[0001] Die Erfindung betrifft eine Oberbekleidung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind insb. für sportliche Einsatzzwecke angepasste Oberbekleidungen
bekannt, die ihrem Träger eine erhöhte Bewegungsfreiheit und verbesserten Tragekomfort
ermöglichen sollen.
[0003] Aus der
US 6 353 934 B1 sind beispielsweise lang- und kurzärmelige Poloshirts für Golfer bekannt, die einen
Frontteil, einen linken und einen rechten Seitenteil, einen linken und einen rechten
Oberarmteil und einen einteiligen Rückenteil aufweisen. Die Seitenteile bilden einerseits
Verbindungsstücke zwischen dem Frontteil und dem Rückenteil, d.h. sie bedecken die
Oberkörperflanken des Trägers, und erstrecken sich von einem linken bzw. rechten Armloch
weiter auf einer Ärmelinnenseite bis zu einem Ärmelabschluss. Der Rückenteil der in
der
US 6 353 934 B1 gezeigten Oberbekleidungen weist einteilig in das Rückenteil integrierte Armabschnitte
auf, die von einem Zentralbereich des Rückenteils nach lateral außen wegstehen und
ähnlich einem Raglan-Ärmel eine um den Oberarm und die Schulter nach vorne (ventral)
übergreifende Oberarmschale bilden. Durch diese Ausgestaltung soll eine hohe Bewegungsfreiheit
gerade für beim Golfen typische Bewegungsabläufe erzielt werden.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik
bekannten Oberbekleidungen auch für andere Einsatzzwecke vorteilhaft weiterzuentwickeln.
Insbesondere ist es Aufgabe, eine Oberbekleidung für den Sportschützen- und Jagdbereich
anzugeben, die eine möglichst geringe Beeinträchtigung des Schützen beim Umgang mit
einer Waffe aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Gegenstand mit den Merkmalen nach Anspruch
1, nämlich eine Oberbekleidung mit einem Frontteil, einem linken und einem rechten
vorzugsweise streifenförmigen Seitenteil, einem linken und einem rechten Oberarmteil
und einem einteiligen Rückenteil mit einem vertikalen, den Rücken und die rückseitige
Schulterpartie einer Person bedeckenden Zentralbereich, wobei der Rückenteil lateral
links bzw. rechts vorstehende Armabschnitte aufweist, die jeweils eine Oberseite zur
Verbindung mit dem linken bzw. rechten Oberarmteil und einer Unterseite zur Verbindung
mit dem linken bzw. rechten Seitenteil umfassen. Die linke bzw. rechte Oberseite der
Armabschnitte besitzt einen lateral inneren, am Zentralbereich des Rückenteils liegenden,
Startpunkt und einen lateral äußeren, vom Zentralbereich entfernten, Endpunkt. Auch
die linke bzw. rechte Unterseite der Armabschnitte besitzt einen lateral inneren,
am Zentralbereich des Rückenteils liegenden, Startpunkt und einen lateral äußeren,
vom Zentralbereich wegstehenden, Endpunkt. Die Oberbekleidung zeichnet sich dadurch
aus, dass die lateral äußeren Endpunkte der linken bzw. rechten Oberseite jeweils
mit den Endpunkten der Unterseite zusammenfallen.
[0006] Die Oberseiten laufen mit den Unterseiten in jeweils einem gemeinsamen Endpunkt zusammen,
so dass die Armabschnitte sich nach außen hin verjüngen. Je nach Lage dieses Endpunktsowie
dem genauen Verlauf der linken bzw. rechten Oberseite und der Unterseite des linken
bzw. rechten Armabschnittes kann die Artikulationsfreiheit einer Schulter, eines Ober-
und/oder eines Unterarms vorteilhaft beeinflusst werden. Durch die verjüngende Form
der Armabschnitte kann das Rückenteil vom Rest der Oberbekleidung entkoppelt werden,
so dass Arm- und/oder Schulterbewegungen keine oder nur wenig Spannungen in das Rückenteil
einleiten. Auch Faltenwürfe in dem Rückenteil können hierdurch verhindert oder zumindest
reduziert werden.
[0007] Die Armabschnitte sind dabei so ausgebildet, dass sie sich in lateraler Richtung
so weit erstrecken, dass sie einen nicht unwesentlichen, rückseitigen Teil der Oberarme
einer die Oberbekleidung tragenden Person bedecken. Die Armabschnitte gehen damit,
wenn man die die Oberbekleidung tragende Person frontal von hinten betrachtet, wesentlich
über die seitliche Begrenzung des Oberkörpers der Person respektive der seitlichen
Begrenzung des Rückenteils hinaus, weisen also eine wesentliche laterale Erstreckung
auf.
[0008] Armabschnitte mit in einem Armloch oder in Armlochnähe endenden, zusammenfallenden
Endpunkten einer Ober- und einer Unterseite des Armabschnitts liegen außerhalb der
Erfindung, da sie die erfindungsgemäße Aufgabe, die Artikulationsfreiheit im Oberarm
zu erhöhen, nicht verwirklichen.
[0009] Wesentliche laterale Erstreckung meint hierbei insb., dass die Armabschnitte eine
laterale Erstreckung aufweisen, die mindestens 1/3 der Länge eines Oberarms der die
Oberbekleidung tragenden Person beträgt. Die laterale Erstreckung kann insb. 2/5,
1/2, 2/3 oder 5/6 der Länge des Oberarms betragen. Bei einer (typischen) Oberarmlänge
von 30 cm weisen die Armabschnitte also eine laterale Erstreckung von 10cm oder mehr,
insb. 12cm, 15cm, 20cm oder 25cm auf.
[0010] Unter lateraler Erstreckung ist der weiteste, horizontale Abstand zwischen dem Startpunkt
und dem Endpunkt der Unterseite des Armabschnitts zu verstehen. Bei einer horizontal
verlaufenden Unterseite des Armabschnittes entspricht die laterale Erstreckung dann
bspw. der Länge der Unterseite des Armabschnittes.
[0011] Die zusammenfallenden Endpunkte der Ober- bzw. Unterseiten der Armabschnitte liegen
vorzugsweise auf einer Rückseite des dem Armabschnitt zugeordneten Oberarms, wobei
die Endpunkte auf einer distalen Höhe/Länge des Oberarms liegen, die zwischen 1/3
und 5/6, vorzugsweise 2/5, 1/2 oder 2/3, der Länge des Oberarms beträgt.
[0012] Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0013] Unter dem Begriff Oberbekleidung im Sinne dieser Schrift sind insb. lang- oder kurzärmelige
Kleidungsstücke zur Bekleidung des Oberkörpers einer Person zu verstehen. Es kann
sich dabei insb. um Unterwäsche, Oberwäsche oder wetterfeste Funktionsbekleidung handeln.
Die Oberbekleidung kann aus textilen oder nicht-textilen Materialien oder einer Mischung
hiervon gefertigt sein.
[0014] Begriffe wie Seite (Unterseite, Oberseite usw.) und Kante (Außenkante, Oberkante
usw.) im Sinne dieser Schrift sind synonym zu verstehen und bezeichnen die Außenkanten
eines flächigen Zuschnitts oder eines z.B. mehrlagigen Zuschnittsverbundes (mit Taschen,
Reißverschlüssen, Innenfutter etc.) zur Herstellung der Oberbekleidung. Durch die
Beschreibung der Kanten wird die für die Erfindung wesentliche Schnittführung angegeben.
Einzelne Seiten bzw. Kanten der Teile der Oberbekleidung sind auf geeignete Weise
miteinander verbunden, vorzugsweise durch Vernähen oder Verkleben der Seiten bzw.
Kanten.
