[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von Nägeln
zu einem Nagelsetzgerät. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Nagelsetzgerät.
[0002] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Anordnung zum sequenziellen
Eintreiben einer Vielzahl von Nägeln in ein Bauteil, sowie die Verwendung einer solchen
Anordnung.
[0003] Nägel gehören zu den ältesten bekannten Verbindungsmitteln in der Konstruktionstechnik,
wie Hausbau, Schiffbau, Rüstungstechnik etc., meist im Zusammenhang mit dem Werkstoff
Holz. Zu unterscheiden ist zwischen Nägeln aus Metall, zumeist Eisen oder Stahl, und
Holznägeln, die in den letzten Jahren zunehmend zum Verbinden von einem oder mehreren
Bauteilen aus Holz eingesetzt werden. Traditionell werden Nägel mit Hämmern in den
zu nagelnden Werkstoff eingetrieben. In der Regel sind dazu mehrere Hammerschläge
nötig, wobei die Gefahr des Verbiegens des Nagels besteht, wenn der Nagelkopf nicht
in der Verlängerung des Nagelschafts getroffen wird.
[0004] Mit zunehmender Industrialisierung wird die Produktionsgeschwindigkeit aus ökonomischen
Gründen immer wichtiger. Aus diesem Grunde wurden beispielsweise Nagelsetzgeräte entwickelt,
die mit unterschiedlichen Antriebskonzepten ausgerüstet sein können. Eine besondere
Bedeutung haben dabei Druckluftnagler, welche üblicherweise mit Drücken von 5 bis
6 bar betrieben werden. Mit derartigen Druckluftnaglern können Eintreibgeschwindigkeiten
von etwa 25 Meter pro Sekunde realisiert werden.
[0005] Übliche Druckluftnagler besitzen einen Grundkörper, welcher ein Laufrohr zum Führen
eines in ein Werkstück einzutreibenden Nagels und eines diesen antreibenden Schlagbolzens
umfasst. Das Laufrohr erstreckt sich zwischen einem vorderen freien Ende, welches
zum Eintreiben eines Nagels auf das Werkstück aufgesetzt wird, und einem hinteren
antriebsseitigen Ende, welches mit der Vorrichtung zur Beaufschlagung mit Druckluft
fluidisch verbunden ist, und bildet innenseitig einen Schusskanal.
[0006] Derartige Druckluftnagler sind weit verbreitet. In den letzten Jahren ergibt sich
zunehmen die Notwendigkeit, Bauteile, beispielsweise Wandelemente von Fertighäusern,
automatisiert herzustellen. Dazu ist es notwendig, eine Vielzahl von Nägeln automatisiert
nacheinander in ein Bauteil einzutreiben. Dazu werden zumeist Portalanlagen angesetzt,
bei welchen ein Nagelsetzgerät automatisiert verfahren wird, um an definierten Positionen
Nägel in ein Bauteil einzutreiben. Die Nägel werden dabei zumeist in einem Magazin,
welches seitlich am Nagelsetzgerät angeordnet ist, nacheinander dem Nagelsetzgerät
zugeführt.
[0007] Ein solcher Aufbau hat sich grundsätzlich zur Herstellung von Bauteilen bewährt.
Jedoch wird zu teilen als nachteilig angesehen, dass die Magazine von Nägeln, welche
am Nagelsetzgerät befestigt sind, nur eine sehr begrenzte Anzahl von Nägeln tragen,
so dass das Einsetzen eines neuen Magazins regelmäßig notwendig ist und mit einer
erheblichen Stillstandszeit der Produktionsanlage einhergeht.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Zuführeinrichtung, ein Nagelsetzgerät
und eine Anordnung zum sequenziellen Eintreiben einer Vielzahl von Nägeln in ein Bauteil
bereitzustellen, welche die zuvor genannten Nachteile vermeiden und insbesondere ein
möglichst kontinuierliches Zuführen und Eintreiben von Nägeln ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe ist bei einer Zuführeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass diese eine Schlauchleitung mit einem vorderen Anschluss zum Anbringen
an einem Nagelsetzgerät und mindestens einem hinteren Anschluss zum Anbringen an einer
Bereitstellungseinheit für Nägel aufweist, wobei durch die Schlauchleitung Nägel in
ihrer Längsrichtung hintereinander dem Nagelsetzgerät zugeführt werden können.
[0010] Bei einem Nagelsetzgerät der eingangs genannten Art, welches einen Schusskanal zum
Führen eines in ein Bauteil einzutreibenden Nagels und eines diesen antreibenden Schlagbolzens
umfasst, ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Nagelsetzgerät einen Anschluss zum
Anbringen einer erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung aufweist.
[0011] Darüber hinaus ist die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe bei einer Anordnung
zum sequenziellen Eintreiben einer Vielzahl von Nägeln in ein Bauteil mit einem Nagelsetzgerät
und einer an dem Nagelsetzgerät angeschlossenen Zuführeinrichtung gelöst.
[0012] Der Erfindung liegt die Überlegung zu Grunde, die einzutreibenden Nägel nicht unmittelbar
am Nagelsetzgerät in Form eines Magazins zu bevorraten, sondern bedarfsweise über
eine längere Strecke zum Nagelsetzgerät zu transportieren. Mit anderen Worten ist
vorgesehen, Nägel in einer Bereitstellungseinheit entfernt von dem Nagelsetzgerät
zur Verfügung zu stellen und in ihrer Längsrichtung durch eine Schlauchleitung zum
Nagelsetzgerät zu transportieren. Eine Schlauchleitung hat dabei eine gewisse Flexibilität
und ist geeignet, über eine längere Strecke die Nägel zuverlässig dem Nagelsetzgerät
zuzuführen. Eine solche Zuführeinrichtung ist prinzipiell geeignet für automatisierte
Produktionsanlagen, bei denen das Nagelsetzgerät mittels eines Roboters verfahren
wird, wie auch für handgeführte Systeme, bei denen ein Nagelsetzgerät auf einem manuell
verfahrbaren Schlitten befestigt sein kann.
