[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verifikation eines Objektes, vorzugsweise
eines Dokumentes, einer Banknote, eines Wertpapieres, einer (Bank-)Karte und/oder
einer Produktverpackung, umfassend ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal,
auf einem Gerät umfassend einen Flächensensor sowie ein Objekt mit einem Sicherheitsmerkmal
bzw. Verfahren zu dessen Herstellung und ein System zur Ausführung des Verfahrens
und zur Verifikation eines Dokumentes mit einem leitfähigen elektrischen Sicherheitsmerkmal
auf einem kapazitiven Flächensensor.
Hintergrund und Stand der Technik
[0002] Die Erfindung betrifft eine sichere und einfache Methode zur Überprüfung bzw. Echtheitskontrolle
von elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmalen, beispielsweise Hologrammen, Sicherheitsstreifen,
Sicherheitsfäden und Patches, insbesondere solchen, die nicht in registrierter Position
auf einem Objekt appliziert vorliegen, d.h. die genaue Position eines Abschnittes
(bspw. Musters) des Hologrammes, des Sicherheitsstreifens, der Sicherheitsfäden und/oder
des Patches auf dem Objekt ist vorab nicht bekannt.
[0003] Die genannten Sicherheitsmerkmale werden unter anderem als Echtheitsmerkmale auf
Dokumente, Banknoten, Wertpapiere, Identifikationskarten und -dokumente sowie auf
hochwertige Produkte und Verpackungen appliziert und dienen dem Fälschungsschutz der
Dokumente. Elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmale im Allgemeinen und Hologramme
im Besonderen sind im Vergleich zu anderen Druckmustern oder Druckstrukturen schwierig
zu fälschen oder zu imitieren und werden somit zur Absicherung werthaltiger Dokumente
eingesetzt. Für Endbenutzer bzw. Endanwender sind elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmale,
beispielsweise Hologramme, jedoch schwer hinsichtlich Echtheit und/oder Originalität
zu prüfen. Die Prüfung der Sicherheitsmerkmale erfolgt in der Regel optisch durch
den Endanwender. Im Speziellen werden zum Beispiel Farbwechseleffekte, Bewegungseffekte,
3D-Effekte und weitere Effekte geprüft, die unter bestimmten Bedingungen sichtbar
werden. Einfluss auf die Erkennbarkeit solcher Effekte haben beispielsweise die Beleuchtung,
der Betrachtungswinkel, die Bewegung des Dokuments usw. Zusammengefasst ist viel Wissen
über das jeweilige Sicherheitsmerkmal erforderlich, um eine Aussage über die Echtheit
zu treffen. Dieses Wissen ist beim Endbenutzer meist nicht vorhanden und lässt sich
vom Herausgeber des jeweiligen Dokuments auch schwierig kommunizieren.
[0004] Es gibt somit einen Bedarf an der Bereitstellung von Verfahren zur Echtheitsprüfung
von elektrisch leitfähigen Sicherheitselementen, die für den Endbenutzer leicht zugänglich
sind und ohne eine subjektive Beurteilung durch den Betrachter auskommen.
[0005] Im Stand der Technik existieren verschiedene Methoden zur Überprüfung elektrisch
leitfähiger Sicherheitsmerkmale.
[0006] EP 1760670 A1 beschreibt zum Beispiel ein Gerät zur Überprüfung von Hologrammen mittels optischer
Verfahren.
[0007] Die meisten aus dem Stand der Technik bekannten Methoden beruhen auf optischen Verfahren
und erfordern spezielle Geräte zur Bewertung oder Überprüfung der Sicherheitsmerkmale.
Somit sind diese Methoden nicht für die Verwendung beim Endverbraucher geeignet, sondern
adressieren vorrangig Interessengruppen entlang der Wertschöpfungskette, z.B. Großhändler,
Zwischenhändler, Banken, Behörden u.ä..
[0008] Aus dem Stand der Technik sind weiterhin auch auf elektronischen Wechselwirkungen
basierende Verfahren bekannt.
[0009] In der
WO 2020/229517 A1 ist zum Beispiel ein Verfahren zur Verifikation eines Objektes vorzugsweise eines
Dokumentes, einer (Bank-)Karte und/oder einer Produktverpackung mit einem elektrisch
leitfähigen Sicherheitsmerkmal auf einem Gerät mit einem kapazitiven Flächensensor
(bevorzugt ein Smartphone) bekannt. Nachdem das Objekt mit dem Sicherheitsmerkmal
auf dem Flächensensor aufgelegt wird, wird insbesondere eine dynamische Eingabe auf
dem Objekt und dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal mittels eines Eingabemittels
zur Erzeugung eines charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signals auf
dem Flächensensor vorgenommen. Das detektierte zeitabhängige und wegabhängige Signal
wird anschließend ausgewertet.
[0010] Dabei können jedoch lediglich Sicherheitsmerkmale betrachtet werden, die im Register
aufgebracht wurden, d.h. die elektrisch leitfähige Struktur eines Sicherheitsmerkmals
(bspw. Hologrammstreifens), hat eine feste bekannte Position innerhalb des Objektes
(abgesehen von minimalen Produktionstoleranzen).
[0011] Für bestimmte Anwendungen werden hingegen elektrisch leitfähige Strukturen in Form
von Endlos-Strukturen auf ein Substratmaterial oder Objekt appliziert. Unter einer
Endlos-Struktur ist bevorzugt eine elektrisch leitfähige Struktur zu verstehen, die
sich über die Länge mehrfach (in einem Muster) wiederholt. Ein Beispiel ist das Aufbringen
von Hologramm-Streifen auf Banknoten. Erst nach der Applikation der Hologramm-Streifen
wird das Substratmaterial in einzelne Banknoten geschnitten. Die Applikation solcher
Hologramm-Streifen oder-Fäden erfolgt in der Regel nicht in registrierter Position,
d.h. die genaue Position eines Abschnittes (bspw. des Musters) auf dem Objekt ist
vorab nicht bekannt. Soll ein solcher Streifen nun kapazitiv ausgelesen werden, indem
mit einem Eingabemittel über die Struktur gestrichen wird, während das Objekt auf
dem Touchscreen eines Gerätes liegt, ist bei der Signalauswertung nicht klar, wo genau
sich ein bestimmter/detektierbarer Abschnitt innerhalb des Signals befindet. Jeder
beliebige Punkt der elektrisch leitfähigen Struktur kann im Auslesevorgang der Startpunkt
der Wischgeste sein. Um dennoch Objekte bzw. Banknoten mit einer elektrisch leitfähigen
Struktur in Form von einer Endlos-Struktur verifizieren zu können, muss bisher sichergestellt
werden, dass mindestens eine gesamte Wiederholung des Musters vollständig auf dem
Objekt und/oder der Banknote aufgebracht ist. Dies führt nachteilig dazu, dass das
Muster eine bestimmte Abschnittslänge entlang einer Vorzugsrichtung nicht überschreiten
und nicht größer ausgestaltet sein darf als die Hälfte der Objektausdehnung oder Banknotenausdehnung
entlang der Vorzugsrichtung (vgl. auch Fig. 2). Es versteht sich, dass mit einer geringeren
Abschnittslänge des Musters einhergehend das Muster auch eine geringere Menge an sicherheitsrelevanten
Merkmalen umfassen kann. Dies führt nachteilig dazu, dass Sicherheitsmerkmale, welche
erhalten werden, indem eine Endlosstruktur auf dem Objekt appliziert wird, aufgrund
der begrenzten sicherheitsrelevanten Merkmale einen geringeren Sicherheitsstandard
entsprechen, als dies wünschenswert ist.
Aufgabe der Erfindung
[0012] Die Aufgabe der Erfindung war es daher die Nachteile aus dem Stand der Technik zu
beseitigen. Insbesondere war es eine Aufgabe der Erfindung ein genaueres und fehlerresistenteres
Verfahren zur Verifikation eines Objektes mit einem leitfähigen elektrischen Sicherheitsmerkmal
auf einem kapazitiven Flächensensor, ein Objekt mit einem solchen Sicherheitsmerkmal
bzw. Verfahren zu dessen Herstellung sowie ein System zur Ausführung des Verfahrens
bereitzustellen, wobei das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal nicht in registrierter
Position auf dem Objekt appliziert vorliegen und dennoch höchsten Sicherheitsstandards
genügt.
Zusammenfassung der Erfindung
[0013] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verifikation
eines Objektes mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal auf einem Gerät
mit einem kapazitiven Flächensensor umfassend die Schritte
- a. Bereitstellung eines Gerätes umfassend einen kapazitiven Flächensensor
- b. Bereitstellung eines Objektes mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
- c. Auflegen des Objektes auf dem kapazitiven Flächensensor
- d. Vornahme einer dynamischen Eingabe auf dem Objekt und dem elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmal mittels eines Eingabemittels zur Erzeugung eines charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signals auf dem Flächensensor
- e. Auswertung des während der Eingabe auf dem Flächensensor detektierten charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signales, wobei die Auswertung eine Erkennung von
mindestens einem Kalibrierelement innerhalb des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
umfasst.
[0015] Die Kombination der vorgeschlagenen Verfahrensschritte führt zu einem Synergieeffekt,
der zu den vorteilhaften Eigenschaften und dem damit einhergehenden Gesamterfolg der
Erfindung führt, wobei die einzelnen Merkmale in Wechselwirkung zueinanderstehen.
Ein wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Erforderlichkeit von
äußerst wenigen Verfahrensschritten und Systemkomponenten, wobei trotzdem eine überaus
robuste und fehlerresistente Verifikation eines Objektes mit einem elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmal generiert wird, welches insbesondere nicht in registrierter Position
vorliegen muss. Insbesondere muss keine genaue Position eines Abschnittes auf dem
Objekt vorab bekannt sein.
[0016] Ausgangspunkt für das vorliegende Verfahren war die Tatsache, dass ein Sicherheitsmerkmal
auf einem Objekt einen bestimmten, bevorzugt verschlüsselten, Informationswert umfasst,
der für Dritte nicht in einfacher weise nachbearbeitbar oder imitierbar ist. Insbesondere
bei Sicherheitsmerkmalen, die anhand einer elektrisch leitfähigen Struktur mit einer
Endlos-Struktur hergestellt werden, muss dabei sichergestellt werden, dass dieser,
bevorzugt verschlüsselte, Informationswert in jedem Fall auf dem Objekt vorliegt.
Wie schon erläutert, war dies mit den bekannten Verfahren aus dem Stand der Technik
ausschließlich möglich, indem der verschlüsselte Informationswert in einem Muster
der elektrisch leitfähigen Struktur umfasst war und das Muster (entlang einer Vorzugsrichtung)
in der Länge maximal so groß war, dass das Muster in jedem Fall bei der Applikation
auf das Objekt mindestens einmal in seiner Gesamtheit in dem Sicherheitsmerkmal vorgekommen
ist.
[0017] Um dies sicherzustellen, durfte die Länge des Musters die Hälfte, insbesondere 43%,
der Ausdehnung des Objektes in einer Vorzugsrichtung nicht überschreiten. Die geringe
bzw. begrenzte Länge des Musters führte zu einer Limitation des Informationswertes,
sodass ein verringerter Sicherheitsstandard erreicht wurde. Elektrisch leitfähige
Endlos-Strukturen mit einem Muster, welches die Hälfte der Ausdehnung des Objektes
überschritten haben, waren mit herkömmlichen aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
bisher nicht für die Verwendung als ein Sicherheitsmerkmal realisierbar.
[0018] Problematisch war insbesondere, dass jeder beliebige Punkt der elektrisch leitfähigen
Struktur im Auslesevorgang als Startpunkt einer dynamischen Eingabe, beispielsweise
einer Wischgeste sein konnte, und daher eine Referenz des erhaltenen Signals zu dem
Informationswert erst hergestellt werden konnte, wenn die Eingabe bzw. Wischgeste
einmal das Muster vollständig überstrichen hat. Die Überwindung dieses Problems hat
sich als eine besondere Herausforderung dargestellt und war nicht ohne erfinderische
Überlegungen möglich.
[0019] Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, in dem auf einem Objekt applizierten
Sicherheitsmerkmal ein Kalibrierelement zu detektieren, welches als Referenz dient.
Ausgehend vom Kalibrierelement als Referenz kann vorteilhafterweise eine positionsbezogene
Zuordnung zwischen dem Sicherheitsmerkmal bzw. dessen Informationswert und dem charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signal hergestellt werden. Im Hinblick auf die Ausgestaltung
des Sicherheitsmerkmals muss entsprechend vorteilhafterweise nicht mehr sichergestellt
werden, dass das Muster in seiner Gesamtheit zusammenhängend im Sicherheitsmerkmal
umfasst ist. Das Muster kann stattdessen auch geteilt oder in aneinandergereihten
Teilbereichen vorliegen, wobei insbesondere ausschließlich mindestens das Kalibrierelement
auf dem Sicherheitsmerkmal umfasst sein sollte.
[0020] Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Echtheitsprüfung bzw. Verifikation
von elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmalen, beispielsweise Hologrammen, mittels
kapazitiver Flächensensoren. Eine spezielle Form kapazitiver Flächensensoren sind
kapazitive Berührungsbildschirme, die heutzutage in allen gängigen Smartphones als
kombinierte Ein- und Ausgabeschnittstelle enthalten sind. Kapazitive Flächensensoren
können auch speziell für bestimmte Anwendungen entworfen und gestaltet werden.
[0021] Elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmale, insbesondere Hologramme, umfassen üblicherweise
eine metallisierte Schicht, d.h. sie sind in der Regel elektrisch leitfähig. Werden
elektrisch leitfähige Strukturen bzw. Elemente in Wirkkontakt mit einem kapazitiven
Flächensensor gebracht, finden lokale kapazitive Wechselwirkungen zwischen den elektrisch
leitfähigen Elementen und dem Flächensensor statt, d.h. das Sicherheitsmerkmal bzw.
das Hologramm verändert lokal die Kapazität im Flächensensor. Diese lokale Kapazitätsänderung
kann durch die Auswerteelektronik des Flächensensors detektiert und mittels Hardware
und Software weiterverarbeitet werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine elektronische und deutlich sicherere Überprüfung
eines bisher nur optisch auswertbaren Sicherheitsmerkmals mit Hilfe von Geräten, welche
praktisch nahezu jedem Bürger zur Verfügung stehen. Das heißt, das Verfahren zur Überprüfung
der Echtheit der Sicherheitsmerkmale ist nicht exklusiv, sondern steht vielmehr vorteilhaft
einer sehr breiten Zielgruppe zur Verfügung. Die Echtheitsprüfung von beispielsweise
Banknoten oder Wertdokumenten kann somit unmittelbar von den Endnutzern durchgeführt
werden, ohne dass es besonderer Hilfsmittel bedarf.
[0023] Sowohl im Bereich von Wertdokumenten, z.B. Banknoten, als auch wertvollen Dokumenten,
die z.B. zur Identifikation dienen wie beispielsweise ID-Karten, Pässe, Ausweise,
Visa-Sticker, Geburtsurkunden sowie Urkunden, notariell beglaubigte Dokumente etc.
sind immer häufiger Fälschungen zu verzeichnen. Auch Markenprodukte, Medikamente oder
andere hochwertige Güter werden gefälscht und stellen eine potentielle Bedrohung für
den Endkonsumenten oder andere Beteiligte an der Wertschöpfungskette dar.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Echtheitsüberprüfung ist bevorzugt durch ein interaktives
Zusammenspiel zwischen Nutzer, Sicherheitsmerkmal und Smartphone bzw. Prüfgerät gekennzeichnet.
Durch die verbesserte Überprüfung des Sicherheitsmerkmals, wie vorliegend beschrieben,
ergibt sich anwendungsseitig die Möglichkeit diese Sicherheitsmerkmale, bzw. die Dokumente,
die sie verwenden als Zugangsschlüssel zu digitalen Anwendungen zu nutzen.
[0025] So kann beispielsweise eine Banknote vom Nutzer selbst elektronisch auf seinem Smartphone
auf Echtheit überprüft werden. Nach erfolgter Prüfung schaltet die Banknote auf dem
Smartphone beispielsweise einen Zugang oder weitere Informationen frei wie Hinweise
zu weiteren Sicherheitsmerkmalen auf der Banknote oder Wechselkurse. Ebenso kann diese
Erkennungsfunktion genutzt werden um akustisch, optisch oder über andere Methoden,
barrierefrei den Typ, die Denomination oder weitere Informationen der Banknote zu
kommunizieren.
[0026] Ebenso können Ausweisdokumente oder Bezahlkarten mit einem erfindungsgemäß elektronisch
auslesbaren, individuellen Sicherheitsmerkmal ausgestattet werden. Dies ermöglicht,
zusätzlich zur elektronischen Echtheitsverifizierung, gleichzeitig die Erkennung des
Nutzers und damit den Zugang zu einem digitalen Nutzerkonto, entweder per Lesegerät
in bspw. einer Bankfiliale oder direkt auf dem Smartphone des Nutzers. Insbesondere
im Bereich e-Government und e-Banking ermöglicht diese Erfindung damit die Bereitstellung
eines neuartigen und sicheren Zugangsschlüssels zu digitalen Dienstleistungen.
[0027] Den Erfindern ist es gelungen, Regeln für das strukturelle Design zu entwickeln,
die möglichst wenig einschränkend auf das optische Design der elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmale wirken bzw. sich sogar in das optische Design integrieren und
gleichzeitig eine reproduzierbare Auswertung durch kapazitive Flächensensoren ermöglichen.
[0028] Zudem können beliebige Designs für eine Strukturierung vorteilhaft sehr frei durch
eine Demetallisierung - auch im Nachhinein - bereitgestellt werden, wodurch eine besonders
sichere Codierung erfolgen kann. Die Demetallisierung kann bevorzugt ein Abtragen
von beispielsweise streifenförmigen Bereichen aus einem metallischen Sicherheitsmerkmal
umfassen. Vorteilhaft kann mittels einer Demetallisierung auch beliebig anderweitig
gestaltete linienförmige Unterbrechungen (kreisförmig, elliptisch, rechteckig, dreieckig,
sternförmig etc.) in einen flächigen, bevorzugt homogenen, elektrisch leitfähigen
Bereich eingebracht werden. Durch Bereitstellung einer Vielzahl von Designmöglichkeiten
können Sicherheitsmerkmale in besonders hohem Maße individuell codiert werden, um
höchsten Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.
[0029] Dieses Verfahren der Auswertung bzw. Überprüfung eines elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
kann auch als Bestimmung eines sogenannten "kapazitiven Fingerabdrucks" bezeichnet
werden. Aus dem Stand der Technik ist bisher keine Methode bekannt, gezielt Kalibrierelemente
innerhalb elektrisch leitfähiger Strukturen zu detektieren und somit eine positionsbezogene
Zuordnung zwischen dem Sicherheitsmerkmal und dem charakteristischen zeitabhängigen
und wegabhängigen Signal herzustellen. Dieses Verfahren ermöglicht eine Implementierung
eines umfangreicheren Informationswertes in ein Sicherheitsmerkmal, welches anhand
einer Endlosstruktur hergestellt wurde und welches daher insbesondere nicht in registrierter
Position vorliegt, d.h. die genaue Position eines Abschnittes auf dem Objekt ist vorab
nicht bekannt.
[0030] Ferner ist anzumerken, dass aktuell übliche kapazitive Berührungsbildschirme oder
Touchscreens keine Kapazitätswerte ausgeben. Als Entwickler von Anwendungen (Apps
oder Webseiten) hat man in der Regel keinen Zugriff auf sogenannte Rohdaten bzw. Kapazitätswerte.
Diese Daten werden vom Touch-Controller, einem integrierten Schaltkreis, vom Elektrodengitter
des Flächensensors aufgenommen und vorverarbeitet und in Form von sogenannten Touch-Events
ausgegeben. Die Informationen über Touch-Events, die dem Entwickler von Anwendungen
zur Verfügung stehen, umfassen in der Regel die Informationen ID (Nummer des jeweiligen
Touches), Typ (touch start, touch move, touch end, touch cancel), x-Koordinate, y-Koordinate
und Zeitstempel. Unter bestimmten Bedingungen erhält man als Entwickler noch Zugriff
auf weitere Informationen, wie z.B. den Durchmesser des Touches bzw. der Eingabe.
In der Entwicklung von Anwendungen oder Apps muss man sich auf diese Daten beschränken.
[0031] Das Sicherheitsmerkmal umfasst bevorzugt mindestens eine elektrisch leitfähige Struktur.
Da das elektrische leitfähige Sicherheitsmerkmal insbesondere durch die Strukturierung
der elektrisch leitfähigen Struktur gekennzeichnet ist, können die Begriffe elektrisch
leitfähiges Sicherheitsmerkmal und elektrisch leitfähige Struktur teilweise synonym
verwendet werden.
[0032] Das Sicherheitsmerkmal umfasst in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine
elektrisch leitfähige Struktur, die sich aus unterschiedlichen leitfähigen Materialien
zusammensetzt. Die elektrisch leitfähige Struktur ist in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Kombination aus einer Metallisierung und zusätzlichen gedruckten elektrisch leitfähigen
Elementen. Um eine möglichst hohe Fälschungssicherheit zu gewährleisten, ist eine
Kombination metallisierter elektrisch leitfähiger Elemente mit gedruckten elektrisch
leitfähigen Elementen vorteilhaft. Für den Druck elektrisch leitfähiger Strukturen
kommen elektrisch leitfähige Farben auf Basis von Metallpartikeln, verschiedenen Kohlenstoffkonfigurationen,
elektrisch leitfähigen Polymeren oder anderen elektrisch leitfähigen Materialien zum
Einsatz.
[0033] Dieses Sicherheitsmerkmal ist in der Praxis auf einem zu schützenden Gegenstand bzw.
Objekt appliziert. Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei einem zu schützenden
Gegenstand oder einem schützenden Objekt insbesondere um ein zu schützendes Dokument
oder kartenähnliches Objekt. Die Begriffe werden vorzugsweise synonym verwandt. Das
Objekt kann im Sinne der Erfindung auch als Verifikationsobjekt bezeichnet werden.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass
das Objekt ein Dokument, vorzugsweise eine Banknote, ein kartenähnliches Objekt, vorzugsweise
eine Bank- oder Kreditkarte und/oder eine Produktverpackung ist.
[0035] Zu schützende Objekte können beispielsweise folgende Gegenstände sein:
- Dokumente, z.B. Urkunden, Verträge, Sicherungsscheine, Geburtsurkunden
- Notardokumente
- Wertpapiere, Banknoten, Schecks
- Bankkarten, Kreditkarten
- Ausweise, ID-Karten, Mitarbeiterausweise, Ausweise für Zutrittskontrollsysteme
- Garantienachweise, Medikamentenverpackungen, Produktverpackungen, Hangtags
- Produktschutzlabel, Etiketten, Sicherheitsaufkleber, Sticker
- Ohne darauf beschränkt zu sein.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Sicherheitsmerkmal
bevorzugt auf einem elektrisch nicht leitfähigem Substratmaterial appliziert, z.B.
