[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wasserpfeifenanordnung gemäß den Merkmalen
im Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Wasserpfeifen zu benutzen bzw. zu rauchen
oder dampfen. Eine Wasserpfeife wird auch als Shisha oder Hookah bezeichnet.
[0003] Eine Wasserpfeife besteht aus einer unten stehenden Bowl, in der sich ein Fluid,
zumeist Wasser, befindet. Auf der Bowl ist eine Rauchsäule angeordnet. Die Rauchsäule
weist ein Tauchrohr auf. Rauchsäule und Tauchrohr sind zumeist über eine mittig liegende
Base miteinander gekoppelt. An der Base befindet sich ein Schlauch, über welchen der
Benutzer einer Wasserpfeife dann durch Ziehen bzw. Inhalieren an dem Schlauch, zumeist
mit einem Mundstück, Rauch einatmen kann.
[0004] Damit die Wasserpfeife eine Rauchentwicklung hat, wird zumeist brennende Kohle verwendet.
Hierzu befindet sich auf der Rauchsäule ein sogenannter Kopf und auf dem Kopf ein
Kaminaufsatz oder sonstige Wärmequelle, welche Hitze auf den Tabak einwirken lässt.
In dem Kopf selbst werden Tabak oder andere Genussmittel angeordnet und über dem Kopf
bzw. auf einem Kaminaufsatz Kohle angeordnet. Die Kohle wird angezündet und entwickelt
eine entsprechende Hitzeenergie. Bei Inhalieren der Wasserpfeife wird die Hitzeenergie
der Kohle in Richtung des Tabaks gelenkt und verbrennt dann dabei den Tabak, so dass
es zur Rauchentwicklung und zum Tabakgenuss kommen kann. Der optionale Kohleteller
fängt brennende Teile, insbesondere Asche, der Kohle auf.
[0005] Der Kopf kann aus Ton oder zementartigem Werkstoff hergestellt sein, auch kann der
Kopf aus Stein, keramischen Werkstoff, Schamott, Glas oder Silikon hergestellt sein.
Ein jeweiliger Tonkopf ist mitunter handgefertigt, so dass es zu Produktionstoleranzen
kommen kann. Der Kaminaufsatz ist aufgrund der Hitzeentwicklung zumeist aus einem
metallischen Werkstoff ausgebildet, wobei es auch hierbei zu Produktionstoleranzen
kommen kann. Auch treten Produktionstoleranzen in der Serienfertigung unter Verwendung
von Formen auf.
[0006] Ein Kaminaufsatz weist zumeist einen haubenartigen Teil auf, welcher auf den Kopf
aufgesetzt wird. Der Aufsatz überlappt bzw. übergreift somit an der Oberseite den
Kopf teilweise. Mitunter ist diese Verbindung zwischen Kopf und Kaminaufsatz derart
fehleranfällig, dass der Kaminaufsatz von alleine oder bei geringer Außen- bzw. Fremdeinwirkung
vom Kopf herunterfallen kann.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine sichere Verbindungsmöglichkeit
mit optionaler Einstellmöglichkeit auf den Verbrennungsvorgang zwischen Kopf und Kaminaufsatz
bereitzustellen.
[0008] Die zuvor genannte Aufgabe wird bei einer Wasserpfeifenanordnung mit den Merkmalen
im Anspruch 1 gelöst.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Wasserpfeifenanordnung
dadurch gelöst, dass der Aufsatz lösbar verriegelt mit dem Tonkopf gekoppelt ist.
[0011] Diese lösbare Verriegelung wird erfindungsgemäß auf zwei Arten realisiert. Zum einen
wird der Kaminaufsatz mit dem Tonkopf über einen Bajonettverschluss verriegelt.
