[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer modularen Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug. Die Erfindung betrifft ferner eine
dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend hergestellte Dachbaugruppe.
[0002] Im Fahrzeugbau im Schienenfahrzeugbereich bestehen für nahezu alle Baugruppen des
Fahrzeugs hohe Anforderungen an Steifigkeit und Gewicht der Baugruppen. Die Dachbaugruppe
eines Schienenfahrzeugs muss somit die nötige Steifigkeit und Belastbarkeit aufweisen,
um den im Betrieb und während der Wartung des Fahrzeugs auftretenden Kräften standhalten
zu können. Daneben muss die Dachbaugruppe Gewichtsbeschränkungen erfüllen, um ein
unnötig hohes Gewicht des Schienenfahrzeugs vermeiden zu können. Darüber hinaus sind
Fertigungsprozesse von Baugruppen des Schienenfahrzeugs wirtschaftlichen Aspekten
unterworfen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen
einer modularen Dachbaugruppe für einen Wagenkaten für ein Schienenfahrzeug und eine
entsprechend hergestellte Dachbaugruppe bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Herstellen einer modularen Dachbaugruppe
für eines Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs und durch die Dachbaugruppe gemäß den
unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der untergeordneten
Ansprüche.
[0005] Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen einer modularen
Dachbaugruppe für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug bereitgestellt, wobei
wenigstens zwei plattenförmig ausgebildete Dachelemente bereitgestellt werden, und
wobei die wenigstens zwei Dachelemente über ein Laserschweißprozess an jeweils zwei
Längsenden der plattenförmigen Dachelemente miteinander fixiert und zu der modularen
Dachbaugruppe zusammengefügt werden.
[0006] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass ein verbessertes Verfahren
zum Herstellen einer modularen Dachbaugruppe für einen Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs
bereitgestellt werden kann. Indem die Dachbaugruppe für den Wagenkaste des Schienenfahrzeugs
in modularer Bauweise bestehend aus wenigstens zwei miteinander verbindbaren plattenförmigen
Dachelementen verwendet wird, kann eine Gesamtlänge der einzelnen Dachelemente substantiell
gegenüber der Gesamtlänge der Dachbaugruppe verringert werden. Hierdurch können zur
Fertigung der Dachbaugruppe kostenintensive Spezialfertigungsvorrichtungen vermieden
werden, die für die Fertigung einer einstückigen Dachbaugruppe, die bei Schienenfahrzeugen
üblicher Bauweise eine Länge im zweistelligen Meterbereich aufweist, benötigt werden.
Die Bearbeitung der einzelnen Dachelemente, die auf eine maximale Länge von unter
5 - 6 m reduziert werden kann, kann somit auf standardmäßigen Verarbeitungsvorrichtungen
ausgeführt werden. Hierzu kann das Verfahren zum Herstellen zum einen technisch vereinfacht
werden und zum anderen kostengünstiger gestaltet werden. Durch die Fixierung der wenigstens
zwei Dachelemente miteinander zum Bilden der Dachbaugruppe über Laserschweißtechniken
kann erreicht werden, dass aufgrund der zum Laserschweißen benötigten geringeren Streckenenergie
im Vergleich zum standardmäßigen MAG-Schweißen die Dachelemente in geringerer Wandstärke
ausgebildet werden können, da ein Durchbrennen der Dachelemente mit verringerter Wandstärke
beim Laserschweißen nicht zu befürchten ist. Dies ermöglicht somit die Herstellung
einer gewichtsreduzierten Dachbaugruppe.
[0007] Nach einer Ausführungsform wird wenigstens ein Dachelement auf einer Oberseite des
plattenförmigen Dachelements mit wenigstens einer entlang einer Längsrichtung des
Dachelements verlaufenden Sicke versehenen.
[0008] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass über die wenigstens eine
entlang der Längsrichtung verlaufende Sicke eine in Längsrichtung des jeweiligen Dachelements
gerichtete Steifigkeit des Dachelements verstärkt werden kann. Hierdurch können die
Wandstärken der plattenförmigen Dachelemente weiter reduziert werden, ohne dass Einbußen
der Belastbarkeit der derart konstruierten Dachbaugruppe zu befürchten sind.
[0009] Nach einer Ausführungsform wird wenigstens ein Dachelement mit wenigstens einer entlang
einer Querrichtung des Dachelements verlaufenden Querverstrebung und/oder mit wenigstens
einer entlang einer Längsrichtung des Dachelements verlaufenden Längsverstrebung versehen.
[0010] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass die Belastbarkeit bzw.
Steifigkeit des Dachelements weiter erhöht werden kann. Insbesondere kann eine Belastbarkeit
bzw. Steifigkeit in einer Querrichtung des Dachelements verbessert werden.
[0011] Nach einer Ausführungsform wird die wenigstens eine Querverstrebung und/oder die
wenigstens eine Längsverstrebung an einer Unterseite des Dachelements durch Laserschweißen
fixiert.
[0012] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass durch Verwenden des Laserschweißens
zum Fixieren der Querverstrebungen bzw. Längsverstrebungen an der Unterseite des Dachelements
gegenüber dem standardmäßigen Punktschweißen eine verstärkte Fixierung der Verstrebungen
am Dachelement bewirkt werden kann, indem kontinuierliche Schweißnähte zwischen den
Verstrebungen und den Dachelementen erzeugbar sind. Darüber hinaus können wie beim
Punktschweißen üblich Materialverdopplungen vermieden werden, indem die Verstrebungen
unmittelbar mittels einer durchgehenden Laserschweißnaht zwischen Fixierungskanten
der Verstrebungen und den jeweiligen Dachelementen fixiert werden können. Durch Vermeidung
der Materialverdopplungen, die beim Punktschweißen dadurch entstehen, dass die zu
verschweißenden Quer- bzw. Längsverstrebungen wenigstens teilweise zum Dachelement
parallel verlaufende Flächen aufweisen, kann durch das Laserschweißen, bei dem parallel
verlaufende Flächen der Verstrebungen nicht benötigt werden und die Verstrebungen
direkt über die jeweiligen Fixierungskanten am Dachelement fixiert werden, eine Korrosion
zwischen derart parallel verlaufenden Flächen der Verstrebungen und der Dachelemente
vermieden werden. Hierdurch kann die Belastbarkeit und die Langlebigkeit der Dachbaugruppe
erhöht werden.
