Bedienverfahren für eine Therapieliegenanordnung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Bedienverfahren für eine Therapieliegenanordnung mit mindestens
einem aktorisch verstellbaren Liegensegment.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass Therapieliegenanordnungen eine Therapieliege vorsehen,
welche in Bezug auf mindestens ein Liegensegment aktorisch verstellt werden kann.
Die Verstellung erfolgt beispielsweise, um die Therapieliege an unterschiedliche Körperproportionen
eines Patienten anzupassen oder den Patienten in eine für die Behandlung vorteilhafte
Position zu verbringen. Die Verstellung der Therapieliege darf hierbei nur durch autorisierte
Personen beziehungsweise Nutzer, beispielsweise einen Arzt, einen Therapeuten oder
eine Sprechstundenhilfe erfolgen. Insbesondere muss zuverlässig verhindert werden,
dass Dritte, zum Beispiel Kinder, bei unsachgemäßem Gebrauch oder missbräuchlicher
Nutzung zu Schaden kommen.
[0003] Beispielsweise ist zur Realisierung der Bediensicherung bekannt, ein Freigabemodul
in einen Schaltkreis für die Liegenbedienung zu integrieren. Das Freigabemodul ist
so gestaltet, dass zur Aktivierung der Liegenbedienung beziehungsweise zur Generierung
eines Freigabesignals für das Betätigen des Aktors ein Schlüssel eingesetzt werden
muss. Der Schlüssel kann beispielsweise mechanisch realisiert sein oder als magnetischer
Schlüssel ausgebildet werden. Vorgesehen ist hierbei, dass der Schlüssel bestimmungsgemäß
beim Verlassen des Therapieraums beziehungsweise beim Verlassen des Bereichs, in dem
rechtzeitig eine Intervention gegen missbräuchliche Nutzung stattfinden kann, von
dem autorisierten Nutzer abgezogen und mitgenommen wird. Im Praxisalltag kann gleichwohl
beobachtet werden, dass der Schlüssel dauerhaft eingesteckt verbleibt. Hierdurch wächst
das Risiko einer unautorisierten Betätigung der Liege.
[0004] Die
US 2009/0049610 A1 beschreibt eine mobile Therapieliege, welche über ein Steuermodul und eine eingebaute
Empfangseinheit verfügt, die mit einem Signalgeber kommuniziert. Der Signalgeber wird
vom Personal mitgeführt und insbesondere an der Kleidung getragen. Aktoren zur Verstellung
der Therapieliege können nur betätigt werden, wenn sich der Signalgeber in der Nähe
der Therapieliege befindet.
[0005] Die
US 2017/0035628 A1 beschreibt eine mobile, höhenverstellbare Therapieliege für ein Krankentransportfahrzeug.
Das Krankentransportfahrzeug weist hier einen während der Verwendung der Therapieliege
ortsfesten Signalgeber auf, der mit einer Empfangseinheit der mobilen Therapieliege
kommuniziert. Die Therapieliege weist zudem ein eingebautes Steuermodul mit einer
Bedieneinheit auf, über die ein Benutzer die Höhenverstellung der Therapieliege initiieren
und steuern kann. Über einen integrierten Bewegungssensor kann die vertikale Höhenverstellung
der Therapieliege selbst detektiert werden. Aktoren zur Verstellung der Therapieliege
können nur aktiviert werden, wenn der Nutzer zuvor die Bedieneinheit betätigt hat.
Die Geschwindigkeit der Höhenverstellung kann dabei in Abhängigkeit von einem sensorisch
ermittelten Abstand der Therapieliege zu dem Signalgeber des Krankentransportfahrzeugs
variiert werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Bedienverfahren für eine Therapieliegenanordnung
anzugeben, welche gegen eine missbräuchliche Betätigung in besonders vorteilhafter
Weise gesichert ist.
[0007] Beispielsweise umfasst die Therapieliegenanordnung zum einen eine Behandlungsliegeneinrichtung
und zum anderen einen mobilen Signalgeber, der von einem autorisierten Nutzer mitgeführt
wird. Die Behandlungsliegeneinrichtung wiederum sieht eine Therapieliege mit wenigstens
einem verstellbaren Liegensegment, mindestens einen Aktor zum Verstellen des Liegensegments,
ein Steuermodul zum Ansteuern des Aktors sowie eine Empfangseinheit zum Empfangen
eines Eingangssignals vor. Der Signalgeber, welcher den heute vorgesehenen Schlüssel
ersetzt und das Eingangssignal bereitstellt, wirkt mit der Empfangseinheit der Behandlungsliegeneinrichtung
und dem Steuermodul derart zusammen, dass von dem Steuermodul unter Verwendung eines
Prozessparameters einer zwischen dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit ablaufenden
Kommunikation ein Abstandswert für einen Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber
und der Behandlungsliegeneinrichtung bestimmt wird. Ein Freigabesignal für ein Betätigen
des Aktors wird nur dann bereitgestellt, wenn der Abstandwert kleiner ist als ein
vorgegebener Freigabegrenzabstand. Der Freigabegrenzabstand ist wiederum so bemessen,
dass sich der autorisierte Nutzer mit dem mobilen Signalgeber in einer räumlichen
Nähe zur Behandlungsliegeneinrichtung befindet und bei einer versehentlichen beziehungsweise
missbräuchlichen Betätigung des Aktors eingreifen kann.
[0008] Ein Betätigungssignal für den Aktor kann beispielsweise über eine Bedieneinheit bereitgestellt
werden, welche über Eingabeelemente, beispielsweise mechanische, kapazitive beziehungsweise
drucksensitive Schalt- oder Tastelemente verfügt. Beispielsweise können die Betätigungssignale
für den Aktor über eine Gestensteuerung bereitgestellt werden.
[0009] Der besondere Vorteil besteht darin, dass eine Autorisierung für das Betätigen des
Aktors nur bereitgestellt ist, wenn der mobile, von dem autorisierten Nutzer mitgeführte
Signalgeber und damit der autorisierte Nutzer selbst sich in einer räumlichen Nähe
zur Behandlungsliegeneinrichtung befindet. Zugleich wird immanent erkannt, wenn sich
der autorisierte Nutzer entfernt. Eine Betätigung des Aktors und damit eine Verstellung
des Liegensegments ist dann nicht mehr möglich. Zugleich erlaubt die Therapieliegenanordnung
eine rein passive Freigabe des Aktors. Ein aktives Zutun des autorisierten Nutzers
ist nicht erforderlich. Dies steigert die Akzeptanz, beugt Missbrauch vor und erhöht
somit die Sicherheit.