[0015] Die in der Schrift verwendeten Richtungsangaben beziehen sich auf die üblichen anatomischen
Richtungsangaben für eine stehende Person mit locker an der Seite herabhängenden Armen,
wobei diese Richtungsangaben sinngemäß auf die Oberbekleidung zu übertragen sind.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung kann der Zentralabschnitt
des Rückenteils einen unteren Bereich und einen daran angeschlossenen oberen Bereich
aufweisen, wobei der linke bzw. rechte Armabschnitt jeweils lateral links bzw. rechts
am oberen Bereich angeordnet ist. Der untere Bereich ist seitlich durch eine linke
bzw. rechte, im Wesentlichen vertikal verlaufende Längsseite begrenzt, und bildet
denjenigen Bereich der Oberbekleidung, der im getragenen Zustand den unteren Rücken
des Trägers bedeckt. Er kann am unteren (kaudalen) Ende bspw. mit einem Bund abschließen.
Der obere Bereich kann am oberen Ende durch eine linke und rechte Schulterlinie sowie
einen Nackenausschnitt begrenzt sein und erstreckt sich seitlich etwa so weit wie
der untere Bereich, so dass der obere Bereich im getragenen Zustand eine Schulternackenpartie,
also den dorsalen Bereich eines Schultergürtels des Trägers, bedeckt. Der obere Bereich
bildet dann näherungsweise ein Rechteck aus, dass sich in vertikaler Richtung etwa
von den Achsellöchern bis hin zur Schulterlinie, d.h. dem oberen Ende des Rückens,
und in lateraler Richtung etwa von dem linken bis zum rechten Achselloch erstreckt.
[0017] Die Armabschnitte können sich nur über einen Abschnitt oder über die gesamte Höhe
(Höhe in kaudal-cranialer Richtung) des oberen Bereiches erstrecken (so dass im letztgenannten
Fall die lateral innenliegenden Startpunkte der Ober- bzw. Unterseite der Armabschnitte
im Wesentlichen mit dem vertikalen Anfang bzw. Ende des oberen Abschnitts des Zentralbereichs
des Rückenteils übereinstimmen). Die Armabschnitte erstrecken sich damit in kaudaler
Richtung im Wesentlichen nicht weiter als bis auf Höhe eines Armlochs.
[0018] Hierdurch können Zugspannungen im Rückenteil und damit Belastungen auf den Körper
des Trägers bei Beugung oder Verwindung des Oberkörpers reduziert werden. Außerdem
wird ein figurbetonterer Schnitt ohne Beeinträchtigung der Artikulationsfreiheit ermöglicht.
[0019] Besonders vorteilhaft ist, wenn der linke bzw. rechte Startpunkt der Oberseite des
Armabschnitts des Rückenteils im Wesentlichen an linken bzw. rechten Endpunkten einer
rechten und linken Schulterlinie liegt. Unter Schulterlinie ist dabei diejenige Kontur
des Rückenteils zu verstehen, die sich in einer Frontalprojektion der Oberbleidung
in getragenem Zustand als Außenkontur bzw. Scheitellinie der Schultern abzeichnet.
Die Endpunkte der Schulterlinie fallen also näherungsweise mit der anatomischen Lage
der Schultergelenke zusammen. In einer Ausführungsform kann die Schulterlinie gleichzeitig
das obere Ende des Rückenteils darstellen. In anderen Ausführungsbeispielen kann das
Rückenteil um Kragenteile und/oder - wie weiter unten beschriebenen wird - Schulterlaschen
erweitert sein.
[0020] Durch die nahtlos am Zentralabschnitt angeschlossenen Armabschnitte kann das Rückenteil
allen Bewegungen einer Schulter, insb. eines Schulterblattes, spannungsfrei folgen.
[0021] Vorteilhaft ist, wenn der lateral innere Startpunkt der Unterseiten in lateraler
Richtung gesehen näherungsweise auf derselben Höhe liegt wie der lateral innere Startpunkt
der Oberseite, so dass die inneren Startpunkte der Ober- und Unterseiten jeweils auf
einer gemeinsamen vertikalen Linie liegen.
[0022] Zweckmäßigerweise kann die linke bzw. rechte Oberseite der Armabschnitte einen dorsalen
und/oder bogenförmigen Verlauf aufweisen. Dorsal heißt, dass die Oberseiten der Armabschnitte
nicht auf die Vorderseite (ventral) der Oberbekleidung wechseln. Unter einem bogenförmigen
Verlauf ist eine weiche, knickfreie Linienführung der Oberseite ohne scharfe Richtungswechsel
zu verstehen. Durch den bogenförmigen Verlauf der Oberseite kann diese außerdem mit
nur geringem Kraftaufwand gestreckt und in die Länge gezogen werden, indem z.B. ein
Krümmungsradius der Oberseite sukzessive vergrößert wird (der Bogen also 'flacher'
wird).
[0023] Vorteilhaft ist ferner, wenn die linke bzw. rechte Oberseite des linken bzw. rechten
Armabschnitts einen konvexen Verlauf aufweisen, d.h. in proximal-distaler Richtung
nach unten (kaudal) abfallen. Dies ist besonders vorteilhaft für die bei Anlegen einer
Langwaffe typischen Armbewegungen, d.h. Bewegungen bei denen die Schulter und der
Oberarm nach hinten bewegt und der Unterarm nach vorne weisend abgeknickt werden.
[0024] Die Oberseite kann in proximal-distaler Richtung jedoch auch konkav bzw. aufsteigend
ausgebildet sein. Dies ist bspw. für eine seitliche Aufwärtsbewegung eines Arms (Aufwärtsbewegung
des Armes in einer Frontalebene) insb. für Sportarten wie Handball oder Volleyball
vorteilhaft, bei denen die Arme häufig in gestreckter Position nach oben bewegt werden.
[0025] Durch eine bogenförmige und insb. konvexe Gestaltung der Oberseite kann die Oberseite
bzw. eine mit der Oberseite gebildete Naht hierdurch als Kraftleiter genutzt werden,
so dass bei Bewegung oder Beugung eines Armes auf die Oberbekleidung einwirkenden
Kräfte über die Armabschnitte entlang der Oberseiten der Armabschnitte (ab)geleitet
werden können, so dass der Zentralbereich des Rückenteils und damit der gesamte Rücken
des Trägers keine oder nur wenig Spannungen erfährt. Dadurch kann der Tragekomfort
der Oberbekleidung, z.B. bei längerer Anlage einer Waffe, verbessert werden. Ferner
können Nähte, die stets eine Versteifung der Kleidung quer zur Naht bewirken, vorteilhaft
an weniger störende Stellen und der Nahtverlauf vorteilhaft entlang der natürlichen
(anatomischen) Bewegungs- bzw. Beugelinien einer Schulter bzw. eines Armes verlegt
werden.
[0026] Um Spannungen in Armlöchern der Oberbekleidung zu reduzieren - unter Armloch ist
der Übergang von dem einen Torso bekleidenden Stück der Oberbekleidung in den Bereich
der oberen Extremitäten bzw. der Arme zu verstehen -, ist es vorteilhaft, wenn die
Unterseiten des linken bzw. rechten Armabschnitts im Wesentlichen einen geradlinigen,
und besonders bevorzugt einen - in Bezug auf das Rückenteil als nicht vernähtem Zuschnitt
(dem flächigen Rohzuschnitt z.B. aus einem ebenen Textil) - horizontalen Verlauf aufweisen.
Unter horizontalem Verlauf kann in diesem Zusammenhang auch zu verstehen sein, dass
die Unterseite des linken bzw. rechten Armabschnitts mit der linken bzw. rechten Längsseite
des Zentralabschnitt jeweils einen Winkel von 90°±10°, vorzugsweise 85°±5°, einschließen.
