[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes aus Fasern,
wobei durch zumindest eine Meltblown-Spinndüse, vorzugsweise durch zumindest zwei
Meltblown-Spinndüsen, Endlosfilamente aus thermoplastischem Kunststoff erzeugt werden,
wobei fernerhin durch zumindest eine Zerfaserungseinrichtung Pulp-Kurzfasern erzeugt
werden, wobei in der Zerfaserungseinrichtung aus den Pulp-Kurzfasern zumindest ein
Kurzfaser-Luft-Strom erzeugt wird, wobei die Endlosfilamente von der zumindest einen
Meltblown-Spinndüse als Filament-Luft-Strom strömen und wobei die Endlosfilamente
und die Pulp-Kurzfasern in einem Ablagebereich auf einem Ablagesiebband zum Vliesstoff
bzw. zur Vliesbahn abgelegt werden. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Vorrichtung
zur Herstellung eines Vliesstoffes aus Fasern. Mit dem Begriff Fasern sind im Rahmen
der Erfindung sowohl Endlosfilamente als auch Kurzfasern gemeint. Endlosfilamente
unterscheiden sich aufgrund ihrer quasi endlosen Länge von Kurzfasern, die deutlich
geringere Längen von beispielsweise 0,1 mm bis 60 mm aufweisen. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Vliesstoff, der zumindest
Endlosfilamente bzw. Meltblown-Endlosfilamente und Kurzfasern bzw. Pulp-Kurzfasern
enthält, hergestellt werden.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus der Praxis in unterschiedlichen
Ausführungsformen grundsätzlich bekannt. Vliesstoffe, die Pulp-Kurzfasern enthalten,
zeichnen sich durch eine sehr hohe Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit aus. Diese Vliesstoffe
auf Basis von Pulp-Kurzfasern werden beispielsweise für flüssigkeitsabsorbierende
Tücher, etwa für Wischtücher, verwendet. Bei der Flüssigkeit kann es sich insbesondere
um Wasser bzw. um wässrige Flüssigkeiten handeln. Bei der Herstellung von Vliesstoffen,
die Pulp-Kurzfasern enthalten, hat sich allerdings gezeigt, dass ein Zielkonflikt
zwischen einer hohen Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit und einer ausreichenden Stabilität
bzw. Festigkeit des Vliesstoffes besteht. Zur Stabilisierung bzw. mechanischen Stabilisierung
der Vliesstoffe ist es bekannt, Mischungen aus Endlosfilamenten und Pulp-Kurzfasern
für die Vliesstoffe einzusetzen. Dabei sind die Endlosfilamente im Wesentlichen für
die Festigkeit bzw. Stabilität des Vliesstoffes verantwortlich, während die Pulp-Kurzfasern
die Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit des resultierenden Produktes sicherstellen. Bei
diesen Vliesstoffen aus Endlosfilamenten und Pulp-Kurzfasern besteht im Hinblick auf
einen optimalen Kompromiss zwischen der Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit und der mechanischen
Festigkeit aber weiterhin Verbesserungsbedarf. Zudem hat sich gezeigt, dass bei den
aus der Praxis bekannten Verfahren die Gleichmäßigkeit der Verteilung von Endlosfilamenten
und Pulp-Kurzfasern in dem Endprodukt zu wünschen übrig lässt. Auch insoweit besteht
Verbesserungsbedarf, da bei einer sehr gleichmäßigen Verteilung von Endlosfilamenten
und Pulp-Kurzfasern auch mit einem verhältnismäßig geringen Anteil von Endlosfilamenten
ein zufriedenstellender Kompromiss zwischen der mechanischen Festigkeit und der Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit
des Vliesstoffes erreicht werden könnte.
[0003] Der Erfindung liegt demgegenüber das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, mit dem ein Vliesstoff aus Endlosfilamenten bzw.
Meltblown-Endlosfilamenten und Kurzfasern bzw. Pulp-Kurzfasern hergestellt werden
kann, der sich durch einen optimalen Kompromiss zwischen Festigkeit bzw. Stabilität
und Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit auszeichnet und bei dem insbesondere eine hohe
Gleichmäßigkeit der Verteilung von Endlosfilamenten und Pulp-Kurzfasern vorliegt.
Darüber hinaus liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Herstellung eines solchen Vliesstoffes anzugeben.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Vliesstoffes aus Fasern, wobei durch zumindest eine Meltblown-Spinndüse, vorzugsweise
durch zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen, Endlosfilamente aus thermoplastischem Kunststoff
erzeugt werden, wobei fernerhin durch zumindest eine Zerfaserungseinrichtung Pulp-Kurzfasern
erzeugt werden, wobei in der Zerfaserungseinrichtung aus den Pulp-Kurzfasern zumindest
ein Kurzfaser-Luft-Strom erzeugt wird, der durch einen Auslasskanal geführt wird und
aus diesem austritt und mit einem Anfangsvolumenstrom V1 und einer Strömungsrichtung
S1 in Richtung eines luftdurchlässigen Ablagesiebbandes strömt,
wobei die Endlosfilamente von der zumindest einen Meltblown-Spinndüse als Filament-Luft-Strom
mit einem Anfangsvolumenstrom V2 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes strömen,
wobei der Filament-Luft-Strom und der Kurzfaser-Luft-Strom oberhalb des Ablagesiebbandes
in einer Kontaktzone zusammengeführt werden und als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch
in einem Ablagebereich auf dem Ablagesiebband zum Vliesstoff bzw. zur Vliesbahn abgelegt
werden,
wobei im Ablagebereich der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches Luft
bzw. Prozessluft mit einem Volumenstrom V4 von unten durch das Ablagesiebband gesaugt
wird, wobei der Volumenstrom V4 größer als die Summe der Volumenströme V1 und V2 ist.
[0005] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden durch die Meltblown-Spinndüse bzw.
die Meltblown-Spinndüsen schmelzflüssige Kunststofffilamente erzeugt und in einen
schnellen Blasluftstrom extrudiert. Die Blasluft tritt zweckmäßigerweise ebenfalls
aus der Meltblown-Spinndüse aus und dabei handelt es sich bevorzugt um warme bzw.
heiße Blasluft. Von der zumindest einen Meltblown-Spinndüse bzw. von den Meltblown-Spinndüsen
strömen dann Filament-Luft-Ströme aus den erzeugten Endlosfilamenten und der Blasluft
in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes. Die Ausgestaltung der Meltblown-Spinndüse
bzw. der Meltblown-Spinndüsen, insbesondere in Bezug auf den Austritt der schmelzflüssigen
Kunststofffilamente und der Blasluft, wird untenstehend noch näher erläutert.
[0006] Erfindungsgemäß werden Endlosfilamente aus thermoplastischem Kunststoff erzeugt.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, dass Endlosfilamente
aus zumindest einem Polyolefin erzeugt werden. Bei dem zumindest einen Polyolefin
handelt es sich empfohlenermaßen um Polypropylen und/oder Polyethylen, bevorzugt um
Polypropylen. Grundsätzlich können die Endlosfilamente auch aus anderen thermoplastischen
Kunststoffen wie Polyestern, beispielsweise Polyethylenterephthalat, oder Polyamid,
sowie aus Mischungen der vorstehend genannten thermoplastischen Kunststoffe hergestellt
werden. Es empfiehlt sich, dass die Endlosfilamente bzw. Meltblown-Endlosfilamente
einen mittleren Filamentdurchmesser im Bereich zwischen 0,2 und 15 µm, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 12 µm, bevorzugt zwischen 0,5 und 10 µm aufweisen.
[0007] Der Begriff Pulp meint im Rahmen der Erfindung insbesondere ein faseriges Material
auf Basis von Zellstoff bzw. Zellulose. Zweckmäßigerweise wird im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens fester Pulp eingesetzt. Der Begriff fester Pulp meint insbesondere ein
trockenes Material auf Basis von Zellstoff bzw. Zellulose. Besonders bevorzugt wird
im Rahmen der Erfindung eine Bahn aus festem Pulp eingesetzt und durch die zumindest
eine Zerfaserungseinrichtung in Pulp-Kurzfasern zerfasert. Der im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingesetzte Pulp ist vorzugsweise konditioniert. Die in der zumindest einen
Zerfaserungseinrichtung erzeugten Pulp-Kurzfasern haben zweckmäßigerweise eine Länge
bzw. mittlere Länge von 0,05 bis 5 mm, bevorzugt von 0,1 bis 4 mm, besonders bevorzugt
von 0,1 bis 3 mm.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Zerfaserungseinrichtung
eine Sägemühle. Erfindungsgemäß wird in der Zerfaserungseinrichtung aus den Pulp-Kurzfasern
ein Kurzfaser-Luft-Strom erzeugt, der durch einen Auslasskanal geführt wird und aus
diesem mit einem Anfangsvolumenstrom V1 austritt und mit einer Strömungsrichtung S1
in Richtung eines luftdurchlässigen Ablagesiebbandes strömt. Der Auslasskanal ist
zweckmäßigerweise Teil der Zerfaserungseinrichtung bzw. ist an die Zerfaserungseinrichtung
angeschlossen. Anfangsvolumenstrom V1 meint im Rahmen der Erfindung den Volumenstrom
des Kurzfaser-Luft-Gemisches direkt bzw. unmittelbar nach dem Austritt aus dem Auslasskanal.
[0009] Das luftdurchlässige Ablagesiebband ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ein kontinuierlich bewegbares und luftdurchlässiges Ablagesiebband, insbesondere
ein endlos umlaufendes Ablagesiebband.
[0010] Die erzeugten Endlosfilamente strömen erfindungsgemäß von der zumindest einen Meltblown-Spinndüse
als Filament-Luft-Strom mit einem Anfangsvolumenstrom V2 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes.
Anfangsvolumenstrom V2 meint dabei insbesondere den direkt bzw. unmittelbar unterhalb
der Meltblown-Spinndüse vorliegenden Volumenstrom des Filament-Luft-Stromes nach der
Beaufschlagung der Endlosfilamente mit Blasluft.
[0011] Erfindungsgemäß wird in bzw. zumindest in dem Ablagebereich der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches
Luft bzw. Prozessluft durch das Ablagesiebband gesaugt. Dazu ist zweckmäßigerweise
zumindest eine Absaugeinrichtung bzw. ein Absauggebläse unterhalb des Ablagesiebbandes,
insbesondere unterhalb des Ablagebereiches, angeordnet. Erfindungsgemäß ist der Volumenstrom
V4, der durch das Ablagesiebband gesaugt wird, größer als die Summe der Volumenströme
V1 und V2, sodass gilt: V4 > (V1 + V2). Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht der Volumenstrom V4 zwischen 1,05 und
30 mal, vorzugsweise zwischen 5 und 25 mal, bevorzugt zwischen 10 und 20 mal der Summe
der Volumenströme V1 und V2.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zumindest zwei
Meltblown-Spinndüsen, insbesondere zwei Meltblown-Spinndüsen, vorhanden. Die Endlosfilamente
strömen besonders bevorzugt von der zweiten Meltblown-Spinndüse als zweiter Filament-Luft-Strom
mit einem Anfangsvolumenstrom V3 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes. Anfangsvolumenstrom
V3 meint dabei insbesondere den direkt bzw. unmittelbar unterhalb der Meltblown-Spinndüse
bzw. zweiten Meltblown-Spinndüse vorliegenden Volumenstrom des Filament-Luft-Stromes
nach der Beaufschlagung der Endlosfilamente mit Blasluft. Es ist ganz besonders bevorzugt,
dass dann der Volumenstrom V4 größer ist als die Summe der Volumenströme V1, V2 und
V3, sodass insbesondere gilt: V4 > (V1 + V2 + V3). Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht der Volumenstrom V4 zwischen
1,05 und 30 mal, vorzugsweise zwischen 5 und 25 mal, bevorzugt zwischen 10 und 20
mal der Summe der Volumenströme V1, V2 und V3.
