[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrahldüse mit einem Gehäuse mit einem Flüssigkeitseinlass
für zu versprühende Flüssigkeit und einer Austrittsöffnung.
[0002] Mit der Erfindung soll eine Flachstrahldüse hinsichtlich ihrer Verstopfungsempfindlichkeit
verbessert werden.
[0003] Erfindungsgemäß ist hierzu eine Flachstrahldüse mit einem Gehäuse mit einem Flüssigkeitseinlass
für zu versprühende Flüssigkeit und einer Austrittsöffnung vorgesehen, bei der in
einem Strömungspfad für die zu versprühende Flüssigkeit zwischen dem Flüssigkeitseinlass
und der Austrittsöffnung innerhalb des Gehäuses eine Drallkammer vorgesehen ist.
[0004] Die Drallkammer im Strömungspfad für die zu versprühende Flüssigkeit versetzt die
zu versprühende Flüssigkeit in Rotation und bildet dadurch einen Strömungswiderstand
für die zu versprühende Flüssigkeit. Dadurch lassen sich große freie Strömungsquerschnitte
bei kleinen Volumenströmen erreichen. Überraschenderweise wird es durch das Vorsehen
einer Drallkammer zwischen dem Flüssigkeitseinlass und der Austrittsöffnung bei einer
Flachstrahldüse möglich, sehr große freie Strömungsquerschnitte innerhalb des Gehäuses
zu wählen. Dadurch ist die erfindungsgemäße Flachstrahldüse sehr wenig verstopfungsempfindlich.
Drallkammern sind bei Hohlkegeldüsen und Vollkegeldüsen zum Erzeugen eines Hohlkegelsprays
oder Vollkegelsprays bekannt. An und für sich ist das Erzeugen einer Rotation der
zu versprühenden Flüssigkeit mittels einer Drallkammer bei der Erzeugung eines Flachstrahls
kontraproduktiv. Als Flachstrahl wird ein Sprühstrahl bezeichnet, der eine sehr geringe
Strahltiefe aufweist und sich über einen Sprühwinkel von weniger als 180° erstreckt.
Zum Erzeugen eines Flachstrahls muss die zu versprühende Flüssigkeit nicht in Rotation
versetzt werden. Üblicherweise werden schlitzförmige Austrittsöffnungen oder auch
Zungen oder Prallplatten verwendet, auf die ein Strahl der zu versprühenden Flüssigkeit
auftrifft. Wie ausgeführt, ist eine Rotation der zu versprühenden Flüssigkeit bei
der Erzeugung eines Flachstrahls kontraproduktiv. Bei der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse
wird die Drallkammer als Wirbeldrossel eingesetzt, um einen Strömungswiderstand und
damit einen Druckverlust bei gleichzeitig großen freien Strömungsquerschnitten zu
erzeugen. Die erfindungsgemäße Flachstrahldüse ist dadurch sehr wenig verstopfungsempfindlich.
Mittels einer Veränderung der Geometrie, insbesondere der Höhe und des Radius, der
Drallkammer kann eine Durchflussmenge eingestellt werden. Die Drallkammer kann sowohl
tangential als auch axial angeströmt werden. Bei axialer Anströmung wird in der Regel
ein Drallkörper oder Dralleinsatz in der Drallkammer benötigt, um die durch die Drallkammer
hindurchströmende Flüssigkeit in Rotation zu versetzen. Die Drallkammer kann, muss
aber nicht notwendigerweise zylindrisch ausgebildet sein.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung ist im Strömungspfad für die zu versprühende Flüssigkeit
stromabwärts der Drallkammer wenigstens eine Umlenkung des Strömungspfads, insbesondere
zwischen 70° und 110°, insbesondere 90°, vorgesehen.
[0006] Mittels einer Umlenkung des Strömungspfads wird die in der Drallkammer erzeugte Rotation
der Strömung abgebaut. Dadurch kann ein Flachstrahl mit geringer Strahltiefe und gleichmäßiger
Flüssigkeitsverteilung und gleichmäßiger Tropfengrößenverteilung erzeugt werden. Dies
ist bei der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse bei gleichzeitig großen freien Strömungsquerschnitten
im Vergleich zu konventionellen Flachstrahldüsen möglich.