[0013] Nach einer Ausführungsform wird das Dachelement mit einer Mehrzahl von Querverstrebungen
versehen, wobei die Mehrzahl von Querverstrebungen jeweils durch einen einheitlichen
Abstand zueinander beabstandet sind.
[0014] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass eine in den Raum zwischen
den parallel verlaufenden Querverstrebungen einzubringende Isolierung vereinheitlicht
werden kann. Die Isolierungsmasse kann somit auf Einheitsgrößen geformt werden, wodurch
die Isolierung der Dachbaugruppe vereinfacht werden kann.
[0015] Nach einer Ausführungsform wird wenigstens ein Dachelement an vorgegebenen Randabschnitten
des Dachelements durch Laserschneiden mit einer Besäumung versehen.
[0016] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass eine Weiterverarbeitung
der Dachelemente zur modularen Dachbaugruppe durch die Besäumung vereinfacht wird.
Durch die Verwendung des Laserschneidens kann eine präzise und schnell durchzuführende
Besäumung erreicht werden.
[0017] Nach einer Ausführungsform wird in wenigstens ein Dachelement ein tailored Blank
eingebracht, wobei das tailored Blank mittels Laserschweißen fluchtend in eine Ausnehmung
der Besäumung an einem Rand des Dachelements fixiert wird.
[0018] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass eine individuelle Verstärkung
der Belastbarkeit der einzelnen Dachelemente ermöglicht wird. Durch die Einbringung
von tailored Blanks an vorbestimmten Stellen innerhalb der Dachelemente, an denen
eine erhöhte Belastung der Dachbaugruppe innerhalb des Schienenfahrzeugs auftritt,
kann die Belastbarkeit der gesamten Dachbaugruppe erhöht werden. Durch das Einbringen
der tailored Blanks in entsprechend hierfür ausgelegte Ausnehmungen mittels Laserschweißens
können die tailored Blanks fluchtend in die plattenförmigen Dachelemente eingefügt
werden. Hierdurch können eine Materialverdopplung und die damit auftretenden Probleme
der Korrosion wie auch des erhöhten Gewichts vermieden werden.
[0019] Nach einer Ausführungsform wird wenigstens ein Dachelement mit wenigstens einer entlang
der Querrichtung verlaufenden Wölbung bombiert.
[0020] Hierdurch kann der technische Vorteil einer weiteren Erhöhung der Belastbarkeit der
Dachbaugruppe insbesondere in Längsrichtung erreicht werden. Gemäß einer Ausführungsform
kann in ein Dachelement eine Mehrzahl von Wölbungen bombiert werden.
[0021] Nach einer Ausführungsform werden das Verschweißen der wenigstens zwei Dachelemente
zu der Dachbaugruppe und das Verschweißen der Querverstrebungen und der Längsverstrebungen
und das Bombieren in einer Aufspannung der wenigstens zwei Dachelemente in einer entsprechenden
Aufspannvorrichtung ausgeführt.
[0022] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass eine Vereinfachung des
Verfahrens zum Herstellen der Dachbaugruppe ermöglicht ist, indem die angeführten
Herstellungsschritte in einer Aufspannung der Dachelemente ausgeführt werden können.
Die Herstellung der Dachbaugruppe kann somit an einer Fertigungsstelle durchgeführt
bzw. abgeschlossen werden, ohne dass die Dachelemente für verschiedene Fertigungsschritte
an unterschiedliche Fertigungsstellen transportiert werden müssen. Hierdurch kann
neben der Vereinfachung das Verfahren zur Herstellung zusätzlich beschleunigt und
kosteneffizienter gestaltet werden.
[0023] Nach einer Ausführungsform werden die wenigstens zwei Dachelemente mit jeweils einem
Dachabschluss versehen, wobei die zwei Dachabschlüsse an jeweils zwei einander gegenüberliegenden
Längsenden der zwei Dachelemente mittels Laserschweißen fixiert werden, und wobei
die zwei Dachabschlüsse jeweils zwei Längsenden der Dachbaugruppe bilden und zur Fixierung
der Dachbaugruppe in einem Schienenfahrzeug dienen.
[0024] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass über den Dachabschluss
eine Fixierung der fertiggestellten Dachbaugruppe innerhalb des Schienenfahrzeugs
ermöglicht ist.
[0025] Nach einer Ausführungsform werden die wenigstens zwei Dachelemente entlang der Längsrichtung
mit planaren Randbereichen versehen, wobei die planaren Randbereich nicht von der
Bombierung der Dachelemente betroffen ist.
[0026] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass über den planaren Randbereich,
der von der Bombierung nicht betroffen ist und sich entlang einem Seitenrand der Dachelemente
bzw. der modularen Dachbaugruppe erstreckt, die Dachbaugruppe durch Auflegen der planaren
Randbereiche auf eine entsprechend planare Auflage eines Dachlangträgers einer Seitenwand
eines Schienenfahrzeugs fixiert werden kann. Hierdurch ist eine einfache Fixierung
der Dachbaugruppe am Dachlangträger ermöglicht.
