrichtung P an einem Maschinenrahmen 8 angeordnet sind. Eingangsseitig befindet sich an dem Maschinenrahmen 8 eine Zufuhrrolle 9, von der eine Unterfolie 10 abgezogen wird. In der dargestellten Ausführungsform ist die Formstation 4 als eine Tiefziehstation ausgebildet, bei der in die Unterfolie 10 durch Tiefziehen, bspw. mittels Druckluft und/oder Vakuum Mulden M geformt werden. Dabei kann die Formstation 4 derart ausgebildet sein, dass in der Richtung senkrecht zur Produktionsrichtung P mehrere Mulden M nebeneinander gebildet werden. In Produktionsrichtung P hinter der Formstation 4 ist eine Einfüllstrecke 11 vorgesehen, in der die in der Unterfolie 10 geformten Mulden M mit Produkt befüllt werden.

[0037] Die Siegelstation 5 verfügt über eine hermetisch verschließbare Kammer 5a, in der die Atmosphäre in den Mulden M vor dem Versiegeln mit der von einer Oberfolienaufnahme 12 abgegebenen Oberfolie 13 z.B. evakuiert und/oder durch Gasspülen mit einem Austauschgas oder mit einem Gasgemisch ersetzt werden kann.

[0038] Die Querschneideeinrichtung 6 kann als Stanze ausgebildet sein, die die Unterfolie 10 und die Oberfolie 13 in einer Richtung quer zur Produktionsrichtung P zwischen benachbarten Mulden M durchtrennt. Dabei arbeitet die Querschneideeinrichtung 6 derart, dass die Unterfolie 10 nicht über die gesamte Breite aufgetrennt wird, sondern zumindest in einem Randbereich nicht durchtrennt wird. Dies ermöglicht einen kontrollierten Weitertransport.

[0039] Die Längsschneideeinrichtung 7 kann als eine Messeranordnung ausgebildet sein, mit der die Unterfolie 10 und die Oberfolie 13 zwischen benachbarten Mulden M und am seitlichen Rand der Unterfolie 10 in der Produktionsrichtung P durchtrennt werden, sodass hinter der Längsschneideeinrichtung 7 vereinzelte Verpackungen V vorliegen.

[0040] Ferner verfügt die in Figur 1 gezeigte Tiefziehverpackungsmaschine 2 über ein Bedienterminal 14, an welchem sich für die jeweiligen an der Tiefziehverpackungsmaschine 2 vorgesehenen Arbeitsstationen Prozessparameter einstellen lassen. Das Bedienterminal 14 umfasst eine lediglich schematisch dargestellte Steuereinrichtung 15. Die Steuereinrichtung 15 ist dazu konfiguriert, Rechenoperationen, insbesondere in Echtzeit während des Verpackungsprozesses, durchzuführen, um darauf basierend die Tiefziehverpackungsmaschine 2 zu steuern. Die Steuereinrichtung 15 der Tiefziehverpackungsmaschine 2 ist des Weiteren zum Steuern des in Figur 1 gezeigten Zuführsystems 3 konfiguriert.

[0041] Das in Figur 1 lediglich schematisch dargestellte Zuführsystem 3 weist eine Transportbandeinrichtung 16 auf, die dazu konfiguriert ist, in einer quer zur Produktionsrichtung P der Tiefziehverpackungsmaschine 2 verlaufenden Transportrichtung T Kartonzuschnitte K der Tiefziehverpackungsmaschine 2 zuzuführen. Diese in Figur 1 flach dargestellten Kartonzuschnitte K werden innerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine 2 in Schalenteile S (siehe Figur 3) gefaltet und mit den innerhalb der Formstation 4 tiefgezogenen Mulden M zu Verbundverpackungsunterteilen VU zusammengefügt.

