Stand der Technik
[0001] Es sind Vorrichtungen zum Bewegen eines bewegbaren Möbelteils bekannt, insbesondere
Vorrichtungen, welche z. B. an Führungsmitteln zur geführten Bewegung des beweglichen
Möbelteils oder am dazugehörigen Möbel befestigt sind. Die bekannten Vorrichtungen
umfassen in der Regel einen Kraftspeicher, mit dem das bewegbare Möbelteil eine Unterstützung
erfährt bei einer Öffnungs- und/oder Schließbewegung relativ zum Möbelkorpus. Zum
Ausstoßen des Möbelteils aus einer Schließstellung in die Öffnungsrichtung erfolgt
zunächst ein Auslösen der Vorrichtung aus einer Bereitschaftsstellung bei geladenen
Kraftspeicher, um den Kraftspeicher zu Aktivieren.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum mit einem Kraftspeicher
unterstützten Bewegen eines bewegbaren Möbelteils zu verbessern, insbesondere im Hinblick
auf eine sichere Einrichtung einer Bereitschaftsstellung der Vorrichtung.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0004] In den abhängigen Ansprüchen sind zweckmäßige und vorteilhafte Varianten der Erfindung
aufgezeigt.
[0005] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Bewegen eines Möbelteils in eine
Öffnungsrichtung relativ zu einem Möbelkorpus eines Möbels, wobei das Möbelteil über
Führungsmittel in die Öffnungsrichtung und in eine der Öffnungsrichtung entgegengesetzte
Schließrichtung bewegbar ist. Die Vorrichtung ist insbesondere eine Ausstoßvorrichtung
wie eine Schubladen- oder Tür- oder Klappen-Ausstoßvorrichtung mit Touch-Latch-Funktion
für die Schublade oder die Klappe des Möbels. Die Führungsmittel sind vorzugsweise
bekannte Schienenführungen, die als Teil- oder Vollauszug gestaltet sind, oder Klappenbeschläge
oder Türbeschläge. Die Vorrichtung kann mit einer Einzugsautomatik zum gedämpften
kraftunterstützten sanften bzw. weichen Einzug des Möbelteils bzw. der Schublade,
der Türe oder der Klappe oder der Türe in die Schließstellung der Schublade bzw. Klappe
oder Türe funktional gekoppelt sein bzw. diese umfassen.
[0006] Die Vorrichtung weist einen aufladbaren Kraftspeicher und einen Auswerfer auf, der
unter der Wirkung des sich entladenden Kraftspeichers in Öffnungsrichtung antreibbar
ist, wobei der Kraftspeicher im geladenen Zustand verriegelbar ist, so dass mit der
an dem Möbel montierten Vorrichtung nach einer Entriegelung des geladenen Kraftspeichers
das Möbelteil aus einer Schließstellung am Möbelkorpus in die Öffnungsrichtung bewegbar
ist, wobei der Auswerfer mit dem Möbelteil bewegungsgekoppelt ist, wobei mit einer
Bewegung des Auswerfers zurück in die Schließrichtung der Kraftspeicher aufladbar
ist, und wobei ein Synchronisationsorgan der Vorrichtung vorgesehen ist, welches zur
Synchronisation einer Entriegelung des geladenen Kraftspeichers der Vorrichtung mit
einem Synchronisationsorgan einer weiteren am Möbel vorgesehenen entsprechenden Vorrichtung
zum Bewegen des Möbelteils in die Öffnungsrichtung koppelbar ist. Die Synchronisation
bezieht sich insbesondere auf die Touch-Latch-Funktion bei einem vergleichsweise breiten
Möbelteil, an dem zwei in Breitenrichtung beabstandete gleiche Ausstoß-Vorrichtungen
vorhanden sind. Die beiden Vorrichtrungen arbeiten zusammen beim Ausstoßen des Möbelteils,
wobei deren Kraftspeicher zusammen eine sich addierende gesamt wirkende Ausstoßkraft
am Möbelteil bereitstellen. Ein nicht gemeinsames Auslösen der beiden Vorrichtungen
führt dazu, dass lediglich die Kraft eines der beiden Kraftspeicher zum Ausstoßen
wirkt. Insbesondere bei voll beladenen Möbelteilen kann dies bedeuten, dass das Möbelteil
nicht ausgestoßen wird.
[0007] Der Kern der Erfindung liegt darin, dass das Synchronisationsorgan der Vorrichtung
reversibel in die Öffnungsrichtung und in die Schließrichtung verstellbar ist, wobei
nach der Entriegelung des geladenen Kraftspeichers eine Bewegung des Synchronisationsorgans
aus einer Startposition in Öffnungsrichtung in eine Verstellposition erfolgt, so dass
ein Synchronisationselement zur Synchronisation bewegbar ist, wobei für eine Rückstellung
des Synchronisationsorgans in die Startposition Anschlagmittel vorgesehen sind, mit
denen eine Bewegungskopplung in Schließrichtung zwischen dem Auswerfer und dem Synchronisationsorgan
einrichtbar ist, so dass gekoppelt mit der Bewegung des Auswerfers in die Schließrichtung
beim erneuten Laden des Kraftspeichers eine Mitnahme des Synchronisationsorgans aus
der Verstellposition oder aus einer Position zwischen der Verstellposition und der
Startposition in Schließrichtung bis in die Startposition erfolgt.
[0008] Damit wird vorteilhaft durch eine mechanische Anschlagfunktion das Synchronisationsorgan,
wenn dieses nicht bereits in die Startposition gelangt ist, sicher und zwangsgesteuert
in die Startposition zurück gebracht. Dabei bewegt sich der Auswerfer in Schließrichtung
und lädt den Kraftspeicher auf. Dies ist der Fall, wenn das Möbelteil geschlossen
wird. Dabei wird beim Schließen des Möbelteils der Auswerfer ebenfalls z. B. mechanisch
fest gekoppelt vom sich schließenden Möbelteil in Schließrichtung bewegt und dadurch
auch der Kraftspeicher geladen. Vorzugsweise nimmt ein mit dem Auswerfer bewegungsgekoppeltes
Teil der Vorrichtung wie z. B. ein Ausstoßer beim Schließen des Möbelteils das Synchronisationsorgan
etwas mit zum Beispiel bis in die Startposition mit. Es kann auch sein, dass es nur
einer kurzen Mitnahme des Synchronisationsorgans durch die Anschlagmittel bedarf,
wenn am Synchronisationselement eine Zugkraft in Schließrichtung angreift, die dann
ausreicht die restliche Bewegung bis in die Startposition zu bewirken. Damit ist für
die nächste Ausstoßbewegung das Möbelteil geschlossen und der Kraftspeicher ist geladen
und das Synchronisationsorgan befindet sich in seiner für eine Synchronisation notwendigen
Startposition.