[0010] Beispielsweise ist dem Steuermodul der Behandlungsliegeneinrichtung ein Datenspeicher
zugeordnet, welcher ausgebildet ist zum Speichern von wenigstens einem und bevorzugt
zwei oder mehr Abstandswerten für den Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber und
der Behandlungsliegeneinrichtung. Alternativ kann in dem Datenspeicher der Prozessparameter
der Kommunikation abgespeichert werden, der zur Bestimmung des Abstands zwischen dem
mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit dient beziehungsweise ein im Rahmen der
Verarbeitung des Prozessparameters ermittelter Zwischenwert. Vorteilhaft kann durch
das Vorsehen des Datenspeichers eine Auswertung des Abstands anhand von zwei nacheinander
ermittelten Abstandswerten erfolgen. Beispielsweise kann ein erster Abstandswert,
welcher in dem Datenspeicher hinterlegt ist, durch eine weitere Messung verifiziert
werden. Beispielsweise kann durch die Bevorratung einer Vielzahl von Abstandswerten
ein Bewegungsprofil für den autonomen Nutzer erstellt werden, welches es erlaubt,
die Frequenz der Abstandswertbestimmung der Bewegungsgeschwindigkeit des autorisierten
Nutzers beziehungsweise des mobilen Signalgebers anzupassen. Während einer Behandlung,
während der sich der autorisierte Nutzer in unmittelbarer Nähe zur Therapieliege befindet
und seine Position nur in geringem Maße ändert, kann demzufolge ein größerer zeitlicher
Abstand zwischen zwei Messungen gewählt werden als in einer Phase, in der der autorisierte
Nutzer sich der Behandlungsliegeneinrichtung annähert beziehungsweise sich entfernt.
[0011] Beispielsweise werden der erste Abstandswert und ein zweiter Abstandswert von dem
Steuermodul derart verknüpft, dass das Freigabesignal für das Betätigen des Aktors
nur dann bereitgestellt ist, wenn der erste Abstandswert sich von dem zweiten Abstandswert
unterscheidet. Vorteilhaft kann hierdurch gewährleistet werden, dass der mobile Signalgeber
nicht dauerhaft an der Behandlungsliegeneinrichtung positioniert ist beziehungsweise
dort verbleibt. In diesem Fall wären die Abstandswerte der verschiedenen nacheinander
durchgeführten Messungen identisch und das Freigabesignal für das Betätigen des Aktors
würde nicht bereitgestellt. Vielmehr bedarf es des Mitführens des mobilen Signalgebers,
da nur hierdurch eine Positionsänderung erreicht wird und letztlich zwei unterschiedliche
Abstandswerte bestimmt werden können.
[0012] Beispielsweise sieht die Behandlungsliegeneinrichtung eine Sendeeinheit vor. Die
Sendeeinheit wirkt mit dem Steuermodul derart zusammen, dass von der Sendeeinheit
ein Ausgangssignal an den mobilen Signalgeber gesendet wird. Vorteilhaft kann das
Ausgangssignal, welches von der Sendeeinheit bereitgestellt ist, als ein Trigger ausgebildet
sein. Beim Empfang des Ausgangssignals aufseiten des mobilen Signalgebers wird dann
beispielsweise das Eingangssignal von dem mobilen Signalgeber bereitgestellt und von
der Empfangseinheit der Behandlungsliegeneinrichtung empfangen. Beispielsweise kann
das Ausgangssignal zugleich den Startpunkt einer Messung definieren, mit der eine
Signallaufzeit bis zum Empfang des Eingangssignals an der Empfangseinheit der Behandlungsliegeneinrichtung
bestimmt wird. Aus der Signallaufzeit kann dann letztlich der Abstandswert bestimmt
werden.
[0013] Die Sendeeinheit und die Empfangseinheit der Behandlungsliegeneinrichtung können
jeweils separat beziehungsweise räumlich und/oder funktionell integriert realisiert
sein. Beispielsweise kann ein Sende- und Empfangsmodul die Sendefunktion und die Empfangsfunktion
und mithin die gesamte Kommunikation mit dem mobilen Signalgeber abbilden. Eine räumliche
und/oder funktionale Integration mit dem Steuermodul und/oder der Bedieneinheit kann
ebenfalls realisiert sein.
[0014] Beispielsweise kann die Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit
von dem mobilen Signalgeber aufgebaut beziehungsweise initialisiert werden. Der mobile
Signalgeber muss dann nicht stets empfangsbereit sein und der Energieverbrauch sinkt.
[0015] Beispielsweise sieht der mobile Signalgeber einen Positions-, einen Bewegungsbeziehungsweise
einen Beschleunigungssensor vor. Mittels dieses Sensors können Positions-, Bewegungs-
beziehungsweise Beschleunigungssignale für den mobilen Signalgeber erfasst werden,
welche dann unmittelbar oder in einer verarbeiteten Form als aggregierte Daten an
die Behandlungsliegeneinrichtung übersendet werden. Der mobile Signalgeber weist hierzu
neben der Sensorik notwendigenfalls einen Prozessor oder andere Mittel zur Signalverarbeitung
auf, welche insbesondere ausgebildet sind zur Mustererkennung beziehungsweise algorithmischen
Auswertung des Positions-, Bewegungs- beziehungsweise Beschleunigungssignals und zur
Einleitung einer hierauf basierenden Aktorstellbewegung. Vorteilhaft kann durch das
Vorsehen der Sensorik an dem mobilen Signalgeber zum einen ein Missbrauch durch das
dauerhafte Ablegen des mobilen Signalgebers unmittelbar an der Behandlungsliegeneinrichtung
besonders wirksam vorgebeugt werden. Es wäre nämlich beim stationären Bereithalten
des mobilen Signalgebers das Positions-, Bewegungs- beziehungsweise Beschleunigungssignal
konstant. Darüber hinaus kann die zusätzliche Sensorik genutzt werden, um eine vordefinierte,
charakteristische Bewegung für den mobilen Signalgeber zu erkennen. Beispielsweise
hat sich in Vorversuchen der Anmelderin gezeigt, dass eine Wipp- beziehungsweise Pumpbewegung
mit der Fußspitze beziehungsweise der Hacke, welche von dem den mobilen Signalgeber
mitführenden autorisierten Nutzer getätigt wird, zu einem charakteristischen Beschleunigungssignal
führt. Das charakteristische Beschleunigungssignal kann im mobilen Signalgeber selbst
beziehungsweise von dem Steuermodul der Behandlungsliegeneinrichtung erkannt und zur
Bedienung der Behandlungsliegeneinrichtung beziehungsweise zum Verstellen der aktorisch
betätigten Liegensegmente verwendet werden. Ein Verarbeitungsalgorithmus für die gemessenen
Signale beziehungsweise eine Routine zur Mustererkennung kommt hierbei beispielsweise
infrage. Es ist insofern beispielsweise möglich, die Höheneinstellung der Therapieliege
zu verändern beziehungsweise mittels des Aktors eine Aufwärtsbewegung zu realisieren,
solange die Wipp-Bewegung mit der Fußspitze stattfindet. Die Aktorbetätigung kann
dann unterbrochen werden, wenn die Wipp-Bewegung eingestellt wird. Beispielsweise
kann eine seitliche Hin- und Herbewegung des Fußes beziehungsweise des Knies auf der
Körperseite, auf der der mobile Signalgeber getragen wird oder sich in der Hosentasche
befindet, gut erkannt werden. Auch hier ergibt sich ein charakteristisches Beschleunigungssignal,
welches wiederum genutzt werden kann, um die Therapieliege definiert zu verstellen
und beispielsweise eine Abwärtsbewegung zu realisieren.