[0013] Es hat sich bewährt, dass der Filament-Luft-Strom in Förderrichtung F des Ablagesiebbandes
vor dem Kurzfaser-Luft-Strom strömt und dass der zweite Filament-Luft-Strom bevorzugt
in Förderrichtung F des Ablagesiebbandes hinter dem Kurzfaser-Luft-Strom strömt.
[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Filament-Luft-Strom hinsichtlich seiner
Strömungsrichtung S2 zumindest bereichsweise bzw. abschnittsweise in einem Winkel
α1 zur Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes strömt. Zweckmäßigerweise strömt
der zweite Filament-Luft-Strom hinsichtlich seiner Strömungsrichtung S3 zumindest
bereichsweise bzw. abschnittsweise in einem Winkel a2 zur Strömungsrichtung S1 des
Kurzfaser-Luft-Stromes. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α1 und/oder der Winkel α2 größer als 10°,
besonders bevorzugt größer als 20° und ganz besonders bevorzugt größer als 25° ist.
Die beiden Filament-Luft-Ströme strömen somit im Rahmen der Erfindung auf den Kurzfaser-Luft-Strom
zu. Dass der Filament-Luft-Strom bzw. die Filament-Luft-Ströme hinsichtlich ihrer
Strömungsrichtung S2 bzw. S3 in einem Winkel α1 bzw. α2 zur Strömungsrichtung S1 des
Kurzfaser-Luft-Stromes strömen, meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass der
Strömungsvektor der Filament-Luft-Ströme zumindest bereichsweise bzw. abschnittsweise
in einem Winkel α1 bzw. α2 zur Strömungsrichtung S1 bzw. zum Strömungsvektor des Kurzfaser-Luft-Stromes
verläuft. Mit den Begriffen Strömungsrichtung und Strömungsvektor sind im Rahmen der
Erfindung insbesondere die mittleren Strömungsrichtungen bzw. Strömungsvektoren der
jeweiligen Ströme gemeint.
[0015] Es ist im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt, dass der zumindest eine Filament-Luft-Strom,
insbesondere die Filament-Luft-Ströme hinsichtlich ihrer Strömungsrichtung S2 bzw.
S3 zumindest in bzw. kurz vor der Kontaktzone in dem Winkel α1 bzw. a2 zur Strömungsrichtung
S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes strömen. Dann sind mit den Winkeln α1 und α2 insbesondere
die Neigungswinkel gemeint, in denen die Filament-Luft-Ströme in der Kontaktzone auf
den Kurzfaser-Luft-Strom treffen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
strömt der zumindest eine Filament-Luft-Strom, insbesondere die beiden Filament-Luft-Ströme,
hinsichtlich ihrer Strömungsrichtung entlang des gesamten Strömungsweges - insbesondere
geradlinig bzw. im Wesentlichen geradlinig - von der jeweiligen Meltblown-Spinndüse
bis zu der Kontaktzone in dem Winkel α1 bzw. α2 zu der Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes.
Dabei ist es besonders bevorzugt, dass der zumindest eine Filament-Luft-Strom bzw.
die Filament-Luft-Ströme und/oder der Kurzfaser-Luft-Strom führungsmittelfrei von
den Meltblown-Spinndüsen bzw. von dem Auslasskanal zu der Kontaktzone strömen.
[0016] Es wurde bereits vorstehend ausgeführt, dass der Winkel α1 und/oder der Winkel α2
größer als 10°, besonders bevorzugt größer als 20° ist. Es hat sich bewährt, dass
der Winkel α1 und/oder der Winkel α2 größer als 25°, vorzugsweise größer als 30°,
bevorzugt größer als 35°, beispielsweise größer als 40°, ist. Es empfiehlt sich, dass
der Winkel α1 und/oder der Winkel α2 einen Wert im Bereich zwischen 10° bis 75°, bevorzugt
zwischen 20° und 70°, besonders bevorzugt zwischen 25° und 65° und ganz besonders
bevorzugt zwischen 30° und 65°, beispielsweise zwischen 35° und 60° aufweist. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass die Winkel α1 und α2 den gleichen Wert aufweisen, sodass
die beiden Filament-Luft-Ströme in der Kontaktzone insbesondere beidseitig symmetrisch
auf den Kurzfaser-Luft-Strom bzw. den zentralen Kurzfaser-Luft-Strom treffen. Es ist
aber grundsätzlich auch möglich, dass die Winkel α1 und α2 unterschiedliche Werte
aufweisen.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens strömt der
Kurzfaser-Luft-Strom von dem Auslasskanal bzw. einem Auslasskanalende hinsichtlich
seiner Strömungsrichtung S1 senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Siebbandoberfläche
des Ablagesiebbandes. Die Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes ist somit
insbesondere senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Siebbandoberfläche des luftdurchlässigen
Ablagesiebbandes gerichtet. Dies meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass
der Strömungsvektor des Kurzfaser-Luft-Stromes senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht
zur flächigen Erstreckung der Siebbandoberfläche verläuft.
[0018] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass in dem Zwischenraum zwischen dem Kurzfaser-Luft-Strom
und dem Filament-Luft-Strom und/oder in dem Zwischenraum zwischen dem Kurzfaser-Luft-Strom
und dem zweiten Filament-Luft-Strom Sekundärluft angesaugt wird. Die Sekundärluft
wird dabei insbesondere mit einem Volumenstrom V
sek angesaugt, wobei V
sek zweckmäßigerweise der Gesamtvolumenstrom der insgesamt angesaugten Sekundärluft ist.
Es ist bevorzugt, dass dann gilt: V4 ≥ (V1 + V2 + V
sek) und/oder V4 ≥ (V1 + V2 + V3 + V
sek). Es empfiehlt sich, dass V4 zwischen 1 und 30 mal, vorzugsweise zwischen 5 und 25
mal, bevorzugt zwischen 10 und 20 mal der Summe der Volumenströme V1, V2, V
sek und/oder der Summe der Volumenströme V1, V2, V3, V
sek entspricht. Mit dem Ausdruck Sekundärluft ist im Rahmen der Erfindung insbesondere
zusätzlich durch die Strömungsbewegung der Filament-Luft-Ströme und/oder des Kurzfaser-Luft-Stromes
angesaugte Luft, die nicht der Blasluft der Meltblown-Spinndüsen und nicht der mit
den Pulp-Kurzfasern aus dem Auslasskanal austretenden Luft entspricht, gemeint. Die
Blasluft der Meltblown-Spinndüsen und die aus dem Auslasskanal mit den Pulp-Kurzfasern
austretende Luft wird im Rahmen der Erfindung insbesondere als Primärluft bezeichnet.
Der Begriff Luft schließt im Rahmen der Erfindung im Übrigen auch Luft-ähnliche Gas-
bzw. Fluidgemische ein.
[0019] Zweckmäßigerweise wird der Kurzfaser-Luft-Strom in dem Auslasskanal beschleunigt,
insbesondere durch ein Gebläse der Zerfaserungseinrichtung beschleunigt. Die Zerfaserungseinrichtung
weist somit gemäß bevorzugter Ausführungsform ein Gebläse auf, dass der Zerfaserungseinrichtung
Luft zuführt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Luftstrom zur Erzeugung des
Kurzfaser-Luft-Stromes in der Zerfaserungseinrichtung durch den Zerfaserungsvorgang
und/oder durch das Gebläse erzeugt wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Zerfaserungseinrichtung eine Sägemühle. Dann wird der Luftstrom
zur Erzeugung des Kurzfaser-Luft-Stromes vorzugsweise durch den Mahlvorgang in der
Sägemühle und/oder durch das Gebläse der Sägemühle erzeugt. Der gemäß bevorzugter
Ausführungsform in dem Auslasskanal beschleunigte Kurzfaser-Luft-Strom tritt aus dem
Auslasskanal mit dem Anfangsvolumenstrom V1 aus.
[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die zumindest
eine Meltblown-Spinndüse eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen
und vorzugsweise zwei beidseitig parallel zu der Reihe der Düsenöffnungen verlaufende
und in Richtung der Düsenöffnungen geneigte Luftzuströmspalte auf, aus denen Blasluft
austritt. Zweckmäßigerweise sind die zumindest zwei, insbesondere die zwei Meltblown-Spinndüsen
derart ausgestaltet. Dass die Meltblown-Spinndüse bzw. die Meltblown-Spinndüsen eine
Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen aufweist bzw. aufweisen, meint
im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Meltblown-Spinndüse lediglich eine
einzige Reihe von Düsenöffnungen aufweist. Derartige Meltblown-Spinndüsen werden auch
als Single-Row-Düsen bezeichnet. Zweckmäßigerweise weist die Meltblown-Spinndüse bzw.