[0012] Eine alternative Ausgestaltungsvariante sieht vor, dass der Tonkopf ein Gewinde,
insbesondere Grobgewinde aufweist und der Kaminaufsatz ebenfalls ein Grobgewinde aufweist,
so dass der Kaminaufsatz auf dem Tonkopf verschraubt ist, alternativ kann auch ein
anderer Träger verwendet werden, so dass die Kohle bzw. Wärmequelle in Vertikalrichtung
in ihrem Abstand zum Tabak veränderbar ist, insbesondere hoch- oder runtergefahren
werden kann. Dies bietet zudem den Vorteil, dass durch Drehen der Gewindegänge der
Abstand des Kaminaufsatzes zu dem Tonkopf bzw. der Abstand der in bzw. auf dem Kaminaufsatz
befindlichen Kohle zu dem in dem Tonkopf befindlichen Tabak einstellbar ist. Somit
kann der Benutzer einer Wasserpfeife den Verbrennungsvorgang für den Tabak regulieren,
insbesondere nachregulieren, während des Betriebs der Wasserpfeifenanordnung.
[0013] Formschlüssig verriegelt bedeutet im Zusammenhang mit dem Gewinde bzw. Grobgewinde,
dass kein Abheben in Vertikalrichtung des Aufsatzes vom Kopf ermöglicht wird. Auch
bedeutet lösbar verriegelt, dass der Aufsatz nicht seitlich vom Kopf abgleiten oder
herunterfallen kann, da die Gewindegänge zumindest teilweise ineinandergreifen und
eben gerade ein solches Abheben oder seitliches Herunterfallen vermeiden. Während
des lösbar verriegelten Zustandes ist es jedoch möglich, das Gewinde zu drehen und
somit den Abstand A in Vertikalrichtung wie gewünscht, einzustellen, so dass die Hitzeentwicklung
von Kohle auf den Tabak reguliert werden kann.
[0014] Der Aufsatz ist insbesondere aus metallischem Werkstoff, insbesondere Stahl- oder
Aluminiumwerkstoff, ganz besonders bevorzugt aus Edelstahl hergestellt. Der Aufsatz
kann als Blechumformbauteil oder auch als Gussbauteil hergestellt sein. In beiden
Varianten kann insbesondere bereits während des Herstellungsvorgangs ein Gewinde,
insbesondere Innengewinde eingebracht werden.
[0015] Das Grobgewinde weist besonders bevorzugt einen Abstand der Gewindegänge von mindestens
1 mm, bevorzugt mehr als 2 mm, besonders bevorzugt mehr als 3 mm auf. Der Abstand
der Gewindegänge sollte jedoch 10 mm nicht überschreiten. Hierdurch ist es möglich,
mit nur wenigen zumindest teilweise Umdrehungen einen Abstand in Vertikalrichtung
spürbar einzustellen. Ebenfalls ist es durch diesen Gewindeabstand möglich, das Außengewinde
am Kopf, insbesondere aus tonartigem Werkstoff, einstückig und werkstoffeinheitlich
herzustellen. Bei Glas- oder Steinwerkstoff wird das Gewinde eisntückig aus Glas oder
Stein am Kopf mit hergestellt. Ferner bietet dies die Möglichkeit, dass ein Verkanten
bzw. eine Schwergängigkeit des Gewindes während des Drehvorganges unterbunden ist.
[0016] Im Sinne dieser Erfindung wird von Rauchen bzw. Dampfen der Wasserpfeife gleichermaßen
gesprochen. Anstelle von Tabak können auch Früchte oder aromatisierte Steine in dem
Kopf angeordnet werden und über die Wasserpfeife durch entsprechende Rauch- oder Aromaentwicklung
genossen werden.
[0017] Im Sinne der Erfindung wird der Aufsatz Kaminaufsatz genannt. Es kann auch jedoch
jeder andere Aufsatz, Träger oder Übermittler sein, auf dem Kohle oder ein anderes
Hitzemittel angeordnet ist.
[0018] Der Kopf wird im Sinne dieser Erfindung als Tonkopf bezeichnet. Der Kopf kann jedoch
auch aus anderen Materialien hergestellt sein. Es sind auch Köpfe aus Glas, Stein
oder auch Silikon bekannt.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Die beigefügten Figuren dienen dem
einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Wasserpfeifenanordnung in perspektivischer Ansicht,
- Figur 2a
- einen Tonkopf in Seitenansicht mit aufgesetztem Kamin,
- Figur 2b
- eine Draufsicht auf einen Tonkopf,
- Figur 2c
- einen metallischen Ring,
- Figur 3a
- einen Tonkopf in Seitenansicht mit Außengewinde,
- Figur 3b
- einen Kaminaufsatz in Seitenansicht mit Innengewinde und
- Figur 3c
- einen Tonkopf mit aufgesetztem Kaminaufsatz mit Gewinden zur Einstellung des Abstandes
zwischen Kohle und Tabak.
