[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstfahrende mobile Betonpumpe mit Verteilermast,
insbesondere eine Autobetonpumpe, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine
Mastauflagevorrichtung für eine solche.
[0002] Autobetonpumpen gehören neben speziellen Typen von Raupenbetonpumpen zu den selbstfahrenden
mobilen Betonpumpen mit Verteilermast und weisen neben einem Mastbock, der den drehbar
gelagerten Verteilermast trägt, typischerweise einen zum Maschinenheck hin weit auskragenden
Hilfsrahmen auf, der als Träger verschiedener Aggregate wie der Pumpeneinheit (der
eigentlichen Betonpumpe), Wassertanks und/oder anderer Bauteile dient. Im hinteren
Bereich des Hilfsrahmens befindet sich meist ein Mastauflagebock, auf welchem der
üblicherweise aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Verteilerstäben gebildete
Verteilermast im eingefalteten Zustand ablegbar bzw. abstützbar ist.
[0003] Der Mastauflagebock erfüllt in der Regel lediglich die Funktion, den eingefalteten
Verteilermast beim Ablegen zu führen und den Mastbock bzw. Schwenkkopf durch das Auflegen
auf den Mastauflagebock beim Fahren zu entlasten, und ist fest mit dem Hilfsrahmen
verbunden. Weitere Maschinenfunktionen wie z.B. Notbedienungen, Schaltschränke, Hydraulikventile,
Beleuchtungen, Kühler, Anzeigen usw. finden sich je nach Hersteller und Produkt überall
auf der Autobetonpumpe verteilt, gelegentlich auch an oder in der Nähe des Mastablagebocks.
[0004] Üblicherweise ist der Mastauflagebock direkt auf den Hilfsrahmen geschweißt. Neben
den seitlich angebrachten Komponenten wie Schaltschrank oder Mastnotbedienung hat
er außer seiner eigentlichen Ablage- bzw. Abstützfunktion für den Verteilermast keine
nennenswerte weitere Funktion für die Maschine. Weitere Maschinenfunktionen bzw. Funktionseinheiten
sind separat an der Autobetonpumpe untergebracht, was wertvollen Bauraum kostet.
[0005] Ein weiterer Nachteil bei gattungsgemäßen Betonpumpen ergibt sich daraus, dass bekannte
Hilfsrahmen zwei parallele, sich in Längsrichtung der Maschine erstreckende Längsträger
umfassen, die durch den Mastauflagebock als großes "H" (in Draufsicht) miteinander
verbunden sind. Dadurch sind aktuelle Hilfsrahmen schlecht zu transportieren.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Betonpumpen der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass der zur Verfügung stehende Bauraum
besser genutzt und der Transport erleichtert wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Betonpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Mastauflagevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung.
[0008] Demnach wird eine selbstfahrende mobile Betonpumpe, insbesondere Autobetonpumpe,
vorgeschlagen, welche einen auf einem Mastbock dreh- und/oder schwenkbar gelagerten
Verteilermast und einen vom Mastbock zum Heck der Betonpumpe verlaufenden Hilfsrahmen
zur Aufnahme von Komponenten der Betonpumpe umfasst. Am Hilfsrahmen ist eine Mastauflagevorrichtung
angeordnet, auf welcher der Verteilermast ablegbar ist. Die Mastauflagevorrichtung
ist vorzugsweise als Mastauflagebock ausgebildet.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Mastauflagevorrichtung als Baugruppe mit mindestens einer
integrierten Funktionseinheit ausgebildet, wobei die Funktionseinheit der Steuerung
und/oder Ausführung einer Maschinenfunktion der Betonpumpe dient.