Papier, Karton, synthetisches Papier, Banknotenpapier auf Basis von Baumwolle, Polymeren
oder Hybrid-Materialien, Laminate, Kunststoffe, Folien, Holz oder andere elektrisch
nicht-leitfähige Substrate oder Trägermaterialien. Das Objekt umfasst somit bevorzugt
ein nicht-leitfähiges Substrat, z.B. das Papier einer Banknote, sowie ein elektrisch
leitfähiges Sicherheitsmerkmal, welches auf dem Substrat appliziert vorliegt. Nicht-leitfähige
Bereiche werden bevorzugt durch das Substrat gebildet, während die leitfähigen Bereiche
durch das Sicherheitsmerkmal definiert werden
[0037] Das Verfahren zur Kontrolle der Echtheit des Sicherheitsmerkmals kann in bevorzugten
Ausführungsformen folgende Schritte umfassen:
- Bereitstellung eines elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals (appliziert auf einem
Dokument oder Produkt)
- Bereitstellung eines Endgerätes, z.B. eines Smartphones, welches mit einem kapazitiven
Berührungsbildschirm (bzw. Touchscreen) ausgestattet ist
- Bereitstellung einer Software (App) oder Zugang zu einer Webseite auf dem Endgerät
- Auflegen des Sicherheitsmerkmals bzw. des Dokuments inkl. des Sicherheitsmerkmals
auf dem kapazitiven Berührungsbildschirm des Endgerätes
- Durchführen einer Eingabe mit Hilfe eines Eingabemittels, z.B. mit Hilfe eines Fingers,
beispielsweise indem mit dem Finger eine Wischgeste über das Sicherheitsmerkmal hinweg
durchgeführt wird, während das Dokument inkl. Sicherheitsmerkmal auf dem kapazitiven
Berührungsbildschirm des Endgerätes aufliegt
- Aufnahme und Verarbeitung der sogenannten Touchdaten, die das Endgerät für die Weiterverarbeitung
in der Software zur Verfügung stellt
- Auswertung, Überprüfung, Vergleich oder Decodierung der Touchdaten und Anzeigen des
Ergebnisses der Sicherheitsüberprüfung auf dem Gerät bzw. Ausführen einer bestimmten
Aktion auf dem Gerät
[0038] Vorzugsweise umfasst das Verfahren zur Kontrolle der Echtheit des Sicherheitsmerkmals
hierbei zwei Verfahrensstufen bzw. -abschnitte. In einem ersten Verfahrensabschnitt
erfolgt eine Erkennung bzw. Bestimmung des Kalibrierelementes, beispielsweise mittels
eines Regressionsmodelles. Darauf aufbauend erfolgt in einem zweiten Verfahrensabschnitt
eine Erkennung (bzw. Überprüfung, Vergleich oder Decodierung) des Sicherheitsmerkmales
bzw. des charakteristischen zeit- und wegabhängigen Signals. Der zweite Verfahrensabschnitt
der eigentlichen Klassifizierung bzw. Erkennung des Sicherheitsmerkmals nutzt hierbei
die im ersten Verfahrensabschnitt ermittelte Position des Kalibrierelementes.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal
ein Metall und/oder anderes leitfähiges Material, welche bevorzugt strukturiert wird.
Minimale bzw. maximale Strukturgrößen ergeben sich bevorzugt aus der Geometrie des
Elektrodenrasters (eines Flächensensors) sowie aus der Geometrie eines Fingers/Eingabemittels.
[0040] Die Erfindung umfasst bevorzugt zudem ein Objekt sowie ein Verfahren zur Überprüfung
bzw. Verifikation einer Vorrichtung (bevorzugt eines Dokumentes). Die Überprüfung
des Objektes kann zum Ziel haben die Echtheit bzw. Originalität des Sicherheitsmerkmals
zu bestimmen. Die Überprüfung der Vorrichtung erfolgt mit Hilfe eines kapazitiven
Flächensensor, z.B. mittels des kapazitiven Berührungsbildschirms (Touchscreen) eines
Smartphones oder eines anderen Endgerätes. Der Vorteil der Verwendung eines solchen
Endgerätes besteht vor allem in der weiten Verbreitung und ständigen Verfügbarkeit.
Somit können Dokumente zu jeder Zeit an jedem Ort geprüft werden. Die kapazitiven
Berührungsbildschirme sind vorrangig auf eine Bedienung mittels Fingergesten ausgelegt.
Durch verschiedene Gesten, z.B. Tippen, Streichen mit einem oder mehreren Fingern,
Zoomen und weiteren Varianten, ist eine vielfältige Bedienung von grafischen Benutzeroberflächen
möglich. Technologisch bestehen die kapazitiven Berührungsbildschirme in der Regel
aus einem Gitter aus Sende- und Empfangselektroden, die beispielsweise orthogonal
zueinander angeordnet sind.
[0041] Der Begriff "kapazitiver Flächensensor" bezeichnet im Sinne der Erfindung bevorzugt
Eingabeschnittstellen von elektronischen Geräten. Eine spezielle Form des "kapazitiven
Flächensensors" ist der Touchscreen, der zusätzlich zur Eingabeschnittstelle gleichzeitig
als Ausgabegerät bzw. Anzeige dient. Geräte mit einem kapazitiven Flächensensor sind
in der Lage, äußere Einwirkungen oder Beeinflussungen, beispielsweise Berührungen
oder Kontakte auf der Oberfläche wahrzunehmen und mittels angegliederter Logik auszuwerten.
Solche Flächensensoren werden beispielsweise benutzt, um Maschinen einfacher zu bedienen.
Üblicherweise werden Flächensensoren in einem elektronischen Gerät bereitgestellt,
wobei es sich um Smartphones, Handys, Displays, Tablet-PCs, Tablet-Notebooks, Touchpad-Geräte,
Grafiktabletts, Fernseher, PDAs, MP3-Player, Trackpads und/ oder kapazitive Eingabegeräte
handeln kann, ohne darauf begrenzt zu sein.
[0042] Bevorzugt handelt es sich um multitouchfähige kapazitive Flächensensoren. Solche
Flächensensoren sind vorzugsweise dafür eingerichtet, mehrere Berührungen gleichzeitig
zu erkennen, wodurch zum Beispiel Elemente, die auf einem Touchscreen angezeigt werden,
gedreht oder skaliert werden können.
[0043] Die Begriffsfolge "Gerät beinhaltend einen Flächensensor" oder "Gerät mit einem Flächensensor"
bezieht sich bevorzugt auf elektronische Geräte, wie die vorgenannten, welche in der
Lage sind, die vom kapazitiven Flächensensor bereitgestellten Informationen weiter
auszuwerten. In bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich um mobile Endgeräte.
Im gesamten Dokument werden die Begriffe "Endgerät" und "Gerät" als Synonym füreinander
verwendet und können beidseitig durch den jeweils anderen Begriff ersetzt werden.
[0044] Touchscreens werden vorzugsweise auch als Tastschirme, Berührungsbildschirme, Flächensensoren
oder Sensorbildschirme bezeichnet. Ein Flächensensor muss nicht zwingend in Zusammenhang
mit einem Display oder einem Touchscreen verwendet werden, d.h. nicht zwingend eine
Anzeige aufweisen. Es kann im Sinne der Erfindung ebenso bevorzugt sein, dass der
Flächensensor sichtbar oder nicht-sichtbar in Geräten, Objekten und/oder Vorrichtungen
integriert vorliegt.
[0045] Flächensensoren umfassen insbesondere mindestens einen aktiven Schaltkreis, der vorzugsweise
als Touch-Controller bezeichnet wird, welcher mit einer Struktur von Elektroden verbunden
sein kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Elektrodengitter eines
Flächensensors Gruppen von Elektroden umfasst, wobei sich die Gruppen von Elektroden
beispielsweise in ihrer Funktion voneinander unterscheiden. Dabei kann es sich zum
Beispiel um Sende- und Empfangselektroden handeln, die in einer besonders bevorzugten
Anordnung in Spalten- und Zeilenform angeordnet vorliegen können, das heißt insbesondere
Knotenpunkte oder Kreuzungen bilden, an denen sich mindestens je eine Sende- und eine
Empfangselektrode miteinander überkreuzen oder überlappen. Vorzugsweise sind die sich
überkreuzenden Sendeund Empfangselektroden im Bereich der Knotenpunkte so zueinander
ausgerichtet, dass sie miteinander im Wesentlichen 90 °-Winkel einschließen.
[0046] Begriffe wie "im Wesentlichen", "ungefähr", "etwa", "ca." etc. beschreiben bevorzugt
einen Toleranzbereich von weniger als ± 20%, bevorzugt weniger als ± 10 %, noch stärker
bevorzugt weniger als ± 5% und insbesondere weniger als ± 1%. Angaben von "im Wesentlichen",
"ungefähr", "etwa", "ca." etc. offenbaren und umfassen stets auch den exakten genannten
Wert.
[0047] Zwischen den Sende- und Empfangselektroden des Flächensensors bildet sich bevorzugt
ein elektrostatisches Feld aus, das empfindlich auf Veränderungen bzw. kapazitive
Wechselwirkungen reagiert. Diese Veränderungen können zum Beispiel durch das Berühren
der Oberfläche des Flächensensors mit einem Finger, einem leitfähigen Objekt und/oder
einer elektrisch leitfähigen Struktur hervorgerufen werden. Kapazitative Wechselwirkung,
beispielsweise ein Abfluss von Ladungen zum Finger oder einem leitfähigen Objekt,
führt insbesondere zu lokalen Potentialänderungen innerhalb des elektrostatischen
Felds, die vorzugsweise dadurch bedingt wird, dass beispielsweise durch eine Berührung
einer Berührfläche einer elektrisch leitfähigen Struktur das elektrische Feld zwischen
Sende- und Empfangselektroden lokal verringert wird. Eine solche Veränderung der Potentialverhältnisse
wird bevorzugt von der Elektronik des Touch-Controllers detektiert und weiterverarbeitet.
[0048] Zu diesem Zweck ist es bevorzugt, dass der Touch-Controller die Elektroden so ansteuert,
dass zwischen jeweils einer oder mehreren Sendeelektroden und einer oder mehreren
Empfangselektroden ein Signal übertragen wird, bei dem es sich vorzugsweise um ein
elektrisches Signal, beispielsweise eine Spannung, eine Stromstärke oder ein Potential(unterschied)
handeln kann. Diese elektrischen Signale in einem kapazitiven Flächensensor werden
vorzugsweise vom Touch-Controller ausgewertet und für das Betriebssystem des Gerätes
aufbereitet.
[0049] Die vom Touch-Controller an das Betriebssystem des Gerätes übermittelten Informationen
beschreiben sogenannte einzelne "Touches" oder "Touch-Events", die man sich jeweils
als einzelne erkannte Berührungen vorstellen kann oder als einzelne Eingaben bezeichnen
kann. Diese Touches sind bevorzugt durch die Parameter "x-Koordinate des Touches",
"y-Koordinate des Touches", "Zeitstempel des Touches" und "Typ des Touches" gekennzeichnet.
Die Parameter "x- und y-Koordinate" beschreiben die Position der Eingabe auf dem Touchscreen.
Jedem Koordinatenpaar ist vorzugsweise ein Zeitstempel zugeordnet, der beschreibt,
wann die Eingabe an der entsprechenden Stelle stattgefunden hat. Der Parameter "Typ
des Touch-Events" beschreibt den detektierten Zustand der Eingabe auf dem Touchscreen.
Einer Fachperson sind u.a. die Typen Touch Start, Touch Move, Touch End und Touch
Cancel bekannt. Mit Hilfe der Parameter Touch Start, mindestens einem Touch Move und
Touch End sowie den zugehörigen Koordinaten und Zeitstempeln kann eine Toucheingabe
auf dem kapazitiven Flächensensor beschrieben werden.
[0050] Es ist bevorzugt und im Stand der Technik als Multitouch-Technologie bekannt, dass
mehrere Touch-Eingaben gleichzeitig ausgewertet werden können. Die projizierte-kapazitive
Touchtechnologie (
projected capacitance touch technology, PCT) ist eine beispielhafte Technologie, welche einen Multi-Touch-Bedienung erlaubt.
[0051] Bei der üblichen Verwendung von mobilen Endgeräten wird das elektrische Feld zwischen
den Elektroden durch Berührung mit einem Finger oder einem elektrisch leitfähigen
Objekt lokal verringert, d.h. "Ladungen werden abgezogen". Ebenso wird auch durch
das Auflegen eines Objektes mit elektrisch leitfähigem Sicherheitsmerkmal und der
Vornahme einer dynamischen Eingabe auf selbigem mittels eines Eingabemittels das elektrische
Feld verändert und ein charakteristisches Signal erzeugt bzw. vom Touch-Controller
detektiert.
[0052] Im Sinne der Erfindung wird unter der Begriffsfolge durch "die dynamische Eingabe
auf dem Flächensensor erzeugten bzw. detektierten Signales" bevorzugt jenes Signal
verstanden, welches aufgrund der kapazitiven Wechselwirkung zwischen elektrisch leitfähiger
Struktur, Eingabemittel und Flächensensor während der Vornahme der Eingabesequenz
vom Flächensensor detektiert wird. Es handelt sich somit bevorzugt um ein dynamisches
Signal, beispielsweise in Form von sequentiellen Koordinatenpositionen von Touch-Events,
welche vom Flächensensor verarbeitet werden. Das detektierte bzw. erzeugte Signal
wird daher bevorzugt auch als zeitabhängiges Signal bezeichnet. Das detektierte bzw.
erzeugte Signal wird alternativ bevorzugt auch als wegabhängiges Signal bezeichnet.
Der "Weg" bezieht sich bevorzugt auf die Eingabegeste bzw. den während der Eingabesequenz
mit dem Eingabemittel zurückgelegtem Weg und den daraus resultierenden sequentiellen
Koordinatenpositionen von Touch-Events.
[0053] Im Sinne der Erfindung handelt es sich bei den Eingabemitteln bevorzugt um Finger
oder spezielle Eingabestifte, beispielweise Touchpens. Die Eingabemittel sind vorzugsweise
in der Lage, eine kapazitive Kopplung zwischen Zeilen- und Spaltenelektroden innerhalb
des Flächensensors zu ändern. Bevorzugt sind die Eingabemittel derart gestaltet, dass
diese bei einem kapazitiven Touchscreen ein Touch-Event auslösen können. Da die Touchscreens
auf eine Eingabe mittels menschlicher Finger optimiert sind, können insbesondere jegliche
Eingabemittel bevorzugt sein, welche die Form, Größe und/oder kapazitive Wechselwirkungen
zwischen einem Finger und einem Flächensensor imitieren.
[0054] Der Durchmesser der Berührfläche von einem Finger auf dem kapazitiven Berührungsbildschirm
beträgt ca. 7-8 mm. Die meisten handelsüblichen Touchscreens sind auf die genaue Positionsermittlung
von Touch-Eingaben in dieser Größenordnung optimiert. Soll der Berührungsbildschirm
nun zur Erkennung von elektrisch leitfähigen Strukturen verwendet werden, sind in
der Gestaltung (Größe, Form, Geometrie, Umriss, innere Strukturierung usw.) der elektrisch
leitfähigen Struktur bestimmte Randbedingungen bzgl. minimaler und maximaler Größe
zu beachten. Wie weiter oben bereits beschrieben, ergeben sich daraus enge Grenzen
bzw. strenge Designregeln für elektrisch leitfähige Strukturen, wenn diese zuverlässig
und reproduzierbar von kapazitiven Berührungsbildschirmen erkannt werden sollen. Mit
anderen Worten ist die Design-Freiheit für derartige Strukturen stark eingeschränkt
und durch die Auslesetechnologie weitestgehend festgelegt. Es war völlig überraschend,
dass durch geringfügige Anpassungen im Design von elektrisch leitfähigen Strukturen
Kalibrierelemente innerhalb von elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmalen kapazitiv
ausgelesen werden können. Somit können elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmale bereitgestellt
werden, die sowohl die Anforderungen an eine entsprechende Sicherheit als auch die
Anforderungen an eine einfache Herstellung erfüllen, indem eine leitfähige Endlosstruktur
auf ein Objekt appliziert wird.
[0055] Bevorzugt ist entlang einer Vorzugsrichtung das Sicherheitsmerkmal über die gesamte
Länge des Objektes aufgebracht. Es hat sich dabei gezeigt, dass die Randbereiche des
Objektes keinen technischen Beitrag zur Verifikation des Objektes leisten, sodass
die effektiv nutzbare Länge des Objektes kleiner als die gesamte Ausdehnung des Objektes
ist. Die zugrunde liegende Technologie beruht bevorzugt darauf, mit Hilfe eines Eingabemittels
z.B. mit dem Finger, über die elektrisch leitfähige Struktur bzw. das Sicherheitsmerkmal
zu wischen, während das Objekt auf dem kapazitiven Touchscreen aufliegt. Da es für
einen Nutzer zumeist nicht möglich ist exakt von Anfang bis Ende entlang der Bedienspur
zu wischen und das Eingabemittel selbst einen bestimmten Durchmesser (bspw. die Fingerkuppe)
aufweist, ist die nutzbare Länge des Objektes entsprechend kleiner als die gesamte
Länge des Objektes in Bedienrichtung. Wie geschildert, ist vorzugsweise der Randbereich
eines Objektes nicht nutzbar, wobei bevorzugt der "nichtnutzbare Randbereich" eine
Ausdehnung entlang der Vorzugsrichtung von bevorzugt 3-10 mm, insbesondere 5 mm aufweist.
[0056] Da die effektiv nutzbare Länge auf dem Objekt kleiner als die gesamte Ausdehnung
des Objektes ist, muss das Muster innerhalb eines Sicherheitsmerkmals im Zuge von
Verfahren aus dem Stand der Technik in seiner Gesamtheit zusammengesetzt in diesem
Bereich vorliegen. Die Länge des Musters L
A darf die Hälfte der effektiv nutzbaren Länge L
eff des Objektes nicht überschreiten. Aus diesem Grunde beträgt die maximale Länge L
A des Musters in Abhängigkeit der Größe des "nichtnutzbaren Randbereichs" und Länge
L des Objektes

[0057] Im Beispiel ergibt sich mit einer Länge L des Objektes von 70 mm und einem Randbereich
von 5 mm eine nutzbare Länge des Objektes L
eff in Bedienrichtung von 60 mm. Die maximale Länge des Musters L
A von 30 mm entspricht nur etwa 43% der gesamten Länge des Objektes (vgl. Fig. 2).
Das erfindungsgemäße Verfahren setzt sich dabei über diese Limitierung hinweg und
ermöglicht vor allem auch eine Länge von Mustern, die weit mehr als die Hälfte der
gesamten Ausdehnung entlang einer Vorzugsrichtung des Objektes umfassen können. Zu
diesem Zweck erfolgt bevorzugt in einem ersten Schritt eine Erkennung von mindestens
einem Kalibrierelement innerhalb des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals und
in einem zweiten Schritt darauf aufbauend eine Auswertung des elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmals, welches die Positionsdaten des Kalibrierelementes nutzt.
[0058] Sind die elektrisch leitfähigen Strukturen deutlich kleiner als der mittlere Durchmesser
der Kontaktstelle eines Fingers auf dem Berührungsbildschirm (7-8 mm), werden solche
elektrisch leitfähigen Einzelelemente in der Regel nicht erkannt bzw. vom Touch-Controller
des kapazitiven Berührungsbildschirms ignoriert. Je nach Gerät sind davon bevorzugt
Elemente mit einem Durchmesser < 3-5 mm betroffen.
[0059] Sind die elektrisch leitfähigen Strukturen deutlich größer als der mittlere Durchmesser
der Kontaktstelle eines Fingers auf dem Berührungsbildschirm (7-8 mm), sind die erkannten
Positionen nicht reproduzierbar bzw. trennscharf. Je nach Anwendungsfall werden derartige
Eingaben beispielsweise vom Touch-Controller im Rahmen der sogenannten "palm rejection"
(Erkennung unerwünschter Eingaben durch den Handballen) ignoriert oder es kommt beim
Wirkkontakt von zu großen elektrisch leitfähigen Elementen mit kapazitiven Berührungsbildschirmen
zum sogenannten "Touch Cancel Event", d.h. die entsprechende Information wird nicht
ausgewertet bzw. vom Touch-Controller ignoriert / herausgefiltert.
[0060] Entsprechen die elektrisch leitfähigen Strukturen den oben genannten Restriktionen
bezüglich der Größe ist für eine zuverlässige und reproduzierbare Erkennung zusätzlich
auch der Abstand zwischen den Elementen von Bedeutung. Liegen zwei Einzelelemente
zu dicht beieinander, interpretiert der Touch-Controller die Eingabe nicht als zwei
einzelne Elemente, sondern als ein größeres Element. Dieser Effekt kann als Verschmelzung
von Touch-Punkten bezeichnet werden und tritt je nach Endgerät bzw. Touch-Controller
bevorzugt bei Abständen < 6-10 mm (Mitte zu Mitte) auf.
[0061] Im Sinne der Erfindung ist ein Kalibrierelement bevorzugt ein elektrisch leitfähiger
oder elektrisch nicht-leitfähiger Bereich innerhalb eines Sicherheitsmerkmals und/oder
einer elektrisch leitfähigen Struktur. Das Kalibrierelement unterscheidet sich bevorzugt
gegenüber allen weiteren im Sicherheitsmerkmal umfassten elektrisch leitfähigen oder
nicht-leitfähigen Bereichen.
[0062] Beim Überstreichen des Sicherheitsmerkmals entlang einer Vorzugsrichtung wird ein
charakteristisches zeitabhängiges und wegabhängiges Signal erzeugt, wobei innerhalb
dieses Signals eine Signalfolge umfasst ist, die eindeutig dem Kalibrierelement zugeordnet
werden kann. Die Signalfolge wird vorzugsweise erhalten, wenn das Eingabemittel die
Position des Kalibrierelementes innerhalb des Sicherheitsmerkmals überstreicht. Die
Signalfolge ist entsprechend bei jedem Überstreichen des Kalibrierelementes reproduzierbar.
Es hat sich dabei gezeigt, dass das Kalibrierelement dadurch als eine Referenz dient.
Ausgehend vom Kalibrierelement als Referenz kann vorteilhafterweise eine positionsbezogene
Zuordnung zwischen dem Sicherheitsmerkmal und dem charakteristischen zeitabhängigen
und wegabhängigen Signal hergestellt werden. Das Kalibierelement kann demnach auch
als ein Referenzelement oder Bezugselement betrachtet werden.
[0063] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das charakteristische zeitabhängige und wegabhängige Signal eine kalibrierelementspezifische
Signalfolge umfasst, die dem Kalibrierelement zugeordnet ist. Dies ermöglicht insbesondere
die genaue Position im charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signal
zu erfassen. Vorzugsweise ist eine Signalfolge ein Abschnitt und/oder Ausschnitt und/oder
Teilbereich und/oder Teilfolge eines Signals. Das im Sinne der Erfindung erhaltene
charakteristische zeitabhängige und wegabhängige Signal umfasst dabei einen Abschnitt
bzw. eine Signalfolge, welche eindeutig dem erfindungsgemäßen Kalibrierelement zugeordnet
werden kann. Dieses Signal ist reproduzierbar und jedes Mal, wenn ein Eingabemittel
das Kalibrierelement überstreicht, während das Sicherheitsmerkmal auf einem Flächensensor
aufgelegt ist, wird die vom Kalibrierelement abhängige Signalfolge generiert. Die
kalibrierelementspezifische Signalfolge kann daher im Gesamtsignal detektiert werden.
Das dem Kalibrierelement zugeordnete Signal ist entsprechend kalibrierelementspezifisch,
d.h. diese Signalfolge unterscheidet sich vom übrigen Signal und kann durch geeignete
Mittel eindeutig dem Kalibrierelement zugeschrieben werden. In anderen Worten erzeugt
das Kalibrierelement bevorzugt ein einzigartiges Signal.
[0064] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die kalibrierelementspezifische Signalfolge eine Referenz im charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signal und das Kalibrierelement eine Referenz im
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal darstellt, sodass eine positionsbezogene
Zuordnung zwischen dem Sicherheitsmerkmal und dem charakteristischen zeitabhängigen
und wegabhängigen Signal hergestellt werden kann. Bei Sicherheitsmerkmalen, die in
nicht-registrierter Position vorliegen, ist bei jedem Überstreichen bei der Signalauswertung
nicht klar, wo genau sich ein bestimmter/detektierbarer Abschnitt innerhalb des Signals
befindet. Erfindungsgemäß kann bevorzugt jedoch ermittelt werden, an welcher Position
das Kalibrierelement liegt. Sofern mit einem Eingabemittel bevorzugt über das Sicherheitsmerkmal
gestrichen wird, entsteht ein charakteristisches Signal. Sobald das Kalibrierelement
überstrichen wird, zeigt das Signal eine Auffälligkeit, nämlich die kalibrierelementspezifische
Signalfolge. Entsprechend kann ein Algorithmus nunmehr feststellen, wie ein Muster
im charakteristischen Signal positioniert ist und das Sicherheitsmerkmal verifizieren
und/oder codierte Informationen im Sicherheitsmerkmal bzw. im Muster auslesen.
