[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, nämlich einen Raumluftreiniger,
und ein Verfahren zum Behandeln, insbesondere Befeuchten, Reinigen und/oder Waschen,
von Luft, wie einen Luftbefeuchter, einen Luftreiniger, einen Luftwäscher oder dergleichen.
[0002] Gattungsgemäße Raumluftreiniger, auch Luftbehandlungsvorrichtungen genannt, dienen
dazu, Luft, welche in geschlossenen Räumen und/oder Gebäuden vorhanden ist, aufzubereiten,
insbesondere zu reinigen, zu befeuchten und/oder zu waschen. Die Luftbehandlungsvorrichtungen
können zahlreiche Anwendungsgebiete haben, beispielsweise in der Medizintechnik oder
in der Gesundheitsindustrie, insbesondere in Arztpraxen, Isolationsräumen, Krankenzimmern,
Intensivstationen oder Reinsträumen, im Privathaushalt, insbesondere in Schlafräumen,
Wohnräumen, Küchen oder Kinderzimmern, in öffentlichen oder Industriegebäuden, wie
Museen, Theater, Regierungsgebäude oder Büroräumen, und/oder in der Mobilität, beispielsweise
für die Fahrzeuginnenraumreinigung insbesondere bei Taxis, Mietwagen oder Fahrzeug-Sharing-Konzepten.
Beispielsweise handelt es sich bei den Luftbehandlungsvorrichtungen um Standgeräte
und/oder um Elektro-Kleingeräte, welche in Gebäuden bzw. Räumen auf dem Boden oder
auch auf Ablagen, wie Tischen, abgestellt werden können.
[0003] In der Regel sind Raumluftreiniger mit mehrschichtigen Filtersystemen ausgestattet.
Dabei wird ein hochwirksamer Schwebstofffilter durch weitere Filter ergänzt, so dass
die angesaugte Raumluft gereinigt und von Schadstoffen befreit wird. Luftwäscher arbeiten
hingegen i.d.R. ohne zusätzliche Filter und führen die Luft durch ein Wasserbad, wo
sie gereinigt und zugleich befeuchtet wird.
[0004] An die Luftbehandlung werden immer höhere Anforderungen gestellt. Dies hängt zum
einen mit sich verschärfenden gesetzlichen Anforderungen als auch mit dem stetig wachsenden
Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung zusammen. Insbesondere der in der Luft vorhandene
Feinstaub, welcher Feststoffpartikel im µg/m
3-Bereich aufweist, hat sich dabei als besonders kritisch erwiesen. Feinstaub kann
ferner Bakterien, Pollen, Viren, Sporen, Fasern oder ähnliches beinhalten. Es existieren
im Allgemeinen zwei Gattungen von Luftbehandlungsvorrichtungen, nämlich passive Luftbehandlungsvorrichtungen
und aktive Luftbehandlungsvorrichtungen. Bei passiven Luftbehandlungsvorrichtungen
wird keine zusätzliche Energie in das System eingebracht, um die Luft aufzubereiten.
Aktive Luftbehandlungsvorrichtungen kennzeichnen sich dadurch, dass zusätzliche Energie
aufgewendet wird, um die Luftbehandlung durchzuführen. Bekannte Luftbehandlungsvorrichtungen
sind in ihrer Effektivität bezüglich der Luftbehandlung beschränkt. Insbesondere die
passiven Systeme sind nicht dazu imstande, auch die Feinstaubpartikel effektiv aus
der Luft zu trennen.
[0005] Im Stand der Technik existieren ferner bereits Ansätze für Luftbehandlungsvorrichtungen,
in denen die Elektroabscheide-Technologie eingesetzt wird. Derartige Systeme haben
aber den prinzipiellen Nachteil, dass trockene Partikel und damit Nichtaerosole nur
schwer auf einer Gegenelektrode zu sammeln und abzutransportieren sind. Feinstäube
werden entweder nach dem Kontakt mit der Gegenelektrode durch den Luftstrom wieder
mitgenommen oder "verklumpen" zu einer nicht elektrisch leitfähigen Masse auf der
Gegenelektrode. Damit ist zum einen der Abscheidegrad stark von der Aerodynamik des
Luftstromes abhängig, zum anderen leidet die Funktion der Gegenelektrode durch die
Reduktion ihrer notwendigen elektrischen Leitfähigkeit.
[0006] Um eine Verschmutzung der Gegenelektrode zu vermeiden und einen sicheren Abtransport
der abgeschiedenen Partikel sicherzustellen, wird vereinzelt bereits eine Flüssigkeit
zur Benetzung der Gegenelektrode und zu dessen Umspülung eingesetzt. Beispielsweise
offenbart
EP 1919626 A1 einen Luftreiniger mit einer mit einem Flüssigkeitsfilm benetzten Gegenelektrode.
Der Luftreiniger gemäß
EP 1919626 A1 ist allerdings darauf angewiesen, dass er stets in der Waage steht, damit die Gegenelektrode
zuverlässig und gleichmäßig benetzt werden kann. Ein weiterer Nachteil wurde dahingehend
identifiziert, dass die Flüssigkeit unruhig bzw. mit einer recht hohen Geschwindigkeit
zur Gegenelektrode gefördert wird, sodass es schwierig ist, die Gegenelektrode kontrolliert
mit Wasser zu versorgen bzw. die Flüssigkeitsmenge kontrolliert einzustellen. Dies
hängt insbesondere mit der Umwälzgeschwindigkeit der die Flüssigkeit fördernden Pumpe
zusammen.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem bekannten Stand
der Technik zu überwinden, insbesondere einen Raumluftreiniger mit erhöhter Abscheideeffizienz
und/oder geringerer Tendenz zum Verschmutzen bereitzustellen, wobei insbesondere der
Betrieb des Raumluftreinigers unabhängig von dessen Orientierung ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] Danach ist ein Raumluftreiniger zum Reinigen, Befeuchten und/oder Waschen von Luft
bereitgestellt. Die Luft kann beispielsweise mit festen und/oder flüssigen Partikeln,
insbesondere Verunreinigungen, versehen sein, die mittels des erfindungsgemäßen Raumluftreinigers
wenigstens teilweise aus der Luft getrennt werden können. Bei der Luft handelt es
sich insbesondere um Luft, welche in geschlossenen Räumen und/oder Gebäuden vorhanden
ist, wie Raumluft, und mit welcher Menschen direkt in Kontakt geraten können. Beispielsweise
handelt es sich bei dem Raumluftreiniger um ein Elektrokleingerät und/oder ein Standgerät,
welches in Gebäuden beziehungsweise in Räumen ab- bzw. aufgestellt werden kann oder
welches in eine Raum- und/oder Gebäudebelüftung, wie beispielsweise eine Fahrzeuginnenraumbelüftung,
integriert sein kann. Neben der Möglichkeit, dass der Raumluftreiniger als eigenständiges
Gerät, insbesondere Standgerät, ausgebildet sein kann, ist es auch möglich, den erfindungsgemäßen
Raumluftreiniger in Lüftungsanlagen, Dunstabzugshauben oder sonstige in einem Raum
eines Gebäudes oder einem Raum eines Fahrzeugs angeordnete Belüftungssysteme zu integrieren.
Der Raumluftreiniger kann dazu in der Lage sein, die Luft von flüssigen Partikeln,
wie Fett- oder Ölpartikeln, sowie von Feinstaub-Festpartikeln zu befreien, und zwar
selbst für Feststoffpartikelkonzentrationen im µg/m
3-Bereich. Insbesondere ist der Raumluftreiniger dazu in der Lage, die Feinstaub-Grenzwerte
einzuhalten, wobei beispielsweise ein Feinstaub-Grenzwert PM10 von 40 µg/m
3 erreichbar ist. Als Feinstaubpartikel werden Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser
von 10 µm oder kleiner verstanden.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Raumluftreiniger umfasst einen Elektroabscheider mit einer
Gegenelektrode und einer Emissionselektrode zum Abscheiden der flüssigen und/oder
festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft. Die Emissionselektrode kann beispielsweise
als ein Array an Emissionselektroden ausgebildet sein.