[0009] Mit der Erfindung wird insbesondere das Problem gelöst, wonach beispielsweise durch
Bauteiltoleranzen, Materialveränderungen oder durch andere Einflüsse, die Bewegung
des Synchronisationsorgans aus einer Verstellposition zurück in die Startposition
nicht oder nicht vollständig erfolgt, trotz vorhandener Rückzugkraft wie z. B. durch
ein Rückstellelement wie eine Rückzugfeder. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn
durch zu hohe auf die Bewegung des Synchronisationsorgans bremsend oder festhaltend
wirkende Reibungseffekte existieren. Häufig benötigt es nur eine vergleichsweise schwache
Kraft für einen Löseimpuls zum Bewegen z. B. durch die Mitnahme des Auswerfers, um
das Synchronisationsorgan aus seiner z. B. durch Haftreibung bedingte Ruheposition
zu bringen, womit das Synchronisationsorgan in Richtung Startposition gelangt.
[0010] Vorteilhaft ist ein Rückstellelement vorgesehen, das am Synchronisationsorgan angreift
und eine Rückstellkraft bereitstellt, um das Synchronisationsorgan in die Startposition
zu bringen. Ein Rückstellelement stellt eine vorzugsweise dauerhaft eingerichtete
Rückstellkraft in Richtung der Startposition am Synchronisationsorgan bereit. Das
Rückstellelement ist vorzugsweise ein Rückstell-Kraftspeicher bzw. ein Zugkraftelement
wie eine Zugfeder zum Beispiel eine Schraubenfeder, die vorgespannt bzw. in Schließrichtung
ziehend am Synchronisationsorgan angreift. Da die Rückstellkraft gegenüber dem Kraftspeicher
für die Ausstoßbewegung des Möbelteils vergleichsweise schwach ausgelegt ist, da diese
beim Ausstoßvorgang vom Kraftspeicher zum Ausstoßen des Möbelteils überwunden werden
muss und daher möglichst eine geringe Kraftkomponente gegen die Ausstoßkraft bilden
soll, kann es regelmäßig oder spontan dazu kommen, dass die Rückstellkraft aufgrund
von z. B. Reibungskräften am Synchronisationsorgan nicht ausreicht bzw. nicht immer
ausreicht, das Synchronisationsorgan in die Startposition zurückzuziehen. Daher wird
mit den Anschlagmitteln spätestens beim Bewegen des Möbelteils und damit des Auswerfers
in Schließrichtung das Synchronisationsorgan zwangsweise in die Startposition gebracht.
Häufig wirkt nach einem ersten Druckimpuls vom z. B. Auswerfer auf das Synchronisationsorgan
mittels der Anschlagmittel, womit insbesondere Haftreibungseffekte überwunden werden,
derart, dass dann die bereitgestellte Rückstellkraft des Rückstellelement ausreicht,
das Synchronisationsorgan allein durch die Wirkung des Rückstellelements bis in die
Startposition zu bewegen. Andernfalls wirken die Anschlagmittel entsprechend, z. B.
auch wenn währenddessen wieder zu hohe Reibwiderstände sich bremsend auf die Bewegung
des Synchronisationsorgans in die Startposition auswirken sollten.
[0011] Vorzugsweise ist eine permanente Verbindung zwischen dem Rückstellelement und dem
Synchronisationsorgan eingerichtet. Damit wirkt neben den Anschlagmitteln beim Schließen
des Möbelteils auch das Rückstellelement, um das Synchronisationsorgan in die Startposition
zu bringen. Es ist zum Beispiel eine Überlagerung der wirksamen Rückstellkräfte auf
das Synchronisationsorgan möglich.
[0012] Vorteilhafterweise ist das Rückstellelement ausgebildet, eine Zugkraft in Schließrichtung
auf das Synchronisationsorgan aufzubringen. Damit ist eine sichere Kraftaufbringung
zur Rückstellung des Synchronisationsorgans möglich zum Beispiel mit einer leicht
vorgespannten Schrauben-Zugfeder. Das Niveau der Zugkraft ist geringer, bevorzugt
um ein Mehrfaches geringer als das Niveau der in Öffnungsrichtung wirkenden Ausstoßkraft
des Kraftspeichers. Vorzugsweise wirkt die Zugkraft dauerhaft in Schließrichtung am
Synchronisationsorgan.
[0013] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Anschlagmittel eine Anschlagfläche
am Synchronisationsorgan umfassen, die mit einer Gegen-Anschlagfläche in Anlage kommt,
wenn sich der Auswerfer in Schließrichtung bewegt. Mit aufeinander passend abgestimmten
Anschlagflächen kann eine flächige Anlage zur mechanisch gekoppelten bzw. sicheren
Mitnahme des Synchronisationsorgans in Schließrichtung ermöglicht werden, beim Laden
des Kraftspeichers. Vorzugsweise stehen Anschlagfläche und Gegen-Anschlagfläche senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Synchronisationsorgans.
[0014] Es ist überdies von Vorteil, dass die Anschlagmittel einen an einer Außenkontur eines
mit dem Auswerfer koppelbaren Bewegungselements vorstehenden Vorsprung aufweisen.
Ein Vorsprung ist einfach und platzsparend ausbildbar. Der Vorsprung weist z. B. eine
Anschlagfläche auf, die quer und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Synchronisationsorgans
steht.