[0065] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal entlang mindestens einer Vorzugsrichtung
einen Ausschnitt einer Strukturierung mit leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen
mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster umfasst.
[0066] Unter einer solchen Strukturierung mit leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen
mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster ist bevorzugt eine sogenannte
Endlosstruktur zu verstehen, wobei ein Teilbereich bzw. ein Ausschnitt oder ein Abschnitt
dieser Strukturierung auf dem Objekt vorliegt und als Sicherheitsmerkmal dient. Es
ist dabei nicht ersichtlich, welcher Ausschnitt oder Abschnitt der Strukturierung
bzw. insbesondere wie das Muster (bspw. geteilt, oder zusammenhängend) auf dem Objekt
aufgebracht vorliegt. Der Ausschnitt nimmt dabei im Wesentlichen die Länge an, wie
die gesamte Ausdehnung des Objektes in einer Vorzugsrichtung. Die Verwendung einer
Endlosstruktur ist besonders vorteilhaft bei der Herstellung eines Objekts mit einem
Sicherheitsmerkmal, da die Endlosstruktur vorzugsweise auf ein Substratmaterial aufgebracht
wird und erst anschließend das Substratmaterial in verschiedene Objekte aufgeteilt,
vorzugsweise geschnitten, wird. Die Endlosstruktur ist dabei bevorzugt auf einer Rolle
aufgerollt und wird ausgehend von der Rolle auf das Substratmaterial appliziert. Dabei
wird auf eine aufwändige genaue Positionierung des Sicherheitsmerkmals verzichtet,
sodass es sich um ein Sicherheitsmerkmal bzw. eine elektrisch leitende Struktur in
nicht registrierter Position auf dem jeweiligen Objekt handelt. Es hat sich gezeigt,
dass der Einsatz des erfindungsgemäßen Kalibrierelements bei der Herstellung eines
Sicherheitsmerkmals anhand von Endlosstrukturen es erlaubt umfassende Informationswerte
in solche Sicherheitsmerkmale einzubetten, da die Positionierung verschiedener Abschnitte
durch das Kalibrierelement detektierbar sind.
[0067] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge ein Muster, umfassend das Kalibrierelement, definieren,
- wobei das Sicherheitsmerkmal mindestens zwei entlang einer Vorzugsrichtung aneinandergereihte
Teilbereiche des Musters umfasst;
- wobei mindestens in einem der Teilbereiche des Musters das Kalibrierelement umfasst
ist.
[0068] Erfindungsgemäß muss das Muster nicht mehr durchgehend in seiner Gesamtheit auf dem
Objekt (entlang der effektiv nutzbaren Länge) vorhanden sein. Vielmehr kann es auch
geteilt und aneinandergereiht entlang der effektiv nutzbaren Länge auf dem Objekt
vorliegen, so dass im Zuge der konventionellen Herstellung von nicht registrierten
Sicherheitsmerkmalen auch wesentlich größere Muster verwendet werden können. Selbst
wenn diese kein zusammenhängendes Muster über die effektive nutzbare Länge des Objekts
ergeben, sondern z.B. nur einen Teil eines Endes gefolgt vom Anfang eines neuen Musters
umfassen, haben die auf dem Objekt resultierenden Sicherheitsmerkmale eine umfassendere
Informationsdichte. Das bedeutet, dass auf das Objekt Sicherheitsmerkmale mit einer
erhöhten Sicherheit aufgebracht werden können, obwohl es nach wie vor mit einer elektrisch
leitfähigen Endlosstruktur hergestellt wird.
[0069] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Abschnittslänge des Musters bevorzugt
eine Länge auf, die bevorzugt 50% - 90% der Ausdehnung des Objektes in einer Vorzugsrichtung
entspricht, stärker bevorzugt 65% - 80% der Ausdehnung des Objektes in einer Vorzugsrichtung
und insbesondere 74% der Ausdehnung des Objektes in einer Vorzugsrichtung. Es hat
sich gezeigt, dass die ausgewählten Abschnittslängen des bevorzugten Musters mit einem
Kalibrierungselement besonders gut geeignet sind, um viele Informationen zu integrieren
und dennoch über den vereinfachten Prozess der Herstellung eines Sicherheitsmerkmals
über eine Endlosstruktur zu nutzen.
[0070] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Vorzugsrichtung dabei bevorzugt
entlang der Längsausdehnung oder einer Längsachse des Objektes ausgerichtet sein.
Stärker bevorzugt kann die Vorzugsrichtung entlang der Querachse oder Querausdehnung
eines Objektes ausgerichtet sein.
[0071] In einer elektrisch leitfähigen Struktur, insbesondere einer Endlosstruktur, folgt
bevorzugt auf einen Abschnitt mit einem Muster ein neuer Abschnitt mit dem gleichen
Muster, die Muster sind in anderen Worten aneinandergereiht. Der besondere Vorteil
in der bevorzugten Ausführungsform ist nunmehr der, dass das Muster nicht mehr entlang
einer Abschnittslänge komplett im Bereich der effektiv nutzbaren Länge umfasst sein
muss, sondern es ausreicht, wenn ein erster Teilbereich (zum Beispiel das Ende) des
Musters in einem ersten Abschnitt gefolgt von einem weiteren Abschnitt mit einem zweiten
Teilbereich (zum Beispiel der Anfang) des Musters in der effektiv nutzbaren Länge
des Objektes angeordnet vorliegt (vgl. Fig. 1). Bevorzugt können die Teilbereiche
des Musters komplementär zueinander sein, sodass sie in einem gedanklichen Zusammensetzen
und "umsortieren" ein ganzes Muster ergeben würden.
[0072] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren ein zweistufiges
Auswertungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung des charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signales, in einem ersten Verfahrensabschnitt eine
Erkennung von mindestens einem Kalibrierelement innerhalb des elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmals umfasst und in einem zweiten Verfahrensabschnitt darauf eine (weitere)
Auswertung des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signales umfasst,
welche auf der Erkennung des Kalibrierelementes innerhalb des elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmals aufbaut. Bevorzugt umfasst die Erkennung des Kalibrierelements
eine Erkennung einer kalibrierelementspezifische Signalfolge als eine Referenz im
charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signal, welche eine positionsbezogene
Zuordnung zwischen dem Sicherheitsmerkmal und dem charakteristischen zeitabhängigen
und wegabhängigen Signal erlaubt. Die (weitere) Auswertung des charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signales umfasst hingegen bevorzugt eine Auswertung
des Signals unter Berücksichtigung dieser durch das Kalibierelement ermöglichten positionsbezogene
Zuordnung von dem Sicherheitsmerkmal und dem weg- und zeitabhängigen Signal.
[0073] Beispielsweise kann auf Basis der positionsbezogenen Zuordnung zunächst ein Anfangs-
und Endwert für die Auswertung eines erwarteten Musters innerhalb des zeit- und wegabhängigen
Signales festgelegt werden. Ebenso ist es möglich, dass Teilabschnitte des zeit- und
wegabhängigen Signales neu zusammengefügt bzw. sortiert werden, sodass ein Muster
als zusammenhängende Signalfolge ausgewertet werden kann. Wie obig erläutert, liegt
bei der Bereitstellung einer Endlosstruktur zur Applikation von Sicherheitsmerkmalen
auf Objekten bevorzugt eine Vielzahl von sich wiederholenden Mustern vor. Durch das
Aufbringen von nichtregistrierten Abschnitten der Endlosstruktur als Sicherheitsmerkmale
auf die Objekte, kann es vorkommen, dass das Muster nicht als ein zusammenhängendes
Muster auf dem Sicherheitsmerkmal appliziert vorliegt. Stattdessen kann beispielsweise
ein Endbereich des Musters auf einem oberen Abschnitt des Sicherheitsmerkmals vorliegen
und davon getrennt auf einem unteren Abschnitt des Sicherheitsmerkmals ein Anfangsbereich
des Musters. Auf Basis der Erkennung eines Kalibrierelementes ist in einem ersten
Schritt eine positionsbezogene Zuordnung möglich, welche ein Zusammenfügen bzw. eine
Neusortierung korrespondierender Abschnitte des zeit- und wegabhängigen Signals erlaubt.
In dem ersten Schritt kann somit mittels des Kalibrierelementes eine Signalfolge erhalten
werden, welche einem zeit- und wegabhängigen Signal eines zusammenhängenden Musters
entspricht, d.h. einem Muster welches zusammenhängend mit Anfangs- und Endbereich
vollständig innerhalb eines Sicherheitsmerkmales auf dem Objekt vorliegt. Hierdurch
kann eine besonders zuverlässige sich daran anschließende Auswertung des Musters erfolgen,
welches insbesondere unabhängig von der dem Herstellungsprozess inhärenten zufälligen
Auswahl eines Abschnittes der Endlosstruktur ist. Die Auswertung des Musters als eine
zusammenhängende Signalfolge mit wohldefiniertem End- und Anfangswert erfolgt bevorzugt
in einem zweiten Verfahrensabschnitt beispielsweise mittels eines Klassifizierungsmodells.
[0074] Bevorzugt entspricht das im Sicherheitsmerkmal enthaltene, aber ggf. in Teilbereichen
aufgebrachte, Muster einem kapazitiven Fingerabdruck, welcher für die Verifikation
des Objektes genutzt wird. In dem sprachlichen Bild erfolgt mithin, bevor der kapazitive
Fingerabdruck ausgewertet werden kann, zunächst anhand des Kalibrierelementes eine
positionsabhängige Zuordnung des kapazitiven Fingerabdruckes (Erkennung von Anfang
und/oder Ende) oder aber ein Zusammenfügen bzw. Neusortieren von Teilbereichen zu
einem zusammenhängenden kapazitiven Fingerabdruck, welche anschließend dekodiert bzw.
klassifiziert wird.
[0075] Vorzugsweise kann der zweistufige Prozess der Auswertung des charakteristischen zeit-
und wegabhängigen Signals - also zunächst die Detektion eines Kalibrierungselements
und darauf aufbauend die Erkennung eines Musters - mit unterschiedlich gestalteten
Verfahren, vorzugsweise computerimplementierten Algorithmen, durchgeführt werden.
Dadurch kann vorzugsweise sowohl die Effizienz als auch die Genauigkeit der Verifikation
des Sicherheitsmerkmals als solches erhöht werden. Die Erkennung des Kalibrierungselements
spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn das Muster nicht zusammenhängend,
sondern aufgeteilt im Sicherheitsmerkmal enthalten ist. Wie oben beschrieben, dient
das Kalibrierelement als Referenzelement, das die abgetrennten Teile des Musters wieder
(gedanklich oder virtuell) zusammensetzt und somit die im Muster enthaltenen Informationen
auslesen kann. Es kann bevorzugt auch vorgesehen sein, dass das Muster mit Absicht
nie zusammenhängend in einem Sicherheitsmerkmal auf dem Objekt enthalten ist, um verschlüsselte
Informationen sicherer zu hinterlegen und es Dritten, die keine Kenntnis von dem Kalibrierelement
haben, zu erschweren, das Muster zu erkennen und auszuwerten.
[0076] Wie im Folgenden ausführlicher dargelegt, kann die Auswertung des Musters insbesondere
eine Erkennung von Kanten als Übergängen von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen
oder eine Erkennung der Anordnung und/oder Form von elektrisch leitfähigen Einzelelementen
umfassen.
[0077] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass
die Auswertung des während der Eingabe auf dem Flächensensor detektierten charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signales eine Erkennung von Kanten innerhalb des
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals umfasst, wobei eine Kante ein Übergang
zwischen einem leitfähigen Bereich und einem nicht-leitfähigen Bereich oder umgekehrt
ist und die Erkennung von Kanten anhand eines Geschwindigkeitsprofils des zeitabhängigen
und wegabhängigen Signales erfolgt;
wobei das Kalibrierelement bevorzugt ein in einer Form, Größe und/oder Länge vordefinierter
leitfähiger und/oder nicht-leitfähiger Bereich innerhalb des elektrisch leitfähigen
Sicherheitsmerkmals ist;
wobei bei der Vornahme einer dynamischen Eingabe entlang der Vorzugsrichtung an einem
Beginn eines leitfähigen Bereiches eine vorderseitige Kante und an einem Ende eines
leitfähigen Bereiches eine rückseitige Kante erkannt wird, sodass eine Länge eines
leitfähigen und/oder nicht-leitfähigen Bereiches, insbesondere eines Kalibrierelementes,
detektiert wird.
[0078] Unter dem Begriff einer Kante wird vorzugsweise ein Übergang zwischen einem leitfähigen
Bereich und einem nicht-leitfähigen Bereich innerhalb des Sicherheitsmerkmals verstanden.
Hierbei können sich beispielweise streifenförmig leitfähige und nicht-leitfähige Bereiche
abwechseln.
[0079] Ebenso können in einem flächigen, weitestgehend homogenen, elektrisch leitfähigen
Bereich nicht-leitfähige Unterbrechungen mit beliebiger Linienform, beispielsweise
geradlinig, kreisförmig, elliptisch, rechteckig, dreieckig, sternförmig etc. vorliegen.
Die Übergänge zwischen dem flächigen elektrisch-leitfähigen Bereich und den nicht-leitfähigen
Unterbrechungen stellen im Sinne der Erfindung Kanten dar.
[0080] Im Querprofil entlang einer Vorzugsrichtungen sind Kanten im Sinne der Erfindung
somit bevorzugt durch einen sprunghaften Anstieg (oder Abfall) von leitfähigem Material
bei einem Übergang von einem nicht-leitfähigen Bereich zu einem leitfähigen Bereich
(oder umgekehrt) gekennzeichnet. Sprunghaft meint bevorzugt einen Anstieg oder Abfall
über eine Distanz, welche im Vergleich zu den Abmessungen der leitfähigen und nicht-leitfähigen
Bereichen äußert klein ist. Im Querprofil ist eine Kante bevorzugt durch einen im
Wesentlichen senkrechten Anstieg bzw. Abfall an leitfähigem Material gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass auftretende Inhomogenitäten als Kanten durch eine
bevorzugt lineare Streichbewegung besonders zuverlässig detektiert werden können.
[0081] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Geometrie des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals, bevorzugt dessen
Form, Umriss, Kontur sowie innere Strukturierung insbesondere in Bezug auf das Vorliegen
von Kanten, den Verlauf des zeitabhängigen Signals im kapazitiven Flächensensor festlegt.
Der Begriff "innere Strukturierung" oder auch "innere Struktur" kennzeichnet bevorzugt
die Verteilung von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen innerhalb des (Gesamt-)umrisses
eines Sicherheitsmerkmals bzw. eines darin enthaltenden Musters.
[0082] Die innere Strukturierung des Sicherheitsmerkmals kann bevorzugt durch die innerhalb
des Sicherheitsmerkmals angeordneten Einzelelemente definiert werden. Die Anordnung
der Einzelelemente, deren geometrische Ausgestaltung sowie die dadurch generierten
Kanten verleihen dem Sicherheitsmerkmal - bzw. einem darin enthaltenen Muster - eine
individuelle innere Struktur.
[0083] Ein Sicherheitsmerkmal, welches mit einer geringeren Anzahl von breiteren, streifenförmigen
Einzelelementen ausgestaltet ist, weist bspw. eine andere innere Struktur auf, als
ein Sicherheitsmerkmal, welches mit einer höheren Anzahl von dünneren, streifenförmigen
Einzelelementen ausgestaltet ist, wobei die gesamte äußere Geometrie der beiden Sicherheitsmerkmale
identisch sein kann.
[0084] Besonders bevorzugt kann eine individuelle innere Strukturierung der Sicherheitsmerkmale
durch eine Demetallisierung erfolgen, d.h. ein bevorzugt nachträgliches Abtragen leitfähiger
Bereiche aus einer flächigen Schicht. In Bezug auf das obige Beispiel können aus Sicherheitsmerkmalen
mit identischer äußerer Form unterschiedlich viele und unterschiedlich dimensionierte
Streifen abgetragen werden, um unterschiedliche innere Strukturen zu erhalten.
[0085] Vorteilhaft können neben streifenförmigen Modifizierungen beliebig andere innere
Strukturierungen bereitgestellt und mittels des Verfahrens zuverlässig unterschieden
werden. Beispielsweise können in einen homogenen Bereich eine Vielzahl unterschiedlicher
linienförmige Unterbrechungen (u.a. kreisförmig, elliptisch, rechteckig, dreieckig,
sternförmig etc.) eingebracht werden. Sowohl durch die Positionierung der Unterbrechungen,
z.B. einer Positionierung von Sternen, Kreisen, Spiralen etc. als auch durch deren
Ausgestaltungen können Sicherheitsmerkmale mit hoch individualisierten "inneren Strukturen"
erhalten werden. Im zweistufigen bevorzugten Auswertungsprozess kann entsprechend
bevorzugt nach der Detektion des Kalibrierelementes auf die Auswertung einer individuellen
Strukturierung bzw. eines Musters abgestellt werden.
[0086] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal mindestens zwei Einzelelemente umfasst,
die galvanisch voneinander getrennt sind, wobei bei Vornahme einer dynamischen Eingabe
auf dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal Anfangs- und/oder Endbereiche der
Einzelelemente oder Unterbrechungen im leitfähigen Sicherheitsmerkmal als Kanten detektierbar
sind, wobei das Kalibrierelement aus einem oder mehreren Einzelelementen definierter
Größe und/oder Länge ausgestaltet ist, wobei sich das Kalibrierelement hinsichtlich
der Größe und/oder der Länge von den übrigen Einzelelementen unterscheidet.
[0087] Wie obig, erläutert umfasst das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt zwei Verfahrensabschnitte
bzw. -stufen. In einem ersten Verfahrensabschnitt erfolgt eine Erkennung des Kalibrierelementes,
beispielsweise anhand einer kalibrierelementspezifischen Signalfolge, welche bevorzugt
eine positionsbezogene Zuordnung erlaubt. Anhand der Information lässt sich bevorzugt
eine Lokalisierung (Anfangs- und Endwert) und/oder Sortierung bzw. Neuanordnung einer
Signalfolge vornehmen, welche dem zusammenhängenden Muster entspricht. In Bezug auf
obige Ausführungsform kann es somit bevorzugt sein, dass das Kalibrierelement aus
einem oder mehreren Einzelelementen definierter Größe und/oder Länge besteht, welche
eine positionsbezogene Zuordnung erlauben, wobei die übrigen Einzelelemente einem
Muster zuzuordnen sind, welches im zweiten Verfahrensabschnitt ausgewertet werden
kann (dekodiert, mit Referenzsignalen verglichen etc.).
[0088] Im Sinne der Erfindung sind Anfangs- und Endbereiche von Einzelelementen Randbereiche
dieser Einzelelemente, wobei ein erster Randbereich eines Einzelelementes bei einer
dynamischen Eingabe entlang einer Vorzugsrichtung bzw. Bewegungsrichtung zu einem
ersten (Anfangs-) Zeitpunkt detektiert wird und ein zweiter Randbereich zu einem zweiten
(End-) Zeitpunkt detektiert wird.
[0089] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die dynamische Eingabe eine im Wesentlichen geradlinige Streichbewegung des Eingabemittels
über das gesamte Sicherheitsmerkmal umfasst, wobei die Streichbewegung parallel oder
orthogonal zur größten Dimensionierung des Sicherheitsmerkmales erfolgt.
[0090] Bevorzugt kann die Streichbewegung entlang einer Streichrichtung und/oder entlang
entgegengesetzt wechselnden Streichrichtungen mehrfach wiederholend erfolgen.
[0091] Eine im Wesentlichen geradlinig ausgestaltete Streichbewegung über das Sicherheitsmerkmal
ist bevorzugt eine Bewegung, die entlang einer Vorzugsrichtung bzw. Streichrichtung
ohne Richtungsänderung bzw. Steigungsänderung eine durchgehende Berührung zu dem Sicherheitsmerkmal
aufweist.
[0092] Diese Bewegung kann wiederholend ausgestaltet sein, sodass nach Abschluss einer Bewegung
die Berührung des Eingabemittels zum Sicherheitsmerkmal - durch bspw. Anheben des
Eingabemittels - aufgehoben wird. Anschließend kann die Streichbewegung ausgehend
vom Startpunkt der vorher getätigten Streichbewegung entlang derselben Streichrichtung
wiederholt werden. Der Startpunkt oder Endpunkt muss dabei nicht exakt bestimmt werden.
Vielmehr reicht es diesen bevorzugt außerhalb der äußeren Kontur des Sicherheitsmerkmals
zu wählen, sodass selbiges vollständig überstrichen wird.
[0093] In einer weiteren Ausführungsform kann die geradlinige Streichbewegung rückwärtswiederholend
stattfinden. Diesbezüglich wird eine nachfolgende Streichbewegung vom Endpunkt einer
vorhergehenden Streichbewegung spiegelverkehrt im Vergleich zur vorhergehenden Bewegung
rückwärts ausgestaltet, wobei das Eingabemittel die Berührung zwischen vorhergehender
und nachfolgender Streichbewegung bevorzugt nicht auflöst. Besonders bevorzugt können
auch Streichbewegungsabläufe mit entgegengesetzt wechselnden Streichrichtungen mehrfach
wiederholend durchgeführt werden. Alltagssprachlich kann dies bspw. als eine "Hin-
und Herstreichen" bzw. "Rubbeln" verstanden werden.
[0094] Die Dimensionierung eines Sicherheitsmerkmals entspricht bevorzugt dem Abstand zweier
im Wesentlichen diametraler Randpunkte, welche dem Sicherheitsmerkmal zugehörig sind,
wobei die größtmögliche Dimensionierung bevorzugt der größtmögliche Abstand zweier
derartiger Randpunkte auf dem Sicherheitsmerkmal ist.
[0095] Eine Fachperson ist ferner dazu in der Lage die beschrieben Ausführungsformen des
Verfahrens in Bezug auf die Begriffe "parallel" und "orthogonal" auf weitere Orientierungen
bzw. Ausgestaltungen zu adaptieren. So versteht die Fachperson beispielsweise die
Verfahren entsprechend anzupassen, wenn die Streichbewegung nicht parallel oder orthogonal
zur größten Dimensionierung des Sicherheitsmerkmales erfolgt, sodass alle erfindungsgemäßen
Vorteile trotzdem zur Geltung kommen. Die Fachperson weiß also, inwieweit er von den
Merkmalen "parallel", "orthogonal" abweichen kann und immer noch die erfindungsgemäßen
Vorteile umsetzen kann.
[0096] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass entlang mindestens einer Vorzugsrichtung des Sicherheitsmerkmales, sich eine
Vielzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen abwechseln, sodass bei Vornahme
einer dynamischen Eingabe entlang der Vorzugsrichtung der Übergang zwischen leitfähigen
und nicht-leitfähigen Bereichen als Kanten erkannt werden kann. Die leitfähigen Bereiche
können auch als Einzelelemente verstanden werden, welche durch nicht-leitfähige Bereiche
galvanisch voneinander getrennt vorliegen. Wie obig erläutert, erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren auf Basis einer Kantendetektion auch eine Erkennung bzw. Unterscheidung
komplex geformter Einzelelemente, wobei das Verfahren bevorzugt die Anordnung und/oder
Form der Einzelelemente durch das sukzessive Auftreten von Kanten entlang einer Vorzugsrichtung
zuverlässig erkennt.