[0013] Durch das Anschließen der Zuführeinrichtung an das Nagelsetzgerät wird die erfindungsgemäße
Anordnung geschaffen, mit der kontinuierlich die Nägel über eine längere Strecke unmittelbar
dem Nagelsetzgerät zugeführt und in ein Bauteil eingetrieben werden können. Die Verbindung
der Zuführeinrichtung an dem Nagelsetzgerät kann dabei in an sich bekannter Weise
über eine Verschraubung, insbesondere eine solche mit einer Überwurfmutter, oder durch
eine andere bekannte Kupplungseinrichtung erfolgen.
[0014] Die Schlauchleitung kann dabei insbesondere einen Schlauch umfassen, welcher aus
Polyamid, insbesondere PA12 ausgebildet ist. Hierbei kann es sich um handelsübliche
Pneumatik-Schläuche handeln. Solche Schläuche haben sich als besonders abriebfest
zum kontinuierlichen Zuführen von Nägel in deren Längsrichtung erwiesen.
[0015] Bevorzugt umfasst die Zuführeinrichtung eine Antriebseinheit zur Förderung der Nägel
in Richtung des vorderen Anschlusses. Konkret kann die Antriebseinheit eine insbesondere
druckluftbetriebene Ejektorpumpe aufweisen, welche die Schlauchleitung in eine hintere,
im Betrieb setzgerätferne Unterdruck-Schlauchleitung, in welcher die Nägel durch Unterdruck
in Richtung des vorderen Anschlusses gefördert werden können, und in eine vordere,
im Betrieb setzgerätnahe Überdruck-Schlauchleitung, in welcher die Nägel in Richtung
des vorderen Anschlusses durch Überdruck gefördert werden können, unterteilt. Mit
anderen Worten sind zwei Abschnitte der Förderung vorgesehen. In einem hinteren Abschnitt
der Schlauchleitung ist ein Unterdruck vorgesehen, das heißt die Nägel werden praktisch
von dem Anschluss für die Bereitstellungseinheit nach vorne gesogen, wohingegen in
einem vorderen, nagelsetzgerätnahen Schlauchabschnitt ein Überdruck herrscht, so dass
die Nägel in Richtung des vorderen Anschlusses beziehungsweise des Nagelsetzgeräts
mit Überdruck gedrückt werden. Ein solcher Aufbau kann mittels einer Ejektorpumpe
realisiert werden. Dabei handelt es sich um eine Pumpe, bei der die Pumpwirkung durch
einen Fluidstrahl erzeugt wird. Ein Treibmedium wird dabei in die Ejektorpumpe eingeblasen
und nach vorne befördert, wodurch im hinter der Ejektorpumpe liegenden Bereich ein
Unterdruck entsteht, durch welchen vorliegend die Nägel angesaugt werden können. Die
Nägel wechseln beim Durchlaufen der Ejektorpumpe vom Unterdruck- in den Überdruckbereich
und werden dabei beschleunigt.
[0016] Bevorzugt ist die Überdruck-Schlauchleitung kürzer als die Unterdruck-Schlauchleitung.
Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zu Grunde, dass die Nägel zunächst über
eine relativ lange Strecke durch Unterdruck gefördert werden, bevor sie relativ nahe
am Nagelsetzgerät in den Überdruckbereich gelangen.
[0017] Um eine kontinuierliche Zuführung in ein Nagelsetzgerät realisieren zu können, kann
in einem an den vorderen Anschluss angrenzenden Abschnitt der Schlauchleitung eine
Staustrecke oder ein Teil einer Staustrecke vorgesehen sein, in welcher sich die Nägel
vor der Zufuhr in das Nagelsetzgerät stauen können. Mit anderen Worten ist vor dem
Erreichen des Nagelsetzgeräts ein Bereich vorgesehen, in welchem Nägel hintereinander
in Anlage kommen, so dass jeweils die Nagelspitze eines Nagels gegen den Nagelkopf
eines benachbarten Nagels stößt. Dadurch wird ein gewisser Puffer gebildet, so dass
sichergestellt ist, dass stets ein Nagel bereit ist, dem Schußkanal eines Nagelsetzgeräts
zugeführt zu werden. Durch einen solchen Puffer können Betriebsunterbrechungen minimiert
werden.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kann sich die Staustrecke auch bis in das Nagelsetzgerät
erstrecken, so dass ein hinterer Teil der Staustrecke in der Schlauchleitung der Zuführeinrichtung
und ein vorderer Teil der Staustrecke im Nagelsetzgerät angeordnet ist.
[0019] Am hinteren Ende der Staustrecke kann ein Staustreckensensor vorgesehen sein, welcher
erkennen kann, ob gestaute Nägel bis zu dem hinteren Ende der Staustrecke reichen.
Ein solcher Sensor kann beispielsweise als Lichtschranke, Berührungssensor oder anderweitig
ausgebildet sein. Dadurch wird es einer Steuerung ermöglicht, zu erkennen, ob die
Staustrecke mit Nägeln gefüllt ist.