[0016] Beispielsweise sieht ein Autorisierungsverfahren für die Therapieliegenanordnung
vor, dass der Aktor zum Verstellen des Liegensegments der während der Behandlung ortsfesten
Behandlungsliegeneinrichtung der Therapieliegenanordnung freigegeben wird, wobei zwischen
einem mobilen Signalgeber der Therapieliegenanordnung und einer Empfangseinheit der
Behandlungsliegeneinrichtung eine Kommunikation im Sinne eines Daten- beziehungsweise
Signalaustauschs stattfindet, wobei von der Empfangseinheit ein Eingangssignal empfangen
wird, welches zuvor von dem mobilen Signalgeber bereitgestellt wurde, wobei aus einem
Prozessparameter der Kommunikation ein Abstandswert für einen Abstand zwischen dem
mobilen Signalgeber und der Behandlungsliegeneinrichtung bestimmt wird und wobei ein
Freigabesignal zum Betätigen des Aktors nur dann bereitgestellt wird, wenn der bestimmte
Abstandswert kleiner ist als ein vorgegebener Freigabegrenzabstand.
[0017] Der besondere Vorteil besteht darin, dass eine Betätigung des Aktors zum Verstellen
des Liegensegments nur dann freigegeben ist, wenn der von einem autorisierten Nutzer
mitgeführte mobile Signalgeber sich in einer vordefinierten räumlichen Nähe zu der
Behandlungsliegeneinrichtung befindet. Die Therapieliege beziehungsweise das verstellbare
Liegensegment derselben kann insofern nur dann aktorisch verstellt werden, wenn die
Verstellung durch den autorisierten Nutzer selbst erfolgt oder dieser jedenfalls sich
so nah zu der Behandlungsliegeneinrichtung befindet, dass er im Falle einer missbräuchlichen
oder versehentlichen Betätigung des Aktors eingreifen kann. Dabei läuft die Kommunikation
zwischen dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit im Hintergrund ab und bedarf
keines aktiven Zutuns des autorisierten Nutzers. Der autorisierte Nutzer ist insofern
maximal entlastet. Dies fördert also die Akzeptanz der Routine und wirkt einer missbräuchlichen
Manipulation, beispielsweise der dauerhaften Anbringung des mobilen Signalgebers an
der Behandlungsliegeneinrichtung vor.
[0018] Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
[0019] Hiernach sieht das erfindungsgemäße Bedienverfahren für die Therapieliegenanordnung
vor, dass ein mittels des Aktors der während der Behandlung ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung
der Therapieliegenanordnung betätigtes Liegensegment der Behandlungsliegeneinrichtung
verstellt wird, wobei mittels eines Positions-, Bewegungs- beziehungsweise Beschleunigungssensors
eines mobilen Signalgebers der Therapieliegenanordnung ein Positions-, Bewegungsbeziehungsweise
Beschleunigungssignal für den mobilen Signalgeber ermittelt wird, wobei das ermittelte
Positions-, Bewegungs- beziehungsweise Beschleunigungssignal verarbeitet wird und/oder
mit einem gespeicherten Referenzsignal verglichen wird zur Erkennung eines Positions-
und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungsmusters und wobei basierend auf dem erkannten
Positions-, Bewegungs- beziehungsweise Beschleunigungsmuster der Aktor in einer dem
Positions-, Bewegungsbeziehungsweise Beschleunigungssignal vorbestimmten Weise zum
Verstellen des Aktors betätigt wird.
[0020] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mittels des erfindungsgemäßen
Bedienverfahrens eine Betätigung der Behandlungsliegeneinrichtung beziehungsweise
eine Verstellung des aktorisch betätigten Liegensegments über eine charakteristische
Körperbewegung des autorisierten Nutzers erfolgen kann. Es kann beispielsweise der
mobile Signalgeber an einer mehr oder minder fest definierten Position am Körper des
autorisierten Nutzers vorgesehen werden. Beispielsweise kann der mobile Signalgeber
in einer Hosentasche beziehungsweise Jackentasche des autorisierten Nutzers mitgeführt
werden oder am Hosenbund befestigt sein. Sofern der autorisierte Nutzer dann eine
definierte und bevorzugt periodische Bewegung ausführt, kann mittels des Positions-,
Bewegungsbeziehungsweise Beschleunigungssensors diese charakteristische Bewegung zunächst
ermittelt und dann algorithmisch beziehungsweise über einen Abgleich mit einem Referenzsignal
mit einem gespeicherten Positions-, Bewegungsbeziehungsweise Beschleunigungsmuster
verglichen werden. Abhängig von dem erkannten Positions-, Bewegungs- beziehungsweise
Beschleunigungsmuster kann dann der Aktor eine definierte Stellbewegung durchführen,
beispielsweise die Therapieliege nach oben verfahren beziehungsweise absenken.
[0021] Eine Auswertung der sensorisch bestimmten Positions-, Bewegungs- beziehungsweise
Beschleunigungssignale ist beispielsweise möglich, indem in einer Lernphase charakteristische
Kenngrößen (Features) für verschiedene Vorgabesignale berechnet und normiert sowie
dann abgespeichert beziehungsweise in einer Datenbank abgelegt werden, wobei den verschiedenen
Datensätzen die jeweils analysierte beziehungsweise beschriebene Bewegungskinematik
zugeordnet ist. Anschließend werden reale Messdaten während des Betriebs aufgenommen
und über einen Vergleichsansatz mit den gespeicherten Werten verglichen und das charakteristische
Positions-, Bewegungs- beziehungsweise Beschleunigungsmuster identifiziert.
[0022] Das erfindungsgemäße Bedienverfahren kann unabhängig vom Autorisierungsverfahren
realisiert werden. Zudem können das Autorisierungsverfahren und das Bedienverfahren
gemeinsam realisiert werden.
[0023] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird ein Ausgangssignal von einer Sendeeinheit
der während der Behandlung ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung an den mobilen
Signalgeber gesendet und der mobile Signalgeber sendet das Eingangssignal nach dem
Empfang des Ausgangssignals an die Empfangseinheit der Behandlungsliegeneinrichtung.
Der mobile Signalgeber ist insofern ausgebildet zum Empfang des Ausgangssignals der
Sendeeinheit. Das Ausgangssignal dient insbesondere als Trigger für das Versenden
des Eingangssignals. Der mobile Signalgeber wird also auf Anforderung der Behandlungsliegeneinrichtung
tätig.
[0024] Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden die mittels des Positions- und/oder
Bewegungs- und/oder Beschleunigungssensors bestimmten Positions- und/oder Bewegungs-
und/oder Beschleunigungssignale in dem mobilen Signalgeber verarbeitet und dann werden
aggregierte und/oder komprimierte Daten und/oder Informationen zu dem Positions- und/oder
Bewegungs- und Beschleunigungsmuster von dem mobilen Signalgeber an die Behandlungsliegeneinrichtung
übertragen.
[0025] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird die Kommunikation zwischen
dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit durch den mobilen Signalgeber aufgebaut.
Vorteilhaft kann hierdurch der Signalgeber bedarfsgerecht betätigt beziehungsweise
aktiviert werden mit der Folge, dass ein Energieverbrauch aufseiten des Signalgebers
reduziert werden kann beziehungsweise die Lebensdauer des Signalgebers erhöht wird.
[0026] Beispielsweise wird die Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit
und/oder die Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber, der Sendeeinheit und
der Empfangseinheit wiederholt durchgeführt. Dabei wird ein erster Abstandswert und
zeitlich versetzt zum ersten Abstandswert ein zweiter Abstandswert für den Abstand
zwischen dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit bestimmt. Beispielsweise
kann das Bereitstellen des ersten Abstandswerts und des zweiten Abstandswerts verwendet
werden für einen Datenabgleich. Einer versehentlichen Freigabe der Betätigung des
Aktors aufgrund einer einzelnen fehlerhaften Messung für den Abstandswert ist dadurch
wirksam vorgebeugt.
