[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Alkalimetallalkoholatlösung
L1 in einer Elektrolysezelle
E.
[0002] Die Elektrolysezelle
E umfasst mindestens eine Kathodenkammer
KK, mindestens eine Anodenkammer
KA und gegebenenfalls eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM. Der Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK ist durch eine Trennwand
W umfassend mindestens eine kationenleitende Festelektrolytkeramik
FA, beispielsweise NaSICON, vom Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA bzw. in den Fällen, in denen die Elektrolysezelle
E eine Mittelkammer
KM umfasst, vom Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM abgetrennt. Wenn die Elektrolysezelle E eine Mittelkammer
KM umfasst, ist der Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM durch eine Diffusionsbarriere
D, beispielsweise eine für Kationen oder Anionen selektiven Membran oder eine nicht
ionenspezifische Trennwand, vom Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA abgetrennt.
[0003] Der den Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA begrenzende Teil
OEA der Oberseite
OE ist dabei im Wesentlichen als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEA einen Winkel 0° < ϕ
EA < 45° zum Schwerkraftsvektor
VS ausbildet. Außerdem ist der Ablauf
AKA dann auf der oberen Hälfte von
OEA angeordnet.
[0004] Alternativ oder zusätzlich, bevorzugt zusätzlich, ist der den Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK begrenzende Teil
OEK der Oberseite
OE im Wesentlichen als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEK einen Winkel 0° < ϕ
EK < 45° zum Schwerkraftsvektor
VS ausbildet, und der Ablauf
AKK ist dann auf der oberen Hälfte von
OEK angeordnet.
[0005] Diese Anordnung der jeweiligen Oberseiten und Abläufe führt dazu, dass die Ausbildung
von Gaskissen in der Anodenkammer verhindert wird. Diese Gaskissen sind unerwünscht,
da sie die Austauschflächen, die für die Elektrolyse zur Verfügung stehen, verkleinern,
was wiederum zu einem erhöhten Zellwiderstand führt.
1. Hintergrund der Erfindung
[0006] Die elektrochemische Herstellung von Alkalimetallalkoholatlösungen ist ein wichtiger
industrieller Prozess, der beispielsweise in der
DE 103 60 758 A1, der
US 2006/0226022 A1 und der
WO 2005/059205 A1 beschrieben ist. Das Prinzip dieser Verfahren spiegelt sich in einer Elektrolysezelle
wider, in deren Anodenkammer sich die Lösung eines Alkalisalzes, beispielsweise Kochsalz
oder NaOH, und in deren Kathodenkammer sich der betreffende Alkohol oder eine niedrig
konzentrierte alkoholische Lösung des betreffenden Alkalimetallalkoholates, beispielsweise
Natriummethanolat oder Natriumethanolat, befinden. Die Kathodenkammer und die Anodenkammer
sind durch eine das eingesetzte Alkalimetallion leitende Keramik getrennt, beispielsweise
NaSICON oder ein Analogon für Kalium oder Lithium. Bei Anlegen eines Stroms entstehen
an der Anode - wenn ein Chloridsalz des Alkalimetalls eingesetzt wird - Chlor und
an der Kathode Wasserstoff und Alkoholationen. Der Ladungsausgleich erfolgt dadurch,
dass Alkalimetallionen aus der Mittelkammer in die Kathodenkammer über die für sie
selektive Keramik wandern. Der Ladungsausgleich zwischen Mittelkammer und Anodenkammer
erfolgt durch die Wanderung von Kationen bei Einsatz von Kationenaustauschermembranen
oder die Wanderung von Anionen bei Einsatz von Anionenaustauschermembranen oder durch
Wanderung beider Ionenarten bei Einsatz nichtspezifischer Diffusionsbarrieren. Dadurch
erhöht sich die Konzentration des Alkalimetallalkoholats in der Kathodenkammer und
es erniedrigt sich die Konzentration der Natriumionen im Anolyten.
[0007] NaSICON-Festelektrolyte werden auch bei der elektrochemischen Herstellung anderer
Verbindungen eingesetzt:
WO 2014/008410 A1 beschreibt ein elektrolytisches Verfahren zur Herstellung von elementarem Titan oder
Seltenen Erden. Dieses Verfahren beruht darauf, dass Titanchlorid aus TiO
2 und der entsprechenden Säure gebildet wird, dieses mit Natriumalkoholat zum Titaniumalkoholat
und NaCl reagiert und schließlich elektrolytisch zu elementarem Titan und Natriumalkoholat
umgesetzt wird.
[0008] WO 2007/082092 A2 und
WO 2009/059315 A1 beschreiben Verfahren zur Herstellung von Biodiesel, in denen mithilfe von über NaSICON
elektrolytisch hergestellten Alkoholaten zunächst Triglyceride in die entsprechenden
Alkalimetalltriglyceride überführt werden und in einem zweiten Schritt mit elektrolytisch
erzeugten Protonen zu Glycerin und dem jeweiligen Alkalimetallhydroxid umgesetzt werden.