[0020] Die Zuführeinrichtung kann ferner eine umschaltbare Stellweiche umfassen, welche
die Schlauchleitung an ihrem hinteren Endbereich aufteilt, so dass rückseitig zwei
Schlauchleitungsabschnitte in die Stellweiche münden, die an ihrem jeweiligen hinteren
Ende einen Anschluss zum Anbringen an einer Bereitstellungseinheit für Nägel aufweisen.
Bevorzugt weist die Stellweiche einen Pneumatikzylinder auf, um die Stellweiche umschalten
zu können. Eine solche Stellweiche hat die Aufgabe, zwischen mindestens zwei, insbesondere
genau zwei Bereitstellungseinheiten für Nägel umschalten zu können. Wenn beispielsweise
eine Bereitstellungseinheit leer ist und neu mit Nägeln bestückt werden muss, so kann
in der Zwischenzeit die Produktion weiterlaufen, indem auf die andere Bereitstellungseinheit
umgeschaltet wird. Die Stellweiche besitzt somit den Grundaufbau eines 3/2-Wegeventils.
[0021] Die Zuführeinrichtung kann ferner mindestens eine Bereitstellungseinheit für Nägel
aufweisen, welche mit einem hinteren Ende der Schlauchleitung verbunden ist. Die Bereitstellungseinheit
für Nägel hat die prinzipielle Aufgabe, Nägel in großer Menge bereitzustellen und
zuverlässig in das hintere Ende der Schlauchleitung einzubringen.
[0022] Mindestens eine Bereitstellungseinheit kann einen Vibrationsförderer, insbesondere
einen Vibrationswendelförderer umfassen, mittels dessen Nägel Kopf an Kopf hängend
dem nagelsetzgerätfernen Ende der Schlauchleitung zugeführt und einzeln nacheinander
in die Schlauchleitung eingebracht werden können. Eine solche Bereitstellungseinheit
eignet sich insbesondere für Nägel mit Kopf. Diese können aufgereiht dem hinteren
Schlauchende zugeführt werden.
[0023] Konkret kann der Vibrationsförderer mit einem Bunker verbunden sein, aus welchem
Nägel zugeführt werden können. Ferner können Sensormittel vorgesehen sein, um den
Füllstand des Bunkers zu überwachen.
[0024] Es ist somit vorgesehen, dass die Nägel ungeordnet in einen Bunker eingebracht werden
können und durch entsprechende Vorrichtungen so sortiert werden, dass sie nacheinander
am Kopf hängend dem hinteren Ende der Schlauchleitung zugeführt werden können, wo
sie dann durch den Unterdruck angesaugt werden.
[0025] Ferner kann mindestens eine Bereitstellungseinheit eine Sortiereinheit umfassen,
welche ausgebildet ist, insbesondere Nägel ohne Kopf derart zu sortieren, dass die
Nägel einheitlich in eine Förderrichtung weisen und so in das hintere Ende der Schlauchleitung
eingebracht werden können. Nägel ohne Kopf sind entsprechend anders zu handhaben und
können beispielsweise durch Vibrationsrinnen so angeordnet werden, dass sie in die
gleiche Richtung weisen und so kontinuierlich in das Ende der Schlauchleitung eingesetzt
werden können. Auch bei dieser Ausführungsform können Nägel in einen Bunker oder einen
anderen Behälter eingebracht werden, dessen Füllstand mit Sensormitteln überwacht
wird.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann mindestens eine Bereitstellungseinheit
eine Abwickelstation zum Abwickeln von Nagelmagazinen und mittels zum Schieben der
Nägel aus Magazinen umfassen, so dass die Nägel direkt aus dem Nagelmagazin in das
hintere Ende der Schlauchleitung geschoben werden können. Diese Ausführungsform eignet
sich sowohl für Nägel mit, als auch ohne Kopf. Dabei ist vorgesehen, dass die Nägel
auf Holz mit sehr großen Stückzahlen magaziniert aufgewickelt sind. In der Bereitstellungseinheit
werden die Nägel beispielsweise mittels eines Pneumatikzylinders aus der Magazinierung
geschoben und dabei direkt dem hinteren Ende der Schlauchleitung zugeführt.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Zuführeinrichtung zwei Bereitstellungseinheiten
auf, die mit jeweils einem hinteren Ende der Schlauchleitung verbunden sind. Dieser
Ausgestaltung liegt die Überlegung zu Grunde, eine kontinuierliche Zufuhr von Nägeln
zu ermöglichen. Falls eine Bereitstellungseinheit leer ist, kann mittels der Stellweiche
auf die andere Bereitstellungseinheit umgeschaltet werden, so dass die Fertigung ohne
Unterbrechung fortgesetzt werden kann. In der Zwischenzeit kann dann ein neues Nagelmagazin
in die erste Bereitstellungseinheit eingesetzt werden.
[0028] Die Zuführeinrichtung kann ferner eine Steuereinheit umfassen. Diese kann derart
konfiguriert sein, dass das Einbringen von Nägeln in die Schlauchleitung an der Bereitstellungseinheit/den
Bereitstellungseinheiten unterbrochen wird, wenn der Staustreckensensor detektiert,
dass die Staustrecke vollständig mit Nägeln gefüllt ist. Mit anderen Worten bildet
die Staustrecke einen Puffer, der nur bei Bedarf aufgefüllt wird, indem neue Nägel
von der Bereitstellungseinheit nach vorne geführt werden. So lange die Staustrecke
mit Nägeln gefüllt ist, ist eine solche Nachfuhr von Nägeln von der Bereitstellungseinheit
nicht erforderlich.
[0029] Das erfindungsgemäße Nagelsetzgerät weist bevorzugt einen zum Anschluss der Schlauchleitung
führenden Zuführkanal auf, welcher schräg zum Schusskanal verläuft und in diesen mündet.