weisen die Meltblown-Spinndüsen jeweils zumindest zwei, insbesondere zwei Luftzuströmspalte
auf, die beidseitig parallel zu der Reihe der Düsenöffnungen verlaufen. Mit dem beidseitig
parallelen Verlauf der Luftzuströmspalte ist im Rahmen der Erfindung insbesondere
gemeint, dass die Längserstreckung der Luftzuströmspalte parallel zur Längserstreckung
der Reihe der Düsenöffnungen verläuft. Darüber hinaus sind die Luftzuströmspalte empfohlenermaßen
in Richtung der Düsenöffnungen bzw. der Reihe der Düsenöffnungen geneigt. Dadurch
wird insbesondere erreicht, dass die aus den Luftzuströmspalten austretende Blasluft
bzw. der aus den Luftzuströmspalten austretende flächige Blasluftstrom den Vorhang
der extrudierten Endlosfilamente von der Seite bzw. von gegenüberliegenden Seiten
in einem Anströmwinkel beaufschlagt. Der Anströmwinkel der Blasluft in Bezug auf die
Strömungsrichtung der erzeugten Endlosfilamente beträgt vorzugsweise weniger als 30°,
bevorzugt weniger als 20°. Es ist bevorzugt, dass die Endlosfilamente aus den beiden
Luftzuströmspalten der Meltblown-Spinndüse bzw. der Meltblown-Spinndüsen gleichmäßig
bzw. symmetrisch mit Blasluft beaufschlagt werden. Grundsätzlich ist aber auch eine
hinsichtlich der Temperatur und/oder des Volumenstromes der Blasluft ungleichmäßige
bzw. unsymmetrische Beaufschlagung der Endlosfilamente durch die beiden Luftzuströmspalte
der Meltblown-Spinndüse möglich.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die zumindest
eine Meltblown-Spinndüse eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Düsenöffnungen
auf, wobei vorzugsweise jeder Düsenöffnung eine Luftzuströmöffnung bzw. eine eigene
Luftzuströmöffnung zugeordnet ist, aus der Blasluft austritt. Eine solche Meltblown-Spinndüse,
die in mehreren Reihen angeordnete Düsenöffnungen für den Austritt der schmelzflüssigen
Kunststofffilamente aufweist, wird auch als Multi-Row-Düse bezeichnet. Es liegt im
Rahmen der Erfindung, dass die zumindest zwei, insbesondere die zwei Meltblown-Spinndüsen
auf diese Weise ausgestaltet sind. Dass jede Düsenöffnung der Meltblown-Spinndüse
eine Luftzuströmöffnung bzw. eine eigene Luftzuströmöffnung aufweist, meint im Rahmen
der Erfindung insbesondere, dass die entsprechende Luftzuströmöffnung direkt der Düsenöffnung
zugeordnet ist bzw. zugeordnet werden kann. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
die Luftzuströmöffnungen der Meltblown-Spinndüse die jeweilige Düsenöffnung umgeben
und insbesondere koaxial dazu angeordnet sind. Dann strömt zweckmäßigerweise parallel
zu der Kunststoffschmelze bzw. zu den schmelzflüssigen Kunststofffilamenten koaxial
Blasluft aus der der Düsenöffnung zugeordneten Luftzuströmöffnung aus und umgibt das
erzeugte Filament zweckmäßigerweise mantelförmig.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die zumindest
eine Meltblown-Spinndüse eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Austrittsöffnungen
in Form von Düsenöffnungen und Luftzuströmöffnungen auf, wobei die Austrittsöffnungen
bzw. die Düsenöffnungen und die Luftzuströmöffnungen vorzugsweise beabstandet zueinander
in einem regelmäßigen und/oder unregelmäßigen Muster angeordnet sind und wobei bevorzugt
zumindest 90 % der Luftzuströmöffnungen, insbesondere jeder Luftzuströmöffnung zumindest
zwei Düsenöffnungen und/oder bevorzugt zumindest 90 % der Düsenöffnungen, insbesondere
jeder Düsenöffnung zumindest zwei Luftzuströmöffnungen zugeordnet sind. Es liegt im
Rahmen der Erfindung, dass die zumindest zwei, insbesondere die zwei Meltblown-Spinndüsen
derart ausgestaltet sind. Diese Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass den jeweiligen Düsenöffnungen, aus denen die Kunststoffschmelze bzw. die schmelzflüssigen
Kunststofffilamente austreten, keine eine eigene Luftzuströmöffnung direkt zugeordnet
ist. Vielmehr ist vorzugsweise jede Düsenöffnung zumindest zwei Luftzuströmöffnungen
zugeordnet. Aus den Luftzuströmöffnungen tritt im Rahmen dieser Ausführungsform Blasluft
aus. Es ist bevorzugt, dass die Düsenöffnungen derart ausgebildet sind, dass daraus
lediglich die Polymerschmelze austritt und dass die Polymerschmelze insbesondere ohne
einen der jeweiligen Düsenöffnung direkt zugeordneten bzw. koaxial zu der Düsenöffnung
austretenden Blasluftstrom aus der Düsenöffnung austritt. Aus den Luftzuströmöffnungen
tritt zweckmäßigerweise lediglich die Blasluft aus. Im Rahmen dieser bevorzugten Ausführungsform
ist ein Teil der Austrittsöffnungen der Meltblown-Spinndüse in Form von Düsenöffnungen
und ein Teil bzw. der andere Teil der Austrittsöffnungen in Form von Luftzuströmöffnungen
ausgebildet. Es empfiehlt sich im Rahmen dieser Ausführungsform, dass die Abstände
direkt benachbarter Austrittsöffnungen der Meltblown-Spinndüse in zumindest einer
Düsenrichtung auf der gesamten Düse gleich bzw. im Wesentlichen gleich sind. Es ist
weiterhin bevorzugt, dass der Anteil der Düsenöffnungen an der Gesamtzahl der Austrittsöffnungen
zwischen 10 % und 50 %, vorzugsweise zwischen 12 % und 45 %, bevorzugt zwischen 15
% und 40 % liegt.
[0023] Wenn gemäß bevorzugter Ausführungsform der Erfindung zumindest zwei, insbesondere
zwei Meltblown-Spinndüsen vorgesehen sind, ist es bevorzugt, dass die beiden Meltblown-Spinndüsen
bzw. alle Meltblown-Spinndüsen hinsichtlich der Düsenöffnungen und der Luftzuströmöffnungen
bzw. der Luftzuströmspalte identisch ausgebildet sind. Grundsätzlich können aber auch
zumindest zwei unterschiedliche Meltblown-Spinndüsen im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens kombiniert werden. Es ist im Übrigen bevorzugt, dass die Austrittsöffnungen,
insbesondere die Düsenöffnungen und/oder die Luftzuströmöffnungen, der Meltblown-Spinndüsen
rund bzw. kreisrund ausgebildet sind.
[0024] Die Erfindung hat erkannt, dass durch die speziellen erfindungsgemäßen Strömungsverhältnisse
und insbesondere durch das Verhältnis der Summe der Anfangsvolumenströme des Kurzfaser-Luft-Stromes
und des Filament-Luft-Stromes bzw. der Filament-Luft-Ströme zu dem durch das Ablagesiebband
gesaugten Volumenstrom ein Verfahren bereitgestellt werden kann, mit dem ein Vliesstoff
aus Endlosfilamenten und Pulp-Kurzfasern hergestellt werden kann, der sich durch eine
sehr hohe Gleichmäßigkeit der Verteilung von Endlosfilamenten und Pulp-Kurzfasern
und insbesondere durch einen optimalen Kompromiss zwischen Stabilität bzw. Festigkeit
und Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit des Vliesstoffes auszeichnet. Besonders vorteilhafte
Ergebnisse lassen sich dabei erzielen, wenn der Filament-Luft-Strom bzw. die Filament-Luft-Ströme
(jeweils) in einem Winkel zur Strömungsrichtung des Kurzfaser-Luft-Stromes strömt
bzw. strömen und insbesondere wenn zwei Filament-Luft-Ströme beidseitig gewinkelt
zu einem zentralen Kurzfaser-Luft-Strom, besonders bevorzugt symmetrisch, strömen.
Das auf dem Ablagesiebband abgelegte Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch ist zweckmäßigerweise
eine Matrix aus Endlosfilamenten, in die die Pulp-Kurzfasern eingebettet sind.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Endlosfilamente des zumindest einen Filament-Luft-Stromes, vorzugsweise der Filament-Luft-Ströme,
zwischen der Meltblown-Spinndüse und dem Ablagesiebband, insbesondere auf der dem
Kurzfaser-Luft-Strom abgewandten Seite des Filament-Luft-Stromes, mit Wasser besprüht.
Zur Besprühung der Endlosfilamente mit Wasser ist vorzugsweise eine bzw. jeweils eine
Wasserdüse vorgesehen, die insbesondere auf der dem Kurzfaser-Luft-Strom abgewandten
Seite des jeweiligen Filament-Luft-Stromes angeordnet ist. Zweckmäßigerweise befindet
sich die zumindest eine Wasserdüse bzw. befinden sich die Wasserdüsen somit auf der
Außenseite des Filament-Luft-Stromes bzw. der Filament-Luft-Ströme. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass die Wasserdüse der jeweiligen Meltblown-Spinndüse zugeordnet ist
und bevorzugt in Filamentströmungsrichtung unterhalb, insbesondere direkt unterhalb
der Meltblown-Spinndüse angeordnet ist. Die Endlosfilamente werden somit nach, insbesondere
unmittelbar nach dem Austritt aus der Meltblown-Spinndüse mit Wasser besprüht. Auf
diese Weise kann eine gezielte Abkühlung der erzeugten Endlosfilamente erreicht werden.
[0026] Es ist bevorzugt, dass der Kurzfaser-Luft-Strom mit einem Anteil von 0,0138 bis 0,0833
kg, vorzugsweise von 0,0222 bis 0,0694 kg, bevorzugt von 0,0277 bis 0,05 kg der Pulp-Kurzfasern
pro kg Luft aus dem Auslasskanal austritt. Es empfiehlt sich, dass der Kurzfaser-Luft-Strom
mit einem Anteil der Pulp-Kurzfasern von größer als 0,0138 kg, vorzugsweise von größer
als 0,0222 kg, bevorzugt von größer als 0,0277 kg pro kg Luft aus dem Auslasskanal
austritt. Zweckmäßigerweise ist der Anteil der Pulp-Kurzfasern pro kg Luft mittels
der Geschwindigkeit der Zerfaserungseinrichtung steuerbar und/oder regelbar, insbesondere
durch die Geschwindigkeit des Einzuges der Zerfaserungseinrichtung steuerbar und/oder
regelbar.
[0027] Es ist weiterhin bevorzugt, dass der zumindest eine Filament-Luft-Strom bzw. die
Filament-Luft-Ströme mit einem Anteil von 0,002 kg bis 0,5 kg, vorzugsweise von 0,01
kg bis 0,25 kg, bevorzugt von 0,015 kg bis 0,12 kg, besonders bevorzugt von 0,018
kg bis 0,1 kg der Endlosfilamente pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen austritt
bzw. austreten. Es empfiehlt sich, dass der zumindest eine Filament-Luft-Strom, vorzugsweise
die Filament-Luft-Ströme (jeweils) mit einem Anteil von größer als 0,002 kg, vorzugsweise
größer als 0,01 kg, bevorzugt größer als 0,015 kg, besonders bevorzugt größer als
0,018 kg der Endlosfilamente pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen austritt bzw.
austreten. Es liegt außerdem im Rahmen der Erfindung, dass die Filament-Luft-Ströme,
insbesondere die beiden Filament-Luft-Ströme, mit dem gleichen Anteil der Endlosfilamente
pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen austreten. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens treten die Filament-Luft-Ströme, insbesondere die
beiden Filament-Luft-Ströme, mit einem unterschiedlichen Anteil der Endlosfilamente
pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen aus. Der Anteil der Endlosfilamente, mit
dem die Filament-Luft-Ströme pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen austreten, lässt
sich gemäß einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung durch Steuerung und/oder
Regelung des Massestromes des thermoplastischen Kunststoffes und/oder der aus den
Luftzuströmspalten bzw. den Luftzuströmöffnungen der Meltblown-Spinndüsen austretenden
Blasluft einstellen. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
beträgt der Anteil der Endlosfilamente in dem abgelegten Vliesstoff zwischen 10 und
35 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 15 und 30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 20 und 28 Gew.-%.
[0028] Es wurde bereits oben stehend erläutert, dass der Kurzfaser-Luft-Strom gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung in dem Auslasskanal durch ein Gebläse
der Zerfaserungseinrichtung beschleunigt wird. Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt,
dass die durch das Gebläse der Zerfaserungseinrichtung angesaugte Luft konditioniert
ist. Besonders bevorzugt weist die durch das Gebläse angesaugte, konditionierte Luft
eine relative Luftfeuchtigkeit von größer als 65 % bei 28 °C auf.