[0027] Zweckmäßig kann es sein, die Lateralerstreckung der Armabschnitte zu beschränken,
insbesondere derart, dass sich die linke bzw. rechte Unterseite der Armabschnitte
distal-dorsal nicht weiter als bis in einen Ellbogenbereich erstreckt, d.h. also näherungsweise
bis auf die proximal-distale 'Höhe' der anatomischen Lage eines Ellenbogens oder davor,
und vorzugsweise unterhalb des Ellenbogens (unterhalb meint in diesem Zusammenhang
unterhalb des Oberarmknochens, d.h. medial). Indem der Ellbogenbereich freigelassen
wird, kann verhindert werden, dass über das Abknicken des Unterarms Zugspannungen
entstehen bzw. bis in das Rückenteil weitergeleitet werden. Geringfügige Dehnungszustände
bzw. Zugspannungen können über den linken bzw. rechten Oberarmteil entlang der Schulterlinie
auf die Schulter des Trägers übertragen und abgeleitet werden.
[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden die linke bzw. rechte Oberseite
den Ellbogenbereich vorformende Nähte (durch Vernähen mit an Ober- und Unterseite
anschließenden Teilen). Alternativ oder zusätzlich können die Ober- und Unterseiten
auch zusätzliche den Ellbogenbereich vorformende Nähte aufweisen, beispielsweise in
Form von das Material an bestimmten Stellen zusammenziehenden Nähten. Hierdurch kann
bereits vor Verarbeitung zu einer Oberbekleidung eine dreidimensionale Gestaltung
erzeugt bzw. der Armabschnitt in eine gewünschte 3D-Form gebracht werden.
[0029] Zur Steigerung des Tragekomforts kann zusätzlich vorgesehen sein, den Rückenteil
mit einer linken bzw. rechten Schulterlasche zur Verbindung mit dem Frontteil zu versehen.
Jede Schulterlasche erstreckt sich dabei in lateraler Richtung über die Länge der
linken bzw. rechten Schulterlinie, d.h. zwischen dem Endpunkt der Schulterlinie und
einem Kragenausschnitt, und erstreckt sich ventral nach vorne, beispielsweise bis
auf Höhe der anatomischen Lage eines Schlüsselbeins. Hierdurch kann das Eigengewicht
der Oberbekleidung großflächig auf Schultern des Trägers verteilt werden. Außerdem
können Nähte im Schulter- und Nackenbereich und damit potentielle Druckstellen vermieden
werden.
[0030] Bei den vorgenannten Teilen der Oberbekleidung kann es sich um Zuschnitte handeln.
Unter "Teil" ist jedoch auch jedes andere vorverarbeitete Halbzeug, bei welchem z.B.
mehrere textile oder nicht-textile Lagen verarbeitet, Taschen oder Reißverschlüsse
eingearbeitet oder anderweitige Modifikationen an einem Zuschnitt vorgenommen wurden,
zu verstehen. Mit Ausnahme des einteiligen Rückenteils, können alle anderen Teile
einteilig oder auch mehrteilig, insb. zusammengesetzt aus mehreren Subteilen, ausgeführt
sein.
[0031] In einer zweckmäßigen Ausführungsform können die vorgenannten Teile ausgestaltet
und zu einer Oberbekleidung zusammengesetzt - d.h. vernäht, verklebt oder anderweitig
verbunden - sein, wie folgt:
Der Frontteil weist eine lateral linke bzw. rechte längsseitig verlaufende Außenseite,
und der rechte bzw. linke Seitenteil jeweils eine ventrale und eine dorsale vorzugsweise
vertikal verlaufende Längsseite auf, wobei ein erster sich bis zu einem Armloch bzw.
einer Armloch-Linie erstreckender Teilabschnitt der ventralen Längsseite des Seitenteils
mit einem unteren Teilabschnitt der Außenseite des Frontteils verbunden ist
und wobei ein erster sich bis zu einem Armloch bzw. einer Armloch-Linie erstreckender
Teilabschnitt der dorsalen Längsseite des Seitenteils mit der Längsseite des Rückenteils
verbunden ist.
[0032] Der linke bzw. rechte Oberarmteil besitzt jeweils eine erste Außenkante, die vorzugsweise
über die gesamte Länge des Oberarmteils mit der Oberseite des linken bzw. rechten
Armabschnitts verbunden ist.
[0033] Der linke bzw. rechte Oberarmteil besitzt jeweils eine zweite Außenkante, die an
einem lateral innen gelegenen, ersten Ende der ersten Außenkante ansetzt, und die
mit einem oberen Teilabschnitt der Außenseite des Frontteils verbunden ist.
[0034] Der linke bzw. rechte Oberarmteil besitzt jeweils eine dritte Außenkante, die an
dem anderen Ende, dem zweiten Ende, der zweiten Außenkante ansetzt, wobei die dritte
Außenkante rückenseitig (ventral) verläuft und mit einem ventral-proximalen Teilabschnitt
der ventralen Längsseite des Seitenteils verbunden ist, so dass der linke bzw. rechte
Oberarmteil eine Außenseite des linken bzw. rechten Oberarms des Trägers umgreift.
[0035] Die entsprechende Oberbekleidung bildet ein Grundgerüst für eine Oberbekleidung mit
kurzen oder langen Ärmeln mit hoher Artikulationsfreiheit im Schulter- und Armbereich,
dessen Ärmel auf unterschiedliche Art und Weise komplettiert werden können:
In einer Ausführungsform mit langen Ärmeln (auch: Langärmel) ist die Oberbekleidung
mit einem linken bzw. rechten Langärmel ausgestattet, wobei jeder Langärmel einen
lateral inneren (medialen) Innenärmel und einen äußeren (lateralen) Außenärmel umfasst,
und der linke bzw. rechte Seitenteil in Längsrichtung so lang ausgeführt ist, dass
der Seitenteil sich bis zu einem Ärmelabschluss erstreckt und den gesamten Innenärmel
bildet. Dies ermöglicht eine hohe Bewegungsfreiheit beim Heben des Arms in einer Frontalebene
(d.h. in einer Ebene eines Längsschnitts), da entlang der Hebebewegung keine den Kraftfluss
unterbrechenden Quernähte in dem Innenärmel der Oberbekleidung vorhanden sind.
[0036] Der Außenärmel ist aus dem Oberarmteil, dem Armabschnitt des Rückenteils und einem
Unterarmteil gebildet, wobei der Unterarmteil eine erste, eine zweite, eine dritte
und eine vierte Kante aufweist, und die erste Kante des Unterarmteils einen Ärmelabschluss
bildet, der zusammen mit dem Ärmelabschluss des Seitenteils einen Ärmelbund bildet.
[0037] Die zweite Kante des Unterarmteils ist mit einem distalen Teilabschnitt der ventralen
Längsseite des Seitenteils verbunden und die dritte Kante des Unterarmteils ist mit
einem distalen Teilabschnitt der dritten Außenkante des Oberarmteils verbunden. Die
vierte Kante des Unterarmteils schließlich ist mit einem distalen Endabschnitt der
dorsalen Längsseite des Seitenteils verbunden. Ferner weist der Oberarmteil eine vierte
Außenkante auf, die mit einem Teilabschnitt der dorsalen Längsseite des Seitenteils
verbunden ist.