Durch diesen Zuführkanal, welcher im Betrieb an die Schlauchleitung angeschlossen
ist, können die Nägel dem Schusskanal zugeführt werden. Der Zuführkanal kann auch
einen Teil der Staustrecke umfassen.
[0030] Konkret können dazu Vereinzelungsmittel vorgesehen sein, um Nägel einzeln aus dem
Zuführkanal dem Schusskanal des Nagelsetzgeräts zuzuführen. Dieser Ausgestaltung liegt
die Überlegung zu Grunde, dass die Nägel, die in der Staustrecke vor dem Erreichen
des Nagelsetzgerätes Spitze an Kopf direkt hintereinanderliegen, vereinzelt werden
müssen, um sie in ein Bauteil eintreiben zu können.
[0031] In konkreter Ausgestaltung können die Vereinzelungsmittel eine Halteeinrichtung umfassen,
welche ausgebildet ist, einen vorderen Nagel im Zuführkanal form- und/oder kraftschlüssig
zu blockieren. Dazu kann die Halteeinrichtung mindestens ein Verriegelungselement
umfassen, welches quer zum Zuführkanal bewegbar ist zwischen einer Blockierposition,
in welcher der Nagel vor Erreichen des Schusskanals blockiert wird, und einer Freigabeposition,
in welcher der Nagel in den Schusskanal weitergefördert werden kann. Mit anderen Worten
ist vorgesehen, dass die Nägel einzeln freigegeben werden. Dazu ist ein Verriegelungselement
vorgesehen, welches in seiner Blockierposition in den Zuführkanal ragt und die Bewegung
des jeweils vorderen Nagels blockiert, wohingegen es in seiner Freigabeposition bevorzugt
aus dem Zuführkanal herausbewegt ist, so dass der vordere Nagel freigegeben wird.
[0032] Das Verriegelungselement kann dabei derart ausgebildet sein, dass es einen Nagel
mit einem Kopf vor dem Kopf formschlüssig greifen kann. In dem Fall, dass Nägel mit
Kopf eingetrieben werden sollen, kann somit das Verriegelungselement den Nagel am
Kopf greifen und formschlüssig blockieren. Konkret kann dies beispielsweise durch
eine Ausnehmung für den Nagelschaft realisiert werden, die am Verriegelungselement
ausgebildet ist.
[0033] Die Halteeinrichtung kann auch ein vorderes Verriegelungselement und ein hinteres
Verriegelungselement umfassen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde,
sowohl den vordersten Nagel in der Staustrecke, als auch den folgenden Nagel und damit
alle weiteren Nägel in der Staustrecke zu blockieren und damit am Eintritt in den
Schusskanal zu hindern. Der vordere Nagel kann dann freigegeben werden, wobei der
folgende Nagel nach wie vor blockiert ist. Anschließend kann das vordere Verriegelungselement
wieder in seine Blockierposition gebracht werden, bevor das hintere Verriegelungselement
in seine Freigabeposition gebracht wird. Damit wird durch den Überdruck in der Staustrecke
der bisher folgende Nagel nach vorne in Richtung des Schusskanals bewegt, jedoch durch
das vordere Verriegelungselement am Eintritt in den Schusskanal gehindert. Anschließend
wird das hintere Verriegelungselement wieder in seine Blockierposition gebracht, so
dass wiederum die in der Staustrecke folgenden Nägel angehalten werden können. Nun
kann der vordere Nagel durch Bringen des vorderen Verriegelungselements in die Freigabeposition
einzeln in den Schusskanal eingebracht werden. Mit anderen Worten erfolgt die Vereinzelung
der Nägel durch wechselndes Bewegen der beiden Verriegelungselemente. Eine solche
Vorgehensweise eignet sich besonders für kopflose Nägel, welche anders als Nägel mit
Kopf nicht formschlüssig einzeln gegriffen werden können.
[0034] Bevorzugt ist das vordere Verriegelungselement derart ausgebildet und angeordnet,
dass es in seiner Blockierposition so in den Zuführkanal ragt, dass ein vorderer Nagel
in der Staustrecke insbesondere formschlüssig vor der Zufuhr in den Schusskanal angehalten
werden kann. Somit ist vorgesehen, dass der vordere Nagel am Eintritt in den Schusskanal
dadurch gehindert wird, dass der Zuführkanal durch das vordere Verriegelungselement
mechanisch gesperrt wird. Bevorzugt liegt der Nagel dabei mit seiner Spitze an dem
vorderen Verriegelungselement an.
[0035] Das hintere Verriegelungselement kann derart ausgebildet sein, einen Nagel, insbesondere
einen kopflosen Nagel, im Zuführkanal kraftschlüssig zu klemmen. Damit kann der dem
vorderen Nagel folgende Nagel gegen die Wandung des Zuführkanals kraftschlüssig geklemmt
werden. Auch die nachfolgenden Nägel, welche im Betrieb durch den herrschenden Überdruck
nach vorne gedrückt werden, können auf diese Weise angehalten und nacheinander einzeln
in den Schusskanal eingebracht werden.
[0036] Zur Betätigung kann jedem Verriegelungselement ein Pneumatikzylinder zugeordnet sein.
Dieser ermöglicht eine schnelle Betätigung und gleichzeitig das Aufbringen relativ
hoher Kräfte.
[0037] Die Vereinzelungsmittel können auch einen Klappenmechanismus umfassen, welcher eine
schwenkbare Klappe aufweist. Diese kann ausgebildet sein, den Zuführkanal wahlweise
zu blockieren. Insbesondere kann eine solche Klappe mit dem Schlagbolzen des Nagelsetzgeräts
mechanisch gekoppelt sein, so dass die Zufuhr eines Nagels nur möglich ist, wenn der
Schlagbolzen in einer zurückgezogenen Position ist und der Schusskanal frei ist.