[0029] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Auslasskanal in Bezug auf die Siebbandoberfläche
des Ablagesiebbandes höhenverstellbar ist. Zweckmäßigerweise beträgt der Abstand a
zwischen dem Auslasskanalende und der Siebbandoberfläche zwischen 200 und 1.000 mm,
vorzugsweise zwischen 300 und 750 mm, bevorzugt zwischen 400 und 600 mm und besonders
bevorzugt zwischen 460 und 530 mm. Der Auslasskanal bzw. das Auslasskanalende ist
in Bezug auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes somit in diesen Bereichen
höhenverstellbar. Ganz besonders bevorzugt ist die angesaugte Sekundärluftmenge durch
Höhenverstellung des Auslasskanals in Bezug auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes
steuerbar und/oder regelbar. Empfohlenermaßen wird die Höhe des Auslasskanals im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens derart eingestellt, dass gilt: V4 ≥ (V1 + V2 + V
sek) und/oder V4 ≥ (V1 + V2 + V3 + V
sek). Mit der angesaugten Sekundärluftmenge ist dabei insbesondere die zwischen dem Kurzfaser-Luft-Strom
und dem zumindest einen, vorzugsweise den beiden, Filament-Luft-Strömen angesaugte
Sekundärluft bzw. Sekundärluftmenge gemeint. Mit dem Begriff Auslasskanalende ist
im Rahmen der Erfindung insbesondere das dem Ablagesiebband zugewandte Ende des Auslasskanals
gemeint. Bevorzugt sind die Wandungen des Auslasskanals in dem Bereich des Auslasskanalendes
derart ausgestaltet, dass das Auslasskanalende im Innenquerschnitt konstant oder divergent
oder konvergent ausgebildet ist. Auf diese Weise lässt sich insbesondere die spätere
Durchmischung der Endlosfilamente und der Pulp-Kurzfasern in der Kontaktzone beeinflussen.
Der Abstand a zwischen dem Auslasskanalende und der Siebbandoberfläche wird im Rahmen
der Erfindung insbesondere senkrecht zu der Siebbandoberfläche gemessen. Durch die
Steuerbarkeit und/oder Regelbarkeit der angesaugten Sekundärluftmenge ist eine funktionssichere
Beeinflussung der Strömungsverhältnisse, insbesondere in Bezug auf die Sekundärluftzufuhr
möglich. Mittels der Höhenverstellung bzw. Höhenverstellbarkeit des Auslasskanals
bzw. des Auslasskanalendes ist im Rahmen der Erfindung - insbesondere in Kombination
mit den Winkeln a1 und/oder α2 - im Übrigen auch die Lage der Kontaktzone einstellbar
bzw. regelbar. Dadurch lässt sich die Durchmischung der Endlosfilamente und der Pulp-Kurzfasern
vorteilhaft beeinflussen, insbesondere in Kombination mit der Ausgestaltung der Wandungen
des Auslasskanals im Bereich des Auslasskanalendes und bevorzugt durch eine im Innenquerschnitt
konstante Ausgestaltung der Wandungen des Auslasskanals im Bereich des Auslasskanalendes.
[0030] Erfindungsgemäß werden der Filament-Luft-Strom, vorzugsweise die bzw. die beiden
Filament-Luft-Ströme, und der Kurzfaser-Luft-Strom oberhalb des Ablagesiebbandes in
einer Kontaktzone zusammengeführt. In dieser Kontaktzone findet empfohlenermaßen die
Durchmischung der Filament-Luft-Ströme und des Kurzfaser-Luft-Stromes statt. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung strömt das Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch
von der Kontaktzone zu dem Ablagesiebband als homogenes bzw. im Wesentlichen homogenes
Gemisch. Durch die Zusammenführung des Kurzfaser-Luft-Stromes und der Filament-Luft-Ströme
unter den erfindungsgemäßen Strömungsverhältnissen und den bevorzugt vorgesehenen
Winkeln kann im Rahmen der Erfindung eine optimale Durchmischung und Verteilung der
Pulp-Kurzfasern und der Endlosfilamente erfolgen, sodass im Anschluss an die Kontaktzone
ein homogenes bzw. im Wesentlichen homogenes Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch zu dem
Ablagesiebband strömt und zum Vliesstoff bzw. zur Vliesbahn abgelegt wird. Es ist
vorteilhaft, wenn das Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch von der Kontaktzone zu dem
Ablagesiebband bzw. zu dem Ablagebereich hinsichtlich seiner Strömungsrichtung senkrecht
bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Siebbandoberfläche strömt.
[0031] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Kurzfaser-Luft-Strom in Bezug auf die
Breite des Ablagesiebbandes mindestens 50 (kg/h)/m, insbesondere mindestens 75 (kg/h)/m,
bevorzugt mindestens 100 (kg/h)/m, besonders bevorzugt mindestens 200 (kg/h)/m der
Pulp-Kurzfasern führt bzw. fördert. Breite des Ablagesiebbandes meint im Rahmen der
Erfindung insbesondere die größte Breite des Ablagesiebbandes quer, insbesondere senkrecht
zur Längserstreckung bzw. zur Förderrichtung des Ablagesiebbandes. Es ist im Rahmen
der Erfindung möglich, dass zumindest zwei, insbesondere zumindest drei, bevorzugt
zumindest vier Zerfaserungseinrichtungen, bevorzugt mit den zugehörigen Gebläsen und/oder
Auslasskanälen, entlang der Breite des Ablagesiebbandes angeordnet sind. Auf diese
Weise kann auch bei Ablagesiebbändern einer Breite von zumindest 1 m, insbesondere
von zumindest 2 m, vorzugsweise von zumindest 3 m, bevorzugt von zumindest 4 m eine
besonders gleichmäßige Zufuhr der Pulp-Kurzfasern bzw. des Kurzfaser-Luft-Stromes
über die gesamte Breite des Ablagesiebbandes erfolgen.
[0032] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass der Vliesstoff bzw. die Vliesbahn durch zumindest einen Kalander
verfestigt wird, wobei vorzugsweise durch den zumindest einen Kalander ein Prägemuster
in den Vliesstoff bzw. in die Vliesbahn eingebracht wird. Es empfiehlt sich, dass
die Verfestigung durch den zumindest einen Kalander "inline" erfolgt. Dies meint im
Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Verfestigung durch den zumindest einen
Kalander im Anschluss an die Ablage des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches zum Vliesstoff
bzw. zur Vliesbahn erfolgt. Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Verfestigung des Vliesstoffes bzw. der Vliesbahn
durch den zumindest einen Kalander "offline". Dies meint im Rahmen der Erfindung insbesondere,
dass der Vliesstoff bzw. die Vliesbahn nach der Ablage auf dem Ablagesiebband von
dem Ablagesiebband abgenommen und aufgewickelt wird und erst zu einem späteren Zeitpunkt
wieder abgewickelt und dem zumindest einen Kalander zugeführt wird.
[0033] Es empfiehlt sich, dass der zumindest eine Kalander zumindest ein Kalanderwalzenpaar
aufweist, durch das der Vliesstoff bzw. die Vliesbahn bevorzugt unter einem Anpressdruck
durchgeführt wird. Zweckmäßigerweise ist eine der Kalanderwalzen des Kalanders eine
Glattwalze mit einer glatten Außenoberfläche und/oder eine der Kalanderwalzen des
Kalanders weist ein Prägemuster auf ihrer Außenoberfläche auf. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist der Kalander bzw. das Kalanderwalzenpaar temperiert.
Die Temperatur der Kalanderwalzen liegt im Rahmen der Erfindung vorzugsweise unterhalb
des Schmelzpunktes des thermoplastischen Kunststoffes der Endlosfilamente. Bevorzugt
beträgt die Kalanderwalzentemperatur im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zwischen
50 °C und 150 °C. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass der Liniendruck
der Kalanderwalze bzw. der Kalanderwalzen zwischen 10 und 120 daN/cm beträgt.
[0034] Es ist besonders bevorzugt, dass das Prägemuster unterbrechungsfrei ausgebildet ist
und dass die Mustergrundgeometrie des Prägemusters eine Pressfläche im Bereich von
20 bis 50 mm
2, vorzugsweise von 25 bis 45 mm
2, bevorzugt von 30 bis 40 mm
2 und besonders bevorzugt von 32,5 bis 37,5 mm
2 aufweist. Mustergrundgeometrie meint im Rahmen der Erfindung insbesondere die einem
Wiederholungselement des Prägemusters zugrundeliegende Geometrie. Es versteht sich
in diesem Zusammenhang, dass die Mustergrundgeometrie bzw. das Wiederholungselement
bevorzugt jeweils gleichgroß bzw. im Wesentlichen gleichgroß ist, sodass das sich
ergebende Prägemuster ein regelmäßiges Prägemuster ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass das unterbrechungsfreie Prägemuster eine wabenförmige Struktur ist, dessen Mustergrundgeometrie
bzw. dessen Wiederholungselement zweckmäßigerweise ein Sechseck bzw. ein regelmäßiges
Sechseck ist. Das Prägemuster besteht dann vorzugsweise aus einer Vielzahl von gleich
großen, aneinander angrenzenden regelmäßigen Sechsecken, wobei die Sechseckinnenfläche
vorzugsweise den nicht-gepressten Teil des Prägemusters bildet.
[0035] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Prägemuster
Unterbrechungen auf und besteht insbesondere aus einer Vielzahl von nicht miteinander
verbundenen Elementen, vorzugsweise aus Punkten und/oder Strichen, wobei die Elemente
zweckmäßigerweise jeweils eine Pressfläche von kleiner als 2 mm
2, vorzugsweise kleiner als 1,5 mm
2, bevorzugt kleiner als 1,1 mm
2, besonders bevorzugt kleiner als 0,55 mm
2 aufweisen. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass ein unterbrechungsfreies
Prägemuster mit einem Unterbrechungen aufweisenden Prägemuster kombiniert wird.
[0036] Es ist vorteilhaft, dass die Höhe der Mustergrundgeometrie bzw. der Elemente des
Prägemusters zwischen 0,3 und 2,0 mm, vorzugsweise zwischen 0,4 und 1,8 mm, bevorzugt
zwischen 0,5 und 1,6 mm beträgt. Höhe der Mustergrundgeometrie meint dabei den Höhenunterschied
bzw. den mittleren Höhenunterschied zwischen der Pressfläche und den nicht-gepressten
Bereichen des Prägemusters. Es liegt außerdem im Rahmen der Erfindung, dass der Anteil
der Pressfläche des Prägemusters an der Gesamtoberfläche des Vliesstoffes bzw. der
Vliesbahn zwischen 2,5 % und 25 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 15 %, bevorzugt zwischen
5,25 % und 12,5 % beträgt.
[0037] Es versteht sich bezüglich der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung des Prägemusters
im Übrigen, dass die entsprechende Walze des Kalanderwalzenpaares, die das Prägemuster
aufweist, ein komplementäres Prägemuster auf ihrer Außenoberfläche aufweist. Der Kalander
bzw. die Kalanderwalze weist insbesondere einen Pressflächenanteil bzw. eine Pressfläche
von 2,5 % bis 25 %, vorzugsweise von 5 % bis 15 % und bevorzugt von 5,25 % bis 12,5
% auf.