[0011] Der Elektroabscheider kann als Plasmaabscheider ausgebildet sein. Die Gegenelektrode
und die Emissionselektrode können voneinander isoliert sein und/oder jeweils aus einem
Stück hergestellt sein. Die Emissionselektrode, auch Sprühelektrode genannt, dient
im Wesentlichen zur Emission insbesondere negativ geladener Teilchen. Die Gegenelektrode,
auch Niederschlagselektrode genannt, bildet den Gegenpol. Beispielsweise kann der
Raum zwischen Emissionselektrode und Gegenelektrode als Abscheideraum bezeichnet werden,
in dem die festen und/oder flüssigen Partikel aus der zu behandelnden Luft abgeschieden
werden. Während des Betriebs des Elektroabscheiders ist eine elektrische Hochspannung
zwischen der Emissionselektrode und der Gegenelektrode angelegt, sodass ein Hochspannungsfeld
zwischen der Emissionselektrode und der Gegenelektrode generiert wird. Beispielsweise
liegt die Hochspannung im Bereich von 8 bis 16 kV, insbesondere im Bereich von 11
bis 14 kV. Insbesondere wird der Elektroabscheider unterhalb der Durchschlag- bzw.
Überschlagspannung betrieben. Als Durchschlagspannung, auch Überschlagspannung genannt,
wird diejenige Spannung bezeichnet, welche überschritten werden muss, damit ein Spannungsdurchschlag
durch ein Material beziehungsweise einen Stoff, zum Beispiel einen Isolator oder Gas,
erfolgt. Beispielweise kann das dem Elektroabscheider zugrundeliegende Prinzip der
Ladungserzeugung die Stoßionisation sein. Mit Überschreiten der sogenannten Corona-Einsatzfeldstärke
treten Elektronen aus der Emissionselektrode aus und in eine Wechselwirkung mit den
umgebenden Luftmolekülen, wodurch sich eine sogenannte negative Corona bildet. In
der Luft vorhandene freie Elektronen werden im elektrostatischen Feld der Corona stark
beschleunigt, sodass es zu einer Gasentladung kommen kann. Beim Auftreffen der freien
Elektronen auf Luftmoleküle können weitere Elektronen abgespalten werden oder sich
an die Luftmoleküle anlagern. Die negativen Ladungen bewegen sich dann in Richtung
der neutral geladenen Gegenelektrode. Die Gegenelektrode kann beispielsweise geerdet
sein und/oder auf Massepotenzial liegen. Beim Eintritt eines partikelgeladenen Gasstroms
lagern sich die negativ geladenen Ladungen an den Partikeln an. Durch die einwirkende
elektrostatische Kraft des Gleichspannungsfeldes, welche quer zur Strömungsrichtung
der Luft durch den Raumluftreiniger orientiert sein kann, wandern die negativ aufgeladenen
Partikel in Richtung der Gegenelektrode, wo sie ihre Ladung abgeben können und von
der Gegenelektrode entfernt werden können. Auf diese Weise können die Partikel aus
dem Luftstrom separiert werden. Die vorliegende Erfindung deckt auch Ausführungen
ab, bei denen anstatt der negativen Corona bzw. der negativ geladenen Ladungen eine
positive Corona bzw. eine positiv geladene Ladung erzeugt wird. Zur Vermeidung von
Wiederholungen beschränkt sich die Beschreibung der Erfindung auf die Ausführung der
negativen Ladungssituation.
[0012] Der Raumluftreiniger umfasst außerdem einen Flüssigkeitsspeicher und eine mit dem
Flüssigkeitsspeicher verbundene Flüssigkeitsförderung zum Benetzen der Gegenelektrode
mit Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher.
[0013] Während des Betriebs des Raumluftreinigers werden die vom Elektroabscheider elektrisch
aufgeladenen Partikel von dessen Gegenelektrode angezogen und können somit in der
Flüssigkeitsbenetzung auf der Gegenelektrode, die insbesondere als kontinuierlich
fließender Flüssigkeitsfilm ausgebildet sein kann, gefangen und abtransportiert werden,
insbesondere während die davon bereinigte Luftströmung separat weitergeführt und schließlich
in die Umgebung wieder zurück abgegeben wird. Die Flüssigkeitsbenetzung der Gegenelektrode
hat außerdem den Vorteil, dass die Gegenelektrode mittels der Flüssigkeit von Verschmutzungen
oder Ablagerungen gereinigt, insbesondere gespült, wird. Bei der Flüssigkeit handelt
es sich im Allgemeinen um ein fließfähiges Spül- und/oder Kollektormedium, beispielsweise
kommt Wasser, insbesondere auch Regenwasser, ein hygroskopisches Sammelmaterial, wie
beispielsweise in einer Flüssigkeit gelöstes Natriumhydroxid, ein Gel, welches beispielsweise
auf eine bestimmte Temperatur erhitzt ist, sodass ein flüssiger Aggregatzustand erreicht
ist, wie beispielsweise ein Wachs oder Ähnliches, eine ionische Flüssigkeit, wie beispielsweise
geschmolzene oder ausgelöste Salze, oder auch hochviskose Öle, die beispielweise mit
elektrisch leitfähigen Partikeln versetzt sind, wie Kupfer, zum Einsatz. Beispielweise
kann die Flüssigkeit eine vorbestimmte minimale elektrische Leitfähigkeit besitzen,
beispielweise von wenigstens 0,005 S/m.
[0014] Der Flüssigkeitsspeicher kann als lokaler Flüssigkeitsspeicher ausgebildet sein.
Unter lokal ist gemeint, dass der Flüssigkeitsspeicher Teil des Raumluftreinigers
ist und/oder diesem unmittelbar zugeordnet ist, im Unterschied zu einem separaten
Flüssigkeitsspeicher oder einer separaten Flüssigkeitsversorgung. Beispielsweise ist
der Flüssigkeitsspeicher unterhalb des Elektroabscheiders angeordnet. Die Flüssigkeit
kann dann beispielsweise mit einer Pumpe nach oben, beispielsweise an die Oberseite
der Gegenelektrode, gepumpt werden und anschließend auf konstruktiv einfache Weise
unter Ausnutzung der Gewichtskraft über die Gegenelektrode wieder zurück in den Flüssigkeitsspeicher
gelangen. Die vom Elektroabscheider abgeschiedenen Partikel können von der Flüssigkeit
mitgerissen werden, in den Flüssigkeitsspeicher transportiert und dort gesammelt werden.
[0015] Die Flüssigkeitsförderung eines erfindungsgemäßen Raumluftreinigers weist auf dem
Förderweg von dem Flüssigkeitsspeicher hin zur Gegenelektrode zwei hintereinander
geschaltete Überlaufkanten auf. Die Flüssigkeit überläuft also auf dem Weg zur Gegenelektrode
zunächst eine erste Überlaufkante und anschließend eine zweite Überlaufkante, bevor
sie die Gegenelektrode benetzt. Mit anderen Worten ist einer zweiten, in Flüssigkeitsförderrichtung
stromabwärtig angeordneten Überlaufkante, über die die Gegenelektrode benetzt wird,
die beispielsweise durch einen Rand der Gegenelektrode gebildet sein kann, eine weitere
Überlaufkante vorgeschaltet. Durch zwei Überlaufkanten statt nur einer Überlaufkante
fließt die Flüssigkeit gleichmäßiger, weil Turbulenzen, die beispielsweise durch die
Umwälzgeschwindigkeit der Flüssigkeit fördernden Pumpe und/oder allgemein durch eine
hohe Fördergeschwindigkeit der Flüssigkeit entstehen, besser ausgeglichen werden,
bevor die Flüssigkeit die Gegenelektrode erreicht. Durch die zwei Überlaufkanten entsteht
somit eine besonders zuverlässige und gleichmäßige Benetzung der gesamten Gegenelektrode.
Ein weiterer Vorteil einer erfindungsgemäßen Flüssigkeitsförderung ist, dass die Flüssigkeitsmenge
zur Benetzung der Gegenelektrode gezielt eingestellt werden kann. Die zwei Überlaufkanten
ermöglichen außerdem auch dann eine gleichmäßige Benetzung der Gegenelektrode, wenn
der Raumluftreiniger nicht in der Waage steht, also beispielsweise geneigt ist oder
in einer beliebigen anderen Orientierung angeordnet ist.