[0038] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der linke bzw. der rechte Oberarmteil so ausgeführt
ist, dass er sich von proximal nach distal erstreckt und gleichzeitig von ventral
nach distal derart windet, dass der Oberarmteil den Bizeps, den Ellbogenbereich und
den außenliegenden Unterarm des Trägers bedeckt. Hierdurch kann der Oberarmteil der
natürlichen Beugelinie eines Armes bei Anwinklung bzw. Streckung folgen, während die
übrigen Teile des Ärmels, d.h. der Unterarmteil, der Armabschnitt des Rückenteils
sowie der den Innenärmel bildende Abschnitt des Seitenteils, im Wesentlichen belastungsfrei
bleiben.
[0039] In einer alternativen Ausführungsform handelt es sich bei der Oberbekleidung um eine
kurzärmelige Oberbekleidung mit einem linken bzw. rechten Kurzärmel, wobei jeder Kurzärmel
einen inneren, medialen Innenärmel und einen äußeren, lateralen Außenärmel umfasst.
Der rechte bzw. linke Innenärmel ist analog zu der o.g. langärmeligen Version von
dem rechten bzw. linken Seitenteil gebildet.
[0040] Der Außenärmel wird jeweils aus dem Oberarmteil und dem Armabschnitt des Rückenteils
gebildet, wobei der rechte bzw. linke Oberarmteil eine der ersten Außenkante gegenüberliegende
vierte Außenkante aufweist, welche zusammen mit dem Ärmelabschluss des Seitenteils
einen Ärmelbund bildet. Hierdurch kann die Oberbekleidung der Bewegung eines Oberarmes
folgen, ohne dass ein Ärmelbund in das Fleisch eines Oberarmes einschneidet.
[0041] Für eine zusätzliche Steigerung des Tragekomforts der Oberbekleidung ist es vorteilhaft,
wenn zumindest einer der Teile in wenigstens einer oder zwei Richtungen dehnbar, d.h.
aus einem 2-Wege-Stretch-Material oder einem 4-Wege-Stretch-Material, gefertigt ist.
Hierdurch sind figurbetontere Schnitte möglich. Bei einem 2-Wege-Stretch-Material
kann es sich beispielsweise um einen gewebten Stoff mit Schuss- und Kettfäden handeln,
bei welchem die Schussfäden aus einem im Vergleich zu den Kettfäden des Stoffes hochelastischen
Material bestehen, so dass sich der Stoff in Richtung der Schussfäden sehr stark dehnen
lässt (Hauptdehnungsrichtung), während der Stoff quer dazu, also in Richtung der Kettfäden,
keine oder nur eine geringe Elastizität aufweist.
[0042] Alternativ zu hochelastischen Fäden können zur Herstellung eines 2-Wege-Stretch-Materials
jedoch auch durch Verkräuselung bzw. Verdrehung mechanisch vorgespannte Fäden eingesetzt
werden. Ein solches 2-Wege-Stretch-Material ist unter dem Namen "Mechanical-Stretch"
geläufig. Ein Mechanical-Stretch-Material ist gegenüber einem 2-Wege-Stretch-Material
mit z.B. Elastanfäden gewichtsmäßig leichter.
[0043] In einer zweckmäßigen Ausführungsform kann der Rückenteil aus einem 2-Wege-Stretch-Material
gefertigt sein, wobei die Hauptdehnungsrichtung des Rückenteils lateral verläuft,
so dass das Rückenteil und insb. die Armabschnitte einer Vorwärtsbewegung einer Schulter
durch Dehnung folgen können.
[0044] Zusätzlich oder alternativ kann der Oberarmteil aus einem 2-Wege-Stretch-Material
gefertigt ist, wobei das 2-Wege-Stretch-Material so orientiert ist, dass die Hauptdehnungsrichtung
proximal-distal verläuft. Hierdurch kann sich der Oberarmteil durch Längung oder Kürzung
bei Beugung und Streckung eines Unterarmes diesem besonders gut anpassen.
[0045] Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn das linke bzw. rechte Seitenteil aus einem
2-Wege-Stretch-Material gefertigt ist, wobei die Hauptdehnungsrichtung in Längsrichtung
des Seitenteils, d.h. caudal-cranial bzw. proximal-distal, orientiert ist.
[0046] In einer bevorzugten Ausführung sind vorzugsweise im Wesentlichen alle Teile der
Oberbekleidung aus einem Gewebe hergestellt. Die Teile können dabei beispielsweise
quer zur Webrichtung oder auch schräg im 45°-Winkel zur Webrichtung (sog. Schrägschnitt)
geschnitten sein. Durch einen Schrägschnitt lässt sich eine Dehnbarkeit des verarbeiteten
Gewebes steigern.
[0047] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den beiliegenden Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
beispielhaft beschrieben. Aus der Figurenbeschreibung ergeben sich weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung.
[0048] Dabei zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Oberbekleidung als Jacke in
einer Frontansicht (Fig. 1A) und einer Rückansicht (Fig. 1B),
- Fig. 2A
- einen erfindungsgemäßen Rückenteil der Oberbekleidung aus den Fig. 1A und 1B als Zuschnitt,
- Fig. 2B
- einen Frontteil der Oberbekleidung aus Fig. 1 als Zuschnitt,
- Fig. 2C
- linke bzw. rechte Seitenteile, Oberarmteile und Unterarmteile der Oberbekleidung der
Fig. 1 als Zuschnitt, sowie
- Fig. 3
- ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Oberbekleidung in Form eines
Poloshirts in einer Frontansicht (Fig. 3A) und einer Rückansicht (Fig. 3B).
[0049] Fig. 1A und 1B zeigen eine erfindungsgemäße Oberbekleidung 1A in einer Front- bzw.
Rückansicht. Bei der Oberbekleidung handelt es sich um eine wetterfeste, aus mehreren
Teilen zusammengesetzte Jagdjacke. Sie besteht im Wesentlichen aus einem einteiligen
Rückenteil 2, einem zweiteiligen, durch einen Reißverschluss verbundenen Frontteil
3 mit einer linken und einer rechten Hälfte 3L und 3R, zwei Seitenteilen 4L bzw. 4R,
einem linken und einem rechten Oberarmteil 5L bzw. 5R und einem linken bzw. rechten
Unterarmteil 7L bzw. 7R. Die Jagdjacke weist ferner einen Kragen 8 und eine daran
aufsetzende Kapuze 9 auf.
[0050] Die Außenkontur der wesentlichen Teile der Jagdjacke, d.h. die Schnittführung dieser
Teile, sind in den Fig. 2A bis 2C dargestellt.
[0051] Im einfachsten Fall kann es sich bei allen Teilen um einlagige Stoffzuschnitte handeln,
die an Ihren Außenkanten miteinander verbunden werden, wie weiter unten noch näher
ausgeführt wird. Bei den Teilen kann es sich jedoch auch um komplexe Halbteile handeln,
die aus mehrlagigen Zuschnitten zusammengesetzt sind und Details wie Taschen, Reißverschlüsse,
Verstärkungspatche, Verzierungen oder ähnliches aufweisen. In diesem Sinne ist der
Begriff "Teil" daher nicht notwendigerweise als einteilig zu verstehen. Die einzelnen
Teile können, wie im Falle des Frontteils 3 mit der linken und der rechten Hälfte
3A bzw. 3B, auch aus mehreren Subteilen (Teilflächen) zusammengesetzt sein, soweit
nicht etwas Gegenteiliges angegeben ist.
[0052] Die Jagdjacke ist als langärmelige Oberbekleidung 1A ausgeführt, so dass diese im
Wesentlichen einen Rumpf sowie die Arme einer Person bzw. eines Trägers vollständig
bedeckt und die Person vor Wettereinflüssen schützt.
[0053] Den 'Rumpf der Jagdjacke bildet der Rückenteil 2, die Seitenteile 3 sowie der zweiteilige
Frontteil 3L bzw. 3R, die über entsprechende Längsnähte an ihren jeweiligen Außenkanten
verbunden sind.
