[0001] Die Erfindung betrifft eine Hilfsantriebsvorrichtung zum hilfsweisen Antreiben eines
mit einem Hauptantriebsaggregat antreibbaren Gebäudeabschlusselements. Zu der Erfindung
gehört auch ein Antriebssystem, welches ein Hauptantriebsaggregat und die Hilfsantriebsvorrichtung
umfasst.
[0002] Aus dem allgemeinen Stand der Technik sind Hilfsantriebsvorrichtungen bei Torantrieben
beispielsweise in Form von Nothandkettenantrieben bekannt. Die Hilfsantriebsvorrichtungen
dienen dazu, dass auch bei einer Störung, wie beispielsweise einem Stromausfall, ein
durch einen Torantrieb betätigbares Tor, wie zum Beispiel ein Garagentor, geöffnet
und/oder geschlossen werden kann.
[0003] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine verbesserte Hilfsantriebsvorrichtung
bereitzustellen, welche, insbesondere getriebetechnisch, besonders einfach, platzsparend
und zuverlässig aufgebaut ist und betrieben werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Hilfsantriebsvorrichtung und durch ein Antriebssystem
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Zum Lösen dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine Hilfsantriebsvorrichtung zum
hilfsweisen Antreiben eines mit einem Hauptantriebsaggregat antreibbaren Gebäudeabschlusselements.
Die Hilfsantriebsvorrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Gebäudeabschlusselement
aus einer Geschlossenstellung in eine zumindest teilweise, also vollständige oder
teilweise, Offenstellung oder aus der zumindest teilweisen Offenstellung in eine Geschlossenstellung
zu bewegen. Mit "Antreiben" ist insbesondere ein Betätigen und/oder ein Verfahren
und/oder ein Öffnen und/oder ein Schließen des Gebäudeabschlusselements gemeint. Bei
dem Gebäudeabschlusselement kann es sich beispielsweise um ein Tor, insbesondere um
ein Garagentor, besonders bevorzugt um ein Sektionaltor oder ein Rolltor, handeln.
Bevorzugt ist das Hauptantriebsaggregat als ein Motor, insbesondere als ein 400/230
V AC Dreh-/Wechselstrommotor, ausgebildet. Beispielsweise kann es sich bei dem Hauptantriebsaggregat
um den Antrieb WA500 oder einen Antrieb der Serien 400/500 der Hörmann KG handeln.
Die Hilfsantriebsvorrichtung weist eine, insbesondere motorische, Antriebseinrichtung
auf. Bevorzugt ist die Antriebseinrichtung als elektrische Maschine, besonders bevorzugt
als ein Gleichstrommotor, insbesondere ein Niederspannungsgleichstrommotor, mehr insbesondere
ein 24 V DC Gleichstrommotor, ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Hilfsantriebsvorrichtung
als eine kraftbetätigte und/oder akkugepufferte Hilfsantriebsvorrichtung mit einem
(z.B. 24 V DC) Gleichstrommotor zum motorischen Antreiben eines Gebäudeabschlusselements
oder Gebäudeverschlusses ausgebildet. Bevorzugt ist die Antriebseinrichtung als eigenständiger
Gleichstrommotor ausgebildet. Insbesondere kann die Hilfsantriebsvorrichtung, bevorzugt
die Antriebseinrichtung, insbesondere übergangsweise, durch eine Batterie oder einen
Akkumulator versorgt werden. Die Antriebseinrichtung der Hilfsantriebsvorrichtung
kann beispielsweise durch eine Steuerung, beispielsweise bei einer Störung, wie zum
Beispiel einem Stromausfall, oder durch eine AC72 Zuluftsteuerung der Hörmann KG aktiviert
oder angeschaltet werden. Besonders bevorzugt kann die Hilfsantriebsvorrichtung, insbesondere
die Antriebseinrichtung, mit der AC72, welche insbesondere von einer Batterieanlage
unabhängig Strom beziehen kann, betrieben werden.
[0006] Ferner umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung eine erste Getriebeeinrichtung und eine
zweite Getriebeeinrichtung, wobei die erste Getriebeeinrichtung ein Antriebsdrehglied
und ein Abtriebsdrehglied umfasst. Die erste Getriebeeinrichtung kann auch als erste
Getriebestufe oder 1-Stufe eines zweistufigen Getriebes der Hilfsantriebsvorrichtung
bezeichnet werden. Die erste Getriebeeinrichtung umfasst ferner ein Zugmittel, welches
das Antriebsdrehglied und das Abtriebsdrehglied koppelt. Mit anderen Worten können
das Antriebsdrehglied und das Abtriebsdrehglied über das Zugmittel verbunden sein.
Insbesondere umschlingt oder umfasst das Zugmittel das Antriebsdrehglied und das Abtriebsdrehglied.
Das Zugmittel ist insbesondere als eine Kette, bevorzugt als eine Endloskette, ausgebildet.
Des Weiteren ist die Antriebseinrichtung dazu eingerichtet, das Antriebsdrehglied
der ersten Getriebeeinrichtung anzutreiben. Mit "Antreiben" ist insbesondere ein Drehen
oder ein Betätigen oder ein Bewegen des Antriebsdrehglieds gemeint. Durch Betätigen
der Antriebseinrichtung wird insbesondere das Antriebsdrehglied in eine umlaufende
Drehung versetzt. Beispielsweise ist hierzu das Antriebsdrehglied an einer Welle der
Antriebseinrichtung angeordnet oder befestigt, insbesondere formschlüssig befestigt.
Dreht sich insbesondere die Welle der Antriebseinrichtung, so dreht sich das daran
angeordnete Antriebsdrehdrehglied, insbesondere automatisch, mit. Das Antriebsdrehglied
kann beispielsweise als ein Ritzel oder Antriebsritzel ausgebildet sein. Das Zugmittel
ist dazu eingerichtet, eine Bewegung von dem Antriebsdrehglied auf das Abtriebsdrehglied
zu übertragen. Mit anderen Worten kann das Zugmittel zur Bewegungs- und/oder Kraft-
und/oder Drehmomentübertragung zwischen den voneinander entfernten Drehgliedern -
dem Antriebsdrehglied und dem Abtriebsdrehglied - verwendet werden. Wird insbesondere
das Antriebsdrehglied durch die Antriebseinrichtung gedreht oder angetrieben, so wird
durch das Zugmittel, welches durch eine Bewegung des Antriebsdrehglieds bewegt oder
in Bewegung versetzt wird, das Abtriebsdrehglied gedreht oder in Bewegung versetzt
oder ein Drehmoment auf das Abtriebsdrehglied ausgeübt oder übertragen oder das Abtriebsdrehglied
um eine Drehachse gedreht. Bevorzugt ist das Abtriebsdrehglied als ein Kettenrad ausgebildet.
Insbesondere greifen die Zähne des Antriebsdrehglieds und des Abtriebsdrehglieds in
das Zugmittel ein. Besonders bevorzugt bildet die erste Getriebeeinrichtung ein Kettengetriebe.
[0007] Ferner ist das Abtriebsdrehglied schwenkbar, insbesondere zum Koppeln mit einem Drehglied
der zweiten Getriebeeinrichtung zum hilfsweisen Antrieb des Gebäudeabschlusselements,
ausgebildet. Insbesondere kann das Abtriebsdrehglied geschwenkt oder verlagert werden.
Mit anderen Worten kann das Abtriebsdrehglied eine Verschwenkbewegung ausführen. Mit
anderen Worten kann das Abtriebsdrehglied aus einer Position in zumindest eine weitere
Position verlagert oder hin und her bewegt werden. Insbesondere ist das Abtriebsdrehglied
derart gelagert, dass das Abtriebsdrehglied, insbesondere in seiner Gesamtheit, geschwenkt
oder aus einer Position in eine weitere von der ersten Position verschiedene Position
bewegt werden kann. Insbesondere kann das Abtriebsdrehglied in einer Drehebene des
Abtriebsdrehglieds oder einer Ebene, welche sich senkrecht zu einer Drehachse des
Abtriebsdrehglieds erstreckt, geschwenkt werden. Insbesondere kann sich das Abtriebsdrehglied
beim Schwenken entlang einer bogenförmigen Bewegungsbahn bewegen. Besonders bevorzugt
ist das Abtriebsdrehglied als ein Schwenk-Kettenrad ausgebildet.