[0015] Eine vorteilhafte Modifikation der Erfindung liegt darin, dass der Kraftspeicher
an einem Ausstoßer angreift, der in Schließrichtung und Öffnungsrichtung verschieblich
ist und welcher nach der Entriegelung des geladenen Kraftspeichers den Auswerfer in
Öffnungsrichtung mitnimmt. Damit erfolgt die Bewegung des Ausstoßers gemäß der zum
Aufladen und zum Entladen des Kraftspeichers notwendigen Weges. Der Auswerfer, ist
demgegenüber über einen größeren Bewegungsweg bewegbar, insbesondere in Öffnungsrichtung,
um das Möbelteil beispielsweise nach dem Entladen des Kraftspeichers weiter in Öffnungsrichtung
zu bringen. Dabei kann am Auswerfer ein eigener Auswerfer-Kraftspeicher angreifen,
zum Beispiel um eine in Öffnungsrichtung am Auswerfer wirkende Zugkraft aufzubringen.
[0016] Der Auswerfer wirkt insbesondere zwischen dem Ausstoßer und dem Möbelteil.
[0017] Vorteilhaft erfolgt eine zumindest zeitweise Bewegungskopplung zwischen dem Ausstoßer
und dem Auswerfer, in Schließrichtung zum Laden des Kraftspeichers und in Öffnungsrichtung
zum kraftunterstützten Ausstoßen des Möbelteils in Öffnungsrichtung.
[0018] Eine andere vorteilhafte Variante ergibt sich, wenn die Anschlagmittel zwischen dem
Ausstoßer und dem Synchronisationsorgan ausgebildet sind. Damit kann die Länge entlang
des Weges in Schließrichtung und/oder der Zeitpunkt des Beginns und der Endes der
wirkenden Anschlagmittel variabel eingerichtet bzw. bestimmt werden.
[0019] In der Regel bzw. bevorzugt weist der Kraftspeicher, also der Kraftspeicher zum Ausstoßen,
eine an der Vorrichtung positionsfeste Lagerstelle und eine an dem Ausstoßer angreifende
Lagerstelle auf. Die zu den Anschlagmitteln am Synchronisationsorgan weiteren Anschlagmittel
sind vorzugsweise am Ausstoßer vorhanden. Vorzugsweise sind die Anschlagmittel am
Ausstoßer an einem Endabschnitt des Ausstoßers vorhanden, welcher der positionsfesten
Lagerstelle des Kraftspeichers zugewandt ist, in Längsrichtung des Ausstoßers bzw.
in Bewegungsrichtung des Ausstoßers betrachtet.
[0020] Alternativ sind Anschlagmittel zwischen dem Auswerfer und dem Synchronisationsorgan
ausgebildet.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Abwandlung ist derart, dass zur Synchronisation ein längliches
Verbindungselement mit dem Synchronisationsorgan derart verbunden ist, dass eine Bewegung
des Synchronisationsorgans in Öffnungsrichtung eine Drehbewegung in eine erste Drehrichtung
des Verbindungselements bewirkt. Die lineare Bewegung des Synchronisationsorgans wird
über ein geeignetes Getriebe in eine Drehbewegung des Verbindungselements überführt.
Das Verbindungselement ist vorzugsweise mit seinen gegenüberliegenden Enden bewegungsgekoppelt
mit jeweils einem der beiden Synchronisationsorgane verbunden. Dabei überbrückt das
Verbindungselement den Abstand der beiden Vorrichtungen am Möbel. Damit wird die vorzugsweise
lineare Bewegung des Synchronisationsorgans, welche das Synchronisationsorgan ausführt,
wenn der Auswerfer sich bewegt, um die Verriegelung des geladenen Kraftspeichers aufzuheben,
sicher über das sich drehende Verbindungselements auf ein entsprechendes Synchronisationsorgan
an der anderen bzw. weiteren und zur Vorrichtung entsprechenden Vorrichtung am Möbelteil
übertragbar. Das Drehen des Verbindungselements führt zu einer linearen Bewegung des
anderen Synchronisationsorgans in Öffnungsrichtung und damit zum zeitgleichen Aufheben
der Verriegelung des anderen Kraftspeichers an der weiteren Vorrichtung. Beide Kraftspeicher
entfalten dann gemeinsam und synchron entsprechend in Öffnungsrichtung ihre Kraftwirkung
auf das Möbelteil. Dadurch wird das Möbelteil sicher unter der addierten Kraftwirkung
beider Kraftspeicher ausgestoßen. Eine Touch-Latch-Auslösung bei Drücken auf das Möbelteil
im Auslöse- bzw. Nahbereich nur einer Vorrichtung, was andernfalls regelmäßig ein
Nicht-Auslösen der weiteren Vorrichtung bzw. ein Nicht-Entriegeln des anderen Kraftspeichers
bedeuten kann, wird ausgeschlossen durch die Synchronbewegungsübertragung mit dem
in sich starren Verbindungselement.
[0022] Eine Bewegung des Synchronisationsorgans in Schließrichtung führt zu einer Drehbewegung
in eine zweite Drehrichtung des Verbindungselements, was z. B. beim Rückstellen des
Synchronisationsorgans in Schließrichtung der Fall ist. Damit wird vorteilhaft auch
die Kraftwirkung der Rückstellelemente bzw. die vom Synchronisationsschieber ausgeführte
Mitnahmebewegung über die Anschlagmittel synchronisiert.
[0023] Von Vorteil ist es, wenn die Vorrichtung eine Touch-Latch-Funktion zur Entriegelung
des geladenen Kraftspeichers aufweist.
[0024] Dies ist eine bewährte und bedienerfreundliche Ausgestaltung. Vorteilhaft sind keine
Griffmittel zum Ziehen außen am Möbelteil für ein Öffnen des Möbelteils notwendig,
da bei einer Touch-Latch-Funktion eine Druckbedienung von außen auf das Möbelteil
ausreichend ist, für das Auslösen und das Entriegeln des Ausstoß-Kraftspeichers und
für das spätere Schließen des Möbels.
[0025] Die Erfindung ist außerdem als Möbel realisiert, mit einem Möbelkorpus und einem
Möbelteil, das über Führungsmittel relativ zum Möbelkorpus bewegbar ist, wobei eine
Vorrichtung nach einem der oben genannten Ausbildungen vorhanden ist.