[0038] Die erfindungsgemäße Anordnung ist besonders geeignet zum Zuführen und Eintreiben
aus lignozellulosischem Material, insbesondere von Nägeln aus Holz und/oder einem
Holzwerkstoff, bevorzugt von einem organisch gebundenen Holzwerkstoff. Besonders bevorzugt
bestehen die Nägel dabei aus einem kunstharzgebundenen Schichtholz oder einem kunstharzgebundenen
Faserverbundwerkstoff, der lignozellulosische Fasern aus Einjahrespflanzen enthält.
Der organisch gebundene Holzwerkstoff kann dabei Phenolharz als Kunstharz enthalten.
Bevorzugt enthält der organisch gebundene Holzwerkstoff Kunstharz in einer Menge von
wenigstens 5 Gew.-%, insbesondere wenigstens 10 Gew.-%, bevorzugt wenigsten 15 Gew.-%,
besonders bevorzugt wenigstens 18 Gew.-% und/oder höchstens 40 Gew.-%, insbesondere
höchstens 30 Gew.-%, bevorzugt höchstens 25 Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens
20 Gew.-%.
[0039] Derartige Nägel aus einem lignozellulosischem Material sind besonders geeignet zum
Verbinden von Komponenten aus Holz, da es sich um einen gleichartigen Werkstoff handelt
und eine nachträgliche Bearbeitung im Gegensatz zu der Verwendung von Metallnägeln
und/oder Kunststoffnägeln ohne Probleme möglich ist. Besonders bevorzugt können die
Nägel aus einem harzgebundenen Schichtholz oder einem kunstharzgebundenen Faserverbundwerkstoff,
der lignozellulosische Fasern aus Einjahrespflanzen enthält, bestehen. Ferner können
die Nägel eine Dichte von > 0,65 g/cm
3, insbesondere eine Dichte > 0,85 g/cm
3 und bevorzugt eine Dichte > 1,0 g/cm
3 aufweisen.
[0040] Bevorzugt besitzen die Nägel, zu deren Eintreiben die erfindungsgemäße Anordnung
verwendet werden kann, einen Nagelschaft, an dessen vorderen Ende eine als kegelförmige
Rundspitze ausgebildete Nagelspitze vorgesehen ist, wobei der Spitzenwinkel der Nagelspitze
> 36°, insbesondere > 40° ist, bevorzugt im Bereich von 45 bis 60° liegt und besonders
bevorzugt 45° oder 60° beträgt. Der Durchmesser des Nagelschafts beträgt dabei bevorzugt
mindestens 2 mm, insbesondere mindestens 3 mm, bevorzugt mindestens 4 mm, und/oder
höchstens 8 mm, insbesondere höchstens 6 mm, bevorzugt höchstens 5 mm.
[0041] Die erfindungsgemäße Anordnung kann, insbesondere wenn sie zum Zuführen und Eintreiben
von Nägeln aus lignozellulosischem Material verwendet wird, derart eingesetzt werden,
dass die Nägel direkt, d.h. ohne das Erstellen einer Vorbohrung in ein Bauteil eingetrieben
werden. Dadurch wird ein besonders schnelles und damit ökonomisches Eintreiben einer
Vielzahl von Nägeln nacheinander ermöglicht.
[0042] Für die weitere Ausgestaltung der Erfindung wird auf die Unteransprüche, sowie auf
die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Anordnung zum sequenziellen Eintreiben einer Vielzahl von Nägeln in ein Bauteil
gemäß der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht;
- Figur 2
- das Nagelsetzgerät der Anordnung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 3
- das Nagelsetzgerät aus Figur 2 in einer anderen perspektivischen Ansicht;
- Figur 4
- das Nagelsetzgerät aus Figur 2 und Figur 3 in einer Schnittansicht;
- Figur 5
- die Antriebseinheit der Anordnung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 6
- die Stellweiche der Anordnung aus Figur 1 in perspektivischer Ansicht; und
- Figur 7
- die beiden Bereitstellungseinheiten der Anordnung aus Figur 1 in perspektivischer
Ansicht.
[0043] Die Figur 1 zeigt eine Anordnung 1 zum sequenziellen Eintreiben einer Vielzahl von
Nägeln in ein Bauteil gemäß der vorliegenden Erfindung. Diese umfasst ein Nagelsetzgerät
2, welches vorliegend als Druckluftnagler ausgebildet ist, und eine an dieses angeschlossene
Zuführeinrichtung 3, welche ausgebildet ist, dem Nagelsetzgerät 2 nacheinander Nägel
zum Eintreiben in ein Bauteil zuzuführen.
[0044] Das Nagelsetzgerät 2 ist in den Figuren 2 bis 4 im Detail dargestellt. Vorliegend
handelt es sich um ein Nagelsetzgerät 2 zum Anbringen an einer automatisierten Produktionsanlage.
Das Nagelsetzgerät 2 besitzt einen Grundkörper 4, in welchem ein Schusskanal 5 zum
Führen eines in ein Bauteil einzutreibenden Nagels und eines diesen antreibenden Schlagbolzen
6 ausgebildet ist. Der Schlagbolzen 6 wird pneumatisch betätigt und ist dazu mit einem
Pneumatikkolben 7 verbunden.