[0016] Gemäß einer beispielhaften Ausführung weist die Flüssigkeitsförderung zwischen dem
Flüssigkeitsspeicher und der Gegenelektrode zwei in Flüssigkeitsförderrichtung hintereinander
geschaltete Überlaufkammern auf, wobei jeweils eine Überlaufkante jeweils einer Überlaufkammer
zugeordnet ist. Beispielsweise können die Überlaufkanten in Flüssigkeitsförderrichtung
unmittelbar hinter den Überlaufkammern angeordnet sein. Die Überlaufkanten können
in diesem Fall die Überlaufkammern stromabwärtig begrenzen.
[0017] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung ist die Flüssigkeitsförderung so ausgestaltet,
dass die geförderte Flüssigkeit zunächst eine stromaufwärtige Überlaufkammer füllt,
bevor die Flüssigkeit an einer stromaufwärtigen Überlaufkante überläuft, um in eine
stromabwärtige Überlaufkammer zu gelangen. Alternativ oder zusätzlich ist die Flüssigkeitsförderung
so ausgestaltet, dass die geförderte Flüssigkeit zunächst die stromabwärtige Überlaufkammer
füllt, bevor die Flüssigkeit an einer stromabwärtigen Überlaufkante überläuft, um
die Gegenelektrode zu benetzen, insbesondere zu überfluten. In dieser Ausführung kann
die stromaufwärtige Überlaufkammer als Ausgleichskammer betrachtet werden, die dazu
dient in der Flüssigkeit auftretende Turbulenzen, die beispielsweise durch die Umwälzgeschwindigkeit
der Pumpe erzeugt werden, zu beruhigen und die Fördergeschwindigkeit der Flüssigkeit
zu reduzieren bzw. gleichmäßiger zu machen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Flüssigkeit
wirbelfrei ist, wenn sie an die stromabwärtige Überlaufkante, beispielsweise an den
Rand der Gegenelektrode, gelangt. Dadurch kann vermieden werden, dass Flüssigkeit
an der stromabwärtigen Überlaufkante ausspritzt und eine besonders gleichmäßige und
zuverlässige Benetzung der Gegenelektrode, insbesondere auch dann, wenn der Raumluftreiniger
nicht in der Waage steht, erreicht werden.
[0018] In einer beispielhaften Ausführung ist die stromabwärtige Überlaufkammer oberhalb
der stromaufwärtigen Überlaufkammer angeordnet. Alternativ oder zusätzlich sind die
stromaufwärtige Überlaufkammer und die stromabwärtige Überlaufkammer von einer Trennwand
getrennt. Die Trennwand ist in dieser Ausführung mit einer Öffnung, insbesondere einer
Bohrung versehen, durch die die Flüssigkeit von der stromaufwärtigen Überlaufkammer
in die stromabwärtige Überlaufkammer fließt. Die Bohrung bildet also die stromaufwärtige
Überlaufkante. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Trennwand eine Vielzahl von
Öffnungen, insbesondere Bohrungen, aufweist, die gleichmäßig über die gesamte Fläche
der Trennwand verteilt sein können. Die Flüssigkeit füllt bei dieser Ausführung zunächst
die stromaufwärtige Überlaufkammer und fließt dann durch die Öffnungen in der Trennwand
in die darüber angeordnete stromabwärtige Überlaufkammer. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass die Flüssigkeit gleichmäßig in die stromabwärtige Überlaufkammer fließt,
selbst dann wenn der Raumluftreiniger gekippt ist.
[0019] In einer weiteren beispielhaften Ausführung umfasst der Raumluftreiniger außerdem
ein der stromabwärtigen Überlaufkante, insbesondere der stromabwärtigen Überlaufkammer,
zugeordnetes Gehäuseteil mit einem Oberrand, der in einem Abstand von höchstens 5
mm zu der stromabwärtigen Überlaufkante angeordnet ist. Der Abstand zwischen dem Oberrand
und der stromabwärtigen Überlaufkante kann insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis
3 mm liegen. In dieser Ausführung bilden der Oberrand und die stromabwärtige Überlaufkante
einen definierten Spalt aus, durch den die Flüssigkeit zur Benetzung der Gegenelektrode
fließen muss. Durch den definierten Spalt kann sichergestellt werden, dass immer die
gleiche Flüssigkeitsmenge auf die Gegenelektrode fließt und dass die Flüssigkeit gleichmäßig
über die gesamte Gegenelektrode verteilt ist. Auch bei einer Schiefstellung des Raumluftreinigers
kann es nicht dazu kommen, dass die Flüssigkeit unkontrolliert nur an einer Seite
der stromabwärtigen Überlaufkante auf die Gegenelektrode fließt. Alternativ oder zusätzlich
ist der Oberrand derart in einem Abstand zu der stromabwärtigen Überlaufkante angeordnet,
dass sich in der stromabwärtigen Überlaufkammer ein gegenüber der stromaufwärtigen
Überlaufkammer erhöhter Flüssigkeitsdruck insbesondere von bis zu 0,3 bar ausbildet.
Bei dieser Ausführung kann es vorgesehen sein, dass die stromaufwärtige Überlaufkante
derart mit dem Spalt zwischen dem Oberrand und der stromabwärtigen Überlaufkante abgestimmt
ist, dass sich ein entsprechender Überdruck ergibt. Der erhöhte Flüssigkeitsdruck
unterstützt ebenfalls eine gleichmäßige Benetzung der Gegenelektrode bzw. ein gleichmäßiges
Fließen der Flüssigkeit über die stromabwärtige Überlaufkante.
[0020] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung weist das Gehäuseteil eine an den Oberrand
anschließende, die stromabwärtige Überlaufkammer begrenzende und wenigstens abschnittsweise
konkav geformte Innenwand auf. Dadurch ist sichergestellt, dass die Flüssigkeit zur
Benetzung der Gegenelektrode kontrolliert durch den Spalt zwischen der stromabwärtigen
Überlaufkante und dem Oberrand fließt.
[0021] Gemäß einer weiteren beispielhaften Weiterbildung weist das Gehäuseteil eine an den
Oberrand anschließende, der stromabwärtigen Überlaufkammer abgewandte Luftführungswand
auf. Die Luftführungswand ist derart geformt, dass sie von der zu reinigenden Luft
laminar umströmt wird. Es kann vorgesehen sein, dass die Luftführungswand derart gekrümmt,
insbesondere derart konvex gekrümmt, ist, dass sie von der zu reinigenden Luft laminar
umströmt wird. Mit anderen Worten dient die Luftführungswand dazu, Turbulenzen, also
beispielsweise Verwirbelungen, der zu reinigenden Luft zu verhindern. Die Luftführungswand
dient außerdem dazu, die Luftströmung und die Flüssigkeit zur Benetzung der Gegenelektrode
voneinander zu trennen, so dass ein gleichmäßiges Überlaufen der Flüssigkeit an der
stromabwärtigen Überlaufkante nicht durch den vorbeiströmenden Luftstrom beeinträchtigt
ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Flüssigkeit einen gleichmäßigen
Flüssigkeitsfilm auf der Gegenelektrode ausbildet. Die Luftführungswand kann der Innenwand
des Gehäuseteils gegenüberliegen und die gleiche oder eine davon abweichende Krümmung
aufweisen.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Raumluftreiniger
bereitgestellt, der einen Elektroabscheider mit einer Gegenelektrode und einer Emissionselektrode
zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft
und einen Flüssigkeitsspeicher mit Flüssigkeit zum Benetzen der Gegenelektrode umfasst.
[0023] Die Gegenelektrode weist wenigstens abschnittsweise eine Trichterform mit einem spitzen
Winkel gegenüber der Horizontalen auf. Der spitze Winkel kann weniger als 45° betragen
und insbesondere im Bereich von 5° bis 30°, bis 20° oder bis 15° liegen. Mit anderen
Worten bildet ein äußerer Rand der Gegenelektrode den höchsten Punkt der Gegenelektrode,
von dem aus die Flüssigkeit zur Benetzung der Gegenelektrode durch die Gewichtskraft
über die Gegenelektrode nach unten fließt.