[0026] Das Möbel ist ein Schubladenmöbel oder ein Möbel mit einer schwenkbaren Klappe oder
Tür, wenn die Führungsmittel als Gelenkmittel ausgebildet sind wie einem Klappenbeschlag
oder einem Türgelenk.
Figurenbeschreibung
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand eines in den Figuren schematisiert
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0028] Im Einzelnen zeigt:
Fig. 1 ein Möbel perspektivisch von schräg oben mit einer Schublade im vollständig
geöffneten Zustand an einem Möbelkorpus mit zwei daran angeordneten erfindungsgemäßen
Vorrichtungen,
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf eine Grundplatte der Vorrichtung
gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein Klinkenbauteil der Vorrichtung
gemäß Fig. 2,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht von schräg unten auf einen Auswerfer der Vorrichtung
gemäß Fig. 2,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Schließstellung
ohne eine Abdeckung,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf die Vorrichtung in Schließstellung
gemäß Fig. 6 mit einem Steuerdeckel,
Fig. 8 einen vergrößerten Ausschnitt A aus Fig. 7,
Fig. 9 die Vorrichtung ohne Abdeckung in einer ersten Öffnungsposition,
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf die Vorrichtung in der ersten
Öffnungsposition gemäß Fig. 9,
Fig. 11 einen vergrößerten Ausschnitt B aus Fig. 10,
Fig. 12 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer zweiten Öffnungsposition,
Fig. 13 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf die Vorrichtung in der zweiten
Öffnungsposition gemäß Fig. 12,
Fig. 14 eine Seitenansicht auf einen Querschnitt der Vorrichtung gemäß Fig. 13,
Fig. 15 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 6,
Fig. 16 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Mitnahmesituation
eines Synchronisationsorgan durch Anschlagmittel und
Fig. 17 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 16.
[0029] Ein Möbel 50 mit einem kastenförmigen Möbelkorpus 51 und einer über Führungsmittel
52 beweglich geführten Schublade 53 ist in Figur 1 dargestellt. Die Schublade 53 umfasst
einen Schubladenboden 54, eine Schubladenfront 55, zwei gegenüberliegende Seitenwände
56 und eine Schubladenrückwand 57.
[0030] Für die Führung der Schublade 53 sind zwei gleichwirkende Führungsmittel 52 jeweils
zwischen jeder Seitenwand 56 der Schublade 53 und einer dazugehörigen Korpusseitenwand
58 vorhanden. An einer Unterseite des Schubladenbodens 54 sind zwei identische erfindungsgemäße
Vorrichtungen 1, 2 (gestrichelt dargestellt) angeordnet, die gemeinsam und synchron
zum Bewegen bzw. Auswerfen des als Schublade 53 ausgebildeten Möbelteils in Öffnungsrichtung
M1 dienen.
[0031] Die Vorrichtung 1 dient zum kraftunterstützten Auswerfen der Schublade 53 über eine
Teilstrecke einer Öffnungsbewegung der Schublade 53 aus einer geschlossenen Stellung
relativ zum Möbelkorpus 51 in die Öffnungsrichtung M1 der Schublade 53. Die Schublade
53 ist über die Führungsmittel 52, beispielsweise zwei gleichartige Teil- oder Vollauszüge,
am Möbelkorpus 51 in die Öffnungsrichtung M1 und in die entgegengesetzte Schließrichtung
M2 verschiebbar gelagert. Die Vorrichtung 1 kann alternativ am Möbelkorpus 51 oder
an den Führungsmitteln 52 des Möbels 50 angeordnet sein.
[0032] Entsprechendes gilt für die Vorrichtung 2, wobei nachfolgend insbesondere auf die
Vorrichtung 1 Bezug genommen wird.
[0033] Die Vorrichtung umfasst als grundlegende Hauptbestandteile eine Grundplatte 3, eine
Krafteinheit 4, ein Klinkenbauteil 5, einen Auswerfer 6 und einen Kraftspeicher 7
(s. Fig. 2). In der Grundplatte 3 ist die Führungsbahn 8 ausgebildet. Weiter ist in
der Grundplatte 3 eine Ausnehmung 9 zur Aufnahme eines Bewegungselements 10 vorgesehen,
an welchem vorzugsweise der Kraftspeicher 7 angreift. Das Bewegungselement 10 kann
auch als Ausstoßer bezeichnet werden. Der Kraftspeicher 7 umfasst zumindest genau
eine Schraubenfeder 11 bevorzugterweise zwei jeweils einzeln einsetzbare Schraubenfedern
11, 12, welche jeweils mit einem Ende an dem Bewegungselement 10 befestigt sind. Die
anderen Enden der Schraubenfedern 11, 12 sind vorteilhafterweise mit einem Lagerteil
13 verbunden, wobei durch einen Bedienabschnitt 14, die Länge und damit die Vorspannkraft
der gespannten Schraubenfedern 11, 12 eingestellt werden kann.
[0034] An dem Bewegungselement 10 ist ein Federstab 15 angeordnet, welcher mit einem umgebogenen
Endabschnitt vorzugweise in einer Herzkurve 16, welche in der Grundplatte 3 ausgebildet
ist, geführt wird. Weiter ist der Federstab 15 entlang der Führungskulisse 17 des
Auswerfers 6 bewegbar. Bei der Bewegung des Federstabs 15 entlang einer Führungskulisse
17 im Auswerfer 6 und/oder der Herzkurve 16 in der Grundplatte 3 wird ein als Synchronisationsplatte
18 ausgebildetes Synchronisationsorgan mitbewegt. Die Synchronisationsplatte 18 ist
linear in Richtung P1 und P2 bewegbar. Die Synchronisationsplatte 18 ist über eine
Feder 19 mit der Grundplatte 3 verbunden. Bei einer Bewegung der Synchronisationsplatte
18 wird ein Synchronisationselement 18a in Drehung D1 versetzt, in der Drehrichtung
abhängig von der Bewegung der Synchronisationsplatte 18 in Richtung P1 oder P2. Das
Synchronisationselement 18a ist am anderen in den Fig. 15-17 nicht gezeigten Ende
mit der weiteren Vorrichtung 2 entsprechend verbunden bzw. mit einer Synchronisationsplatte
18 der Vorrichtung 2.