[0027] Beispielsweise wird das Freigabesignal zum Betätigen des Aktors nur dann bereitgestellt,
wenn der erste Abstandswert unterschiedlich ist zu dem zweiten Abstandswert. Das Freigabesignal
wird also nur anliegen, wenn der mobile Signalgeber bewegt wird, während zunächst
der erste Abstandswert und dann der zweite Abstandswert bestimmt werden. Vorteilhaft
ist hierdurch einem Missbrauch besonders wirkungsvoll vorgebeugt, da der mobile Signalgeber
nicht stationär an der Behandlungsliegeneinrichtung angelegt werden kann und nicht
dort verbleiben darf. In diesem Fall wäre nämlich der erste Abstandswert identisch
mit dem zweiten Abstandswert und das Freigabesignal für den Aktor würde nicht bereitgestellt
werden.
[0028] Beispielsweise ist vorgesehen, dass als Prozessparameter der Kommunikation zwischen
dem mobilen Signalgeber einerseits und der Empfangseinheit beziehungsweise der Sendeeinheit
der während der Behandlung ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung andererseits eine
Signallaufzeit für das Eingangssignal beziehungsweise für das Ausgangssignal verarbeitet
wird und unter Verwendung der Signallaufzeit dann der Abstandswert bestimmt wird.
Vorteilhaft kann mittels der Messung der Signallaufzeit der Abstand mit einer sehr
guten Genauigkeit bestimmt werden. Darüber hinaus kann die Signallaufzeit insbesondere
dann sehr exakt bestimmt werden, wenn das Ausgangssignal von der Sendeeinheit der
Behandlungsliegeneinrichtung versendet wird und ebendieses Ausgangssignal zugleich
als Trigger für die Messung der Signallaufzeit dient.
[0029] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Kommunikation zwischen dem mobilen
Signalgeber einerseits und der Empfangseinheit beziehungsweise der Sendeeinheit der
während der Behandlung ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung andererseits funktechnisch
realisiert sein. Vorteilhaft ist die funktechnische Kommunikation sehr einfach und
robust zu realisieren.
[0030] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der mobile Signalgeber in einen Ruhemodus
verbracht, wenn sensorisch erkannt wird, dass der mobile Signalgeber nicht bewegt
wird. Beispielsweise kann hierzu der Positionssensor, der Bewegungssensor beziehungsweise
der Beschleunigungssensor verwendet werden. Durch das Verbringen des Signalgebers
in den Ruhemodus kann Energie gespart und die Lebensdauer des Signalgebers beziehungsweise
dessen Wartungsintervall verlängert werden.
[0031] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird das verstellbare Liegensegment verstellt,
während das Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungsmuster erkannt
wird. Der Aktor wird nicht betätigt, wenn kein Positions- und/oder Bewegungs-und/oder
Beschleunigungsmuster erkannt wird beziehungsweise erkannt wird, dass der mobile Signalgeber
nicht bewegt wird.
[0032] Beispielsweise erfolgt die Auswertung der Kommunikation beispielsweise die Bestimmung
des Prozessparameters der Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber einerseits
und der Empfangseinheit beziehungsweise der Sendeeinheit der ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung
andererseits unter Verwendung des Two-way ranging-Prinzips. Bevorzugt wird das Two-way
ranging-Prinzip in der Ausprägung des Symmetric double-sided two-way ranging-Prinzips
angewendet. Vorteilhaft erlaubt dies eine sehr präzise Messung des Abstandswerts.
Insbesondere kann eine Auflösung des Abstandswerts in einem praxisüblichen Maßstab
mit einem Freigabegrenzabstand von beispielsweise weniger als 1,5 m zuverlässig und
präzise vorgesehen werden. Darüber hinaus ist die Realisierung beziehungsweise Implementierung
einfach und erprobt. Einer Fehlfunktion ist hierdurch wirkungsvoll vorgebeugt.
[0033] Die Therapieliegenanordnung kann eine oder mehr als eine Behandlungsliegeneinrichtung
aufweisen. Beispielsweise können drei oder mehr benachbarter Behandlungsliegeneinrichtungen
in einer Therapieliegenanordnung kombiniert sein. Für die verschiedenen Behandlungsliegeneinrichtungen
können dann individuell zugewiesene Signalgeber vorgesehen sein. Insofern kann eine
Weiterbildung der Erfindung vorsehen, dass in einer der Freigabe des Aktors vorgelagerten
Initialisierungsroutine ein mobiler Signalgeber genau einer ausgewählten Behandlungsliegeneinrichtung
der Therapieliegenanordnung zugewiesen wird und dass dann allein die ausgewählte Behandlungsliegeneinrichtung
mittels des einen mobilen Signalgebers freigegeben werden kann. Die Zuordnung des
Signalgebers zu der Behandlungsliegeneinrichtung kann beispielsweise eineindeutig
beziehungsweise bidirektional so realisiert sein, dass mittels des Signalgebers nur
die eine Behandlungsliegeneinrichtung freigegeben werden kann und dass die eine Behandlungsliegeneinrichtung
nur mittels des einen Signalgebers freigebbar ist. Alternativ kann vorgesehen sein,
dass mehrere mobile Signalgeber vorgesehen sind, welche jeweils dazu ausgebildet sind,
die gleiche, ausgewählte Behandlungsliegeneinrichtung freizugeben. Vorteilhaft kann
durch die paarweise beziehungsweise gruppenweise Zuordnung der mobilen Signalgeber
und der Behandlungsliegeneinrichtungen im Rahmen der Initialisierungsroutine gewährleistet
werden, dass eine versehentliche Bedienung beziehungsweise Freigabe einer nicht ausgewählten
Behandlungsliegeneinrichtung vermieden ist. Es steigt insofern die Sicherheit und
das Risiko einer Fehlbedienung sinkt.
[0034] Beispielsweise wird die Freigabe des Aktors widerrufen, wenn ein Abstandswert für
den Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber und der Behandlungsliegeneinrichtung
größer ist als ein Deaktivierungsgrenzabstand. Vorteilhaft erfolgt die Deaktivierung
des Aktors durch das Vorsehen des Deaktivierungsgrenzabstand selbsttätig, wenn sich
der Therapeut beziehungsweise Arzt von der Behandlungsliegeneinrichtung entfernt.
Insofern kann es in Abwesenheit des Therapeuten nicht zu einer unbeabsichtigten oder
missbräuchlichen Betätigung der Behandlungsliegeneinrichtung beispielsweise durch
den Patienten oder einen Dritten kommen.
[0035] Zur Bestimmung eines Abstandswerts zwischen dem Signalgeber und der Behandlungsliegeneinrichtung
kann ein vorbestimmter Punkt der Behandlungsliegeneinrichtung als Referenzpunkt gewählt
werden. Beispielsweise kann der Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber und der Empfangseinheit
der Behandlungsliegeneinrichtung bestimmt werden.