[0024] Die Trichterinnenseite, die von der Flüssigkeit insbesondere von einem kontinuierlichen
Flüssigkeitsfilm, benetzt ist, ist dabei der Emissionselektrode zugewandt und kann
als Abscheidefläche bezeichnet werden. Um eine kontrollierte Benetzung der Gegenelektrode
zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass der spitze Winkel der Trichterinnenseite
über die gesamte Fläche der Gegenelektrode gleich bleibt oder sich verändert. Durch
den spitzen Winkel fließt die Flüssigkeit langsam vom äußeren Rand der Gegenelektrode,
der beispielsweis durch eine Überlaufkante gebildet sein kann, vorzugsweise über die
gesamte Trichterinnenseite an der Gegenelektrode herunter und beispielsweise in die
Mitte der Gegenelektrode, wobei die vom Elektroabscheider abgeschiedenen Partikel
in die Flüssigkeit gelangen und von dieser mitgenommen werden. Die Mitte der Gegenelektrode
kann offen ausgebildet und mit dem Flüssigkeitsspeicher verbunden sein, so dass die
Flüssigkeit zusammen mit den darin aufgenommenen Partikeln in den Flüssigkeitsspeicher
fließen kann. Durch die langsame Bewegung der Flüssigkeit kann eine größere Menge
an Partikeln aus der zu reinigenden Luft aufgenommen werden, so dass eine derartige
Trichterform die Abscheideleistung des Raumluftreinigers erhöht. Außerdem ermöglicht
die Trichterform eine gleichmäßigere Benetzung der Gegenelektrode.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Raumluftreiniger
bereitgestellt, der einen Elektroabscheider mit einer Gegenelektrode und einer Emissionselektrode
zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft
umfasst.
[0026] Der Raumluftreiniger umfasst außerdem eine rotationsförmige Luftführung zum Zuführen
der zu behandelnden Luft zu einem stromabwärts des Elektroabscheiders im Rotationszentrum
der Luftführung angeordneten Umlenkkörper, der zum Umlenken der von dem Elektroabscheider
behandelten Luft entgegen der Gravitationsrichtung ausgelegt ist.
[0027] Beispielsweise kann die Luft gleichmäßig an allen Seiten des Raumluftreinigers einströmen
und dem Elektroabscheider zugeführt werden, um die Luft zu reinigen. Anschließend
wird die gereinigte Luft in Richtung des Rotationszentrums der Luftführung weitergeführt,
an dem Umlenkkörper umgelenkt und entgegen der Gravitationsrichtung, also nach oben,
wieder aus dem Raumluftreiniger herausgeführt. Die Erfinder haben herausgefunden,
dass die Luft seitlich des Raumluftreinigers besonders viele Partikel enthält, also
mit anderen Worten besonders stark verunreinigt ist, so dass durch einen seitlichen
Lufteingang besonders stark verunreinigte Luft in den Raumluftreiniger einströmt und
besonders viele Partikel aus der Luft abgeschieden werden können. Auf diese Weise
kann die gesamte Raumluft besonders effektiv und schnell gereinigt werden. Durch den
Luftaustritt nach oben ergibt sich der Vorteil, dass Personen, die sich in der Nähe
des Raumluftreinigers befinden nicht von der aus dem Raumluftreiniger austretenden
Luft angeblasen werden.
[0028] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung ist der Umlenkkörper derart geformt, dass
die behandelte Luft im Wesentlichen in Richtung der von dem Rotationszentrum der Luftführung
definierten Rotationsachse umgelenkt wird.
[0029] Gemäß einer weiteren beispielhaften Weiterbildung ist der Umlenkkörper rotationsförmig
ausgebildet. Es kann vorgesehen sein, dass der Umlenkkörper eine Kreisel-Form aufweist.
Alternativ oder zusätzlich weist der Umlenkkörper eine insbesondere umlaufende wenigstens
abschnittsweise konkav geformte Umlenkfläche auf, an der die gereinigte Luft entgegen
der Gravitationsrichtung, also nach oben, abgelenkt wird. Durch einen rotationsförmigen
Umlenkkörper kann die gereinigte Luft besonders gleichmäßig und zuverlässig umgelenkt
werden.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Raumluftreiniger
umfassend einen Elektroabscheider mit einer Gegenelektrode und einer Emissionselektrode
zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft
bereitgestellt.
[0031] Der Raumluftreiniger umfasst außerdem eine Luftführung zum Zuführen der zu behandelnden
Luft zu dem Elektroabscheider und zum Weiterführen der von dem Elektroabscheider gereinigten
Luft entgegen der Gravitationsrichtung. Der Raumluftreiniger weist außerdem eine stromabwärts
des Elektroabscheiders angeordnete Strömungsmaschine, wie ein Ventilator, zum Abführen
der behandelten Luft auf. Als Ventilator wird im Allgemeinen eine Strömungsmaschine
verstanden, die ein Druckverhältnis zwischen 1 und 1,3 zwischen Ansaug- und Druckseite
aufbaut, um Luft zu fördern.
[0032] Die Luftführung und/oder die Strömungsmaschine können dazu eingerichtet sein, Luft
aus der Umgebung anzusaugen und/oder Luft in Richtung des Elektroabscheiders zu fördern.
Insbesondere sind die Luftführung und/oder die Strömungsmaschine dazu in der Lage
beziehungsweise dazu vorgesehen, die zu behandelnde Luft, insbesondere Gebäude- und/oder
Raumluft, in den Raumluftreiniger anzusaugen und dem Elektroabscheider zuzuführen
bzw. diesem auszusetzen, um die zu behandelnde Luft einem Elektroabscheideprozess
zu unterziehen, feste und/oder flüssige Partikel aus der zu behandelnden Luft abzuscheiden
und so die zu behandelnde Luft zu reinigen. Die Luftführung und/oder die Strömungsmaschine
können derart ausgelegt sein, dass die angesaugte Luft Geschwindigkeiten im Bereich
von 2 m/s bis 10 m/s erreicht. Nach dem Passieren des Elektroabscheiders kann die
elektrisch aufgeladene Luft mit Strömungsgeschwindigkeiten im Bereich von 0,1 m/s
bis 0,5 m/s durch den Raumluftreiniger, beispielsweise in die Mitte des Raumluftreinigers,
strömen, insbesondere transportiert werden.
[0033] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung ist die Gegenelektrode derart beschaffen
und/oder behandelt, dass ein kontinuierlicher Wasserfilm auf der Gegenelektrode gebildet
ist. Der Wasserfilm kann eine Dicke im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm aufweisen. In einer
beispielhaften Weiterbildung ist eine der Emissionselektrode zugewandte Gegenelektrodenfläche,
die als Abscheidefläche bezeichnet werden kann, mechanisch nachbehandelt. Die Gegenelektrodenfläche
kann dabei als Ringfläche ausgebildet sein. Die Gegenelektrodenfläche kann angeraut
sein, wobei eine Rauhtiefe im Bereich von 0,4 µm bis 1 µm und/oder eine Mittenrauhheit
im Bereich von 1 µm bis 5 µm liegen kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Gegenelektrodenfläche
mit einer die Oberflächenspannung von Wasser reduzierenden Behandlung versehen sein
und/oder chemisch behandelt sein. In dieser Ausführung kann die Bildung von Flüssigkeitsperlen
auf der Gegenelektrode bzw. der Gegenelektrodenfläche verhindert werden, was zu einer
gleichmäßigeren Benetzung der Gegenelektrode bzw. zu einem gleichmäßigeren Wasserfilm
auf der Gegenelektrode führt.
[0034] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung ist der Raumluftreiniger im Wesentlichen
rotationsförmig ausgebildet. Es kann vorgesehen sein, dass die Gegenelektrode rotationsförmig
gebildet ist und insbesondere eine der Emissionselektrode zugewandte Ringfläche definiert,
die in dieser Ausführung die Abscheidefläche bildet. Alternativ oder zusätzlich kann
vorgesehen sein, dass die stromabwärtige und/oder die stromaufwärtige Überlaufkante
rotationsförmig gebildet sind. Die stromaufwärtige Überlaufkammer und die stromabwärtige
Überlaufkammer können ebenfalls rotationsförmig gebildet sein. In einer beispielhaften
Weiterbildung besteht ein rotationsförmiger Ringspalt zwischen dem Oberrand des der
stromabwärtigen Überlaufkante zugeordneten Gehäuseteils und der stromabwärtigen Überlaufkante,
der einen freien Strömungsquerschnitt festlegt.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Verfahren zur Raumluftreinigung
bereitgestellt.