[0038] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin eine Vorrichtung
zur Herstellung eines Vliesstoffes aus Fasern, insbesondere durch ein vorstehend beschriebenes
Verfahren, wobei die Vorrichtung zumindest eine Meltblown-Spinndüse, vorzugsweise
zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen zur Erzeugung von Endlosfilamenten aus thermoplastischem
Kunststoff aufweist, wobei fernerhin zumindest eine Zerfaserungseinrichtung zur Erzeugung
von Pulp-Kurzfasern und ein Auslasskanal zur Führung der Pulp-Kurzfasern bzw. eines
Kurzfaser-Luft-Stromes vorhanden ist,
[0039] wobei die Vorrichtung zumindest ein luftdurchlässiges Ablagesiebband für die Ablage
der Pulp-Kurzfasern und der Endlosfilamente als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch zu
einem Vliesstoff bzw. zu einer Vliesbahn aufweist und wobei zumindest eine Absaugeinrichtung
vorhanden ist, mit der im Ablagebereich der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches
Luft bzw. Prozessluft durch das Ablagesiebband saugbar ist.
[0040] Gemäß bevorzugter Ausführungsform weist die Vorrichtung zumindest zwei, insbesondere
zwei Meltblown-Spinndüsen auf. Es ist bevorzugt, dass eine erste Meltblown-Spinndüse
in Förderrichtung des Ablagesiebbandes vor dem Auslasskanal und eine zweite Meltblown-Spinndüse
in Förderrichtung des Ablagesiebbandes hinter dem Auslasskanal angeordnet ist. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die zumindest eine Meltblown-Spinndüse, vorzugsweise
die zumindest zwei bzw. die zwei Meltblown-Spinndüsen, in einem Neigungswinkel zu
dem Auslasskanal angeordnet ist/sind. Der Neigungswinkel zwischen den Meltblown-Spinndüsen
und dem Auslasskanal beträgt zweckmäßigerweise (jeweils) zumindest 10°, vorzugsweise
zumindest 20° und bevorzugt zumindest 25°. Es ist weiter bevorzugt, dass der Neigungswinkel
zwischen den Meltblown-Spinndüsen und dem Auslasskanal (jeweils) zumindest 30°, besonders
bevorzugt zumindest 35°, beispielsweise zumindest 40°, beträgt. Es empfiehlt sich,
dass zumindest der Neigungswinkel zwischen einer Meltblown-Spinndüse und dem Auslasskanal,
vorzugsweise zwischen beiden Meltblown-Spinndüsen und dem Auslasskanal (jeweils) zwischen
10° und 75°, bevorzugt zwischen 20° und 70°, besonders bevorzugt zwischen 25° und
65° und ganz besonders bevorzugt zwischen 30° und 65°, beispielsweise zwischen 35°
und 60°, beträgt. Auf diese Weise können aus den Meltblown-Spinndüsen Filament-Luft-Ströme
in Richtung des Ablagesiebbandes in dem Winkel α1 bzw. α2 zur Strömungsrichtung S1
des Kurzfaser-Luft-Stromes und in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes strömen. Es
empfiehlt sich, dass der Neigungswinkel zwischen den Meltblown-Spinndüsen und dem
Auslasskanal jeweils einstellbar bzw. verstellbar ist.
[0041] Es ist bevorzugt, dass der Auslasskanal in Bezug auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes
höhenverstellbar ausgebildet ist. Es hat sich bewährt, dass der Abstand a zwischen
dem Auslasskanalende und der Siebbandoberfläche in einem Bereich zwischen 200 und
1.000 mm, vorzugsweise zwischen 300 und 750 mm, bevorzugt zwischen 400 und 600 mm,
besonders bevorzugt zwischen 460 und 530 mm einstellbar ist.
[0042] Gemäß bevorzugter Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Zerfaserungseinrichtung
zumindest ein Gebläse zur Beschleunigung der Pulp-Kurzfasern bzw. des Kurzfaser-Luft-Stromes
in dem Auslasskanal auf.
[0043] Die Erfindung lehrt weiterhin einen Vliesstoff aus einem Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch,
der gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren und/oder mit einer vorstehend beschriebenen
Vorrichtung hergestellt ist. Der Vliesstoff weist empfohlenermaßen eine Dicke im Bereich
von 0,1 bis 3 mm, vorzugsweise von 0,2 bis 2 mm und bevorzugt von 0,3 bis 1,5 mm auf.
Dicke des Vliesstoffes meint im Rahmen der Erfindung insbesondere die größte Dicke
des Vliesstoffes quer, insbesondere senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zu seiner
flächigen Erstreckung und insbesondere nach einem vorzugsweise vorgesehenen Verfestigungs-
bzw. Kalandrierungsschritt.
[0044] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Vliesstoff aus Endlosfilamenten und Pulp-Kurzfasern hergestellt werden kann, der
sowohl hinsichtlich der Stabilität bzw. Festigkeit als auch im Hinblick auf seine
Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit allen Anforderungen genügt. Es ist insoweit durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen ein optimaler Kompromiss zwischen der Festigkeit des
Vliesstoffes und der Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit möglich. Die erfindungsgemäßen
Strömungsverhältnisse und die bevorzugt vorgesehene Anordnung der Meltblown-Spinndüse
bzw. der Meltblown-Spinndüsen und des Auslasskanals für die Pulp-Kurzfasern ermöglichen
insbesondere eine optimale Mischung der Endlosfilamente und der Pulp-Kurzfasern, sodass
ein Vliesstoff mit einer sehr gleichmäßigen Verteilung der Endlosfilamente und der
Pulp-Kurzfasern resultiert. Auf diese Weise kann mit einem relativ geringen Anteil
von Endlosfilamenten ein Vliesstoff bereitgestellt werden, der allen Anforderungen
genügt. Es ist außerdem zu betonen, dass die erfindungsgemäßen Maßnahmen wenig aufwendig
sind und sich das erfindungsgemäße Verfahren somit durch eine hohe Wirtschaftlichkeit
auszeichnet. Dies gilt auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0045] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine Unteransicht einer erfindungsgemäßen Meltblown-Spinndüse in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Unteransicht einer erfindungsgemäßen Meltblown-Spinndüse in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine Unteransicht einer erfindungsgemäßen Meltblown-Spinndüse in einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 6A
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Vliesstoff mit einem
Prägemuster,
- Fig. 6B
- einen Querschnitt entlang A-A gemäß Fig. 6A.
[0046] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes
1 aus Fasern. Durch zwei Meltblown-Spinndüsen 2, 3 werden Endlosfilamente aus thermoplastischem
Kunststoff erzeugt. Im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel mag es sich
bei dem thermoplastischen Kunststoff um Polypropylen handeln. In der Fig. 1 ist zu
erkennen, dass aus Pulp, bevorzugt und im Ausführungsbeispiel aus festem Pulp 19,
durch zumindest eine Zerfaserungseinrichtung 4 Pulp-Kurzfasern erzeugt werden. Bei
der Zerfaserungseinrichtung 4 handelt es sich zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
um eine Sägemühle. In der Zerfaserungseinrichtung 4 wird erfindungsgemäß aus den Pulp-Kurzfasern
zumindest ein Kurzfaser-Luft-Strom 5 erzeugt. Der Kurzfaser-Luft-Strom 5 wird bevorzugt
und im Ausführungsbeispiel durch ein Gebläse 7 der Zerfaserungseinrichtung 4 in dem
Auslasskanal 6 beschleunigt. Das Gebläse 7 führt der Zerfaserungseinrichtung 4 zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel Luft zu. Der Luftstrom zur Erzeugung des Kurzfaser-Luft-Stromes
5 wird im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel aus dem Mahlvorgang in der
Zerfaserungseinrichtung 4 bzw. der Sägemühle und durch das Gebläse 7 erzeugt.
[0047] Der beschleunigte Kurzfaser-Luft-Strom 5 tritt erfindungsgemäß aus dem Auslasskanal
6 mit einem Anfangsvolumenstrom V1 aus. Anfangsvolumenstrom V1 meint im Rahmen der
Erfindung insbesondere den Volumenstrom des Kurzfaser-Luft-Stromes 5 direkt bzw. unmittelbar
nach dem Austritt aus dem Auslasskanal 6. Der Kurzfaser-Luft-Strom 5 strömt mit einer
Strömungsrichtung S1, die bevorzugt und im Ausführungsbeispiel senkrecht bzw. im Wesentlichen
senkrecht zur Siebbandoberfläche eines luftdurchlässigen Ablagesiebbandes 8 gerichtet
ist, in Richtung des Ablagesiebbandes 8. Das luftdurchlässige Ablagesiebband 8 ist
zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel als endlos umlaufendes Ablagesiebband
8 ausgebildet.
[0048] Die von den Meltblown-Spinndüsen 2, 3 erzeugten Endlosfilamente strömen zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel als Filament-Luft-Ströme 9, 10 mit einem Anfangsvolumenstrom
V2 bzw. V3 von den Meltblown-Spinndüsen 2, 3 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes
5. Anfangsvolumenstrom V2 bzw. V3 meint insbesondere den direkt bzw. unmittelbar unterhalb
der Meltblown-Spinndüsen 2, 3 nach der Beaufschlagung der Endlosfilamente mit Blasluft
vorliegenden Volumenstrom der Filament-Luft-Ströme 9, 10.
[0049] Im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel strömt ein erster Filament-Luft-Strom
9 in Förderrichtung F des Ablagesiebbandes 8 vor dem Kurzfaser-Luft-Strom 5. Der Filament-Luft-Strom
9 strömt hinsichtlich seiner Strömungsrichtung S2 in einem Winkel α1 zur Strömungsrichtung
S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes 5. Der zweite Filament-Luft-Strom 10 strömt in Förderrichtung
F des Ablagesiebbandes 8 hinter dem Kurzfaser-Luft-Strom 5. Dieser zweite Filament-Luft-Strom
10 strömt hinsichtlich seiner Strömungsrichtung S3 in einem Winkel a2 zur Strömungsrichtung
S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes 5. Die Filament-Luft-Ströme 9, 10 strömen somit vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel von beiden Seiten des zentralen Kurzfaser-Luft-Stromes
5 in den Winkeln a1 bzw. a2 auf den Kurzfaser-Luft-Strom 5 zu. Im Rahmen der Erfindung
sind die Winkel α1 und α2 bevorzugt größer als 20°, besonders bevorzugt größer als
25°. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren mögen die Winkel α1 und α2 jeweils etwa
30° betragen. Bevorzugt und im Rahmen des Ausführungsbeispiels weisen die Winkel α1
und α2 den gleichen Wert bzw. im Wesentlichen den gleichen Wert auf.