[0045] In einer vorderen Gerätenase 8 des Nagelsetzgeräts 2 ist ein Zuführkanal 9 ausgebildet,
welcher schräg zum Schusskanal 5 verläuft und in diesen mündet. Der Zuführkanal 9
dient dazu, nacheinander Nägel dem Schusskanal 5 zuzuführen, so dass diese einzeln
in ein Bauteil eingetrieben werden können. Der Zuführkanal 9 ist vorliegend mehrteilig
ausgebildet und erstreckt sich über die Gerätenase 8 und ein an dieser befestigtes
Rohr 10, an dessen freiem, rückseitigen Ende 11 ein Anschluss 12 zum Anbringen an
die Zuführeinrichtung 3 vorgesehen ist.
[0046] Die Zuführeinrichtung 3 umfasst vorliegend eine Schlauchleitung 13 mit einem vorderen
Anschluss zum Anbringen an dem Nagelsetzgerät 2. Rückseitig verzweigt sich die Schlauchleitung
13 in zwei Schlauchleitungsabschnitte 13a, 13b, welche jeweils zu einer Bereitstellungseinheit
14 verlaufen, wie in Figur 7 im Detail dargestellt ist. Die Bereitstellungseinheiten
14 sind jeweils auf einem verfahrbaren Traggestell 15 aus Metallprofilen angeordnet
und umfassen jeweils eine Abwickelstation 16 zum Abwickeln von Nagelmagazinen 17 und
Mittel zum Schieben der Nägel aus den Magazinen. Konkret werden die Nägel mittels
Pneumatikzylindern 18 aus den Nagelmagazinen geschoben und so in die hinteren, setzgerätfernen
Enden der Schlauchleitung 13 eingebracht.
[0047] Von jeder Bereitstellungseinheit 14 läuft jeweils ein Schlauchleitungsabschnitt 13a,
13b zu einer umschaltbaren Stellweiche 19, welche im Detail in Figur 6 dargestellt
ist. Die Stellweiche 19 besitzt zwei rückseitige Anschlüsse 20, an denen jeweils ein
zu einer Betätigungseinheit 14 verlaufender Schlauchleitungsabschnitt 13a, 13b angeschlossen
ist. Ferner ist ein vorderseitigen Anschluss 21 vorgesehen, welcher mit der zum Nagelsetzgerät
2 führenden Schlauchleitung 13 versehen ist. Somit ist die Stellweiche in der Form
eines 3/2-Wegeventils ausgestaltet und mittels eines Pneumatikzylinders 22 umschaltbar,
so dass wahlweise eine der beiden Bereitstellungseinheiten 14 verlaufenden Schlauchleitungen
mit der Schlauchleitung 13, welche zum Nagelsetzgerät 2 führt, verbunden werden kann.
[0048] Die Zuführeinrichtung 3 umfasst ferner eine Antriebseinheit 23, um Nägel von der
jeweiligen Bereitstellungseinheit 14 in Richtung des Nagelsetzgerätes 2 fördern zu
können. Die Antriebseinheit weist eine druckluftbetriebene Ejektorpumpe 24 auf, welche
die Schlauchleitung 13 in eine setzgerätferne hintere Unterdruck-Schlauchleitung 25
und in eine gegenüber dieser deutlich kürzere setzgerätnahe, vordere Überdruck-Schlauchleitung
26 unterteilt. Die Antriebseinheit 23 ist im Detail in Figur 5 dargestellt. Diese
weist auf der linken Seite einen Unterdruck-Anschluss 27 für die Unterdruck-Schlauchleitung
25 und auf der rechten Seite einen Überdruck-Anschluss 28 für die Überdruck-Schlauchleitung
26 auf. Zum Anschluss von Druckluft ist ferner ein Druckluft-Anschluss 26 in der Mitte
vorgesehen.
[0049] In der Überdruck-Schlauchleitung 26 und im Zuführkanal 9 des Nagelsetzgeräts 2 ist
eine Staustrecke 30 vorgesehen, in welcher sich die Nägel vor der Zufuhr in den Schusskanal
6 des Nagelsetzgeräts 2 stauen können, wie dies beispielsweise in Figur 4 dargestellt
ist. Am hinteren, setzgerätfernen Ende der Staustrecke ist ein Staustreckensensor
31 vorgesehen, mittels welchem erfasst werden kann, ob die Staustrecke 30 vollständig
mit Nägeln gefüllt ist.
[0050] Am Nagelsetzgerät 2 sind ferner Vereinzelungsmittel 32 vorgesehen, um Nägel einzeln
aus dem Zuführkanal 9 dem Schusskanal 5 des Nagelsetzgerätes 2 zuzuführen. Vorliegend
umfassen diese Vereinzelungsmittel 32 eine Halteeinrichtung 33, welche ausgebildet
ist, einen vorderen Nagel im Zuführkanal 9 form- und/oder kraftschlüssig zu blockieren.
[0051] Konkret umfasst die Halteeinrichtung 33 ein Verriegelungselement 34, welches quer
zum Zuführkanal 9 bewegbar ist zwischen einer Blockierposition, in welcher der Nagel
vor Erreichen des Schusskanals 5 blockiert wird, und einer Freigabeposition, in welcher
der Nagel in den Schusskanal 5 weitergefördert werden kann. Das Verriegelungselement
34 wird vorliegend mittels eines Pneumatikzylinders 35 betätigt.
[0052] Im Betrieb ist vorgesehen, dass dem Nagelsetzgerät 2 kontinuierlich Nägel zugeführt
werden. Dazu werden bei der Bereitstellungseinheit 14 Nägel aus dem jeweiligen Nagelmagazin
16 geschoben und in das hintere Ende der Schlauchleitung 13 eingebracht. In dem Bereich
der Schlauchleitung zwischen den Bereitstellungseinheiten 14 und der Antriebseinheit
23 werden die Nägel durch Unterdruck nacheinander in ihrer Längsrichtung gefördert.