[0042] Figur 2 zeigt, dass die Transportbandeinrichtung 16 Mitnehmer 30 aufweist. Die Transportbandeinrichtung 16 erhält von einem Entstapler 17 die Kartonzuschnitte K, um diese in Transportrichtung T in einen innerhalb des Maschinenrahmens 8 der Tiefziehverpackungsmaschine 2 ausgebildeten Übergabebereich 18 zu transportieren. Innerhalb des Übergabebereichs 18 weist das Zuführsystem 3 eine Hubeinrichtung 19 auf, die zum Aufnehmen und Anheben der mittels der Transportbandeinrichtung 16 in den Übergabebereich 18 transportierten Kartonzuschnitte K ausgebildet ist. Oberhalb der Hubeinrichtung 19 ist eine Greifereinrichtung 20 angeordnet. Die Greifereinrichtung 20 weist höhenverstellbare Greifereinheiten 20A, 20B, 20C, 20D auf, die dazu konfiguriert sind, mit der Hubeinrichtung 19, insbesondere mit daran gesondert ausgebildeten Hubeinheiten 19A, 19B, 19C, 19D, zusammenzuarbeiten. Sowohl die Hubeinheiten 19A bis 19D als auch die Greifereinheiten 20A bis 20D können jeweils in Form von pneumatisch betriebenen Einheiten vorliegen.

[0043] Ferner zeigt Figur 2 in schematischer Darstellung eine Positionierungseinrichtung 21, die innerhalb des Übergabebereichs 18 der Transportbandeinrichtung 16 zugeordnet ist. Die Positionierungseinrichtung 21 kann ebenfalls pneumatisch ansteuerbar sein. Gemäß Figur 2 weist die Positionierungseinrichtung 21 vier in Transportrichtung T hintereinander der Transportbandeinrichtung 16 zugeordnete Positionierungsstifte 22 auf. Der in Transportrichtung T an vorderster Stelle angeordnete Positionierungsstift 22 ist ausgefahren positioniert, während die in Transportrichtung T dahinter angeordneten Positionierungsstifte abgesenkt sind. Ein in einer Reihe in den Übergabebereich 18 hineintransportierter, an erster Stelle vorliegender Kartonzuschnitt K kann gegen den ausgefahrenen Positionierungsstift angefahren werden, um eine gewünschte Position und Ausrichtung oberhalb der darunter positionierten Hubeinheit 19A einzunehmen. In der Reihe dahinter angeordnete Kartonzuschnitte K können nacheinander gegen die anderen Positionierungsstifte 22, wenn diese ausgefahren sind, angefahren werden, um oberhalb den anderen jeweiligen Hubeinheiten 19B, 19C, 19D eine präzise Ausrichtung einzunehmen.

[0044] Die in Figur 2 gezeigten Hubeinheiten 19A, 19B, 19C, 19D sind unabhängig voneinander ansteuerbar. Damit lassen sich die jeweiligen Hubeinheiten 19A bis 19D einzeln aus der in Figur 2 gezeigten Stellung, nacheinander in Richtung der darüber positionierten Greifereinheiten 20A bis 20D verstellen.

[0045] In Figur 3 wird gezeigt, wie ein in den Übergabebereich 18 hineintransportierter Kartonzuschnitt K mittels einer der Hubeinheiten 19A bis 19D aufgenommen, angehoben und gleichzeitig während der Hubbewegung gefaltet wird sowie schließlich an eine der darüber positionierten Greifereinheiten 20A bis 20D übergeben wird. Diese Abfolge wird im Folgenden in Zusammenhang mit der in Transportrichtung T an vorderster Stelle angeordneten Hubeinheit 19A beschrieben.

[0046] Zunächst wird der Kartonzuschnitt K in einem ersten Schritt A oberhalb der Hubeinheit 19A mittels der Transportbandeinrichtung 16 in eine Aufnahmeposition P1 gefahren. Dafür wird der Kartonzuschnitt K mittels der Transportbandeinrichtung 16 soweit in den Übergabebereich 18 hineingefahren, bis er am ausgefahrenen Positionierungsstift 22 der Positionierungseinrichtung 21 anstößt. Jetzt ist der Kartonzuschnitt K präzise in der Aufnahmeposition P1 angekommen, aus welcher er mittels der Hubeinheit 19A aufnehmbar ist.

[0047] Die in Figur 3 schematisch dargestellte Hubeinheit 19A umfasst ein Faltwerkzeug 23. Das Faltwerkzeug 23 weist eine Matrize 24 auf, an deren Bodenteil mehrere pneumatisch ansteuerbare Saugnapfeinheiten 25 angeordnet sind. Ferner weist das Faltwerkzeug 23 an dessen Umfang mehrere Stifte 26 auf. Damit ist es möglich, wie im Schritt B gezeigt, den Kartonzuschnitt K auf dem Faltwerkzeug 23 auszurichten.