[0036] Beispielsweise triggert der mobile Signalgeber das Freigabesignal für den Aktor nur
dann, wenn der Abstandswert für den Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber und der
Behandlungsliegeneinrichtung kleiner ist als der vorgegebene Freigabegrenzabstand
und wenn zugleich kein anderer mobiler Signalgeber sich in einem Abstand zu der Behandlungsliegeneinrichtung
befindet, welcher kleiner ist als der Freigabegrenzabstand und/oder der Deaktivierungsgrenzabstand
oder wenn zugleich kein anderer mobiler Signalgeber mit der Behandlungsliegeneinrichtung
verbunden ist und den Aktor freigegeben hat. Vorteilhaft kann hierdurch gewährleistet
werden, dass die Behandlungsliegeneinrichtung beziehungsweise ihr Aktor freigegeben
wird, sobald ein beliebiger erster Signalgeber sich in ausreichender Nähe zu der Behandlungsliegeneinrichtung
befindet beziehungsweise der Freigabegrenzabstand unterschritten ist. Sofern jedoch
bereits ein anderer mobiler Signalgeber sich innerhalb des Freigabegrenzabstands befindet
und den Aktor der Behandlungsliegeneinrichtung freigegeben hat, wirkt die Behandlungsliegeneinrichtung
unverändert mit ebendiesem zusammen und es ändert sich nichts an der Situation dadurch,
dass ein weiterer mobiler Signalgeber sich nunmehr innerhalb des Freigabegrenzabstands
befindet.
[0037] Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale
können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Merkmale und Details der Therapieliegenanordnung gelten selbstverständlich auch
im Zusammenhang mit dem Autorisierungsverfahren beziehungsweise dem Bedienverfahren
und umgekehrt. So kann auf die Offenbarung stets wechselseitig Bezug genommen werden.
Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben
keinen einschränkenden Charakter.
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer ersten Therapieliegenanordnung,
- Fig. 2
- ein Ablaufdiagramm für die Signallaufzeit bei Anwendung des Symmetric double-sided
two-way ranging-Prinzips,
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung einer zweiten Therapieliegenanordnung,
- Fig. 4
- eine weitere Therapieliegenanordnung mit insgesamt drei Behandlungsliegeneinrichtungen
und drei mobilen Signalgebern,
- Fig. 5
- ein erstes Bewegungsprofil für einen der drei mobilen Signalgeber der Therapieliegenanordnung
nach Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Fortschreibung des ersten Bewegungsprofils für den einen mobilen Signalgeber
nach Fig. 5,
- Fig. 7
- eine weitere Fortschreibung des ersten Bewegungsprofils für den einen mobilen Signalgeber
nach Fig. 5,
- Fig. 8
- eine weitere Fortschreibung des ersten Bewegungsprofils für den einen mobilen Signalgeber
nach Fig. 5,
- Fig. 9
- ein zweites Bewegungsprofil für den einen der drei mobilen Signalgeber der Therapieliegenanordnung
nach Fig. 4,
- Fig. 10
- ein drittes Bewegungsprofil mit zwei der drei mobilen Signalgebern der Therapieliegenanordnung
nach Fig. 4,
- Fig. 11
- ein viertes Bewegungsprofil mit zwei der drei mobilen Signalgebern der Therapieliegenanordnung
nah Fig. 4 und
- Fig. 12
- eine Fortschreibung des vierten Bewegungsprofils für die zwei mobilen Signalgeber
nach Fig. 11.
[0039] Eine Therapieliegenanordnung nach Fig. 1 umfasst zum einen eine Behandlungsliegeneinrichtung
1, welche bevorzugt jedenfalls für die Dauer der therapeutischen Behandlung ortsfest
in einem Praxisraum installiert ist, und zum anderen einen mobilen Signalgeber 2,
welcher von einem autorisierten Nutzer, beispielsweise einem Therapeuten, einem Arzt
oder einer Sprechstundenhilfe mitgeführt wird. Die Behandlungsliegeneinrichtung 1
wiederum umfasst nach dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Therapieliege mit
drei Liegensegmenten 3, 4, 5, ein nicht separat dargestelltes Steuermodul, einen Aktor
6 sowie eine Bedieneinheit 7, welche ausgebildet ist zum Einprägen eines Betätigungssignals
für den Aktor 6, und eine Empfangseinheit 8 zum Empfangen eines Eingangssignals, welches
von dem mobilen Signalgeber 2 bereitgestellt wird. Vorliegend dient der Aktor 6 dazu,
ein mittleres Liegensegment 4 zu verstellen. Optional können weitere, nicht dargestellte
Aktoren vorgesehen sein zum Verstellen der weiteren Liegensegmente 3, 5.
[0040] Beispielsweise ist vorgesehen, dass zwischen dem mobilen Signalgeber 2 und der Empfangseinheit
8 der zeitweise ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung 1 eine Kommunikation im Sinne
eines Daten- beziehungsweise Signalaustauschs abläuft und von dem Steuermodul auf
Basis eines Prozessparameters dieser Kommunikation ein Abstandswert für einen Abstand
zwischen dem mobilen Signalgeber 2 und der Behandlungsliegeneinrichtung 1 bestimmt
wird. Ein Freigabesignal für das Betätigen des Aktors 6 ist nur dann bereitgestellt,
wenn der so ermittelte Abstandswert kleiner ist als ein vorgegebener Freigabegrenzabstand.
Der vorgegebene Freigabegrenzabstand kann individuell vorgegeben werden und insbesondere
den räumlichen Gegebenheiten in der Praxis angepasst sein. Beispielsweise kann der
vorgegebene Freigabegrenzabstand sich aus der Größe des Behandlungsraums beziehungsweise
einem Abstand zwischen zwei benachbarten Behandlungsliegeneinrichtungen 1 ergeben.
[0041] Als Prozessparameter der Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber 2 und der
Empfangseinheit 8 der Behandlungsliegeneinrichtung 1 kann beispielsweise eine Signallaufzeit
für das von der Empfangseinheit 8 empfangene Eingangssignal verwendet werden. Aus
der Signallaufzeit kann in Kenntnis der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Eingangssignals
der Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber 2 und der Empfangseinheit 8 bestimmt
werden. Beispielsweise kann bei der Verwendung der DecaWave-Technologie der Abstand
auf zirka 10 cm genau gemessen werden. Die entsprechende Messgenauigkeit erlaubt es,
das Freigabesignal tatsächlich nur dann bereitzustellen, wenn der autorisierte Nutzer
sich in ausreichender Nähe zu der Behandlungsliegeneinrichtung 1 befindet und davon
ausgegangen werden darf, dass selbst bei einer unautorisierten Betätigung des Aktors
6 eingreifen kann und Schaden von dem Dritten sich abwenden lässt.
[0042] Die Bedieneinheit 7 kann beispielsweise mechanisch betätigbare, kapazitiv wirksame
und/oder drucksensitive Schalt- beziehungsweise Tastelemente 9 vorsehen, über die
ein Betätigungssignal für den Aktor 6 eingeprägt werden kann. Die Bedieneinheit 7
ist hierzu in einer Wirkverbindung zu dem Steuermodul vorgesehen und die Betätigungssignale
für den Aktor 6 werden von der Bedieneinheit 7 dem Steuermodul bereitgestellt und
dort verarbeitet. Eine tatsächliche Weitergabe des Betätigungssignals an den Aktor
6 erfolgt jedoch nur dann, wenn zugleich die Betätigung des Aktors 6 freigegeben ist.
Das Freigabesignal kann beispielsweise ebenfalls von dem Steuermodul ermittelt werden,
indem der messtechnisch bestimmte beziehungsweise berechnete Abstandswert mit dem
vorgegebenen Freigabegrenzabstand verglichen wird.