[0008] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Hilfsantriebsvorrichtung, insbesondere
das Getriebe, besonders zuverlässig und platzsparend ausgebildet ist.
[0009] In vorteilhafter Weise umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung eine zweite Getriebeeinrichtung,
wobei die zweite Getriebeeinrichtung ein erstes Drehglied umfasst, wobei das Abtriebsdrehglied
der ersten Getriebeeinrichtung dazu eingerichtet ist, ein Drehmoment oder eine Bewegung
auf das erste Drehglied der zweiten Getriebeeinrichtung zu übertragen. Insbesondere
ist die zweite Getriebeeinrichtung der ersten Getriebeeinrichtung nachgeschaltet.
Bevorzugt ist das Getriebe der Hilfsantriebsvorrichtung, welches die erste Getriebeeinrichtung
und die zweite Getriebeeinrichtung umfasst, als ein 2-stufiges Getriebe ausgebildet.
Die zweite Getriebeeinrichtung kann auch als zweite Getriebestufe oder 2-Stufe des
zweistufigen Getriebes der Hilfsantriebsvorrichtung bezeichnet werden. Bevorzugt ist
das Abtriebsdrehglied mit dem ersten Drehglied gekoppelt oder verbunden, insbesondere
formschlüssig oder kraftschlüssig verbunden. Bevorzugt ist das Abtriebsdrehglied an
einem Endbereich oder einem Ende des ersten Drehglieds angeordnet. Bevorzugt ist das
erste Drehglied als ein Zahnrad ausgebildet. Wird insbesondere das Abtriebsdrehglied,
bevorzugt durch das Antriebsdrehglied, gedreht oder angetrieben oder bewegt, so wird
das erste Drehglied gedreht oder in Bewegung versetzt oder ein Drehmoment auf Drehglied
übertragen oder das erste Drehglied um eine Drehachse gedreht. Dreht sich also insbesondere
das Abtriebsdrehglied, so wird das erste Drehglied bevorzugt mitgedreht. Besonders
bevorzugt fällt eine Drehachse des Abtriebsdrehglied mit einer Drehachse des ersten
Drehglieds zusammen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Getriebestufen besonders
einfach und zuverlässig miteinander koppelbar sind.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das erste Drehglied der zweiten Getriebeeinrichtung,
insbesondere zusammen mit dem Abtriebsdrehglied, schwenkbar gelagert ist. Mit anderen
Worten können das Abtriebsdrehglied und das erste Drehglied geschwenkt oder verlagert
werden. Mit anderen Worten können das Abtriebsdrehglied und das erste Drehglied, insbesondere
zusammen, eine Verschwenkbewegung ausführen. Mit anderen Worten können das Abtriebsdrehglied
und das erste Drehglied aus einer Position in zumindest eine weitere Position verlagert
oder hin und her bewegt werden. Insbesondere sind das Abtriebsdrehglied und das erste
Drehglied derart gelagert, dass das Abtriebsdrehglied und das erste Drehglied geschwenkt
oder aus einer Position in eine weitere von der ersten Position verschiedene Position
bewegt werden kann. Insbesondere können das Abtriebsdrehglied und das erste Drehglied
in einer Drehebene des Abtriebsdrehglieds und des ersten Drehglieds oder einer Ebene,
welche sich senkrecht zu einer Drehachse des Abtriebsdrehglieds und des ersten Drehglieds
erstreckt, geschwenkt werden. Mit anderen Worten können das Abtriebsdrehglied und
das erste Drehglied um einen gemeinsamen Drehpunkt oder eine Schwenkachse geschwenkt
oder bewegt werden. Insbesondere bewegen sich beim Schwenken des Abtriebsdrehglieds
und des ersten Drehglieds das Abtriebsdrehglied und das erste Drehglied entlang der
gleichen bogenförmigen Bewegungsbahn.
[0011] Bevorzugt umfasst die zweite Getriebeeinrichtung ein zweites Drehglied, wobei das
Abtriebsdrehglied und/oder das erste Drehglied relativ zu dem zweiten Drehglied schwenkbar
gelagert sind, wobei in einer Ruhelage das Abtriebsdrehglied und/oder das erste Drehglied
und das zweite Drehglied entkoppelt sind. Mit "Ruhelage" ist insbesondere gemeint,
dass die erste Getriebeeinrichtung und/oder die zweite Getriebeeinrichtung nicht betätigt,
also in Ruhe, sind.
[0012] Besonders bevorzugt ist das zweite Drehglied als ein Innenzahnrad oder ein Hohlrad
ausgebildet. Ferner umfasst das zweite Drehglied bevorzugt Zähne, welche insbesondere
einen dreieckförmigen Querschnitt ausweisen, welche über einen Umfang verteilt in
gleichmäßigen Abständen zueinander angeordnet sind. Insbesondere sind das erste Drehglied
und das zweite Drehglied als ein Zahnradpaar ausgebildet. Bevorzugt bildet das Zahnradpaar
die zweite Stufe des Getriebes. Bevorzugt umgibt oder umfasst das zweite Drehglied
das erste Drehglied. Mit anderen Worten ist das erste Drehglied radial innen zu dem
zweiten Drehglied angeordnet. Insbesondere ist das erste Drehglied in ein durch eine
Innenverzahnung umgebenden Raum des zweiten Drehglieds angeordnet. Das erste Drehglied
weist bevorzugt eine Außenverzahnung und das zweite Drehglied weist bevorzugt eine
Innenverzahnung auf. Das erste Drehglied und das zweite Drehglied sind bevorzugt ringförmig
ausgebildet. Dabei kann das zweite Drehglied einen ringförmigen Bereich das an seinem
Außenumfang mit seinem Verzahnungsbereich versehene erste Drehglied umgeben. Ferner
ist ein Innendurchmesser des ringförmigen Bereichs des zweiten Drehglied größer als
ein Außendurchmesser, insbesondere des Verzahnungsbereich, des ersten Drehglieds.
Das zweite Drehglied weist den beispielsweise mit einer Innenverzahnung versehenen
ringförmigen Bereich auf, der das erste Drehglied oder zumindest dessen Verzahnungsbereich
umgibt. Das zweite Drehglied könnte beispielsweise vollständig als Ring ausgebildet
sein, möglich wäre aber auch eine Topfform oder dergleichen. Das erste Drehglied kann
ringförmig oder rohrförmig ausgebildet sein. Bevorzugt kann eine Länge des ersten
Drehglieds, welche sich entlang der Drehachse des ersten Drehglieds erstreckt größer
als ein Durchmesser des ersten Drehglieds ausgebildet sein.
[0013] In vorteilhafter Weise ist das erste Drehglied relativ zu dem zweiten Drehglied schwenkbar
gelagert, wobei das erste Drehglied aus einer Ruhelage heraus parallel zu einer Drehebene
derart schwenkbar ist, dass ein Verzahnungsbereich des ersten Drehglieds zumindest
teilweise, also vollständig oder teilweise, mit einem Verzahnungsbereich des zweiten
Drehglieds in Eingriff gebracht ist. Mit anderen Worten kann aus der Ruhelage heraus
das erste Drehglied auf einen Verzahnungsbereich des zweiten Drehglied hin geschwenkt
oder zu bewegt werden, sodass die Zähne der Verzahnungsbereiche, insbesondere die
Zähne der Außenverzahnung des ersten Drehglieds und die Zähne der Innenverzahnung
des zweiten Drehglieds - ineinandergreifen. Mit anderen Worten greifen aus einer Ruhelage
heraus mit zumindest einer Drehbewegung in ihrer jeweiligen Drehebene das erste Drehglied
und das zweite Drehglied ineinander. Bevorzugt greifen die Zähne der Drehglieder formschlüssig
ineinander. Das Abtriebsdrehglied ist insbesondere über das erste Drehglied mit dem
zweiten Drehglied, insbesondere bei der Verschwenkbewegung des Abtriebsdrehglieds
und/oder des ersten Drehglieds, koppelbar oder gekoppelt. Insbesondere bildet das
erste Drehglied ein Zwischenglied zwischen dem Abtriebsdrehglied und dem zweiten Drehglied.
