Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsvorrichtung, eine Beschichtungsmaschine
sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Beschichtungsvorrichtung. Eine solche Beschichtungsvorrichtung
sowie ein solches Verfahren können im Bereich der Möbel- oder Bauelemente eingesetzt
werden.
Stand der Technik
[0002] Zum Aufbringen eines Beschichtungsmaterials an einem Werkstück, insbesondere an einer
Schmalfläche eines plattenförmigen Werkstücks, können Beschichtungsvorrichtungen verwendet
werden, die ein am Beschichtungsmaterial vorgesehenes Haftmittel oder eine aktivierbare
Schicht aufweisen. Um das Haftmittel oder die aktivierbare Schicht des Beschichtungsmaterials
zu aktiveren, wird das Beschichtungsmaterial kurz vor dem Aufbringen des Beschichtungsmaterial
am Werkstück mit einem Wärmestrom beaufschlagt.
[0003] Bei der Beschichtung von Werkstücken mit einer Kontur an einer Schmalfläche kann
beim Bereitstellen des Beschichtungsmaterials gegebenenfalls zusätzlich eine Erwärmung
von der Dekorseite des Beschichtungsmaterials erfolgen, um dieses für kleine Radien
biegsamer zu machen und damit einen Bruch des Beschichtungsmaterials beim Anpressen
am Werkstück zu verhindern. Hierzu kann eine sekundäre Wärmequelle eingesetzt werden.
[0004] Allerdings hat sich gezeigt, dass beim Aufschmelzen des Haftmittels oder der aktivierbaren
Schicht durch den hochtemperierten und volumenstarken Wärmestrom Verschmutzungen in
der Beschichtungsvorrichtung entstehen können, die den Betrieb der sekundären Wärmequelle
zum Erwärmen der Dekorseite des Beschichtungsmaterials stören oder gar deren Ausfall
bedingen können.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschichtungsvorrichtung bereitzustellen,
die eine hohe Ausfallsicherheit gewährleistet und geringere Wartungsintervalle ermöglicht.
[0006] Eine entsprechende Beschichtungsvorrichtung wird in Anspruch 1 beschrieben. Weitere
bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
[0007] Eine Beschichtungsvorrichtung weist auf: einen ersten Energiezufuhrabschnitt und
einen zweiten Energiezufuhrabschnitt, die so angeordnet sind, dass der erste Energiezufuhrabschnitt
und der zweite Energiezufuhrabschnitt auf ein Beschichtungsmaterial einwirken können.
Ferner umfasst die Beschichtungsvorrichtung eine Abschirmeinrichtung, die in eine
erste Position bewegbar ist, in der die Abschirmeinrichtung den zweiten Energiezufuhrabschnitt
zumindest teilweise abschirmt.
[0008] Durch die Beschichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung kann die Lebensdauer der Beschichtungsvorrichtung
erhöht werden. Insbesondere kann der zweite Energiezufuhrabschnitt vor Verschmutzungen
geschützt und somit ein fehlerfreier Betrieb gewährleistet werden. Die zum Teil relativ
hohen Temperaturen würden andernfalls Partikel des Haftmittels oder der aktivierbaren
Schicht in einen Abschnitt des zweiten Energiezufuhrabschnitts einbrennen, wodurch
Leistungsminderungen oder gar Beschädigungen des zweiten Energiezufuhrabschnitts ausgelöst
werden könnten.
[0009] Insbesondere ist ein Beschichtungsmaterial durch einen Bereich bewegbar, an den der
erste Energiezufuhrabschnitt und der zweite Energiezufuhrabschnitt angrenzen.
[0010] Es ist bevorzugt, dass der erste Energiezufuhrabschnitt eine Aktivierungsenergie
zum Aktivieren eines Haftmittels oder einer aktivierbaren Schicht am Beschichtungsmaterial
aufbringt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der erste
Energiezufuhrabschnitt eine Energie zu einem Haftmittel zuführt, das an einem Beschichtungsmaterial
aufgebracht wird.