[0010] Der erfindungsgemäße Gedanke besteht also darin, die Maschinenfunktionen der Betonpumpe
nicht allesamt separat über die Maschine zu verteilen, sondern wenigstens eine dieser
Maschinenfunktionen in die Mastauflagevorrichtung zu integrieren. Anstatt den durch
die Mastauflagevorrichtung beanspruchten Bauraum also wie bisher ausschließlich zur
Ablage und Abstützung des Verteilermasts zu benutzen, beherbergt die erfindungsgemäße
Mastauflagevorrichtung eine oder mehrere integrierte Funktionseinheiten für Maschinenfunktionen
und stellt daher eine Multifunktionsbaugruppe dar. Der dadurch freiwerdende Bauraum
kann für andere Maschinenfunktionen oder sonstige Teile der Betonpumpe verwendet werden,
was vor allem vor dem Hintergrund des sehr begrenzten Bauraums zwischen Verteilermast
und Pumpeneinheit bei größeren Betonpumpen (z.B. Großmastautobetonpumpen) vorteilhaft
ist.
[0011] Die Mastauflagevorrichtung kann als Vormontagebaugruppe bereitgestellt werden, die
vor der Montage komplett zusammengebaut und als Ganzes am Hilfsrahmen montiert wird.
Für den Transport kann die Mastauflagevorrichtung als Ganzes vom Hilfsrahmen abgenommen
und separat transportiert werden. Somit vereinfachen sich Versand und Transport deutlich.
[0012] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine oder mehrere der folgenden
Funktionseinheiten in die Mastauflagevorrichtung integriert ist / sind:
- eine Kühlvorrichtung wie beispielsweise ein Lüfter oder Ölkühler;
- eine Filtervorrichtung, insbesondere ein Ölfilter;
- eine elektrische Steuereinheit;
- ein Schaltschrank;
- eine Eingabevorrichtung wie z.B. ein Bedienerpult, ein Touchscreen, eine Tastatur
und oder sonstige Eingabemittel wie Schalter, Hebel, Knöpfe etc.;
- eine Anzeigevorrichtung wie beispielsweise ein Display, eine Leuchte, eine Multifunktionsanzeige
etc.;
- ein hydraulischer Steuerblock, insbesondere Maststeuerblock, Rührwerksteuerblock und/oder
Nebenverbrauchersteuerblock.
[0013] Selbstverständlich kann jede der zuvor aufgeführten Funktionseinheiten mehrfach vorhanden
sein, beispielsweise mehrere Anzeigen, verschiedene Steuerblöcke usw.
[0014] Viele dieser Komponenten sind bei bekannten Betonpumpen üblicherweise in der Nähe
des Mastauflagebocks oder seitlich am Mastauflagebock befestigt, und beanspruchen
dort erheblichen Bauraum. So wird z.B. der Schaltschrank üblicherweise als zusätzliche
Komponente seitlich am Mastauflagebock angeschraubt. Auch der Maststeuerblock ist
häufig über eine Konsole von außen an den Mastauflagebock montiert. Gerade bei größeren
Autobetonpumpen mit großen, raumgreifenden Abstützfüßen, kann sich hier ein Platzproblem
ergeben. Bei der erfindungsgemäßen Betonpumpe kann der Schaltschrank und/oder der
Maststeuerblock dagegen in den Mastauflagebock integriert sein.
[0015] Neben den vorgenannten Komponenten können natürlich beliebige andere Maschinenfunktionen
in die Mastauflagevorrichtung integrierbar sein, beispielsweise ein Hochdruckreiniger
oder eine Vorrichtung zur Befüllung eines Spülkastens. Zusätzlich könnten Ablagefächer
oder sonstiger Stauraum für Werkzeug oder Ähnliches vorgesehen sein.
[0016] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mastauflagevorrichtung
mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Geländers und/oder eines Laufstegs
und/oder einer Hydraulikleitung und/oder einer Pumpeneinheit (insbesondere der eigentlichen
Betonpumpe, welche den Beton in die Förderleitung und über den Verteilermast zum Zielort
pumpt und am Hilfsrahmen befestigt sein kann) und/oder einer Zugstrebe zur fachwerkartigen
Verbindung zwischen Hilfsrahmen und Mastbock umfasst. Ebenfalls ist denkbar, dass
sich die Mastauflagevorrichtung Befestigungsmittel, beispielsweise zur Befestigung
der Zugstreben, mit dem Hilfsrahmen teilt.