Hierdurch sind das erste und das zweite Drehglied besonders einfach und zuverlässig
miteinander koppelbar. Die Kopplung der Drehglieder oder das in Eingriff bringen des
ersten Drehglieds und des zweiten Drehglieds bildet insbesondere ein Übersetzungsradgetriebe.
[0014] Das erste Drehglied ist insbesondere zum hilfsweisen Antreiben mit dem zweiten Drehglied
koppelbar.
[0015] Bevorzugt sind in der Ruhelage das erste Drehglied und das zweite Drehglied voneinander
entkoppelt. Insbesondere können in der Ruhelage oder Ruhestellung die Zähne der Außenverzahnung
des ersten Drehglieds nicht in die Innenverzahnung des zweiten Drehglieds eingreifen.
Mit anderen Worten können die Zähne der beiden Drehglieder in der Ruhelage nicht miteinander
in Eingriff gebracht werden. Mit anderen Worten können sich in der Ruhelage die Zähne
der beiden Drehglieder der zweiten Getriebeeinrichtung nicht berühren.
[0016] Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel beschrieben: Das erste Drehglied und das
zweite Drehglied sind bevorzugt als Antriebsglied und Abtriebsdrehglied eines Übersetzungsradgetriebes
ausgebildet. Die beiden Drehglied - erstes Drehglied und zweites Drehglied - sind
in ihrer jeweils radialen Richtung relativ zueinander beweglich oder zumindest eines
der Drehglieder ist relativ zu dem anderen Drehglied beweglich gelagert. In der Ruhelage
oder einer Ruhestellung sind das erste Drehglied und das zweite Drehglied voneinander
entkoppelt. Durch in der Drehebene zumindest eines der Drehglied erfolgende Relativbewegung
aufeinander zu werden die umfangsmäßig erstreckenden Verzahnungsbereiche der beiden
Drehglieder in Eingriff gebracht und damit die beiden Drehglied aneinandergekoppelt.
Somit entfällt eine separate Kopplungseinrichtung. Die Eingriffs- oder Verzahnungsbereiche
erstrecken sich im Wesentlichen umfangsmäßig, es sind also auch geneigte Verzahnungsbereich
möglich.
[0017] Im Folgenden wird ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben: Wird das Antriebsdrehglied
betätigt und damit eine Kraft auf das Zugmittel ausgeübt, so widersetzt sich das Abtriebsdrehglied
zunächst der Drehbewegung. Die Zugkraft an dem Zugmittel bewirkt dann ein Schwenkmoment,
dass ein Verschwenken des Abtriebsdrehglieds bewirkt. Wird das Abtriebsdrehglied verschwenkt,
so verschwenkt sich, insbesondere automatisch, das mit dem Abtriebsdrehglied verbundene
oder gekoppelte erste Drehglied. Ein Verzahnungsbereich, insbesondere eine Innenverzahnung,
des zweiten Drehglieds und der eine Außenverzahnung aufweisende Umfangsbereich des
ersten Drehglieds und damit die Zähne des ersten Drehglieds und des zweiten Drehglieds
werden durch die Verschwenkbewegung in Eingriff gebracht. Bei einer weiteren Betätigung
oder Kraftausübung an dem Zugmittel wird eine definierte Reibkraft oder ein Reibwiderstand
dann überwunden und das Abtriebsdrehglied und/oder das erste Drehglied beginnen sich
zusammen mit dem darin in Eingriff befindlichen zweiten Drehglied zu drehen.
[0018] Bevorzugt umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung ein Gehäuse, welches dazu eingerichtet,
das Abtriebsdrehglied zu lagern oder aufzunehmen, wobei das zur Lagerung des Abtriebsdrehglieds
dienende Gehäuse schwenkbar gelagert ist. Insbesondere wird das Gehäuse zusammen mit
dem Abtriebsdrehglied geschwenkt. Das Gehäuse und/oder das Abtriebsdrehglied ist um
eine mit einem Abstand zu einer Drehachse des Antriebsdrehglieds verlaufende Schwenkachse
drehbar oder schwenkbar gelagert. Bevorzugt ist das Gehäuse oder ein das Abtriebsdrehglieds
umfassender Aufnahmeraum an eine Form des Abtriebsdrehglieds angepasst.
[0019] Im Folgenden ist ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben: Wenn eine Ausbildung
einer Zugkraft auf das Zugmittel, insbesondere durch die Antriebseinrichtung, ausgeübt
wird, so widersetzt sich das Abtriebsdrehglied aufgrund eines Reibwiderstands zunächst
der Drehung. Das Abtriebsdrehglied ist so ausgelegt, dass durch einen Zug oder eine
Betätigung am Zugmittel die Schwenkbewegung des Gehäuses und/oder des Abtriebsdrehglieds
eingeleitet wird, bis das erste Drehglied, welches mit dem Abtriebsdrehglied gekoppelt
ist, mit dem zweiten Drehglied in Eingriff miteinander gelangt. Eine Betätigung des
Zugmittels führt insbesondere zu einem Schwenkmoment zum Verschwenken des Gehäuses
und/oder des Abtriebsdrehglied und/oder des ersten Drehglieds. Da sich bei einem vollständigen
Eingriff des ersten Drehglieds und des zweiten Drehglieds das Gehäuse und/oder das
Abtriebsdrehglied nicht weiter verschwenken kann, wird ein weiter am Zugmittel ausgeübter
Zug über den Eingriff des Zugmittels mit dem Abtriebsdrehglied in eine Hilfsantriebsdrehbewegung
umgesetzt. Da sich das erste Drehglied in dieser Lage mit dem zweiten Drehglied in
Eingriff befindet, wird dessen Drehbewegung über das zweite Drehglied auf einen Hauptantriebsstrang
des Hauptantriebsaggregats übertragen und somit ein Gebäudeabschlusselement hilfsweise
angetrieben.
[0020] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass zum Entkoppeln des ersten Drehglieds
und des zweiten Drehglieds das Gehäuse und/oder das Abtriebsdrehglied bevorzugt in
seiner Ruhestellung oder Ruhelage vorgespannt ist. Zum Vorspannen kann wenigstens
eine Federeinrichtung vorgesehen sein. Beispielsweise erfolgt eine Rückstellung des
Gehäuses und/oder des Abtriebsdrehglieds und/oder des ersten Drehglied, insbesondere
dieser Einheit, bevorzugt über Druckfedern, die insbesondere die Einheit, welche bevorzugt
aus dem Gehäuse und/oder dem Abtriebsdrehglied und/oder dem ersten Drehglied gebildet
ist, in ihrer Ruhelage vorspannen. Hierdurch kann die Hilfsantriebsvorrichtung besonders
einfach und zuverlässig betrieben werden.
[0021] In vorteilhafter Weise umfasst das Gehäuse zwei Öffnungen, wobei das Zugmittel über
eine Öffnung in die Aufnahmeeinrichtung und über die weitere Öffnung aus der Aufnahmeeinrichtung
geführt ist. Die Öffnungen sind bevorzugt kanalförmig ausgebildet. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil, dass das Zugmittel besonders einfach und zuverlässig in die Aufnahmeeinrichtung
geführt wird.