[0050] Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel werden die Filament-Luft-Ströme 9, 10
und der Kurzfaser-Luft-Strom 5 oberhalb des Ablagesiebbandes 8 in einer Kontaktzone
11 zusammengeführt und als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch 12 in einem Ablagebereich
13 auf dem Ablagesiebband 8 zum Vliesstoff 1 bzw. zur Vliesbahn abgelegt. Bevorzugt
und im Ausführungsbeispiel strömen die Filament-Luft-Ströme 9, 10 im Bereich bzw.
kurz vor der Kontaktzone 11 hinsichtlich ihrer Strömungsrichtung S2 bzw. S3 in dem
Winkel α1 bzw. a2 zur Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes 5. Mit den Winkeln
a1 und a2 sind dann im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel insbesondere
die Neigungswinkel gemeint, in denen die Filament-Luft-Ströme 9, 10 in der Kontaktzone
11 auf den Kurzfaser-Luft-Strom 5 treffen. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel strömen
die beiden Filament-Luft-Ströme 9, 10 entlang des gesamten Strömungsweges von der
jeweiligen Meltblown-Spinndüse 2, 3 bis zu der Kontaktzone 11 hinsichtlich ihrer Strömungsrichtung
S2 bzw. S3 in dem Winkel α1 bzw. α2 zu der Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes
5. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel strömen die Filament-Luft-Ströme 9,
10 dabei geradlinig bzw. im Wesentlichen geradlinig. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 1 strömen die Filament-Luft-Ströme 9, 10 zudem symmetrisch auf den
Kurzfaser-Luft-Strom 5 zu und treffen in der Kontaktzone 11 symmetrisch auf den Kurzfaser-Luft-Strom
5. Die beiden Filament-Luft-Ströme 9, 10 und der Kurzfaser-Luft-Strom 5 strömen vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel führungsmittelfrei von den Meltblown-Spinndüsen 2, 3 bzw.
von dem Auslasskanal 6 zu der Kontaktzone 11.
[0051] Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel wird in den Zwischenräumen zwischen den
Filament-Luft-Strömen 9, 10 und dem Kurzfaser-Luft-Strom 5 Sekundärluft angesaugt.
Die Sekundärluft wird dabei insbesondere mit einem Volumenstrom V
sek angesaugt, wobei V
sek zweckmäßigerweise der Gesamtvolumenstrom der insgesamt angesaugten Sekundärluft ist.
Darüber hinaus wird erfindungsgemäß in bzw. zumindest in dem Ablagebereich 13 der
Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches 12 Luft bzw. Prozessluft mit einem
Volumenstrom V4 von unten durch das Ablagesiebband 8 gesaugt. Dazu ist im Rahmen der
Erfindung und im Ausführungsbeispiel eine Absaugeinrichtung 16 bzw. ein Absauggebläse
unterhalb des Ablagesiebbandes 8, insbesondere unterhalb des Ablagebereiches 13 vorgesehen.
Bevorzugt ist der Volumenstrom V4 größer als die Summe der Volumenströme V1, V2 und
V3. Weiter bevorzugt ist der Volumenstrom V4 größer gleich der Summe der Volumenströme
V1, V2, V3 und V
sek.
[0052] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Meltblown-Spinndüsen
2, 3 jeweils eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen 17 auf,
aus denen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise die schmelzflüssigen
Kunststofffilamente extrudiert werden. Beidseitig parallel zu der Reihe der Düsenöffnungen
17 verlaufen bevorzugt jeweils zwei Luftzuströmspalte 18. Dies ist in den Figuren
2 und 3 zu erkennen. Aus den Luftzuströmspalten 18 tritt bevorzugt Blasluft aus. Die
aus den Düsenöffnungen 17 extrudierten Kunststofffilamente werden zweckmäßigerweise
in den Blasluftstrom extrudiert. Die Meltblown-Spinndüsen 2, 3 weisen im Rahmen der
Erfindung und im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 und 3 lediglich eine einzige
Reihe von Düsenöffnungen 17 auf und sind insoweit als Single-Row-Düsen ausgebildet.
Dass die Luftzuströmspalte 18 beidseitig parallel zu der Reihe der Düsenöffnungen
17 verlaufen meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Längserstreckung
der Luftzuströmspalte 18 parallel zur Längserstreckung der Reihe der Düsenöffnungen
17 verläuft (Fig. 2). Die Luftzuströmspalte 18 sind bevorzugt und im Rahmen der Ausführungsform
gemäß den Figuren 2 und 3 in Richtung der Düsenöffnungen 17 bzw. in Richtung der Reihe
der Düsenöffnungen 17 geneigt. Die aus den Luftzuströmspalten 18 austretende Blasluft
bzw. der flächige Blasluftstrom beaufschlagt die extrudierten Endlosfilamente dann
von der Seite in einem Anströmwinkel (Fig. 3).
[0053] Die Fig. 4 zeigt eine Unteransicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Meltblown-Spinndüsen 2, 3. In der bevorzugten Ausführungsform der Meltblown-Spinnndüsen
2, 3 gemäß Fig. 4 ist eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Düsenöffnungen
17 vorgesehen, wobei jeder Düsenöffnung 17 eine Luftzuströmöffnung 21 bzw. eine eigene
Luftzuströmöffnung 21 zugeordnet ist, aus der Blasluft austritt. Eine solche Meltblown-Spinndüse,
die in mehreren Reihen angeordnete Düsenöffnungen 17 für den Austritt der schmelzflüssigen
Kunststofffilamente aufweist, wird auch als Multi-Row-Düse bezeichnet. Bevorzugt und
im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 4 ist jede Luftzuströmöffnung 21 direkt einer
konkreten Düsenöffnung 17 zugeordnet. Die Luftzuströmöffnungen 21 umgeben bevorzugt
und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 4 die jeweilige Düsenöffnung 17 koaxial.
Auf diese Weise strömt parallel zu der Kunststoffschmelze bzw. den schmelzflüssigen
Kunststofffilamenten koaxial Blasluft aus der der jeweiligen Düsenöffnung 17 zugeordneten
Luftzuströmöffnung 21 aus.
[0054] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Meltblown-Spinndüsen 2, 3 ist in der
Fig. 5 dargestellt. Die Meltblown-Spinndüse 2 bzw. die Meltblown-Spinndüsen 2, 3 weisen
gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten
Austrittsöffnungen in Form von Düsenöffnungen 17 (in der Fig. 5 als unausgefüllte
Kreise dargestellt) und Luftzuströmöffnungen 21 (in der Fig. 5 als ausgefüllte Kreise
dargestellt) auf. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel sind die Austrittsöffnungen
bzw. die Düsenöffnungen 17 und die Luftzuströmöffnungen 21 beabstandet zueinander
in einem regelmäßigen Muster angeordnet. Jeder Düsenöffnung 17 sind dabei zumindest
zwei Luftzuströmöffnungen 21 zugeordnet. Dies meint insbesondere, dass direkt benachbart
zu jeder Düsenöffnung 17 zumindest zwei Luftzuströmöffnungen 21 angeordnet sind. Bevorzugt
und im Ausführungsbeispiel sind außerdem direkt benachbart zu jeder Luftzuströmöffnung
21 zumindest zwei Düsenöffnungen 17 angeordnet. Aus den Luftzuströmöffnungen 21 tritt
im Rahmen der bevorzugten Ausführungsform gemäß Fig. 5 lediglich Blasluft aus. Es
ist bevorzugt, dass die Düsenöffnungen 17 derart ausgebildet sind, dass daraus lediglich
die Polymerschmelze austritt und dass die Polymerschmelze insbesondere ohne einen
der jeweiligen Düsenöffnung 17 direkt zugeordneten bzw. koaxial zu der Düsenöffnung
17 austretenden Blasluftstrom aus der Düsenöffnung 17 austritt. Zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 5 ist ein Teil der Austrittsöffnungen der
Meltblown-Spinndüse 2 bzw. der Meltblown-Spinndüsen 2, 3 in Form von Düsenöffnungen
17 und ein Teil bzw. der andere Teil der Austrittsöffnungen in Form von Luftzuströmöffnungen
21 ausgebildet. Im Rahmen dieser Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel sind die
Abstände direkt benachbarter Austrittsöffnungen der Meltblown-Spinndüse in Längs-
und in Querrichtung der Meltblown-Spinndüse 2, 3 voneinander auf der gesamten Düse
2, 3 gleich bzw. im Wesentlichen gleich.
[0055] Im Rahmen der Erfindung und im Ausführungsbeispiel werden die Filament-Luft-Ströme
9, 10 zwischen der Meltblown-Spinndüse 2, 3 und dem Ablagesiebband 8 auf der dem Kurzfaser-Luft-Strom
5 abgewandten Seite des Filament-Luft-Stromes 9, 10 mit Wasser besprüht. Dazu ist
jeweils eine Wasserdüse 20 vorgesehen, die zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
auf der dem Kurzfaser-Luft-Strom 5 abgewandten Seite des jeweiligen Filament-Luft-Stromes
9, 10 angeordnet ist. Die Wasserdüsen 20 befinden sich empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel
somit auf der Außenseite der Filament-Luft-Ströme 9, 10 und sind besonders bevorzugt
in Filamentströmungsrichtung unterhalb bzw. direkt unterhalb der Meltblown-Spinndüsen
2, 3 angeordnet.
[0056] Die angesaugte Sekundärluftmenge ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt durch Höhenverstellung des Auslasskanals
6 bzw. des Auslasskanalendes 14 in Bezug auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes
8 steuerbar und/oder regelbar. Empfohlenermaßen wird die Höhe des Auslasskanals 6
derart eingestellt, dass gilt: V4 ≥ (V1 + V2 + V
sek) und/oder V4 ≥ (V1 + V2 + V3 + V
sek). Der Auslasskanal 6 ist vorzugsweise in Bezug auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes
8 höhenverstellbar ausgebildet. Der Abstand a zwischen einem Auslasskanalende 14 und
der Siebbandoberfläche beträgt zweckmäßigerweise zwischen 200 und 1.000 mm, bevorzugt
zwischen 300 und 750 mm. Der Abstand a wird im Rahmen der Erfindung zwischen dem Auslasskanalende
14 und der Siebbandoberfläche senkrecht zu der Siebbandoberfläche gemessen. Die Wandungen
des Auslasskanals 6 im Bereich des Auslasskanalendes 14 sind bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
derart ausgestaltet, dass das Auslasskanalende 14 im Innenquerschnitt divergent ausgebildet
ist. Durch die Höhenverstellbarkeit bzw. Höhenverstellung des Auslasskanals 6 und
die Ausgestaltung der Wandungen des Auslasskanals 6 bzw. des Auslasskanalendes 14
lässt sich im Rahmen der Erfindung - insbesondere in Kombination mit der Wahl der
Winkel α1 und α2 - die Lage der Kontaktzone 11 einstellen bzw. regeln. Dadurch lässt
sich auch die Durchmischung der Endlosfilamente und der Pulp-Kurzfasern vorteilhaft
beeinflussen.
[0057] Es ist bevorzugt, dass das Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch 12 von der Kontaktzone
11 zu dem Ablagesiebband 8 als homogenes bzw. im Wesentlichen homogenes Gemisch strömt.
Das homogene Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch 12 wird anschließend zweckmäßigerweise
in dem Ablagebereich 13 auf dem Ablagesiebband 8 zum Vliesstoff 1 bzw. zur Vliesbahn
abgelegt. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 strömt das
Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch 12 von der Kontaktzone 11 zu dem Ablagesiebband 8
bzw. zu dem Ablagebereich 13 hinsichtlich seiner Strömungsrichtung senkrecht bzw.
im Wesentlichen senkrecht zur Siebbandoberfläche.