[0035] Die Grundplatte 3 ist durch ein Abdeckelement 20 abgedeckt, wobei das Abdeckelement
20 eine der Grundplatte 3 nahezu entsprechende Gegenplatte bildet, womit ein Inneres
der Vorrichtung 1 beidseitig und an den umlaufenden Schmalseiten umschlossen ist,
wobei einzelne Bereiche offen sind nach außen.
[0036] Das Abdeckelement 20 weist einen Steuerdeckel 21 auf, die zueinander zweiteilig oder
einstückig ausgebildet sind. Der Steuerdeckel 21 weist vorzugsweise eine weitere Herzkurve
auf (nicht dargestellt), welche im montierten Zustand bevorzugterweise eine zur Herzkurve
16 entsprechende Führungsbahn für ein weiteres winkligen Ende des Federstabs 15 in
der Grundplatte 3 bereitstellt. Damit wird eine beidseitige sicher geführte Führung
für die Federstabenden des Federstabs 15 ermöglicht.
[0037] In der Grundplatte 3 ist die Führungsbahn 8 ausgestaltet, um das Klinkenbauteil 5
entlang der Führungsbahn 8 zu bewegen. Die Führungsbahn 8 weist vorzugsweise zwei
in Breitenrichtung der Grundplatte, welche senkrecht zur Öffnungs- und Schließbewegung
des Auswerfers 6 ausgerichtet ist, separat ausgeführte Führungsbahnen 8 auf. Die Führungsbahn
8 ist in zwei Führungsbereiche 22, 23 aufteilbar, vorzugsweis in genau zwei Führungsbereiche.
Der erste Führungsbereich 22 ist in der Grundplatte 3 vertieft gegenüber einer Flächenseite
des Auswerfers 6 ausgebildet. Der zweite Führungsbereich 23 verläuft bevorzugterweise
in Öffnungsrichtung P1 und Schließrichtung P2 des Auswerfers 6. Die Richtung P1 korreliert
mit Richtung M1 und die Richtung P2 korreliert mit Richtung M2.
[0038] Die beiden winklig zueinander ausgerichteten Führungsbereiche 22, 23 bilden beispielsweise
zusammen eine L-Form, wobei der längere Schenkel den zweiten Führungsbereich 23 bildet
und der kürzere Schenkel den ersten Führungsbereich 22.
[0039] In Figur 3 ist eine Aufnahme in der Grundplatte 3 für ein zweites Ende der Krafteinheit
4 ersichtlich. Das erste Ende der Krafteinheit 4 ist mit einem Verbindungsabschnitt
24 des Klinkenbauteils 5 verbunden (s. Fig. 4). Weiter weist das Klinkenbauteil 5
ein Führungsorgan 25 auf, welches vorzugsweise dauerhaft im zweiten Führungsbereich
23 der Führungsbahn 8 bewegt werden kann. Das Führungsorgan 25 ist abstehend am Klinkenbauteil
5 vorhanden und vorzugsweise zylindrisch bzw. bolzenartig. Bevorzugterweise sind beidseitig
am Klinkenbauteil 5 Führungsorgane 25 vorhanden, welche an den in Breitenrichtung
beabstandeten Führungsbahnen 8 entlang bewegt werden können. Vorteilhafterweise kann
das Führungsorgan 25 sich abstützend entlang des zweiten Führungsbereichs 23 der Führungsbahn
8 bewegt werden. Das Klinkenbauteil 5 weist weiterhin ein Führungselement 26 auf,
welches bei einer Öffnungsbewegung des Auswerfers 6 vom ersten Führungsbereich 22
in den zweiten Führungsbereich 23 bewegt wird. Dadurch kann ein Hakenabschnitt 27
des Klinkenbauteils 5, welcher sich oberhalb des Führungselements 26 in Richtung des
Auswerfers 6 befindet, in Richtung des Auswerfers 6 verschwenkt werden. Das Klinkenbauteil
5 weist auch eine Einhakkontur 28 auf, welche mit dem Auswerfer 6 wechselwirken kann.
Die Einhakkontur 28 ist vorzugsweis quer zur Öffnungs- und Schließrichtung des Auswerfers
6 ausgerichtet.
[0040] Der Auswerfer 6 weist an einer Unterseite, welche zur Grundplatte 3 gerichtet ist,
eine Vertiefung 29 auf (s. Fig. 5). Die Vertiefung 29 ist vorzugsweise nutförmig,
wobei die Längserstreckung L der Vertiefung 29 in Öffnungs- und Schließrichtung des
Auswerfers 6 ausgerichtet ist. In der Vertiefung 29 ist vorzugsweise der Verbindungabschnitt
24 des Klinkenbauteils 5 aufgenommen. Die Vertiefung 29 weist eine Fläche auf, welche
in Breitenrichtung und Höhe ausgebildet ist, mit einer Randkontur 30, welche mit der
Einhakkontur 28 des Klinkenbauteils 5 koppelbar und entkoppelbar ist.
[0041] An dem Auswerfer 6 ist ein Anschlagelement 31 ausgebildet, welches mit der Schublade
53 bzw. einer Schubladenschiene der Führungsmittel 52 zusammenwirkt. Nach einer Entriegelung
des geladenen arretiert gehaltenen Kraftspeichers 7 bewegt in einer Öffnungsbewegung
des Bewegungselements 10 den Auswerfer 6 und dieser über das Anschlagselement 31,
durch die Kraft der geladenen Krafteinheit 4 und/oder des Kraftspeichers 7, die Schublade
53 in Öffnungsrichtung P1. Bei der Schließbewegung P2 drückt die Schublade 53 oder
ein Abschnitt der Schubladenschiene gegen das Anschlagselement 31 des Auswerfers 6,
wodurch das Bewegungselement 10 bzw. der Ausstoßer und damit der am Ausstoßer angreifenden
Kraftspeicher 7 und die Krafteinheit 4 geladen werden.