[0017] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mastauflagevorrichtung
lösbar am Hilfsrahmen befestigt, insbesondere angeschraubt, ist. Dadurch lässt sich
die Mastauflagevorrichtung als vorzugsweise bereits vormontierte Baugruppe einfach
und schnell am Hilfsrahmen befestigen bzw. von diesem abmontieren.
[0018] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mastauflagevorrichtung
an mindestens zwei unterschiedlichen Positionen am Hilfsrahmen befestigbar ist. Hierfür
weist der Hilfsrahmen an den vorgesehenen Positionen vorzugsweise entsprechende Befestigungsmittel
wie beispielsweise Bohrungen auf.
[0019] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mastauflagevorrichtung
mindestens einen Hydraulikanschluss zum Anschluss einer in die Mastauflagevorrichtung
integrierten hydraulischen Komponente (z.B. ein Steuerblock) an ein Hydrauliksystem
der Betonpumpe und/oder mindestens einen elektrischen Anschluss zum Anschluss einer
in die Mastauflagevorrichtung integrierten elektrischen Komponente (beispielsweise
einer Komponente eines Schaltschranks und/oder einer elektronische Anzeige) an einen
Stromkreis der Betonpumpe umfasst.
[0020] Die Mastauflagevorrichtung ist vorzugsweise eine Vormontagebaugruppe, die werkseitig
komplett zusammengeschraubt und anschließend als Ganzes am Hilfsrahmen des Unterbaus
der Betonpumpe angeschraubt wird. Zum Schluss müssen nur noch die Hydraulik- und Elektrikleitungen
angeschlossen werden. Dadurch ergibt sich eine flexible, einfache und schnelle Montage
bzw. Demontage der Mastauflagevorrichtung, beispielsweise für den Transport. Bei gattungsgemäßen
Autobetonpumpen ist der Mastauflagebock dagegen üblicherweise fest an den Hilfsrahmen
angeschweißt und kann nicht für den Transport abgebaut werden.
[0021] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mastauflagevorrichtung
einen modularen Aufbau aufweist und mindestens eine Modulaufnahme zur lösbaren bzw.
reversiblen Aufnahme der mindestens einen integrierten Funktionseinheit umfasst. Die
Funktionseinheit kann ein Modulgehäuse umfassen, welches in die Modulaufnahme der
Mastauflagevorrichtung einbringbar bzw. einschiebbar ist.
[0022] Dadurch ist es möglich, die in die Mastauflagevorrichtung integrierten Maschinenfunktionen
flexibel an den jeweiligen Betonpumpentyp oder gar an einem bestimmten Arbeitseinsatz
anzupassen, ohne in die Fahrzeugarchitektur eingreifen oder die gesamte Mastauflagevorrichtung
austauschen bzw. abbauen zu müssen. Die jeweiligen Funktionseinheiten für die verschiedenen
Maschinenfunktionen können in einheitlichen Gehäusen untergebracht sein, sodass je
nach Konfiguration die Module einfach ausgetauscht werden können.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Modulaufnahme
und die mindestens eine integrierte Funktionseinheit, insbesondere deren Modulgehäuse,
jeweils wenigstens eine Schnittstelle zur reversiblen Bildung einer elektrischen und/oder
hydraulischen und/oder mechanischen Verbindung aufweisen. Die Schnittstellen können
bei allen Modulen identische Abmessungen bzw. mechanische Verbindungsgeometrien aufweisen,
wobei sich die Art der Anschlüsse der Schnittstellen (z.B. hydraulische und/oder elektrische
Anschlüsse) je nach Modul und Maschinenfunktion unterscheiden können.
[0024] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mastauflagevorrichtung
ein Gehäuse umfasst, in welches die mindestens eine integrierte Funktionseinheit aufgenommen
ist und welches vorzugsweise mindestens eine öffenbare Abdeckung, insbesondere Klappe,
zum Freilegen der mindestens einen integrierten Funktionseinheit umfasst. Die durch
die Mastauflagevorrichtung bereitgestellte Baugruppe weist also vorzugsweise ein gemeinsames
Gehäuse auf, in die vorzugsweise alle Funktionseinheiten bzw. Maschinenfunktionen
integriert sind. Dadurch kann die Mastauflagevorrichtung als Ganzes in einfacher Weise
montiert, demontiert bzw. transportiert werden. Bestimmte Funktionseinheiten sind
dabei vorzugsweise so angeordnet, dass sie über entsprechende Abdeckungen bzw. Klappen
von außen leicht zugänglich sind, beispielsweise ein Schaltschrank oder ein Hydraulikölfilter
zum Zwecke der Wartung oder des Austauschs.