[0097] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das zeitabhängige oder wegabhängige
Signal, das auf einem Flächensensor durch eine Relativbewegung zwischen einem Eingabemittel
und dem Sicherheitsmerkmal erzeugt wird, durch die Strukturierung des Sicherheitsmerkmal,
insbesondere deren Inhomogenität bzw. Kanten verändert wird und sich insbesondere
unterscheidet von einer Eingabe eines Eingabemittels auf einem Flächensensor, die
direkt, das heißt vorzugsweise ohne die Verwendung des Dokumentes oder kartenähnlichen
Objektes oder ohne das Vorhandenseins des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
erfolgt. Es werden insbesondere zwei Situationen unterschieden: zum einen eine direkte
dynamische Eingabe auf einem Flächensensor mit einem Eingabemittel und zum anderen
eine dynamische Eingabe, bei der zwischen Eingabemittel und Flächensensor ein Dokument
oder kartenähnlichen Objektes mit elektrisch leitfähigem Sicherheitsmerkmal zwischengeschaltet
ist.
[0098] Dabei kann es bevorzugt sein, die direkte Eingabe mit einem Eingabemittel auf dem
Flächensensor als Referenz-Eingabe zu bezeichnen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt,
dass durch die Struktur des Sicherheitsmerkmals eine Veränderung der direkten dynamischen
Eingabe erfolgt, wodurch auf dem Flächensensor ein zeitabhängiges Signal erzeugt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass leitfähige
und nicht leitfähige Bereiche des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals hinsichtlich
Größe, Abstand und Form so ausgebildet sind, dass das aus der Relativbewegung resultierende
zeitabhängige Signal auf dem kapazitiven Flächensensor gegenüber der Referenz-Eingabe
mit dem Eingabemittel, die ohne Verwendung des Sicherheitsmerkmals erfolgt, verändert
ist. Hierdurch erfolgt eine Modulation, Festlegung, Veränderung, Verzerrung oder Verschiebung
des Signals.
[0099] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das resultierende zeitabhängige
oder wegabhängige Signal auf dem kapazitiven Flächensensor bezüglich Position, Geschwindigkeit,
Richtung, Form, Unterbrechung des Signals, Frequenz und/oder Signalstärke mindestens
teilweise verändert gegenüber einem Referenzsignal, welches durch eine Referenz-Eingabe
mit dem Eingabemittel, die ohne Verwendung eines elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmales
erfolgt, festgelegt wird. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass es sich um
das resultierende zeitabhängige Signal handelt, welches vorzugsweise durch das vorgeschlagene
Verfahren erzeugt werden kann. Ausgehend von einer beispielhaften Eingabe in Form
einer geraden, strichförmigen Bewegung (im Wesentlichen geradlinig ausgestaltete Streichbewegung)
auf einem Einzelelement der elektrisch leitfähigen Struktur bedeutet dies im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass das erzeugte zeitabhängige Signal aufgrund der Modulation
durch das elektrische leitfähige Sicherheitsmerkmal, gegenüber der geraden, strichförmigen
Eingabe des Eingabemittels eine abweichende Position, Richtung, Form, Geschwindigkeit
und/oder Signalstärke aufweisen kann, das heißt beispielsweise räumlich versetzt,
verzerrt und/oder verschoben vom Flächensensor erkannt wird, eine andere Form als
die gerade, strichförmige Bewegung (im Wesentlichen geradlinig ausgestaltete Streichbewegung)
aufweist, in eine andere Richtung zeigt oder eine unerwartete Signalstärke aufweist.
[0100] Wenn beispielsweise ein Nutzer mit seinem Finger als Anwendungsbeispiel eines Eingabemittels
im Sinne der Erfindung über einen kapazitiven Flächensensor streicht, so detektiert
der Flächensensor diese Bewegung im Wesentlichen an den Positionen auf dem Bildschirm
des Flächensensors, die von dem Finger, d.h. dem Eingabemittel, faktisch berührt werden.
Eine gerade, strichförmige Bewegung des Fingers wird vom Flächensensor vorzugsweise
im Wesentlichen als gerade, strichförmige, gleichförmige Bewegung detektiert werden.
Eine solche Eingabe ohne das Vorhandensein eines kartenähnlichen Objekts wird im Sinne
der Erfindung vorzugsweise als Referenzeingabe bezeichnet.
[0101] Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt vorgesehen, dass zwischen
dem Eingabemittel und dem Flächensensor ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal
angeordnet vorliegt. Vorzugsweise umfasst dieses Sicherheitsmerkmal elektrisch leitfähige
Einzelelemente sowie einem Kalibrierelement.
[0102] Es ist in einem möglichen Anwendungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass ein Nutzer
einen Finger über ein Objekt mit einem Sicherheitsmerkmal bewegt, und zwar insbesondere
über das Sicherheitsmerkmal. Das Objekt liegt dabei vorzugsweise auf dem Flächensensor
auf, so dass durch die Bewegung des Nutzerfingers die Einzelelemente der elektrisch
leitfähigen Struktur, die der Nutzer berührt, für den Flächensensor "sichtbar" werden,
indem sie aktiviert werden. Die Erfinder haben erkannt, dass durch die Verwendung
eines Objektes, das ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal umfasst, eine Eingabe
auf einem Flächensensor im Vergleich zu einer Referenzeingabe verändert werden kann.
Diese Veränderung wird im Sinne der Erfindung bevorzugt als Modulation bezeichnet.
Sie erfolgt vorzugsweise dadurch, dass die Einzelelemente der elektrisch leitfähigen
Struktur durch die Berührung mit dem Eingabemittel aktiviert werden, wodurch der Flächensensor
sie detektieren kann, wobei das resultierende zeitabhängige Signal durch die Anordnung
der Einzelelemente auf dem Objekt beispielsweise räumlich verzerrt ist im Vergleich
zu einer Referenzeingabe. Wenn beispielsweise ein Eingabemittel entlang einer gedachten
geraden Linie auf dem Objekt ohne elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal erfolgt,
dann würde der Flächensensor als Referenzeingabe eine gerade Linienbewegung des Eingabemittels
detektieren. Wenn aber nun zwischen dem Eingabemittel und dem Flächensensor ein Objekt
angeordnet vorliegt, auf dem Einzelelemente des Sicherheitsmerkmals vorliegen, kommt
es zu charakteristischen Abweichungen der detektierten Geschwindigkeit der Bewegung.
[0103] So kommt das Eingabemittel bei Bewegung über das Sicherheitsmerkmal nach und nach
mit den elektrisch leitfähigen Elementen in Wirkkontakt, d.h. das Eingabemittel überdeckt
die elektrisch leitfähigen Elemente nach und nach. Erreicht das Eingabemittel ein
elektrisch leitfähiges Einzelelement, wird zu diesem Zeitpunkt bevorzugt die Position
des resultierenden Signals auf dem Flächensensor in die Richtung des Mittelpunkts
des Einzelelements, welches zu diesem Zeitpunkt in Wirkkontakt mit dem Eingabemittel
steht, verschoben. Der Mittelpunkt ist bevorzugt als geometrischer Schwerpunkt (Flächenschwerpunkt)
des Einzelelementes definiert.
[0104] In einem konkreten Beispiel wird das Eingabemittel entlang einer gedachten geraden
Linie in y-Richtung mit gleichmäßiger Geschwindigkeit auf dem Objekt bewegt, während
sich das Objekt auf dem Flächensensor befindet und es im Wesentlichen keine Relativbewegung
zwischen Objekt und Flächensensor gibt. Solange das Eingabemittel nicht mit elektrisch
leitfähigen Elementen in Kontakt kommt, ist das resultierende zeitabhängige oder wegabhängige
Signal durch Touches gekennzeichnet, die sich im Wesentlichen durch den Zeitstempel
und die jeweilige y-Koordinate unterscheiden, wobei die Geschwindigkeit des Signals
im Wesentlichen der Bewegungsgeschwindigkeit des Eingabemittels entspricht (und nahezu
konstant ist). Erreicht das Eingabemittel ein elektrisch leitfähiges Einzelelement,
wird zu diesem Zeitpunkt bevorzugt die Position des resultierenden Signals plötzlich
in die Richtung des Einzelelements, oder genauer gesagt in Richtung Mittelpunkt des
Einzelelements, verschoben, d.h. der einzelne Touch ist im Vergleich zu den vorangegangenen
Touches deutlich stärker hinsichtlich der y-Koordinate verschoben. Mit Hilfe der Parameter
der einzelnen Touches des resultierenden zeitabhängigen Signals kann ein Geschwindigkeitsprofil
berechnet werden. An der Position, an der das Eingabemittel das elektrisch leitfähige
Einzelelement erreicht, weist das Geschwindigkeitsprofil einen plötzlichen starken
Anstieg auf, das heißt die Geschwindigkeit des resultierenden Signals ist in diesem
Bereich hoch. Bewegt sich das Eingabemittel weiter über das elektrisch leitfähige
Einzelelement, sinkt die Geschwindigkeit des resultierenden Signals nach und nach
wieder bis das Eingabemittel den Mittelpunkt bzw. den geometrischen Flächenschwerpunkt
des Einzelelements erreicht hat. Bei weiterer Bewegung erhöht sich die Geschwindigkeit
wieder langsam und fällt dann plötzlich ab bzw. verringert sich mit einem deutlichen
negativen Anstieg sobald das Eingabemittel das elektrisch leitfähige Element verlässt
bzw. nicht mehr in Kontakt mit dem elektrisch leitfähigen Element steht. Es ist im
Sinne der Erfindung bevorzugt, dass Schwankungen im Geschwindigkeitsprofil insbesondere
dann zu erkennen sind, wenn das Eingabemittel mit elektrisch leitfähigen Einzelelementen
in Kontakt kommt oder der Kontakt zwischen Eingabemittel mit elektrisch leitfähigen
Einzelelementen beendet wird.
[0105] Mit anderen Worten ändert sich das Signal an solchen Stellen sprunghaft. Anhand der
"Sprünge", d.h. anhand der plötzlich veränderten Geschwindigkeit des zeitabhängigen
Signals, können die Kanten von elektrisch leitfähigen Elementen klar detektiert werden.
Üblicherweise ist das Geschwindigkeitsprofil asymmetrisch, d.h. auf einen Sprung mit
hohem Anstieg der Geschwindigkeit folgt eine langsamere Verringerung der Geschwindigkeit.
Dieser Anstieg im Geschwindigkeitsprofil kann mathematisch untersucht werden indem
der Anstieg der Kurve bestimmt und ausgewertet wird. Diese Asymmetrie führt zu einer
besonders zuverlässigen Kantendetektion. Auch beim Verlassen eines elektrisch leitfähigen
Einzelelements ändert sich das Geschwindigkeitsprofil des zeitabhängigen Signals sprunghaft.
Aufgrund der Asymmetrie des Signals ist es möglich im Rahmen des Dekodierprozesses
zu erkennen, ob die Vorderkante oder rückseitige Kante eines elektrisch leitfähigen
Einzelelements erreicht wurde, d.h. ob das Eingabemittel in dem Moment ein elektrisch
leitfähiges Einzelelement erreicht oder verlassen hat. Somit können komplexe Strukturen
des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals erkannt werden. Die Begriffe Vorderkante
und rückseitige Kante oder Anfangs- und Endbereiche eines Einzelelementes sind in
Relation zur jeweiligen Bewegungsrichtung des Eingabemittels über das elektrisch leitfähige
Sicherheitsmerkmal zu verstehen
[0106] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Erkennung von Kanten unter Berücksichtigung eines zeitabhängigen oder wegabhängigen
asymmetrischen Verlaufs des Geschwindigkeitsprofiles an den Kanten erfolgt. Die Erkennung
von Kanten durch die Auswertung eines asymmetrischen Verlaufes des Geschwindigkeitsprofils
führt zu einer besonders zuverlässigen und genauen Erkennung eines Sicherheitsmerkmals.
Das Sicherheitsmerkmal kann dadurch mit deutlich erweiterten Freiheiten in der Gestaltung
und im Design im Vergleich zum Stand der Technik ausgestaltet sein. Insbesondere in
Bezug auf das Kalibrierelement kann entsprechen ein Design gewählt werden, welches
sich in einer groben Analyse nicht vom übrigen Signal unterscheidet. Anhand der Kantenerkennung
durch die Auswertung eines asymmetrischen Verlaufes wird die kalibrierelementspezifische
Signalfolge jedoch zuverlässig auch bei nur kleineren Abweichungen im Vergleich zum
Gesamtsignal erkannt. Es versteht sich, dass die Kantenerkennung auch zur Auswertung
des Sicherheitsmerkmals hinsichtlich eines Muster (auf Basis (also zeitlich nach)
der Detektierung des Kalibrierelementes verwendet werden kann und dadurch geschilderten
Freiheiten in der Gestaltung des Sicherheitsmerkmals auf das Muster als solches übertragbar
ist.
[0107] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Erkennung der Kanten durch das Geschwindigkeitsprofil ein zeitlich asymmetrischer
Verlauf des Geschwindigkeitsprofiles an den Kanten berücksichtigt wird, wobei bevorzugt
an einer Vorderkante auf einen Sprung mit steilem Anstieg der Geschwindigkeit eine
langsame Verringerung der Geschwindigkeit mit flachem Abfall folgt. An einer rückseitigen
Kante folgt ein steiler Abfall auf einen flachen Anstieg.
[0108] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren somit dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Erkennung der Kanten durch das Geschwindigkeitsprofil ein zeitlich asymmetrischer
Verlauf des Geschwindigkeitsprofiles an den Kanten berücksichtigt wird, wobei bevorzugt
an einer rückseitigen Kante auf einen langsamen Anstieg der Geschwindigkeit ein Sprung
mit einem steilen Abfall folgt.
[0109] Die Begriffe steiler Anstieg und flacher Abfall sind bevorzugt relativ zueinander
zu verstehen und beziehen sich auf den Betrag der Änderung der Geschwindigkeit über
eine Distanz.
[0110] In Bezug auf ein Geschwindigkeitsprofil im Bereich einer Vorderkante folgt bevorzugt
auf einen Geschwindigkeitssprung ein Hochpunkt, welcher von einem Geschwindigkeitsabfall
gefolgt ist. Der Geschwindigkeitsanstieg bzw. Steigung des Geschwindigkeitsprofils
im Bereich vor dem Hochpunkt ist dem Betrage nach wesentlich größer als der Abfall
bzw. die negative Steigung der Geschwindigkeit nach dem Hochpunkt. Beispielweise kann
die Steigung vor dem Hochpunkt um einen Faktor 2, 3, 4 oder mehr größer sein. Die
Asymmetrie kann bildlich im Hinblick auf eine durch den Hochpunkt führende senkrechte
Achse definiert werden, welche den Verlauf des Geschwindigkeitsprofils in einen vor
dem Hochpunkt auftretenden Bereich und einem nach dem Hochpunkt auftretenden Bereich
teilt. Der vor dem Hochpunkt verlaufende Bereich ist nicht symmetrisch mit dem nachfolgenden
Bereich.
[0111] In Bezug auf ein Geschwindigkeitsprofil im Bereich einer rückseitigen Kante folgt
bevorzugt auf einen langsamen Anstieg der Geschwindigkeit ein Hochpunkt, welcher von
einem steilen Geschwindigkeitsabfall gefolgt ist. Der Geschwindigkeitsanstieg bzw.
Steigung des Geschwindigkeitsprofils im Bereich vor dem Hochpunkt ist dem Betrage
nach wesentlich geringer als der Abfall bzw. die negative Steigung der Geschwindigkeit
nach dem Hochpunkt. Beispielweise kann die Steigung vor dem Hochpunkt um einen Faktor
2, 3, 4 oder mehr geringer sein. Die Asymmetrie kann bildlich im Hinblick auf eine
durch den Hochpunkt führende senkrechte Achse definiert werden, welche den Verlauf
des Geschwindigkeitsprofils in einen vor dem Hochpunkt auftretenden Bereich und einem
nach dem Hochpunkt auftretenden Bereich teilt. Der vor dem Hochpunkt verlaufende Bereich
ist nicht symmetrisch mit dem nachfolgenden Bereich.
[0112] Diese Unterschiede sind überaus charakteristisch für das Auftreten von Kanten und
können zuverlässig von anderen Sprüngen oder Schwankungen im Geschwindigkeitsprofil
unterschieden werden. Zudem kann das Auftreten der Asymmetrien auch mit der Verteilung
der leitfähigen bzw. nicht-leitfähigen Bereich vor und nach den Kanten korreliert
werden.
[0113] In einer bevorzugten Ausführungsform kann somit auch anhand eines zeitlichen asymmetrischen
Verlaufs des Geschwindigkeitsprofiles im Bereich der Kanten festgestellt werden, ob
eine vorderseitige Kante, bevorzugt an einem Beginn eines leitfähigen Bereiches, oder
eine rückseitige Kante, bevorzugt an einem Ende eines leitfähigen Bereiches, mit dem
Eingabemittel überstrichen wurde. Die Begriffe Beginn und Ende eines leitfähigen Bereiches
und vorder- bzw. rückseitige Kante sind hier bevorzugt in Relation zur Bewegungsrichtung
des Eingabemittels zu verstehen. Im Geschwindigkeitsprofil des zeitabhängigen Signals
sind die Kanten jeweils durch Hochpunkte gekennzeichnet. Die Auswertung des Anstiegs
des Geschwindigkeitsprofils vor und nach dem Hochpunkt ermöglicht die Unterscheidung
zwischen Vorderkanten und rückseitigen Kanten.
[0114] In einer weiteren Ausführungsform ist eine sich wiederholende Hin- und Her-Bewegung
(Streichbewegung mit entgegengesetzt wechselnder Streichrichtung) des Eingabemittels
über das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal bevorzugt. Vorteilhaft erfolgt hierdurch
ein mehrfaches Überstreichen der Kanten in den verschiedenen Streichrichtungen. Die
kombinierte Auswertung aller "Sprünge" beim Erreichen und/oder Verlassen des elektrisch
leitfähigen Sicherheitsmerkmals bzw. dessen Einzelelemente erlauben eine noch präzisere
Kantenbestimmung des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals. Somit kann die innere
Struktur bzw. der "kapazitive Fingerabdruck" des Sicherheitsmerkmals noch präziser
ermittelt werden.
[0115] Der Begriff Geschwindigkeitsprofil bezieht sich bevorzugt auf die Punkt-zu-Punkt-Geschwindigkeit,
d.h. die Geschwindigkeit zwischen zwei Touch Events. Sie berechnet sich aus dem Quotienten
von Wegdifferenz und Zeitdifferenz von zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Touch Events:
v(y)=Δy/Δt. Zur Verdeutlichung des Effektes bietet sich eine grafische Darstellung
der Punkt-zu-Punkt-Geschwindigkeit bzw. Touch-zu-Touch-Geschwindigkeit in Abhängigkeit
der Koordinate an, entlang der das Eingabemittel bewegt wird, z.B. in Abhängigkeit
der y-Koordinate des Berührungsbildschirms. Eine solche Darstellung kann als Geschwindigkeitsprofil
des Signals bezeichnet werden und im Rahmen des Dekodierprozesses von einem Software-Algorithmus
verarbeitet und ausgewertet werden. Das Geschwindigkeitsprofil des Signals kann sowohl
zeitabhängig oder auch wegabhängig ausgewertet werden. Das charakteristische Signal,
welches auf dem Flächensensor erzeugt wird, kann als zeitabhängiges Signal oder als
wegabhängiges Signal bezeichnet werden.
[0116] Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass Abweichungen bei der Geschwindigkeit
auftreten, das heißt beispielsweise eine schnelle Bewegung des Eingabemittels in ein
langsames zeitabhängiges Signal moduliert wird. Es kann außerdem bevorzugt sein, dass
das zeitabhängige Signal ein spezifisches Geschwindigkeitsprofil aufweist. Wenn beispielsweise
ein Eingabemittel entlang einer gedachten geraden Linie auf dem kartenähnlichen Objekt
ohne elektrisch leitfähige Strukturen erfolgt, dann würde der Flächensensor als Referenzeingabe
ein zeitabhängiges Signal detektieren, welches eine gerade Linie darstellt und eine
nahezu konstante Geschwindigkeit aufweist. Wenn aber nun zwischen dem Eingabemittel
und dem Flächensensor ein kartenähnliches Objekt angeordnet vorliegt, auf dem die
Einzelelemente der elektrisch leitfähigen Struktur beispielsweise in bestimmten Abständen
auf dem kartenähnlichen Objekt angeordnet vorliegen, wird der Flächensensor, wenn
ein Eingabemittel auf dem kartenähnlichen Objekt bewegt wird, ein resultierendes Signal
detektieren, welches ein spezifisches Geschwindigkeitsprofil aufweist. In diesem Fall
kommt das Eingabemittel bei Bewegung über das kartenähnliche Objekt nach und nach
mit den elektrisch leitfähigen Elementen auf dem kartenähnlichen Objekt in kapazitiven
oder galvanischen Wirkkontakt, d.h. das Eingabemittel überdeckt die elektrisch leitfähigen
Elemente nach und nach. Erreicht das Eingabemittel ein elektrisch leitfähiges Einzelelement,
wird zu diesem Zeitpunkt bevorzugt die Position des resultierenden Signals in die
Richtung des Mittelpunkts des Einzelelements verschoben.
[0117] Im Rahmen der weiteren Auswertung der Geschwindigkeitsdaten kann es beispielsweise
sinnvoll sein, den Mittelwert der Punkt-zu-Punkt bzw. Touch-zu-Touch-Geschwindigkeit
zu bestimmen und das Gesamtsignal hinsichtlich der lokalen Abweichung von der mittleren
Geschwindigkeit zu bewerten. Es kann weiterhin bevorzugt sein, für die weitere Signalverarbeitung
alle ermittelten Geschwindigkeitswerte nicht als absolute Zahlen zu verwenden, sondern
in relative Daten umzurechnen bzw. die Daten zu normieren. Dieser Schritt ermöglicht
eine Auswertung des Signals, die weitestgehend unabhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit
des Eingabemittels ist.
[0118] Weitere geeignete Parameter zur Auswertung des Signals umfassen:
- Gesamtdauer des Signals
- Länge des Signals
- Amplituden des Signals
- Frequenzen des Signals
- Absolute Anzahl der Touch Events
- Anzahl von Touch Events pro Strecke (Histogramm)
- Räumliche Dichte der Touch Events
- Abstand zu vorangehenden Touch Events
- Symmetrie von Auslenkungen
[0119] Der Fachperson ist bekannt, dass sich das Sicherheitsmerkmal bzw. Hologramm entweder
auf der Oberfläche des Objektes befindet oder, insbesondere im Falle einer mehrlagigen
Karte, sich auf einer inneren Lage eines Mehrschichtkörpers (-objektes) befindet.
Ist das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal bevorzugt ein sogenannter Sicherheitsfaden,
liegt dieser beispielsweise teilweise an der Oberfläche und teilweise eingebettet
im Papier vor. Solche Fäden werden bereits bei der Herstellung von Sicherheitspapier
in das Papier eingebracht, zum Beispiel für die Herstellung von Banknoten. Durch die
hier beschriebene Erfindung ist es möglich ein leitfähiges Sicherheitsmerkmal elektronisch
zu verifizieren, auch wenn es teilweise oder vollständig innerhalb eines mehrschichtigen
Objekts eingebracht ist. Die Erzeugung eines Signals im kapazitiven Flächensensor
beruht auf kapazitiven Wechselwirkungen zwischen dem Flächensensor, dem elektrisch
leitfähigen Sicherheitsmerkmal und ggf. dem Eingabemittel. Ein direkter galvanischer
Kontakt ist weder zum Eingabemittel noch zum Flächensensor erforderlich.