[0043] Beispielsweise kann die Freigabe für die Betätigung des Aktors 6 anhand eines einzigen
Abstandswerts erfolgen, sofern der Abstandswert kleiner ist als der vorgegebene Freigabegrenzabstand.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein messtechnisch bestimmter Abstandswert
im Rahmen einer Kontrollmessung verifiziert werden muss, bevor das Freigabesignal
zum Betätigen des Aktors 6 bereitgestellt wird.
[0044] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Abstandswerte zeitversetzt
zueinander ermittelt werden und dass das Freigabesignal für die Aktorbetätigung nur
dann bereitgestellt wird, wenn zum einen die ermittelten Abstandswerte kleiner sind
als der Freigabegrenzabstand und zum anderen die Abstandswerte sich unterscheiden.
Es wird also das Freigabesignal nur dann bereitgestellt, wenn der autorisierte Nutzer,
der den mobilen Signalgeber 2 mitführt, sich bewegt. Hierdurch ist sichergestellt,
dass der mobile Signalgeber 2 nicht dauerhaft in der Nähe der Behandlungsliegeneinrichtung
1 abgelegt werden kann und der Sicherheitsmechanismus beziehungsweise das Autorisierungs-
und Bedienverfahren umgangen wird.
[0045] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sieht die Behandlungsliegeneinrichtung
1 zusätzlich zu der Empfangseinheit 8 eine Sendeeinheit vor, welche ausgebildet ist
zum Aussenden eines Ausgangssignals. Das von der Sendeeinheit ausgesendete Ausgangssignal
wird dann von dem mobilen Signalgeber 2 empfangen und als Triggersignal verwendet
für den Versand des Eingangssignals an die Empfangseinheit 8 der Behandlungsliegeneinrichtung
1. In diesem Fall kann das Versenden des Ausgangssignals zugleich als Trigger für
eine Messung der Signallaufzeit verwendet werden, welche exemplarisch in der Fig.
2 dargestellt ist. Zur Anwendung kommt hier das sogenannte Symmetric double-sided
two-way ranging-Prinzip, welches nachfolgend vorgestellt wird.
[0046] In einem ersten Schritt wird von dem mobilen Signalgeber 2 das Eingangssignal versendet.
Das Eingangssignal gelangt nach einer ersten Zeitspanne
Tflight zu der Empfangseinheit 8 der Behandlungsliegeneinrichtung 1 und wird dort verarbeitet.
Nach einer Verarbeitungszeitspanne
Treply_base wird von der Sendeeinheit der Behandlungsliegeneinrichtung 1 das Ausgangssignal versendet.
Das Ausgangssignal trifft nach der ersten Zeitspanne
Tflight auf den mobilen Signalgeber 2. Der mobile Signalgeber 2 verarbeitet das empfangene
Ausgangssignal innerhalb einer dritten Zeitspanne
Treply_tag und versendet sodann das Eingangssignal, welches nach der ersten Zeitspanne
Tflight von der Empfangseinheit 8 der Behandlungsliegeneinrichtung 1 empfangen wird.
[0047] Der zu bestimmte Abstand zwischen dem mobilen Signalgeber 2 und der Behandlungsliegeneinrichtung
1 lässt sich dann aus der ersten Gleichung

der zweiten Gleichung

durch Addition der Gleichungen ermitteln. Addiert und aufgelöst nach
Tflight ergibt sich insofern

[0048] Mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit c des Signals ergibt sich dann der Abstandswert
wie folgt:

[0049] Das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise die Therapieliegenanordnung ist nicht
auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Selbstverständlich können mehr
als ein verstellbares Liegensegment 4 und mehr als ein Aktor 6 vorgesehen sein zum
Verstellen der Therapieliege.
[0050] Darüber hinaus ist die Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber 2 und der Sendeeinheit
beziehungsweise der Empfangseinheit 8 der Behandlungsliegeneinrichtung 1 nicht auf
eine Funkkommunikation beschränkt. Beispielsweise kann die Kommunikation optisch beziehungsweise
akustisch realisiert werden.
[0051] Weiter ist es möglich, dass im Rahmen der Kommunikation Identifikationsdaten ausgetauscht
werden, sodass mittels bestimmter mobiler Signalgeber 2 nur bestimmte Therapieliegen
verstellt werden können.
[0052] Ferner kann vorgesehen sein, dass der mobile Signalgeber 2 zusätzliche Mittel vorsieht,
um zu verhindern, dass der mobile Signalgeber 2 dauerhaft an der Behandlungsliegeneinrichtung
1 befestigt wird und somit das Autorisierungs- und Bedienverfahren manipuliert wird.
Geeignete Mittel sind beispielsweise Beschleunigungs-, Bewegungs- beziehungsweise
Lagesensoren, mit denen erkannt werden kann, dass der mobile Signalgeber 2 bewegt
beziehungsweise nicht bewegt wird.
[0053] Die Bewegungsdetektion für den mobilen Signalgeber 2 kann zugleich genutzt werden,
um den mobilen Signalgeber 2 in einen Ruhezustand zu versetzen und so die Batteriebeziehungsweise
Akkulebensdauer zu vergrößern.
[0054] Die Freigabe des Aktors 6 kann bevorzugt Software-seitig realisiert sein, beispielsweise
in dem Steuermodul beziehungsweise der Bedieneinheit 7. Alternativ kann eine Hardware-seitige
Lösung mit einer Unterbrechungsschaltung vorgesehen sein oder eine Betätigung des
Aktors 6 mechanisch blockiert werden, sofern das Freigabesignal nicht bereitgestellt
ist.
[0055] Die Bedieneinheit 7 der Behandlungsliegeneinrichtung 1 kann beispielsweise Fußschalter,
Betätigungswippen oder andere Schalt- beziehungsweise Tastelemente 9 vorsehen.
[0056] Eine zweite Ausführungsform der Therapieliegenanordnung nach Fig. 3 sieht vor, dass
ein mittleres Liegensegment 4 und mit diesem mittelbar die weiteren Liegensegmente
3, 5 mittels eines Aktors 6 höhenverstellbar vorgesehen ist. Die Behandlungsliegeneinrichtung
1 sieht eine Bedieneinheit 7 mit einer Mehrzahl von Schalt- beziehungsweise Tastelementen
9 und der Empfangseinheit 8 vor. Weiter sind das Steuermodul sowie eine Sendeeinheit
in die Bedieneinheit 7 integriert.
[0057] Der mobile Signalgeber 2, der von dem autorisierten Nutzer in einer Tasche der Arbeitskleidung
mitgeführt ist, ist zum einen ausgebildet zum Senden des Eingangssignals an die Empfangseinheit
8 der Behandlungsliegeneinrichtung 1. Darüber hinaus können von dem mobilen Signalgeber
2 Ausgangssignale der Sendeeinheit der Behandlungsliegeneinrichtung 1 empfangen werden,
sodass das Autorisierungs- und Bedienverfahren durch ein von der Behandlungsliegeneinrichtung
1 bereitgestelltes Triggersignal initiiert werden kann. Weiter sieht der mobile Signalgeber
2 im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Beschleunigungsbeziehungsweise Gyrosensor
vor, mit dem ein Beschleunigungs- beziehungsweise Lagesignal ermittelt werden kann.