[0007] Alternativ zu einer Umlenkung kann stromabwärts ein geradliniger Kanal angeordnet
sein, dessen Geometrie, insbesondere die Länge und der Durchmesser, so bemessen sind,
dass die Rotation der Strömung abgebaut wird.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist die Flachstrahldüse als Zungendüse ausgebildet
und stromabwärts der Austrittsöffnung ist eine Zunge vorgesehen, auf die aus der Austrittsöffnung
austretende Flüssigkeit auftrifft, wobei die Zunge eine Umlenkung des Strömungspfads
bildet.
[0009] Mittels einer Zunge kann ein Flachstrahl auch bei niedrigem Betriebsdruck der Düse
beziehungsweise niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten des zu versprühenden Mediums
erzeugt werden. Je nach der Geschwindigkeit, mit der die zu versprühende Flüssigkeit
aus der Austrittsöffnung austritt und dann stromabwärts der Austrittsöffnung auf die
Zunge auftrifft, können unterschiedliche Tropfengrößen erzeugt werden.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist zwischen der Drallkammer und der Austrittsöffnung
eine Umlenkung des Strömungspfads vorgesehen.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung ist die Drallkammer konzentrisch um eine Mittellängsachse
ausgebildet und ein Drallkammereinlass mündet tangential zu einem gedachten Kreis
um die Mittellängsachse in die Drallkammer.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist die Drallkammer konzentrisch um eine Mittellängsachse
ausgebildet und ein Drallkammerauslass ist konzentrisch zur Mittellängsachse angeordnet.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist in der Drallkammer an einer dem Drallkammerauslass
gegenüberliegenden Stirnfläche der Drallkammer ein in die Drallkammer hineinragender
Vorsprung vorgesehen.
[0014] Mittels eines solchen Vorsprungs wird eine gleichmäßige Flüssigkeitsverteilung in
der Drallkammer erzeugt.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist der Vorsprung kegelförmig und verjüngt sich in
Richtung auf den Drallkammerauslass.
[0016] Mittels einer Formgebung des Vorsprungs kann ein Strömungswiderstand der Drallkammer
beeinflusst werden.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung weist die Drallkammer einen zylindrischen Abschnitt
und einen sich kegelförmig verjüngenden Abschnitt auf, wobei der Drallkammereinlass
in den zylindrischen Abschnitt mündet und der Drallkammerauslass am Ende des kegelförmigen
Abschnitts mit kleinerem Durchmesser angeordnet ist.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung ist das Gehäuse wenigstens zweiteilig ausgebildet,
wobei ein erster Abschnitt des Gehäuses den Flüssigkeitseinlass und einen ersten Abschnitt
der Drallkammer und ein zweiter Abschnitt des Gehäuses einen zweiten Abschnitt der
Drallkammer und die Austrittsöffnung aufweist.
[0019] Auf diese Weise kann das Gehäuse modular aufgebaut werden. Der erste Abschnitt der
Drallkammer und der Flüssigkeitseinlass können auch bei unterschiedlichen Düsen immer
identisch ausgebildet sein. Die Form des ausgegebenen Sprühstrahls und die ausgegebene
Flüssigkeitsmenge sowie auch die Richtung des ausgegebenen Flachstrahls werden mittels
der Geometrie des zweiten Abschnitts des Gehäuses eingestellt bzw. definiert.
[0020] In Weiterbildung der Erfindung ist unmittelbar stromaufwärts oder unmittelbar stromabwärts
des Flüssigkeitseinlasses ein Tropfstoppventil vorgesehen, das bei Unterschreiten
eines vordefinierten Drucks der zu versprühenden Flüssigkeit einen Strömungspfad verschließt
und bei Überschreiten des vordefinierten Drucks den Strömungspfad freigibt.
[0021] Mittels eines Tropfstoppventils kann bei der erfindungsgemäßen Düse nicht nur ein
Nachtropfen verhindert werden, sondern die noch in der Drallkammer vorhandene Flüssigkeit,
insbesondere Wasser, kann zum Spülen der Düse verwendet werden.
[0022] In Weiterbildung der Erfindung ist eine Mittelachse eines ausgegebenen Sprühstrahls
parallel oder senkrecht zu einer Strömungsrichtung im Flüssigkeitseinlass angeordnet.