[0027] Nach einer Ausführungsform wird wenigstens ein Dachelement durch Laserverschweißen
von zwei Teilplatten gefertigt, wobei das Laserschweißen der zwei Teilplatten vor
dem Besäumen, dem Prägen der Sicken, dem Verschweißen der Längsverstrebungen und der
Querverstrebungen, dem Bombieren, dem Verschweißen der wenigstens zwei Dachelemente
und dem Anbringen der Dachabschlüsse ausgeführt wird.
[0028] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass zum Herstellen der Dachelemente
Platten bzw. Bleche einer Standardgröße verwendet werden können. Die Ausmaße der Teilplatten
bzw. der Bleche können hierbei eine Länge von zum Beispiel ca. 3 m bzw. 2,7 m und
eine Breite von Beispielsweise ca. 1 m bzw. 90 cm aufweisen. Die Teilplatten bzw.
Bleche und damit verbunden die Dachelemente können ferner eine Wandstärke bzw. -dicke
von zum Beispiel 1,2 mm aufweisen.
[0029] Nach einer Ausführungsform werden die wenigstens zwei Dachelemente jeweils mit einheitlichen
Ausmaßen ausgebildet, und wobei die Ausmaße eine Länge, eine Breite und eine Dicke
der plattenförmig ausgebildeten Dachelemente umfassen.
[0030] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass durch die einheitlichen
Ausmaße der Dachelemente die einzelnen Fertigungsschritte zur Herstellung der Dachbaugruppe
auf einheitlichen Fertigungsplätzen ausgeführt werden können. Hierdurch kann die Herstellung
der Dachbaugruppe weiter vereinfacht werden.
[0031] Nach einer Ausführungsform wird wenigstens ein Dachelement durch Laserschneiden mit
wenigstens einem Ausschnitt versehend.
[0032] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass durch das Versehen der
Dachelemente mit Ausschnitten die Dachbaugruppe für das Einsetzen von Belüftungselementen
oder das Durchführen von weiteren Komponenten durch die Dachbaugruppe ausgebildet
ist.
[0033] Nach einer Ausführungsform wird an dem wenigstens einen Ausschnitt mittels Laserschweißen
ein Dachkragen fixiert.
[0034] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass durch die Dachkrägen
der Ausschnitte die Führung der durch die Dachbaugruppe zu führenden Komponenten verbessert
ist.
[0035] Nach einer Ausführungsform sind die Dachelemente jeweils aus einem Metallwerkstoff
gefertigt.
[0036] Hierdurch kann der technische Vorteil erreicht werden, dass eine stabile und belastbare
Dachbaugruppe bereitgestellt werden kann.
[0037] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Dachbaugruppe für einen Wagenkasten
eines Schienenfahrzeugs mit wenigstens zwei zur Dachbaugruppe zusammengefügten Dachelementen
bereitgestellt, wobei die Dachbaugruppe nach dem Verfahren zum Herstellen einer Dachbaugruppe
für ein Schienenfahrzeug nach einer der voranstehenden Ausführungsformen gefertigt
ist.
[0038] Hierdurch kann eine verbesserte Dachbaugruppe für ein Schienenfahrzeug bereitgestellt
werden mit den oben genannten technischen Vorteilen.
[0039] Die oben beschriebenen Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise,
wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich durch die Erläuterungen
der folgenden, stark vereinfachten, schematischen Darstellungen bevorzugter Ausführungsbeispiele.
Hierbei zeigen jeweils:
FIG 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer modularen Dachbaugruppe für
ein Schienenfahrzeug gemäß einer Ausführungsform;
FIG 2 eine schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer Ausführungsform;
FIG 3 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 4 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 5 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 6 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 7 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 8 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 9 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare Dachbaugruppe
für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform;
FIG 10 eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements für eine modulare
Dachbaugruppe für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren
Ausführungsform;
FIG 11 eine schematische Draufsicht auf eine modulare Dachbaugruppe für einen Wagenkasten
für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
FIG 12 eine weitere schematische perspektivische Ansicht einer modularen Dachbaugruppe
für einen Wagenkastens eines Schienenfahrzeugs gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0040] FIG 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer modularen Dachbaugruppe
100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer Ausführungsform.
[0041] In der gezeigten Ausführungsform weist die modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten
für ein Schienenfahrzeug vier Dachelemente 101 auf, ein erstes Dachelement 101A, ein
zweites Dachelement 101B, ein drittes Dachelement 101C und ein viertes Dachelement
101D. Die Dachelemente 101 sind jeweils an Längsenden 103 der Dachelemente 101 über
Laserschweißnähte 102 miteinander verbunden.
[0042] In der gezeigten Ausführungsform weisen die einzelnen Dachelemente 101 einheitliche
Ausmaße auf und weisen jeweils eine Länge von 3 bis 4 m und eine Breite in einer Querrichtung
y von ca. 2 m auf. Die Gesamtlänge in Längsrichtung x der Dachbaugruppe 100 liegt
somit zwischen 3 und 30 m, was einer Standardlänge eines Wagenkastens eines Schienenfahrzeugs,
beispielsweise einer Straßenbahn, entspricht.
[0043] In der gezeigten Ausführungsform weisen die Dachelemente 101 jeweils eine Mehrzahl
von entlang der Längsrichtung x verlaufenden Sicken 107 auf, die jeweils parallel
zueinander beabstandet sind. Ferner weisen die Dachelemente 101 eine Mehrzahl von
entlang der Querrichtung y verlaufenden Querverstrebungen 109 auf, die parallel zueinander
beabstandet sind. In der gezeigten Ausführungsform weisen ferner das zweite Dachelement
101B, das dritte Dachelement 101C und das vierte Dachelement 101D eine Mehrzahl von
tailored Blanks 115 auf, die jeweils an Seitenrändern 104 der Dachelemente 101B, 101C,
101D angeordnet sind. Darüber hinaus weisen das erste Dachelement 101A, das dritte
Dachelement 101C und das vierte Dachelement 101D jeweils eine Mehrzahl von Ausschnitten
127 auf, die jeweils zum Durchführen von Komponenten des Schienenfahrzeugs durch die
Dachbaugruppe 100, beispielsweise von Belüftungseinrichtungen, oder Kabeln dienen.