[0025] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Mastauflagevorrichtung für eine erfindungsgemäße
Betonpumpe. Dabei ergeben sich offensichtlich dieselben Eigenschaften und Vorteile
wie für die erfindungsgemäße Betonpumpe, weshalb an dieser Stelle auf eine wiederholende
Beschreibung verzichtet wird.
[0026] Die erfindungsgemäße Mastauflagevorrichtung kann vorzugsweise für selbstfahrende
mobile Betonpumpen unterschiedlicher Größen und Typen verwendet werden.
[0027] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht des Hilfsrahmens im Bereich der Mastauflagevorrichtung
einer bekannten Autobetonpumpe;
- Figur 2:
- ein Ausführungsbeispiel der Mastauflagevorrichtung einer erfindungsgemäßen Betonpumpe
in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 3:
- den Hilfsrahmen mit Mastauflagevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Betonpumpe in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 4:
- den Hilfsrahmen mit Mastbock, Mastauflagevorrichtung und Abstützvorrichtung der erfindungsgemäßen
Betonpumpe gemäß einem Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 5-6:
- weitere perspektivische Ansichten der Mastauflagevorrichtung gemäß Figur 2 samt Hilfsrahmen;
und
- Figur 7-8:
- perspektivische Ansichten des Gehäuses der Mastauflagevorrich-tung gemäß Figur 2 am
Hilfsrahmen;
[0028] Die Figur 1 zeigt beispielhaft den Hilfsrahmen 14 einer aus dem Stand der Technik
bekannten Autobetonpumpe 10 mit Blick auf den Mastauflagebock 20'. Der Hilfsrahmen
14 umfasst zwei Längsträger, die sich parallel zueinander entlang der Längsachse der
Autobetonpumpe 10 erstrecken. Der Mastauflagebock 20' ist mit den Längsträgern des
Hilfsrahmens 14 fest verschweißt und dient der Ablage bzw. Abstützung eines hier nicht
dargestellten Verteilermasts. Am Hilfsrahmen 14 ist unter anderem eine Pumpeneinheit
(die eigentliche Betonpumpe, die den Beton durch eine Förderleitung 46 pumpt) befestigt
(nicht dargestellt).
[0029] Der Mastauflagebock 20' hat ausschließlich die Funktion, den eingefalteten Verteilermast
beim Ablegen zu führen und den Mastbock 12, auf dem der Verteilermast befestigt ist,
durch das Auflegen auf den Mastauflagebock 20' beim Fahren zu entlasten. Die übrigen
Maschinenfunktionen sind über die Autobetonpumpe 10 verteilt und an unterschiedlichen
Positionen angeordnet. In der Figur 1 ist beispielsweise ein seitlich neben dem Mastauflagebock
20' angeordneter Schaltschrank 34 zu erkennen, welcher den Bauraum neben dem Mastauflagebock
20' beansprucht. Über dem Schaltschrank 34 befindet sich in einem Gehäuse ein hydraulischer
Maststeuerblock 38 sowie mehrere Anzeigen 36.
[0030] Auf der anderen Seite des Mastauflagebocks 20' befindet sich ein Förderrohr 46 (Förderleitung),
welches über einen Förderrohrhalter 44 (in der Figur 1 nicht zu sehen, da unterhalb
des Förderrohrs 46) am Mastauflagebock 20' befestigt ist. In Fahrtrichtung vor dem
Mastauflagebock 20' befindet sich ein Ölkühler 32 mit Abdeckung, welcher auf eine
Halterung der Pumpeneinheit montiert ist. Darüber hinaus kann auch ein Hydraulikölfilter
an der mit dem Pfeil 34 angedeuteten Stelle (in der Figur 1 nicht dargestellt) vorgesehen
und am Mastauflagebock 20' von außen befestigt sein.