[0023] Wie bei einer herkömmlichen Flachstrahldüse kann die Richtung des ausgegebenen Flachstrahls
variiert werden. Beispielsweise wird eine Zungendüse eingesetzt. Die Zungengeometrie
generiert einen Flachstrahl und der Strahlwinkel kann je nach Zungengeometrie entsprechend
variiert werden. Durch die vorgeschaltete Drosselkammer wird ein Strömungswiderstand
erzeugt und somit Strömungsdruck abgebaut. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Flachstrahldüse
mit gleichen Strömungsquerschnitten, insbesondere einer Zungendüse, kann so der Volumenstrom
der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse um ca. 50 % bis 70 % bei gleichem Betriebsdruck
reduziert werden. Infolgedessen wird bei gleich großen freien Strömungsquerschnitten
deutlich weniger Flüssigkeit über den Flachstrahl ausgegeben, so dass eine kaum verstopfungsanfällige
Düse bereitgestellt ist. Verstopfungen in Düsen können sich durch Verunreinigungen
der zu versprühenden Flüssigkeit sowie durch Verschmutzungen bzw. Anlagerungen innerhalb
der Düse ergeben. Die großen freien Strömungsquerschnitte der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse
verglichen mit einer konventionellen Flachstrahldüse ermöglichen eine sehr geringe
Verstopfungsempfindlichkeit.
[0024] Darüber hinaus erzeugt die in der Drallkammer erzeugte Drallströmung oder Rotationsströmung
eine Strudelwirkung und Sogwirkung, welche Schmutz aus der erfindungsgemäßen Düse
ausspült.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen, dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen lassen sich in beliebiger Weise kombinieren, ohne den Rahmen der
Erfindung zu überschreiten. Dies gilt auch für die Kombination von Einzelmerkmalen
ohne weitere Einzelmerkmale, mit denen sie im Zusammenhang gezeigt oder beschrieben
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Flachstrahldüse gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht auf die Schnittebene B-B in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Flachstrahldüse gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Flachstrahldüse gemäß einer dritten Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine Ansicht der Flachstrahldüse der Fig. 5 von unten,
- Fig. 7
- eine Ansicht der Flachstrahldüse der Fig. 5 von oben,
- Fig. 8
- eine Ansicht der Flachstrahldüse der Fig. 5 von der Seite,
- Fig. 9
- eine Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 5 und
- Fig. 10
- eine Ansicht auf die Schnittebene B-B in Fig. 5.
[0026] Fig. 1 zeigt in einer Ansicht von oben eine erfindungsgemäße Flachstrahldüse 10 gemäß
einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die Flachstrahldüse 10 weist ein Gehäuse
12 auf. Das Gehäuse 12 weist einen in Fig. 1 nicht erkennbaren Flüssigkeitseinlass
und eine ebenfalls nicht erkennbare Austrittsöffnung auf. Das Gehäuse ist zweiteilig
ausgebildet und weist einen ersten Abschnitt 14 und einen zweiten Abschnitt 16 auf,
der lediglich abschnittsweise zu erkennen ist. Vom zweiten Abschnitt 16 ist in Fig.
1 lediglich eine Zunge 18 zu erkennen, auf die zu versprühende Flüssigkeit stromaufwärts
der Austrittsöffnung auftrifft und von der dann ein in Fig. 1 lediglich schematisch
und gestrichelt angedeuteter Flachstrahl ausgeht.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf die Schnittebene A-A in Fig. 1. Zu erkennen sind die
beiden Abschnitte 14, 16 des Gehäuses 12 der Flachstrahldüse 10. Der erste Gehäuseabschnitt
14 weist einen Flüssigkeitseinlass 20 auf, der in der Ansicht der Fig. 2 allerdings
nicht mittig, sondern an seinem Rand geschnitten ist. Das Gehäuse 14 ist mit ersten
Abschnitten 22 eines Bajonettverschlusses versehen, mit dem der Flüssigkeitseinlass
20 dann mit einem passenden Rohranschluss zum Zuführen von zu versprühender Flüssigkeit
verbunden werden kann.
[0028] Ausgehend von dem Flüssigkeitseinlass 20 wird die zu versprühende Flüssigkeit einer
Drallkammer 24 über einen Einlasskanal, siehe Fig. 3, zugeführt. Die zu versprühende
Flüssigkeit mündet an einer Öffnung 26 des Einlasskanals tangential zu einem gedachten
Kreis um eine Mittellängsachse der Drallkammer 24 in die Drallkammer 24. Die Drallkammer
24 weist einen zylindrischen Abschnitt 28 und einen sich kegelförmig verjüngenden
Abschnitt 26 auf. An dem Ende des kegelförmigen Abschnitts 26 mit kleinerem Durchmesser
ist ein Auslass aus der Drallkammer vorgesehen. Der Auslass der Drallkammer führt
zu einer 90°-Umlenkung des Strömungspfads, die dann zu einer Austrittsöffnung 30 führt.