[0011] Es ist bevorzugt, dass die Abschirmeinrichtung in der ersten Position den zweiten
Energiezufuhrabschnitt zumindest teilweise gegenüber dem ersten Energiezufuhrabschnitt
oder der vom ersten Energiezufuhrabschnitt zugeführten Energie abschirmt. Somit kann
der zweite Energiezufuhrabschnitt vor der Energieeinwirkung des ersten Energiezufuhrabschnitts
geschützt werden.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der erste Energiezufuhrabschnitt
und der zweite Energiezufuhrabschnitt gegenüberliegend angeordnet sind. Somit kann
die Abschirmeinrichtung in der ersten Position den zweiten Energiezufuhrabschnitt
vor dem ersten Energiezufuhrabschnitt zumindest teilweise abschirmen.
[0013] Es ist ferner bevorzugt, dass die Abschirmeinrichtung in der ersten Position zwischen
dem ersten Energiezufuhrabschnitt und dem zweiten Energiezufuhrabschnitt angeordnet
ist. Somit kann die Abschirmeinrichtung in der ersten Position den zweiten Energiezufuhrabschnitt
vor einer Energieeinwirkung durch den ersten Energiezufuhrabschnitt schützen.
[0014] Der erste Energiezufuhrabschnitt kann zum Zuführen von Heißluft eingerichtet sein.
Heißluft hat sich als vergleichsweise kostengünstige und robuste Technologie bewährt.
Gemäß einer Ausführungsform kann der erste Energiezufuhrabschnitt eine Heißluftquelle
aufweisen. Gemäß einer Modifikation wäre es möglich, einen Heißluftstrom durch den
ersten Energiezufuhrabschnitt zuzuführen.
[0015] Zusätzlich oder alternativ kann der zweite Energiezufuhrabschnitt zum Zuführen von
Infrarotstrahlung eingerichtet sein. Die durch Infrarotstrahlung bereitgestellte Energie
hat sich zur Erwärmung der Dekorseite eines Beschichtungsmaterials als besonders vorteilhaft
erwiesen. Gemäß einer Ausführungsform kann der zweite Energiezufuhrabschnitt eine
Infrarotquelle aufweisen, sodass eine kompakte Bauweise gewährleistet wird.
[0016] Bevorzugt umfasst die Beschichtungsvorrichtung eine Antriebseinrichtung zum Bewegen
der Abschirmeinrichtung. Somit kann eine Verstellung der Abschirmeinrichtung während
des laufenden Betriebs präzise ermöglicht werden.
[0017] Dabei ist es bevorzugt, dass die Antriebseinrichtung einen Pneumatikzylinder umfasst.
Mit einer solchen Antriebseinrichtung kann eine zügige Bewegung der Abschirmeinrichtung
gewährleistet werden.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Beschichtungsvorrichtung eine Führungseinrichtung
zum Führen der Abschirmeinrichtung zwischen der ersten Position und einer zweiten
Position. In der zweiten Position kann die Abschirmeinrichtung so angeordnet sein,
dass der zweite Energiezufuhrabschnitt auf das Beschichtungsmaterial, insbesondere
auf eine Dekorseite des Beschichtungsmaterials, einwirken kann. Durch die Führungseinrichtung
wird ein besonders präzises Umschalten zwischen der ersten Position und der zweiten
Position gewährleistet.
[0019] Die Abschirmeinrichtung kann in der zweiten Position gegenüber der ersten Position
um 60-90° verschwenkt sein. Somit wird eine kompakte bauliche Anordnung der Abschirmeinrichtung
in der Beschichtungsvorrichtung ermöglicht.
[0020] Ferner ist es bevorzugt, dass die Führungseinrichtung eine kurvenförmige Führung
aufweist, wobei die Befestigung der Abschirmeinrichtung an einem Schlitten vorgesehen
ist, der entlang der Führung bewegbar ist. Dies ermöglicht die Anordnung der Abschirmeinrichtung
in einer kompakt ausgebildeten Beschichtungsvorrichtung.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Abschirmvorrichtung mindestens einen
Anschluss zum Einleiten eines Gases, vorzugsweise Luft, mit einem Druckniveau über
dem in der Umgebung herrschenden Atmosphärendrucks sowie einen als Hohlraum ausgeführten
Körper zum Leiten des Gases auf, wobei der Hohlraum eine oder mehrere Öffnungen zum
Ausleiten des Gases in Richtung des zweiten Energiezufuhrabschnitts aufweist. Somit
kann der zweite Energiezufuhrabschnitt mit einer Art Sperrluftvorhang vor weiterer
Verschmutzung geschützt werden.