Verschiedene der Ausschnitte 127 sind mit entsprechenden Dachkrägen 129 versehen.
[0044] In der gezeigten Ausführungsform ist die Dachbaugruppe 100 in einer perspektivischen
Draufsicht dargestellt, sodass die Oberseiten 105 der Dachelemente 101 dargestellt
sind. Erfindungsgemäß sind die Querverstrebungen 109 an den in der FIG 1 nicht gezeigten
Unterseiten der Dachelemente 101 angebracht, sodass in FIG 1 die Ausbildung der Querverstrebungen
109 lediglich schematisch angedeutet ist.
[0045] Die gezeigte Dachbaugruppe 100 ist in FIG 1 lediglich beispielhaft dargestellt und
insbesondere kann die Anzahl der über Laserschweißen miteinander verbundenen Dachelemente
101 von der hier gezeigten Anzahl abweichen. Darüber hinaus kann die Anzahl der längsverlaufenden
Sicken 107 bzw. der querverlaufenden Querverstrebungen 109 bzw. die Beabstandung der
Sicken 107 bzw. Querverstrebungen 109 zueinander abweichen. Darüber hinaus kann die
Anzahl bzw. Anordnung und Ausformung der tailored Blanks 115 von der hier gezeigten
Ausführungsform abweichen. Analog kann die Ausbildung bzw. Anordnung der Ausschnitte
127 und der dazugehörigen Dachkrägen 129 von der hier dargestellten Ausführung abweichen.
Gleiches gilt für die Ausgestaltung der Dachelemente 101 und insbesondere die Form
der Dachelemente 101, die in der gezeigten Ausführungsform für die zweiten bis vierten
Dachelemente 101B, 101C, 101D eine rechtwinklige Form und für das erste Dachelement
101A eine rechtwinklige Form mit einer trapezförmigen Verjüngung vorsieht, abweichen.
Die Ausmaße bzw. Formgestaltung der Dachelemente 101 und damit verbunden der modularen
Dachbaugruppe 100 kann hierbei je nach Verwendung und des jeweiligen Fahrzeugtyps
des Schienenfahrzeugs entsprechend von dem hier gezeigten Beispiel abweichen.
[0046] Basierend auf den folgenden FIGN 2 bis 10 werden einzelne Herstellungsschritte gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer modularen Dachbaugruppe 100 illustriert
und erläutert.
[0047] FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine modulare
Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer Ausführungsform.
[0048] Zum Herstellen einer modularen Dachbaugruppe 100 mit einer Mehrzahl von Dachelementen
101 können die einzelnen Dachelemente 101 zunächst aus einer Mehrzahl von Teilplatten
126 bereitgestellt werden. Die Teilplatten 126 können hierzu entlang einem Seitenrand
104 der jeweiligen Teilplatten 126 mittels einer Laserschweißnaht 102 zu einem plattenförmigen
Dachelement 101 zusammengefügt werden. Die Teilplatten 126 können durch Ausführen
des Laserschweißens in Form eines Stumpfstoßes miteinander verbunden werden. Die einzelnen
Teilplatten 126 können hierbei als Metallbleche ausgebildet sein und Standardmaßen
entsprechen. Die derart ausgebildeten Dachelemente 101 können somit mit einheitlichen
Längen L und einheitlichen Breiten B ausgebildet sein. Die Länge L eines derart bereitgestellten
Dachelements 101 kann beispielsweise ca. 2,7 bis 3 m aufweisen, während die Breite
B des Dachelements 101 ca. 1,8 bis 2 m aufweisen kann. Die Wandstärken bzw. Dicken
der als Metallbleche ausgebildeten Teilplatten 126 können ca. 0,8mm bis 2,5mm umfassen.
Durch das Verschweißen der einzelnen Teilplatten 126 zu einem Dachelement 101 durch
einen Laserschweißprozess können derart dünnwandige Bleche verwendet werden, wodurch
eine Gewichtsreduktion der gesamten Dachbaugruppe 100 erzielt werden kann.
[0049] Alternativ zu der hier gezeigten Ausführungsform können die Dachelemente 101 in von
den hier genannten Ausmaßen abweichenden Ausmaßen ausgebildet sein. Insbesondere können
die Dachelemente 101 aus einer von der hier gezeigten Anzahl von Teilplatten 126 abweichenden
Anzahl von Teilplatten 126 ausgebildet sein.
[0050] FIG 3 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0051] In einem weiteren Herstellungsschritt können die bereitgestellten Dachelemente 101
mit wenigstens einer entlang der Längsrichtung x verlaufenden Sicke 107 versehen werden.
Die Sicke 107 kann beispielsweise in einem entsprechenden Prägungsprozess in das Blech
des Dachelements 101 eingeprägt werden. Die Sicke 107 kann hierbei als eine Vertiefung
in die Oberseite 105 des Dachelements 101 oder alternativ als eine Vertiefung in eine
Unterseite des Dachelements 101 eingeprägt werden.