[0048] Im Schritt B ist die Greifereinheit 19A, insbesondere das daran ausgebildete Faltwerkzeug 23, in Hubrichtung H weiter ausgefahren. Dadurch nimmt das Faltwerkzeug 23 den im Schritt A in der Aufnahmeposition P1 angeordneten Kartonzuschnitt K auf, wodurch dessen Platz auf der Transportbandeinrichtung 16 freigegeben wird. Durch das Anheben des Kartonzuschnitts K, kann nun ein weiterer in Transportrichtung T hinter dem in Figur 3 gezeigten Kartonzuschnitt K positionierter Kartonzuschnitt K nachrücken, um eine Teilung gemäß der Spurenteilung der Tiefziehverpackungsmaschine 2 zu erreichen. Dabei kann der nachrückende Kartonzuschnitt K gegen den in Figur 3 gestrichelt dargestellten, nun ausgefahrenen Positionierungsstift 22 fahren.

[0049] Im Schritt C in Figur 3 wird der auf dem Faltwerkzeug 23 positionierte Kartonzuschnitt K in die Matrize 24 tiefgezogen. Dafür werden die Saugnapfeinheiten 25 mit einem Vakuum belegt. Anhand des damit durchgeführten Faltvorgangs wird ein Schalenteil S aus dem Kartonzuschnitt K hergestellt.

[0050] Im Schritt C ist das darin vorliegende Schaltenteil S in einer Übergabeposition P2 positioniert. Die vorangehenden Schritte A bis C können nun oder zeitweise überlappend für den nachfolgenden Kartonzuschnitt K durchgeführt werden, usw., bis sämtliche im Übergabebereich vorliegenden Kartonzuschnitte K in deren Übergabepositionen P2 positioniert sind.

[0051] Aus der Übergabeposition P2 kann das während der Hubbewegung hergestellte Schalenteil S mittels der Greifereinheit 20A abgeholt werden. Die Greifereinheit 20A wird dafür in Hubrichtung H2 abgesenkt. Die in Figur 3 dargestellte Greifereinheit 20A ist als Sauggreifer konfiguriert. Die Greifereinheit 20A verfügt über eine umlaufende Nut 27, in welcher ein Rand R des Schalenteils S aufnehmbar ist. Damit kann verhindert werden, dass der am Schalenteil S gefaltete Rand R zurückklappt.

[0052] Das Schalenteil S lässt sich an der Greifereinheit 20A mittels daran ausgebildeten Saugeinheiten 28 fixieren. Dies wird im Schritt D gezeigt. Im Schritt D ist das Schalenteil S relativ zur Übergabeposition P2 in Hubrichtung H2 in einer Verfahrposition P3 angeordnet. Aus der Verfahrposition P3 wird das an der Greifereinheit 20A befestigte Schalenteil S in Produktionsrichtung P zur Formstation 4 der Tiefziehverpackungsmaschine 2 weitertransportiert.

[0053] In den Figuren 4A bis 4O wird gezeigt, wie sich die der Tiefziehverpackungsmaschine 2 zugeführten flachen Kartonzuschnitte K mittels der jeweiligen Hubeinheiten 19A bis 19D in Schalenteile S falten lassen und diese in einem vorbestimmten Packungsformat F an die Greifereinrichtung 10 übergeben werden.

[0054] Figur 4A zeigt in schematischer Querschnittsdarstellung die Tiefziehverpackungsmaschine 2 im Übergabebereich 18 sowie das Zuführsystem 3, dass dazu ausgebildet ist Kartonzuschnitte K in Transportrichtung T dem Übergabebereich 18 zuzuführen. In dem gestrichelt umrahmten Fensterausschnitt in Figur 4A wird die Tiefziehverpackungsmaschine 2 sowie das dazu quer angeordnete Zuführsystem 3 aus der Draufsicht schematisch dargestellt.