[0022] Die Abschirmvorrichtung kann eine Bürste zum Reinigen des zweiten Energiezufuhrabschnitts
aufweisen, wobei die Bürste in Richtung des zweiten Energiezufuhrabschnitts ausgerichtet
ist. Somit kann eine zusätzliche Reinigung des zweiten Energiezufuhrabschnitts erfolgen.
[0023] Ferner wird eine Beschichtungsmaschine mit einer Beschichtungsvorrichtung gemäß einer
der zuvor genannten Ausführungsformen sowie mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen
eines Beschichtungsmaterials bereitgestellt. Die Erfassungseinrichtung kann insbesondere
einen Drehgeber aufweisen. Das Erfassungsergebnis kann an eine Steuereinrichtung übermittelt
werden, die eine Bewegung der Abschirmeinrichtung initiiert. Somit kann die Abschirmeinrichtung
den zweiten Energiezufuhrabschnitt zumindest teilweise abschirmen, wenn dies dem Schutz
des zweiten Energiezufuhrabschnitts dient, und den zweiten Energiezufuhrabschnitt
freigeben, wenn eine durch den zweiten Energiezufuhrabschnitt bereitgestellte Energie
auf ein Beschichtungsmaterial einwirken soll.
[0024] Ferner stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, das die Schritte umfasst: Zuführen
des Beschichtungsmaterial, sodass das Beschichtungsmaterial entlang eines ersten Energiezufuhrabschnitts
und eines zweiten Energiezufuhrabschnitts der Beschichtungsvorrichtung bewegt wird,
und Bewegen einer Abschirmeinrichtung in eine erste Position, sodass die Abschirmeinrichtung
den zweiten Energiezufuhrabschnitt zumindest teilweise abschirmt.
[0025] Durch das beschriebene Verfahren kann die Lebensdauer der Beschichtungsvorrichtung
erhöht werden. Insbesondere kann der zweite Energiezufuhrabschnitt vor Verschmutzungen
geschützt und somit ein fehlerfreier Betrieb gewährleistet werden.
[0026] Es ist bevorzugt, dass im Rahmen des Verfahrens eine Beschichtungsvorrichtung gemäß
einem der zuvor genannten Aspekte zum Einsatz kommt.
[0027] Insbesondere wird ein Beschichtungsmaterial durch einen Bereich bewegt, an den der
erste Energiezufuhrabschnitt und der zweite Energiezufuhrabschnitt angrenzen.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass, wenn ein vorderer
Endabschnitt des Beschichtungsmaterials erfasst wird (insbesondere mittels eines Drehgebers),
die Abschirmeinrichtung in eine zweite Position bewegt wird, in der der zweite Energiezufuhrabschnitt
auf ein Beschichtungsmaterial, insbesondere eine Dekorseite, einwirken kann. Somit
kann der zweite Energiezufuhrabschnitt punktgenau auf das Beschichtungsmaterial einwirken.
[0029] Insbesondere wenn sich ein vorderer Endabschnitt des Beschichtungsmaterials dem Bereich
der Beschichtungsvorrichtung nähert, der vordere Endabschnitt des Beschichtungsmaterials
von einer Erfassungseinrichtung (insbesondere Drehgeber) erfasst wird und das Beschichtungsmaterial
eine Strecke zwischen der Erfassungseinrichtung und einer Andruckeinrichtung (insbesondere
Andruckrolle) zurückgelegt hat (die zweite Energiezufuhreinrichtung kann durch das
Beschichtungsmaterial von der ersten Energiezufuhreinrichtung getrennt werden), wird
die Abschirmeinrichtung, insbesondere entlang einer Führung einer Führungseinrichtung,
in eine zweite Position bewegt, sodass der zweite Energiezufuhrabschnitt auf eine
Dekorseite des Beschichtungsmaterials B einwirken kann.