[0120] Sobald auf einem kapazitiven Berührungsbildschirm eine Eingabe erfolgt, wird vom
Touch-Controller eine Menge von Touchdaten bzw. Touch Events ausgegeben, die von einer
Software auf dem Endgerät weiterverarbeitet werden. Diese Touchdaten umfassen bei
handelsüblichen Geräten im Wesentlichen die Informationen
- ID (Identifikationsnummer des jeweiligen Touches),
- Typ (touch start, touch move, touch end, touch cancel),
- x-Koordinate,
- y-Koordinate und
- Zeitstempel.
[0121] Unter bestimmten Bedingungen erhält ein Entwickler (von Software für ein mobiles
Endgerät mit Touchscreen) noch Zugriff auf weitere Informationen, wie z.B. den Durchmesser
der Touches. Mit diesen Daten lassen sich die Eingaben des Nutzers rekonstruieren
und geeignete bzw. zugeordnete Aktionen auslösen.
[0122] Legt man ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal auf einen kapazitiven Berührungsbildschirm
auf und streicht mit dem Finger oder einem anderen Eingabemittel über die elektrisch
leitfähige Struktur, wird das Signal moduliert bzw. durch den kombinierten Einfluss
des Eingabemittels (Fingers) und der elektrisch leitfähigen Struktur verändert. Vom
Touch-Controller wird somit eine Menge von Touchdaten bzw. Touch Events ausgegeben,
die charakteristisch sind für das verwendete elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal
sowie die Eingabegeste durch den Nutzer. Diese Daten werden von einer Software auf
dem Endgerät weiterverarbeitet oder über eine Netzwerkverbindung an einen Server gesendet
und dort ausgewertet.
[0123] Das Signal welches aus der Kombination aus der Eingabe mit einem Eingabemittel und
dem Einfluss durch ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal unterscheidet sich
von einem Referenzsignal ohne den Einfluss eines elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals.
Das Referenzsignal bildet im Wesentlichen die Eingabegeste ab, d.h. das Signal ist
gekennzeichnet durch eine Menge an Touch-Events, die die Eingabe als Datensignal abbilden.
Beispielsweise umfasst die Menge an Touch-Events im einfachsten Fall:
- Ein Start Touch Event mit den Koordinaten an der Startposition der Bewegung
- Mehrere Move Touch Events mit verschiedenen Koordinaten zwischen Touch Start und Touch
End
- Ein End Touch Event an der Position, an der die Geste beendet wurde
[0124] Alle Events sind durch Zeitstempel gekennzeichnet und können somit auch zeitabhängig
ausgewertet werden. Der Begriff wurde hier zur Erläuterung eingeführt. Die Erzeugung
des Referenzsignals ist bevorzugt nicht Bestandteil der Erfindung.
[0125] Das charakteristische Signal, welches durch die Kombination der Eingabe mit einem
Eingabemittel und dem Einfluss durch ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal
erzeugt wird, unterscheidet sich vom (virtuellen) Referenzsignal. Sobald das Eingabemittel
mit dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal bzw. der elektrisch leitfähigen
Struktur in Kontakt kommt und beide Objekte (Eingabemittel und elektrisch leitfähige
Struktur) in Wirkkontakt mit dem kapazitiven Flächensensor stehen, erfährt das zeitabhängige
Signal eine Veränderung, z.B. in Form einer Verschiebung, Ablenkung, Beschleunigung,
Abbremsung, Unterbrechung, Löschung, Teilung oder vergleichbaren Effekten. Auch beim
Verlassen des Fingers bzw. des Eingabemittels der elektrisch leitfähigen Struktur
weist das Signal charakteristische Merkmale auf. Ist die elektrisch leitfähige Struktur
an einer Stelle unterbrochen, z.B. durch eine gezielte Demetallisierung, ist das charakteristische
Signal an dieser Stelle in der Regel durch eine sprunghafte Änderung der Bewegungsrichtung
und/oder der Geschwindigkeit der Bewegung gekennzeichnet.
[0126] Die charakteristischen Signale werden bevorzugt durch eine Software ausgewertet.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante wird ein sogenanntes Machine Learning Modell
mit den charakteristischen Signalen trainiert, d.h. es wird eine Menge an Signalen
für ein bestimmtes elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal aufgezeichnet und anhand
ausgewählter Parameter charakterisiert oder klassifiziert. Geeignete Parameter umfassen
- ohne darauf beschränkt zu sein - beispielsweise:
- Gesamtdauer des Signals
- Länge des Signals
- Amplituden des Signals
- Frequenzen des Signals
- Absolute Anzahl der Touch Events
- Anzahl von Touch Events pro Strecke (Histogramm)
- Räumliche Dichte der Touch Events
- Abstand zu vorangehenden Touch Events
- Event-zu-Event Geschwindigkeit
- Symmetrie von Auslenkungen
[0127] Die meisten der genannten Parameter lassen sich sowohl für das Gesamtsignal als auch
für Abschnitte oder ausgewählte Bereiche des Signals bestimmen. Die aufgenommenen
Daten werden vom Machine Learning Modell Klassen zugeordnet. Mit einer ausreichenden
Menge an Trainingsdaten können mit Hilfe des Modells beliebige Eingaben bzw. Mengen
an Touchdaten klassifiziert werden, d.h. auf Originalität/Echtheit geprüft werden.
[0128] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das charakteristische Signal hinsichtlich eines Geschwindigkeitsprofils ausgewertet
und die Erkennung von Kanten anhand des Geschwindigkeitsprofils erfolgt. Aufgrund
der Asymmetrie des Geschwindigkeitsprofils ist es daher unter anderem vorteilhaft
möglich zu erkennen, ob die Vorderkante oder rückseitige Kante eines elektrisch leitfähigen
Einzelelements erreicht wurde, d.h. ob das Eingabemittel in dem Moment ein elektrisch
leitfähiges Einzelelement erreicht oder verlassen hat. Liegen zwei galvanisch voneinander
getrennte elektrisch leitfähige Elemente dicht beieinander und stehen nacheinander
mit dem Eingabemittel in Kontakt, überlagern sich die Effekte bzw. Auswirkungen der
rückseitigen Kante des ersten Elements sowie die Effekte, die durch die Vorderkante
des zweiten Elements verursacht werden. Somit können komplexe Strukturen des elektrisch
leitfähigen Sicherheitsmerkmals erkannt werden. Im weiteren Verlauf des Dokumentes
wird eine solche Auswertung anhand von Ausführungsbeispielen verdeutlicht.
[0129] Das erfindungsgemäße Objekt bzw. Sicherheitsmerkmal, das sich für das kapazitive
Auslesen nach oben beschriebenem Verfahren eignet, umfassend eine elektrisch leitfähige
Struktur ist durch die im folgenden beschriebenen Merkmale gekennzeichnet. Die elektrisch
leitfähige Struktur setzt sich aus mehreren Einzelelementen zusammen. Diese Einzelelemente
können entsprechend ihrer Funktion in zwei verschiedene Typen eingeteilt werden: aktive
und inaktive Elemente. Aktive Elemente sind Elemente, die so gestaltet sind, dass
sie sich nach dem beschriebenen Verfahren detektieren lassen, d.h. dazu geeignet sind
ein charakteristisches Signal auf einem kapazitiven Flächensensor zu erzeugen. Solche
Elemente weisen eine gewisse Mindestgröße auf. Inaktive Elemente (nicht-aktive Elemente,
passive Elemente) sind nicht detektierbar, d.h. sie sind so klein, dass sie kein charakteristisches
Signal auf einem kapazitiven Flächensensor erzeugen bzw. sich das erzeugbare Signal
nicht ausreichend von einem Signal, welches nur durch die Eingabe mittels Eingabemittel
ohne Kombination mit elektrisch leitfähigem Element erzeugbar ist, unterscheidet.
[0130] In einer bevorzugten Ausführungsform setzt sich das elektrische Sicherheitsmerkmal,
bevorzugt das gesamte Hologramm, aus drei unterschiedlichen Grundelementen (vgl. Fig.
1) zusammen. Diese sind bevorzugt definiert als:
- Aktive leitfähige Elemente, welche in Form einer erwünschten Signaländerung auf dem
kapazitiven Flächensensor, bevorzugt einem Touchscreen des Smartphones, detektiert
werden können
- Inaktive leitfähige Elemente, welche vom kapazitiven Flächensensor, bevorzugt Touchscreen,
nicht von einer normalen Wischgeste (ohne Hologramm) unterschieden werden können
- Unterbrechungen, als nicht-leitfähige Bereiche, welche die leitfähigen Elemente -
aktiv oder inaktiv - voneinander trennen oder separieren
[0131] Hinsichtlich ihrer Maximalgröße sind die (Einzel-)Elemente im Wesentlichen dadurch
begrenzt, dass sie ab einer gewissen Größe zu nicht reproduzierbaren Signalen, Störsignalen
oder sogenannten Touch-Cancel-Effekten führen.
[0132] Mit anderen Worten werden die geeigneten Größen und Geometrien der Einzelelemente
durch die Detektierbarkeit durch einen kapazitiven Berührungsbildschirm bestimmt.
Ziel des Design-Prozesses ist es einerseits Einzelelemente bereitzustellen, die reproduzierbare
Signale erzeugen können, und andererseits auf dem kapazitiven Berührungsbildschirm
keine unerwünschten Signale bzw. Störsignale verursachen.
[0133] In der vorliegenden Beschreibung sind die Maße der elektrisch leitfähigen Struktur
bzw. des elektrischen leitfähigen Sicherheitsmerkmals bevorzugt wie folgt definiert:
die Breite der elektrisch leitfähigen Struktur erstreckt sich quer bzw. im Wesentlichen
orthogonal zur vorgesehenen Bewegungsrichtung des Eingabemittels; die Länge erstreckt
sich in Bewegungsrichtung bzw. parallel zur vorgesehenen Bewegungsrichtung des Eingabemittels.
[0134] Die Erfinder haben erkannt, dass sich folgende bevorzugte Designvorgaben für Abstände
zwischen den aktiven Elementen ergeben
- um ein sicheres Trennen leitfähiger Elemente zu gewährleisten ist für Unterbrechungen
bevorzugt eine Mindestlänge von bevorzugt 100 µm einzuhalten
- Unterbrechung von weniger gleich 1 mm sind vorzugsweise möglich, insofern die aufeinanderfolgenden
aktiven Elemente eine Gesamtlänge (Summe beider aktiver Elemente) von 20 mm nicht
überschreiten
o ist die Summe der Längen aufeinanderfolgender Elemente > 20 mm, ist ein so großer
Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Elementen bevorzugt, sodass dass diese beim
Überstreichen mittels Finger nicht mehr kurzgeschlossen werden, ein bevorzugter Abstand
ist hierbei mindestens 3 mm - 5 mm
- gleichzeitig sollte bevorzugt die Bedingung eingehalten werden, dass der Abstand der
Startpositionen zweier aufeinanderfolgender leitfähiger, aktiver Elemente mindestens
15 mm beträgt, wenn mehr als zwei leitfähige Elemente Teil des Sicherheitsmerkmales
Hologramms sind
[0135] Vorteilhaft können leitfähige Elemente können unter Beachtung der obigen Regeln frei
gestaltet werden (Freiformen sind möglich)
∘ Bei Start und Ende eines jeweiligen leitfähigen Elements ist zu vorzugsweise beachten,
dass die maximale Längendifferenz ΔL 3 mm nicht überschritten wird
∘ Die Breite des Elements (aktiv oder inaktiv) kann über der gesamten Elementlänge
und im Rahmen der Vorgaben variieren
∘ Strichstärken innerhalb eines Elements/Objekts können frei gestaltet werden und
sind nicht maßgeblich, sondern die resultierende, zusammenhängende und damit aktive
Fläche
- Holgrammstart und -ende:
∘ Idealerweise erfolgt der Start und das Ende einer Streichbewegung bzw. eines Swipe-/Wischvorgangs
über inaktiven Bereichen und oder Unterbrechungen
▪ Fingerauflegen und -abheben ruft vorzugsweise keine unerwünschten Effekte oder Signale
auf dem Display hervor
- Symmetrie:
∘ Aus technischer Sicht sind im Wesentlichen symmetrische Hologrammstreifen zu bevorzugen.
Unsymmetrische Streifen ergeben je nach Position der Wischgeste unterschiedliche Signale.
Dies führt zu einem höheren Aufwand in der Software-Entwicklung und ist jeweils separat
zu testen.
[0136] Die nachfolgende Tabelle umfasst eine bevorzugte Auswahl von Parameterwerten für
aktive und inaktive elektrisch leitfähiger Elemente (ohne darauf beschränkt zu sein):
|
Aktives Element (leitfähig) |
Inaktives Element (leitfähig) |
Unterbrechung (nicht-leitfähig) |
Länge |
> 5mm |
< 5 mm |
> 100µm |
< 20mm |
Breite |
> 3mm |
< 8mm |
- |
< 8mm |
Abstand zweier aktiver Elemente |
- > 100µm Abstand bis zu einer Elementlänge von 10mm |
- aber: ist Anzahl leitfähiger Elemente > 2 gilt: Mindestabstand der Startpositionen
aufeinanderfolgender, aktiver Elemente ≥ 15mm |
- > 4 - 5mm Abstand, wenn Elementlänge > 10mm |
- Bereich zwischen zwei aktiven Elementen kann variabel aus Unterbrechungen und inaktiven
Elementen bestehen |
Mögliche Anzahl aktiver Elemente Z |
Elementlänge < 10mm: Z ≤ 6 |
theoretisch unbegrenzt |
(bei 100mm Hologrammlänge) |
Elementlänge ≥ 10mm: Z ≤ 4 |
Elementfläche |
> 20 mm2 |
< 20 mm2 |
- |
< 160mm2 |
(8 x 2,5 mm2) |
Elementform |
- Freiformen sowie Aussparungen (Negative) möglich |
- Form ebenfalls variabel |
- Breitenvarianz im Rahmen der Anforderungen (3 - 8mm) |
- mindestlänge von 100µm, um vollständige Trennung zweier leitfähiger Elemente zu
gewährleisten |
- Längenvarianz ≤ 3mm jeweils für Elementstart und -ende |
[0137] Bevorzugt können die aktiven leitfähigen Elemente in Form einer Signaländerung auf
dem Flächensensor detektiert werden, wobei die Signaländerung bevorzugt einer Änderung
des erzeugten zeitabhängigen Signals gegenüber einer Vornahme der dynamischen Eingabe
auf dem Objekt, ohne Vorliegen des aktiven leitfähigen Elementes entspricht.
[0138] Weiterhin bevorzugt können die inaktiven leitfähige Elemente, vom Flächensensor nicht
von einer dynamischen Eingabe unterschieden werden, welche auf dem Objekt erfolgt,
ohne Vorliegen des inaktiven leitfähigen Elementes.
[0139] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass Unterbrechungen nicht-leitfähige Bereiche des elektrischen Sicherheitsmerkmales
sind, welche die leitfähigen Elemente - aktiv oder inaktiv - voneinander trennen bzw.
separieren.
[0140] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal mindestens zwei Einzelelemente oder
aktive Bereiche umfasst, deren Abstand mindestens 10 µm, bevorzugt mindestens 50 µm
beträgt. Durch die bevorzugten Mindestabstände zweier Einzelelemente wird besonders
zuverlässig gewährleistet, dass das zu erfassende charakteristische Signal vorteilhaft
einen Sprung im Geschwindigkeitsprofil an den Übergängen (Kanten) zwischen beiden
Bereichen wiedergibt, sodass Sicherheitsmerkmale anhand des Signals zu unterscheiden
sind.
[0141] Der Abstand zwischen zwei Einzelelementen kann bevorzugt durch eine linienförmige
Unterbrechung, beispielsweise mittels Demetallisierung gebildet werden. Die linienförmige
Unterbrechung sollte mithin ebenfalls bevorzugt eine Linienbreite von mindestens 10
µm, bevorzugt mindestens 50 µm aufweisen.
[0142] In bevorzugten Ausführungsformen beträgt die linienförmige Unterbrechung und mithin
der Abstand der Einzelelemente weniger als 3 mm, bevorzugt weniger als 2 mm, weniger
als 1 mm. Mittels äußerst geringer Linienbreiten der Unterbrechungen zwischen 10 µm
und 3 mm, bevorzugt 50 µm bis 2 µm oder auch 50 µm und 1 mm, können somit auf enger
Fläche eine Vielfalt verschiedener Strukturierungen vorgenommen werden. In bevorzugten
Ausführungsformen wird zu diesem Zweck beispielsweise Methoden der Demetallisierung
z.B. mittels eines Lasers oder chemischem Ätzen verwandt. Der Fachperson ist dabei
bekannt, dass die Herstellung von Demetallisierungen gewissen Toleranzen unterliegt.
[0143] Hierbei kann es auch bevorzugt sein, besonders dünne Linienbreiten für die Unterbrechungen
zu realisieren, sodass sie optisch unauffällig sind.
[0144] In einigen Ausführungsformen kann die linienförmige Unterbrechung und mithin der
Abstand der Einzelelemente somit auch bevorzugt weniger als 500 µm, weniger als 200
µm oder weniger als 100 µm betragen. Vorteilhaft werden mittels der erfindungsgemäßen
Kantendetektion selbst derart dünne Unterbrechungen zuverlässig detektiert.
[0145] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal mindestens zwei Einzelelemente oder
aktive Bereiche umfasst deren Breite zwischen 1 mm und 15 mm beträgt und/oder deren
Länge zwischen 6 mm und 30 mm beträgt. Das Einzelelement kann bereichsweise in den
beschriebenen Größen für Länge oder die Breite ausgestaltet sein.
[0146] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Länge um die
größte Dimensionierung des Einzelelementes, wobei die Breite im Wesentlichen orthogonal
zu der Länge ausgestaltet ist.
[0147] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal
mindestens zwei Einzelelemente oder aktive Bereiche, wobei die Fläche der aktiven
Einzelelemente jeweils zwischen 10 mm
2 und 450 mm
2 beträgt.
[0148] In der folgenden Tabelle sind weitere bevorzugte Größenordnungen der Einzelelemente
sowie die Designregeln für die Gestaltung der elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmale
zusammengefasst. Die relevanten Parameter der elektrisch leitfähigen Struktur sind
jeweils für inaktive Elemente, d.h. nicht detektierbare Elemente, und für aktive Elemente,
d.h. detektierbare Elemente, angegeben. Die angegebenen Werte wurden durch Versuche
auf aktuell verfügbaren, gängigen Smartphones mit kapazitiven Berührungsbildschirmen
ermittelt. Die Fachperson erkennt, dass abweichende Typen von Flächensensoren möglicherweise
angepasste DesignRegeln für die Gestaltung der elektrisch leitfähigen Struktur erfordern.
So führt beispielsweise eine angestrebte Kompatibilität mit einer Vielzahl von verschiedenen
Flächensensoren zu einer Einschränkung der Designregeln. Die Erfindung ist auf die
untenstehenden in der Tabelle aufgeführten Parameterwerte nicht beschränkt.
|
Inaktive Elemente |
Aktive Elemente |
|
Minimum |
Maximum |
Minimum |
Maximum |
Breite eines elektrisch leitfähigen Einzelelements |
-> 0 |
< 1 mm |
1 mm |
15 mm |
Länge eines elektrisch leitfähigen Einzelelements |
-> 0 |
< 3 mm |
6 mm |
30 mm |
Abstand zwischen elektrisch leitfähigen Einzelelementen |
10 µm |
unbegrenzt |
10 µm |
unbegrenzt |
Anzahl elektrisch leitfähiger Einzelelemente |
0 |
theoretisch unbegrenzt |
2 |
theoretisch unbegrenzt |
Fläche eines elektrisch leitfähigen Einzelelements |
-> 0 |
< 8 mm2 |
10 mm2 |
450mm2 |
[0149] Die Gesamtfläche der elektrisch leitfähigen Struktur beträgt bevorzugt mindestens
15 mm
2 und ist nach oben durch die Größe des Touchscreens bzw. Berührungsbildschirms begrenzt.
[0150] Die in der obigen Tabelle angegebenen Größenordnungen der Einzelelemente sowie die
Designregeln für die Gestaltung der elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmale beziehen
sich auf die Gegebenheiten der zum Zeitpunkt der Erarbeitung dieser Beschreibung gängigen
Flächensensoren. Insbesondere Merkmale wie die Auflösung der Flächensensoren und die
Geometrie des Elektrodengitters, z.B. Abstand zwischen Zeilen und Spalten des Elektrodengitters,
beeinflussen die geeigneten Größenordnungen der Einzelelemente. In nachfolgender Tabelle
sind diese Größenangaben verallgemeinert als Vielfaches der räumlichen Periodenlänge
L des Elektrodengitters eines Flächensensors dargestellt.
[0151] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal mindestens zwei Einzelelemente oder
aktive Bereiche umfasst deren Breite zwischen 0,2 L und 4 L beträgt und/oder deren
Länge zwischen 1,2 L und 8 L beträgt, wobei L bevorzugt die räumlichen Periodenlänge
eines Elektrodengitters eines Flächensensors kennzeichnet.
[0152] Die Erfindung ist auf die angegebenen Parameter in der untenstehenden Tabelle nicht
beschränkt.
|
inaktive Elemente |
aktive Elemente |
|
Minimum |
Maximum |
Minimum |
Maximum |
Breite eines elektrisch leitfähigen Einzelelements |
-> 0 |
< 0,2*L |
0,2*L |
4*L |
Länge eines elektrisch leitfähigen Einzelelements |
-> 0 |
< 0,8*L |
1,2*L |
8*L |
Abstand zwischen elektrisch leitfähigen Einzelelementen |
10 µm |
unbegrenzt |
10 µm |
unbegrenzt |
Anzahl elektrisch leitfähiger Einzelelemente |
0 |
theoretisch unbegrenzt |
2 |
unbegrenzt |
Fläche eines elektrisch leitfähigen Einzelelements |
-> 0 |
< 0,4*L2 |
0,5*L2 |
30*L2 |
[0153] Die Gesamtfläche der elektrisch leitfähigen Struktur beträgt bevorzugt mindestens
1*L
2 und ist nach oben durch die Größe des Touchscreens bzw. Berührungsbildschirms begrenzt.
[0154] Im Folgenden soll die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter illustriert
werden.
[0155] In einer speziellen Ausführungsform kann ein kapazitiver Berührungsbildschirm in
einem Endgerät zur kapazitiven Überprüfung eines elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
eingesetzt werden, beispielsweise ein kapazitiver Touchscreen eines Smartphones, Tablets
oder in einem Informations- oder Selbstbedienungsterminal. Banknoten enthalten beispielsweise
häufig Sicherheitsstreifen oder-fäden. Durch Auflegen einer Banknote auf einen kapazitiven
Berührungsbildschirm und die Ausführung einer Geste entlang oder quer zu einem solchen
Sicherheitselement wird ein charakteristisches dynamisches Signal im kapazitiven Berührungsbildschirm
erzeugt, welches mit Hilfe von Software-Algorithmen ausgewertet werden kann.
[0156] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Sicherheitsmerkmal und/oder
eine elektrisch leitfähige Struktur elektrisch leitfähige Doppelelemente. Als Doppelelement
wird bevorzugt eine Kombination aus zwei Einzelelementen bezeichnet. Die beiden Einzelelemente
innerhalb des Doppelelementes weisen einen geringen, vorzugsweise einen minimalen,
Abstand zueinander auf. Insbesondere ist der Abstand der Einzelelemente im Zuge eines
Doppelelementes geringer als die Abstände der übrigen Einzelelemente zueinander. Die
Einzelelemente sind dabei in anderen Worten immer in Paaren gruppiert, wobei jedes
paar von Einzelelementen ein Doppelelement bilden und die jeweiligen Doppelelemente
in einem größeren Abstand zueinander angeordnet sind als die Einzelelemente innerhalb
des Doppelelementes zueinander. So können die Einzelelemente in den jeweiligen Doppelelementen
beispielsweise jeweils 1 mm betragen, während die einzelnen Doppelelemente einen abstand
von bevorzugt 20 mm voneinander aufweisen (ohne darauf beschränkt zu sein). Doppelelemente
erzeugen vorzugsweise ein charakteristisches Signal bzw. Geschwindigkeitsprofil beim
Überstreichen der elektrisch leitfähigen Struktur mittels Eingabeelement auf einem
kapazitiven Berührungsbildschirm. Wie erörtert, erzeugen direkt benachbarte elektrisch
leitfähige Einzelelemente mit minimalem Abstand ("Doppelelemente") ein charakteristisches
Signal. Dies kann für eine bevorzugte Codierung verwendet werden. Dafür ist der Abstand
zwischen Elementpaaren so groß zu wählen, dass diese sich nicht signifikant beeinflussen
(in Abhängigkeit der Kontaktfläche des Eingabemittels beim Wischen/Überstreichen).