[0020] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0021] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Wasserpfeifenanordnung 1. Die Wasserpfeifenanordnung
1 weist eine Bowl 2 auf sowie eine auf der Bowl 2 befindliche Base 3. Auf der Base
3 ist eine Rauchsäule 4 angeordnet. Oberhalb der Rauchsäule 4 befinden sich ein optionaler
Kohleteller 5 sowie ein auf dem Kohleteller 5 befindlicher Kopf 6 bzw. Tonkopf. Oberhalb
des Kopfes 6 ist wiederum ein Kaminaufsatz 7 angeordnet.
[0022] Die Figuren 2a - 2c zeigen eine Seitenansicht, eine Draufsicht sowie eine Detailansicht
der erfindungsgemäßen Bajonettverbindung. In Figur 2a ist der Kopf 6 mit aufgesetztem
Aufsatz 7, nachfolgend auch Kaminaufsatz genannt, in einer Seitenansicht dargestellt.
Hierzu weist der Kopf 6 mindestens einen seitlich abstehenden Fortsatz 8 auf, in welchen
eine entsprechende Ausnehmung 9 in dem Kaminaufsatz 7 derart zur Verriegelung kommt,
dass eine bajonettverschlussartige Verriegelung zur formschlüssigen Koppelung von
Kaminaufsatz 7 und Kopf 6 ermöglicht wird. Auf dem Kaminaufsatz 7 nicht näher dargestellte
platzierte Kohle kann somit angeordnet werden. Der Kaminaufsatz 7 ist fest mit dem
Kopf 6 verbunden und kann nicht seitlich herunterfallen, was einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt
darstellt.
[0023] Damit nunmehr mit dem Kopf 6, insbesondere aus tonartigem Werkstoff, die formschlüssige
Verriegelung stattfinden kann, ist gemäß Figur 2c ein Metallring 10 mit seitlich abstehenden
Fortsätzen 8 in einem oberen Bereich des tonartigen Werkstoffes des Kopfes 6 eingelassen.
Dies kann während der Herstellung des Kopfes 6 so durchgeführt werden, mithin bei
dem Töpfern bzw. Herstellen des tonartigen Kopfes 6 der Metallring 10 eingelassen
werden. Alternativ kann auch ein durchgehender Stab 18 verwendet werden, wie es in
Figur 2b dargestellt ist, so dass auf zwei gegenüberliegenden Seiten die Fortsätze
8 gegenüber dem Kopf seitlich abstehen.
[0024] Eine alternative Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist dargestellt in den Figuren
3a - 3c. Figur 3a zeigt dabei den Kopf 6. An einem oberen Ende in einem Außenbereich
ist ein Außengewinde 11 angeordnet. Dieses Außengewinde 11 ist insbesondere als Grobgewinde
ausgebildet. Das Grobgewinde kann auch als Bewegungsgewinde bezeichnet werden.
[0025] Hierzu kann insbesondere ein metallischer Aufsatz 12 oder eine Haube bzw. ein metallischer
Ring auf dem tonartigen Kopf 6 angeordnet sein zur Ausbildung des Außengewindes 11.
Dieser metallische Aufsatz 12 kann beispielsweise auf den Kopf 6 aus tonartigem Werkstoff
aufgeklebt sein.