[0030] Ferner kann es vorgesehen sein, dass, bevor ein hinterer Endabschnitt des Beschichtungsmaterials
aus dem Bereich zwischen einem ersten Energiezufuhrabschnitt und einem zweiten Energiezufuhrabschnitt
herausbewegt wird, die Abschirmeinrichtung in die erste Position bewegt wird, sodass
die Abschirmeinrichtung den zweiten Energiezufuhrabschnitt zumindest teilweise gegenüber
dem ersten Energiezufuhrabschnitt abschirmt und somit den zweiten Energiezufuhrabschnitt
schützt.
[0031] Die Abschirmeinrichtung wird somit in die erste Position bewegt, bevor ein Ende des
Beschichtungsmaterials - bezogen auf die Vorschubrichtung - den Bereich zwischen dem
ersten Energiezufuhrabschnitt und dem zweiten Energiezufuhrabschnitt erreicht. Somit
ist der zweite Energiezufuhrabschnitt stets entweder durch Beschichtungsmaterial oder
durch die Abschirmeinrichtung von vom ersten Energiezufuhrabschnitt, insbesondere
von einem Luftstrom durch Auslassöffnungen des ersten Energiezufuhrabschnitts, räumlich
getrennt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032] Weitere Merkmale und Vorteile einer Vorrichtung, einer Verwendung und/oder eines
Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Von diesen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Beschichtungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt die in Fig. 1 dargestellte Beschichtungsvorrichtung in einer Beschichtungsmaschine
mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines Beschichtungsmaterials, wobei zur
Veranschaulichung ein erster Energiezufuhrabschnitt der Beschichtungsvorrichtung weggelassen
wurde.
- Fig. 3
- zeigt eine Draufsicht der Beschichtungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform, wobei
eine Abschirmeinrichtung der Beschichtungsvorrichtung in einer ersten Position befindlich
ist.
- Fig. 4
- zeigt eine Draufsicht der Beschichtungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform, wobei
die Abschirmeinrichtung der Beschichtungsvorrichtung in einer zweiten Position befindlich
ist.
Beschreibung von Ausführungsformen
[0033] Anhand der beigefügten Figuren wird eine Ausführungsform einer Beschichtungsvorrichtung
1 beschrieben. Die Beschichtungsvorrichtung ist eingerichtet, ein streifenförmiges
Beschichtungsmaterial B an einer Schmalfläche eines plattenförmigen Werkstücks aufzubringen.
Die Schmalfläche des Werkstücks kann dabei eine ebene Fläche ausbilden oder mit einer
Kontur, wie einem Radius, versehen sein.
[0034] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Beschichtungsvorrichtung 1, wobei
eine Transportrichtung R mit einem Pfeil angedeutet ist. In Figur 2 eine Beschichtungsmaschine
100 mit der in Figur 1 dargestellten Beschichtungsvorrichtung 1 zusammen mit einer
Erfassungseinrichtung 60 zum Erfassen eines Endabschnitt eines Beschichtungsmaterials
B dargestellt, wobei in Figur 2 zur Veranschaulichung ein erster Energiezufuhrabschnitt
10 der Beschichtungsvorrichtung 1 weggelassen wurde.
[0035] Die Erfassungseinrichtung 60 weist einen Drehgeber 61 auf, der mit einer Rolle 62
in Verbindung steht. Wird ein Beschichtungsmaterial B entlang der Transportrichtung
R bewegt und treibt das Beschichtungsmaterial B die Rolle 62 an, wird diese Bewegung
vom Drehgeber 61 erfasst.
[0036] Ein plattenförmiges Werkstück ist aus Holz, einem holzähnlichen oder einem sonstigen
Werkstoff ausgebildet. Insbesondere handelt es sich um ein Möbelteil, ein Paneel oder
ähnliches.