Stromabwärts der Austrittsöffnung 30 ist die Zunge 18 angeordnet. Ein aus der Austrittsöffnung
30 austretender Strahl, der im Wesentlichen als zylindrischer Vollstrahl austritt,
trifft auf die Zunge 18 und wird durch die Zunge 18 um annähernd 90° umgelenkt. Dadurch
wird der in Fig. 2 gestrichelt angedeutete Flachstrahl erzeugt.
[0029] Es ist Fig. 2 zu entnehmen, dass der von der Flachstrahldüse 10 erzeugte Flachstrahl
in einem Winkel von etwas mehr als 90° zu einer Zuführrichtung der zu versprühenden
Flüssigkeit im Flüssigkeitseinlass 20 austritt.
[0030] An einer Stirnwand der Drallkammer 24, die gegenüber dem Auslass aus der Drallkammer
liegt, ragt ein kegelförmiger Vorsprung 32 in den zylindrischen Abschnitt 28 der Drallkammer
24 hinein. Der kegelförmige Vorsprung 32 verjüngt sich in Richtung auf den Auslass
aus der Drallkammer 24. Der kegelförmige Vorsprung 32 endet noch innerhalb des zylindrischen
Abschnitts 28 der Drallkammer 24. Mittels des Vorsprungs 32 wird eine gleichmäßige
Flüssigkeitsverteilung in der Drallkammer 24 erreicht. Ein Strömungswiderstand der
Drallkammer 24 und damit der Durchflussmenge durch die Drallkammer 24, die als Wirbeldrossel
wirkt, kann über die Geometrie der Drallkammer, insbesondere die Höhe der Drallkammer,
den Radius der Drallkammer und über die Abmessungen und die Form des Vorsprungs 32
eingestellt werden.
[0031] Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf die Schnittebene B-B in Fig. 1. Die Schnittebene verläuft
nun mittig durch den Flüssigkeitseinlass 20. Der Flüssigkeitseinlass 20 ist in einem
ersten Abschnitt zylindrisch und verjüngt sich dann und geht in einen wieder zylindrischen
Einlasskanal über, der an der Öffnung 26 endet, an der die zu versprühende Flüssigkeit
tangential in die Drallkammer 24 eintritt. Der Auslass aus der Drallkammer ist in
der Ansicht der Fig. 3 nicht zu erkennen.
[0032] Der erste Abschnitt 14 des Gehäuses und der zweite Abschnitt 16 des Gehäuses sind
miteinander verschraubt. Die beiden Abschnitte 14, 16 des Gehäuses 12 können dadurch
in einfacher Weise voneinander getrennt werden. Im Rahmen der Erfindung können die
Abschnitte 14, 16 auch in anderer Weise verbunden werden, beispielsweise durch Rastverbindungen,
Clipsverbindungen oder auch einen Bajonettverschluss.
[0033] Im Betrieb der Flachstrahldüse 10 wird zu versprühende Flüssigkeit über den Flüssigkeitseinlass
20 zugeführt. Die Flüssigkeit wird dann tangential an der Öffnung 26 in die Drallkammer
24 eingeleitet und in der Drallkammer 24 in Rotation versetzt. Die zu versprühende
Flüssigkeit gelangt dann zum Auslass der Drallkammer, wird um 90° umgelenkt und tritt
an der Austrittsöffnung 30 aus dem Gehäuse 12 aus. Der aus der Austrittsöffnung 30
austretende zylindrische Vollstrahl wird mittels der Zunge 18 abgelenkt und zu dem
in Fig. 2 gestrichelt angedeuteten Flachstrahl aufgefächert.
[0034] Die Drallkammer 24 bildet für die zu versprühende Flüssigkeit einen Strömungswiderstand.
Dadurch kann ein Volumenstrom durch die Flachstrahldüse 10 gegenüber herkömmlichen
Flachstrahldüsen bzw. Zungendüsen ohne Drallkammer um 50 % bis 70 % reduziert werden.
Dadurch können die freien Querschnitte innerhalb des Gehäuses 12 der Flachstrahldüse
10 gegenüber herkömmlichen Flachstrahldüsen oder Zungendüsen, die den gleichen Volumenstrom
aufweisen, deutlich vergrößert werden. Die erfindungsgemäße Flachstrahldüse 10 ist
dadurch äußerst wenig verstopfungsanfällig.