Die Codierung ergibt sich aus dem Vorhandensein / Nichtvorhandensein der elektrisch
leitfähigen Einzelelemente. Dabei können die Doppelelemente in vier Zuständen vorliegen:
00, 01, 10, 11. Das Kalibrierelement (insbesondere das kalibrierelementspezifische
Signal) in den Mustern kann sich dabei bevorzugt von den Doppelelementen (insbesondere
von den erzeugten Signalen der Doppelelemente) unterscheiden.
[0157] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die elektrisch leitfähigen Einzelelemente
bevorzugt als Buchstaben bzw. Schriftzüge ausgestaltet, die unter anderem im Zusammenspiel
ein Wort ergeben können. Auch für Buchstaben, Wörter und Schriftzüge gelten die oben
beschriebenen Designregeln für aktive und inaktive elektrisch leitfähige Elemente.
Der Freiraum zwischen den Wörtern kann dabei vorzugsweise als Kalibrierelement anzusehen.
[0158] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Kalibrierelement entlang einer Vorzugsrichtung benachbarten Einzelelemente
einen ersten Abstand zu dem Kalibrierelement aufweisen, wobei das Kalibrierelement
als ein Doppelelement ausgestaltet ist, welches zwei mit einem zweiten Abstand voneinander
beabstandete Einzelelemente umfasst, wobei der erste Abstand im Wert größer als der
zweite Abstand ist.
[0159] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswertung des während der Eingabe auf dem Flächensensor detektierten charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signales eine Erkennung des ersten Abstandes umfasst.
Es hat sich gezeigt, dass in Bezug auf Gestaltung des Kalibrierelementes eine Vielzahl
von Möglichkeiten besteht. Es ist zum Beispiel möglich, Freiräume als Kalibrierelemente
oder eben Doppelelemente als Kalibrierelemente zu verwenden (siehe Fig. 5a). Ein Doppelelement
lässt sich besonders gut vom Rest des Signals unterscheiden, so dass das Kalibrierelement
besonders leicht erkannt werden kann.
[0160] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass im Zuge der Auswertung des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen
Signales den elektrisch leitfähigen Bereichen und den elektrisch nicht-leitfähigen
Bereichen jeweils Binärzahlen zugeordnet werden, sodass eine codierte Information
aus dem Sicherheitsmerkmal detektiert wird (vgl. auch Fig. 3b). Mit Hilfe der Binärzahlen
können neben der Verifikation eines Objekts auch verschlüsselte Informationen ausgelesen
werden. Dies ermöglicht eine vorteilhaft hohe Fälschungssicherheit.
[0161] Da das Kalibrierungselement die mögliche Abschnittslänge eines Musters erhöht, welches
in dem Sicherheitselement enthalten ist, sind auch größere Verschlüsselungen möglich.
Insbesondere kann ein binäres System zur effizienten Darstellung und Verarbeitung
von Informationen verwendet werden, so dass das Auslesen und Interpretieren der binären
Kodierung keine großen Ressourcen für eine Datenverarbeitungseinheit und einen Algorithmus
erfordert.
[0162] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Sicherheitsmerkmal bevorzugt
einen Ausschnitt einer elektrisch leitfähige Struktur mit einem Muster, das eine Abschnittslänge
aufweist. Das Muster besteht dabei bevorzugt aus einer definierten Anzahl leitfähiger
Blöcke bzw. elektrisch leitfähiger Einzelelemente mit definierter Länge (kann sich
von Block zu Block unterscheiden). So kann das Muster zum Beispiel zwei leitfähige
Blöcke umfassen. Nach einem der Blöcke kann dabei ein definierter Abstand vorliegen,
welcher bevorzugt als ein Kalibrierelement dienen kann. Weiterhin bevorzugt ist jeder
der leitfähigen Blöcke an verschiedenen Positionen mehrfach unterbrochen, wodurch
aus einem Block mehrere elektrisch leitfähige Einzelelemente erhalten werden (vgl.
Fig. 3c und Fig.3d). Die im Muster umfassten Blöcke liegen vorzugsweise mit einen
Abstand von 5 mm Länge voneinander entfernt vor. Vorzugsweise ist dieser Abstand von
der Länge eines Freiraums, welcher als Kalibrierelement dient, zu unterscheiden (kleiner
oder größer). Die Blöcke können dabei an einer vordefinierten Positionen unterbrochen
werden, sodass mehrere elektrisch leitfähige Einzelelemente einen Block ergeben. Es
ist auch möglich, dass die Blöcke zwei Unterbrechungen mit unterschiedlichen Positionen
aufweisen, wobei der Abstand der beiden Unterbrechungen mindestens 10 mm betragen
sollte.
[0163] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswertung des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signales
eine Ermittlung von einer Kontaktfläche des Eingabemittels und dem Sicherheitsmerkmal
umfasst, indem die kalibrierelementspezifische Signalfolge in eine Relation mit der
definierten Form, Größe und oder Länge des Kalibrierelementes gesetzt wird, wobei
die Kontaktfläche bevorzugt als eine kreisförmige Fläche angenommen wird. Durch die
Ermittlung von einer Kontaktfläche des Eingabemittels können verbesserte Auswertungen
hinsichtlich des Verifizierens des Sicherheitsmerkmals erhalten werden. Wenn das Eingabemittel
bevorzugt mit dem Kalibrierelement in Kontakt kommt, zeigt das Signal vorzugsweise
einen ersten Geschwindigkeitssprung. Im weiteren Verlauf des Überstreichens nimmt
die Geschwindigkeit vorzugsweise ab und erreicht ihr Minimum, wenn sich das Eingabemittel
bevorzugt mittig über dem Kalibrierelement befindet. Wenn das Eingabemittel bevorzugt
das Kalibrierelement vollständig verlässt, tritt wieder ein Geschwindigkeitssprung
auf. Aus dem Abstand zwischen den beiden Geschwindigkeitssprüngen
Δνmαx und der bekannten Länge des Kalibrierelementes
LK kann bevorzugt der Durchmesser der Kontaktfläche 2r des Eingabemittels bestimmt werden
(vgl. Fig. 6a).

[0164] Dem durchschnittlichen Fachmann ist bekannt, dass die kreisförmige Kontaktfläche
des Eingabemittels eine gute Näherung an die Realität darstellt. Für genauere Betrachtungen
sind elliptische Kontaktflächen oder weitere Formen in Betracht zu ziehen.
[0165] Bevorzugt erfolgt die Auswertung anhand des Geschwindigkeitsprofils des zeitabhängigen
Signals. Zu jedem Touchpunkt ist in üblichen Endgeräten mit kapazitivem Berührungsbildschirmen
ein Zeitstempel verfügbar und kann für die Auswertung des Signalverlaufs in der Software
verwendet werden. Aus den xy-Koordinaten und den Zeitstempeln des aktuell betrachteten
Touch-Events sowie des vorangegangen Touch-Events kann zu jedem Touch-Event eine Geschwindigkeit
berechnet werden. Insbesondere verursachen Kanten und/oder Unterbrechungen in der
elektrisch leitfähigen Struktur bzw. dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
beim Ausführen einer Streichgeste mit Hilfe eines Eingabemittels Sprünge im zeitabhängigen
Signal und somit werden auch Veränderungen im Geschwindigkeitsprofil detektierbar.
Aus diesem Geschwindigkeitsprofil können Rückschlüsse auf die Form, Umrisse, innere
Strukturierung und/oder Kontur der elektrisch leitfähigen Struktur gezogen werden
und somit elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmale erkannt, authentifiziert, verifiziert,
überprüft oder unterschieden werden.
[0166] Insbesondere korrelieren die Sprünge im zeitabhängigen Signal mit Kanten in einer
elektrisch leitfähigen Struktur bzw. Sicherheitsmerkmal, d.h. bevorzugt an Übergängen
zwischen leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen. Eine derartige Erkennung ist
sowohl besonders schnell als auch zuverlässig. Außerdem ist eine solche Erkennung
besonders manipulationssicher. Es ist praktisch unmöglich ein solches Signal ohne
Vorliegen des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals zu erzeugen. Es kann somit
eindeutig nachgewiesen werden, dass das Sicherheitsmerkmal bzw. das Dokument (oder
Objekt) inkl. Sicherheitsmerkmal zum Zeitpunkt der Eingabe auf dem Berührungsbildschirm
vorlag. Dieser Beweis der Gegenwart eines Gegenstandes ("proof of presence") hat viele
verschiedene Anwendungsgebiete.
[0167] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Verifikation des Objektes eine Unterscheidung, Kontrolle, kapazitive Erkennung
und/oder Authentifizierung umfasst.
[0168] Die Begriffe "Unterscheidung", "Kontrolle", "kapazitive Erkennung" und "Authentifizierung"
stehen teilweise als Synonym füreinander und umfassen den gleichen und/oder einen
ähnlichen Begriffsinhalt. Im Sinne der Erfindung ermöglicht die Verifikation unter
anderem bevorzugt eine "Unterscheidung" zwischen verschiedenen Sicherheitsmerkmalen,
welche wiederum eine "Unterscheidung" zwischen den Objekten ermöglicht, an denen die
Sicherheitsmerkmale appliziert sind. Die Authentifizierung eines Sicherheitsmerkmals
ist hingegen bevorzugt die Überprüfung auf Echtheit eines solchen Merkmals. Ein solches
Anwendungsbeispiel ist beispielsweise bei der Überprüfung von Geldscheinen in Bezug
auf Fälschungen von hoher Relevanz sein.
[0169] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Auflegen des Objekts auf den Flächensensor das Eingabemittel auf dem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal platziert wird und bevorzugt damit das Objekt
auf den Flächensensor gedrückt gehalten wird, wobei eine dynamische Eingabe dadurch
erfolgt, dass das Objekt zwischen Eingabemittel und kapazitiven Flächensensor hindurchgezogen
wird. Die beschriebene Alternative generiert das zeitabhängige Signal (genau wie die
bisher beschriebenen Ausführungsformen) durch eine Relativbewegung zwischen einem
Eingabemittel und dem Sicherheitsmerkmal. Im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsformen
wird die Relativbewegung durch das "Hindurchziehen" des Sicherheitsmerkmals bewirkt,
während das Eingabemittel im Wesentlichen örtlich fixiert ist. Das zeitabhängige Signal,
welches in diesem Fall auf dem kapazitiven Berührungsbildschirm erzeugt wird, ist
im Wesentlichen durch Touch-Events gekennzeichnet, die sich oszillierend um die Position
des Eingabemittels auf dem kapazitiven Flächensensor bewegen und diese Bewegung ein
spezifisches Geschwindigkeitsprofil aufweist.
[0170] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswertung des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signales
über Algorithmen des maschinellen Lernens erfolgt.
[0171] Es versteht sich, dass Algorithmen des maschinellen Lernens bzw. Machine Learning
Algorithmen ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz (
Artificial Intelligence) sind. Die Nutzung von künstlicher Intelligenz (kurz: KI) zur Analyse von Daten führt
zu bedeutenden Vorteilen gegenüber einer Analyse durch herkömmliche (computerimplementierte)
Verfahren und/oder auch gegenüber einer manuellen Analyse durch einen menschlichen
Beobachter. So kann eine KI vorteilhaft überaus große Datenmengen in einer sehr kurzen
Zeit automatisiert analysieren. Ferner können die Algorithmen der künstlichen Intelligenz
Muster und/oder Merkmale in einer Datenmenge erkennen, die von einem Menschen oder
herkömmlichen Algorithmen nicht erkannt werden. Dies führt insbesondere dazu, dass
die Kl eintretende Ereignisse frühzeitig und insbesondere auch schon kleinste Abweichungen
im charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signal, die auf eine kalibrierelementspezifische
Signalfolge hindeuten, erkennen können. Machine Learning nutzt dabei mathematische
und statistische Modelle, um aus Datenbeständen zu "lernen". Im Allgemeinen haben
Machine Learning Algorithmen den Vorteil, dass Informationen, die für einen menschlichen
Beobachter zu komplex sind, automatisch aus einem großen Datensatz extrahiert werden
können. Es gibt eine Vielzahl von Machine Learning Algorithmen, die sich im Wesentlichen
in drei unterschiedliche Lernverfahren unterscheiden lassen: Supervised Learning,
Unsupervised Learning und Reinforcement Learning.
[0172] Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäß Verfahren des Supervised Learning für
die Analyse des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signals genutzt.
Beim Supervised Learning Verfahren wird zunächst ein sogenannter Trainingsprozess
durchgeführt. Hierbei werden Trainingsdaten in Form von Eingabedaten zusammen mit
den entsprechenden Zieldaten bereitgestellt. Der Zweck eines Trainings ist allgemein
in Machine Learning Verfahren, Parameter einer Funktion so anzupassen, dass die Funktion
anschließend in der Lage ist, den Zielwert mit hoher Genauigkeit von dem entsprechenden
Eingabewert und/oder Eingangswert zu bestimmen. Die angepasste Funktion wird dann
nach dem Trainingsprozess zur Vorhersage von Zieldaten für zuvor nicht sichtbare Eingabedaten
verwendet. Die Funktion wird dabei durch ein mathematisches und/oder statistisches
Modell beschrieben.
[0173] In einer bevorzugten Ausführungsform wird hierbei die Funktion durch Support Vektor
Machine, Bayes Netze und/oder Entscheidungsbäume ausgestaltet. Besonders bevorzugt
wird die Funktion durch ein künstliches neuronales Netz (Artificial Neural Network
ANN) beschrieben. Hierbei können die künstlichen neuronalen Netze erfindungsgemäß
verschiedene Architekturen aufweisen und bspw. als Deep Feed Forward (DFF) Network,
Recurrent Neural Network (RNN), Deep Convolutional Network (DCN), Deconvolutional
Network (DN), Convolutional Neural Network (CNN), Deep Residual Network (DRN), Boltzmann-Maschine,
Time Delay Neural Networks (TDNNs) ausgebildet sein.
[0174] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die ermittelte Kontaktfläche des Eingabemittels als Eingangswert für die weitere
Auswertung des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signales mittels
Algorithmen des maschinellen Lernens dient. Dies führt insbesondere zu einer genaueren
Signalauswertung des charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen Signals.
[0175] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass der Algorithmus des maschinellen Lernens einen Regressionsalgorithmus zur Detektion
eines Kalibrierelementes, umfassend ein Regressionsmodell, aufweist, wobei das Regressionsmodell
anhand simulierter Touchdaten und/oder berechneter Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungswerte
als Eingabedaten sowie einer Zielposition des Kalibrierelementes auf dem Sicherheitsmerkmal
trainiert wird.
[0176] In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Training der Machine Learning Modelle
zur Erkennung des Kalibrierelements und/oder zur Erkennung bzw. Klassifizierung des
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals unter Verwendung realer Trainingsdaten,
d.h. die Trainingsdaten werden durch Auflegen des Objektes auf dem Touchscreen und
Überstreichen des Sicherheitsmerkmals mittels eines Eingabemittels auf dem Gerät erzeugt
und als Trainingsdaten für das Machine Learning Modell verwendet.
[0177] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Training der Machine Learning
Modelle zur Erkennung des Kalibrierelements und/oder zur Erkennung bzw. Klassifizierung
des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals unter Verwendung simulierter Trainingsdaten.
Bei der Simulation wird das Eingabemittel bzw. die Kontaktfläche des Eingabemittels
gedanklich schrittweise über die elektrisch leitfähige Struktur geführt. Dabei kommt
die Kontaktfläche des Eingabemittels, die in der Regel als kreisförmige Fläche angenommen
wird, nach und nach mit den elektrisch leitfähigen Einzelelementen der elektrisch
leitfähigen Struktur in Kontakt. Sobald die Kontaktfläche des Eingabemittels mit einem
oder mehreren elektrisch leitfähigen Einzelelementen überlappt, wird die resultierende
Fläche und deren Flächenschwerpunkt in Form von x-y-Koordinaten bestimmt. Dies wird
für den gesamten Eingabeweg bzw. die gesamte Bedienspur in einer definierten Schrittweite,
beispielsweise 1 mm, wiederholt. Die Gesamtmenge aller Flächenschwerpunkte repräsentiert
die simulierten Touch-Daten und somit den Verlauf des simulierten Signals. Die Simulation
wird in der Regel mehrfach durchgeführt und dabei Parameter, wie z.B. Start- und Endposition
der Bewegung des Eingabemittels, Geschwindigkeit der Bewegung des Eingabemittels und
weitere Parameter variiert um möglichst realistische Verläufe der simulierten Signale
als Ergebnis der Simulation zur erhalten. Aus den simulierten Touch-Daten werden beispielsweise
Geschwindigkeits- oder Beschleunigungswerte errechnet und für das Training der Machine
Learning Modelle verwendet.
[0178] Vorzugsweise wird beim Training des Regressionsmodells zur Erkennung der Kalibrierelemente
zunächst ein Endloscode als Datei, angeordnet in der dreifachen Abschnittslänge des
Musters, bereitgestellt. Anschließend werden bevorzugt Daten generiert/simuliert,
indem bevorzugt in einer Simulation das Eingabemittel über die elektrisch leitfähige
Struktur ausgehend von verschiedenen Startpunkten im Abstand einer Schrittlänge über
die effektiv nutzbare Länge eines Objektes geführt wird. Die Simulation wird dabei
für weitere Start- und End-Positionen wiederholt, wobei das Eingabemittel immer über
die definierte effektiv nutzbare Länge des Objektes geführt wird. Jeder Datensatz
enthält die simulierten Touch-Daten und einen Zielwert der Position des Kalibrierelements.
Dieser Zielwert wird im vorliegenden Prozessschritt als Eingabewert mit an das Modell
übergeben. Der Zielwert kann beispielsweise der Abstand zwischen der Mitte des Kalibrierelements
und der Start-Position des simulierten Datensatzes sein. Andere Zielwerte sind ebenso
möglich. Ferner werden bevorzugt Geschwindigkeits- und Beschleunigungswerte auf Basis
der simulierten Touchdaten berechnet. In einem letzten Schritt wird das Regressionsmodell
auf Basis der Koordinaten der simulierten Touchdaten und/oder der berechneten Geschwindigkeits-
und/oder Beschleunigungswerte und der Zielposition des Kalibrierelements trainiert.
Dieses Regressionsmodell ist anschließend in der Lage die Position des Kalibrierelements
in realen Touchdaten zu bestimmen.
[0179] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren zur Verifizierung
des Sicherheitsmerkmals dadurch gekennzeichnet, dass der Algorithmus des maschinellen
Lernens einen Klassifikationsalgorithmus, umfassend ein Klassifikationsmodell, aufweist,
wobei das Klassifikationsmodell anhand simulierter Touchdaten und/oder berechneter
Geschwindigkeitsund/oder Beschleunigungswerte als Eingabedaten sowie einer vorbestimmten
Position des Kalibrierelementes auf dem Sicherheitsmerkmal trainiert wird.
[0180] Beim Training des Klassifikationsmodells werden bevorzugt die schon im Zusammenhang
mit dem Regressionsmodell zur Bestimmung/Erkennung des Kalibrierelements simulierten
Daten verwendet. Zunächst wird das simulierte Signal des Sicherheitsmerkmals analysiert,
indem alle elektrisch leitfähigen Elemente gefunden werden, welche nicht als Kalibrierelement
ausgestaltet sind, indem von der nun bekannten Position des Kalibrierelements nach
oben und unten nach weiteren elektrisch leitfähigen Elementen gesucht wird. Anschließend
werden die simulierten Touchdaten rotiert, z.B. indem Anfang und Ende des Signals
verkettet werden und diese Daten rollierend um die Schrittlänge s verschoben werden.
Ggf. werden kleinen Bereiche des Signals am Anfang und/oder Ende überlappend verkettet,
um Start- und Stopp-Effekte zu ignorieren. Dieser Rotier-Vorgang wird n mal wiederholt

[0181] Beispiel: mit L = 70 mm, L
eff = 60 mm und s = 1 mm ergeben sich insgesamt 60 Datensätze bzw. Sets an Touchpunkten
[0182] Auch hier wird die Simulation in der Regel mehrfach durchgeführt und dabei Parameter,
wie z.B. Start- und Endposition der Bewegung des Eingabemittels, Geschwindigkeit der
Bewegung des Eingabemittels und weitere Parameter variiert um möglichst realistische
Verläufe der simulierten Signale als Ergebnis der Simulation zur erhalten.
[0183] Weiterhin werden die extrahierten Signale mit der endgültigen Signallänge bestimmt
und in einem letzten Schritt das selbstlernende Klassifikationsmodell zur Codeerkennung
mit allen generierten extrahierten Signalen trainiert.
[0184] Weiterhin bevorzugt kann die Auswertung des charakteristischen zeit- und wegabhängigen
Signals als zweistufiger Prozess betrachtet werden. Zunächst erkennt das Regressionsmodell
vorzugsweise das Kalibrierungselement und anschließend erkennt oder verifiziert das
Klassifikationsmodell das Sicherheitsmerkmal, wobei das Klassifikationsmodell auf
den Ergebnissen des Regressionsmodelles aufbaut und die ermittelte Position des Kalibrierelements
an das Klassifikationsmodell als Eingangswert übergeben wird.
[0185] In einer bevorzugten Ausführungsform werden zur Decodierung bzw. Erkennung elektrisch
leitfähiger Sicherheitsmerkmale reale Touchsignale vor der Decodierung zunächst vorverarbeitet.
Bei einer bevorzugten Vorverarbeitung des Signals kann es beispielsweise sinnvoll
sein, die ersten und letzten Touchpunkte des Signals nicht mit zu berücksichtigen,
da diese nicht zum sinnvollen Signal beitragen. Zu Beginn und am Ende eines realen
Touchsignals ist die Geschwindigkeit beispielweise immer Null. Diese Daten werden
vorzugsweise ausgefiltert.
[0186] In einer bevorzugten Ausführungsform werden zur Erkennung elektrisch leitfähiger
Sicherheitsmerkmale Auslenkungen, Geschwindigkeitswerte, Beschleunigungswerte, Abstände
von Geschwindigkeitsspitzen und weitere Parameter von realen Touchdaten berechnet.
Diese berechneten Merkmale werden bevorzugt beim Aufruf des Modells zur Erkennung
des Kalibrierelements verwendet. Nach Bestimmung der Position des Kalibrierelements,
beispielsweise des Zentrums des Kalibrierelements, erfolgt die Suche nach Nicht-Kalibrierelementen
im Signal. Anschließend wird das Signal bevorzugt basierend auf der vorhergesagten
Position des Kalibrierelements extrahiert. Dies erfolgt in ähnlicher Art und Weise
wie beim Training des Klassifikationsmodells. Ausgehend vom Kalibrierelement erfolgt
die Suche nach Nicht-Kalibrierelementen nach oben und unten, anschließend wird das
Signal um die Schrittweite s rotiert und dieser Vorgang so oft wiederholt, bis das
gesamte Signal verarbeitet wurde. Die so extrahierten Signale werden an das Decodiermodul
umfassend das Klassifikationsmodell übermittelt und entsprechend erkannt bzw. decodiert.