[0058] Die Sensorik des mobilen Signalgebers 2 in Bezug auf die gemessenen Sensorsignale
ist so realisiert, dass definierte, wiederkehrende Bewegungen des mobilen Signalgebers
2 erkannt werden. Insbesondere kann bei dem mobilen Signalgeber 2, der in der Tasche
des autorisierten Nutzers mitgeführt wird, eine Wippbeziehungsweise Pumpbewegung mit
der Fußspitze erkannt werden. Das charakteristische, hieraus resultierende Bewegungssignal
kann dann verwendet werden, um die Therapieliege in definierter Weise zu verstellen.
Vorliegend kann die Pumpbewegung insbesondere eine Aufwärtsbewegung des verstellbaren
Liegensegments 4 mittels des Aktors 6 initiieren. In analoger Weise kann eine seitliche
Hin- und Herbewegung des Fußes beziehungsweise des Knies auf der Körperseite, auf
der sich der mobile Signalgeber 2 in der Tasche des autorisierten Nutzers befindet,
gut erkannt werden. Die seitliche Hin- und Herbewegung kann dann genutzt werden, um
die Therapieliege abzusenken. Weitere Bewegungsformen sind hier denkbar, um weitere
Aktoren der Behandlungsliegeneinrichtung 1 zu steuern.
[0059] Die mittels des nicht dargestellten Beschleunigungssensors erfassten Sensorsignale
für den mobilen Signalgeber 2 können beispielsweise lokal vor Ort in dem mobilen Signalgeber
2 verarbeitet werden. Der mobile Signalgeber 2 verfügt hierzu über eine geeignete
Signalverarbeitungselektronik. Vorteilhaft kann hierdurch insbesondere die mit der
Behandlungsliegeneinrichtung 1 auszutauschende Datenmenge und damit letztlich der
Energiebedarf für die Kommunikation reduziert werden. Alternativ können die Messwerte
von dem mobilen Signalgeber 2 an die Behandlungsliegeneinrichtung 1 übertragen und
dort verarbeitet werden.
[0060] Sofern die Steuerung der Therapieliege über die charakteristischen Positions-, Bewegungs-
beziehungsweise Beschleunigungsmuster erfolgt, kann letztlich vollständig auf das
Vorsehen der Bedieneinheit 7 verzichtet werden. Eine Steuerung der Therapieliege kann
also in letzter Konsequenz unter Verzicht auf physikalisch ausgebildete Schalt- beziehungsweise
Tastelemente 9 erfolgen.
[0061] Beispielsweise ist es möglich, den mobilen Signalgeber 2 vollständig gekapselt auszuführen.
Hierdurch ist es möglich, den mobilen Signalgeber 2 sehr leicht zu reinigen und notwendigenfalls
zu desinfizieren. Der mobile Signalgeber 2 kann hierzu beispielsweise über ein drahtloses
Ladesystem für einen integrierten Energiespeicher, insbesondere für einen Akkumulator
verfügen.
[0062] In Fig. 4 ist eine Therapieliegenanordnung mit insgesamt drei Behandlungsliegeneinrichtungen
1.1, 1.2, 1.3 sowie drei Signalgebern 2.1, 2.2, 2.3 dargestellt. Es ist hierbei ein
erster Signalgeber 2.1 einer ersten Behandlungsliegeneinrichtung 1.1 zugeordnet. In
analoger Weise sind ein zweiter Signalgeber 2.2 einer zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 und ein dritter Signalgeber 2.3 einer dritten Behandlungsliegeneinrichtung 1.3
der Therapieliegenanordnung zugeordnet. Die Zuordnung der Behandlungsliegeneinrichtungen
1.1, 1.2, 1.3 und der Signalgeber 2.1, 2.2, 2.3 erfolgt im Rahmen einer Initialisierungsroutine.
Sie ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eineindeutig in dem Sinne, dass die jeweils
zugeordnete Behandlungsliegeneinrichtung 1.1, 1.2, 1.3 nur mittels des zugewiesenen
Signalgebers 2.1, 2.2, 2.3 aktiviert beziehungsweise freigegeben werden kann und dass
der zugeordnete Signalgeber 2.1, 2.2, 2.3 ebenfalls allein dazu berechtigt, die eine
zugeordnete Behandlungsliegeneinrichtung 1.1, 1.2, 1.3 zu aktivieren beziehungsweise
freizugeben.
[0063] In den Fig. 5 bis 8 ist eine Bewegungssequenz für den zweiten Signalgeber 2.2 dargestellt,
der beispielsweise von einem Therapeuten mitgeführt wird. Mit dem Bezugszeichen 12
ist in den Figuren insofern ein Laufweg des Therapeuten gekennzeichnet.
[0064] Zunächst nähert sich der Therapeut mit dem zweiten Signalgeber 2.2 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2. Die Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 beziehungsweise der Aktor 6 der zweiten
Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 kann jedoch noch nicht bedient werden, da der zweite
Signalgeber 2.2 sich noch außerhalb einer Freigabegrenze 10.2 befindet, welche symmetrisch
um eine Bedieneinheit 7.2 beziehungsweise eine als Teil der Bedieneinheit 7.2 der
zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 vorgesehene Empfangseinheit 8.2 gebildet
ist (Fig. 5). Erst wenn der zweite Signalgeber 2.2 sich innerhalb der Freigabegrenze
10.2 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 befindet, ist der Aktor 6 beziehungsweise
die Bedienung der Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 freigegeben. In Fig. 6 ist dieser
Zustand grafisch verdeutlicht, indem der zweite Signalgeber 2.2 vollflächig schwarz
dargestellt ist, wohingegen der zweite Signalgeber 2.1 nur durch einen schwarz umrandeten
und ansonsten weißen Kreis dargestellt ist, wenn die Bedienung der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 nicht freigegeben beziehungsweise aktiviert ist.
[0065] Sofern sich der Therapeut, nachdem der Aktor 6 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 aktiviert beziehungsweise freigegeben ist, ein stückweit entfernt und dabei die
Freigabegrenze 10.2 überschreitet, bleibt der Aktor 6 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 gleichwohl weiter aktiviert, solange sich der Therapeut mit dem zweiten Signalgeber
2.2 noch innerhalb einer Deaktivierungsgrenze 11.2 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 befindet (Fig. 7). Eine Deaktivierung des Aktors 6 findet erst statt, wenn der
Therapeut - wie in Fig. 8 dargestellt - mit dem zweiten Signalgeber 2.2 auch die Deaktivierungsgrenze
11.2 überschreitet und insofern ein Abstand zwischen dem zweiten Signalgeber 2.2 und
der Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 größer ist als ein durch die Deaktivierungsgrenze
11.2 bestimmter Deaktivierungsgrenzabstand.
[0066] Infolge der eineindeutigen Zuordnung des zweiten Signalgebers 2.2 zu der zweiten
Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 ist es in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Erfindung unerheblich, auf welchem Weg sich der Therapeut mit dem zweiten Signalgeber
2.2 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 nähert. Er kann im Rahmen der Annäherung
an Bedieneinheit 7.1 beziehungsweise eine Empfangseinheit 8.1 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 beispielsweise eine Freigabegrenze 10.1 beziehungsweise eine Deaktivierungsgrenze
11.1 der ersten Behandlungsliegeneinrichtung 1.1 unterschreiten, ohne dass ein Aktor
6 der ersten Behandlungsliegeneinrichtung 1.1 aktiviert beziehungsweise freigegeben
wird. Die entsprechende Situation mit dem Laufweg 12 des Therapeuten ist in Fig. 9
exemplarisch dargestellt. In analoger Weise gilt dies für die dritte Behandlungsliegeneinrichtung
1.3. Auch hier erfolgt eine Aktivierung beziehungsweise Freigabe nicht, wenn der zweite
Signalgeber 2.2 innerhalb einer Freigabegrenze 10.3 beziehungsweise einer Deaktivierungsgrenze
11.3 vorgesehen ist beziehungsweise der vorbestimmte Abstand zu einer Bedieneinheit
7.3 oder einer Empfangseinheit 8.3 der dritten Behandlungsliegeneinrichtung 1.3 unterschritten
ist.