[0035] Stromabwärts der Drallkammer 24 sorgt die Umlenkung des Strömungspfads um 90°, wobei
eine Umlenkung zwischen 70° und 110° liegen kann, dafür, dass der Drall der Flüssigkeit
im Auslass der Drallkammer abgebaut wird. Der an der Austrittsöffnung 30 austretende
Vollstrahl weist dadurch keine Rotation oder nur eine sehr geringe Rotation auf. Dadurch
kann mittels der Zunge 18 ein breit aufgefächerter, flacher Flachstrahl mit gleichmäßiger
Flüssigkeitsverteilung und gleichmäßiger Tropfengrößenverteilung erzeugt werden.
[0036] Drallkammern sind von Hohlkegeldüsen und Vollkegeldüsen bekannt und werden dort dazu
verwendet, die zu versprühende Flüssigkeit in Rotation zu versetzen, so dass stromabwärts
einer Austrittsöffnung ein Hohlkegelstrahl oder Vollkegelstrahl erzeugt wird. Bei
der erfindungsgemäßen Flachstrahldüse 10 wird die Drallkammer 24 in der Funktion einer
Wirbeldrossel und damit zum Erzeugen eines Strömungswiderstands eingesetzt. An und
für sich ist die Verwendung einer Drallkammer in einer Flachstrahldüse kontraproduktiv.
Die Vorteile der Erhöhung des Strömungswiderstands und die dadurch mögliche Erhöhung
der freien Strömungsquerschnitte in der Düse sind aber überraschende Vorteile, die
sich durch das Vorsehen der Drallkammer 24 ergeben.
[0037] Fig. 4 zeigt eine Flachstrahldüse 100 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Die Flachstrahldüse 100 unterscheidet sich von der Flachstrahldüse 10 der Fig. 1 bis
3 lediglich durch einen zweiten Gehäuseabschnitt 116 des Gehäuses 12. Der erste Abschnitt
14 des Gehäuses ist identisch wie bei der Flachstrahldüse 10 der Fig. 1 bis 3 ausgebildet
und wird daher nicht erneut erläutert.
[0038] Der zweite Abschnitt 116 des Gehäuses 12 ist in das Innengewinde des ersten Abschnitts
14 des Gehäuses 12 eingeschraubt. Der zweite Abschnitt 116 weist den kegelförmigen
Abschnitt 26 der Drallkammer 24 auf, wobei der kegelförmige Abschnitt 26 die gleichen
Abmessungen aufweist wie bei der Flachstrahldüse 10 der Fig. 1 bis 3. Ein Auslass
aus der Drallkammer 24 mündet aber in einen langgestreckten, geraden Auslasskanal
120, der an einer Austrittsöffnung 130 endet. Aus der Austrittsöffnung 130 tritt ein
zylindrischer Vollstrahl aus, der auf eine Zunge 118 auftrifft, durch die dann ein
Flachstrahl erzeugt wird, der in der Fig. 4 gestrichelt angedeutet ist. Es ist in
Fig. 4 zu erkennen, dass der Flachstrahl aus der Flachstrahldüse 100 eine Mittelachse
aufweist, die parallel zu einer Zuführrichtung im Flüssigkeitseinlass 20 verläuft.
[0039] Die Rotation der Strömung am Auslass der Drallkammer 24 wird im Verlauf des langgestreckten
Auslasskanals 120 weitgehend abgebaut. Eine Länge des langgestreckten Auslasskanals
120 wird so bemessen, dass ein den Anforderungen genügender Flachstrahl erzeugt wird.
[0040] Anhand eines Vergleichs der Fig. 2 und 4 ist zu erkennen, dass unterschiedliche Geometrien
und Strömungsrichtungen des ausgegebenen Flachstrahls durch einfaches Austauschen
des zweiten Abschnitts 16, 116 des Gehäuses 12 realisiert werden können. Durch diesen
modularen Aufbau kann die erfindungsgemäße Flachstrahldüse 10, 100 sehr flexibel eingesetzt
werden.
[0041] Die Fig. 5 bis 10 zeigen eine erfindungsgemäße Flachstrahldüse 1000 gemäß einer dritten
Ausführungsform der Erfindung. Die Flachstrahldüse 1000 unterscheidet sich von der
Flachstrahldüse 10 der Fig. 1 bis 3 ausschließlich durch ein Tropfstopventil 1002.
Im Übrigen ist die Flachstrahldüse 1000 gleich wie die Flachstrahldüse 10 der Fig.