[0037] Das streifenförmige Beschichtungsmaterial B ist beispielsweise ein Furnier oder aus
einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Das Beschichtungsmaterial weist ein Haftmittel
oder eine aktivierbare Schicht an einer Seite auf, wobei das Beschichtungsmaterial
B an dieser Seite mit einem Werkstück verbunden wird. Die entgegengesetzte Seite des
Beschichtungsmaterials B wird als Sichtseite oder Dekorseite bezeichnet.
[0038] Die Beschichtungsvorrichtung 1 umfasst einen ersten Energiezufuhrabschnitt 10 sowie
einen zweiten Energiezufuhrabschnitt 20, die beabstandet zueinander angeordnet sind.
Durch einen Bereich zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt 10 und dem zweiten
Energiezufuhrabschnitt 20 kann das Beschichtungsmaterial B geführt und von den Energiezufuhrabschnitten
mit Energie beaufschlagt werden.
[0039] Die vom ersten Energiezufuhrabschnitt 10 bereitgestellte Energie dient dabei der
Aktivierung des Haftmittels oder der aktivierbaren Schicht des Beschichtungsmaterials
B. Der zweite Energiezufuhrabschnitt 20 kann das Beschichtungsmaterial B bei Bedarf
von der Dekorseite erwärmen, um das Beschichtungsmaterial B biegsamer zu machen. Somit
kann das Beschichtungsmaterial auch über eine Kontur am Werkstück, wie einem Radius,
gebogen werden.
[0040] Der ersten Energiezufuhrabschnitt 10 umfasst ein Gehäuse 11, das an der zum zweiten
Energiezufuhrabschnitt 20 weisenden Seite mit mehreren Auslassöffnungen 12 versehen
ist. Durch die Auslassöffnung 12 kann Heißluft, die im Gehäuse 11 des ersten Energiezufuhrabschnitts
zugeführt oder, gemäß einer Modifikation, im Gehäuse 11 erzeugt wird, in den Bereich
zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt 10 und dem zweitem Energiezufuhrabschnitt
20 gelangen.
[0041] Obwohl der erste Energiezufuhrabschnitt 10 gemäß der Ausführungsform Heißluft bereitstellt,
kann es gemäß einer Modifikation vorgesehen sein, dass der erste Energiezufuhrabschnitt
eine Laserquelle, eine Infrarotquelle, eine Mikrowellenquelle oder eine Plasmaquelle
aufweist oder Energie einer solchen Energiequelle bereitstellt.
[0042] Der zweite Energiezufuhrabschnitt 20 weist im Ausführungsbeispiel einen Infrarot-Strahler
auf, dessen Wirkseite 21 in Richtung des ersten Energiezufuhrabschnitts 10 weist.
Die Wirkseite 21 des einen Infrarot-Strahlers aufweisenden zweiten Energiezufuhrabschnitt
20 umfasst eine Glasplatte, durch die die vom Infrarot-Strahler erzeugte Energie gelangt.
[0043] Obwohl der zweite Energiezufuhrabschnitt 20 gemäß der Ausführungsform einen Infrarot-Strahler
aufweist, kann es gemäß einer Modifikation vorgesehen sein, dass der zweite Energiezufuhrabschnitt
20 eine Laserquelle, eine Heißluftquelle, eine Mikrowellenquelle oder eine Plasmaquelle
aufweist oder Energie einer solchen Energiequelle bereitstellt.
[0044] Ferner umfasst die Beschichtungsvorrichtung 1 eine Abschirmeinrichtung 30, die an
einem bewegbaren Schlitten 31 montiert ist und mit einem Pneumatikzylinder 35 (Antriebseinrichtung)
bewegbar ist. Die Abschirmeinrichtung 30 ist vorzugsweise als gebogener Abschirmschild
ausgebildet, der sich in einer vertikalen Richtung erstreckt.
[0045] Der Schlitten 31 wird von einer kurvenförmigen Führung 32a einer Führungseinrichtung
32 aufgenommen, sodass der Schlitten 31, und damit die Abschirmeinrichtung 30, entlang
einer kurvenförmigen Bahn bewegbar ist. Die kurvenförmige Bahn erstreckt sich dabei
abschnittsweise um den zweiten Energiezufuhrabschnitt 20, sodass die Abschirmeinrichtung
30 um den zweiten Energiezufuhrabschnitt 20 geschwenkt werden kann.