[0042] In der Figur 6 ist die Vorrichtung in der Schließstellung gezeigt. Dabei ist in den
Figuren 6 bis 8 das Abdeckelement 20 zur besseren Darstellung nicht gezeigt. In Figur
6 ist zusätzlich der Steuerdeckel 21 nicht dargestellt. In den Figuren 7, 8, 10, 11,
13 und 14 ist der Auswerfer 6 und das Klinkenbauteil 5 nur abschnittsweise dargestellt
für eine bessere Sicht auf die Anordnung des Klinkenbauteils 5 in der Führungsbahn
8.
[0043] Dabei ist gemäß der Figuren 6 bis 8 ersichtlich, dass das Klinkenbauteil 5 vom Auswerfer
6 in der Schließstellung von oben verdeckt ist. Der Verbindungsabschnitt 24 des Klinkenbauteils
5 ist in der Vertiefung 29 des Auswerfers 6 aufgenommen, wobei die Randkontur 30 der
Vertiefung 29 nicht mit der Einhakkontur 28 des Klinkenbauteils 5 wechselwirkt. Das
Führungselement 26 des Klinkenbauteils 5 befindet sich in der Schließstellung in dem
ersten Führungsbereich 22, so dass die Krafteinheit 4 maximal gespannt ist. Das Führungsorgan
25 stützt sich an der Führungsbahn 8 des zweiten Führungsbereichs 23 ab.
[0044] Der Federstab 15 ist in einem bogenförmigen Abschnitt der Herzkurve 16 angeordnet,
wobei eine Bewegung des Federstabs 15 in Öffnungsrichtung P1 nicht möglich ist, da
die Synchronisationsplatte 18 diese Bewegung blockiert (s. Fig. 6).
[0045] Es ist eine Null-Stellung der Vorrichtung 1 erreicht, die Schublade 53 ruht in der
Schließstellung am Möbelkorpus 51.
[0046] Ein gewolltes Öffnen bzw. Ausstoßen der Schublade 53 erfolgt von außen durch einen
Nutzer, der die Touch-Latch-Funktion nutzt und die Schublade 53 bzw. die Schubladenfront
55 der Schublade 53 nach innen in Schließrichtung M2 drückt, wodurch sich der Auswerfer
6 mit dem Bewegungselement 10 in Schließrichtung P2 bewegt. Durch das Bewegungselement
10 wird auch der Federstab 15 in Schließrichtung P2 bewegt, wodurch der Federstab
15 nicht mehr durch die Synchronisationsplatte 18 blockiert ist. Das Federende umgreift
eine Stirnseite der Synchronisationsplatte 18, die nun in Öffnungsrichtung P1 bewegbar
ist. Damit wird der Kraftspeicher 7 entladen und der Federstab 15 entlang der Herzkurve
und einer Seitenflanke an der Synchronisationsplatte 18 in Öffnungsrichtung P1 bewegt.
Bei der Bewegung des Federstabs 15 in Öffnungsrichtung P1 wird auch die Synchronisationsplatte
18 und der Auswerfer 6 in Öffnungsrichtung P1 bewegt. Die Schublade 53 wird dabei
mitgenommen bzw. ausgestoßen. Es wird dann die erste Öffnungsposition erreicht (s.
Figur 9). In der ersten Öffnungsposition ist der Kraftspeicher 7 entladen.
[0047] In den Figuren 10 und 11 ist das Führungselement 26 des Klinkenbauteils 5 noch in
dem ersten Führungsbereich 22 der Führungsbahn 8 und damit der Hakenabschnitt 27 noch
nicht in Richtung des Auswerfers 6 ausgelenkt. Dadurch, dass die Randkontur 30 der
Vertiefung auf die Einhakkontur 28 des Klinkenbauteils 5 trifft, wird das Klinkenbauteil
5 in Öffnungsrichtung P1 bewegt, wodurch das Führungselement 26 entlang der Führungsbahn
8 in den zweiten Führungsbereich 23 bewegt wird. Das Klinkenbauteil 5 kann dabei um
das Führungsorgan 25 verschwenkt werden, welches im zweiten Führungsbereich 23 auf
der Führungsbahn 8 aufliegt. Bei dem Verschwenken des Klinkenbauteils 5 kann der Hakenabschnitt
27 nach oben in Richtung des Auswerfers 6 ausgelenkt werden, wobei der Hakenabschnitt
27 eine Endkontur 32 des Auswerfers 6 hintergreift. Sobald das Führungselement 26
des Klinkenbauteils 5 in den zweiten Führungsbereich 23 der Führungsbahn 8 gelangt,
kann die Krafteinheit 4 entladen werden. Dadurch wird das Klinkenbauteil 5 in Öffnungsrichtung
P1 bewegt. Auch der Auswerfer 6 wird, dadurch dass der Hakenabschnitt 27 des Klinkenbauteils
5 den Auswerfer 6 hintergreift, in Öffnungsrichtung P1 bewegt bis die zweite Öffnungsposition
erreicht ist (s. Fig. 12 bis 14). Durch das Anschlagselement 31 des Auswerfers 6 wird
die Schublade 53 in Öffnungsrichtung P1 bewegt.
[0048] In der zweiten Öffnungsposition ist die Krafteinheit 4 entladen. In der Figur 14
ist ersichtlich, dass die Randkontur 30 der Vertiefung 29 an der Einhakkontur 28 des
Klinkenbauteils 5 ansteht. Weiter befindet sich das Führungsorgan 25 und das Führungselement
26 in dem zweiten Führungsbereich 23 der Führungsbahn 8, wobei das Führungsorgan 25
horizontal vom Führungselement 26 beabstandet ist. Das Führungsorgan 25 liegt weiter
vorne in Öffnungsrichtung P1 verglichen mit dem Führungselement 26.
[0049] Bei der Öffnungsbewegung von der ersten Öffnungsposition (s. Fig. 9) in die zweite
Öffnungsposition (s. Fig. 12) wird der Federstab 15 zuerst entlang eines ersten geraden
Bereichs 33 der Führungskulisse 17 des Auswerfers 6 bewegt. Dabei ist der Federstab
15 fest gemäß einer Position an der Herzkurve 16 angeordnet. Bei weiterer Bewegung
in Öffnungsrichtung P1 wird der Federstab 15 durch einen seitlichen Bereich 34 der
Führungskulisse 17 nach rechts bzw. in Richtung der Krafteinheit 4 bewegt und anschließend
entlang eines zweiten geraden Bereichs 35 bewegt. So gelangt der Federstab 15 in den
rechten Abschnitt der Herzkurve 16 (s. Fig. 12) und die Synchronisationsplatte 18
kann durch die Feder 19 in die Ausgangsposition zurückgezogen werden.