[0026] Figur 3b zeigt dann den Kaminaufsatz 7 in Seitenansicht. In dem Kaminaufsatz 7 ist
ein Innengewinde 13 angeordnet. Das Innengewinde 13 passt zu dem in Figur 3a dargestellten
Außengewinde 11. Es kann ein Griff 17 seitlich von dem Kaminaufsatz 7 abstehend ausgebildet
sein. Über diesen Griff 17 kann dann, in Figur 3c dargestellt, der Abstand A durch
Verdrehen des Kaminaufsatzes 7 gegenüber dem Kopf 6 eingestellt werden. Somit ist
es auch möglich, bei starker Hitzeentwicklung an dem Kaminaufsatz 7 diesen während
des Betriebs der Wasserpfeife über den Griff 17 relativ zu dem Kopf 6 zu bewegen.
[0027] Insbesondere ist der Kaminaufsatz 7 als Blechumformbauteil hergestellt. Hier kann
direkt ein Innengewinde 13 mit eingeprägt werden. Gemäß Figur 3c kann somit bei dem
Kopf 6 mit aufgesetztem Kaminaufsatz 7 ein Abstand A durch Drehen in den Gewindegängen
eingestellt werden. Somit kann die auf dem Kaminaufsatz 7 befindliche Kohle 14 in
ihrem Abstand A zu dem in dem Kopf 6 befindlichen Tabak 15 eingestellt werden und
dadurch der Verbrennungsprozess reguliert werden. In dem Kaminaufsatz 7 selbst ist
ein Sieb 16 angeordnet, dargestellt durch die gestrichelte Linie. Die Kohle 14 liegt
auf dem Sieb 16 auf.
Bezugszeichen:
[0028]
- 1 -
- Wasserpfeifenanordnung
- 2 -
- Bowl
- 3 -
- Base
- 4 -
- Rauchsäule
- 5 -
- Kohleteller
- 6 -
- Kopf
- 7 -
- Aufsatz
- 8 -
- Fortsatz
- 9 -
- Ausnehmung
- 10 -
- Metallring
- 11 -
- Außengewinde
- 12 -
- metallischer Aufsatz
- 13 -
- Innengewinde
- 14 -
- Kohle
- 15 -
- Tabak
- 16 -
- Sieb
- 17 -
- Griff
- 18 -
- Stab
- A -
- Abstand
1. Wasserpfeifenandordnung (1) aufweisend eine Wasserpfeife mit einer Bowl (2), einer
Rauchsäule (4), einem optionalen Kohleteller (5) und einem darauf aufgesetzten Kopf
(6) und einem auf dem Kopf (6) befindlichen Aufsatz (7), wobei der Aufsatz (7) den
Kopf (6) seitlich überlappt, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (7) mit dem Kopf (6) formschlüssig lösbar verriegelt gekoppelt ist.
2. Wasserpfeifenanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6) mit dem Aufsatz (7) über einen Bajonettverschluss gekoppelt ist.
3. Wasserpfeifenanordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6) seitlich mindestens einen, bevorzugt zwei oder mehr Fortsätze (8) abstehend
aufweist, dergestalt, dass Ausnehmungen (9) des Aufsatzes (7) die Fortsätze (8) zumindest
abschnittsweise hintergreifen.
4. Wasserpfeifenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6) aus einem tonartigen Werkstoff ausgebildet ist und dass ein Metallring
(10) eingelassen ist, dergestalt, dass die Fortsätze (8) von dem Metallring (10) abstehend
ausgebildet sind.
5. Wasserpfeifenanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6) mit dem Kaminaufsatz (7) über ein Gewinde verschraubt ist.
6. Wasserpfeifenanordnung (1) nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6) ein Grobgewinde an seiner Außenseite aufweist.
7. Wasserpfeifenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (7) an seiner Innenseite ein Innengewinde (13) aufweist.
8. Wasserpfeifenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass über die formschlüssige Koppelung der Abstand (A) zwischen in dem Kopf (6) befindlichem
Tabak (15) und auf bzw. in dem Aufsatz (7) befindlicher Kohle (14) einstellbar ist.
9. Wasserpfeifenanordnung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) über das Gewinde einstellbar ist.
10. Wasserpfeifenanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6) aus einem Glas-, Stein-, Ton- oder Silikonwerkstoff ausgebildet ist
und dass ein Metallring (10) eingelassen ist, dergestalt, dass die Fortsätze (8) von
dem Metallring (10) abstehend ausgebildet sind.