[0009] Ein Nachteil der im Stand der Technik beschriebenen Elektrolysezellen besteht allerdings
darin, dass sich während der Elektrolyse Gase in den jeweiligen Kammern ausbilden,
da die Abführung der Elektrolyten und Gase aus diesen nur punktuell erfolgt. Da das
gebildete Gas dichtbestimmt in den Elektrolyten nach oben steigt, sammelt es sich
an der gesamten Oberseite der Elektrolysezellkammern. Dieser gasbefüllte Teil der
Kammer kann nicht mehr an der elektrochemischen Umsetzung teilnehmen, da durch die
Gaspolster eine Isolierung der senkrecht verlaufenden Kammerwände, die gleichzeitig
die Übergänge von Na
+-Ionen sicherstellen, stattfindet. Durch die Verkleinerung der Austauschflächen steigt
auch der Widerstand in der Zelle an, da dieser direkt proportional zu den Durchtrittsflächen
ist. Dadurch verschlechtern sich auch die energiespezifischen Daten (Strom, Spannung)
der Zelle, und der gesamte Prozess wird ökonomisch unrentabel.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand demnach darin, ein Verfahren zur Herstellung
einer Alkalimetallalkoholatlösung in einer Elektrolysezelle zur Verfügung zu stellen,
das diesen Nachteil nicht aufweist.
[0011] Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Elektrolysezellen auf diesem technischen Gebiet
ergibt sich daraus, dass der Festelektrolyt nicht gegenüber wässrigen Säuren langzeitstabil
ist. Dies ist insofern problematisch, als während der Elektrolyse in der Anodenkammer
der pH durch Oxidationsprozesse sinkt (zum Beispiel bei Herstellung von Halogenen
durch Disproportionierung oder durch Sauerstoffbildung). Diese sauren Bedingungen
greifen den NaSICON-Festelektrolyten an, so dass das Verfahren nicht großtechnisch
eingesetzt werden kann. Um diesem Problem zu begegnen, wurden im Stand der Technik
verschiedene Ansätze beschrieben.
[0012] So wurden im Stand der Technik Dreikammerzellen vorgeschlagen. Solche sind auf dem
Gebiet der Elektrodialyse bekannt, zum Beispiel
US 6,221,225 B1.
[0013] WO 2012/048032 A2 und
US 2010/0044242 A1 beschreiben beispielsweise elektrochemische Verfahren zur Herstellung von Natriumhypochlorit
und ähnlichen Chlorverbindungen in einer solchen Dreikammerzelle. Die Kathodenkammer
und die mittlere Kammer der Zelle werden dabei durch einen für Kationen durchlässigen
Festelektrolyten wie zum Beispiel NaSICON getrennt. Um diesen vor dem sauren Anolyten
zu schützen, wird der Mittelkammer beispielsweise Lösung aus der Kathodenkammer zugeführt.
Die
US 2010/0044242 A1 beschreibt außerdem in Abbildung 6, dass Lösung aus der mittleren Kammer mit Lösung
aus der Anodenkammer außerhalb der Kammer vermischt werden kann, um Natriumhypochlorit
zu erhalten.
[0014] Auch für die Herstellung oder Reinigung von Alkalialkoholaten wurden solche Zellen
im Stand der Technik vorgeschlagen.
[0015] So beschreibt die
US 5,389,211 A ein Verfahren zur Reinigung von Alkoholatlösungen, in denen eine Dreikammerzelle
eingesetzt wird, in welcher die Kammern durch kationenselektive Festelektrolyten oder
auch nichtionische Trennwände voneinander abgegrenzt sind. Die Mittelkammer wird als
Pufferkammer eingesetzt, um zu verhindern, dass sich die gereinigte Alkoxid- oder
Hydroxidlösung aus der Kathodenkammer mit der verunreinigten Lösung aus der Anodenkammer
mischt.
[0016] Die
DE 42 33 191 A1 beschreibt die elektrolytische Gewinnung von Alkoholaten aus Salzen und Alkoholaten
in Mehrkammerzellen und Stapeln aus mehreren Zellen.
[0017] Die
WO 2008/076327 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallalkoholaten. Dabei wird
eine Dreikammerzelle eingesetzt, deren Mittelkammer mit Akalimetallalkoholat gefüllt
ist (siehe zum Beispiel Absätze [0008] und [0067] der
WO 2008/076327 A1). Dadurch wird der die Mittelkammer und die Kathodenkammer abtrennende Festelektrolyt
vor der in der Anodenkammer befindlichen Lösung, die bei der Elektrolyse saurer wird,
geschützt. Eine ähnliche Anordnung beschreibt die
WO 2009/073062 A1. Diese Anordnung hat allerdings den Nachteil, dass es sich bei der Alkalimetallalkoholatlösung,
welche als Pufferlösung verbraucht und kontinuierlich kontaminiert wird, um das gewünschte
Produkt handelt. Ein weiterer Nachteil des in der
WO 2008/076327 A1 beschriebenen Verfahrens ist, dass die Bildung des Alkoholats in der Kathodenkammer
von der Diffusionsgeschwindigkeit der Alkalimetallionen durch zwei Membranen bzw.