[0052] In der gezeigten Ausführungsform weist das Dachelement 101 eine Mehrzahl von parallel
zueinander entlang der x-Richtung verlaufenden Sicken 107 auf. Die in der gezeigten
FIG illustrierte Anzahl von sechs parallel verlaufenden Sicken 107 ist lediglich beispielhaft
und kann je nach Anforderung an die Steifigkeit des Dachelements 101 oder die Ausmaße
des Dachelements 101 variiert werden. In der gezeigten Ausführungsform weisen die
Sicken 107 jeweils ein Sickenende 108 auf. Das Sickenende 108 ist in der gezeigten
Ausführungsform kegelförmig ausgebildet. Alternativ zu der kegelförmigen Form der
Sickenenden können die Sicken 107 mit einem beliebig anders geformten Sickenende 108
ausgebildet sein. Alternativ hierzu können die Sicken ohne ein entsprechendes Sickenende
108 bis zum Längsende 103 des jeweiligen Dachelements 101 ausgebildet sein.
[0053] FIG 4 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0054] In einem weiteren Verfahrensschritt können die Dachelemente 101 mit wenigstens einer
Wölbung 119 bombiert werden. Durch die Bombierung können die Dachelemente 101 mit
einer entlang der Querrichtung y verlaufenden Wölbung 119 versehen werden. Die Wölbung
119 kann hierbei mit einem vorbestimmten Wölbungsradius versehen werden. Die Wölbung
kann sich ferner über eine gesamte Länge des Dachelements 101 entlang der Längsrichtung
x des Dachelements erstrecken. Die Bombierung betrifft hierbei einen Bombierungsbereich
120, in dem die Wölbung 119 der Dachelemente 101 bewirkt ist. Der Bombierungsbereich
120 verläuft hierzu zwischen den zwei parallel zueinander angeordneten Seitenrändern
104 der Dachelemente 101.
[0055] Entlang der Seitenränder 104 verläuft in Längsrichtung x jeweils ein planarer Randbereich
123. Der planare Randbereich 123 grenzt hierbei in Querrichtung y an den Bombierungsbereich
120 an und somit von der Bombierung nicht betroffen. Im planaren Randbereich 123 weist
das jeweils mit der Bombierung versehene Dachelement 101 weiterhin eine planare Ausbildung
ohne eine entsprechende Wölbung 119 auf. Der planare Randbereich 123 kann in Querrichtung
y eine mehrere Zentimeter aufweisende Breite aufweisen. Durch den planaren Randbereich
123 kann das entsprechende Dachelement 101 bzw. die zusammengeführte modulare Dachbaugruppe
100 mittels einer entsprechenden Auflage eines Dachlangträgers am jeweiligen Dachlangträger
fixiert werden. Die Auflage des Dachlangträgers kann hierbei als eine entsprechende
planare Auflage ausgebildet sein, auf der die Dachbaugruppe 100 über die jeweiligen
planaren Randbereiche 123 der miteinander verbundenen Dachelemente 101 aufgelegt und
durch entsprechende Verschweißung miteinander verbunden werden.
[0056] FIG 5 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0057] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können in einem weiteren Verfahrensschritt kann
das Dachelement 101 mit einer Mehrzahl von Wölbungen 119 versehen werden. Die Wölbungen
119 verlaufen hierbei in Querrichtung y des Dachelements 101 und können sich über
die gesamte Länge des Dachelements 101 in Längsrichtung x erstrecken. Die Wölbungen
119 können unterschiedliche oder gleiche Wölbungsradien aufweisen. Die Wölbungen 119
können ferner als einander überschneidende Wölbungen 119 ausgebildet sein, wie in
FIG 4 dargestellt. In der gezeigten Ausführungsform sind eine erste Wölbung 119A,
eine zweite Wölbung 119B und eine dritte Wölbung 119C in das Dachelement 101 eingebracht.
Die erste Wölbung 119A ist hierbei in Querrichtung y des Dachelements 101 mittig ausgebildet,
während die zweite Wölbung 119B und die dritte Wölbung 119C in Querrichtung y jeweils
rechts und links von der ersten Wölbung 119A angeordnet sind. Die zweite Wölbung 119B
und die dritte Wölbung 119C enden jeweils an einem Seitenrand 104 des Dachelements
101 und schneiden die mittig angeordnete erste Wölbung 119A in Schnittlinien S.
[0058] Die gezeigten Wölbungen 119 können zusätzlich zu den Sicken 107 oder, wie in FIG
4 gezeigt, alternativ zu den Sicken 107 in das Dachelemente 101 eingebracht werden.
Über die Mehrzahl von Wölbungen 119 lassen sich die Wölbungsradien der einzelnen Wölbungen
119 gegenüber einer einzigen Wölbung 119 verringern. Durch die geringeren Wölbungsradien
kann eine zusätzliche Versteifung des Dachelements 101 in Querrichtung y erreicht
werden.
[0059] Die Wölbungen 119 können in das Dachelement 101 bzw. die Dachelemente 101 gewalzt
oder gepresst werden.
[0060] FIG 6 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0061] In einem weiteren Herstellungsschritt können die mit den Sicken 107 und gegebenenfalls
mit einer oder einer Mehrzahl von Wölbungen 119 versehenen Dachelemente 101 mittels
eines Laserschneidprozesses mit einer Besäumung 113 versehen werden, die entlang eines
Randbereichs der Längsenden 103 bzw. der Seitenränder 104 der jeweiligen Dachelemente
101 verläuft. Durch den Laserschneidprozess zum Ausbilden der Besäumung 113 können
ferner in den Randbereichen, insbesondere der Seitenränder 104 der Dachelemente 101,
Ausnehmungen 117 ausgebildet werden. Die Ausnehmungen 117 können im Folgenden mit
entsprechend geformten tailored Blanks ausgefüllt werden. In der gezeigten Ausführungsform
weist das gezeigte Dachelement 101 jeweils zwei einander gegenüberliegende an den
Seitenrändern 104 angeordnete und halbellipsenförmig ausgebildete Ausnehmungen 117
auf. Alternativ hierzu kann eine beliebige Anzahl von beliebig ausgeformten und angeordneten
Ausnehmungen 117 generiert werden. Durch einen weiteren Laserschneidprozess kann das
jeweilige Dachelement 101 ferner mit wenigstens einem Ausschnitt 127 versehen werden,
der in einem Innenbereich des Dachelements 101 angeordnet sein kann. Der Ausschnitt
127 kann zur Durchführung von Komponenten innerhalb des Schienenfahrzeugs durch die
Dachbaugruppe 100 vorgesehen sein. In der gezeigten Ausführungsform ist eine beliebige
Anzahl von beliebig geformten Ausschnitten 127 beispielhaft dargestellt. Je nach Anforderung
und Fahrzeugtyp kann die Anzahl bzw. Ausformung und Positionierung der Ausschnitte
127 von der hier lediglich beispielhaften Darstellung abweichen.