[0036] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Flüssigkeit entlang eines Förderwegs von
einem Flüssigkeitsspeicher hin zu einer Gegenelektrode eines Elektroabscheiders zum
Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft gefördert.
Die Flüssigkeit fließt dabei auf dem Förderweg von dem Flüssigkeitsspeicher hin zur
Gegenelektrode über zwei hintereinander geschaltete Überlaufkanten.
[0037] Bevorzugte Ausführungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0038] Im Folgenden werden weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung mittels
Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden beispielhaften
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittansicht von der Seite einer beispielhaften Ausführung eines
erfindungsgemäßen Raumluftreinigers;
- Figur 2
- eine schematische Schnittansicht von der Seite einer weiteren beispielhaften Ausführung
eines erfindungsgemäßen Raumluftreinigers;
- Figur 3
- eine schematische, perspektivische Schnittansicht des Raumluftreinigers aus Figur
2;
- Figur 4
- eine weitere schematische, perspektivische Schnittansicht des Raumluftreinigers aus
Figur 2 und 3;
- Figur 5
- eine weitere schematische, perspektivische Schnittansicht des Raumluftreinigers aus
den Figuren 2 bis 4; und
- Figur 6
- eine schematische Schnittansicht von der Seite einer weiteren beispielhaften Ausführung
eines erfindungsgemäßen Raumluftreinigers.
[0039] In der folgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungen ist ein erfindungsgemäßer
Raumluftreiniger im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 1 versehen. Der Raumluftreiniger
1 kann je nach Betriebszustand bzw. durch konstruktiv einfache Erweiterung verschiedene
Funktionen erfüllen, nämlich eine Luftbefeuchtung, eine Luftreinigung, ein Luftwaschen
sowie eine Partikelabscheidung, welche die Luftreinigung besonders effektiv gestaltet.
Für die Beschreibung beispielhafter Ausführungen anhand der Figuren 1 bis 6 kann beispielhaft
davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Raumluftreiniger 1 um ein Standgerät
bzw. ein Elektro-Kleingerät handelt, welches vor allem dafür vorgesehen ist, in Gebäuderäumen
beispielsweise auf einem Tisch oder in einem Regal abgestellt zu werden.
[0040] Figur 1 zeigt eine beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen Raumluftreinigers
1 in einer schematischen Schnittansicht. Der Raumluftreiniger 1 ist rotationsförmig
ausgebildet und umfasst die folgenden Hauptkomponenten: Einen Elektroabscheider 3
zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft
mit einer rotationsförmigen Gegenelektrode 5 und einer Emissionselektrode 7, die in
der beispielhaften Ausführung als ein Array an Emissionselektrodennadeln 9 ausgebildet
ist, das oberhalb der rotationsförmigen Gegenelektrode 5 angeordnet ist; einen Flüssigkeitsspeicher
11; eine mit dem Flüssigkeitsspeicher 11 verbundene Flüssigkeitsförderung 13 zum Benetzen
der Gegenelektrode 5 mit Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher 11; eine rotationsförmige
Luftführung 15 zum Zuführen der zu behandelnden Luft zu dem Elektroabscheider 3 und
zum Weiterführen der von dem Elektroabscheider 3 gereinigten Luft zu einem stromabwärts
des Elektroabscheiders 3 im Rotationszentrum des Luftreinigers 1 bzw. der Luftführung
15 angeordneten Umlenkkörper 17, der die gereinigte Luft entgegen der Gravitationsrichtung,
also nach oben, umlenkt; und einen Ventilator 19 zum Erzeugen der Luftströmung durch
den Raumluftreiniger 1.
[0041] Bei der Ausführung in Figur 1 ist der Flüssigkeitsspeicher 11 unterhalb der anderen
Komponenten des Raumluftreinigers 1 angeordnet. Darüber sind von unten nach oben die
Flüssigkeitsförderung 13, die Gegenelektrode 5, der Umlenkkörper 17, die Emissionselektrode
7 und der Ventilator 19 angeordnet. Die Komponenten sind in einem Gehäuse 67 aus mehreren
Teilen untergebracht. Die Außenseite des Luftreinigers 1 ist durch ein zylindrisches
Gehäuseteil 69 und die Oberseite durch ein scheibenförmiges Gehäuseteil 76 gebildet.
Das Gehäuseteil 69 und das Gehäuseteil 76 können auch einstückig ausgebildet sein.
[0042] Im Inneren des Gehäuseteils 69 befinden sich weitere Gehäuseteile, die als Träger
für einzelne Komponenten des Luftreingers 1 dienen. Beispielsweise sind die Emissionselektrodennadeln
9 an einem Gehäuseteil 71 und der Ventilator 19 an einem Gehäuseteil 73 befestigt.
Zwischen der Gegenelektrode 5 und der Emissionselektrode 7 befindet sich im Bereich
des Lufteingangs (der mit dem Pfeil mit dem Bezugszeichen 57 angedeutet ist) ein weiteres
Gehäuseteil 43, das später im Detail erläutert wird. Das Gehäuseteil 43 liegt auf
einem Gehäuseteil 45, das ebenfalls später im Detail erläutert wird, auf bzw. an.
Die Gehäuseteile 43, 45, 71 und 73 sind in der Ausführung in Figur 1 rotationsförmig
ausgebildet.
[0043] Die Flüssigkeit wird mithilfe einer Pumpe 21 über eine mit dem Flüssigkeitsspeicher
11 verbundene Leitung 23 aus dem Flüssigkeitsspeicher 11 an eine Oberseite 25 der
Gegenelektrode 5 gepumpt. Auf dem Weg von dem Flüssigkeitsspeicher 11 zur Gegenelektrode
5 fließt die Flüssigkeit über zwei Überlaufkanten 27, 29, um eine gleichmäßige Benetzung
der Gegenelektrode 5 auch dann sicherzustellen, wenn der Raumluftreiniger 1 nicht
in der Waage steht, also beispielsweise geneigt ist. Anschließend läuft die Flüssigkeit
durch die Gewichtskraft an der Gegenelektrode 5 nach unten und nimmt dabei die vom
Elektroabscheider 3 abgeschiedenen Partikel auf. Die Flüssigkeit und die Partikel
fließen dann über eine weitere Leitung 31, die sich in der Mitte der rotationsförmigen
Gegenelektrode 5 befindet, wieder zurück in den Flüssigkeitsspeicher 11.
[0044] Der Förderweg der Flüssigkeit von dem Flüssigkeitsspeicher 11 zur Oberseite 25 der
Gegenelektrode 5 und von dort aus wieder zurück in den Flüssigkeitsspeicher 11 wird
im Folgenden anhand der Figuren 2 bis 5 im Detail erläutert.
[0045] Figur 2 zeigt eine schematische Schnittansicht von der Seite einer weiteren beispielhaften
Ausführung eines erfindungsgemäßen Raumluftreinigers 1. Daraus ist ersichtlich, dass
die Flüssigkeit, um vom Flüssigkeitsspeicher 11 zur Oberseite 25 der Gegenelektrode
5 zu gelangen, über zwei hintereinander geschaltete Überlaufkanten 27, 29 fließt.