Nach dem Durchlaufen der Antriebseinheit 23 erfolgt die Förderung der Nägel durch
Überdruck in der Überdruck-Schlauchleitung 23 bis zum Nagelsetzgerät 2. Vor Erreichen
des Schusskanals 5 werden die Nägel mittels der Halteeinrichtung 33 angehalten, so
dass sich mehrere Nägel in der Staustrecke 30 befinden. Soll nun ein Nagel in ein
Bauteil eingetrieben werden, so wird mittels der Vereinzelungsmittel 32 ein Nagel
dem Schusskanal 5 zugeführt und durch den Schlagbolzen 6 in ein Bauteil eingetrieben.
[0053] Mittels des Sensors 31 wird permanent überwacht, ob die Staustrecke 30 vollständig
mit Nägeln gefüllt ist. In diesem Fall werden die Bereitstellungseinheiten 14 derart
gesteuert, das keine weiteren Nägel in die Schlauchleitung 13 eingebracht werden.
Erst wenn die Staustrecke 30 nicht mehr vollständig mit Nägeln gefüllt ist, erfolgt
eine weitere Zufuhr von Nägeln aus den Bereitstellungseinheiten 14.
[0054] Ist das Nagelmagazin 17 einer Abwickelstation 16 leer, so kann mittels der Stellweiche
19 auf die andere Bereitstellungseinheit 14 umgeschaltet werden, so dass weiterhin
kontinuierlich Nägel dem Nagelsetzgerät 2 zugeführt werden können. In der Zwischenzeit
kann dann ein neues Nagelmagazin 17 in die Abwickelstation 16 eingesetzt werden. Auf
diese Weise ist ein kontinuierlicher Betrieb des Nagelsetzgeräts 2 möglich.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Anordnung
- 2
- Nagelsetzgerät
- 3
- Zuführeinrichtung
- 4
- Grundkörper
- 5
- Schusskanal
- 6
- Schlagbolzen
- 7
- Pneumatikkolben
- 8
- Gerätenase
- 9
- Zuführkanal
- 10
- Rohr
- 11
- Freies Ende
- 12
- Anschluss
- 13
- Schlauchleitung
- 13a,b
- Schlauchleitungsabschnitt
- 14
- Bereitstellungseinheit
- 15
- Traggestell
- 16
- Abwickelstation
- 17
- Nagelmagazin
- 18
- Pneumatikzylinder
- 19
- Stellweiche
- 20
- rückseitiger Anschluss
- 21
- vorderseitiger Anschluss
- 22
- Pneumatikzylinder
- 23
- Antriebseinheit
- 24
- Ejektorpumpe
- 25
- Unterdruck-Schlauchleitung
- 26
- Überdruck-Schlauchleitung
- 27
- Unterdruck-Anschluss
- 28
- Überdruck-Anschluss
- 29
- Druckluft-Anschluss
- 30
- Staustrecke
- 31
- Staustreckensensor
- 32
- Vereinzelungsmittel
- 33
- Halteeinrichtung
- 34
- Verriegelungselement
- 35
- Pneumatikzylinder
1. Zuführeinrichtung (3) zum Zuführen von Nägeln zu einem Nagelsetzgerät (2), welche
eine Schlauchleitung (13) mit einem vorderen Anschluss zum Anbringen an ein Nagelsetzgerät
(2) und mit mindestens einem hinteren Anschluss zum Anbringen an eine Bereitstellungseinheit
(14) für Nägel aufweist, so dass durch die Schlauchleitung (13) Nägel in ihrer Längsrichtung
hintereinander dem Nagelsetzgerät (2) zugeführt werden können.
2. Zuführeinrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Antriebseinheit (23) zur Förderung der Nägel in Richtung des vorderen
Anschlusses umfasst, wobei, insbesondere, die Antriebseinheit (23) eine bevorzugt
druckluftbetriebene Ejektorpumpe (24) aufweist, welche die Schlauchleitung (13) in
eine hintere Unterdruck-Schlauchleitung (25), in welche die Nägel durch Unterdruck
in Richtung des vorderen Anschlusses gefördert werden können, und in eine vordere
Überdruck-Schlauchleitung (26), in welcher die Nägel in Richtung des vorderen Anschlusses
durch Überdruck gefördert werden können, unterteilt, wobei, bevorzugt, die Überdruck-Schlauchleitung
(26) kürzer ist als die Unterdruck-Schlauchleitung (25).
3. Zuführeinrichtung (3) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem an den vorderen Anschluss angrenzenden Abschnitt der Schlauchleitung (13)
eine Staustrecke (30) oder ein Teil einer Staustrecke (30) vorgesehen ist, in welcher
sich die Nägel vor der Zufuhr in einen Schusskanal (5) eines Nagelsetzgeräts (2) stauen
können.
4. Zuführeinrichtung (3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am hinteren Ende der Staustrecke (30) ein Staustreckensensor (31) vorgesehen ist,
welcher erkennen kann, ob gestaute Nägel bis zu dem hinteren Ende der Staustrecke
(31) reichen.
5. Zuführeinrichtung (3) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine umschaltbare Stellweiche (19) umfasst, welche die Schlauchleitung (13)
an ihrem hinteren Endbereich aufteilt, so dass sich rückseitig zwei Schlauchleitungsabschnitte
(13a, 13b) in die Stellweiche (19) münden, die an ihrem hinteren Ende jeweils einen
Anschluss zum Anbringen an einer Bereitstellungseinheit (14) für Nägel aufweisen,
wobei, insbesondere, die Stellweiche (19) einen Pneumatikzylinder (22) aufweist, um
die Stellweiche (19) umschalten zu können.