[0187] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Objekt zur
Durchführung eines Verfahrens gemäß der eingangs genannten Art auf einem Gerät mit
einem kapazitiven Flächensensor, wobei das Objekt ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal
- entlang mindestens einer Vorzugsrichtung einen Ausschnitt einer sich abschnittsweise
wiederholenden Strukturierung mit leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen umfasst,
- mindestens ein Kalibrierelement aufweist,
sodass nach Auflegen des Objektes auf dem kapazitiven Flächensensor und Vornahme einer
dynamischen Eingabe auf dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal mittels eines
Eingabemittels zur Erzeugung eines charakteristischen zeitabhängigen und wegabhängigen
Signals entlang der Vorzugsrichtung das Kalibrierelement detektierbar ist und eine
positionsbezogene Zuordnung zwischen dem Sicherheitsmerkmal und dem charakteristischen
zeitabhängigen und wegabhängigen Signal hergestellt werden kann.
[0188] Die Fachperson erkennt, dass bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile, welche im
Zusammenhang mit dem eingangs beschriebenen Verfahren zur Verifikation eines Objektes
mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal auf einem Gerät mit einem kapazitiven
Flächensensor offenbart wurden, sich gleichermaßen auf das beanspruchte Objekt übertragen.
Ebenso können beschriebene bevorzugte Ausgestaltungen des Objekts, insbesondere dessen
Sicherheitsmerkmal, bevorzugt in dem beanspruchten Verfahren verwendet werden.
[0189] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge ein Muster, umfassend das Kalibrierelement, definieren,
- wobei das Sicherheitsmerkmal mindestens zwei entlang einer Vorzugsrichtung aneinandergereihte
Teilbereiche des Musters umfasst;
- wobei mindestens in einem der Teilbereiche des Musters das Kalibrierelement umfasst
ist.
[0190] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal auf einem elektrisch nicht leitfähigem
Substratmaterial appliziert vorliegt.
[0191] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass das Kalibrierelement ein in einer Form, Größe und/oder Länge vordefinierter leitfähiger
und/oder nicht-leitfähiger Bereich innerhalb des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
ist, sodass bei der Vornahme einer dynamischen Eingabe entlang der Vorzugsrichtung
an einem Beginn eines leitfähigen Bereiches eine vorderseitige Kante und an einem
Ende eines leitfähigen Bereiches eine rückseitige Kante erkannt wird, sodass eine
Länge eines leitfähigen und/oder nichtleitfähigen Bereiches, insbesondere des Kalibrierelementes
detektiert wird, wobei eine Kante ein Übergang zwischen einem leitfähigen Bereich
und einem nicht-leitfähigen Bereich oder umgekehrt ist und die Erkennung von Kanten
anhand eines Geschwindigkeitsprofils des zeitabhängigen und wegabhängigen Signales
unter Berücksichtigung eines zeitabhängigen oder wegabhängigen asymmetrischen Verlaufs
des Geschwindigkeitsprofiles an den Kanten erfolgen kann.
[0192] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal mindestens zwei Einzelelemente umfasst,
die galvanisch voneinander getrennt sind, wobei bei Vornahme einer dynamischen Eingabe
auf dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal Anfangs- und/oder Endbereiche der
Einzelelemente oder Unterbrechungen im leitfähigen Sicherheitsmerkmal als Kanten detektierbar
sind, wobei das Kalibrierelement aus einem oder mehreren Einzelelementen definierter
Größe und/oder Länge ausgestaltet ist, wobei sich das Kalibrierelement hinsichtlich
der Größe und/oder der Länge von den übrigen Einzelelementen unterscheidet.
[0193] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Kalibrierelement entlang einer Vorzugsrichtung benachbarten Einzelelemente
einen ersten Abstand zu dem Kalibrierelement aufweisen, wobei das Kalibrierelement
als ein Doppelelement ausgestaltet ist, welches zwei mit einem zweiten Abstand voneinander
beabstandete Einzelelemente umfasst, wobei der erste Abstand im Wert größer als der
zweite Abstand ist.
[0194] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal mindestens zwei Einzelelemente umfasst,
die galvanisch voneinander getrennt sind, wobei bevorzugt bei Vornahme einer dynamischen
Eingabe auf dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal Anfangs- und/oder Endseiten
der Einzelelemente als Kanten detektierbar sind.
[0195] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass die Strukturierung des Sicherheitsmerkmales durch eine Demetallisierung erfolgt.
[0196] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Objekt dadurch gekennzeichnet,
dass die Demetallisierung ein Abtragen von elektrisch leitfähigen Bereichen, bevorzugt
streifenförmigen Bereichen, mittels eines chemischen Ätzprozesses oder mittels Lasers
umfasst.
[0197] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein System zur
Durchführung eines Verfahrens der oben genannten Art umfassend
- a. ein Objekt gemäß der Erfindung oder bevorzugten Ausführungsformen davon
- b. ein Gerät mit einem kapazitiven Flächensensor
dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt ein elektrisch leitfähiges Sicherheitsmerkmal
umfasst, welches derart ausgestaltet ist, dass nach Auflegen des Objektes auf dem
kapazitiven Flächensensor und Vornahme einer dynamischen Eingabe auf dem elektrisch
leitfähigen Sicherheitsmerkmal mittels eines Eingabemittels zur Erzeugung eines charakteristischen
zeitabhängigen Signals eine Auswertung des während der Eingabe auf dem Flächensensor
detektierten zeitabhängigen Signales erfolgen kann, wobei die Auswertung eine Erkennung
von mindestens einem Kalibrierelement innerhalb des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
umfasst, wobei das charakteristische zeitabhängigen und wegabhängige Signal eine kalibrierelementspezifischen
Signalfolge umfasst, die dem Kalibrierelement zugeordnet ist.
[0198] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das System dadurch gekennzeichnet,
dass das System eine Datenverarbeitungsvorrichtung aufweist, welche dazu eingerichtet
ist, das erzeugte charakteristische zeitabhängige und wegabhängige Signal auszuwerten,
wobei auf der Datenverarbeitungsvorrichtung bevorzugt eine Software (,app') installiert
vorliegt umfassend Befehle zur Verarbeitung und Auswertung des detektierten Signals,
wobei die Auswertung über einen Algorithmus des maschinellen Lernens erfolgt.
[0199] Im Sinne der Erfindung umfasst eine Datenverarbeitungsvorrichtung vorzugsweise Mittel
zum Erzeugen, Verarbeiten, Speichern, Senden und Empfangen von Daten. Vorzugsweise
ist die Datenverarbeitungseinrichtung gleichbedeutend mit dem Endgerät, das den Flächensensor
umfasst. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform findet ein Teil der Datenverarbeitung
nicht lokal auf dem Gerät, sondern bei einem Cloud-Dienst statt. Dafür werden Daten
oder bereits vorverarbeitete Daten über eine Schnittstelle an einen Cloud-Dienst übermittelt
und nach erfolgter Verarbeitung, z.B. Vorverarbeitung und Decodierung, wird ein Ergebnis
an die Anwendung auf dem lokalen Gerät zurückgesendet. Dieses Ergebnis kann dann eine
bestimmte Aktion auf dem Endgerät auslösen und/oder anzeigen.
[0200] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das System dadurch gekennzeichnet,
dass der Algorithmus des maschinellen Lernens einen Regressionsalgorithmus zur Detektion
eines Kalibrierelementes, umfassend ein Regressionsmodell, aufweist, wobei das Regressionsmodell
anhand simulierter Touchdaten und/oder berechneter Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungswerte
als Eingabedaten sowie einer Zielposition des Kalibrierelementes auf dem Sicherheitsmerkmal
trainiert wird.
[0201] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das System dadurch gekennzeichnet,
dass der Algorithmus des maschinellen Lernens einen Klassifikationsalgorithmus, umfassend
ein Klassifikationsmodell, aufweist, wobei das Klassifikationsmodell anhand simulierter
Touchdaten und/oder berechneter Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungswerte als
Eingabedaten sowie einer vorbestimmten Position des Kalibrierelementes auf dem Sicherheitsmerkmal
als Zieldaten trainiert wird.
[0202] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist System dadurch gekennzeichnet,
dass das den Flächensensor beinhaltenden Gerät das erzeugte Signal als eine Menge
von Touch-Events aufbereitet und bereitstellt und die Software eine Auswertung anhand
der Menge von Touch-Events vornimmt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist System dadurch gekennzeichnet, dass die Software zur Aufbereitung und Auswertung
der Menge von Touch-Events auf einem entfernten Server läuft und die Touch-Daten vom
Gerät über eine Schnittstelle an den Server übermittelt werden.
[0203] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Objektes mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal,
umfassend
- a. Bereitstellung einer elektrisch leitfähigen Struktur umfassend leitfähige und nicht-leitfähige
Bereiche mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster, wobei eine Mehrzahl
von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereiche entlang eines Abschnittes mit einer
Abschnittslänge das Muster, umfassend ein Kalibrierelement, definieren;
- b. Bereitstellung eines Substratmaterials;
- c. Applizieren der elektrisch leitfähigen Struktur auf das Substratmaterial;
- d. Trennen des Substratmaterials in eine Vielzahl von gleich groß ausgestalteten Objekten;
sodass ein Objekt mit einem Sicherheitsmerkmal erhalten wird, welches zwei entlang
einer Vorzugsrichtung aneinandergereihte Teilbereiche des Musters umfasst und mindestens
in einem der Teilbereiche des Musters das Kalibrierelement umfasst ist.
[0204] Das Verfahren zeichnet sich sowohl durch eine hohe Wirtschaftlichkeit als auch die
Bereitstellung von Sicherheitsmerkmalen aus, welche höchsten Anforderungen genügen.
Vorteilhaft können die Sicherheitsmerkmale in Form einer Endlosstruktur vorzugsweise
beispielsweise als Band auf einer Rolle bereitgestellt werden, welche anschließend
auf das Substratmaterial appliziert wird. Eine derartige rollenbasierte Applikation
eignet sich insbesondere für die Produktion bzw. Vervielfältigung im industriellen
Maßstab.
[0205] Erst nach dem Aufbringen der elektrisch leitfähigen Struktur - vorzugsweise von einer
Rolle - erfolgt ein Trennen des Substratmaterials in eine Vielzahl - vorzugsweise
gleich großer-Objekte. Durch die Bereitstellung eines Kalibrierelementes kann vorteilhaft
auf eine Registrierung der Sicherheitsmerkmale mit den Objekten verzichtet werden.
Nicht destotrotz ist es nicht notwendig, dass die charakteristischen Muster - welche
der Verifikation dienen - vollständig und zusammenhängend auf den Objekten aufgebracht
vorliegen. Vielmehr erlaubt die Bereitstellung des erfindungsgemäßen Kalibrierelementes
ebenso eine Auswertung von einem zeit- und wegabhängigen Signal, welches von einem
Muster stammt, dass zerstückelt bzw. in zwei Teilen auf dem Objekt mit voneinander
getrennten Anfangs- und Endbereichen vorliegt.
[0206] Durch ein solches Verfahren kann somit ein Sicherheitsmerkmal auf wirtschaftliche
Weise mit besonders flexiblem Design erhalten werden, welches gleichzeitig höchsten
Sicherheitsanforderungen genügt und somit auch zur Verifikation besonders wertvoller
Objekte (Wertdokumente) etc. eingesetzt werden kann. Das Herstellungsverfahren ist
besonders einfach und effizient in der Anwendung, da es keine detaillierte Positionierung
der leitfähigen Struktur bzw. des Sicherheitsmerkmals erfordert. Das Verfahren kann
besonders einfach in einen bestehenden Fertigungsprozess implementiert werden, da
es nur wenige modifizierte Designregeln für ein Sicherheitsmerkmal oder eine elektrisch
leitfähige Struktur erfordert. Es sind keine umfangreichen Modifikationen an bestehenden
Anlagen oder Änderungen im Betriebs/Prozessablauf erforderlich. Stattdessen kann eine
Integration in bewährte Industrieprozesse - beispielsweise in Druck- und Produktionsverfahren
für Banknoten - erfolgen.
[0207] Eine Fachperson erkennt, dass bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile, welche im
Zusammenhang mit dem eingangs beschriebenen Verfahren zur Verifikation eines Objektes
mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal auf einem Gerät mit einem kapazitiven
Flächensensor offenbart wurden, sich gleichermaßen auf das beanspruchte Verfahren
zur Herstellung eines Sicherheitsmerkmals übertragen und umgekehrt.
FIGUREN
[0208] Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert werden, ohne auf
diese beschränkt zu sein.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0209]
- Fig. 1a - b
- Illustration einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens unter Verwendung eines
bevorzugten Objektes, beispielsweise eines Wertdokumentes, und eines Smartphones
- Fig. 2
- Darstellung eines Objektes umfassend ein Sicherheitsmerkmal ohne ein bevorzugtes Kalibrierelement
- Fig. 3a - d
- Darstellung bevorzugter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Objekts mit einem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal sowie insbesondere die Möglichkeit der Erzeugung
eines Binärcodes
- Fig. 4a - b
- Darstellung bevorzugter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Objekts mit einem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal, wobei das Sicherheitsmerkmal verschiedene
Breiten aufweisen kann
- Fig. 5a - b
- Darstellung bevorzugter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Objekts mit einem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal umfassend Doppelelemente
- Fig. 6a - b
- Darstellung bevorzugter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Objekts mit einem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal zur Bestimmung des Durchmessers eines Eingabemittels
- Fig. 7a - b
- Darstellung bevorzugter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Objekts mit einem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal umfassend ein als Doppelelement ausgestaltetes
Kalibrierelement
- Fig. 8a - b
- Darstellung bevorzugter Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Objekts mit einem
elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal, welches als Schriftzug ausgestaltet ist
- Fig. 9
- Schematische Darstellung eines Herstellungsverfahrens bevorzugter Banknoten mit einem
Sicherheitsmerkmal
Detaillierte Beschreibung der Figuren
[0210] Fig.1a zeigt ein bevorzugtes Objekt
10, vorzugsweise ein Wertdokument, mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Zudem umfasst das bevorzugte Objekt
10 ein Substratmaterial
12. Das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal
13 weist bevorzugt entlang mindestens einer Vorzugsrichtung einen Ausschnitt einer elektrisch
leitfähigen Struktur
14 von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen mit einem sich abschnittsweise wiederholenden
Muster
15 auf. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nichtleitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist.
[0211] Entlang der Vorzugsrichtung ist das Sicherheitsmerkmal
13 über die gesamte Länge
40 des Objektes
10 aufgebracht. Es hat sich dabei gezeigt, dass die Randbereiche des Objektes
10 keinen technischen Beitrag zur Verifikation des Objektes
10 bzw. des Sicherheitsmerkmals
13 leisten, sodass die effektiv nutzbare Länge
42 des Objektes
10 kleiner als die gesamte Ausdehnung
40 des Objektes
10 ist. Das bevorzugte Sicherheitsmerkmal
13 weist insbesondere entlang der Vorzugsrichtung ein vollständig ausgestaltetes Muster
15 und an diesem aneinandergereiht einen weiteren Teilbereich des Musters
15 auf, wobei der aneinandergereihte Teilbereich des Musters
15 ebenfalls das Kalibrierelement
18 umfasst. Das vollständig ausgestaltete Muster
15 sowie das aneinandergereihte Teilmuster sind hingegen teilweise im nicht effektiv
nutzbaren Randbereich des Objekts
10 angeordnet.
[0212] Darüber hinaus ist ein leitfähiger Bereich der Strukturierung
14 bzw. des Sicherheitsmerkmals
13 bevorzugt als ein aktives oder ein inaktives elektrisch leitfähiges Einzelelement
(16, 17) ausgebildet. Aktive Elemente
16 sind dabei Elemente, die so gestaltet sind, dass sie beim Überstreichen des Sicherheitsmerkmals
13 mit einem Eingabemittel
30 dazu geeignet sind, ein charakteristisches Signal auf einem kapazitiven Flächensensor
20 zu erzeugen. Solche Elemente
16 weisen eine gewisse Mindestgröße auf. Inaktive Elemente
17 sind hingegen nicht detektierbar, d.h. sie sind so klein, dass sie kein charakteristisches
Signal auf einem kapazitiven Flächensensor
20 erzeugen bzw. sich das erzeugbare Signal nicht ausreichend von einem Signal, welches
nur durch die Eingabe mittels Eingabemittel
30 ohne Kombination mit elektrisch leitfähigem Element erzeugbar ist, unterscheidet.
Weiterhin ist das Kalibrierelement
18 bevorzugt ein in einer Größe und Länge
19 vordefinierter leitfähiger Bereich innerhalb des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
13. Das Kalibrierelement
18 unterscheidet sich bevorzugt hinsichtlich der Größe und/oder der Länge
19 von den übrigen im Sicherheitsmerkmal
13 umfassten Einzelelementen
16.
[0213] Fig. 1b zeigt die in
Fig.1a dargestellte Ausführungsform des bevorzugten Objekts
10, wobei dieses auf einem kapazitiven Berührungsbildschirm
20 eines Endgerätes
22 aufgelegt vorliegt.
[0214] Weiterhin ist ein Eingabemittel
30 dargestellt, mit welchem eine Geste
32 entlang des Sicherheitsmerkmals
13 ausgeführt wird. Die Vornahme der Geste
32 auf dem Objekt
20 und dem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 mittels des Eingabemittels
30 erzeugt bevorzugt ein charakteristisches zeitabhängiges und wegabhängiges Signal
auf dem Flächensensor
20. Dieses wird während der Eingabe auf dem Flächensensor
20 detektiert und ausgewertet, wobei die Auswertung eine Erkennung von mindestens einem
Kalibrierelement
18 innerhalb des elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmals
13 umfasst. Bevorzugt erfolgt die Auswertung anhand eines Geschwindigkeitsprofils des
zeitabhängigen und wegabhängigen Signales.
[0215] Das elektrisch leitfähige Sicherheitsmerkmal
13 weist bevorzugt entlang mindestens einer Vorzugsrichtung einen Ausschnitt einer elektrisch
leitfähigen Struktur
14 von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen mit einem sich abschnittsweise wiederholenden
Muster
15 auf. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines
Abschnittes mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. In dieser und weiteren Figuren sind die elektrisch leitfähigen Bereiche
eines vollständigen Abschnitts mit schwarzer Füllung dargestellt. Zur Verdeutlichung
sind die elektrisch leitfähigen Bereiche weiterer Abschnitte schraffiert dargestellt.
Diese Art der Darstellung dient lediglich zur Verdeutlichung des Musters
15 und der Abschnittslänge. In Realität unterscheiden sich die elektrisch leitfähigen
Bereiche der weiteren Abschnitte nicht vom Muster
15.
[0216] Die Sicherheitsmerkmale
13 von Banknoten
10 einer Banknoten-Serie unterscheiden sich bevorzugt hinsichtlich des aufgebrachten
(sich wiederholenden) Musters
15. So ist bevorzugt vorgesehen, dass sich bei einer ersten Banknote
10 mit einem ersten Wert ein erstes Sicherheitsmerkmal
13 mit einem ersten (sich wiederholenden) Muster
15 appliziert vorliegt. Während bei einer zweiten Banknote
10 mit einem zweiten Wert ein zweites Sicherheitsmerkmal
13 mit einem zweiten (sich wiederholenden) Muster
15 appliziert vorliegt. Die jeweiligen Muster
15 unterscheiden sich vorzugsweise in der geometrischen Form, der Gestaltung bzw. des
Designs, der Breite, der Länge, der Anzahl der leitfähigen Einzelelemente
16, der Gestaltung von Verbindungen zwischen Elementen
16, des Vorhandenseins von Fenstern, der Position und des Designs von nichtleitfähigen
Elementen oder aber dem Aufweisen von inaktiven leitfähigen Einzelelementen
17 und weiteren Merkmalen. Die Gesamtheit/Summe dieser Merkmale erzeugt ein charakteristisches
Signal auf einem kapazitiven Flächensensor
20, wenn das Objekt
10 oder die Banknote
10 mit dem kapazitiven Flächensensor
20 in Kontakt gebracht wird und mit Hilfe eines Eingabemittels
30 eine Geste
32 entlang des Sicherheitsmerkmals
13 ausgeführt wird.
[0217] Die zugrunde liegende Technologie beruht bevorzugt darauf, mit Hilfe eines Eingabemittels
30, z.B. mit dem Finger, über die elektrisch leitfähige Struktur
14 bzw. das Sicherheitsmerkmal
13 zu wischen, während das Objekt
10 auf dem kapazitiven Touchscreen
20 aufliegt. Da es für einen Nutzer nicht möglich ist exakt von Anfang bis Ende entlang
der Bedienspur zu wischen und das Eingabemittel
30 selbst einen bestimmten Durchmesser (bspw. die Fingerkuppe) aufweist, ist die nutzbare
Länge
42 des Objektes
10 kleiner als die gesamte Länge
40 des Objektes
10 in Bedienrichtung.
[0218] Fig. 2 zeigt ein Objekt
10 mit einem Sicherheitsmerkmal
13, welches kein bevorzugtes Kalibrierelement
18 umfasst. Für bestimmte Anwendungen werden elektrisch leitfähige Strukturen
14 in Form von Endlos-Strukturen auf ein Substratmaterial
12 bzw. ein Objekt
10 appliziert und bilden ein Sicherheitsmerkmal
13. Unter einer Endlos-Struktur ist bevorzugt eine elektrisch leitfähige Struktur
14 zu verstehen, die über ihre Länge abschnittsweise mehrfach wiederholende Muster
15 aufweist.
[0219] Ein Beispiel ist das Aufbringen von Hologramm-Streifen auf Banknoten
10. Erst nach der Applikation der Hologramm-Streifen wird das Substratmaterial
12 in einzelne Banknoten
10 geschnitten. Die Applikation solcher Hologramm-Streifen oder-Fäden erfolgt in der
Regel nicht in registrierter Position, d.h. die genaue Position eines Abschnittes
auf dem Objekt
10 bzw. der Banknote
10 ist vorab nicht bekannt. Soll ein solcher Streifen nun kapazitiv ausgelesen werden,
indem mit einem Eingabemittel
30 über die elektrisch leitfähige Struktur
14 bzw. das Sicherheitsmerkmals
13 gestrichen wird, während das Objekt
10 bzw. die Banknote
10 auf dem Touchscreen
20 eines Gerätes
22 liegt, ist bei der Signalauswertung nicht ersichtlich, wo genau sich ein bestimmter/detektierbarer
Abschnitt innerhalb des Signals befindet. Jeder beliebige Punkt der elektrisch leitfähigen
Struktur
14 kann im Auslesevorgang der Startpunkt der Wischgeste
32 sein. Folglich muss sichergestellt werden, dass mindestens eine gesamte Wiederholung
des Musters
15 mit einer Abschnittslänge der leitfähigen Struktur
14 entlang einer Vorzugsrichtung auf der effektiv nutzbaren Länge
42 des Objektes
10 aufgebracht vorliegt, damit die leitfähige Struktur
14 als Sicherheitsmerkmal
13 fungieren kann.
[0220] Im Vergleich zu einem erfindungsgemäß ausgestalteten Objekt
10 bzw. Banknote
10 (vgl.
Fig. 1a) steht damit nur eine geringe Länge für eine Codierung zur Verfügung.
[0221] Dies wird am folgenden Beispiel nochmals verdeutlicht:
Die Länge
40 eines Objektes
10 in Bedienrichtung (Swipe-Richtung) ist vorzugsweise die Länge des finalen Produktes
in Swipe-Richtung. Das heißt, diese Länge
40 bezieht sich auf das Endformat des Objektes
10, z.B. der Karte, des Labels, des Sicherheitsdokuments oder der Banknote. Die Länge
40 kann beispielsweise den Wert L = 70 mm (= "Höhe" der Banknote) annehmen.