[0062] FIG 7 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0063] FIG 7 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf die Oberseite 105 eines Dachelements
101.
[0064] In einem weiteren Verfahrensschritt zur Herstellung der Dachbaugruppe 100 kann das
bereitgestellte Dachelement 101 mit wenigstens einem tailored Blank 115 versehen werden.
Das wenigstens eine tailored Blank 115 wird hierbei in eine zuvor mittels eines Laserschneidprozesses
generierte Ausnehmung 117 eingebracht. Gemäß einer Ausführungsform kann das tailored
Blank 115 in der Ausnehmung 117 mittels Laserschweißens mit dem Dachelement 101 fluchtend
verbunden werden. In der gezeigten Ausführungsform weist das Dachelement 101 vier
tailored Blanks 115 auf, die jeweils paarweise einander gegenüberliegend an den zwei
parallel verlaufenden Seitenrändern 104 des Dachelements 101 angeordnet sind. Die
tailored Blanks 115 weisen jeweils die halbelliptische Form der zu FIG 4 dargestellten
Ausnehmung 117 auf. Wie bereits erwähnt können die Ausnehmungen 117 und damit verbunden
die tailored Blanks 115 in beliebiger Form und an beliebiger Stelle am Dachelement
101 ausgebildet sein und die tailored Blanks 115 in beliebiger Anzahl am Dachelement
101 verbunden werden. In der gezeigten Ausführungsform weist das Dachelement 101 keine
Ausschnitte 127 auf. Alternativ hierzu kann das Dachelement 101 analog zur FIG 4 wenigstens
einen Ausschnitt 127 bzw. eine Mehrzahl von Ausschnitten 127 aufweisen.
[0065] FIG 8 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0066] FIG 8 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine Unterseite 111 des Dachelements
101 in FIG 7.
[0067] In einem weiteren Verfahrensschritt kann das Dachelement 101 mit wenigstens einer
entlang der Querrichtung y des Dachelements 101 verlaufenden Querverstrebung 109 versehen
werden. Die Querverstrebung 109 kann hierbei mittels Laserschweißens an der Unterseite
111 des Dachelements 101 fixiert werden. In der gezeigten Ausführungsform ist das
dargestellte Dachelement 101 mit einer Mehrzahl von sieben parallel zueinander angeordneten
Querverstrebungen 109 versehen. Alternativ hierzu kann eine beliebige Anzahl von Querverstrebungen
109 vorgesehen werden.
[0068] FIG 9 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0069] In einem weiteren Verfahrensschritt kann das Dachelement 101 mit wenigstens einer
entlang der Längsrichtung x verlaufenden Längsverstrebung 110 versehen werden. Die
Längsverstrebung 110 kann hierzu mittels Laserschweißens an der Unterseite 111 des
Dachelements 101 fixiert werden. In der gezeigten Ausführungsform weist das dargestellte
Dachelement 101 zwei jeweils an den Seitenrändern 104 des Dachelements 101 angeordnete
Längsverstrebungen 110 auf. Alternativ hierzu kann das Dachelement 101 mit einer beliebigen
Anzahl an beliebigen Positionen am Dachelement 101 fixierten Längsverstrebungen 110
versehen werden.
[0070] Die Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten Querverstrebungen 109 können jeweils
in einheitlichen Abständen D zueinander angeordnet werden. Durch die Einheitlichkeit
der Abstände D der parallel zueinander angeordneten Querverstrebungen 109 können Isolierstoffe,
die in die Zwischenräume zwischen den parallel angeordneten Querverstrebungen 109
eingefügt werden, in einheitlicher Größe bereitgestellt werden. Dies erleichtert die
Isolierung der Dachbaugruppe 100.
[0071] In der gezeigten Ausführungsform weisen zwei der gezeigten parallel angeordneten
Querverstrebungen 109 einen vom einheitlichen Abstand D abweichenden weiteren Abstand
D1 auf. Der weitere Abstand D1 ist hierbei auf die Ausmaße des zwischen den zwei parallel
angeordneten Querverstrebungen 109 positionierten Ausschnitts 127 abgestimmt. Für
Dachelemente 101 ohne derartige Ausschnitte 127, deren Ausmaße über den vorbestimmten
einheitlichen Abstand D der Querverstrebungen 109 hinausgehen, kann die Gesamtheit
der an der Unterseite 111 fixierten Querverstrebungen 109 mit dem einheitlichen Abstand
D beabstandet werden.
[0072] Die Querverstrebungen 109 können als Querspriegel und die Längsverstrebungen 110
können als Längsspriegel ausgebildet sein.
[0073] Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform können Längsverstrebungen 110 auch
an den in FIG 6 dargestellten Schnittlinien S der Mehrzahl von Wölbungen 119 angeordnet
sein.