[0058] Der Vliesstoff 1 wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens und im Ausführungsbeispiel "inline" durch zumindest einen Kalander 15 verfestigt.
Im Ausführungsbeispiel weist der zumindest eine Kalander 15 zumindest ein Kalanderwalzenpaar
auf, durch das der Vliesstoff 1 vorzugsweise unter einem Anpressdruck durchgeführt
wird. Es ist weiterhin bevorzugt, dass durch den zumindest einen Kalander 15 ein Prägemuster
in den Vliesstoff 1 bzw. in die Vliesbahn eingebracht wird. Dazu kann zumindest eine
der Kalanderwalzen des Kalanders 15 ein Prägemuster auf ihrer Außenoberfläche aufweisen.
[0059] Die Fig. 6A zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Vliesstoffes
mit einem Prägemuster. Die Fig. 6B zeigt einen Querschnitt durch den Gegenstand gemäß
Fig. 6A entlang A-A. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 6A ist das
Prägemuster unterbrechungsfrei ausgebildet. Die Mustergrundgeometrie bzw. das Wiederholungselement
des Prägemusters ist vorzugsweise ein regelmäßiges Sechseck, sodass das Prägemuster
bevorzugt und im Ausführungsbeispiel aus einer Vielzahl von gleichgroßen, aneinander
angrenzenden regelmäßigen Sechsecken besteht und insoweit insbesondere als wabenförmiges
Prägemuster ausgebildet ist. In der Fig. 6B ist zu erkennen, dass die Sechseckinnenfläche
zweckmäßigerweise den nicht-gepressten Teil des Prägemusters bildet.
[0060] Es empfiehlt sich, dass die Höhe h der Mustergrundgeometrie bzw. der Elemente des
Prägemusters zwischen 0,3 und 2,0 mm beträgt. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren
6A und 6B mag die Höhe der Mustergrundgeometrie bzw. der regelmäßigen Sechsecke etwa
1,5 mm betragen. Mit der Höhe h der Mustergrundgeometrie ist dabei der Höhenunterscheid
bzw. der mittlere Höhenunterschied zwischen der Pressfläche und den nicht-gepressten
Bereichen des Prägemusters gemeint. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass
der Anteil der Pressfläche des Prägemusters an der Gesamtoberfläche des Vliesstoffes
zwischen 2,5 % und 25 %, vorzugsweise zwischen 5 % und 15 % beträgt. Es versteht sich
im Übrigen, dass die entsprechende Walze des Kalanderwalzenpaars, die das Prägemuster
aufweist, ein komplementäres Prägemuster auf der Außenoberfläche aufweist.
1. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes (1) aus Fasern, wobei durch zumindest
eine Meltblown-Spinndüse (2), vorzugsweise durch zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen
(2, 3), Endlosfilamente aus thermoplastischem Kunststoff erzeugt werden, wobei fernerhin
durch zumindest eine Zerfaserungseinrichtung (4) Pulp-Kurzfasern erzeugt werden, wobei
in der Zerfaserungseinrichtung (4) aus den Pulp-Kurzfasern zumindest ein Kurzfaser-Luft-Strom
(5) erzeugt wird, der durch einen Auslasskanal (6) geführt wird und aus diesem austritt
und mit einem Anfangsvolumenstrom V1 und einer Strömungsrichtung S1 in Richtung eines
luftdurchlässigen Ablagesiebbandes (8) strömt,
wobei die Endlosfilamente von der zumindest einen Meltblown-Spinndüse (2) als Filament-Luft-Strom
(9) mit einem Anfangsvolumenstrom V2 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömen,
wobei der Filament-Luft-Strom (9) und der Kurzfaser-Luft-Strom (5) oberhalb des Ablagesiebbandes
(8) in einer Kontaktzone (11) zusammengeführt werden und als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch
(12) in einem Ablagebereich (13) auf dem Ablagesiebband zum Vliesstoff (1) bzw. zur
Vliesbahn abgelegt werden,
wobei im Ablagebereich (13) der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches
(12) Luft bzw. Prozessluft mit einem Volumenstrom V4 von unten durch das Ablagesiebband
(8) gesaugt wird, wobei der Volumenstrom V4 größer als die Summe der Volumenströme
V1 und V2 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen (2, 3) vorhanden
sind, wobei die Endlosfilamente von der zweiten Meltblown-Spinndüse (3) als zweiter
Filament-Luft-Strom (10) mit einem Anfangsvolumenstrom V3 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes
(5) strömen, wobei dann bevorzugt der Volumenstrom V4 größer ist als die Summe der
Volumenströme V1, V2 und V3, wobei besonders bevorzugt der Filament-Luft-Strom (9)
in Förderrichtung (F) des Ablagesiebbandes (8) vor dem Kurzfaser-Luft-Strom (5) und
der zweite Filament-Luft-Strom (10) in Förderrichtung (F) des Ablagesiebbandes (8)
hinter dem Kurzfaser-Luft-Strom (5) strömt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Filament-Luft-Strom (9) hinsichtlich
seiner Strömungsrichtung S2 zumindest bereichsweise bzw. abschnittsweise in einem
Winkel α1 zur Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömt und wobei
vorzugsweise der zweite Filament-Luft-Strom (10) hinsichtlich seiner Strömungsrichtung
S3 zumindest bereichsweise bzw. abschnittweise in einem Winkel α2 zur Strömungsrichtung
S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömt, wobei bevorzugt der Winkel α1 und/oder der
Winkel α2 größer als 10°, besonders bevorzugt größer als 20°, ganz besonders bevorzugt
größer als 25°, ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) von
dem Auslasskanal (6) bzw. einem Auslasskanalende (14) hinsichtlich seiner Strömungsrichtung
S1 senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes
(8) strömt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in dem Zwischenraum zwischen dem
Kurzfaser-Luft-Strom (5) und dem Filament-Luft-Strom (9) und/oder in dem Zwischenraum
zwischen dem Kurzfaser-Luft-Strom (5) und dem zweiten Filament-Luft-Strom (10) Sekundärluft
angesaugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) in
dem Auslasskanal (6) beschleunigt wird, insbesondere durch ein Gebläse (7) der Zerfaserungseinrichtung
(4) beschleunigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2, 3) eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen (17) und vorzugsweise
zwei beidseitig parallel zu der Reihe der Düsenöffnungen (17) verlaufende und in Richtung
der Düsenöffnungen (17) geneigte Luftzuströmspalte (18) aufweist, aus denen Blasluft
austritt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2, 3) eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Düsenöffnungen (17) aufweist,
wobei vorzugsweise jeder Düsenöffnung (17) eine Luftzuströmöffnung (21) bzw. eine
eigene Luftzuströmöffnung (21) zugeordnet ist, aus der Blasluft austritt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2, 3) eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Austrittsöffnungen in Form
von Düsenöffnungen (17) und Luftzuströmöffnungen (21) aufweist, wobei die Austrittsöffnungen
bzw. die Düsenöffnungen (17) und die Luftzuströmöffnungen (21) vorzugsweise beabstandet
zueinander in einem regelmäßigen und/oder unregelmäßigen Muster angeordnet sind und
wobei bevorzugt jeder Luftzuströmöffnung (21) zumindest zwei Düsenöffnungen (17) und/oder
jeder Düsenöffnung (17) zumindest zwei Luftzuströmöffnungen (21) zugeordnet sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Endlosfilamente des zumindest
einen Filament-Luft-Stromes (9), vorzugsweise der Filament-Luft-Ströme (9, 10), zwischen
der Meltblown-Spinndüse (2, 3) und dem Ablagesiebband (8), insbesondere auf der dem
Kurzfaser-Luft-Strom (5) abgewandten Seite des Filament-Luft-Stromes (9, 10), mit
Wasser besprüht werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) mit
einem Anteil von 0,0138 bis 0,0833 kg, vorzugsweise von 0,0222 bis 0,0694 kg, bevorzugt
von 0,0277 bis 0,05 kg der Pulp-Kurzfasern pro kg Luft aus dem Auslasskanal (6) austritt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der zumindest eine Filament-Luft-Strom
(9) bzw. die Filament-Luft-Ströme (9, 10) mit einem Anteil von 0,002 kg bis 0,5 kg,
vorzugsweise von 0,01 kg bis 0,25 kg, bevorzugt von 0,015 kg bis 0,12 kg, besonders
bevorzugt von 0,018 kg bis 0,1 kg der Endlosfilamente pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen
(2, 3) austritt bzw. austreten.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Auslasskanal (6) in Bezug auf
die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes (8) höhenverstellbar ist und wobei der
Abstand (a) zwischen dem Auslasskanalende (14) und der Siebbandoberfläche insbesondere
zwischen 200 und 1000 mm, vorzugsweise zwischen 300 und 750 mm, bevorzugt zwischen
400 und 600 mm, besonders bevorzugt zwischen 460 und 530 mm beträgt, wobei zweckmäßigerweise
die angesaugte Sekundärluftmenge durch Höhenverstellung des Auslasskanals (6) in Bezug
auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes (8) steuerbar und/oder regelbar ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) in
Bezug auf die Breite (b) des Ablagesiebbandes (8) mindestens 50 (kg/h)/m, insbesondere
mindestens 75 (kg/h)/m, bevorzugt mindestens 100 (kg/h)/m und besonders bevorzugt
mindestens 200 (kg/h)/m der Pulp-Kurzfasern führt bzw. fördert.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Vliesstoff (1) bzw. die Vliesbahn
durch zumindest einen Kalander (15) verfestigt wird, wobei vorzugsweise durch den
zumindest einen Kalender (15) ein Prägemuster in den Vliesstoff (1) bzw. in die Vliesbahn
eingebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei das Prägemuster unterbrechungsfrei ausgebildet ist
und wobei die Mustergrundgeometrie des Prägemusters eine Pressfläche im Bereich von
20 bis 50 mm2, vorzugsweise von 25 bis 45 mm2, bevorzugt von 30 bis 40 mm2, besonders bevorzugt von 32,5 bis 37,5 mm2 aufweist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei das Prägemuster Unterbrechungen
aufweist und insbesondere aus einer Vielzahl von nicht miteinander verbundenen Elementen,
vorzugsweise aus Punkten und/oder Strichen, besteht, wobei die Elemente zweckmäßigerweise
jeweils eine Pressfläche von kleiner als 2 mm2, vorzugsweise kleiner als 1,5 mm2, bevorzugt kleiner als 1,1 mm2, besonders bevorzugt kleiner als 0,55 mm2 aufweisen.
18. Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes aus Fasern durch ein Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei die Vorrichtung zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2), vorzugsweise zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen (2, 3), zur Erzeugung von Endlosfilamenten
aus thermoplastischem Kunststoff aufweist,
wobei fernerhin zumindest eine Zerfaserungseinrichtung (4) zur Erzeugung von Pulp-Kurzfasern
und ein Auslasskanal (6) zur Führung der Pulp-Kurzfasern bzw. eines Kurzfaser-Luft-Stromes
(5) vorhanden ist,
wobei die Vorrichtung zumindest ein luftdurchlässiges Ablagesiebband (8) für die Ablage
der Pulp-Kurzfasern und der Endlosfilamente als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch (12)
zu einem Vliesstoff (1) bzw. zu einer Vliesbahn aufweist
und wobei zumindest eine Absaugeinrichtung (16) vorhanden ist, mit der im Ablagebereich
(13) der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches (12) Luft bzw. Prozessluft
durch das Ablagesiebband (8) saugbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, wobei die Vorrichtung zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen
(2, 3) aufweist, wobei eine erste Meltblown-Spinndüse (2) in Förderrichtung des Ablagesiebbandes
(8) vor dem Auslasskanal (6) und eine zweite Meltblown-Spinndüse (3) in Förderrichtung
des Ablagesiebbandes (8) hinter dem Auslasskanal (6) angeordnet ist.