[0055] In Figur 4B werden zunächst außerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine 2 vom Entstapler 17 zwei zueinander beabstandete Kartonzuschnitte Kauf die Transportbandeinrichtung 16 abgelegt. Aus der Draufsichtdarstellung ist ersichtlich, dass es sich tatsächlich um zwei hintereinander quer zur Transporteinrichtung T gebildete Reihen handelt.

[0056] In Figur 4C werden die beiden auf der Transportbandeinrichtung 16 abgelegten Reihen aus Kartonzuschnitten K in Transportrichtung T verfahren.

[0057] Gemäß Figur 4D werden weitere zwei Reihen Kartonzuschnitte K aus dem Entstapler 17 an die Transportbandeinrichtung 16 abgegeben. Die Figuren 4C und 4D zeigen, dass die jeweiligen Reihen aus Kartonzuschnitten K gemäß einem Ausgangsformat A, welches in der Draufsichtdarstellung schematisch dargestellt ist, auf der Transportbandeinrichtung 16 abgelegt werden. Dafür werden aus den beiden im Entstapler 17 ausgebildeten Magazinen die jeweiligen Reihen aufgrund deren Formats paarweise versetzt zueinander auf die Transportbandeinrichtung 16 ausgegeben.

[0058] Figur 4E zeigt, dass das Ausgangsformat A aus Kartonzuschnitten K mittels der Transportbandeinrichtung 16 in den innerhalb des Maschinenrahmens 8 der Tiefziehverpackungsmaschine 2 gebildeten Übergabebereich 18 transportiert sind. In Figur 4E wird gezeigt, dass der innerhalb des Übergabebereichs 18 in der Transportrichtung T an erster Stelle positionierte Kartonzuschnitt K in seine Aufnahmeposition P1 gefahren ist, in welcher er unterhalb der darüber positionierten Greifereinheit 20A ausgerichtet ist. Die anderen, dahinter positionierten Kartonzuschnitte K sind jeweils noch nicht unterhalb den jeweiligen Greifereinheiten 20B, 20C, 20D, ausgerichtet. Vielmehr, dass zeigen die folgenden Figuren, werden diese noch im ursprünglichen Ausgangsformat A angeordneten Kartonzuschnitte K sequenziell nachrücken, um eine ausgerichtete Lage unterhalb den jeweiligen Greifereinheiten 20B, 20C, 20D einzunehmen.

[0059] Figur 4F zeigt, dass der in der Übergabeposition P1 in Figur 4E gezeigte Kartonzuschnitt K mittels der darunter angeordneten Hubeinheit 19A in Hubrichtung H1 höhenverstellt wird. Während dieser Hubbewegung wird der Kartonzuschnitt K gefaltet und als Schalenteil S in der Übergabeposition P2 positioniert. Zu diesem Zeitpunkt werden bereits vom Entstapler 17 zwei weitere Kartonzuschnitte K, d.h. zwei weitere Reihen Kartonzuschnitte K auf der Transportbandeinrichtung 16 abgelegt.

[0060] Figur 4G zeigt, dass der in der Transportrichtung T unmittelbar hinter dem ersten Kartonzuschnitt K positionierte Kartonzuschnitt K innerhalb des Übergabebereichs 18 in der Transportrichtung T in seine Aufnahmeposition P1 verfahren ist. Die dahinter positionierten Kartonzuschnitte K sind noch nicht in ihren jeweiligen Aufnahmepositionen P1 positioniert. Figur 4G zeigt, dass der in der Aufnahmeposition P1 vorliegende Kartonzuschnitt K um eine Distanz x nachgerückt ist, um zum vorausgehenden Schalenteil S eine gewünschte Teilung TS (siehe Figur 4H) zu haben, welche der in Produktionsrichtung P der Tiefziehverpackungsmaschine 2 vorliegenden Spurenteilung entspricht.

[0061] Figur 4H zeigt, dass der zweite Kartonzuschnitt K mittels der an zweiter Stelle in Transportrichtung T gelagerten Hubeinheit 19B angehoben ist und als Schalenteil S in der Übergabeposition P2 vorliegt.