[0022] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die erste Getriebeeinrichtung ferner
zwei Umlenkdrehglieder umfasst, wobei das Antriebsdrehglied über die zwei Umlenkdrehglieder,
welche dazu eingerichtet sind, das Zugmittel umzulenken, mittels des Zugmittels mit
dem Abtriebsdrehglied gekoppelt ist. Bevorzugt sind die Umlenkdrehglieder jeweils
als Umlenkkettenrad ausgebildet. Besonders bevorzugt sind die beiden Umlenkdrehglieder
identisch oder analog ausgebildet. Bevorzugt sind die zwei Umlenkdrehglieder zwischen
dem Abtriebsdrehglied und dem Antriebsdrehglied angeordnet. Besonders bevorzugt sind
die Umlenkdrehglieder derart positioniert oder angeordnet, dass sie eine Führung des
Zugmittels in das Gehäuse oder die Aufnahmeeinrichtung und/oder aus dem Gehäuse oder
der Aufnahmeeinrichtung sicherstellen. Insbesondere sind die Umlenkdrehglieder jeweils
einer Öffnung des Gehäuses zugeordnet. Bevorzugt sind die jeweiligen Umlenkdrehglieder
in eine Hochrichtung der Hilfsantriebsvorrichtung, welche sich insbesondere senkrecht
zu einer Drehrichtung der Drehglieder erstreckt, über der jeweiligen Öffnung angeordnet.
In einer jeweiligen Drehebene der Umlenkdrehglieder sind die Umlenkdrehglieder in
einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet.
[0023] In vorteilhafter Weise ist die erste Getriebeeinrichtung als ein Kettentrieb ausgebildet
ist. Insbesondere kann die erste Stufe des 2-stufigen Getriebes als ein Kettentrieb
ausgebildet sein. Bevorzugt bildet das Antriebsdrehglied ein Ritzel oder Antriebsritzel
des Kettentriebs. Als "Ritzel" wird insbesondere das im Durchmesser kleinere der beiden
Kettenräder - Antriebsdrehglied und Abtriebsdrehglied - in einem Kettengetriebe bezeichnet.
[0024] Bevorzugt umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung ferner ein Hilfsantriebsgehäuse, welches
dazu eingerichtet ist, die Antriebseinrichtung, die erste Getriebeeinrichtung und
zumindest das erste Drehglied der zweiten Getriebeeinrichtung aufzunehmen. Mit anderen
Worten kann die Hilfsantriebsvorrichtung ein Gehäuse umfassen, an dem die Antriebseinrichtung,
die erste Getriebeeinrichtung und zumindest das erste Drehglied montiert sind. Besonders
bevorzugt sind an dem Gehäuse der Hilfsantriebsvorrichtung der Gleichstrommotor, der
Kettentrieb und das Zahnrad montiert. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die
Hilfsantriebsvorrichtung besonders stabil aufgebaut ist.
[0025] Eine weitere vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass die Hilfsantriebsvorrichtung
eine durch die Verschwenkbewegung des Gehäuses und/oder des Abtriebsdrehglieds und/oder
des ersten Drehglieds schaltbare Schalteinrichtung zum Außerbetriebsetzen oder Außerbetriebhalten
des Hauptantriebsaggregats umfasst, wenn das Gehäuse und/oder das Abtriebsdrehglied
und/oder das erste Drehglied aus seiner Ruhelage ausgelenkt oder verschwenkt ist.
[0026] Zu der Erfindung gehört auch ein Antriebssystem. Das Antriebssystem umfasst ein Hauptantriebsaggregat.
Bevorzugt ist das Hauptantriebsaggregat als ein Motor, insbesondere als ein 400/230
V AC Dreh-/Wechselstrommotor, ausgebildet. Ferner umfasst das Antriebssystem die erfindungsgemäße
Hilfsantriebsvorrichtung, wobei die Hilfsantriebsvorrichtung auf einer B-Seite des
Hauptantriebsaggregats angeordnet ist. Mit "B-Seite" ist insbesondere ein B-Schild
oder ein B-Lagerschild des Hauptantriebsaggregats gemeint. Die Hilfsantriebsvorrichtung
oder das Hilfsantriebsgehäuse ist bevorzugt mit zumindest zwei Befestigungselementen,
welche insbesondere als Schrauben ausgebildet sind, an dem Hauptantriebsaggregat befestigt.
Besonders bevorzugt ist das Gehäuse der Hilfsantriebsvorrichtung, an dem der Gleichstrommotor,
der Kettentrieb und das Zahnrad montiert sind, an der B-Seite des Antriebsmotors mittels
zweier Schrauben befestigt. Mittels des Hilfsantriebsgehäuses kann die Hilfsantriebsvorrichtung
besonders einfach und zuverlässig an dem Hauptantriebsaggregat befestigt werden.
[0027] In vorteilhafter Weise ist das zweite Drehglied mit einer Welle des Hauptantriebsaggregats
gekoppelt, wobei das zweite Drehglied dazu eingerichtet ist, ein Drehmoment auf die
Welle zu übertragen. Besonders bevorzugt wird ein Drehmoment der Hilfsantriebsvorrichtung
über das Innenzahnrad, welches an der Motorwelle befestigt ist, auf die Motorwelle
des Antriebsmotors übertragen. Insbesondere ist das zweite Drehglied einem Hauptantriebsstrang
zugeordnet und/oder zur gemeinsamen Drehung damit verbunden. Eine nachfolgende Schneckeradübersetzung
kann insgesamt eine hohe Übersetzung ergeben, die kleine Drehmomente an der Hilfsantriebsvorrichtung
ermöglicht.
[0028] Die für die erfindungsgemäße Hilfsantriebsvorrichtung beschriebenen Vorteile und
bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Antriebssystem.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Hilfsantriebsvorrichtung in einer Seitenansicht;
und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Hauptantriebsaggregats mit der an einem B-Schild
angeordneten Hilfsantriebsvorrichtung in einer Draufsicht.
[0030] Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen
Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende
Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung auch unabhängig voneinander weiterbilden
und damit auch einzeln oder in einer als der gezeigten Kombination als Bestandteil
der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch
durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
[0031] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Hilfsantriebsvorrichtung 10
zum hilfsweisen Antreiben eines mittels eines Hauptantriebsaggregats 12 antreibbaren
Gebäudeabschlusselements. Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung das Hauptantriebsaggregat
12 mit der daran angeordneten Hilfsantriebsvorrichtung 10 in einer Draufsicht. Im
Zusammenhang von Fig. 1 und Fig. 2 soll ein Aufbau der Hilfsantriebsvorrichtung 10,
eine Anordnung der Hilfsantriebsvorrichtung 10 an dem Hauptantriebsaggregat 12 und
eine Funktionsweise der Hilfsantriebsvorrichtung 10 genauer erläutert werden.
[0032] Das Hauptantriebsaggregat 12 ist dazu eingerichtet, ein Gebäudeabschlusselement,
wie beispielsweise ein Garagentor, insbesondere ein Sektionaltor, anzutreiben. Das
Hauptantriebsaggregat 12 ist als ein Antriebsmotor ausgebildet. Bevorzugt ist das
Hauptantriebsaggregat 12 als ein 400/230 V AC Dreh-/Wechselstrommotor ausgebildet.
[0033] Liegt zum Beispiel eine Störung, wie zum Beispiel ein Stromausfall vor, so ist die
Hilfsantriebsvorrichtung 10 dazu eingerichtet, das Tor, beispielsweise das Garagentor,
anzutreiben. Die Hilfsantriebsvorrichtung 10 ist dazu eingerichtet, ein Gebäudeabschlusselement
aus einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung zu bewegen oder zumindest teilweise,
also vollständig oder teilweise, zu öffnen. In der Offenstellung ist ein Durchgangsbereich
oder Ein- oder Ausfahrt eines Gebäudes, zum Beispiel einer Garage, freigegeben. Ferner
ist die Hilfsantriebsvorrichtung 10 dazu eingerichtet, das ein Gebäudeabschlusselement
aus einer Offenstellung oder zumindest teilweisen Offenstellung in eine Geschlossenstellung
zu bewegen. In der Geschlossenstellung verschließt das Gebäudeabschlusselement den
Durchgangsbereich.