[0222] Wie schon im Zuge der
Fig. 1 geschildert, ist es für einen Nutzer einerseits nicht möglich, ganz exakt von Anfang
bis Ende entlang einer Bedienspur zu wischen und andererseits weist das Eingabemittel
30 selbst einen bestimmten Durchmesser auf, sodass die nutzbare Länge
42 des Objektes
10 kleiner als die Länge
40 des Endformats des Objekts
10 ist. Im vorliegenden Beispiel weist die nutzbare Länge den Wert L
eff = 60 mm auf (Rand: jeweils 5 mm oben und unten).
[0223] Vorzugsweise bezeichnet die Wiederhollänge des Musters
15 die Länge, die einmal das vollständige Muster
15 umfasst. Dies kann auch als Abschnittslänge bezeichnet werden. Bei den aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren muss sichergestellt sein, dass das Muster
15 mindestens einmal vollständig erfasst werden kann und im Bereich der effektiven Länge
42 umfasst ist. Aus diesem Grunde darf das Muster
15 im vorliegenden Beispiel nur eine maximale Länge von 30 mm aufweisen. Bezogen auf
die gesamte Höhe
40 der Banknote
10 sind in diesem Beispiel somit nur 43% der Länge
40 nutzbar.
[0224] Generell gilt bei der Detektion elektrisch leitfähiger Strukturen
14 mittels Touchscreens
20, dass mit zunehmender zur Verfügung stehender Fläche für ein Muster
15 mehr Informationsgehalt hinterlegt (gespeichert) werden kann. Die Beschränkung auf
nur die Hälfte der effektiven nutzbaren Länge
42 stellt somit eine deutliche Einschränkung der realisierbaren Varianten verschiedener
Codierungen dar.
[0225] Durch eine erfindungsgemäße Anpassung des Designs der elektrisch leitfähigen Struktur
14 können auch größere Muster
15 sicher kapazitiv detektiert werden. Dies wird bevorzugt durch die Einführung eines
Kalibrierelements
18 möglich, wie in Fig. 1 dargestellt. Die Geometrie des Kalibrierelements
18 wird derart gestaltet, dass dieses ein kalibrierspezifisches Signal auf dem Touchscreen
20 erzeugt, wenn mit Hilfe eines Eingabemittels
30 über die leitfähige Struktur
14 gestrichen wird. Alle anderen verwendeten (aktiven) Elemente
16 innerhalb der elektrisch leitfähigen Struktur
14 weichen vom Kalibrierelement
18 ab.
[0226] Damit erhöht sich die mögliche Länge des Musters
15 auf

, wobei
LK die Länge
19 des Kalibrierelements
18 ist. Für unterschiedliche Anforderungen können bspw. Kalibrierelemente
18 eingeführt werden, die unterschiedliche vordefinierte Längen
19 in Bedienrichtung aufweisen. Vorliegend stehen bevorzugt 52 mm Länge des Musters
15 für die Codierung zu Verfügung. Bezogen auf die gesamte Höhe
40 der Banknote
10 sind in diesem Beispiel somit 74% der Länge
40 nutzbar. Es hat sich gezeigt, dass in der bevorzugten erfindungsgemäßen Variante
nicht die gesamte Länge eines Musters
15 auf dem Objekt
10 vorliegen muss. Es reicht aus, wenn ein Teilbereich des Musters
15 auf der effektiv nutzbaren Länge
42 des Objektes
10 vorliegt und ein Kalibrierelement
18 aufweist.
[0227] Fig.3a zeigt ein bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Ein durchgehendes streifenförmiges leitfähiges
Element, z.B. ein Sicherheitsfaden, ist bevorzugt durch schmale Schnitte an bestimmten
Stellen unterbrochen, wodurch eine leitfähige Struktur
14 mit leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen erhalten wird. Insbesondere werden
eine Vielzahl von elektrisch leitfähigen Einzelelementen
16 gleicher Größe sowie ein Kalibrierelement
18 mit einer davon zu unterscheidenden Größe erhalten.
[0228] Damit das bevorzugte Sicherheitsmerkmal
13 über ein Eingabemittel
30 auslesbar ist, sind bevorzugt bestimmte Randbedingungen in Bezug auf die Geometrie
zu beachten. So ist die maximale Größe zweier aufeinander folgender, getrennter, leitfähiger
Einzelelemente
16 bevorzugt 20mm. Zudem sind vorzugsweise die Einzelelemente
16 mindestens 10 mm groß, bzw. zwei Schnitte sind bevorzugt 10mm voneinander entfernt,
damit eine unerwünschte, gleichzeitige Überlappung des Eingabemittels
30 mit drei leitfähigen Einzelelementen
16 verhindert wird. Das Kalibrierelement
18 unterscheidet sich bevorzugt von den übrigen Einzelelementen
16 in der Größe. Dabei bietet es sich im Herstellungsprozess bevorzugt an, den kleinsten
möglichen verbleibenden Block (im Beispiel 10 mm lang) oder den größten möglichen
verbleibenden Block (im Beispiel 20 mm lang) zu wählen. Die jeweils anderen verbleibenden
Blöcke (=leitfähige Elemente
16) weisen entsprechend bevorzugt andere Dimensionen auf.
[0229] Fig. 3b zeigt fünf unterschiedliche bevorzugte Ausführungsformen einer elektrisch leitfähigen
Struktur
14, welche jeweils ein unterschiedliches sich wiederholendes Muster
15 mit einer Abschnittslänge aufweisen. Jedes Muster
15 weist dabei eine Vielzahl von elektrisch leitfähigen Einzelelementen
16 und ein Kalibrierelement
18 auf, welches sich insbesondere in seiner Größe von den übrigen Einzelelementen
16 unterscheidet.
[0230] Es ist weiterhin bevorzugt, dass jedes elektrisch leitfähige Einzelelement
16 für ein Bit steht und zwei Zustände besitzt: vorhanden=1 oder fehlend=0. Ein vorhandenes
leitfähiges Element
16 erzeugt beim Überwischen ein detektierbares Signal auf dem Touchscreen
20, z.B. in Form einer Auslenkung oder einer Geschwindigkeitsänderung oder Kombinationen
daraus. Fehlt das Element, wird an dieser Stelle auch keine Signaländerung erfolgen,
d.h. das Signal folgt der Eingabe durch das Eingabemittel
30 ohne Beeinflussung durch elektrisch leitfähige Elemente
16. Die Größe und/oder Abstände der Einzelelemente
16 sind so zu wählen, dass im Bereich der Kontaktfläche zwischen Eingabemittel
30 und Touchscreen
20 maximal zwei Elemente
16 berührt werden bzw. mit dem Eingabemittel
30 überlappen.
[0231] Die ersten beiden (Nummer 1 und 2) dargestellten bevorzugten elektrisch leitfähigen
Strukturen
14 sowie die fünfte dargestellte (Nummer 5) elektrisch leitfähige Struktur
14 weisen jeweils ein bevorzugtes Muster
15 mit acht Einzelelementen
16 und einem Kalibrierelement
18 auf. Dadurch wird ein Code bereitgestellt, welcher wie folgt lautet "1111111K1" (bei
einem bevorzugten Überstreichen mit einem Eingabemittel
30 von unten nach oben). Die einzelnen aufweisenden Einzelelemente
16 stehen dabei für eine"1", während das Kalibrierelement
18 für ein "K" steht.
[0232] Das Kalibrierelement
18 erzeugt durch die andersgeartete Ausgestaltung ein kalibrierelementspezifisches Signal.
Die dritte (Nummer 3) dargestellte bevorzugte elektrisch leitfähigen Struktur
14 weist ein Muster
15 auf, welches den Binärcode "1101101K0" codiert (bei einem bevorzugten Überstreichen
mit einem Eingabemittel
30 von unten nach oben). Die vierte (Nummer 4) dargestellte bevorzugte elektrisch leitfähige
Struktur
14 weist hingegen ein Muster
15 auf, welches den Binärcode "1001110K1" codiert (bei einem bevorzugten Überstreichen
mit einem Eingabemittel
30 von unten nach oben). Es ist für den durchschnittlichen Fachmann naheliegend, dass
ein Überstreichen von oben nach unten ebenso möglich ist.
[0233] Fig. 3c zeigt ein bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Das Sicherheitsmerkmal
13 umfasst eine elektrisch leitfähige Struktur
14 mit einem Muster
15, das eine Abschnittslänge aufweist. Das Muster
15 besteht dabei bevorzugt aus einer definierten Anzahl leitfähiger Blöcke bzw. elektrisch
leitfähiger Einzelelemente
16 mit definierter Länge (kann sich von Block zu Block unterscheiden). In der vorliegenden
bevorzugten Ausführungsform umfasst das Muster
15 zwei leitfähige Blöcke. Nach einem der Blöcke liegt ein definierter Abstand vor,
welcher bevorzugt als ein Kalibrierelement
18 dient. Weiterhin bevorzugt ist jeder der leitfähigen Blöcke an verschiedenen Positionen
mehrfach (hier: zwei Mal) unterbrochen, wodurch aus einem Block mehrere Einzelelemente
16 erhalten werden.
[0234] Fig. 3d illustriert eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer elektrisch leitfähigen
Struktur
14 bzw. eines Sicherheitsmerkmals
13. Das sich abschnittsweise wiederholende Muster
15 weist entlang einer Abschnittslänge bevorzugt zwei leitfähige Blöcke auf, welche
vorzugsweise mit einem Abstand von 5 mm Länge voneinander entfernt vorliegen. Vorzugsweise
ist dieser Abstand von der Länge eines Freiraums, welcher als Kalibrierelement
18 dient, zu unterscheiden (kleiner oder größer). Die Blöcke können dabei an einer der
dargestellten Positionen 1 - 5 unterbrochen werden, sodass mehrere elektrisch leitfähige
Einzelelemente
16 einen Block ergeben. Es ist auch möglich, dass die Blöcke zwei Unterbrechungen mit
unterschiedlichen Positionen aufweisen, wobei der Abstand der beiden Unterbrechungen
mindestens 10 mm betragen sollte. Der obere dargestellte Block ist zum Beispiel an
den Positionen 1 und 4 unterbrochen. Sind beispielsweise beide Blöcke jeweils kein
oder einmal an einer von fünf möglichen Positionen unterbrochen, ergeben sich insgesamt
36 Möglichkeiten einer Codierung. Werden zusätzlich zwei Unterbrechungen pro Block
in beispielsweise vier möglichen Varianten vorgesehen, ergeben sich insgesamt 10 x
10 = 100 Möglichkeiten einer Codierung
[0235] Fig. 4a zeigt ein weiteres bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Das Sicherheitsmerkmal
13 umfasst einen Ausschnitt einer elektrisch leitfähigen Struktur
14 mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster
15. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. Das Kalibrierelement
18 unterscheidet sich gegenüber den übrigen Einzelelementen
16 in seiner Größe und/oder dem Abstand zum leitfähigen Bereich, benachbart zum Kalibrierelement
18 liegt.
[0236] Fig.4b zeigt verschiedene Ausführungsformen eines Sicherheitsmerkmals
13, wobei die elektrisch leitfähige Struktur
14 des Sicherheitsmerkmals
13 verschiedene Breiten aufweisen kann. Es hat sich gezeigt, dass die Breite der Einzelelemente
16 im Wesentlichen keinen Einfluss auf das erzeugte Signal hat. Das charakteristische
zeitabhängige und wegabhängige Signal ist im Wesentlichen von der Länge der Einzelelemente
16 bzw. der Freiräume (Unterbrechungen) entlang einer Vorzugsrichtung, bevorzugt Bedienrichtung,
abhängig. Vorliegend ist die Bedienrichtung bevorzugt entlang des Sicherheitsmerkmals
13, also von oben nach unten oder von unten nach oben.
[0237] Fig. 5a zeigt ein weiteres bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Das Sicherheitsmerkmal
13 umfasst einen Ausschnitt einer elektrisch leitfähige Struktur
14 mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster
15. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. In diesem Ausführungsbeispiel werden bevorzugt elektrisch leitfähige
Doppelelemente zur Codierung verwendet. Als Doppelelement wird bevorzugt eine Kombination
aus zwei Einzelelementen
16 bezeichnet. Doppelelemente erzeugen vorzugsweise ein charakteristisches Signal bzw.
Geschwindigkeitsprofil beim Überstreichen der elektrisch leitfähigen Struktur
14 mittels Eingabeelement
30 auf einem kapazitiven Berührungsbildschirm
20.
[0238] Als Gedankenmodell kann die Signalerkennung so vorgestellt werden, dass das Signal
am Flächenschwerpunkt der Kontaktfläche des Eingabemittels
30 mit dem Touchscreen
20 erzeugt wird. Liegt nun dazwischen eine elektrisch leitfähige Struktur
14 vor, ergibt sich aus der Überlagerung der Geometrie des einzelnen elektrisch leitfähigen
Elements
16 und der Kontaktfläche des Eingabemittels
30 bevorzugt eine sogenannte resultierende Fläche, deren Flächenschwerpunkt nun den
Signalverlauf bestimmt. Beim Berühren der ersten Hälfte eines Doppelelementes mit
dem Eingabemittel
30 weist das erzeugte Signal bevorzugt einen Sprung in Form einer plötzlichen Geschwindigkeitserhöhung
auf. Dies ist auf die plötzliche resultierende Flächenschwerpunktsverlagerung zurückzuführen.
Beim weiteren Überstreichen mit dem Eingabemittel
30 über die erste Hälfte des Doppelelements sinkt bevorzugt die Geschwindigkeit des
Signals. Beim Übergang auf die zweite Hälfte des Doppelelements werden bevorzugt beide
Hälften des Doppelelements - abhängig vom Abstand der beiden Hälften sowie von der
Kontaktfläche des Eingabemittels
30 - zu einem großen Element "verbunden", d.h. die resultierende Fläche wird aus der
Fläche des Eingabemittels
30 sowie den Flächen der beiden Hälften des Doppelelements gebildet. Daraus folgt ein
erneuter Sprung im Geschwindigkeitsprofil des Signals mit anschließender Verlangsamung.
Die Geschwindigkeit ist bevorzugt nun niedriger als bei einer Hälfte des Doppelelements,
da die resultierende Fläche größer ist. Das Verlassen der ersten Hälfte des Doppelelements
beim weiteren Überstreichen führt zu einer erneuten Flächenschwerpunktverlagerung
auf die Kombination aus der zweiten Hälfte des Doppelelements sowie der Kontaktfläche
des Eingabemittels
30. Dies wird im Signal als dritte Sequenz aus Geschwindigkeitssprung und anschließender
Verlangsamung sichtbar. Anschließend führt das Verlassen der zweiten Hälfte des Doppelelements
bevorzugt erneut zu einem Geschwindigkeitssprung, da nun der resultierende Flächenschwerpunkt
wieder der Kontaktfläche des Eingabemittels
30 mit dem Touchscreen
20 entspricht. Das so entstandene Signal in "Doppel-W-Form" ist vorzugsweise charakteristisch
für Doppelelemente und unterscheidet sich vom restlichen Signalverlauf.
[0239] Fig. 5b zeigt verschiedene Ausführungsformen eines Sicherheitsmerkmals
13 umfassend eine elektrisch leitfähige Struktur
14, wobei die bevorzugten in den elektrisch leitfähigen Strukturen
14 umfassten Muster
15 die in
Fig. 5a erläuterten Doppelelemente umfassen. Wie dargestellt, erzeugen direkt benachbarte
elektrisch leitfähige Einzelelemente
16 mit minimalem Abstand ("Doppelelemente") ein charakteristisches Signal. Dies kann
zur Codierung verwendet werden. Dafür ist der Abstand zwischen Elementpaaren so groß
zu wählen, dass diese sich nicht signifikant beeinflussen (in Abhängigkeit der Kontaktfläche
des Eingabemittels
30 beim Wischen/Überstreichen). Die Codierung ergibt sich aus dem Vorhandensein / Nichtvorhandensein
der elektrisch leitfähigen Einzelelemente
16. Dabei können die Doppelelemente in vier Zuständen vorliegen: 00, 01, 10, 11. Das
Kalibrierelement
18 in den Mustern
15 unterscheidet sich bevorzugt jeweils von den Doppelelementen.
[0240] Fig. 6a zeigt ein weiteres bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Das Sicherheitsmerkmal
13 umfasst einen Ausschnitt einer elektrisch leitfähige Struktur
14 mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster
15. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird ein Kalibrierelement
18 verwendet, welches vorzugsweise sowohl als Referenz des Endlosmusters dient, als
auch bevorzugt zur Bestimmung der Kontaktfläche des Eingabemittels
30 mit dem kapazitiven Berührungsbildschirm
20 verwendet werden kann.
[0241] Bei bekannter Länge des Kalibrierelements
18 und ausreichend Abstand vor und nach dem Kalibrierelement
18 (bezogen auf den Bedienpfad) kann bevorzugt anhand des Signals die Kontaktfläche
bzw. der Durchmesser des Eingabemittels 30 bestimmt werden, wenn bevorzugt eine kreisförmige
Kontaktfläche des Eingabemittels
30 angenommen wird. Kommt das Eingabemittel
30 beim Überstreichen des Sicherheitsmerkmals
13 mit dem Kalibrierelement
18 in Kontakt weist das Signal einen ersten Geschwindigkeitssprung auf. Im weiteren
Verlauf des Überstreichens verringert sich bevorzugt die Geschwindigkeit und hat ihr
Minimum, wenn das Eingabemittel
30 zentriert über dem Kalibrierelement
18 liegt. Beim vollständigen Verlassen des Kalibrierelements
18 kommt es bevorzugt erneut zu einem Geschwindigkeitssprung. Aus dem Abstand zwischen
den beiden Geschwindigkeitssprüngen und der bekannten Länge des Kalibrierelements
18 lässt sich bevorzugt der Durchmesser bzw. der Radius der Kontaktfläche des Eingabemittels
30 ermitteln:

[0242] Dem durchschnittlichen Fachmann ist bekannt, dass die kreisförmige Kontaktfläche
des Eingabemittels
30 eine gute Näherung an die Realität darstellt. Für genauere Betrachtungen sind elliptische
Kontaktflächen oder weitere Formen in Betracht zu ziehen.
[0243] Zusätzlich sind bevorzugt zwei kleinere, informationsgebende Elemente
16 angeordnet, die in Größe und Position in Relation zum Kalibrierelement
18 variieren können.
[0244] Fig. 6b zeigt das bevorzugte Sicherheitsmerkmal in einer Detailansicht mit verschiedenen
Varianten des Musters
15, insbesondere um die Kontaktfläche des Eingabemittels
30 ermitteln zu können.
[0245] Fig. 7a zeigt ein weiteres bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Das Sicherheitsmerkmal
13 umfasst einen Ausschnitt einer elektrisch leitfähige Struktur
14 mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster
15. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird bevorzugt ein elektrisch leitfähiges
Doppelelement als Kalibrierelement
18 verwendet. Als Doppelelement wird bevorzugt eine Kombination aus zwei Einzelelementen
16 bezeichnet, die aber im vorliegenden Ausführungsbeispiel immer gemeinsam verwendet
werden.
[0246] Fig. 7b illustriert eine Detailansicht mehrerer Varianten der in
Fig. 7a dargestellten Ausführungsform. Das Doppelelement wird, wie weiter oben beschrieben
gestaltet (vgl.
Fig. 5a und
Fig. 5b)
, tritt aber in jedem Abschnitt
15 genau einmal auf. Die informationsgebenden elektrisch leitfähigen Einzelelemente
16 werden vor/hinter dem Doppelelement angeordnet und können in Position und Größe im
festgelegten Bereich variieren. Vorzugsweise ist 10mm vor und hinter dem Kalibrierelement
18 ein Freiraum.
[0247] Fig. 8a zeigt ein weiteres bevorzugtes Objekt
10 mit einem elektrisch leitfähigen Sicherheitsmerkmal
13 in Form eines Sicherheitsstreifens. Das Sicherheitsmerkmal
13 umfasst einen Ausschnitt einer elektrisch leitfähige Struktur
14 mit einem sich abschnittsweise wiederholenden Muster
15. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines Abschnittes
mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind die elektrisch leitfähigen Einzelelemente
16 als Buchstaben bzw. Schriftzüge ausgestaltet, die unter anderem im Zusammenspiel
ein Wort ergeben können. Auch für Buchstaben, Wörter und Schriftzüge gelten die in
der Beschreibung genannten Designregeln für aktive und inaktive elektrisch leitfähige
Elemente. Der Freiraum zwischen den Wörtern ist dabei vorzugsweise als Kalibrierelement
18 anzusehen.
[0248] Fig. 8b zeigt eine Detailansicht eines Sicherheitsmerkmals
13 der in
Fig. 8a schon dargestellten Ausführungsform, wobei weitere mögliche bevorzugte Varianten
dargestellt sind. Unter anderem können auch inaktive elektrisch leitfähige Einzelelemente
17 in einem Muster
15 umfasst sein. Im vorliegenden Beispiel sind die einzelnen Ziffern "1 2 3" nicht galvanisch
mit den benachbarten Ziffern verbunden und stellen somit inaktive elektrisch leitfähige
Einzelelemente
17 dar (Fig. 8b Nr. 2). Die einzelnen Buchstaben der Wörter und Buchstabenfolgen "sample",
"writing", "words" und "abc" sind mit den jeweils benachbarten Buchstaben verbunden
und stellen aktive elektrisch leitfähige Bereiche
16 dar. Der Zwischenraum zwischen den Schriftzügen dient im vorliegenden Beispiel als
Kalibrierelement
18.
[0249] Fig. 9 illustriert ein bevorzugtes Herstellungsverfahren für Banknoten
10 mit einem Sicherheitsmerkmal
13. Bei dem bevorzugten Herstellungsverfahren werden elektrisch leitfähige Strukturen
14 in Form von Endlos-Strukturen auf ein Substratmaterial
12 appliziert und bilden ein Sicherheitsmerkmal
13. Unter einer Endlos-Struktur ist bevorzugt eine elektrisch leitfähige Struktur
14 zu verstehen, die über ihre Länge abschnittsweise mehrfach wiederholende Muster
15 aufweist. Eine Mehrzahl von leitfähigen und nicht-leitfähigen Bereichen entlang eines
Abschnittes mit einer Abschnittslänge bilden dabei das Muster
15, in welchem insbesondere ein Kalibrierelement
18 umfasst ist. Darüber hinaus sind die leitfähigen Bereiche der Strukturierung
14 bzw. des Sicherheitsmerkmals
13 bevorzugt als aktive oder inaktive elektrisch leitfähige Einzelelemente (
16, 17) ausgebildet. Bei der bevorzugten Herstellung und Applikation des Sicherheitsmerkmals
13 auf Banknoten
10 wird nach Applikation einer elektrisch leitfähigen Struktur
14 bevorzugt das Substratmaterial
12 in einzelne Banknoten
10 geschnitten. Die Applikation solcher Sicherheitsmerkmale
13 erfolgt bevorzugt nicht in registrierter Position, d.h. die genaue Position eines
Abschnittes auf der Banknote
10 ist vorab nicht bekannt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0250]
- 10
- Objekt, beispielsweise Dokument oder eine Banknote
- 12
- Substratmaterial
- 13
- Sicherheitsmerkmal
- 14
- elektrisch leitfähige Struktur
- 15
- Muster
- 16
- elektrisch leitfähiges Element
- 17
- elektrisch leitfähiges, inaktives Element
- 18
- Kalibrierelement
- 19
- Länge des Kalibrierelements (18)
- 20
- kapazitiver Berührungsbildschirm bzw. Flächensensor
- 22
- Gerät
- 30
- Eingabemittel (Finger, Stift)
- 32
- dynamische Eingabe bzw. Bedienspur (Geste)
- 40
- Länge des Objektes (10) in Bedienrichtung
- 42
- Nutzbare Länge des Objektes (10) in Bedienrichtung