[0062] Nun wird gemäß Figur 4I der an vorletzter Stelle in der Reihe positionierte Kartonzuschnitt K um die Distanz x nachgerückt, um in seiner Aufnahmeposition P1 unterhalb der Greifereinheit 20C bzw. oberhalb der Hubeinheit 19C ausgerichtet zu sein. Die zu diesem Zeitpunkt vom Entstapler 17 an die Transporteinrichtung 16 abgegebenen Reihen Kartonzuschnitte K sind derart verfahren, dass zwei weitere Reihen Kartonzuschnitte K vom Entstapler 17 an die Transportbandeinrichtung 16 übergegeben werden können.

[0063] Figur 4J zeigt nun, dass bereits drei Schalenteile S in deren Übergabepositionen P2 angeordnet sind. Gemäß Figur 4K ist der letzte innerhalb des Übergabebereichs 18 positionierte Kartonzuschnitt K bzw. die letzte Reihe Kartonzuschnitte K in ihre Aufnahmeposition P1 verfahren. Auch hier verfährt die Reihe aus Kartonzuschnitten K wieder um die Distanz x, um gemäß der Teilung TS positioniert zu werden.

[0064] Figur 4L zeigt, dass die letzte Reihe Kartonzuschnitte K mittels der Hubeinheit 19D in die Übergabeposition P2 angehoben und gefaltet ist. Nun sind sämtliche innerhalb des Übergabebereichs 18 von der Transportbandeinrichtung 16 bereitgestellte Kartonzuschnitte K in deren Übergabeposition P2 positioniert. Außerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine 2 sind bereits weitere Kartonzuschnitte K vollzählig im Ausgangsformat A auf der Transportbandeinrichtung 16 abgelegt und warten darauf, in den Übergabebereich 18 transportiert zu werden. Figur 4M zeigt, dass die jeweiligen Greifereinheiten 20A bis 20D gleichzeitig in Hubrichtung H2 abgesenkt werden, um die in einem vorbestimmten Packungsformat F in den Übergabepositionen P2 positionierten Schalenteile S abzuholen.

[0065] Figur 4N zeigt, dass die Schalenteile S mittels der Greifereinrichtung 20 in deren Verfahrpositionen P3 angehoben werden. Die Greifereinrichtung 20 verfährt als nächstes die daran aufgenommenen Schalenteile S in Produktionsrichtung P zur Formstation 4. In der Formstation 4 werden die im vorbestimmten Packungsformat F abgelegten Schalenteile S mit den darin tiefgezogenen Mulden M verbunden, um als Verbundverpackungsunterteile VU die Formstation 4 in Richtung zur Siegelstation 5 zu verlassen.

[0066] Schließlich zeigt Figur 4O, dass die außerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine 2 im Ausgangsformat A abgelegten Reihen Kartonzuschnitte K in den Übergabebereich 18 transportiert werden, um darin sequenziell wie vorangehend beschrieben positioniert, aufgenommen, angehoben, gefaltet und an die Greifereinrichtung 20 in Form von Schalenteilen S übergeben zu werden.


Ansprüche

1. Die Erfindung betrifft eine Verpackungsanlage (1), die eine Tiefziehverpackungsmaschine (2), die dazu ausgebildet ist, in einer Produktionsrichtung (P) Verpackungen (V) herzustellen, sowie ein Zuführsystem (3) für die Tiefziehverpackungsmaschine (2) umfasst, wobei das Zuführsystem (3) mindestens eine Transportbandeinrichtung (16) aufweist, die dazu konfiguriert ist, in einer quer zur Produktionsrichtung (P) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) verlaufenden Transportrichtung (T) Kartonzuschnitte (K) in einen innerhalb eines Maschinenrahmens (8) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) ausgebildeten Übergabebereich (18) zu transportieren, und wobei das Zuführsystem (3) eine im Übergabebereich (18) angeordnete Hubeinrichtung (19) zum Aufnehmen und Anheben der mittels der Transportbandeinrichtung (16) in den Übergabebereich (18) transportierten Kartonzuschnitte (K) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (19) mehrere in Transportrichtung (T) hintereinander positionierte, unabhängig voneinander ansteuerbare Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D) aufweist.
 
2. Verpackungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Übergabebereich (18) in der Transportrichtung (T) hintereinander positionierten Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D), beginnend mit der in der Transportrichtung (T) an vorderster Stelle positionierten Hubeinheit (19A, 19B, 19C, 19D), einzeln nacheinander zum Anheben jeweiliger Kartonzuschnitte (K) ansteuerbar sind.
 
3. Verpackungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D) jeweils zum Aufnehmen und Anheben mehrerer quer zur Transportrichtung (T) nebeneinander positionierter Kartonzuschnitte (K) ausgebildet sind.
 
4. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D) jeweils mindestens ein Faltwerkzeug (23) zum Herstellen von Schalenteilen (S) aus den jeweiligen an den Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D) aufgenommenen Kartonzuschnitten (K) aufweisen.
 
5. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Hubeinheiten (19A, 19B, 19C, 19D) separat pneumatisch ansteuerbar sind.
 
6. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführsystem (3) im Übergabebereich (18) mindestens eine der Transportbandeinrichtung (T) zugeordnete, verstellbare Positionierungseinrichtung (21) zum Ausrichten der mittels der Transportbandeinrichtung (16) in den Übergabebereich (18) transportierten Kartonzuschnitte (K) aufweist.
 
7. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführsystem (3) eine innerhalb des Maschinenrahmens (18) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) gelagerte, zwischen dem Übergabebereich (18) und einer Formstation (4) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) verstellbare Greifereinrichtung (20) aufweist.
 
8. Verpackungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifereinrichtung (20) mehrere gemeinsam höhenverstellbare Greifereinheiten (20A, 20B, 20C, 20D) und/oder mehrere in Produktionsrichtung (P) relativ zueinander verstellbare Greifereinheiten (20A, 20B, 20C, 20D) aufweist.
 
9. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportbandeinrichtung (16) in Form eines Riemenbands ausgebildet ist.
 
10. Verfahren zum Zuführen von in einer Reihe hintereinander angeordneten Kartonzuschnitten (K) in einer Transportrichtung (T) in einen innerhalb eines Maschinenrahmens (8) einer Tiefziehverpackungsmaschine (2) gebildeten Übergabebereich (18), dadurch gekennzeichnet, dass ein in der Reihe positionierter Kartonzuschnitt (K) innerhalb des Übergabebereichs (18) in der Transportrichtung (T) in eine erste Aufnahmeposition (P1) transportiert und aus dieser heraus angehoben wird, bevor ein in der Transportrichtung (T) unmittelbar dahinter in der Reihe positionierter Kartonzuschnitt (K) innerhalb des Übergabebereichs (18) in der Transportrichtung (T) in eine zweite Aufnahmeposition nachrückt.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der in die erste Aufnahmeposition (P1) transportierte Kartonzuschnitt (K) aus der Aufnahmeposition (P1) heraus angehoben, gefaltet und als Schalenteil (S) in eine erste Übergabeposition (P2) bewegt wird, bevor der unmittelbar dahinter in der Reihe positionierte Kartonzuschnitt (K) innerhalb des Übergabebereichs (18) in der Transportrichtung (T) in die zweite Aufnahmeposition nachrückt.
 
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass in der Transportrichtung (T) gleichzeitig mehrere nebeneinander gebildete Reihen mit darin hintereinander positionierten Kartonzuschnitten (K) als Packungsformat in den Übergabebereich (18) transportiert werden, wobei mehrere quer zur Transportrichtung (T) benachbarte Kartonzuschnitte (K) zeitgleich miteinander in der Transportrichtung (T) in jeweilige erste, zueinander benachbarte Aufnahmepositionen (P1) transportiert, aus diesen heraus angehoben, gefaltet und als Schalenteile (S) in jeweilige erste, zueinander benachbarte Übergabepositionen (P2) bewegt werden, bevor mehrere quer zur Transportrichtung (T) unmittelbar dahinter positionierte, benachbarte Kartonzuschnitte (K) zeitgleich miteinander in der Transportrichtung (T) in jeweilige zweite, zueinander benachbarte Aufnahmepositionen nachrücken, aus diesen heraus angehoben, gefaltet und als Schalenteile (S) in jeweilige zweite, zueinander benachbarte Übergabepositionen bewegt werden.
 




Zeichnung


























































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente