[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Betätigung eines hydraulischen
Aktuators/Verbrauchers, insbesondere eines Differential-Hydraulikzylinders, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Um eine lineare Antriebsanforderung über einen Aktuator, z.B. Hydraulikzylinder zu
realisieren, ist es erforderlich, dass die hydraulische Steueranordnung die Funktionen
einer Kraft-Positions-Regelung, eines Umschaltens zwischen einer Normal- und einer
Regenerationsschaltung, eines Lasthaltens sowie einer Druck- bzw. Kraftabsicherung
umsetzen kann. Dabei wird unter einer Regeneration eine Rückspeisung von Fluid von
einer (Kolben-)Stangenseite des Hydraulikzylinders zu einer Kolbenseite des Hydraulikzylinders
verstanden, indem die beiden Seiten fluidisch miteinander verbunden werden. Unter
einer Lasthaltefunktion wird eine Sperrung der Bewegung eines Kolbens des Hydraulikzylinders
verstanden.
Stand der Technik
[0003] Eine intern bekannte Steueranordnung weist dafür ein Wegeventil auf, das zwei Arbeitsleitungen,
die mit in entgegengesetzte Richtungen wirkenden Druckkammern des Aktuators (Hydraulikzylinders)
verbunden sind, je nach Schaltstellung mit einer Druckmittelquelle oder einer Druckmittelsenke
verbindet. Dabei ist in den beiden Arbeitsleitungen (Leistungsdruckleitungen) jeweils
ein Rückschlagventil angeordnet, welches durch Druckbeaufschlagung der jeweils anderen
Arbeitsleitung entsperrbar ist. Zudem ist in einer die beiden Arbeitsleitungen verbindenden
Kurzschlussleitung ein lastabhängiges Ventil angeordnet, das zwischen den Funktionen
des Lasthaltens und der Normal- und Regenerationsschaltung umschaltet. Das heißt,
dass die Funktionsumschaltung ohne elektrische Steuersignale erfolgt. Nachteilig an
der bekannten Steueranordnung ist jedoch, dass sie nicht bei umschaltenden Lasten
einsetzbar ist, so dass ein Vier-Quadranten-Betrieb nicht möglich ist. Zudem können
die gegenseitig entsperrbaren Rückschlagventile nicht klar definierte Schaltungszustände
aufweisen, was die Regelfunktionalität stark beeinträchtigt. Zudem muss die Funktionsumschaltung
der Normal- und Regenerationsschaltung bereits zur Projektierung bzw. bei der Inbetriebnahme
mechanisch eingestellt werden.
[0004] Eine andere intern bekannte Steueranordnung weist ebenfalls ein Wegeventil, das die
zwei Arbeitsleitungen je nach Schaltstellung druckbeaufschlagt oder druckentlastet,
sowie jeweils ein in den beiden Arbeitsleitungen angeordnetes Rückschlagventil auf.
Ein erstes Magnetventil dient zur Entsperrung der Rückschlagventile und ein zweites
Magnetventil dient zum Kurzschließen der beiden Arbeitsleitungen, so dass die Funktionen
des Lasthaltens und der Normal- und Regenerationsschaltung ventilgesteuert umgeschaltet
werden können. Das heißt, dass die Funktionsumschaltung mittels zweier elektrischer
Steuersignalen erfolgt. Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch, dass zwei Magnetventile
benötigt werden, so dass diese Steueranordnung aufgrund der Anzahl der Magnetventile
und einer erforderlichen Leistungselektronik für eine Endstufe zum Schalten kostenintensiv
ist.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Steueranordnung
bereitzustellen, mit welcher die beschriebenen hydraulischen Funktionen realisierbar
sind, die aber gleichzeitig einfach, kompakt und kostengünstig aufgebaut ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine hydraulische Steueranordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Steueranordnung dient zur Betätigung eines hydraulischen Aktuators,
insbesondere eines Differential-Hydraulikzylinders. Die Steueranordnung weist zwei
Arbeitsleitungen auf, von denen jeweils eine zur Betätigung des Aktuators mit in entgegengesetzte
Richtungen wirkenden Druckkammern des Aktuators verbindbar ist und in denen jeweils
ein entsperrbares Rückschlagventil angeordnet ist, deren gesperrte Durchflussrichtung
aus Richtung der Druckkammern durch hydraulische Ansteuerung freigebbar ist bzw. freigegeben
wird. Ferner weist die Steueranordnung ein Proportionalventil auf, durch das die beiden
Arbeitsleitungen je nach (Schalt-)Stellung des Proportionalventils zur Druckbeaufschlagung
der zugehörigen Druckkammer mit einer Druckmittelquelle oder zur Druckentlastung der
zugehörigen Druckkammer mit einer Druckmittelsenke verbindbar sind. Zudem weist die
Steueranordnung eine Kurzschlussleitung auf, welche die beiden Arbeitsleitungen unter
Zwischenschaltung von zwei, entgegengesetzte Durchflussrichtungen aufweisenden Rückschlagventilen
miteinander verbindet. Erfindungsgemäß ist das eine der in der Kurzschlussleitung
angeordneten Rückschlagventile sperrbar und das andere der in der Kurzschlussleitung
angeordneten Rückschlagventile entsperrbar ausgebildet.
[0008] Gemäß der Erfindung weist die Steueranordnung ein, vorzugsweise magnetisch gesteuertes,
Schaltventil auf, durch das die in den Arbeitsleitungen angeordneten, entsperrbaren
Rückschlagventile sowie das in der Kurzschlussleitung angeordnete, sperrbare Rückschlagventil
in einer Schaltstellung des Schaltventils hydraulisch ansteuerbar sind.
[0009] Mit anderen Worten hat die Steueranordnung gemäß der vorliegenden Erfindung eine
erste Arbeitsleitung, die mit einer ersten Druckkammer eines Aktuators verbindbar
(oder verbunden) ist, so dass der Aktuator durch Druckbeaufschlagung der ersten Arbeitsleitung
in eine erste Richtung, insbesondere in eine Ausfahrrichtung eines Hydraulikzylinders
als Beispiel eines solchen Aktuators, verstellbar ist, sowie eine zweite Arbeitsleitung,
die mit einer zweiten Druckkammer des Aktuators verbindbar (oder verbunden) ist, so
dass der Aktuator durch Druckbeaufschlagen der zweiten Arbeitsleitung in eine zweite
Richtung, insbesondere eine Einfahrrichtung des Hydraulikzylinders als Beispiel eines
solchen Aktuators, verstellbar ist. Dabei ist in der ersten Arbeitsleitung ein erstes
Rückschlagventil angeordnet und in der zweiten Arbeitsleitung ein zweites Rückschlagventil
angeordnet, welche jeweils einen Druckmittelstrom nur in Richtung zu dem Aktuator
bzw. der jeweiligen Druckkammer ermöglicht und in eine Sperrrichtung/Gegenrichtung/entgegengesetzte
Richtung sperrt. Das erste und zweite Rückschlagventil sind entsperrbar ausgebildet
und zwar in dem Sinne, dass die Sperrrichtung bei Druckbeaufschlagung eines Steueranschlusses
des jeweiligen Rückschlagventils (gesteuert) freigegeben/entsperrt ist. Zudem hat
die Steueranordnung das Proportionalventil, das zur kontinuierlichen Regelung eines
hydraulischen Widerstands dient und je nach (Schalt-)Stellung die erste Arbeitsleitung
bzw. zweite Arbeitsleitung zur Druckbeaufschlagung mit einer Pumpe/der Druckmittelquelle
oder einem Tank/der Druckmittelsenke verbindet. Zusätzlich hat die Steueranordnung
eine Kurzschlussleitung, durch welche die beiden Arbeitsleitungen fluidisch miteinander
verbunden sind bzw. werden können. Dabei ermöglicht ein drittes, in der Kurzschlussleitung
angeordnetes Rückschlagventil einen Druckmittelstrom in nur einer Durchflussrichtung
aus der einen Arbeitsleitung in die andere Arbeitsleitung, insbesondere aus der zweiten
Arbeitsleitung in die erste Arbeitsleitung, und sperrt einen Druckmittelstrom in eine
Sperrrichtung/Gegenrichtung/entgegengesetzte Richtung, insbesondere aus der ersten
Arbeitsleitung in die zweite Arbeitsleitung.
[0010] Ein viertes, in der Kurzschlussleitung angeordnetes Rückschlagventil ermöglicht einen
Druckmittelstrom in nur einer Durchflussrichtung aus der anderen Arbeitsleitung in
die eine Arbeitsleitung, insbesondere aus der ersten Arbeitsleitung in die zweite
Arbeitsleitung, und sperrt einen Druckmittelstrom in eine Sperrrichtung/Gegenrichtung/entgegengesetzte
Richtung, insbesondere aus der zweiten Leitung in die erste Leitung. Das dritte Rückschlagventil
ist sperrbar ausgebildet, d.h., dass die Durchflussrichtung bei Druckbeaufschlagung
eines Steueranschlusses des dritten Rückschlagventils (gesteuert) verschlossen/gesperrt
ist. Das vierte Rückschlagventil ist entsperrbar ausgebildet und zwar in dem Sinne,
dass die Sperrichtung bei Druckbeaufschlagung eines Steueranschlusses des vierten
Rückschlagventils (gesteuert) freigegeben/entsperrt ist.
[0011] Erfindungsgemäß hat die Steueranordnung ein Schaltventil, welches das erste, zweite
und dritte Rückschlagventil steuert/schaltet. Das heißt, dass das Schaltventil in
einer ersten Schaltstellung die Steueranschlüsse des ersten, zweiten und dritten Rückschlagventils
druckentlastet, d.h. diese drei Rückschlagventile nicht (im vorstehenden Sinne) steuert,
und in einer zweiten Schaltstellung die Steueranschlüsse des ersten, zweiten und dritten
Rückschlagventils druckbeaufschlagt, d.h. diese drei Rückschlagventile (im vorstehenden
Sinne) steuert.
[0012] Mit einfachen Worten gesagt, weist die erfindungsgemäße Steueranordnung (nur) ein
Schaltventil auf, durch das drei der vier Rückschlagventile gleichzeitig hydraulisch
angesteuert werden können.
[0013] Der erfindungsgemäße Aufbau der Steueranordnung hat den Vorteil, dass die drei hydraulischen
Funktionen einer Normalschaltung/Kraft-Positions-Regelung, einer Regenerationsschaltung
und einem Lasthalten realisiert werden können und gleichzeitig nur durch ein Proportionalventil
(mit integriertem Regler), ein magnetisch gesteuertes Schaltventil und Logikelementen
in Form der sperrbaren/entsperrbaren Rückschlagventile definiert zwischen den hydraulischen
Funktionen umgeschaltet werden kann. Somit ergibt sich ein besonders einfacher und
kostengünstiger Aufbau, der sich jedoch nicht nachteilig auf die Funktionalität auswirkt.
Somit kann ein hochintegrierter Aktor mit einer 3-in-2 Schaltfunktion bereitgestellt
werden.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das in der Kurzschlussleitung
angeordnete, entsperrbare Rückschlagventil bei Druckbeaufschlagung einer ersten Arbeitsleitung
der beiden Arbeitsleitungen hydraulisch angesteuert sein. Dies hat den Vorteil, dass
der durch Reibkraft verursachte Druck in der ersten Arbeitsleitung genutzt werden
kann, um das entsperrbare Rückschlagventil zwischen den beiden Arbeitsleitungen zu
öffnen, so dass die beiden Arbeitsleitungen miteinander verbunden werden können.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Kurzschlussleitung den in den Arbeitsleitungen
angeordneten, entsperrbaren Rückschlagventilen nachgeschaltet mit den Arbeitsleitungen
verbunden sein.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Proportionalventil eine Nullstellung,
in der die beiden Arbeitsleitungen druckentlastet sind, und Regelstellungen aufweisen,
in denen ein hydraulischer Widerstand zwischen den Arbeitsleitungen einerseits und
der Druckmittelquelle und der Druckmittelsenke andererseits einstellbar ist. Dadurch
lassen sich mit der einfach aufgebauten Steueranordnung alle erforderlichen hydraulischen
Funktionen realisieren.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann in einer betätigten Schaltstellung des
Schaltventils und den Regelstellungen des Proportionalventils eine Kraft-Positions-Regelung
realisiert sein, in der betätigten Schaltstellung des Schaltventils und den Regelstellungen
des Proportionalventils eine Regenerationsschaltung realisiert sein, und in einer
unbetätigten Schaltstellung des Schaltventils und der Nullstellung des Proportionalventils
eine Lasthaltefunktion realisiert sein.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann eine Regelelektronik und eine Leistungselektronik
zur Steuerung des Proportionalventils direkt auf das Proportionalventil montiert sein.
So lässt sich ein besonders kompakter Aufbau umsetzen.
[0019] Insbesondere kann das Proportionalventil als ein integriertes Achsregelventil (IAC
Ventil) ausgebildet sein, so dass eine bereits existierende Komponente genutzt werden
kann.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform kann/können eine der beiden Arbeitsleitungen
oder beide Arbeitsleitungen über ein Druckregelventil/Druckbegrenzungsventil mit der
Druckmittelsenke verbindbar sein. Das heißt, dass die erste Arbeitsleitung über ein
erstes Druckregelventil mit der Druckmittelsenke verbindbar ist und/oder die zweite
Arbeitsleitung über ein zweites Druckregelventil mit der Druckmittelsenke verbindbar
ist. Durch das Vorsehen der Druckregelventile kann eine Druck- bzw. Kraftabsicherung
der hydraulischen Steueranordnung erfolgen.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform kann in einer der beiden Arbeitsleitungen oder
in beiden Arbeitsleitungen ein Drucksensor angeordnet sein. Das heißt, dass in der
ersten Arbeitsleitung ein erster Drucksensor angeordnet ist und/oder in der zweiten
Arbeitsleitung ein zweiter Drucksensor angeordnet ist. Durch die Erfassung des Drucks
in den Arbeitsleitungen lässt sich eine Kraft-Positions-Regelung mit der hydraulischen
Steueranordnung realisieren.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Steueranordnung einen Wegmesssensor
zur Erfassung der Position des Aktuators aufweisen und das Proportionalventil einen
Eingang für ein Signal des Wegmesssensors aufweisen. Durch die Erfassung der Position
des Aktuators, insbesondere des Hydraulikzylinders, welche an das Proportionalventil
übertragen wird, kann eine effiziente Kraft-Positions-Regelung umgesetzt werden.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann das Proportionalventil einen zweiten
Wegmesssensor zur Erfassung der Position eines Steuerkolbens des Proportionalventils
aufweisen. Das heißt, dass ein Wegmesssystem in dem Proportionalventil integriert
ist, so dass die Positionsdaten des Steuerkolbens zur Regelung verwendet werden können.
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen vereinfachten Hydraulikschaltplan einer hydraulischen Steueranordnung.
[0025] Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer hydraulischen Steueranordnung
1. Die Steueranordnung 1 dient zur Betätigung eines hydraulischen Aktuators 2. Der
Aktuator 2, der insbesondere als ein Differential-Hydraulikzylinder ausgebildet ist,
ist über eine (nicht dargestellte) Druckmittelquelle mit Druckmittel versorgbar und
über eine (nicht dargestellte) Druckmittelsenke druckentlastbar. Dabei ist eine kolbenseitige
erste Druckkammer 3 des Aktuators 2 mit einer ersten Arbeitsleitung 4 der Steueranordnung
1 verbunden und eine kolbenstangenseitige zweite Druckkammer 5 des Aktuators 2 mit
einer zweiten Arbeitsleitung 6 der Steueranordnung 1 verbunden. Der Aktuator 2 weist
einen Wegmesssensor 7 zum Erfassen der Position des Aktuators 2, d.h. des Differential-Hydraulikzylinders
auf. Die erste Arbeitsleitung 4 und die zweite Arbeitsleitung 6 können je nach Schaltung
der Steueranordnung 1 über einen Druckanschluss 8 / P-Anschluss der Steueranordnung
1 mit der Druckmittelquelle bzw. über einen Tankanschluss 9 / T-Anschluss der Steueranordnung
1 mit der Druckmittelsenke verbunden werden.
[0026] Die Steueranordnung 1 weist ein Proportionalventil / Proportional-Wegeventil 10 auf,
das je nach Schaltstellung den Druckanschluss 8 oder den Tankanschluss 9 mit der ersten
Arbeitsleitung 4 (A-Anschluss) bzw. mit der zweiten Arbeitsleitung 6 (B-Anschluss)
verbindet. In einer ersten Schaltendstellung 11 des Proportionalventils 10 ist der
Druckanschluss 8 mit der ersten Arbeitsleitung 4 verbunden und der Tankanschluss 9
mit der zweiten Arbeitsleitung 6 verbunden. In einer zweiten Schaltendstellung 12
des Proportionalventils 10 ist der Tankanschluss 9 mit der ersten Arbeitsleitung 4
verbunden und der Druckanschluss 8 mit der zweiten Arbeitsleitung 6 verbunden. In
einer Schaltmittelstellung 13 des Proportionalventils 10 herrscht zwischen dem Druckanschluss
8 und dem Tankanschluss 9 ein druckloser Umlauf, und die erste Arbeitsleitung 4 und
die zweite Arbeitsleitung 6 sind zum Tankanschluss 9 hin entlastet. Die Schaltmittelstellung
13 ist eine Schwimmstellung. In einer Nullstellung 14 des Proportionalventils 10 sind
die erste Arbeitsleitung 4 und die zweite Arbeitsleitung 6 mit dem Tankanschluss 9
verbunden, und der Druckanschluss 8 ist gesperrt. Die Nullstellung 14 ist eine Schwimmstellung.
Das Proportionalventil 10 ist durch einen Elektromagnete 15 betätigbar. Unbetätigt
befindet sich das Proportionalventil 10 in der Nullstellung 14. Das Proportionalventil
10 weist einen Wegmesssensor 16 zum Erfassen der Position eines Steuerkolbens des
Proportionalventils 10 auf. Zudem weist das Proportionalventil 10 eine Ansteuerungselektronik
17 auf. Das Proportionalventil 10 kann einen Eingang für ein Signal des Wegmesssensors
7 aufweisen.
[0027] Die Steueranordnung 1 weist ein Schaltventil 18 auf, das je nach Schaltstellung den
Druckanschluss 8 oder den Tankanschluss 9 mit einer Steuerleitung 19 verbindet. In
einer ersten Schaltstellung 20 des Schaltventils 18 ist die Steuerleitung 19 mit dem
Tankanschluss 9 verbunden. In einer zweiten Schaltstellung 21 des Schaltventils 18
ist die Steuerleitung 19 mit dem Druckanschluss 8 verbunden. Das Schaltventil 18 ist
durch einen Elektromagneten 22 betätigbar. Unbetätigt befindet sich das Schaltventil
18 in der ersten Schaltstellung 20.
[0028] In der ersten Arbeitsleitung 4 ist ein erstes Rückschlagventil 23 angeordnet, das
zwischen dem Proportionalventil 10 und dem Aktuator 2 angeordnet ist. Das erste Rückschlagventil
23 ermöglicht einen Druckmittelstrom in Richtung zu dem Aktuator 2/von dem Proportionalventil
10 und sperrt einen Druckmittelstrom aus dem Aktuator 2/zurück zu dem Proportionalventil
10. Das erste Rückschlagventil 23 ist schaltbar/steuerbar ausgebildet. Insbesondere
ist das erste Rückschlagventil 23 durch die Steuerleitung 19, d.h. durch das Schaltventil
18, hydraulisch ansteuerbar. Das erste Rückschlagventil 23 ist entsperrbar, so dass
ein Schließen bei hydraulischer Ansteuerung verhindert wird.
[0029] In der zweiten Arbeitsleitung 6 ist ein zweites Rückschlagventil 24 angeordnet, das
zwischen dem Proportionalventil 10 und dem Aktuator 2 angeordnet ist. Das zweite Rückschlagventil
24 ermöglicht einen Druckmittelstrom in Richtung zu dem Aktuator 2/von dem Proportionalventil
10 und sperrt einen Druckmittelstrom in Richtung aus dem Aktuator 2/zurück zu dem
Proportionalventil 10. Das zweite Rückschlagventil 24 ist schaltbar/steuerbar ausgebildet.
Insbesondere ist das zweite Rückschlagventil 24 durch die Steuerleitung 19, d.h. durch
das Schaltventil 18, hydraulisch ansteuerbar. Das zweite Rückschlagventil 24 ist entsperrbar,
so dass ein Schließen bei hydraulischer Ansteuerung verhindert wird.
[0030] Die Steueranordnung 1 weist eine Kurzschlussleitung 25 auf, welche die erste Arbeitsleitung
4 mit der zweiten Arbeitsleitung 6 verbindet. Die Kurzschlussleitung 25 ist dem ersten
Rückschlagventil 23 nachgeschaltet mit der ersten Arbeitsleitung 4 verbunden und dem
zweiten Rückschlagventil 24 nachgeschaltet mit der zweiten Arbeitsleitung 6 verbunden.
In der Kurzschlussleitung 25 ist ein drittes Rückschlagventil 26 angeordnet, das einen
Druckmittelstrom in Richtung von der zweiten Arbeitsleitung 6 ermöglicht und in Richtung
zurück in die zweite Arbeitsleitung 6 sperrt. Das dritte Rückschlagventil 26 ist schaltbar/steuerbar
ausgebildet. Insbesondere ist das dritte Rückschlagventil 26 durch die Steuerleitung
19, d.h. durch das Schaltventil 18, hydraulisch ansteuerbar. Das dritte Rückschlagventil
26 ist sperrbar, so dass ein Öffnen bei hydraulischer Ansteuerung verhindert wird.
In der Kurzschlussleitung 25 ist ein viertes Rückschlagventil 27 angeordnet, das einen
Druckmittelstrom in Richtung von der ersten Arbeitsleitung 4 ermöglicht und in Richtung
zurück in die erste Arbeitsleitung 4 sperrt. Das vierte Rückschlagventil 27 ist schaltbar/steuerbar
ausgebildet. Insbesondere ist das vierte Rückschlagventil 27 durch die erste Arbeitsleitung
4 hydraulisch ansteuerbar. Das vierte Rückschlagventil 27 ist entsperrbar, so dass
ein Schließen bei hydraulischer Ansteuerung verhindert wird.
[0031] Zudem weist die Steueranordnung 1 einen mit der ersten Arbeitsleitung 4 verbundenen
ersten Drucksensor 28 sowie einen mit der zweiten Arbeitsleitung 6 verbundenen zweiten
Drucksensor 29 auf. Ferner weist die Steueranordnung 1 ein die erste Arbeitsleitung
4 mit dem Tankanschluss 9 verbindendes erstes Druckbegrenzungsventil 30 sowie ein
die zweite Arbeitsleitung 6 mit dem Tankanschluss 9 verbindendes zweites Druckbegrenzungsventil
31 auf.
[0032] Die hydraulische Steueranordnung 1 arbeitet gemäß folgender Funktionsweise:
In einem ersten Betriebszustand wird eine hydraulische Funktion einer Regenerationsschaltung
realisiert, bei welcher der Hydraulikzylinder ausfährt und die beiden Druckkammern
3, 5 des Hydraulikzylinders über die Kurzschlussleitung 25 hydraulisch verbunden sind.
Das Proportionalventil 1 ist in Regelung, d.h., dass das Proportionalventil 10 den
Druckanschluss 8 mit der ersten Arbeitsleitung 4 verbindet, und das Schaltventil 18
ist geschlossen, d.h. in seiner ersten Schaltstellung 20. Der Hydraulikzylinder fährt
aus uns kann mittels Kraft-Positions-Regelung durch das Proportionalventil 10 geregelt
werden, während durch den durch Reibung verursachten Druck in der ersten Arbeitsleitung
4 bzw. der ersten Druckkammer 3 das entsperrbare vierte Rückschlagventil 27 zwischen
in der Kurzschlussleitung 25 geöffnet wird, so dass die erste Arbeitsleitung 4 und
die zweite Arbeitsleitung 6 miteinander verbunden sind und der Hydraulikzylinder mit
höherer Geschwindigkeit ausfahren kann.
[0033] In einem zweiten Betriebszustand wird eine hydraulische Funktion einer Kraft-Positions-Regelung
realisiert. Das Proportionalventil 1 ist in Regelung, d.h., dass das Proportionalventil
10 nicht in der Nullstellung 14 ist, und das Schaltventil 18 ist geöffnet, d.h. in
seiner zweiten Schaltstellung 21. Die Kraft-Positions-Regelung erfolgt durch das Proportionalventil
10, insbesondere auch durch den Wegmesssensor 16 und den Eingang für das Signal des
Wegmesssensors 7. Das sperrbare dritte Rückschlagventil 26 ist durch das Schaltventil
18 hydraulisch angesteuert, so dass die erste Arbeitsleitung 4 und die zweite Arbeitsleitung
6 voneinander getrennt sind. Das entsperrbare erste Rückschlagventil 23 und das entsperrbare
zweite Rückschlagventil 24 sind durch das Schaltventil 18 hydraulisch angesteuert,
so dass sie definiert geöffnet sind und ein Vier-Quadranten-Betrieb möglich ist.
[0034] In einem dritten Betriebszustand wird eine hydraulische Funktion einer Lasthalteschaltung
realisiert. Das Proportionalventil 1 ist nicht in Regelung, d.h., dass das Proportionalventil
10 in der Nullstellung 14 ist, und das Schaltventil 18 ist geschlossen, d.h. in einer
ersten Schaltstellung 20. Die Rückschlagventile 23, 24, 26, 27 sind hydraulisch nicht
angesteuert und befinden sich in ihrer Grundstellung. Die Verbindung zwischen der
ersten Arbeitsleitung 4 und der zweiten Arbeitsleitung 6 ist definiert geschlossen
und das entsperrbare erste Rückschlagventil 23 und das entsperrbare zweite Rückschlagventile
24 sind definiert durch die Last geschlossen. Die Rückschlagventile 23, 24, 26, 27
sind vorzugsweise in Sitzventilbauweise ausgeführt, so dass keine Leckage und somit
keine schleichende Hydraulikzylinderbewegung möglich ist.
1. Hydraulische Steueranordnung (1) zur Betätigung eines hydraulischen Aktuators (2),
insbesondere eines Differential-Hydraulikzylinders, mit
zwei Arbeitsleitungen (4, 6), von denen jeweils eine zur Betätigung des Aktuators
(2) mit in entgegengesetzte Richtungen wirkenden Druckkammern (3, 5) des Aktuators
(2) verbindbar ist und in denen jeweils ein gesteuert entsperrbares Rückschlagventil
(23, 24) angeordnet ist, deren gesperrte Durchflussrichtung aus Richtung der Druckkammern
(3, 5) durch hydraulische Ansteuerung freigebbar ist;
einem Proportionalventil (10), durch das die beiden Arbeitsleitungen (4, 6) je nach
Stellung des Proportionalventils (10) zur Druckbeaufschlagung der zugehörigen Druckkammer
(3, 5) mit einer Druckmittelquelle oder zur Druckentlastung der zugehörigen Druckkammer
(3, 5) mit einer Druckmittelsenke verbindbar sind; und
einer Kurzschlussleitung (25), welche die beiden Arbeitsleitungen (4, 6) unter Zwischenschaltung
von zwei, entgegengesetzte Durchflussrichtungen aufweisenden Rückschlagventilen (26,
27) miteinander verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
das eine der in der Kurzschlussleitung (25) angeordneten Rückschlagventile (26) gesteuert
sperrbar und das andere der in der Kurzschlussleitung (25) angeordneten Rückschlagventile
(27) gesteuert entsperrbar ausgebildet ist, und
die Steueranordnung ein Schaltventil (18) aufweist, durch das die in den Arbeitsleitungen
(4, 6) angeordneten, gesteuert entsperrbaren Rückschlagventile (23, 24) sowie das
eine, in der Kurzschlussleitung (25) angeordnete, gesteuert sperrbare Rückschlagventil
(26) in einer einzigen Schaltstellung (21) des Schaltventils (18) hydraulisch angesteuert
sind.
2. Steueranordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Kurzschlussleitung (25) angeordnete, gesteuert entsperrbare Rückschlagventil
(27) bei Druckbeaufschlagung einer ersten Arbeitsleitung (4) der beiden Arbeitsleitungen
(4, 6) hydraulisch angesteuert ist.
3. Steueranordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzschlussleitung (25) den in den Arbeitsleitungen (4, 6) angeordneten, gesteuert
entsperrbaren Rückschlagventilen (23, 24) nachgeschaltet mit den Arbeitsleitungen
(4, 6) verbunden ist.
4. Steueranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Proportionalventil eine Nullstellung (14), in der die beiden Arbeitsleitungen
(4, 6) druckentlastet sind, und Regelstellungen (11, 12, 13) aufweist, in denen ein
hydraulischer Widerstand zwischen den Arbeitsleitungen (4, 6) einerseits und der Druckmittelquelle
und der Druckmittelsenke andererseits einstellbar ist.
5. Steueranordnung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einer betätigten Schaltstellung (21) des Schaltventils (18) und den Regelstellungen
(11, 12, 13) des Proportionalventils (10) eine Kraft-Positions-Regelung realisiert
ist, in der betätigten Schaltstellung (21) des Schaltventils (18) und den Regelstellungen
(11, 12, 13) des Proportionalventils (10) eine Regenerationsschaltung realisiert ist,
und in einer unbetätigten Schaltstellung (20) des Schaltventils (18) und der Nullstellung
(14) des Proportionalventils (10) eine Lasthaltefunktion realisiert ist.
6. Steueranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regelelektronik und eine Leistungselektronik zur Steuerung des Proportionalventils
(10) direkt auf das Proportionalventil (10) montiert ist.
7. Steueranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Arbeitsleitungen (4, 6) oder beide Arbeitsleitungen (4, 6) über ein
Druckregelventil (30, 31) mit der Druckmittelsenke verbindbar ist/sind.
8. Steueranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einer der beiden Arbeitsleitungen (4, 6) oder in beiden Arbeitsleitungen (4, 6)
ein Drucksensor (28, 29) angeordnet ist.
9. Steueranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung einen Wegmesssensor (7) zur Erfassung der Position des Aktuators
(2) aufweist und das Proportionalventil (10) einen Eingang für ein Signal des Wegmesssensors
(7) aufweist.
10. Steueranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Proportionalventil (10) einen zweiten Wegmesssensor (16) zur Erfassung der Position
eines Steuerkolbens des Proportionalventils (10) aufweist.