[0054] Zunächst wird die für die Erfindung wesentliche Kontur des Rückenteils 2 beschrieben:
Das Rückenteil 2 weist einen mittleren Zentralabschnitt Z zur Bedeckung des Rückens
- d.h. eines unteren Rückens sowie einer dorsalen Schulternackenpartie eines Trägers
- auf, der in einen oberen und einen unteren Abschnitt O bzw. U unterteilt werden
kann. Der obere Abschnitt O entspricht dabei näherungsweise der Region der Oberbekleidung,
welche eine Schulternackenpartie, also ungefähr einen Bereich zwischen zwei Schulterblättern
des Trägers, überdeckt. Der untere Abschnitt U bedeckt näherungsweise den restlichen
Teil des Rückens des Trägers. Der obere Abschnitt und der untere Abschnitt sind in
diesem Ausführungsbeispiel einteilig, d.h. nahtlos, ausgeführt. Hierdurch kann die
Teileanzahl der für die Oberbekleidung notwendigen Teile reduziert werden. In einer
alternativen Ausführungsform könnte der obere Abschnitt O und der untere Abschnitt
U jedoch auch zweiteilig und durch eine horizontale Naht miteinander verbunden ausgeführt
sein.
[0055] Am oberen Abschnitt O lateral links und rechts und jeweils nahtlos angeschlossen
sind Armabschnitte 6L, 6R, die flügelartig nach lateral außen hervorstehen. Die Armabschnitte
6L, 6R sind oben bzw. unten (cranial bzw. caudal) jeweils durch eine Oberseite 60L,
60R und eine Unterseite 61L, 61R begrenzt. Start und Ende der Oberseiten können durch
einen lateral innenliegenden Startpunkt 60Li bzw. 60Ri und einen lateral außenliegenden
Endpunkt 60L
2 bzw. 60R
2 charakterisiert werden. Ebenso können Start und Ende der Unterseiten durch einen
lateral innenliegenden Startpunkt 61L
1 bzw. 61R
1 und einen lateral außenliegenden Endpunkt 61L
2 bzw. 61R
2 definiert werden.
[0056] Die Endpunkte 60L
2 bzw. 60R
2 der Oberseiten 60L, 60R und die Endpunkte 61L
2 bzw. 61R
2 der Unterseiten 61L, 61R fallen dabei links bzw. rechts jeweils zusammen. Die Oberseite
60L, 60R und die Unterseite 61L, 61R sind - im Gegensatz zu anderen Schnitten für
Oberbekleidungen - nicht parallel ausgeführt und am äußeren, lateralen Ende durch
eine zusätzliche Endseite miteinander verbunden, sondern weisen einen konvergierenden
Linienverlauf auf.
[0057] Die Startpunkte 60L
1, 60R
1, 61L
1, 61R
1 der Oberseite 60L, 60R und der Unterseite 61L, 61R liegen in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils lateral gesehen auf etwa dergleichen Höhe und näherungsweise auf derselben
vertikalen Höhe wie seitliche und vertikal verlaufende Begrenzungslinien des Zentralabschnitts
Z, hier bezeichnet als Längsseiten 20L und 20R. Die oberen Startpunkte 60L
1 bzw. 60R
1 liegen dabei etwa auf der Höhe der anatomischen Lage der Schultergelenke des Trägers
bzw. - gleichbedeutend - an einem lateral äußeren Ende 22L
E bzw. 22R
E einer linken bzw. rechten Schulterlinie 22L bzw. 22R, wie insb. aus Fig. 2A ersichtlich.
In anderen Worten setzen die Armabschnitte 6L bzw. 6R seitlich gesehen jeweils etwa
auf der Höhe eines Armlochs, also dem Übergang von dem den Torso bedeckenden Abschnitt
der Oberbekleidung 1A zu den Ärmeln, an und erstrecken sich über eine gesamte Höhe
H des oberen Abschnitts O des Rückenteils 2.
[0058] Die Armlöcher bzw. die das Armloch bildenden Kanten der Teile sind in den Figuren
strichpunktartig durch die Linien L angedeutet.
[0059] Der Linienverlauf der linken bzw. rechten Oberseite 60L, 60R ist bogenförmig und
nach außen und unten abfallend, d.h. konvex. Der Linienverlauf der linken bzw. rechten
Unterseite 61L, 61R ist näherungsweise geradlinig. Ober- und Unterseiten 60L, 60R
bzw. 61L, 61R sind jeweils vollständig dorsal orientiert. Der linke bzw. rechte Armabschnitt
6L bzw. 6R ist vollständig auf der Rückseite der Oberbekleidung und erstreckt sich
nicht ventral.
[0060] Über die Längsseiten 20L und 20R ist der Rückenteil 2 mit dorsalen Längsseiten 41L,
41R der Seitenteile 4L, 4R bzw. deren entsprechenden Teilabschnitten 410L, 410R bis
auf Höhe des Armlochs (Linie L), wie auch in Fig. 2C zu sehen ist, verbunden. Die
Seitenteile 4L, 4R sind über ventrale Längsseiten 40L, 40R bzw. entsprechende Teilabschnitte
401L, 401R bis auf Höhe des Armlochs (Linie L) des linken bzw. rechten Seitenteils
4 mit der linken bzw. rechten Hälfte 3A, 3B des Frontteils 3 über untere Abschnitte
301L, 301R des Frontteils 3A, 3B verbunden.
[0061] Um Nähte an bzw. nahe der Schulterlinien 22L, 22R zu vermeiden, sind an dem Rückenteil
2 entlang der Schulterlinien 22L, 22R links und rechts des Kragenauschnitts 250 jeweils
eine linke bzw. rechte Schulterlasche 21L, 21R angeordnet, welche sich über die Schulterlinien
22L, 22R auf die Vorderseite der Oberbekleidung 1A erstrecken, hier bis auf Höhe der
anatomischen Lage eines Schlüsselbeins des Trägers. Mit ventral liegenden Endseiten
210L, 210R sind die Schulterlaschen 21L, 21R dann mit am oberen Ende liegenden Kragenkanten
303L, 303R des Frontteils 3 verbunden.
[0062] Die Jagdjacke ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch bzgl. einer Sagittalebene, der
anatomischen Medianebene, ausgebildet, weshalb aus Gründen der Übersichtlichkeit für
die nachfolgende Beschreibung der Ärmel auf die Angaben von Suffixen L, R für linke
und rechte Seite verzichtet wird und vereinfachend nur noch in der Einzahl von z.B.
dem Ärmel oder dem Oberarmteil 5 (stellvertretend für einen linken und einen rechten
Ärmel bzw. Oberarmteil 5L bzw. 5R) gesprochen wird.
[0063] Der Ärmel ist aus dem Armabschnitt 6 des Rückenteils 2, dem Oberarmteil 5, dem Unterarmteil
7 sowie einem distalen Bereich des Seitenteils 4, dem Bereich oberhalb der Armlinie
L des Seitenteils 4 gebildet, s. Bereich mit Teilabschnitten 402 bis 403 und 411 bis
413 in Fig. 2C.
[0064] Der Oberarmteil 5 ist vierseitig mit zwei bogenförmigen und gegenüberliegenden Außenkanten,
nämlich einer ersten und einer dritten Außenkante 51 und 53, sowie zwei ebenfalls
gegenüberliegenden Außenkanten, der zweiten und vierten Außenkante 52 und 54, ausgebildet.