[0031] All diese Maschinenfunktionen bzw. die diese Maschinenfunktionen ausführenden oder
steuernden Funktionseinheiten beanspruchen einen entsprechend großen Bauraum im Bereich
des Hilfsrahmens 14 bzw. Des Mastauflagebocks 20'.
[0032] Die Figur 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Mastauflagevorrichtung 20 mit einem Gehäuse 22, dessen Wände transparent dargestellt
sind, um die darunterliegenden Komponenten sichtbar zu machen. In der Figur 3 ist
die Mastauflagevorrichtung 20 zusammen mit dem Hilfsrahmen 14 in einer anderen Ansicht
gezeigt. Bei der Mastauflagevorrichtung 20 handelt es sich um einen Mastauflagebock,
auf dem der Verteilermast von oben ablegbar ist.
[0033] Die Mastauflagevorrichtung 20 weist von vorne gesehen ein im Wesentlichen H-förmiges
Profil auf, wobei jeder der Schenkel des "H" (rechte und linke Seitenbereiche 26 und
27) an der Unterseite mit einem der Längsträger des Hilfsrahmens 14 verschraubt ist
(vgl. Figur 6). Die Mastauflagevorrichtung 20 weist an einer Oberseite zwischen den
Seitenbereichen 26, 27 einen flächigen Ablagebereich für den Verteilermast mit vier
Auflageelementen 21 auf, auf weichen sich der Verteilermast abstützt und welche beispielsweise
aus Kunststoff bestehen können. Seitlich neben den Auflageelementen 21 befinden sich
Führungen 23, welche den Verteilermast beim Ablegen führen. Im oder am Ablagebereich
können zusätzlich Sensoren vorgesehen sein, um beispielsweise eine korrekte Ablageposition
zu detektieren. Der Ablagebereich ist an den Seiten durch obere Abschnitte der Seitenbereiche
26, 27 begrenzt und in Längsrichtung nach vorne und hinten hin offen.
[0034] Im Vergleich zum Mastauflagebock 20' der Figur 1 weist die erfindungsgemäße Mastauflagevorrichtung
20 insbesondere eine größere Ausdehnung in Längsrichtung auf, wobei die Auflageelemente
21 in einem mittleren Bereich an der Oberseite bzw. im Ablagebereich angeordnet sind.
In dem konkreten, hier dargestellten Beispiel entspricht die Längsausdehnung der Mastauflagevorrichtung
20 im Wesentlichen deren Breite, wobei selbstverständlich andere Formen und Abmessungen
möglich sind.
[0035] Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen sind erfindungsgemäß
mehrere Maschinenfunktionen bzw. deren Funktionseinheiten in die Mastauflagevorrichtung
20 integriert. Die erfindungsgemäße Mastauflagevorrichtung 20 ist insbesondere eine
Vormontagebaugruppe, die an einem Boxenarbeitsplatz komplett zusammengeschraubt und
anschließend am Hilfsrahmen 14 angeschraubt wird. Dadurch lässt sich der Hilfsrahmen
14 nun in drei wesentliche Teile zerlegen: die beiden Längsträger und die Mastauflagevorrichtung
20 selbst. Somit vereinfachen sich Versand und Transport deutlich.
[0036] In der Figur 4 ist der Unterbau einer erfindungsgemäßen Autobetonpumpe 10 gemäß einem
Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei der Hilfsrahmen 14 zu erkennen ist, der sich
vom Mastbock 12 horizontal nach hinten zum Maschinenheck erstreckt. Auf dem Mastbock
12 ist der Verteilermast drehbar und schwenkbar gelagert (nicht dargestellt). Die
erfindungsgemäße Mastauflagevorrichtung 20 befindet sich in etwa im hinteren Drittel
des Hilfsrahmens 14 und ist mit dessen Längsträgern verschraubt. Der Hilfsrahmen 14
ist vorne sowohl direkt an den Mastbock 12 angebunden, als auch fachwerkartig über
zwei Zugstreben 16 mit diesem verbunden. Die Zugstreben 16 verlaufen vom Hilfsrahmen
14 im Bereich der Mastauflagevorrichtung 20 schräg nach oben zum Mastbock 12. An den
Mastbock 12 sind ferner auf jeder Seite jeweils zwei schwenkbare Stützbeine 18, 19
einer Abstützvorrichtung angelenkt.