6. Zuführeinrichtung (3) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens eine Bereitstellungseinheit (14) für Nägel aufweist, welche mit
einem hinteren Ende der Schlauchleitung (13) verbunden ist.
7. Zuführeinrichtung (3) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Bereitstellungseinheit (14) einen Vibrationsförderer, insbesondere
einen Vibrationswendelförderer umfasst, mittels dessen Nägel Kopf an Kopf hängend
dem hinteren, setzgerätfernen Ende der Schlauchleitung (13) zugeführt und einzeln
nacheinander in die Schlauchleitung (13) eingebracht werden können, und/oder mindestens
eine Bereitstellungseinheit (14) eine Sortiereinheit umfasst, welche ausgebildet ist,
insbesondere Nägel ohne Kopf derart zu sortieren, dass die Nägel einheitlich in eine
Förderrichtung weisen und so in das hintere, setzgerätferne Ende der Schlauchleitung
(13) eingebracht werden können, wobei, insbesondere, der Vibrationsförderer und/oder
die Sortiereinheit mit einem Bunker verbunden ist, aus welchem Nägel zugeführt werden
können, wobei, bevorzugt, Sensormittel vorgesehen sind, um den Füllstand des Bunkers
zu überwachen.
8. Zuführeinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Bereitstellungseinheit (14) eine Abwickelstation (16) zum Abwickeln
von Nagelmagazinen (17) und Mittel zum Schieben der Nägel aus Magazinen umfasst, so
dass die Nägel direkt aus dem Nagelmagazin in das setzgerätferne Ende der Schlauchleitung
(13) geschoben werden können.
9. Zuführeinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 6 bis 8 und nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (3) zwei Bereitstellungseinheiten (14) umfasst, die mit jeweils
einem hinteren Ende der Schlauchleitung (13) verbunden ist, und/oder dass die Zuführeinrichtung
(3) eine Steuereinheit umfasst, wobei, insbesondere, die Steuereinheit derart konfiguriert
ist, dass das Einbringen von Nägeln in die Schlauchleitungen (13) an der Bereitstellungseinheit/
den Bereitstellungseinheiten (14) unterbrochen wird, wenn ein Staustreckensensor detektiert,
dass die Staustrecke vollständig mit Nägeln gefüllt ist.
10. Nagelsetzgerät (2), insbesondere Druckluftnagler, mit einem Schusskanal (5) zum Führen
eines in ein Bauteil einzutreibenden Nagels und einem diesen antreibenden Schlagbolzen
(6), wobei das Nagelsetzgerät (2) einen Anschluss zum Anbringen einer Zuführeinrichtung
(3) nach einem der vorherigen Ansprüche aufweist, wobei, insbesondere, das Nagelsetzgerät
(2) einen zum Anschluss der Schlauchleitung (13) führenden Zuführkanal (9) aufweist,
welcher schräg zum Schusskanal (5) verläuft und in diesen mündet.
11. Nagelsetzgerät (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Vereinzelungsmittel (32) vorgesehen sind, um Nägel einzeln aus dem Zuführkanal (9)
in den Schusskanal (5) des Nagelsetzgeräts (2) zuzuführen.
12. Nagelsetzgerät (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vereinzelungsmittel (32) eine Halteeinrichtung (33) umfassen, welche ausgebildet
ist, einen vorderen Nagel im Zuführkanal (9) form- und/oder kraftschlüssig zu blockieren.
13. Nagelsetzgerät (2) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (33) mindestens ein Verriegelungselement (34) umfasst, welches
quer zum Zuführkanal (9) bewegbar ist zwischen einer Blockierposition, in welcher
ein vorderer Nagel vor Erreichen des Schusskanals (5) blockiert wird, und einer Freigabeposition,
in welcher der Nagel in den Schusskanal (5) weiter gefördert werden kann, wobei, insbesondere,
ein Verriegelungselement (34) derart ausgebildet ist, dass es einen Nagel mit einem
Kopf vor dem Kopf formschlüssig greifen kann, und/oder wobei, insbesondere, jedem
Verriegelungselement (34) ein Pneumatikzylinder (35) zugeordnet ist, um das jeweilige
Verriegelungselement (34) zu betätigen, wobei, bevorzugt, die Halteeinrichtung (33)
ein vorderes und ein hinteres Verriegelungselement (34) umfasst, wobei, besonders
bevorzugt, das vordere Verriegelungselement (34) derart ausgebildet und angeordnet
ist, dass es in seiner Blockierposition so in den Zuführkanal (9) ragt, dass ein vorderer
Nagel in der Staustrecke (30) insbesondere formschlüssig vor der Zufuhr in den Schusskanal
(5) angehalten werden kann, und/oder wobei, besonders bevorzugt, das hintere Verriegelungselement
(34) ausgebildet ist, einen kopflosen Nagel im Zuführkanal (9) kraftschlüssig zu klemmen.
14. Anordnung (1) zum sequenziellen Eintreiben einer Vielzahl vom Nägeln in ein Bauteil,
mit
einem Nagelsetzgerät (2) nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
einer an dem Nagelsetzgerät (2) angeschlossenen Zuführeinrichtung (3) nach einem der
Ansprüche 1 bis 9.
15. Verwendung einer Anordnung (1) nach Anspruch 14 zum Zuführen und Eintreiben von Nägeln
aus lignozellulosischem Material, insbesondere von Nägeln aus Holz und/oder einem
Holzwerkstoff, bevorzugt von einem organisch gebundenen Holzwerkstoff.