[0065] Wie insb. aus den Fig. 1A und 1B ersichtlich, ist der Oberarmteil 5 so geschnitten,
dass dieser in der Oberbekleidung 1A einen vorderseitigen (ventralen) Außenärmel des
Ärmels bildet, sich in distaler Richtung schräg und nach unten (caudal) abfallend
auf die Rückseite des Oberarms bis in einen Ellbogenbereich EB hinein erstreckt, d.h.
einen Ellbogen des Trägers umgreift, und damit ein textiles Scharnier entlang der
natürlichen Beugelinie eines Arms bildet.
[0066] Der Unterarmteil 7 ist vierseitig ausgebildet mit Kanten 71 bis 74. Die Kante 71
ist der Kante 73 gegenüberliegend angeordnet und bildet als Ärmelabschluss einen Teil
eines Ärmelbundes des Ärmels der Oberbekleidung 1A. Die dritte Kante 73 ist konkav
geformt und über einen distalen Abschnitt 530 der dritten Außenkante 53 des Oberarmteils
5 mit diesem verbunden. Die Kanten 72 und 74 sind näherungsweise geradlinig und verlaufen
in proximal-distaler Richtung auf einer Vorder- bzw. Rückseite des Ärmels im Bereich
eines Unterarmes.
[0067] Der oberhalb der Armlochlinie L liegende Bereich des Seitenteils 4 bildet im Wesentlichen
einen medial innenliegenden Teil des Ärmels (Innenärmel). Das streifenförmige Seitenteil
4 bildet mit einem unteren Bereich eine seitliche Flanke der Oberbekleidung 1A, vgl.
die Teilabschnitte401, 410 der Längsseiten Längsseiten 40, 41 bis zur Armlochlinie
L in Fig. 2C. Indem das Seitenteil 4 sich über die gesamte Länge der Oberbekleidung
1A erstreckt, können insbesondere Quernähte im Bereich des Armlochs, die die Bewegungsfreiheit
einer Extremität behindern würden, vermieden werden.
[0068] Die vorder- und rückseitige Längsseite 40, 41 des Seitenteils 4 kann in proximal-distaler
Richtung in mehrere Teilabschnitte unterteilt werden: Die vorderseitige (ventrale)
Längsseite 40 weist die Teilabschnitte 401, 402 und 403 auf. Die rückseitige (ventrale)
Längsseite 41 weist den Flankenabschnitt 410, sowie erste, zweite und dritte, rückseitige
Teilabschnitte 411, 412 und 413 auf.
[0069] Das Seitenteil 4 ist in proximal-distaler Richtung vom Armloch ausgehend rückseitig
(dorsal) über den ersten Teilabschnitt 411 mit der Unterseite 61 des Armabschnitts
6 des Rückenteils 2, über den zweiten Teilabschnitt 412 mit der vierten Außenkante
54 des Oberarmteils 5 und über den distalen Teil- bzw. Endabschnitt 413 mit der vierten
Kante 74 des Unterarmteils 7 verbunden.
[0070] Vorderseitig (ventral) ist das Seitenteil 4 in proximal-distaler Richtung vom Armloch
ausgehend über den zweiten Teilabschnitt 402 mit einem Teilabschnitt der dritten Außenkante
53 des Oberarmteils 5, und über den dritten Endabschnitt 403 mit der zweiten Kante
72 des Unterarmteils 7 verbunden.
[0071] Die erste Außenkante 51 des Oberarmteils 5 weist einen der Kontur der Oberseite 60
des Rückenteils 6 angepassten Verlauf auf und ist mit der Oberseite 60 über die gesamte
Länge der Oberseite 60 verbunden. Die zweite Außenkante 52 ist verrundet ausgeführt
und verläuft entlang der Armlochlinie L der Oberbekleidung 1B, wobei die zweite Außenkante
52 vorderseitig (mit einem ventral gelegenen Abschnitt der Außenkante 52) mit einem
oberen, endseitigen Abschnitt des Frontteils 3, der Oberkante 303, und über den restlichen
Abschnitt der Außenkante 52 mit der Schulterlasche 21 verbunden ist.
[0072] Der Rückenteil 2, der Oberarmteil 5 und der Seitenteil 4 sind im dem Ausführungsbeispiel
als 2-Wege-Stretch-Material mit jeweils einer Hauptdehnungsrichtung gefertigt, wie
in den Figuren über die die Hauptdehnungsrichtung kennzeichnenden Doppelpfeile angedeutet
ist.
[0073] Dabei erstreckt sich die Hauptdehnungsrichtung des Rückenteils 2 lateral. Die Hauptdehnungsrichtung
des Seitenteils 4 und des Oberarmteils 5 sind jeweils entlang einer Längserstreckung
in Bezug auf die Längsseiten 40 bzw. 51 und 53, vgl. Fig. 2C, orientiert.
[0074] Insgesamt ergibt sich damit ein Ärmel mit hoher Artikulationsfreiheit, bei welchem
Verbindungsstellen bzw. Nähte außerhalb von natürlichen Bewegungs- und Beugelinien
eines Arms bzw. einer Schulter positioniert sind, so dass die Verbindungsstellen oder
Nähte keine oder nur geringfügige Versteifungen entlang dieser Bewegungs- und Beugelinien
bewirken. In der Oberbekleidung sind außerdem senkrechte Stoßstellen, bei denen Außenkanten
eines Teils senkrecht auf eine Außenkante eines anderen Teils zulaufen, vollständig
vermieden, wodurch Kraftspitzen in diesen Stoßstellen bzw. Verbindungspunkten stets
in unterschiedliche Kraftrichtungen aufgeteilt und damit die Kräfte unter Einbezug
großer Teilflächen der Oberbekleidung breit verteilt werden können.
[0075] Über die konvexe Form der Oberseite 60 des Armabschnitts 6 des Rückenteils 2 können
außerdem bei Dehnung des Ärmels entstehende Kräfte, die z.B. bei starker Anwinkelung
eines Unterarms über den Ellbogen EB in das Oberarmteil 5 eingeleitet werden, großflächig
über die gesamte Länge der Oberseite 60 des Armabschnitts auf einen Oberarm verteilt
werden. Druckstellen mit hoher Belastung auf den Arm eines Trägers können hierdurch
vermieden werden.
[0076] Figuren 3A und 3B zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Oberbekleidung in einer Front- bzw. Rückansicht. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel
der Fig. 1A bis 2C handelt es sich bei der Oberbekleidung 1B um ein kurzärmeliges
Polo-Shirt, d.h. Oberwäsche. Die Oberbekleidung 1B ist unter Absehung der Ärmel grundsätzlich
vergleichbar zu dem ersten Ausführungsbeispiel ausgeführt, so dass diesbezüglich auf
die vorhergemachten Ausführungen verwiesen werden kann. Offensichtliche Unterschiede
wie z.B. die einteilige Ausführung des Frontteils 3 - ohne Reißverschluss, stattdessen
jedoch mit einer nicht durchgehenden Knopfleiste -, das Fehlen von Taschen oder bspw.
die Verwendung eines einlagigen Pique-Stoffes für die Teile der Oberbekleidung 1B
sind als alternative Ausgestaltungsformen denkbar. Das Seitenteil 4 der Oberbekleidung
1B ist im Gegensatz zum Seitenteil 4 der Oberbekleidung 1A dorsal, d.h. an den Teilabschnitten
410 der Längskanten 41, nicht geradlinig vertikal verlaufend, sondern aus jeweils
einer nach außen und einer nach innen zulaufenden Teillinie zusammengesetzt. Auch
das Frontteil 3 ist lateral breiter ausgeführt als das Frontteil 3 der Oberbekleidung
1A.