[0037] Die Figuren 5 und 6 zeigen weitere Ansichten der erfindungsgemäßen Mastauflagevorrichtung
20, wobei teilweise die Abdeckungen des Gehäuses 22 ausgeblendet sind, um die darunterliegenden
Komponenten bzw. Funktionseinheiten erkennen zu können.
[0038] Die platzsparende Integration zahlreicher Maschinenfunktionen in die erfindungsgemäße
Mastauflagevorrichtung 20 macht die Baugruppe anders als bei allen anderen Maschinen
dieses Typs zu einer echten Multifunktionsbaugruppe und löst das Problem rund um den
sehr begrenzten Bauraum zwischen Verteilermast und Pumpeneinheit, insbesondere bei
Großmastautobetonpumpen.
[0039] Bei dem in den Figuren 2-6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind folgende Funktionseinheiten
in die Mastauflagevorrichtung 20 integriert:
In einen der Seitenbereiche 27 des Gehäuses 22 ist ein Hydraulikölkühler 30 eingebaut
(vgl. Figuren 2 und 6). Die klassische Anordnung des Ölkühlers 30 über der Pumpeneinheit
auf der Pritsche bzw. Halterung (vgl. Figur 1) oder seitlich auf dem Mastauflagebock
weicht somit einer Integration des Ölkühlers 30 seitlich in die Mastauflagevorrichtung
20 durch Verlängerung der Baugruppe in Fahrrichtung der Maschine.
[0040] Auf der gegenüberliegenden Seite bietet die erfindungsgemäße Mastauflagevorrichtung
20 so Raum zur direkten Unterbringung eines Schaltschranks 34 (vgl. Figuren 3 und
5) im Seitenbereich 26 des Gehäuses 22. Der Zugang zu den Komponenten des Schaltschranks
34 erfolgt über eine öffen- und schließbare Klappe 24, welche über einen Laufsteg
50 erreicht werden kann, der über Befestigungsmittel unter anderem direkt an der Mastauflagevorrichtung
20 befestigt sein kann, ebenso wie ein Geländer 52 (vgl. Figur 3). Zusätzlich können
weitere Steuerungskomponenten in die Mastauflagevorrichtung 20 integriert sein.
[0041] Wie insbesondere in den Figuren 2 und 5 gut zu erkennen ist, ist der Maststeuerblock
38 ebenfalls in die Mastauflagevorrichtung 20 integriert, und zwar in den oberen Abschnitt
des Seitenbereichs 26 auf der Seite des Schaltschranks 34. Der Maststeuerblock 38
samt Notbedienelementen ist in Fahrtrichtung längs angeordnet und durch das Gehäuse
22 abgedeckt.
[0042] An der rückseitigen Fläche der Mastauflagevorrichtung 20 befinden sich verschiedene
Anzeigen 36, die vom Boden aus ohne nennenswerte Einbußen bezüglich der Ergonomie
gut einsehbar sind (vgl. Figuren 2 und 5).
[0043] Vorne am linken Seitenbereich 27 an der Mastauflagevorrichtung 20 befindet sich ferner
ein Förderrohrhalter 44, an welchem das Förderrohr 46 befestigt werden kann. Ebenfalls
ist es denkbar, die in der Figur 4 gezeigten Zugstreben 16 direkt an der Mastauflagevorrichtung
20 zu befestigen. Da auf die Zugstreben 16 hohe Kräfte wirken, kann es aber notwendig
sein, die Befestigungen der Zugstreben 16 in den Hilfsrahmen 14 zu integrieren. Diese
könnten jedoch verwendet werden, um die Mastauflagevorrichtung 20 ein weiteres Mal
anzuschrauben.
[0044] Ein Nebenverbrauchersteuerblock 40 ist in Fahrtrichtung hinten in der Mitte der Mastauflagevorrichtung
20 im linken Seitenbereich 27 gut zugänglich untergebracht (vgl. Figur 5).