[0034] Die Hilfsantriebsvorrichtung 10 umfasst hierzu eine motorische Antriebseinrichtung
14. Die Antriebseinrichtung 14 ist als ein Niederspannungs-Gleichstrommotor (z.B.
24 V DC) ausgebildet. Des Weiteren umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung 10 eine erste
Getriebeeinrichtung 16. Die erste Getriebeeinrichtung 16 bildet eine erste Stufe oder
eine 1-Stufe insbesondere eines zweistufigen Getriebes der Hilfsantriebsvorrichtung
10.
[0035] Die erste Getriebeeinrichtung 16 umfasst ein Antriebsdrehglied 18. Das Antriebsdrehglied
18 ist als ein Antriebsritzel ausgebildet. Ferner umfasst die erste Getriebeeinrichtung
16 ein Abtriebsdrehglied 20. Das Abtriebsdrehglied 20 ist als ein Kettenrad, insbesondere
als ein Schwenk-Kettenrad, ausgebildet. Eine Drehachse D1 des Antriebsdrehglieds 18
oder ein Mittelpunkt des Antriebsdrehglieds 18 und eine Drehachse D2 des Abtriebsdrehglied
20 oder ein Mittelpunkt des Abtriebsdrehglieds 20 sind, sind insbesondere in einer
Ruhestellung oder Ruhelage, auf einer Mittellinie M, welche sich in eine Hochrichtung
der Hilfsantriebsvorrichtung 10, mittig durch die Hilfsantriebsvorrichtung 10 erstreckt,
angeordnet. Die Hochrichtung erstreckt sich insbesondere senkrecht zu einer Drehachse
und/oder parallel zu einer Drehebene der Drehglieder.
[0036] Ferner umfasst die erste Getriebeeinrichtung 16 zwei Umlenkdrehglieder, also ein
erstes Umlenkdrehglied 22 und ein zweites Umlenkdrehglied 24. Die Umlenkdrehglieder
22, 24 sind in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet. Insbesondere sind
die Umlenkdrehglieder 22, 24 parallel zu einer Drehebene der beiden Umlenkdrehglieder
22, 24 nebeneinander angeordnet. Insbesondere sind die Umlenkdrehglieder 22, 24 senkrecht
zu einer Drehachse der Umlenkdrehglieder 22, 24 - Drehachse D3 oder Mittelpunkt des
ersten Umlenkdrehglieds 22 und Drehachse D4 oder Mittelpunkt des zweiten Umlenkdrehglieds
24 - in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet. Dabei befindet sich die
Drehachse D3 des ersten Umlenkdrehglieds 22 auf der gleichen Höhe wie die Drehachse
D4 des zweiten Umlenkdrehglieds 24. Die Umlenkdrehglieder 22, 24 sind jeweils zu einer
Seite der Mittellinie M angeordnet. Das erste Umlenkdrehglied 22 ist in einem gleichen
Abstand zu der Mittellinien M wie das zweite Umlenkdrehglied 24 angeordnet. Ferner
sind das erste Umlenkdrehglied 22 und das zweite Umlenkdrehglied 24 identisch oder
analog zueinander ausgebildet. Die Umlenkdrehglied 22, 24 sind, insbesondere in eine
Hochrichtung der Hilfsantriebsvorrichtung 10, welche sich senkrecht zu der Drehachse
der Drehglieder erstreckt, zwischen dem Antriebsdrehglied 18 und dem Abtriebsdrehglied
20 angeordnet. Senkrecht zur Hochrichtung der Hilfsantriebsvorrichtung 10 oder der
Mittellinie sind die Drehachse D1 des Antriebsdrehglieds 18 und die Drehachse D2 des
Abtriebsdrehglieds 20 zwischen den Umlenkdrehgliedern 22, 24, insbesondere auf der
Mittellinie M, angeordnet. Die Umlenkdrehglied 22, 24 - erstes Umlenkdrehglied 22
und zweites Umlenkdrehglied 24 - sind jeweils als ein Umlenkkettenrad ausgebildet.
[0037] Das Antriebsdrehglied 18 und das Abtriebsdrehglied 20 und die Umlenkdrehglied 22,
24 sind über ein Zugmittel 26 miteinander verbunden. Dabei sind in eine Umfangsrichtung,
insbesondere im Uhrzeigersinn, aufeinanderfolgend das Antriebsdrehglied 18, das erste
Umlenkdrehglied 22, das Abtriebsdrehglied 20 und das zweite Umlenkdrehglied 24 angeordnet
und/oder mit dem Zugmittel 26 gekoppelt. Das Zugmittel 26 ist als eine Kette, insbesondere
als eine Rollenkette, besonders bevorzugt als eine Endloskette, ausgebildet. Das Zugmittel
26 ist also um das Antriebsdrehglied 18, das erste Umlenkdrehglied 22, das Abtriebsdrehglied
20 und das zweite Umlenkdrehglied 24 gelegt. Die Zähne des Antriebsdrehglied 18, des
ersten Umlenkdrehglieds 22, des Abtriebsdrehglieds 20 und des zweiten Umlenkdrehglieds
24 greifen in das Zugmittel 26 und/oder sind mit dem Zugmittel 26 abgestimmt.
[0038] Die Antriebseinrichtung 14 ist dazu eingerichtet, das Antriebsdrehglied 18 anzutreiben
oder zu drehen oder zu bewegen. Dabei ist das Antriebsdrehglied 18 mit der Antriebseinrichtung
14 gekoppelt oder verbunden. Insbesondere ist das Antriebsdrehglied 18 auf oder an
einer Welle 28 der Antriebseinrichtung 14 angeordnet. Dreht sich also die Welle 28
der Antriebseinrichtung 14, so dreht sich das Antriebsdrehglied 18, insbesondere automatisch,
mit. Insbesondere erfolgt eine Drehmoment- oder Bewegungsübertragung von der Antriebseinrichtung
14 auf das Antriebsdrehglied 18. Das Zugmittel 26 ist dazu eingerichtet, eine Bewegung
oder ein Drehmoment auf das Abtriebsdrehglied 20 zu übertragen. Wird also das Antriebsdrehglied
18 gedreht, so wird das Abtriebsdrehglied 20 in Bewegung gesetzt, also gedreht.
[0039] Die erste Getriebeeinrichtung 16 ist dabei als ein Kettentrieb oder Kettengetriebe
ausgebildet. Dabei bildet das Antriebsdrehglied 18 das Antriebsrad und das Abtriebsdrehglied
20 das Abtriebsrad des Kettengetriebes. Das Kettengetriebe kann auch als Zugmittelgetriebe
oder formschlüssiges Getriebe bezeichnet werden. Das Zugmittel 26, insbesondere die
Rollenkette, ist über das Antriebsdrehglied 18 und/oder die Umlenkdrehglieder 22,
24 und das Abtriebsdrehglied 20 geführt und greift dabei formschlüssig in das jeweilige
Profil des jeweiligen Drehglieds - Antriebsdrehglied 18, Abtriebsdrehglied 20, erstes
Umlenkdrehglied 22 und zweites Umlenkdrehglied 24 - ein.