[0077] Mit Blick auf die Ärmelgestaltung der Oberbekleidung 1B sind die Ärmel im Wesentlichen
- wegen der spiegelbildliche Ausführung sind die Denotationen L bzw. R für die linke
und rechte Seite in der Beschreibung weggelassen - aus den Armabschnitten 6 des Rückenteils,
den Oberarmteilen 5 und oberhalb einer Armlinie liegenden Bereichen der Seitenteile
4 gebildet, also dreiteilig ausgeführt. Diese Bereiche der Seitenteile bilden die
Innenärmel der Oberbekleidung 1B. Die Oberarmteile 5 sind vierseitig mit vier Außenkanten
51 bis 54 ausgeführt, wobei rückenseitig (dorsal) erste Außenkanten 51 mit den Oberseiten
60 der Armabschnitte 6, zweite Außenkanten 52 mit einem distalen Endabschnitt von
dorsalen Längsseiten der Seitenteile 4 und vorderseitig (ventral) dritte Außenkanten
53 mit distalen Endabschnitten von vorderen (ventralen) Längsseiten der Seitenteile
4 verbunden sind. Die vierten Außenkanten 54 bilden einen Ärmelabschluss bzw. in Verbindung
mit Ärmelabschlüssen 42 der Seitenteile 4 einen Ärmelbund der Ärmel.
[0078] Durch diesen Schnitt können die Ärmel der Oberbekleidung 1B Schulter- und Armbewegungen
eines Trägers unter nur geringfügiger Relativverschiebung der einzelnen Teile gegenüber
den jeweiligen Auflageflächen der Teile an der der Haut des Trägers folgen.
[0079] Die exemplarisch dargestellten Oberbekleidungen 1A und 1B können Bewegungen oberer
Extremitäten sehr gut folgen, ermöglichen eine hohe Artikulationsfreiheit, bieten
einen hohen Tragekomfort, und lassen sich aufgrund einer geringen Anzahl von Teilen
auf vorteilhafte Weise und kostengünstig fertigen.
Bezugszeichenliste
[0080]
- L
- Armloch-Linie
- Z
- Vertikaler Zentralabschnitt
- U
- Unterer Bereich
- O
- Oberer Bereich
- EB
- Ellbogen-Bereich
- H
- Höhe des oberen Abschnitts O
- 1A, 1B
- Oberbekleidung
- 2
- Rückenteil
- 20L, 20R
- Längsseite (links bzw. rechts)
- 21L, 21R
- Schulterlasche (links bzw. rechts)
- 210L, R
- Anbindung Schulterlasche Frontteil
- 22L, 22R
- Schulterlinie (links bzw. rechts)
- 22LE, 22RE
- Endpunkt der Schulterlinie (links bzw. rechts)
- 250
- Kragenausschnitt des Rückenteils
- 3 / 3L, 3R
- Frontteil
- 30L, 30R
- Außenseite des Frontteils (links bzw. rechts)
- 301L, 301R
- unterer Teilabschnitt der Außenseite des Frontteils (links bzw. rechts)
- 302L, 302R
- oberer Teilabschnitt der Außenseite des Frontteils (links bzw. rechts)
- 303L, 303R
- Kragenkante des Frontteils
- 4L, 4R
- Seitenteil (links bzw. rechts)
- 40L, 40R
- ventrale Längsseite des Seitenteils
- 41L, 41R
- dorsale Längsseite des Seitenteils
- 42L, 42R
- Ärmelabschluss des Seitenteils (links bzw. rechts)
- 401L, 401R
- erster Teilabschnitt der ventralen Längsseite (links bzw. rechts)
- 402L, 402R
- ventral-proximal verlaufender Teilabschnitt (402L, 402R) der ventralen Längsseite
(links bzw. rechts)
- 403L, 403R
- distaler Endabschnitt der ventralen Längsseite (links bzw. rechts)
- 410L, 410R
- erster Teilabschnitt
- 411L, 411R
- zweiter Teilabschnitt
- 412L, 412R
- dritter Teilabschnitt
- 413L, 413R
- distaler Endabschnitt der dorsalen Längsseite
- 5L, 5R
- Oberarmteil (links bzw. rechts)
- 51L, 51R
- erste Außenkante des Oberarmteils (links bzw. rechts)
- 52L, 52R
- zweite Außenkante des Oberarmteils (links bzw. rechts)
- 52LA, 52RA
- kaudales Ende der zweiten Außenkante am Armloch (links bzw. rechts)
- 53L, R
- dritte Außenkante des Oberarmteils (links bzw. rechts)
- 54L, R
- vierte Außenkante des Oberarmteils (links bzw. rechts)
- 6L, 6R
- Armabschnitte (links bzw. rechts)
- 60L, 60R
- Oberseite (links bzw. rechts)
- 61L, 61R
- Unterseite (links bzw. rechts)
- 60L2, 60R2
- Startpunkt der Oberseite (links bzw. rechts)
- 61L2, 61R2
- Endpunkt der Unterseite (links bzw. rechts)
- 7L, 7R
- Unterarmteil (links bzw. rechts)
- 71L, 71R
- erste Kante des Unterarmteils (links bzw. rechts), Ärmelabschluss
- 72L, 72R
- zweite Kante des Unterarmteils (links bzw. rechts)
- 73L, 73R
- dritte Kante des Unterarmteils (links bzw. rechts)
- 74L, 74R
- vierte Kante des Unterarmteils (links bzw. rechts)
- 8
- Kragen
- 9
- Kapuze
1. Oberbekleidung (1A; 1B) aus mehreren Teilen mit einem Frontteil (3; 3L, 3R), einem
linken und einem rechten Seitenteil (4L, 4R), einem linken und einem rechten Oberarmteil
(5L, 5R) und einem einteiligen Rückenteil (2), wobei das Rückenteil (2) einen vertikal
verlaufenden Zentralbschnitt (Z) und lateral links bzw. rechts vorstehende Armabschnitte
(6L, 6R) mit jeweils einer Oberseite (60L, 60R) zur Verbindung mit dem linken bzw.
rechten Oberarmteil (5L, 5R) und einer Unterseite (61L, 61R) zur Verbindung mit dem
linken bzw. rechten Seitenteil (4L, 4R) umfasst, und wobei die linke bzw. rechte Oberseite
(60L, 60R) jeweils einen lateral inneren Startpunkt (60L1, 60R1) und einen lateral äußeren Endpunkt (60L2, 60R2) und die linke bzw. rechte Unterseite (61L, 61R) jeweils einen lateral inneren Startpunkt
(61L1, 61R1) und einen lateral äußeren Endpunkt (61L2, 61R2) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass links bzw. rechts die lateral äußeren Endpunkte (60L2, 60R2) der Oberseite (60R, 60L) jeweils mit den Endpunkten (61L2, 61R2) der Unterseite (61L, 61R) zusammenfallen.
2. Oberbekleidung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Armabschnitte (6L, 6R) sich in lateraler Richtung so weit erstrecken, dass sie
einen nicht unwesentlichen Teil der Oberarme einer die Oberbekleidung (1A, 1B) tragenden
Person bedecken.
3. Oberbekleidung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralbschnitt (Z) des Rückenteils (2) einen unteren Bereich (U) mit einer linken
bzw. rechten im Wesentlichen vertikal verlaufenden Längsseite (20L, 20R) zur Bedeckung
eines Rückens eines Trägers und einen oberen Bereich (O) zur Bedeckung einer Schulternackenpartie
eines Trägers aufweist, wobei die Armabschnitte (6L, 6R) lateral am oberen Bereich
(O) angeordnet sind.
4. Oberbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der linke bzw. rechte Startpunkt (60L1, 60R1) der Oberseiten (60R, 60L) der Armabschnitte (6L, 6R) des Rückenteils (2) im Wesentlichen
an linken bzw. rechten Endpunkten (22LE, 22RE) einer rechten und einer linken Schulterlinie (22L, 22R) liegt.