[0074] FIG 10 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Dachelements 101 für eine
modulare Dachbaugruppe 100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
[0075] Gemäß einer Ausführungsform können, die an der Unterseite 111 der Dachelemente 101
mittels Laserschweißens fixierbaren Querverstrebungen 109 mit Ausnehmungen 125 versehen
sein. Die Ausnehmungen 125 können hierbei an einer zur Unterseite 111 des jeweiligen
Dachelements 101 gerichteten Fixierungskante 133 der Querverstrebung 109 ausgebildet
sein. Die Querverstrebungen 109 werden hierbei über die Fixierungskante 133 mittels
Laserschweißen an der Unterseite 111 des Dachelements fixiert.
[0076] Durch die Ausnehmungen 125 können die als Vertiefungen in die Oberseite 105 des Dachelements
101 und dementsprechend als Erhöhungen an der Unterseite 111 des Dachelements 101
eingeprägten Sicken 107 aufgenommen werden. Hierdurch kann die Querverstrebung 109
über die Fixierungskante 133 durchgehend an der Unterseite 111 des Dachelements 101
fixiert werden. Die Ausnehmungen 125 können hierzu je nach Positionierung und Anzahl
der Sicken 107 des Dachelements 101 in unterschiedlicher Anzahl und Positionierung
an der Fixierungskante 133 der Querverstrebungen 109 ausgebildet sein.
[0077] Gemäß einer Ausführungsform können die Querverstrebungen 109 bzw. die Längsverstrebungen
110 als aus Metallwerkstoff gefertigte Streben bzw. Leistenelemente ausgebildet sein.
[0078] Gemäß einer Ausführungsform können die oben beschriebenen Verfahrensschritte des
Verschweißens der Querverstrebungen 109 und der Längsverstrebungen 110 an den Unterseiten
111 der Dachelemente 101, das Verschweißen der in Längsrichtung x hintereinander angeordneten
Dachelemente 101 und das Einbringen der Bombierung in die Dachelemente 101 in einer
Aufspannung der Dachelemente 101 in einer entsprechenden Aufspannvorrichtung ausgeführt
werden. Beispielsweise können die genannten Verfahrensschritte in einer zur Bombierung
verwendeten Aufspannvorrichtung ausgeführt werden. Die Bombierung kann hierzu mittels
einer entsprechend geformten Auflagefläche, in der die zu erreichende Wölbung 119
der Dachelemente 101 eingearbeitet ist, und durch Ausführen einer magnetischen Anziehung
der auf der Auflagefläche positionierten Dachelemente 101 bewirkt werden, indem durch
die magnetische Anziehung der Dachelemente 101 in die in der Auflagefläche eingebrachten
gewölbten Aufnehmung die Dachelemente 101 mit der angestrebten Wölbung 119 versehen
werden.
[0079] FIG 11 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine modulare Dachbaugruppe 100 für
einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0080] In einem weiteren Verfahrensschritt können die mit den Sicken 107, den Querverstrebungen
109, den Längsverstrebungen 110, den tailored Blanks 115, den Ausschnitten 127 mit
entsprechenden Dachkrägen 129 versehenen Dachelemente 101 durch Laserschweißen an
den jeweils einander zugeordneten Längsenden 103 miteinander verbunden werden. Hierzu
werden an den jeweils einander kontaktierenden Längsenden 103 der in Längsrichtung
x hintereinander angeordneten Dachelementen 101 durchgehenden Laserschweißnähte 102
ausgebildet. Hierüber kann eine belastbare Fixierung untereinander zu einer modularen
Dachbaugruppe 100 erreicht werden.
[0081] FIG 12 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht einer modularen Dachbaugruppe
100 für einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform.
[0082] In einem weiteren Verfahrensschritt kann die modulare Dachbaugruppe 100 ferner mit
zwei Dachabschlüssen 121 versehen werden. Die Dachabschlüsse 121 werden jeweils an
Längsenden 103 der jeweils an einem vorderen Längsende und einem hinteren Längsende
der Dachbaugruppe 100 angeordneten Dachelemente 101, in der gezeigten Ausführungsform
des ersten Dachelements 101A und des vierten Dachelements 101D, mittels Laserschweißens
fixiert. Die Dachabschlüsse 121 sind hierzu als Kragenelemente ausgeformt und dienen
zu einer Fixierung der Dachbaugruppe 100 im Schienenfahrzeug. Die Dachabschlüsse 121
können hierbei in Abhängigkeit des jeweiligen Fahrzeugtyps des Schienenfahrzeugs,
in dem die Dachbaugruppe 100 zu verbauen ist, mit unterschiedlicher Ausformung ausgestaltet
sein. Die dargestellten Dachabschlüsse 121 dienen somit lediglich als beispielhafte
Ausgestaltungen möglicher Dachabschlüsse 121.
[0083] Durch die Ausbildung der Dachbaugruppe 100 als modulare Dachbaugruppe mit einer Mehrzahl
von Dachelementen 101 kann erreicht werden, dass die Dachbaugruppe 100 in standardmäßigen
Fertigungsvorrichtungen gefertigt werden kann. Indem die Dachelemente 101 weitaus
kürzer ausgebildet sind als die vollständige Dachbaugruppe 100, können Fertigungsschritte,
wie beispielsweise das Einprägen der Sicken 107 oder die Ausbildung der Besäumung
113 bzw. das Einbringen der Ausschnitte 127, an Fertigungsvorrichtungen ausgeführt
werden, die nicht in der Lage sein müssen, die Dachbaugruppe 100 in ihrer vollständigen
Länge aufnehmen zu können. Durch das Verschweißen der einzelnen Dachelemente 101 durch
Laserschweißen kann erreicht werden, dass aufgrund der zum Laserschweißen benötigten
geringeren Streckenenergie im Vergleich zum MAG-Schweißen plattenförmig ausgebildete
und auf Metallblechen basierende Dachelemente 101 mit geringerer Wandstärke verwendet
werden können. Hierdurch kann eine Gewichtseinsparung der Dachbaugruppe 100 erreicht
werden. Dies ermöglicht eine leichte Bauweise.