[0040] Des Weiteren weist die Hilfsantriebsvorrichtung 10, insbesondere die erste Getriebeeinrichtung
16, eine Aufnahmeeinrichtung 30, welche insbesondere Aufnahmeplatte oder Platte ausgebildet
ist, auf. Die Aufnahmeeinrichtung 30 ist dazu eingerichtet, das Antriebsdrehglied
18 und/oder die Umlenkdrehglied 22, 24 und/oder das Abtriebsdrehglied 20 aufzunehmen
oder zu halten oder zu lagern. Beispielsweise ist die Antriebseinrichtung mittels
vier Befestigungselementen B, insbesondere an einem Endbereich, an der Aufnahmeeinrichtung
30 angeordnet.
[0041] Ferner umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung 10 ein Gehäuse 32, welches dazu eingerichtet
ist, das Abtriebsdrehglied 20 aufzunehmen oder zu lagern. Mit anderen Worten ist das
Abtriebsdrehglied 20 in dem Gehäuse 32 angeordnet. Das zur Lagerung des Abtriebsdrehglieds
20 dienende Gehäuse 32 ist schwenkbar gelagert. Insbesondere wird das Gehäuse 32 zusammen
mit dem Abtriebsdrehglied 20 geschwenkt. Das Gehäuse 32 und/oder das Abtriebsdrehglied
20 ist um eine mit Abstand zu der Drehachse D1 des Antriebsdrehglieds 18 verlaufende
Schwenkachse D6 drehbar oder schwenkbar gelagert. Bevorzugt ist das Gehäuse 32 oder
ein das Abtriebsdrehglieds 20 umfassender Aufnahmeraum an eine Form des Abtriebsdrehglied
20 angepasst. Das Gehäuse 32 kann mittels einer Aufhängung 38, zum Beispiel mittels
eines Schwenkbolzens, schwenkbar gelagert sein. Insbesondere ist das Gehäuse 32 aufgehängt.
[0042] Das Gehäuse 32 umfasst ferner zwei Öffnungen, also eine erste Öffnung 34 und eine
zweite Öffnung 36. Die Öffnungen 34, 36 sind bevorzugt identisch ausgebildet. Ferner
sind die Öffnungen 34, 36 kanalförmig ausgebildet. Die Öffnungen 34, 36 sind dazu
eingerichtet, das Zugmittel 26 in und/oder aus dem Gehäuse 32 zu führen. Insbesondere
bilden die Öffnungen 34, 36 bevorzugt kanalförmige Führungen des Gehäuses 32, über
welche das Zugmittel 26 in und/oder aus dem Gehäuse 32 geführt ist. Die erste Öffnung
34 und die zweite Öffnung 36 sind in Umfangsrichtung in einem vorbestimmten Abstand
zueinander angeordnet. Dabei sind die Öffnungen 34, 36 zu beiden Seiten der Mittelinie
M angeordnet. Wird insbesondere eine Mittellinie der jeweiligen Öffnung zu der Mittellinie
M verlängert werden, so sind die Öffnungen 34, 36 insbesondere V-förmig oder in einer
V-Formation angeordnet. Die Umlenkdrehglieder 22, 24 sind derart positioniert oder
angeordnet, dass sie eine Führung des Zugmittels 26 in das Gehäuse 32 und/oder aus
dem Gehäuse 32 sicherstellen. Insbesondere sind die Umlenkdrehglieder 22, 24 jeweils
einer Öffnung 34, 36 des Gehäuses 32 zugeordnet. Das erste Umlenkdrehglied 22 ist
der ersten Öffnung 34 und das zweite Umlenkdrehglied 24 ist der zweiten Öffnung 36
zugeordnet. Bevorzugt sind die jeweiligen Umlenkdrehglieder 22, 24 in eine Hochrichtung
der Hilfsantriebsvorrichtung 10, welche sich insbesondere senkrecht zu einer Drehrichtung
der Drehglieder erstreckt, über der jeweiligen Öffnung 34, 36 angeordnet.
[0043] Das Abtriebsdrehglied 20 ist, insbesondere insgesamt, ringförmig ausgebildet. Das
Abtriebsdrehglied 20 weist eine Außenverzahnung 40 auf. Auch das Antriebsdrehglied
18 und die beiden Umlenkdrehglieder 22, 24 sind ringförmig ausgebildet und weisen
eine Außenverzahnung auf.
[0044] Ferner umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung 10 eine zweite Getriebeeinrichtung 42.
Die zweite Getriebeeinrichtung 42 bildet insbesondere eine zweite Stufe des insbesondere
2-stufigen Getriebes der Hilfsantriebsvorrichtung 10. Die zweite Getriebeeinrichtung
42 umfasst ein erstes Drehglied 44 und ein zweites Drehglied 46. Das erste Drehglied
44 ist als ein Zahnrad ausgebildet. Das erste Drehglied 44 weist eine Außenverzahnung
auf. Dabei ist das erste Drehglied 44, insbesondere insgesamt, ringförmig oder rohrförmig
ausgebildet. Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, ist das erste Drehglied 44
mit dem Abtriebsdrehglied 20 gekoppelt oder verbunden. Dabei ist das Abtriebsdrehglied
20 an dem ersten Drehglied 44 angeordnet. Das Abtriebsdrehglied 20 ist, insbesondere
im Durchmesser, größer ausgebildet als das erste Drehglied 44. Das Abtriebsdrehglied
20, insbesondere ein Radius oder Durchmesser des Abtriebsdrehglieds 20, ist größer
als das erste Drehglied 44, insbesondere ein Radius oder Durchmesser des ersten Drehglieds
44, ausgebildet. Das Abtriebsdrehglied 20 umfasst das erste Drehglied 44 in zumindest
einem Bereich oder Abschnitt der ersten Drehglieds 44. Insbesondere ist das Abtriebsdrehglied
20, wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, an einem Endbereich E des ersten Drehglieds
44 angeordnet. Das Abtriebsdrehglied 20 liegt an einer Umfangsfläche oder Mantelfläche
oder Außenfläche des ersten Drehglieds 44 an. Beispielsweise kann das Abtriebsdrehglied
20 an einer Nabe des ersten Drehglieds 44 angeordnet sein. Eine Drehachse D5 oder
Mittelachse des ersten Drehglieds 44 fällt mit der Drehachse D2 des Abtriebsdrehglieds
20 zusammen. Die Drehachse D5 ist versetzt oder in einem vorbestimmten Abstand zu
der Drehachse 60 des Hauptantriebsaggregats 12 angeordnet.
[0045] Das Abtriebsdrehglied 20 und das erste Drehglied 44 sind zusammen schwenkbar gelagert.
Wird also das Gehäuse 32 und/oder das Abtriebsdrehglied 20 geschwenkt, so schwenkt
das erste Drehglied 44 mit.
[0046] Ferner umfasst die zweite Getriebeeinrichtung 42 das zweite Drehglied 46. Das zweite
Drehglied 46 ist als ein Zahnrad ausgebildet. Ferner ist das zweite Drehglied 46 als
ein Innenzahnrad oder Hohlrad ausgebildet. Insbesondere weist das zweite Drehglied
46 eine Innenverzahnung auf. Das erste Drehglied 44 in das zweite Drehglied 46 bilden
insbesondere zusammen ein Zahnradpaar. Das zweite Drehglied 46 ist, insbesondere insgesamt,
ringförmig ausgebildet. An einer Innenwand 48 des zweiten Drehglied 46 ist eine Verzahnung
50, insbesondere eine Innenverzahnung, ausgebildet. In einem von dem zweiten Drehglied
46 und dessen Verzahnung 50 umgebenen Raum 52 ist das erste Drehglied 44 angeordnet.
Die Zähne der Verzahnung 50 des zweiten Drehglieds 46 sind über den Umfang verteilt
oder in eine Umfangsrichtung des zweiten Drehglieds 46 in gleichmäßigen Abständen
zueinander angeordnet. Die Zähne der Verzahnung 50 sind im Querschnitt dreieckförmig
ausgebildet.
[0047] Das zweite Drehglied 46 ist an einem dem Endbereich E gegenüberliegenden Endbereich
oder Ende des ersten Drehglieds 44 angeordnet. Bevorzugt kann das erste Drehglied
44 in eine Haupterstreckungsrichtung oder eine Richtung der Drehachse D5 des ersten
Drehglieds 44 über eine gesamte Länge oder nur in dem dem Endbereich E gegenüberliegenden
Endbereich, also insbesondere nicht über die gesamte Länge, eine Verzahnung oder den
Verzahnungsbereich aufweisen.
[0048] Die Verzahnung 50 des zweiten Drehglieds 46 weist regelmäßig über den Umfang verteilte
beabstandete im Querschnitt dreickförmige Zähne auf. Die Zähne erstrecken sich zumindest
teilweise, also vollständig oder teilweise, in axialer Richtung über den gesamten
die Verzahnung 50 bildenden Verzahnungsbereich. Das erste Drehglied 44 weist eine
Außenverzahnung auf. Die Außenverzahnung des ersten Drehglieds 44 ist korrespondierend,
insbesondere zur Verzahnung 50 des zweiten Drehglied 46, ausgebildet. Die Außenverzahnung
des ersten Drehglieds 44 erstreckt sich zumindest teilweise, also vollständig oder
teilweise, in axialer Richtung über den gesamten Außenverzahnungsbereich. Der Außenverzahnungsbereich
des ersten Drehglied 44 kann sich axial erstreckende rippenartige Zähne, insbesondere
mit dreieckförmigem Querschnitt, und Abstände dazwischen aufweisen. Ferner ist das
zweite Drehglied 46, insbesondere im Durchmesser, größer ausgebildet als das erste
Drehglied 44.
[0049] Fig. 2 zeigt ein Antriebssystem 54 zum Antreiben eines Gebäudeabschlusselements (in
Figuren nicht gezeigt). Das Antriebssystem 54 umfasst die Hilfsantriebsvorrichtung
10 und das Hauptantriebsaggregat 12. Die Hilfsantriebsvorrichtung 10 ist an dem Hauptantriebsaggregat
12 angeordnet oder befestigt. Die Hilfsantriebsvorrichtung 10 umfasst ein Hilfsantriebsgehäuse
56. Das Hilfsantriebsgehäuse 56, an dem die Antriebseinrichtung 14, die erste Getriebeeinrichtung
16 und/oder das erste Drehglied 42 oder das zweite Drehglied 44 montiert sind, ist
an einer B-Seite 58 des Hauptantriebsaggregats 12 mittels Befestigungselementen, beispielsweise
mittels zweier Schrauben, befestigt. Mit "B-Seite" ist insbesondere das B-Schild oder
das B-Lagerschild des Hauptantriebsaggregat 12 gemeint.
[0050] Das zweite Drehglied 46 der zweiten Getriebeeinrichtung 42 ist mit einer Welle des
Hauptantriebsaggregat 12 verbunden oder gekoppelt. Mit anderen Worten ist das zweite
Drehglied 44 an der Welle des Hauptantriebsaggregat 12 befestigt. Dabei kann das zweite
Drehglied 46 insbesondere zur gemeinsamen Drehung mit der Welle verbunden, die mit
einem Hauptantriebsstrang des Hauptantriebsaggregat 12 verbunden ist.
[0051] Im Folgenden soll genauer auf die Funktion der Hilfsantriebsvorrichtung 10 eingegangen
werden. In der Ruhestellung wird das Antriebsdrehglied 18 durch die Antriebseinrichtung
14 nicht bewegt, also das Antriebsdrehglied 18 dreht sich nicht. In der Ruhestellung
wird keine Bewegung auf das Abtriebsdrehglied 20 übertragen. In der Ruhestellung bewegt
sich keines der Drehglieder.
[0052] Wird die Antriebseinrichtung 14 betätigt, so betätigt oder bewegt oder dreht die
Antriebseinrichtung 14 das Antriebsdrehglied 18. Die Hilfsantriebsvorrichtung und/oder
die Antriebseinrichtung kann beispielsweise durch eine Steuerung, insbesondere eine
Zuluftsteuerung, angesteuert oder betrieben werden. Hierdurch wird das Zugmittel 26
betätigt. Wird das Zugmittel 26 durch die Antriebseinrichtung 14 betätigt oder eine
Kraft auf das Zugmittel ausgeübt, so widersetzt sich das Abtriebsdrehglied 20 aufgrund
einer Reibkraft, die auf das Abtriebsdrehglied 20 ausgeübt wird, zunächst der Drehbewegung.
Die Zugkraft an dem Zugmittel 26 bewirkt dann zunächst ein Schwenkmoment, dass ein
Verschwenken des Abtriebsdrehglieds 20 und/oder des Gehäuses 32 bewirkt. Durch das
Verschwenken des Abtriebsdrehglieds 20 wird das erste Drehglied 44 gleichzeitig verschwenkt.
Der Verzahnungsbereich 50 des zweiten Drehglieds und der Verzahnungsbereich des ersten
Drehglieds 44 und damit die Zähne des ersten Drehglieds 44 und des zweiten Drehglieds
46 werden durch die Verschwenkbewegung in Eingriff gebracht. Durch ein weiteres Betätigen
des Zugmittels 26 wird die, insbesondere definierte oder vorbestimmte, Reibkraft dann
überwunden und das Abgriffsdrehglied 20 und das erste Drehglied beginnen sich zusammen
mit dem darin in Eingriff befindlichen zweiten Drehglied 46 zu drehen.
[0053] Durch das Verschwenken des Abtriebsdrehglieds 20 und des damit gekoppelten ersten
Drehglieds 44 sind das erste Drehglied 44 und das zweite Drehglied 46 in Eingriff
bringbar. Die Zahnflanken der Zähne des ersten Drehglieds 44 und des zweiten Drehglieds
46 sind dabei derart geneigt, dass sie bei einem Eingriff in einem tangentialen Berührungsbereich
korrespondierend zueinander ausgebildet sind. Es ist eine zweiseitige Verschwenkung
möglich.
[0054] Da sich das erste Drehglied 44 in dieser Lage, insbesondere außerhalb der Ruhelage
oder Ruhestellung, mit dem zweite Drehglied 46 in Eingriff befindet, wird dessen Drehbewegung
über das zweite Drehglied 46 auf den Hauptantriebsstrang oder die Welle des Hauptantriebsaggregats
12 übertragen und somit ein Gebäudeverschluss oder Gebäudeabschlusselement hilfsweise
angetrieben. Damit ist durch eine einfache Betätigung, nämlich durch ein Betätigen
des Zugmittels 26, insbesondere mithilfe der Antriebseinrichtung 14, ohne weitere
Schritte gleichzeitig ein Einkuppeln der Hilfsantriebsvorrichtung 10 und ein Drehen
derselben erreichbar.
[0055] Es ist also insgesamt bevorzugt eine kostengünstige und platzsparende Lösung für
Industrietor-Antriebe mit 400/230 V AC Dreh-/Wechselstrom Motoren vorgeschlagen, die
mit der AC72 betrieben werden kann. Insbesondere ist eine kraftbetätigte und/oder
akkugepufferte Hilfsantriebsvorrichtung mit einem 24 V DC Gleichstrommotor zum motorischen
Antreiben eines Gebäudeverschlusses beschrieben. Mit "akkugepuffert" ist insbesondere
gemeint, dass von einer Batterie oder einem Akkumulator, insbesondere unabhängig,
Strom bezogen werden kann.
[0056] Hierfür wird insbesondere ein Hilfsantrieb mit einem 24 V DC Gleichstrommotor an
der Stelle einer Nothandketteneinrichtung am Antriebsmotor der Serien 400/500 montiert.