20. Vliesstoff (1) aus einem Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch (12), hergestellt nach einem
Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes (1) aus Fasern, wobei durch zumindest
eine Meltblown-Spinndüse (2), vorzugsweise durch zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen
(2, 3), Endlosfilamente aus thermoplastischem Kunststoff erzeugt werden, wobei fernerhin
durch zumindest eine Zerfaserungseinrichtung (4) Pulp-Kurzfasern erzeugt werden, wobei
in der Zerfaserungseinrichtung (4) aus den Pulp-Kurzfasern zumindest ein Kurzfaser-Luft-Strom
(5) erzeugt wird, der durch einen Auslasskanal (6) geführt wird und aus diesem austritt
und mit einem Anfangsvolumenstrom V1 und einer Strömungsrichtung S1 in Richtung eines
luftdurchlässigen Ablagesiebbandes (8) strömt,
wobei die Endlosfilamente von der zumindest einen Meltblown-Spinndüse (2) als Filament-Luft-Strom
(9) mit einem Anfangsvolumenstrom V2 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömen,
wobei der Filament-Luft-Strom (9) und der Kurzfaser-Luft-Strom (5) oberhalb des Ablagesiebbandes
(8) in einer Kontaktzone (11) zusammengeführt werden und als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch
(12) in einem Ablagebereich (13) auf dem Ablagesiebband zum Vliesstoff (1) bzw. zur
Vliesbahn abgelegt werden,
wobei im Ablagebereich (13) der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches
(12) Luft bzw. Prozessluft mit einem Volumenstrom V4 von unten durch das Ablagesiebband
(8) gesaugt wird, wobei der Volumenstrom V4 größer als die Summe der Volumenströme
V1 und V2 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen (2, 3) vorhanden
sind, wobei die Endlosfilamente von der zweiten Meltblown-Spinndüse (3) als zweiter
Filament-Luft-Strom (10) mit einem Anfangsvolumenstrom V3 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes
(5) strömen, wobei dann bevorzugt der Volumenstrom V4 größer ist als die Summe der
Volumenströme V1, V2 und V3, wobei besonders bevorzugt der Filament-Luft-Strom (9)
in Förderrichtung (F) des Ablagesiebbandes (8) vor dem Kurzfaser-Luft-Strom (5) und
der zweite Filament-Luft-Strom (10) in Förderrichtung (F) des Ablagesiebbandes (8)
hinter dem Kurzfaser-Luft-Strom (5) strömt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Filament-Luft-Strom (9) hinsichtlich
seiner Strömungsrichtung S2 zumindest bereichsweise bzw. abschnittsweise in einem
Winkel α1 zur Strömungsrichtung S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömt und wobei
vorzugsweise der zweite Filament-Luft-Strom (10) hinsichtlich seiner Strömungsrichtung
S3 zumindest bereichsweise bzw. abschnittweise in einem Winkel α2 zur Strömungsrichtung
S1 des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömt, wobei bevorzugt der Winkel α1 und/oder der
Winkel α2 größer als 10°, besonders bevorzugt größer als 20°, ganz besonders bevorzugt
größer als 25°, ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) von
dem Auslasskanal (6) bzw. einem Auslasskanalende (14) hinsichtlich seiner Strömungsrichtung
S1 senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes
(8) strömt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in dem Zwischenraum zwischen dem
Kurzfaser-Luft-Strom (5) und dem Filament-Luft-Strom (9) und/oder in dem Zwischenraum
zwischen dem Kurzfaser-Luft-Strom (5) und dem zweiten Filament-Luft-Strom (10) Sekundärluft
angesaugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) in
dem Auslasskanal (6) beschleunigt wird, insbesondere durch ein Gebläse (7) der Zerfaserungseinrichtung
(4) beschleunigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2, 3) eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen (17) und vorzugsweise
zwei beidseitig parallel zu der Reihe der Düsenöffnungen (17) verlaufende und in Richtung
der Düsenöffnungen (17) geneigte Luftzuströmspalte (18) aufweist, aus denen Blasluft
austritt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2, 3) eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Düsenöffnungen (17) aufweist,
wobei vorzugsweise jeder Düsenöffnung (17) eine Luftzuströmöffnung (21) bzw. eine
eigene Luftzuströmöffnung (21) zugeordnet ist, aus der Blasluft austritt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2, 3) eine Vielzahl von in mehreren Reihen angeordneten Austrittsöffnungen in Form
von Düsenöffnungen (17) und Luftzuströmöffnungen (21) aufweist, wobei die Austrittsöffnungen
bzw. die Düsenöffnungen (17) und die Luftzuströmöffnungen (21) vorzugsweise beabstandet
zueinander in einem regelmäßigen und/oder unregelmäßigen Muster angeordnet sind und
wobei bevorzugt jeder Luftzuströmöffnung (21) zumindest zwei Düsenöffnungen (17) und/oder
jeder Düsenöffnung (17) zumindest zwei Luftzuströmöffnungen (21) zugeordnet sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Endlosfilamente des zumindest
einen Filament-Luft-Stromes (9), vorzugsweise der Filament-Luft-Ströme (9, 10), zwischen
der Meltblown-Spinndüse (2, 3) und dem Ablagesiebband (8), insbesondere auf der dem
Kurzfaser-Luft-Strom (5) abgewandten Seite des Filament-Luft-Stromes (9, 10), mit
Wasser besprüht werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) mit
einem Anteil von 0,0138 bis 0,0833 kg, vorzugsweise von 0,0222 bis 0,0694 kg, bevorzugt
von 0,0277 bis 0,05 kg der Pulp-Kurzfasern pro kg Luft aus dem Auslasskanal (6) austritt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der zumindest eine Filament-Luft-Strom
(9) bzw. die Filament-Luft-Ströme (9, 10) mit einem Anteil von 0,002 kg bis 0,5 kg,
vorzugsweise von 0,01 kg bis 0,25 kg, bevorzugt von 0,015 kg bis 0,12 kg, besonders
bevorzugt von 0,018 kg bis 0,1 kg der Endlosfilamente pro kg Luft aus den Meltblown-Spinndüsen
(2, 3) austritt bzw. austreten.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Auslasskanal (6) in Bezug auf
die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes (8) höhenverstellbar ist und wobei der
Abstand (a) zwischen dem Auslasskanalende (14) und der Siebbandoberfläche insbesondere
zwischen 200 und 1000 mm, vorzugsweise zwischen 300 und 750 mm, bevorzugt zwischen
400 und 600 mm, besonders bevorzugt zwischen 460 und 530 mm beträgt, wobei zweckmäßigerweise
die angesaugte Sekundärluftmenge durch Höhenverstellung des Auslasskanals (6) in Bezug
auf die Siebbandoberfläche des Ablagesiebbandes (8) steuerbar und/oder regelbar ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Kurzfaser-Luft-Strom (5) in
Bezug auf die Breite (b) des Ablagesiebbandes (8) mindestens 50 (kg/h)/m, insbesondere
mindestens 75 (kg/h)/m, bevorzugt mindestens 100 (kg/h)/m und besonders bevorzugt
mindestens 200 (kg/h)/m der Pulp-Kurzfasern führt bzw. fördert.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Vliesstoff (1) bzw. die Vliesbahn
durch zumindest einen Kalander (15) verfestigt wird, wobei vorzugsweise durch den
zumindest einen Kalender (15) ein Prägemuster in den Vliesstoff (1) bzw. in die Vliesbahn
eingebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei das Prägemuster unterbrechungsfrei ausgebildet ist
und wobei die Mustergrundgeometrie des Prägemusters eine Pressfläche im Bereich von
20 bis 50 mm2, vorzugsweise von 25 bis 45 mm2, bevorzugt von 30 bis 40 mm2, besonders bevorzugt von 32,5 bis 37,5 mm2 aufweist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei das Prägemuster Unterbrechungen
aufweist und insbesondere aus einer Vielzahl von nicht miteinander verbundenen Elementen,
vorzugsweise aus Punkten und/oder Strichen, besteht, wobei die Elemente zweckmäßigerweise
jeweils eine Pressfläche von kleiner als 2 mm2, vorzugsweise kleiner als 1,5 mm2, bevorzugt kleiner als 1,1 mm2, besonders bevorzugt kleiner als 0,55 mm2 aufweisen.
18. Vorrichtung zur Herstellung eines Vliesstoffes aus Fasern durch ein Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei die Vorrichtung zumindest eine Meltblown-Spinndüse
(2), vorzugsweise zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen (2, 3), zur Erzeugung von Endlosfilamenten
aus thermoplastischem Kunststoff aufweist,
wobei fernerhin zumindest eine Zerfaserungseinrichtung (4) zur Erzeugung von Pulp-Kurzfasern
und ein Auslasskanal (6) zur Führung der Pulp-Kurzfasern bzw. eines Kurzfaser-Luft-Stromes
(5) vorhanden ist,
wobei die Vorrichtung zumindest ein luftdurchlässiges Ablagesiebband (8) für die Ablage
der Pulp-Kurzfasern und der Endlosfilamente als Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisch (12)
zu einem Vliesstoff (1) bzw. zu einer Vliesbahn aufweist
und wobei zumindest eine Absaugeinrichtung (16) vorhanden ist, mit der im Ablagebereich
(13) der Fasern bzw. des Endlosfilament-Kurzfaser-Gemisches (12) Luft bzw. Prozessluft
mit einem Volumenstrom V4 von unten durch das Ablagesiebband (8) saugbar ist,
wobei die Vorrichtung mit der Maßgabe eingerichtet ist, dass der Kurzfaser-Luft-Strom
(5) aus dem Auslasskanal (6) austritt und mit einem Anfangsvolumenstrom V1 und einer
Strömungsrichtung S1 in Richtung des luftdurchlässigen Ablagesiebbandes (8) strömt
und dass die Endlosfilamente von der zumindest einen Meltblown-Spinndüse (2) als Filament-Luft-Strom
(9) mit einem Anfangsvolumenstrom V2 in Richtung des Kurzfaser-Luft-Stromes (5) strömen
und dass der Volumenstrom V4 größer als die Summe der Volumenströme V1 und V2 ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, wobei die Vorrichtung zumindest zwei Meltblown-Spinndüsen
(2, 3) aufweist, wobei eine erste Meltblown-Spinndüse (2) in Förderrichtung des Ablagesiebbandes
(8) vor dem Auslasskanal (6) und eine zweite Meltblown-Spinndüse (3) in Förderrichtung
des Ablagesiebbandes (8) hinter dem Auslasskanal (6) angeordnet ist.