[0046] Die Beschichtungsvorrichtung 1 umfasst ferner einen Abstützabschnitt 40, über den
das Beschichtungsmaterial B in den Bereich zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt
10 und dem zweiten Energiezufuhrabschnitt 20 geleitet und abgestützt wird. An einer
Auslassseite des Bereichs zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt 10 und dem zweiten
Energiezufuhrabschnitt 20 ist eine Andruckeinrichtung 50 (Andruckrolle) angeordnet,
mit der das Beschichtungsmaterial B an einem Werkstück aufgebracht werden kann.
[0047] Nachfolgend wird der Betrieb der Beschichtungsvorrichtung 1 beschrieben.
[0048] Um ein Beschichtungsmaterial B an einem Werkstück (nicht gezeigt) aufzubringen, wird
das Beschichtungsmaterial B zur Beschichtungsvorrichtung 1 geführt und durch den Abstützabschnitt
40 abgestützt.
[0049] Bevor das Beschichtungsmaterial B in einen Bereich zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt
10 und dem zweiten Energiezufuhrabschnitt 20 gelangt, befindet sich die Abschirmeinrichtung
30 in einer ersten Position (siehe auch Figur 3), in der die Abschirmeinrichtung 30
zumindest abschnittsweise zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt 10 und dem zweiten
Energiezufuhrabschnitt 20 angeordnet ist und somit den zweiten Energiezufuhrabschnitt
20 abschirmt.
[0050] Sobald sich ein vorderer Endabschnitt des Beschichtungsmaterials B dem Bereich der
Beschichtungsvorrichtung 1 nähert, von der Erfassungseinrichtung 60 erfasst wird und
das Beschichtungsmaterial B die Strecke zwischen der Erfassungseinrichtung 60 und
der Andruckrolle 50 zurückgelegt hat (die zweite Energiezufuhreinrichtung 20 wird
durch das Beschichtungsmaterial B von der ersten Energiezufuhreinrichtung 10 getrennt),
wird die Abschirmeinrichtung 30 mittels eines Pneumatikzylinders 35 (Antriebseinrichtung)
entlang der Führung 32a der Führungseinrichtung 32 in eine zweite Position bewegt,
sodass der zweite Energiezufuhrabschnitt 20 auf eine Dekorseite des Beschichtungsmaterials
B einwirken kann. Von der gegenüberliegenden Seite wirkt der erste Energiezufuhrabschnitt
10 auf eine Seite des Beschichtungsmaterials B, an der ein Haftmittel oder eine aktivierbare
Schicht des Beschichtungsmaterials B vorgesehen ist.
[0051] Die Abschirmeinrichtung 30 bleibt in der zweiten Position (siehe auch Figur 4), bis
sich ein hinterer Endabschnitt des Beschichtungsmaterials B der Beschichtungsvorrichtung
1 nähert und von der Erfassungseinrichtung 60 erfasst wird, dass kein weiteres Beschichtungsmaterial
B die Rolle 62 antreibt. In dieser Situation wird die Abschirmeinrichtung 30 mittels
des Pneumatikzylinders 35 in die erste Position bewegt, in der die Abschirmeinrichtung
30 den zweiten Energiezufuhrabschnitt 20 zumindest teilweise gegenüber dem ersten
Energiezufuhrabschnitt 10 abschirmt. Somit wird der zweite Energiezufuhrabschnitt
20 geschützt, bis ein weiteres Beschichtungsmaterial durch die Beschichtungsvorrichtung
1 an einem Werkstück aufgebracht werden soll.
1. Beschichtungsvorrichtung (1), umfassend:
einen ersten Energiezufuhrabschnitt (10) und einen zweiten Energiezufuhrabschnitt
(20), die so angeordnet sind, dass der erste Energiezufuhrabschnitt (10) und der zweite
Energiezufuhrabschnitt (20) auf ein Beschichtungsmaterial (B) einwirken können, und
eine Abschirmeinrichtung (30), die in eine erste Position bewegbar ist, in der die
Abschirmeinrichtung (30) den zweiten Energiezufuhrabschnitt (20) zumindest teilweise
abschirmt.
2. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei der erste Energiezufuhrabschnitt
(10) und der zweite Energiezufuhrabschnitt (20) gegenüberliegend angeordnet sind.
3. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Abschirmeinrichtung (30) in der ersten Position zwischen dem ersten Energiezufuhrabschnitt
(10) und dem zweiten Energiezufuhrabschnitt (20) angeordnet ist.
4. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der
erste Energiezufuhrabschnitt (10) zum Zuführen von Heißluft eingerichtet ist,
und/oder der zweite Energiezufuhrabschnitt (20) zum Zuführen von Infrarotstrahlung
eingerichtet ist.
5. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der
erste Energiezufuhrabschnitt (10) eine Heißluftquelle aufweist,
und/oder der zweite Energiezufuhrabschnitt (20) eine Infrarotquelle aufweist.
6. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend
eine Antriebseinrichtung, insbesondere einen Pneumatikzylinder, zum Bewegen der Abschirmeinrichtung
(30) .
7. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend
eine Führungseinrichtung (32) zum Führen der Abschirmeinrichtung (30) zwischen der
ersten Position und einer zweiten Position.
8. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 7, wobei die Abschirmeinrichtung (30)
in der zweiten Position gegenüber der ersten Position um 60-90° verschwenkt ist.
9. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 7 oder 8, wobei die Führungseinrichtung
(32) eine kurvenförmige Führung (32a) aufweist, wobei die Abschirmeinrichtung (30)
an einem Schlitten (33) vorgesehen ist, der entlang der Führung (32a) bewegbar ist.
10. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Abschirmvorrichtung (30) mindestens einen Anschluss zum Einleiten eines Gases, vorzugsweise
Luft, mit einem Druckniveau über dem in der Umgebung herrschenden Atmosphärendrucks,
sowie einen als Hohlraum ausgeführten Körper zum Leiten des Gases aufweist, wobei
der Hohlraum eine oder mehrere Öffnungen zum Ausleiten des Gases in Richtung des zweiten
Energiezufuhrabschnitts (20) aufweist.
11. Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die
Abschirmvorrichtung eine Bürste zum Reinigen des zweiten Energiezufuhrabschnitts (20)
enthält, die in Richtung des zweiten Energiezufuhrabschnitts (20) ausgerichtet ist.
12. Beschichtungsmaschine (100), umfassend eine Beschichtungsvorrichtung (1) gemäß einem
der vorangegangenen Ansprüche und eine Erfassungseinrichtung (60) zum Erfassen eines
Beschichtungsmaterials.
13. Verfahren zum Betrieb einer Beschichtungsvorrichtung (1), umfassend die Schritte:
Zuführen des Beschichtungsmaterials (B), sodass ein erster Energiezufuhrabschnitt
(10) und ein zweiter Energiezufuhrabschnitt (20) der Beschichtungsvorrichtung (1)
auf das Beschichtungsmaterial (B) einwirken können,
und
Bewegen einer Abschirmeinrichtung (30) in eine erste Position, sodass die Abschirmeinrichtung
(30) den zweiten Energiezufuhrabschnitt (20) zumindest teilweise abschirmt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, wobei, wenn ein vorderer Endabschnitt des Beschichtungsmaterials
(B) erfasst wird, die Abschirmeinrichtung (30) in eine zweite Position bewegt wird,
in der der zweite Energiezufuhrabschnitt (20) auf ein Beschichtungsmaterial, insbesondere
eine Dekorseite, einwirken kann.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, wobei, bevor ein hinterer Endabschnitt des Beschichtungsmaterials
(B) aus dem Bereich zwischen einem ersten Energiezufuhrabschnitt (10) und einem zweiten
Energiezufuhrabschnitt (20) herausbewegt wird, die Abschirmeinrichtung (30) in die
erste Position bewegt wird, sodass die Abschirmeinrichtung (30) den zweiten Energiezufuhrabschnitt
(20) zumindest teilweise gegenüber dem ersten Energiezufuhrabschnitt (10) abschirmt.