[0050] Bei einer Schließbewegung des Auswerfers 6 in Schließrichtung P2, also wenn insbesondere
die Schublade vom Nutzer zugeschoben wird und diese den Auswerfer 6 in Schließrichtung
P2 mitnimmt, gegebenenfalls durch eine kraftbereitstellend arbeitende gedämpfte Einzugsautomatik
unterstützt, wird der Federstab 15 zuerst entlang des zweiten geraden Bereichs 35
der Führungskulisse 17 bewegt, bis der Federstab 15 am Übergang zwischen dem zweiten
geraden Bereich 35 und dem seitlichen Bereich 34 anliegt. Wenn der Federstab 15 am
Übergang anliegt, kann bei weiterer Schließbewegung des Auswerfers 6 der Federstab
15 und dadurch auch das Bewegungselement 10 mit dem Kraftspeicher 7 in Schließrichtung
P2 bewegt werden, wobei der Kraftspeicher 7 geladen wird. Der Federstab 15 wird dabei
entlang eines rechten gerade verlaufenden Abschnitts 36 der Herzkurve 16 geführt bis
zum Ende dieses Abschnitts 36 anschließend folgt der Federstab 15 der Herzkurve 16
und gelangt nach links in Richtung der Feder 19. Somit gelangt auch der Federstab
15 in den ersten geraden Bereich 33 der Führungskulisse 17. Der Federstab 15 ist in
der Herzkurve 16 verrastet wodurch bei weiterer Schließbewegung des Auswerfers 6 der
Federstab 15 entlang des ersten geraden Bereichs 33 bewegt wird. Bei weiterer Schließbewegung
des Auswerfers 6 wird die Schließstellung erreicht (s. Fig. 6).
[0051] Die Krafteinheit 4 wird direkt durch das Anliegen des Hakenabschnitts 27 an der Endkontur
32 des Auswerfers 6 geladen, wenn der Auswerfer 6 in Schließrichtung P2 bewegt wird.
Dabei kann das Führungsorgan 25 und das Führungselement 26 entlang des zweiten Führungsbereichs
23 der Führungsbahn 8 bewegt werden bis das Führungselement 26 den ersten Führungsbereich
22 erreicht und nach unten verschwenkt wird. Dadurch liegt der Hakenabschnitt 27 des
Klinkenbauteils 5 nicht mehr an der Endkontur 32 des Auswerfers 6 an, so dass der
Auswerfer 6 relativ zum Klinkenbauteil 5 in Schließrichtung bewegt werden kann. Dabei
wird der Verbindungsabschnitt 24 des Klinkenbauteils 5 entlang der Vertiefung 29 des
Auswerfers 6 bewegt.
[0052] Wenn die Synchronisationsplatte 18 nicht durch die gespannte Feder 19 in Schließrichtung
P2 gezogen wird, kommt ein Anschlag am Bewegungselement 10 in Anlage an einem Gegenanschlag
an der Synchronisationsplatte 18 beim Laden des Kraftspeichers 7. Dadurch wird die
Synchronisationsplatte 18 in ihre Startposition zurückversetzt.
[0053] Fig. 15 verdeutlicht, dass Anschlagmittel 37 mit einer Anschlagfläche 38 am Bewegungselement
10 bzw. am Ausstoßer und einer Anschlagfläche 39 an der Synchronisationsplatte 18
vorhanden sind. Gemäß Fig. 15 sind die beiden Anschlagflächen 38 und 39 in Bewegungsrichtung
des Bewegungselements 10 bzw. in Richtung P1 bzw. P2 voneinander entfernt bzw. um
wenige Millimeter beabstandet. Denn die Synchronisationsplatte 18 befindet sich aufgrund
der aktiv gewordenen Zugfederkraft der Feder 19 in der Startposition zurückgezogen
und bereit für einen Synchronisationsvorgang.
[0054] Die Anschlagmittel 37 weisen einen an einer Außenkontur des mit dem Auswerfer 6 koppelbaren
Bewegungselements 10 vorstehenden Vorsprung 10a auf.
[0055] Die in Richtung P1 und P2 hin- und herverschiebliche Synchronisationsplatte 18 ist
unter der Zugkraft F1 (s. Fig. 15), die von der Feder 19, z. B. einer Schraubenfeder,
in Richtung P2 an der Synchronisationsplatte 18 wirkt, in die Startposition gemäß
Fig. 15 verschoben.
[0056] Die Fig. 16 und 17 verdeutlichen den Mitnahmekontakt zwischen den Anschlagflächen
38 und 39 wenn die Synchronisationsplatte 18 sich noch in einer Verstellposition befindet
also in dieser verharrt nach einer Synchronisationsbewegung bzw. hängen bleibt, trotz
Feder 19, was Fig. 16, 17 zeigen. Dies kann sich zum Beispiel durch Reibeffekte ergeben,
wenn die Kraft der Feder 19 nicht ausreicht, die Synchronisationsplatte 18 aus der
in den Fig. 16, 17 gezeigten Verstellposition aufgrund von z. B.
[0057] Haftreibung in die Startposition zurückzubringen. Dann erfolgt bei einem Schließen
der Schublade 53 und der dadurch bewirkten Bewegung des Auswerfers 6 und der Bewegung
des Bewegungselements 10 in Richtung P2, dass das Bewegungselement 10 die Synchronisationsplatte
18 bis in die Starposition mitnimmt. Hierbei drückt die Anschlagfläche 38 gegen die
Anschlagfläche 39 und zwingt die Synchronisationsplatte 18 in Richtung P2. Die Synchronisationsplatte
18 wird in die Startposition zwangsweise zurückgestellt, unterstützt durch die Kraft
F1.
[0058] Danach bei geschlossener ruhender Schublade befindet sich die Synchronisationsplatte
18 in der Startposition. Dann kann beim nächsten Bedienen der geschlossenen Schublade
durch Touch-Latch-Funktion die Synchronisationsplatte 18 beim Entriegeln des geladenen
Kraftspeichers 7 mitbewegt werden.