Den Überlaufkanten 27, 29 ist in Flüssigkeitsförderrichtung jeweils unmittelbar eine
Überlaufkammer 33, 35 vorgeschaltet, die von der jeweiligen Überlaufkante stromabwärtig
begrenzt wird. Die Flüssigkeit gelangt in der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 über
die Leitung 23 zunächst in eine stromaufwärtige Überlaufkammer 33. Die stromaufwärtige
Überlaufkammer 33 füllt sich mit Flüssigkeit, bis die Flüssigkeit an einer, am oberen
Rand der stromaufwärtigen Überlaufkammer 33 angeordneten, stromaufwärtigen Überlaufkante
27 überläuft. Über die stromaufwärtige Überlaufkante 27 gelangt die Flüssigkeit in
eine oberhalb der stromaufwärtigen Überlaufkante 27 angeordnete stromabwärtige Überlaufkammer
35. Diese füllt sich so lange mit Flüssigkeit, bis die Flüssigkeit schließlich über
eine am oberen Rand der stromabwärtigen Überlaufkammer 35 angeordnete stromabwärtige
Überlaufkante 29 auf die Gegenelektrode 5 fließt, um diese zu benetzen. Die stromabwärtige
Überlaufkante 29 ist in der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 durch einen äußeren
Rand 37 der rotationsförmigen Gegenelektrode 5 ausgebildet.
[0046] Figur 3 zeigt die Ausführung des Raumluftreinigers 1 aus Figur 2 in einer schematischen
perspektivischen Schnittansicht, wobei der obere Teil des Raumluftreinigers 1 abgeschnitten
ist, um in Kombination mit Figur 2 den Aufbau der stromaufwärtigen Überlaufkammer
33 zu verdeutlichen.
[0047] In der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 ist diese rotationsförmig ausgebildet und
wird durch das Gehäuseteil 43 und das Gehäuseteil 45 begrenzt. Das Gehäuseteil 45
bildet die untere, obere und radial innere Begrenzung der stromaufwärtigen Überlaufkammer
33 und das Gehäuseteil 43 die radial äußere Begrenzung. Nach unten ist die stromaufwärtige
Überlaufkammer 33 mit zwischen dem Gehäuseteil 43 und dem Gehäuseteil 45 angeordneten
Dichtungen 65 abgedichtet, die in dafür vorgesehen Nuten 66 im Gehäuseteil angeordnet
sind. Auf diese Weise kann die Flüssigkeit nicht nach unten abfließen, was dazu führt,
dass sich die stromaufwärtige Überlaufkammer 33 mit Flüssigkeit füllt.
[0048] Figur 4 zeigt die Ausführung des Raumluftreinigers 1 aus den Figuren 2 und 3 in einer
weiteren schematischen perspektivischen Schnittansicht, wobei an der Oberseite des
Raumluftreinigers 1 ein kleinerer Teil abgeschnitten ist als in Figur 2, um den Aufbau
der oberhalb der stromaufwärtigen Überlaufkammer 33 angeordneten stromaufwärtigen
Überlaufkante 27 und der wiederum darüber angeordneten stromabwärtigen Überlaufkammer
35 in Kombination mit Figur 2 zu verdeutlichen.
[0049] Die stromaufwärtige Überlaufkante 27 und die stromabwärtige Überlaufkammer 35 sind
in der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 beide ebenfalls rotationsförmig ausgebildet.
Die stromaufwärtige Überlaufkante 27 ist durch das Gehäuseteil 45 realisiert und bildet
die obere Begrenzung der stromaufwärtigen Überlaufkammer 33. Das Gehäuseteil 45 bildet
also eine Trennwand 39 zwischen der stromaufwärtigen Überlaufkammer 33 und der stromabwärtigen
Überlaufkammer 35. Die Flüssigkeit kann nur über Bohrungen 41 von der stromaufwärtigen
Überlaufkammer 33 in die stromabwärtige Überlaufkammer 35 gelangen, die somit die
stromaufwärtige Überlaufkante 27 bilden. In der Ausführung in den Figuren 2 bis 5
weist die Trennwand 39 eine Vielzahl an Bohrungen 41 auf, die gleichmäßig über den
gesamten Umfang der Trennwand 39 verteilt sind.
[0050] Figur 5 verdeutlicht den Aufbau der stromabwärtigen Überlaufkammer 35 und der stromabwärtigen
Überlaufkante 29, die in dieser Ausführung durch den äußeren Rand 37 der Gegenelektrode
5 ausgebildet ist. Die stromabwärtige Überlaufkammer 35 wird nach unten von dem Gehäuseteil
45 bzw. von der Trennwand 39 begrenzt. Die radial äußere und die obere Begrenzung
ist durch das Gehäuseteil 43 ausgebildet. Die radial innere Begrenzung der stromabwärtigen
Überlaufkammer 35 bildet bei der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 die Gegenelektrode
5. Diese liegt mit einem umlaufenden Radialanschlag 77 an einem umlaufenden Radialanschlag
79 des Gehäuseteils 45 an.
[0051] In Figur 5 ist zu erkennen, dass sich das Gehäuseteil 43 bis oberhalb der Gegenelektrode
5 bzw. bis oberhalb des die stromabwärtige Überlaufkante 29 bildenden Gegenelektrodenrands
37 erstreckt. Eine Innenwand 47 des Gehäuseteils 43, die die obere und radial äußere
Begrenzung der stromabwärtigen Überlaufkammer 35 bildet, hat im Bereich der oberen
Begrenzung in der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 eine konkav gekrümmte Form.
[0052] In Vertikalrichtung betrachtet ist ein Oberrand 49 des Gehäuseteils 43, der sich
senkrecht über dem Gegenelektrodenrand 37 befindet in einem Abstand von höchstens
5 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis 3 mm vom Gegenelektrodenrand 37 angeordnet,
so dass sich zwischen dem Oberrand 49 und der Gegenelektrode 5 ein definierter umlaufender
Ringspalt 51 ergibt, durch den die Flüssigkeit fließen muss, um von der stromabwärtigen
Überlaufkammer 35 auf die Gegenelektrode 5 zu gelangen und diese zu benetzen bzw.
zu überfluten. Durch den Ringspalt 51 fließt immer die gleiche Flüssigkeitsmenge,
auch wenn der Raumluftreiniger 1 geneigt ist, so dass eine gleichmäßige und zuverlässige
Benetzung der Gegenelektrode 5 ermöglicht wird.
[0053] Die Innenwand 47 begrenzt die stromabwärtige Überlaufkammer 35 nach oben und radial
außen vollständig, so dass die Flüssigkeit nur durch den Ringspalt 51 auf die Gegenelektrode
5 fließen kann. Der Ringspalt 51 ist in der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 derart
auf die Bohrungen 41 in der Trennwand 39 zwischen den beiden Überlaufkammern 33, 35
abgestimmt, dass in der stromabwärtigen Überlaufkammer 35 ein Überdruck von bis zu
0,3 bar gegenüber der stromaufwärtigen Überlaufkammer 33 entsteht, der eine gleichmäßige
Benetzung der Gegenelektrode 5 bei einer Schiefstellung des Raumluftreinigers 1 unterstützt.
Die stromaufwärtige Überlaufkammer 35 bildet in dieser Ausführung eine Ausgleichskammer,
um Turbulenzen der Flüssigkeit, die beispielsweise durch die Umwälzgeschwindigkeit
der Pumpe 21 und/oder allgemein durch eine hohe Fördergeschwindigkeit der Flüssigkeit
entstehen, ausgleichen kann. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die
Flüssigkeit nicht an der stromabwärtigen Überlaufkante 29 ausspritzt.
[0054] Durch die zwei Überlaufkanten 27, 29 und die zwei Überlaufkammern 33, 35 fließt die
Flüssigkeit also insgesamt gleichmäßiger, weil Turbulenzen ausgeglichen werden, bevor
die Flüssigkeit die Gegenelektrode 5 erreicht. Durch die zwei Überlaufkanten 27, 29
und die zwei Überlaufkammern 33, 35 entsteht somit eine besonders zuverlässige und
gleichmäßige Benetzung der gesamten Gegenelektrode 5, indem die Flüssigkeitsmenge
zur Benetzung der Gegenelektrode 5 durch den Ringspalt 51 gezielt eingestellt werden
kann. Die zwei Überlaufkanten 27, 29 und die zwei Überlaufkammern 33, 35 ermöglichen
auch dann eine gleichmäßige Benetzung der Gegenelektrode 5, wenn der Raumluftreiniger
1 nicht in der Waage steht, also beispielsweise geneigt ist oder in einer beliebigen
anderen Orientierung angeordnet ist.