[0045] Ebenfalls in den Seitenbereich 27 integriert ist ein Hydraulikölfilter 32 (vgl. Figur
6)
[0046] Die Mastauflagevorrichtung 20 weist an zentralen Stellen (insbesondere im unteren
Bereich) entsprechende Hydraulik- und Elektroanschlüsse 42 zur Anbindung der in die
Mastauflagevorrichtung 20 integrierten Funktionseinheiten an die Hydraulik- und Stromkreise
der Autobetonpumpe 10 auf. Nach der Montage der als Vormontagebaugruppe ausgebildeten
Mastauflagevorrichtung 20 am Hilfsrahmen 14 müssen nur noch die Hydraulik- und Elektrikleitungen
über besagte Anschlüsse 42 angeschlossen werden.
[0047] Der Multifunktionsmastauflagebock 20 wird so zur zentralen Kontroll- und Bedienstelle
für viele Maschinenfunktionen. Nicht zuletzt wirkt die Betonpumpe 10 durch die zentrale
Multifunktionsbaugruppe aufgeräumt und übersichtlich, was deren Benutzerfreundlichkeit
erhöht.
[0048] Ferner können im Wartungs- und Reparaturfall wichtige Wartungskomponenten wie z.B.
Filter in die Mastauflagevorrichtung 20 integriert sein, allesamt gut, einfach und
vor allem zentral erreichbar sowie durch abnehmbare Verkleidungen bzw. Abdeckungen
verdeckt und geschützt.
[0049] Ferner ist es denkbar, weitere Komponenten bzw. Funktionseinheiten wie beispielsweise
Abstützsteuerblöcke, Hochdruckreiniger oder eine Spülkastenbefüllung in die Mastauflagevorrichtung
20 zu integrieren.
[0050] Die in dem hier besprochenen Ausführungsbeispiel gezeigten Einbaupositionen der verschiedenen
Funktionseinheiten sind selbstverständlich nur beispielhaft und können variieren.
Ebenfalls ist es denkbar, die Form der Mastauflagevorrichtung 20 an die eingebauten
Funktionseinheiten anzupassen, beispielsweise die Mastauflagevorrichtung 20 entsprechend
in Fahrtrichtung zu verlängern, um die nötige Anzahl von Baueinheiten unterbringen
zu können. Werden weniger Funktionseinheiten benötigt, kann die Mastauflagevorrichtung
20 entsprechend kürzer ausfallen.
[0051] Anstatt die einzelnen Maschinenfunktionen bzw. Funktionseinheiten wie hier gezeigt
fest in der Mastauflagevorrichtung 20 zu verbauen, können sie in Modulgehäusen untergebracht
sein, die flexibel und variierbar in entsprechende Modulaufnahmen des Gehäuses 22
einbaubar sein können.
[0052] Die Figuren 7 und 8 zeigen das Gehäuse 22 der Mastauflagevorrichtung 20 ohne Funktionseinheiten
am Hilfsrahmen 14. Wir hier zu erkennen ist, sind die Seitenbereiche 26, 27 über Befestigungsklammern
bzw. Klammerelemente 60 mit den als Hohlprofile ausgebildeten Längsträgern des Hilfsrahmens
14 verschraubt. Dort befindet sich auch die Befestigung der Pumpeneinheit (nicht gezeigt).