5. Oberbekleidung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die linke bzw. rechte Oberseite (60L, 60R) der Armabschnitte (6L, 6R) dorsal liegen
und einen bogenförmigen Verlauf aufweisen.
6. Oberbekleidung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die linke bzw. rechte Oberseite (60L, 60R) des linken bzw. rechten Armabschnitts
(6L, 6R) einen konvexen Verlauf aufweisen.
7. Oberbekleidung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseiten (61L, 61R) des linken bzw. rechten Armabschnitts (6L, 6R) im Wesentlichen
einen geradlinigen Verlauf aufweisen.
8. Oberbekleidung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die linke bzw. rechte Unterseite (61L, 61R) des Armabschnitts (6L, 6R) in distal-dorsaler
Richtung bis in einen Ellbogenbereich (EB) erstreckt.
9. Oberbekleidung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückenteil (2) eine linke bzw. rechte Schulterlasche (21L, 21R) zur Verbindung
mit dem Frontteil (3) aufweist, die jeweils zwischen einem linken bzw. rechten Armabschnitt
(6L, 6R) und einem Kragenausschnitt (250) des Rückenteils (2) ansetzen und sich über
die linke bzw. rechte Schulterlinie (22L, 22R) zur Bedeckung der Schultern eines Trägers
nach ventral vorne erstrecken.
10. Oberbekleidung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Frontteil (3; 3L, 3R) eine lateral linke bzw. rechte längsseitig verlaufenden
Außenseite (30L, 30R) aufweist,
dass der rechte bzw. linke Seitenteil (4L, 4R) eine ventrale und eine dorsale Längsseite
(40L, 40R bzw. 41L, 41R) aufweist und
wobei ein erster sich bis zu einer Armloch-Linie (L) erstreckender Teilabschnitt (401L,
401R) der ventralen Längsseite (40L, 40R) des Seitenteils (4L, 4R) mit einem unteren
Teilabschnitt (301L, 301R) der Außenseite (30L, 30R) des Frontteils (3L, 3R) verbunden
ist,
wobei ein erster sich bis zu einer Armloch-Linie (A) erstreckender Teilabschnitt (410L,
410R) der dorsalen Längsseite (41L, 41R) des Seitenteils (4L, 4R) mit der Längsseite
(20L, 20R) des Rückenteils (2) verbunden ist,
dass der linke bzw. rechte Oberarmteil (5L, 5R) jeweils eine erste Außenkante (51L,
51R) aufweist, wobei die erste Außenkante (51L, 51R) mit der Oberseite (60L, 60R)
des linken bzw. rechten Armabschnitts (6L, 6R) verbunden ist,
dass der linke bzw. rechte Oberarmteil (5L, 5R) jeweils eine zweite Außenkante (52L,
52R) aufweist, die an einem lateral innen gelegenen Ende (51LM, 51RM) der ersten Außenkante (51L, 51R) ansetzt, wobei die zweite Außenkante (52L, 52R)
mit einem Teilabschnitt (302L, 302R) der Außenseite (30L, 30R) des Frontteils (3L,
3R) verbunden ist,
dass der linke bzw. rechte Oberarmteil (5L, 5R) jeweils eine dritte Außenkante (53L,
53R) aufweist, die an dem anderen, kaudalen Ende (52LA, 52RA) der zweiten Außenkante (52L, 52R) ansetzt, wobei die dritte Außenkante (53L, 53R)
ventral verläuft und mit einem ventral-proximal verlaufenden Teilabschnitt (402L,
402R) der ventralen Längsseite (40L, 40R) des Seitenteils (4L, 4R) verbunden ist,
so dass der linke bzw. rechte Oberarmteil (5L, 5R) eine Außenseite eines linken bzw.
rechten Oberarms des Trägers umgreift.
11. Oberbekleidung (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberbekleidung (1) eine langärmelige Oberbekleidung (1A) mit einem linken bzw.
rechten Langärmel ist, wobei jeder Langärmel einen inneren, medialen Innenärmel und
einen äußeren, lateralen Außenärmel umfasst,
wobei der Seitenteil (4L, 4R) in Längsrichtung so lang ausgeführt ist, dass der Seitenteil
(4L, 4R) sich bis zu einem Ärmelabschluss (42L, 42R) erstreckt und den gesamten Innenärmel
bildet,
wobei der Außenärmel aus dem Oberarmteil (5L, 5R), dem Armabschnitt (6L, 6R) des Rückenteils
(2) und einem Unterarmteil (7L, 7R) gebildet ist, wobei der Unterarmteil (7L, 7R)
eine erste, eine zweite, eine dritte und eine vierte Kante (71L, 71R bzw. 72L, 72R
bzw. 73L, 73R bzw. 74L, 74R) aufweist, wobei die erste Kante (71L, 71R) des Unterarmabschnitts
(7L, 7R) einen Ärmelabschluss bildet, der zusammen mit dem Ärmelabschluss (42L, 42R)
des Seitenteils (4L, 4R) einen Ärmelbund bildet, wobei
die zweite Kante (72L, 72R) des Unterarmabschnitts (7L, 7R) mit einem distalen Endabschnitt
(403L,403R) der ventralen Längsseite (40L, 40R) des Seitenteils (4L, 4R) verbunden
ist, und wobei
die dritte Kante (73L, 73R) des Unterarmabschnitts (7L, 7R) mit einem distalen Teilabschnitt
(530L, 530R) der dritten Außenkante (53L, 53R) des Oberarmteils (5L, 5R) verbunden
ist, wobei
die vierte Kante (74L, 74R) mit einem distalen Endabschnitt (413R, 413L) der dorsalen
Längsseite (41L, 41R) des Seitenteils (4L, 4R) verbunden ist und wobei der Oberarmteil
(5L, 5R) eine vierte Kante (54L, 54R ) aufweist, die mit einem Teilabschnitt (412L,
412R) der dorsalen Längsseite (41L, 41R) des Seitenteils (4L, 4R) verbunden ist.
12. Oberbekleidung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberarmteil (5L, 5R) sich von proximal nach distal erstreckt und gleichzeitig
von ventral nach distal derart windet, dass der Oberarmteil den Bizeps, den Ellbogenbereich
(EB) und den außenliegenden Unterarm des Trägers bedeckt.
13. Oberbekleidung (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberbekleidung (1) eine kurzärmelige Oberbekleidung (1B) mit einem linken bzw.
rechten Kurzärmel ist, wobei jeder Kurzärmel einen inneren medialen Innenärmel und
einen äußeren, lateralen Außenärmel umfasst,
wobei der rechte bzw. linke Innenärmel aus dem Seitenteil (4L, 4R) gebildet ist, wobei
der rechte bzw. linke Außenärmel jeweils aus dem Oberarmteil (5L, 5R) und dem Armabschnitt
(6L, 6R) des Rückenteils (2) gebildet ist, und
wobei der rechte bzw. linke Oberarmteil (5L, 5R) eine der ersten Außenkante (51L,
51R) gegenüberliegende vierte Außenkante (54L, 54R) aufweist, welche zusammen mit
dem Ärmelabschluss (42L, 42R) des Seitenteils (4L, 4R) einen Ärmelbund bildet.
14. Oberbekleidung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Teile aus einem 2-Wege-Stretch-Material oder einem 4-Wege-Stretch-Material
gefertigt ist.
15. Oberbekleidung (1) nach Anspruch 14 , dadurch gekennzeichnet, dass das Stretch-Material ein Mechanical-Stretch-Material ist, dessen elastische Eigenschaften
im Wesentlichen nicht durch die Materialelastizität von im Material verwendeten Fäden,
sondern durch mechanische Vekräuselung von im Material verwendeten Fäden bewirkt wird.