[0055] Die Flüssigkeit fließt anschließend vom Gegenelektrodenrand 37, der die Oberseite
25 der Gegenelektrode 5 bildet, zur Benetzung der Gegenelektrode 5 über eine der Emissionselektrode
7 zugewandte Abscheidefläche 53 der Gegenelektrode 5 nach unten in die Mitte der rotationsförmigen
Gegenelektrode 5 und von dort aus über eine Leitung 31 zurück in den Flüssigkeitsspeicher
11. In der Ausführung in den Figuren 2 bis 5 ist die Abscheidefläche 53 als rotationsförmige
Ringfläche ausgebildet. Die Abscheidefläche 53 weist gegenüber der Horizontalen einen
spitzen Winkel von weniger als 45° auf, der in Figur 2 mit dem Bezugszeichen 55 verdeutlicht
ist. Die Abscheidefläche 53 weist also eine gleichmäßige Steigung auf, so dass die
Flüssigkeit gleichmäßig in die Mitte der Gegenelektrode 5 fließt. Insgesamt weist
die Gegenelektrode 5 in dieser Ausführung also eine Trichterform auf.
[0056] Die Abscheidefläche 53 ist mechanisch nachbehandelt und weist eine raue Oberfläche
mit einer Rauhtiefe im Bereich von 0,4 µm bis 1 µm und/oder eine Mittenrauhheit im
Bereich von 1 µm bis 5 µm auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Abscheidefläche
53 mit einer die Oberflächenspannung von Wasser reduzierenden Behandlung versehen
sein und/oder chemisch behandelt sein. Auf diese Weise kann die Bildung von Flüssigkeitsperlen
auf der Gegenelektrode 5 verhindert werden, was zu einer gleichmäßigeren Benetzung
der Gegenelektrode 5 bzw. zu einem gleichmäßigeren Wasserfilm auf der Gegenelektrode
5 führt.
[0057] Bezugnehmend auf Figur 6 wird im Folgenden die rotationsförmige Luftführung 15 innerhalb
des Raumluftreinigers 1 im Detail erläutert. Die Luftströmung durch den Raumluftreiniger
1 wird bei dieser Ausführung durch einen Ventilator 19 erzeugt, der am oberen Ende
des Raumluftreinigers 1, also in Luftströmungsrichtung stromabwärts des Elektroabscheiders
3 und des Umlenkkörpers 17, angeordnet ist, erzeugt. Der Ventilator 19 ist wie bei
der Ausführung in Figur an einem Gehäuseteil 73 befestigt, das an einem die Außenseite
des Raumluftreinigers 1 bildenden zylindrischen Gehäuseteil 69 befestigt ist.
[0058] Die zu reinigende Luft tritt bei der Ausführung in Figur 6 durch seitliche Öffnungen
in dem Gehäuseteil 69 seitlich in den Raumluftreiniger 1 ein, was durch die Pfeile
mit den Bezugszeichen 57 angedeutet ist. Die Erfinder haben herausgefunden, dass die
Luft seitlich des Raumluftreinigers 1 besonders viele Partikel enthält, also mit anderen
Worten besonders stark verunreinigt ist, so dass durch einen seitlichen Lufteingang
besonders stark verunreinigte Luft in den Raumluftreiniger 1 geführt wird und besonders
viele Partikel aus der Luft abgeschieden werden können. Auf diese Weise kann die gesamte
Raumluft besonders effektiv und schnell gereinigt werden.
[0059] Das Gehäuseteil 43 weist gegenüber der der stromabwärtigen Überlaufkammer 35 zugewandten
Innenseite 47 eine der stromabwärtigen Überlaufkammer 35 abgewandte Luftführungswand
59 auf. Diese ist konvex gekrümmt, was sicherstellt, dass sie von der zu reinigenden
Luft, die seitlich in den Raumluftreiniger 1 eintritt und dann in Richtung des Rotationszentrums
des rotationsförmigen Raumluftreinigers 1 zum Elektroabscheider 3 geführt wird, laminar,
also ohne Turbulenzen, umströmt wird. In den Figuren 2 bis 5 weisen die Luftführungswand
59 und die Innenwand 47 des Gehäuseteils 43 den gleichen Krümmungsradius auf, so dass
die Dicke des Gehäuseteils 43 in diesem Bereich konstant ist. Durch die Luftführungswand
59 bzw. das Gehäuseteil 43 werden die Luftströmung der zu reinigenden Luft und die
über die stromabwärtige Überlaufkante 29 fließende Flüssigkeit voneinander getrennt,
so dass die strömende Luft eine gleichmäßige Benetzung der Gegenelektrode 5 nicht
beeinträchtigt. Die zu reinigende Luft wird anschließend über die Luftführungswand
59 in den Abscheideraum zwischen der Gegenelektrode 5 und der Emissionselektrode 7
geführt und dort einem Elektroabscheideprozess unterzogen.
[0060] Anschließend strömt die gereinigte Luft weiter ins Rotationszentrum des Raumluftreinigers
1, wo sie an einem rotationsförmigen Umlenkkörper 17 umgelenkt wird. Der Umlenkkörper
17 ist in der Ausführung in Figur 6 im Rotationszentrum des Raumluftreinigers 1 bzw.
der Luftführung 15 angeordnet. Der Umlenkkörper 17 hat eine Kreiselform mit einer
konkav geformten umlaufenden Ablenkfläche 61. Der Durchmesser des Umlenkkörpers 17
ist am unteren Rand der Ablenkfläche 61 am größten und nimmt nach oben hin ab. Die
Spitze des Umlenkkörpers ist bei der Ausführung in Figur 6 rund ausgebildet. In Figur
6 ist außerdem zu erkennen, dass der Umlenkkörper hohl ausgebildet ist und eine gleichmäßige
Wandstärke aufweist. Der Umlenkkörper 17 liegt in der Ausführung in Figur 6 auf der
Gegenelektrode 5 auf. Er ist koaxial mit der Leitung 31, über die die Flüssigkeit
mit den im Elektroabscheider 3 abgeschiedenen Partikeln zurück in den Flüssigkeitsspeicher
11 (in Figur 6 nicht dargestellt) geleitet wird, in der Mitte der trichterförmigen
Gegenelektrode 5 angeordnet.
[0061] An der Ablenkfläche 61 des Umlenkkörpers 17 wird die gereinigte Luft entlang der
Rotationsachse R der Luftführung 15 bzw. des Raumluftreinigers 1 entgegen der Gravitationsrichtung,
also nach oben, umgeleitet. Nach der Umlenkung durch den Umlenkkörper 17 strömt die
gereinigte Luft durch Öffnungen im Gehäuseteil 76 nach oben aus dem Raumluftreiniger
1 heraus, was mit dem Pfeil mit dem Bezugszeichen 63 angedeutet ist. Durch den Luftaustritt
nach oben ergibt sich der Vorteil, dass Personen, die sich in der Nähe des Raumluftreinigers
1 befinden nicht von der aus dem Raumluftreiniger 1 austretenden Luft angeblasen werden.
[0062] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 1
- Raumluftreiniger
- 3
- Elektroabscheider
- 5
- Gegenelektrode
- 7
- Emissionselektrode
- 9
- Emissionselektrodennadel
- 11
- Flüssigkeitsspeicher
- 13
- Flüssigkeitsförderung
- 15
- Luftführung
- 17
- Umlenkkörper
- 19
- Ventilator
- 21
- Pumpe
- 23
- Leitung
- 25
- Oberseite der Gegenelektrode
- 27
- stromaufwärtige Überlaufkante
- 29
- stromabwärtige Überlaufkante
- 31
- Leitung
- 33
- stromaufwärtige Überlaufkammer
- 35
- stromabwärtige Überlaufkammer
- 37
- Gegenelektrodenrand
- 39
- Trennwand
- 41
- Bohrung
- 43
- Gehäuseteil
- 45
- Gehäuseteil
- 47
- Gehäuseteilinnenwand
- 49
- Oberrand
- 51
- Spalt
- 53
- Abscheidefläche
- 55
- Winkel
- 57
- Lufteintritt
- 59
- Luftführungswand
- 61
- Umlenkfläche
- 63
- Luftaustritt
- 65
- Dichtung
- 66
- Nut
- 67
- Gehäuse
- 69
- zylindrisches Gehäuseteil
- 71, 73, 75, 76
- Gehäuseteile
- 77,79
- Radialanschlag
- R
- Rotationsachse
1. Raumluftreiniger (1) umfassend:
- einen Elektroabscheider (3) mit einer Gegenelektrode (5) und einer Emissionselektrode
(7) zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden
Luft;
- einen Flüssigkeitsspeicher (11); und
- eine Flüssigkeitsförderung (13) zum Benetzen der Gegenelektrode (5) mit Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitsspeicher (11), wobei die Flüssigkeitsförderung (13) auf dem Förderweg
von dem Flüssigkeitsspeicher (11) hin zur Gegenelektrode (5) zwei hintereinander geschaltete
Überlaufkanten (27, 29) aufweist.