[0059] Ohne die Anschlagmittel 37 wäre nicht sicher ausgeschlossen, dass die Synchronisationsplatte
18 in der Verstellposition verharrt und keine Synchronisation beim nächsten Touch-Latch-Vorgang
stattfindet.
Bezugszeichenliste
[0060]
1 Vorrichtung
2 Vorrichtung
3 Grundplatte
4 Krafteinheit
5 Klinkenbauteil
6 Auswerfer
7 Kraftspeicher
8 Führungsbahn
9 Ausnehmung
10 Bewegungselement
10a Vorsprung
11 Schraubenfeder
12 Schraubenfeder
13 Lagerteil
14 Bedienabschnitt
15 Federstab
16 Herzkurve
17 Führungskulisse
18 Synchronisationsplatte
18a Synchronisationselement
19 Feder
20 Abdeckelement
21 Steuerdeckel
22 Führungsbereich
23 Führungsbereich
24 Verbindungabschnitt
25 Führungsorgan
26 Führungselement
27 Hakenabschnitt
28 Einhakkontur
29 Vertiefung
30 Randkontur
31 Anschlagelement
32 Endkontur
33 Bereich
34 Bereich
35 Bereich
36 Abschnitt
37 Anschlagmittel
38 Anschlagfläche
39 Anschlagfläche
50 Möbel
51 Möbelkorpus
52 Führungsmittel
53 Schublade
54 Schubladenboden
55 Schubladenfront
56 Seitenwand
57 Schubladenrückwand
58 Korpusseitenwand
1. Vorrichtung (1, 2) zum Bewegen eines Möbelteils (53) in eine Öffnungsrichtung relativ
zu einem Möbelkorpus (51) eines Möbels (50), wobei das Möbelteil (53) über Führungsmittel
(52) in die Öffnungsrichtung und in eine der Öffnungsrichtung entgegengesetzte Schließrichtung
bewegbar ist, wobei die Vorrichtung (1, 2) einen aufladbaren Kraftspeicher (7) und
einen Auswerfer (6) aufweist, der unter der Wirkung des sich entladenden Kraftspeichers
(7) in Öffnungsrichtung antreibbar ist, wobei der Kraftspeicher (7) im geladenen Zustand
verriegelbar ist, so dass mit der an dem Möbel (50) montierten Vorrichtung (1, 2)
nach einer Entriegelung des geladenen Kraftspeichers (7) das Möbelteil (53) aus einer
Schließstellung am Möbelkorpus (51) in die Öffnungsrichtung bewegbar ist, wobei der
Auswerfer (6) mit dem Möbelteil (53) bewegungsgekoppelt ist, wobei mit einer Bewegung
des Auswerfers (6) zurück in die Schließrichtung der Kraftspeicher (7) aufladbar ist,
und wobei ein Synchronisationsorgan (18) der Vorrichtung (1, 2) vorgesehen ist, welches
zur Synchronisation einer Entriegelung des geladenen Kraftspeichers (7) der Vorrichtung
(1, 2) mit einem Synchronisationsorgan (18) einer weiteren am Möbel (53) vorgesehenen
entsprechenden Vorrichtung (1, 2) zum Bewegen des Möbelteils (53) in die Öffnungsrichtung
koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Synchronisationsorgan (18) der Vorrichtung (1, 2) reversibel in die Öffnungsrichtung
und in die Schließrichtung verstellbar ist, wobei nach der Entriegelung des geladenen
Kraftspeichers (7) eine Bewegung des Synchronisationsorgans (18) aus einer Startposition
in Öffnungsrichtung in eine Verstellposition erfolgt, so dass ein Synchronisationselement
(18a) zur Synchronisation bewegbar ist, wobei für eine Rückstellung des Synchronisationsorgans
(18) in die Startposition Anschlagmittel (37) vorgesehen sind, mit denen eine Bewegungskopplung
in Schließrichtung zwischen dem Auswerfer (6) und dem Synchronisationsorgan (18) einrichtbar
ist, so dass gekoppelt mit der Bewegung des Auswerfers (6) in die Schließrichtung
beim erneuten Laden des Kraftspeichers (7) eine Mitnahme des Synchronisationsorgans
(18) aus der Verstellposition oder aus einer Position zwischen der Verstellposition
und der Startposition in Schließrichtung bis in die Startposition erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rückstellelement (19) vorgesehen ist, das am Synchronisationsorgan (18) angreift
und eine Rückstellkraft bereitstellt, um das Synchronisationsorgan (18) in die Startposition
zu bringen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement (19) ausgebildet ist, eine Zugkraft in Schließrichtung auf das
Synchronisationsorgan (18) aufzubringen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (37) eine Anschlagfläche (39) am Synchronisationsorgan (18) umfassen,
die mit einer Gegen-Anschlagfläche (38) in Anlage kommt, wenn sich der Auswerfer (6)
in Schließrichtung bewegt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (37) einen an einer Außenkontur eines mit dem Auswerfer (6) koppelbaren
Bewegungselements (10) vorstehenden Vorsprung (10a) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (7) an einem Ausstoßer (10) angreift, der in Schließrichtung und
Öffnungsrichtung verschieblich ist und welcher nach der Entriegelung des geladenen
Kraftspeichers (7) den Auswerfer (6) in Öffnungsrichtung mitnimmt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (37) zwischen dem Ausstoßer (10) und dem Synchronisationsorgan
(18) ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Synchronisation ein längliches Verbindungselement (18a) mit dem Synchronisationsorgan
(18) derart verbunden ist, dass eine Bewegung des Synchronisationsorgans (18) in Öffnungsrichtung
eine Drehbewegung in eine erste Drehrichtung des Verbindungselements (18a) bewirkt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1, 2) eine Touch-Latch-Funktion zur Entriegelung des geladenen Kraftspeichers
(7) aufweist.
10. Möbel (50) mit einem Möbelkorpus (51) und einem Möbelteil (53), das über Führungsmittel
(52) relativ zum Möbelkorpus (51) bewegbar ist, wobei eine Vorrichtung (1, 2) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche vorhanden ist.