Der Hilfsantrieb ist bevorzugt eine separate Einheit, bestehend aus einem 24 V DC
Gleichstrommotor und einem 2-stufigen Getriebe. Die 1-Stufe ist ein Kettentrieb und
die 2-Stufe ein Zahnradpaar. Das Gehäuse des Hilfsantriebs, an dem der Gleichstrommotor,
der Kettentrieb und das Zahnrad, insbesondere das erste Drehglied, montiert sind,
ist an der B-Seite des Antriebsmotors mittels zweier Schrauben befestigt. Das Drehmoment
des Hilfsantriebs wird über das Innenzahnrad, welches insbesondere an der Motorwelle
befestigt ist, auf die Motorwelle des Antriebsmotors übertragen. Eine nachfolgende
Schneckenradübersetzung ergibt insgesamt eine hohe Übersetzung die kleine Drehmomente
an Hilfsantriebs ermöglicht.
[0057] Die Hilfsantriebsvorrichtung kann an einer Stelle einer Nothandketteneinrichtung
an der B-Seite des Antriebsmotors, also des Hauptantriebsaggregats, beispielsweise
der Serien 400/500 der Hörmann KG, montiert werden. Ferner kann die Hilfsantriebsvorrichtung
mit einer Steuerung, insbesondere einer Zuluftsteuerung AC72, betrieben werden. Ziel
einer Steuerung oder Zuluftsteuerung kann es sein, von einer intakten Batterieanlage
unabhängig Strom zu beziehen. Hierfür überwacht die Steuerung, insbesondere in vorbestimmten
zeitlichen Abständen, eine Stromqualität im Versorgungsnetz. Wenn eine Störung durch
zum Beispiel eine Kontrolleinheit festgestellt wird, können die Antriebe übergangsweise
durch eine Batterie und/oder einen Akkumulator versorgt werden.
Bezugszeichenliste:
[0058]
- 10
- Hilfsantriebsvorrichtung
- 12
- Hauptantriebsaggregat
- 14
- Antriebseinrichtung
- 16
- erste Getriebeeinrichtung
- 18
- Antriebsdrehglied
- 20
- Abtriebsdrehglied
- 22
- erstes Umlenkdrehglied
- 24
- zweites Umlenkdrehglied
- 26
- Zugmittel
- 28
- Welle
- 30
- Aufnahmeeinrichtung
- 32
- Gehäuse
- 34
- erste Öffnung
- 36
- zweite Öffnung
- 38
- Aufhängung
- 40
- Außenverzahnung
- 42
- zweite Getriebeeinrichtung
- 44
- erstes Drehglied
- 46
- zweites Drehglied
- 48
- Innenwand
- 50
- Verzahnungsbereich
- 52
- Raum
- 54
- Antriebssystem
- 56
- Hilfsantriebsgehäuse
- 58
- B-Seite
- 60
- Drehachse Hauptantriebsaggregat
- B
- Befestigungselemente
- D1
- Drehachse Antriebsdrehglied
- D2
- Drehachse Abtriebsdrehglied
- D3
- Drehachse erstes Umlenkdrehglied
- D4
- Drehachse zweites Umlenkdrehglied
- D5
- Drehachse erstes Drehglied
- E
- Endbereich
- M
- Mittellinie
1. Hilfsantriebsvorrichtung (10) zum hilfsweisen Antreiben eines mit einem Hauptantriebsaggregat
(12) antreibbaren Gebäudeabschlusselements umfassend:
- eine motorische Antriebseinrichtung (14),
- eine erste Getriebeeinrichtung (16) und eine zweite Getriebeeinrichtung, wobei die
erste Getriebeeinrichtung (16) ein Antriebsdrehglied (18) und ein Abtriebsdrehglied
(20) umfasst, wobei die erste Getriebeeinrichtung (16) ferner ein Zugmittel (26) umfasst,
welches das Antriebsdrehglied (18) und das Abtriebsdrehglied (20) koppelt, wobei
- die Antriebseinrichtung (14) dazu eingerichtet ist, das Antriebsdrehglied (18) der
ersten Getriebeeinrichtung (16) anzutreiben und
- das Zugmittel (26) dazu eingerichtet ist, eine Bewegung von dem Antriebsdrehglied
(18) auf das Abtriebsdrehglied (20) zu übertragen, wobei
- das Abtriebsdrehglied (20) schwenkbar, insbesondere zum Koppeln mit einem Drehglied
der zweiten Getriebeeinrichtung (42) zum hilfsweisen Antrieb des Gebäudeabschlusselements,
ausgebildet ist.
2. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Getriebeeinrichtung (42) ein erstes Drehglied (44) umfasst, wobei das Abtriebsdrehglied
(20) der ersten Getriebeeinrichtung (16), welches insbesondere mit dem ersten Drehglied
(44) gekoppelt ist, dazu eingerichtet ist, eine Bewegung oder ein Drehmoment auf das
erste Drehglied (44) der zweiten Getriebeeinrichtung (42) zu übertragen.
3. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Drehglied (44) der zweiten Getriebeeinrichtung (42), insbesondere zusammen
mit dem Abtriebsdrehglied (20), schwenkbar gelagert ist.
4. Hilfsantriebsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Getriebeeinrichtung (42) ein zweites Drehglied (46) umfasst, wobei das
Abtriebsdrehglied (20) und/oder das erste Drehglied (44) relativ zu dem zweiten Drehglied
(46) schwenkbar gelagert sind, wobei in einer Ruhelage das Abtriebsdrehglied (20)
und/oder das erste Drehglied (44) und das zweite Drehglied (46) entkoppelt sind.
5. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Drehglied (44) aus einer Ruhelage heraus parallel zu einer Drehebene derart
schwenkbar ist, dass ein Verzahnungsbereich des ersten Drehglieds (44) zumindest teilweise
mit einem Verzahnungsbereich (50) des zweiten Drehglieds (46) in Eingriff gebracht
ist.
6. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Drehglied (46) als ein Innenzahnrad ausgebildet ist, wobei Zähne, welche
insbesondere einen dreieckförmigen Querschnitt ausweisen, des Verzahnungsbereichs
(50) des zweiten Drehglieds (46) über einen Umfang verteilt in gleichmäßigen Abständen
zueinander angeordnet sind.
7. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hilfsantriebsvorrichtung (10) ein Gehäuse (32) umfasst, welches dazu eingerichtet,
das Abtriebsdrehglied (20) zu lagern, wobei das zur Lagerung des Abtriebsdrehglieds
(20) dienende Gehäuse (32) schwenkbar gelagert ist.
8. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Getriebeeinrichtung (16) ferner zwei Umlenkdrehglieder (22, 24) umfasst,
wobei das Antriebsdrehglied (18) über die zwei Umlenkdrehglieder (22, 24), welche
dazu eingerichtet sind, das Zugmittel (26) umzulenken, mittels des Zugmittels (26)
mit dem Abtriebsdrehglied (20) gekoppelt ist.
9. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Antriebsdrehglied (18) als ein Antriebsritzel und/oder das Abtriebsdrehglied (20)
als ein Kettenrad, insbesondere ein Schwenk-Kettenrad, ausgebildet ist.
10. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Getriebeeinrichtung (16) als ein Kettentrieb ausgebildet ist.
11. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Hilfsantriebsvorrichtung (10) ferner ein Hilfsantriebsgehäuse (56) umfasst, welches
dazu eingerichtet ist, die Antriebseinrichtung (14) und/oder die erste Getriebeeinrichtung
(16) und/oder das erste Drehglied (44) aufzunehmen.
12. Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebseinrichtung (14) als ein Gleichstrommotor ausgebildet ist.
13. Antriebssystem (54) umfassend:
- ein Hauptantriebsaggregat (12) und
- eine Hilfsantriebsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Hilfsantriebsvorrichtung (10) auf einer B-Seite (58) des Hauptantriebsaggregats
(12) angeordnet ist.
14. Antriebssystem (54) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Drehglied (46) mit einer Welle des Hauptantriebsaggregats (12) gekoppelt
ist, wobei das zweite Drehglied (46) dazu eingerichtet ist, ein Drehmoment auf die
Welle zu übertragen.