Dabei ist es ggf. denkbar, dass die Mastauflagevorrichtung 20 an verschiedenen Stellen
am Hilfsrahmen 14 befestigbar sein kann.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 10
- Selbstfahrende mobile Betonpumpe (Autobetonpumpe)
- 12
- Mastbock
- 14
- Hilfsrahmen
- 16
- Zugstrebe
- 18
- Hinteres Stützbein
- 19
- Vorderes Stützbein
- 20
- Mastauflagevorrichtung (Mastauflagebock)
- 20'
- Mastauflagebock (Stand der Technik)
- 21
- Auflageelement
- 22
- Gehäuse
- 23
- Führung
- 24
- Abdeckung
- 26
- Seitenbereich (rechts)
- 27
- Seitenbereich (links)
- 30
- Ölkühler
- 32
- Ölfilter
- 34
- Schaltschrank
- 36
- Anzeigevorrichtung
- 38
- Maststeuerblock
- 40
- Nebenverbrauchersteuerblock
- 42
- Hydraulikanschluss
- 44
- Förderrohrhalter
- 46
- Förderrohr
- 50
- Laufsteg
- 52
- Geländer
- 60
- Klammerelement
1. Selbstfahrende mobile Betonpumpe (10), insbesondere Autobetonpumpe, mit einem auf
einem Mastbock (12) dreh- und/oder schwenkbar gelagerten Verteilermast und einem vom
Mastbock (12) zum Heck der Betonpumpe (10) verlaufenden Hilfsrahmen (14) zur Aufnahme
von Komponenten der Betonpumpe (10), wobei am Hilfsrahmen (14) eine Mastauflagevorrichtung
(20) angeordnet ist, auf welcher der Verteilermast ablegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mastauflagevorrichtung (20) als Baugruppe mit mindestens einer integrierten Funktionseinheit
zur Steuerung und/oder Ausführung einer Maschinenfunktion ausgebildet ist.
2. Betonpumpe (10) nach Anspruch 1, wobei eine oder mehrere der folgenden Funktionseinheiten
in die Mastauflagevorrichtung (20) integriert ist / sind:
- eine Kühlvorrichtung, insbesondere ein Ölkühler (30);
- eine Filtervorrichtung, insbesondere ein Ölfilter (32);
- eine elektrische Steuereinheit;
- ein Schaltschrank (34);
- eine Eingabevorrichtung;
- eine Anzeigevorrichtung (36);
- ein hydraulischer Steuerblock, insbesondere Maststeuerblock (38), Rührwerksteuerblock
und/oder Nebenverbrauchersteuerblock (40).
3. Betonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mastauflagevorrichtung
(20) mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Geländers (52) und/oder
eines Laufstegs (50) und/oder einer Hydraulikleitung und/oder einer Pumpeneinheit
und/oder einer Zugstrebe (16) zur fachwerkartigen Verbindung zwischen Hilfsrahmen
(14) und Mastbock (12) umfasst.
4. Betonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mastauflagevorrichtung
(20) lösbar am Hilfsrahmen (14) befestigt, insbesondere angeschraubt, ist.
5. Betonpumpe (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Mastauflagevorrichtung
(20) an mindestens zwei unterschiedlichen Positionen am Hilfsrahmen (14) befestigbar
ist.
6. Betonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mastauflagevorrichtung
(20) mindestens einen Hydraulikanschluss (42) zum Anschluss einer in die Mastauflagevorrichtung
(20) integrierten hydraulischen Komponente an ein Hydrauliksystem der Betonpumpe (10)
und/oder mindestens einen elektrischen Anschluss zum Anschluss einer in die Mastauflagevorrichtung
(20) integrierten elektrischen Komponente an einen Stromkreis der Betonpumpe (10)
umfasst.
7. Betonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mastauflagevorrichtung
(20) einen modularen Aufbau aufweist und mindestens eine Modulaufnahme zur lösbaren
Aufnahme der mindestens einen integrierten Funktionseinheit umfasst, wobei die Funktionseinheit
vorzugsweise ein Modulgehäuse umfasst.
8. Betonpumpe (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Modulaufnahme und die
mindestens eine integrierte Funktionseinheit, insbesondere deren Modulgehäuse, jeweils
wenigstens eine Schnittstelle zur reversiblen Bildung einer elektrischen und/oder
hydraulischen und/oder mechanischen Verbindung aufweisen.
9. Betonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mastauflagevorrichtung
(20) ein Gehäuse (22) umfasst, in welches die mindestens eine integrierte Funktionseinheit
aufgenommen ist und welches vorzugsweise mindestens eine öffenbare Abdeckung (24),
insbesondere Klappe, zum Freilegen der mindestens einen integrierten Funktionseinheit
umfasst.
10. Mastauflagevorrichtung (20) für eine Betonpumpe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.