1 bis 3 ausgebildet und wird daher nicht erneut erläutert.
[0042] Das Tropfstopventil 1002 ist an einem Flüssigkeitseinlass vorgesehen. Das Tropfstoppventil
1002, siehe Fig. 10, weist eine Hülse 1004 auf, in der eine Kugel 1006 mittels einer
Schraubenfeder 1008 gegen einen Ventilsitz an der Hülse 1004 vorgespannt ist. In Abhängigkeit
des Flüssigkeitsdrucks einer zu versprühenden Flüssigkeit und einer Vorspannkraft
der Schraubenfeder 1008 gibt die Kugel 1006 den Flüssigkeitseinlass frei oder sperrt
diesen ab. Wird eine Flüssigkeitszufuhr abgeschaltet, sinkt der Druck am Flüssigkeitseinlass
und die Kugel 1006 verschließt den Ventilsitz an der Hülse 1004. Ein Nachtropfen der
Flachstrahldüse 1000 ist dadurch ausgeschlossen.
1. Flachstrahldüse (10; 100) mit einem Gehäuse (12) mit einem Flüssigkeitseinlass (20)
für zu versprühende Flüssigkeit und einer Austrittsöffnung (30; 130), dadurch gekennzeichnet, dass in einem Strömungspfad für die zu versprühende Flüssigkeit zwischen dem Flüssigkeitseinlass
(20) und der Austrittsöffnung (30; 130) innerhalb des Gehäuses (12) eine Drallkammer
(24) vorgesehen ist.
2. Flachstrahldüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Strömungspfad für die zu versprühende Flüssigkeit stromabwärts der Drallkammer
(24) wenigstens eine Umlenkung des Strömungspfads vorgesehen ist.
3. Flachstrahldüse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkung des Strömungspfads zwischen 70 Grad und 110 Grad, insbesondere 90 Grad,
vorgesehen ist.
4. Flachstrahldüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachstrahldüse (10; 100) als Zungendüse ausgebildet ist und stromabwärts der
Austrittsöffnung (30; 130) eine Zunge (18; 118) vorgesehen ist, auf die aus der Austrittsöffnung
(30; 130) austretende Flüssigkeit auftrifft, wobei die Zunge (18; 118) eine Umlenkung
des Strömungspfads bildet.
5. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallkammer (24) konzentrisch um eine Mittellängsachse ausgebildet ist und ein
Drallkammereinlass tangential zu einem gedachten Kreis um die Mittellängsachse in
die Drallkammer (24) mündet.
6. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallkammer (24) konzentrisch um eine Mittelängsachse ausgebildet ist.
7. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drallkammerauslass konzentrisch zur Mittellängsachse angeordnet ist.
8. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Drallkammer (24) an einer dem Drallkammerauslass gegenüberliegenden Stirnfläche
der Drallkammer (24) ein in die Drallkammer (24) hineinragender Vorsprung (32) vorgesehen
ist.
9. Flachstrahldüse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet dass der Vorsprung (32) kegelförmig ist und sich in Richtung auf den Drallkammerauslass
verjüngt.
10. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallkammer (24) einen zylindrischen Abschnitt (28) und einen sich kegelförmig
verjüngenden Abschnitt (26) aufweist, wobei der Drallkammereinlass in den zylindrischen
Abschnitt (28) mündet und der Drallkammerauslass am Ende des kegelförmigen Abschnitts
(26) mit kleinerem Durchmesser angeordnet ist.
11. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) wenigstens zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Abschnitt
(14) des Gehäuses (12) den Flüssigkeitseinlass (20) und einen ersten Abschnitt der
Drallkammer (24) und ein zweiter Abschnitt (16; 116) des Gehäuses (12) einen zweiten
Abschnitt der Drallkammer (24) und die Austrittsöffnung (30; 130) aufweist.
12. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar stromaufwärts oder unmittelbar stromabwärts des Flüssigkeitseinlasses
ein Tropfstoppventil (1002) vorgesehen ist, das bei Unterschreiten eines vordefinierten
Drucks der zu versprühenden Flüssigkeit einen Strömungspfad verschließt und bei Überschreiten
des vordefinierten Drucks den Strömungspfad freigibt.
13. Flachstrahldüse nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mittelachse eines ausgegebenen Sprühstrahls parallel oder senkrecht zu einer
Strömungsrichtung im Flüssigkeitseinlass (20) angeordnet ist.