[0067] Fig. 10 zeigt eine Situation, in der der dritte Signalgeber 2.3 entlang des Laufwegs
12" geführt wurde und sich nunmehr innerhalb der Freigabegrenze 10.2 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 befindet. Mangels Zuordnung des dritten Signalgebers 2.3 zu der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 wird der Aktor 6 der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 jedoch nicht aktiviert
und eine Bedienung der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 ist nicht möglich.
Ebenfalls wird die zweite Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 nicht durch den zweiten
Signalgeber 2.2 freigegeben. Der zweite Signalgeber 2.2 befand sich, wie durch den
Laufweg 12' dargestellt, zunächst außerhalb der Deaktivierungsgrenze 11.2 der zweiten
Behandlungsliegeneinrichtung 1.2. Da zugleich die Freigabegrenze 10.2 nicht unterschritten
ist, aktiviert auch der zweite Signalgeber 2.2 die zweite Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 nicht.
[0068] Nach einer alternativen, in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung
kann auf die eineindeutige, bidirektionale Zuordnung der Signalgeber zu den Behandlungsliegeneinrichtungen
verzichtet werden. Es kann insofern insbesondere vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl
von Signalgebern einer ausgewählten Behandlungsliegeneinrichtung zugeordnet ist und
dazu berechtigt, den Aktor dieser ausgewählten Behandlungsliegeneinrichtung freizugeben
beziehungsweise zu aktivieren. Beispielsweise können drei Therapeuten, welche zeitversetzt
arbeiten, je einen Signalgeber mit sich führen, welcher zur Freigabe der gleichen,
ausgewählten Behandlungsliegeneinrichtung berechtigt.
[0069] Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform des Autorisierungsverfahrens nach
den Fig. 11 und 12 kann auf eine Initialisierungsroutine und eine explizite vorherige
Zuordnung von Signalgebern 2.1, 2.2 und Behandlungsliegeneinrichtungen 1.1, 1.2, 1.3
verzichtet werden. Es kann insofern vorgesehen sein, dass eine ausgewählte Behandlungsliegeneinrichtung
1.2 beziehungsweise der ihr zugeordnete Aktor 6 freigegeben wird, sobald erstmalig
ein beliebiger mobiler Signalgeber 2.3 sich innerhalb der Freigabegrenze 10.2 der
Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 befindet. Der erste Signalgeber 2.3 kann dann dynamisch
der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 zugeordnet werden und durch die Zuordnung
zu der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 für die Freigabe beziehungsweise Bedienung
der weiteren Behandlungsliegeneinrichtungen 1.1, 1.3 gesperrt werden. Zugleich kann
vorgesehen sein, dass ein weiterer Signalgeber 2.2, welcher später in die Freigabegrenze
10.2 gelangt, solange nicht zur Freigabe beziehungsweise Aktivierung des Aktors 6
der zweiten Behandlungsliegeneinrichtung 1.2 berechtigt, wie der erste Signalgeber
2.3 die Deaktivierungsgrenze 11.2 nicht unterschreitet.
[0070] Die vorstehende Beschreibung stellt bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar,
ohne dass die Erfindung auf diese Ausführungsformen beschränkt wäre. Alternative Realisierungen
können beispielsweise vorsehen, dass die Freigabegrenze unsymmetrisch gebildet ist.
Die Freigabegrenze kann dann sehr individuell festgelegt und beispielsweise an die
räumlichen Gegebenheiten und die Anordnung der Behandlungsliegeneinrichtungen angepasst
sein.
[0071] Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
1. Bedienverfahren für eine Therapieliegenanordnung wobei mittels eines Aktors (6) einer
während der Behandlung ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung (1) der Therapieliegenanordnung
ein Liegensegment (4) der Behandlungsliegeneinrichtung (1) verstellt wird, umfassend
die folgenden Schritte:
- mittels eines Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungssensors eines
mobilen Signalgebers (2) der Therapieliegenanordnung wird ein Positions- und/oder
Bewegungs- und/oder Beschleunigungssignal für den mobilen Signalgeber (2) ermittelt;
- das ermittelte Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungssignal wird
verarbeitet und/oder mit einem gespeicherten Referenzsignal verglichen zur Erkennung
eines Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungsmusters;
- basierend auf dem erkannten Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungsmuster
wird der Aktor (6) in einer dem Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungssignal
zugeordneten, vorbestimmten Weise zum Verstellen des Liegensegments (4) betätigt.
2. Bedienverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von einer Sendeeinheit der während der Behandlung ortsfesten Behandlungsliegeneinrichtung
(1) ein Ausgangssignal an den mobilen Signalgeber (2) gesendet wird und dass der mobile
Signalgeber (2) nach dem Empfang des Ausgangsignals das Eingangssignal an eine Empfangseinheit
(8) der Behandlungsliegeneinrichtung (1) sendet.
3. Bedienverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels des Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungssensors bestimmten
Positions- und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungssignale in dem mobilen Signalgeber
(2) verarbeitet werden und dass dann aggregierte und/oder komprimierte Daten und/oder
Informationen zu dem Positions- und/oder Bewegungs- und Beschleunigungsmuster von
dem mobilen Signalgeber (2) an die Behandlungsliegeneinrichtung (1) übertragen werden.
4. Bedienverfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikation zwischen dem mobilen Signalgeber (2) einerseits und der Empfangseinheit
(8) und/oder der Sendeeinheit andererseits funktechnisch realisiert ist.
5. Bedienverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mobile Signalgeber (2) in einen Ruhemodus verbracht wird, wenn sensorisch erkannt
wird, dass der mobile Signalgeber (2) nicht bewegt wird.
6. Bedienverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das verstellbare Liegensegment (4) verstellt wird, während das Positions- und/oder
Bewegungs- und/oder Beschleunigungsmuster erkannt wird, und/oder dass der Aktor (6)
nicht betätigt wird, wenn kein Positions-und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungsmuster
erkannt wird und/oder erkannt wird, dass der mobile Signalgeber (2) nicht bewegt wird.
7. Bedienverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen einer einer Freigabe des Aktors (6) vorgelagerten Initialisierungsroutine
der mobile Signalgeber (2, 2.1, 2.2, 2.3) genau einer ausgewählten Behandlungsliegeneinrichtung
(1, 1.1, 1.2, 1.3) zugewiesen wird derart, dass allein die ausgewählte Behandlungsliegeneinrichtung
(1, 1.1, 1.2, 1.3) mittels des mobilen Signalgebers (2, 2.1, 2.2, 2.3) freigegeben
werden kann.
8. Bedienverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mobile Signalgeber (2) an einer definierten Position am Körper eines autorisierten
Nutzers vorgesehen ist und dass eine definierte und bevorzugt periodische Bewegung
des autorisierten Nutzers mittels des Positions-und/oder Bewegungs- und/oder Beschleunigungssensors
ermittelt wird.