2. Raumluftreiniger (1) nach Anspruch 1, wobei die Flüssigkeitsförderung (13) zwei in
Flüssigkeitsfördereinrichtung hintereinander geschaltete Überlaufkammern (33, 35)
aufweist, wobei jeweils eine Überlaufkante (27, 29) jeweils einer Überlaufkammer (33,
35) zugeordnet ist.
3. Raumluftreiniger (1) nach Anspruch 2, wobei die Flüssigkeitsförderung (13) so ausgestaltet
ist, dass die geförderte Flüssigkeit zunächst eine stromaufwärtige Überlaufkammer
(33) füllt, bevor die Flüssigkeit an einer stromaufwärtigen Überlaufkante (27) überläuft,
um in eine stromabwärtige Überlaufkammer (35) zu gelangen, und/oder wobei die Flüssigkeitsförderung
(13) so ausgestaltet ist, dass die geförderte Flüssigkeit zunächst die stromabwärtige
Überlaufkammer (35) füllt, bevor die Flüssigkeit an einer stromabwärtigen Überlaufkante
(29) überläuft, um die Gegenelektrode (5) zu benetzen, insbesondere zu überfluten.
4. Raumluftreiniger (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, wobei die stromabwärtige Überlaufkammer
(35) oberhalb der stromaufwärtigen Überlaufkammer (33) angeordnet ist und/oder wobei
die Überlaufkammern (33, 35) von einer Trennwand (39) getrennt sind, die mit einer
die stromaufwärtige Überlaufkante (27) bildenden Öffnung (41), insbesondere Bohrung,
versehen ist.
5. Raumluftreiniger (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend ein der
stromabwärtigen Überlaufkante (29), insbesondere der stromabwärtigen Überlaufkammer
(35), zugeordnetes Gehäuseteil (43) mit einem Oberrand (49), der in einem Abstand
von höchstens 5 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 mm bis 3 mm, zu der stromabwärtigen
Überlaufkante (29) angeordnet ist und/oder derart in einem Abstand zu der stromabwärtigen
Überlaufkante (29) angeordnet ist, dass sich in der stromabwärtigen Überlaufkammer
(35) ein gegenüber der stromaufwärtigen Überlaufkammer (33) erhöhter Flüssigkeitsdruck
insbesondere von bis zu 0,3 bar ausbildet.
6. Raumluftreiniger (1) nach Anspruch 5, wobei das Gehäuseteil (43) eine an den Oberrand
(49) anschließende, die stromabwärtige Überlaufkammer (35) begrenzende und wenigstens
abschnittsweise konkav geformte Innenwand (47) aufweist.
7. Raumluftreiniger (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei das Gehäuseteil (43)
eine an den Oberrand (47) anschließende, der stromabwärtigen Überlaufkammer (43) abgewandte
Luftführungswand (59) aufweist, die derart geformt, insbesondere gekrümmt, vorzugsweise
konvex gekrümmt, ist, dass sie von der zu reinigenden Luft laminar umströmt wird.
8. Raumluftreiniger (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend:
- einen Elektroabscheider (3) mit einer Gegenelektrode (5) und einer Emissionselektrode
(7) zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden
Luft;
- einen Flüssigkeitsspeicher (11) mit Flüssigkeit zum Benetzen der Gegenelektrode
(5);
wobei die Gegenelektrode (5) wenigstens abschnittsweise eine Trichterform mit einem
spitzen Winkel (55) insbesondere von weniger als 45°, insbesondere im Bereich von
5° bis 30°, bis 20° oder bis 15°, gegenüber der Horizontalen aufweist.
9. Raumluftreiniger (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend:
- einen Elektroabscheider (3) mit einer Gegenelektrode (5) und einer Emissionselektrode
(7) zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden
Luft; und
- eine rotationsförmige Luftführung (15) zum Zuführen der zu behandelnden Luft zu
dem Elektroabscheider (3) und zum Weiterführen der von dem Elektroabscheider (3) gereinigten
Luft zu einem stromabwärts des Elektroabscheiders (3) im Rotationszentrum angeordneten
Umlenkkörper (17), der zum Umlenken der von dem Elektroabscheider (3) behandelten
Luft entgegen der Gravitationsrichtung ausgelegt ist.
10. Raumluftreiniger (1) nach Anspruch 9, wobei der Umlenkkörper (17) derart geformt ist,
dass die behandelte Luft im Wesentlichen in Richtung der von dem Rotationszentrum
definierten Rotationsachse (R) umgelenkt wird.
11. Raumluftreiniger (1) nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Umlenkkörper (17) rotationsförmig
ausgebildet ist, insbesondere eine Kreisel-Form aufweist, und/oder eine insbesondere
umlaufende wenigstens abschnittsweise konkav geformte Umlenkfläche (61) aufweist.
12. Raumluftreiniger (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend:
- einen Elektroabscheider (3) mit einer Gegenelektrode (5) und einer Emissionselektrode
(7) zum Abscheiden von flüssigen und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden
Luft;
- eine Luftführung (15) zum Zuführen der zu behandelnden Luft zu dem Elektroabscheider
(3) und zum Weiterführen der von dem Elektroabscheider (3) gereinigten Luft entgegen
der Gravitationsrichtung; und
- eine stromabwärts des Elektroabscheiders (3) angeordnete Strömungsmaschine (19),
wie ein Ventilator, zum Abführen der behandelten Luft.
13. Raumluftreiniger (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Gegenelektrode
(5) derart beschaffen und/oder behandelt ist, dass ein kontinuierlicher Wasserfilm
insbesondere mit einer Dicke im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm auf der Gegenelektrode
(5) gebildet ist, wobei insbesondere eine der Emissionselektrode (7) zugewandte Gegenelektrodenfläche
(53), insbesondere Ringfläche, mechanisch nachbehandelt, insbesondere angeraut, wobei
insbesondere eine Rauhtiefe im Bereich von 0,4 µm bis 1 µm und/oder eine Mittenrauheit
im Bereich von 1 µm bis 5 µm liegt, mit einer die Oberflächenspannung von Wasser reduzierenden
Behandlung versehen und/oder chemisch behandelt ist.
14. Raumluftreiniger (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, der im Wesentlichen rotationsförmig
gebildet ist, wobei insbesondere die Gegenelektrode (5) rotationsförmig gebildet ist,
insbesondere eine der Emissionselektrode (7) zugewandte Ringfläche (53) definiert,
und/oder die stromabwärtige und/oder die stromaufwärtige Überlaufkante (27, 29), insbesondere
die Überlaufkammern (33, 35), rotationsförmig gebildet sind, wobei insbesondere ein
rotationsförmiger Ringspalt (51) zwischen dem Oberrand (49) und der stromabwärtigen
Überlaufkante (29) besteht, der einen freien Strömungsquerschnitt festlegt.
15. Verfahren zur Raumluftreinigung insbesondere mittels eines Raumluftreinigers (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem:
- Flüssigkeit entlang eines Förderwegs von einem Flüssigkeitsspeicher (11) hin zu
einer Gegenelektrode (5) eines Elektroabscheiders (3) zum Abscheiden von flüssigen
und/oder festen Partikeln aus der zu behandelnden Luft gefördert wird; und
- die Flüssigkeit auf dem Förderweg von dem Flüssigkeitsspeicher (11) hin zur Gegenelektrode
(5) an zwei hintereinander geschalteten Überlaufkanten (27, 29) überläuft.