[0084] Durch das Einbringen der Verstärkungen in Form der Sicken 107, der Querverstrebungen
109 und der Längsverstrebungen 110 und insbesondere durch das Fixieren der Längs-
und Querverstrebungen mittels Laserschweißens an den jeweiligen Dachelementen 101
können globale und lokale Wagenkastenlasten, sowohl in statischer Form als auch bezüglich
Ermüdungen, der Dachbaugruppe 100 im Schienenfahrzeug erfüllt werden.
[0085] Hierdurch kann eine vollständige Begehbarkeit der Dachbaugruppe 100 gewährleistet
werden.
[0086] Durch das Vermeiden von Materialverdopplung, das beim Punktschweißen, beispielsweise
der Längs- bzw. Querverstrebungen 109, auftritt, kann eine Robustheit der Dachbaugruppe
100 gegenüber korrosiven Angriffen erreicht werden.
[0087] Die Dachbaugruppe 100 kann hierdurch in einem Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs,
beispielsweise einer Straßenbahn, verbaut werden.
[0088] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zum Herstellen einer modularen Dachbaugruppe (100) für einen Wagenkasten
für ein Schienenfahrzeug, wobei wenigstens zwei plattenförmig ausgebildete Dachelemente
(101) bereitgestellt werden, und wobei die wenigstens zwei Dachelemente (101) über
Laserschweißen an jeweils zwei Längsenden (103) der plattenförmigen Dachelemente (101)
miteinander fixiert und zu der modularen Dachbaugruppe (100) zusammengefügt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei wenigstens ein Dachelement (101) auf einer Oberseite
(105) des plattenförmigen Dachelements (101) mit wenigstens einer entlang einer Längsrichtung
(x) des Dachelements (101) verlaufenden Sicke (107) versehenen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei wenigstens ein Dachelement (101) mit wenigstens
einer entlang einer Querrichtung (y) des Dachelements (101) verlaufenden Querverstrebung
(109) und/oder mit wenigstens einer entlang der Längsrichtung (x) des Dachelements
(101) verlaufenden Längsverstrebung (110) versehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die wenigstens eine Querverstrebung (109) und/oder
die wenigstens eine Längsverstrebung (110) an einer Unterseite (111) des Dachelements
(101) durch Laserschweißen fixiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Dachelement (101) mit einer Mehrzahl von
Querverstrebungen (109) versehen wird, und wobei die Mehrzahl von Querverstrebungen
(109) jeweils durch einen einheitlichen Abstand (D) zueinander beabstandet sind.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Dachelement
(101) an vorgegebenen Randabschnitten des Dachelements (101) durch Laserschneiden
mit einer Besäumung (113) versehen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei in wenigstens ein Dachelement (101) ein tailored
Blank (115) eingebracht wird, und wobei das tailored Blank (115) mittels Laserschweißen
fluchtend in eine Ausnehmung (117) der Besäumung (113) an einem Rand (104) des Dachelements
(101) fixiert wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Dachelement
(101) mit wenigstens einer entlang der Querrichtung (y) verlaufenden Wölbung (119)
bombiert wird.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das Verschweißen der wenigstens
zwei Dachelemente (101) zu der Dachbaugruppe (100) und das Verschweißen der Querverstrebungen
(109) und der Längsverstrebungen (110) und das Bombieren der wenigstens einen Wölbung
(119) in einer Aufspannung der wenigstens zwei Dachelemente (101) in einer entsprechenden
Aufspannvorrichtung erfolgen.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die wenigstens zwei Dachelemente
(101) mit jeweils einem Dachabschluss (121) versehen werden, wobei die zwei Dachabschlüsse
(121) an jeweils zwei einander gegenüberliegenden Längsenden (103) der zwei Dachelemente
(101) mittels Laserschweißen fixiert werden, und wobei die zwei Dachabschlüsse (121)
jeweils zwei Längsenden der Dachbaugruppe bilden und zur Fixierung der Dachbaugruppe
(100) in einem Schienenfahrzeug dienen.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die wenigstens zwei Dachelemente
(101) entlang der Längsrichtung (x) mit planaren Randbereichen (123) versehen werden,
wobei die planaren Randbereiche (123) von der Bombierung der Dachelemente (101) nicht
betroffen sind.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Dachelement
(101) durch Laserverschweißen von zwei Teilplatten (126) gefertigt ist, und wobei
das Laserschweißen der zwei Teilplatten (126) vor dem Besäumen, dem Prägen der Sicken
(107), dem Verschweißen der Querverstrebungen (109) und der Längsverstrebungen (110),
dem Bombieren, dem Verschweißen der wenigstens zwei Dachelemente (101) und dem Anbringen
der Dachabschlüsse (121) ausgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die wenigstens zwei Dachelemente
(101) jeweils mit einheitlichen Ausmaßen ausgebildet sind, und wobei die Ausmaße eine
Länge (L), eine Breite (B) und eine Dicke der plattenförmig ausgebildeten Dachelemente
(101) umfassen.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Dachelemente (101) jeweils
aus einem Metallwerkstoff gefertigt sind.
15. Dachbaugruppe (100) für einen Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs mit wenigstens zwei
zur Dachbaugruppe (100) zusammengefügten Dachelementen (101), wobei die Dachbaugruppe
(100) nach dem Verfahren zum Herstellen einer Dachbaugruppe (100) für ein Schienenfahrzeug
nach einem der voranstehenden Ansprüchen 1 bis 14 gefertigt ist.