Festelektrolyten abhängt. Dies führt wiederum zu einer Verlangsamung der Bildung des
Alkoholats.
[0018] Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Geometrie der Dreikammerzelle. Die Mittelkammer
ist in einer solchen Kammer durch eine Diffusionsbarriere von der Anodenkammer und
durch eine ionenleitende Keramik von der Kathodenkammer abgetrennt. Während der Elektrolyse
kommt es damit unvermeidlich zur Ausbildung von pH-Gradienten und zu Totvolumina.
Dies kann die ionenleitende Keramik schädigen und infolgedessen den Spannungsbedarf
der Elektrolyse erhöhen und/oder zum Bruch der Keramik führen.
[0019] Während dieser Effekt in der gesamten Elektrolysekammer stattfindet, ist der Abfall
des pH-Wertes besonders kritisch in der Mittelkammer, da diese von der ionenleitenden
Keramik begrenzt wird. An der Anode und der Kathode werden üblicherweise Gase gebildet,
sodass es in diesen Kammern zumindest bis zu einem gewissen Grad zur Durchmischung
kommt. Eine solche Durchmischung findet dagegen in der Mittelkammer nicht statt, so
dass sich in ihr der pH-Gradient ausbildet. Dieser unerwünschte Effekt verstärkt sich
dadurch, dass die Sole im Allgemeinen relativ langsam durch die Elektrolysezelle gepumpt
wird.
[0020] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand deshalb darin, ein verbessertes
Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Alkalimetallalkoholat zur Verfügung
zu stellen. Diese sollen die vorgenannten Nachteile nicht aufweisen und insbesondere
einen verbesserten Schutz des Festelektrolyten vor der Ausbildung des pH-Gradienten
sowie einen gegenüber dem Stand der Technik sparsameren Einsatz der Edukte gewährleisten.
2. Kurzbeschreibung der Erfindung
[0021] Die erfindungsgemäßen Aufgaben werden durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
3. Abbildungen
3.1 Abbildungen 1 A und 1 B
[0022] Die Abbildungen 1 A (= "Fig. 1 A") und 1 B (= "Fig. 1 B") zeigen das erfindungsgemäße
Verfahren anhand einer Elektrolysezelle
E <1>, bei der es sich um eine Zweikammerzelle handelt. In beiden Abbildungen ist dieselbe
Elektrolysezelle aus einer anderen Perspektive dargestellt. Die in Fig. 1 A dargestellte
Perspektive entspricht der Perspektive bei Draufsicht auf die in Fig. 1 B gezeigte
Elektrolysezelle
E <1> in Richtung des Pfeiles <30>.
[0023] Die Elektrolysezelle
E <1> umfasst eine Kathodenkammer
KK <12> und eine Anodenkammer
KA <11>.
[0024] Die Anodenkammer
KA <11> umfasst eine anodische Elektrode
EA <113> im Innenraum
IKA <112>, einen Zulauf
ZKK <110> und einen Ablauf
AKA <111 >.
[0025] Die Kathodenkammer
KK <12> umfasst eine kathodische Elektrode
EK <123> im Innenraum
IKK <122>, einen Zulauf
ZKK <120> und einen Ablauf
AKK <121 >.
[0026] Die Elektrolysezelle
E <1> bildet seitlich und am Boden ein Behältnis
BE <800> und oben eine ebene Oberseite
OE <801> aus. Der Innenraum
IKA <112> wird durch einen Teil
OEA <8011> der Oberseite
OE <801> und einen Teil
BEA <8001> des Behältnisses
BE <800> begrenzt. Der Innenraum
IKK <122> wird durch einen Teil
OEK <8012> der Oberseite
OE <801> und einen Teil
BEK <8002> des Behältnisses
BE <800> begrenzt.
[0027] Der Innenraum
IKK <122> ist außerdem durch eine Trennwand
W <16>, die aus einer Scheibe eines für Natriumionen selektiv permeablen NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> besteht, vom Innenraum
IKA <112> abgetrennt. Der NaSlCON-Festelektrolyt
FA <18> erstreckt sich über die gesamte Tiefe und Höhe der Zweikammerzelle E. Der NaSlCON-Festelektrolyt
FA <18> kontaktiert die beiden Innenräume
IKK <122> und
IKA <112> direkt, so dass Natriumionen vom einen in den anderen Innenraum durch den NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> geleitet werden können.
[0028] Wie aus Fig. 1 B ersichtlich, ist die Elektrolysezelle E <1> geneigt, womit auch
die ebene Oberseite
OE <801> und damit auch die beiden Teile
OEA <8011> und
OEK <8012> geneigt werden. Der Winkel ϕ
EA bzw. ϕ
EK der jeweiligen Normalen
NOEA <91> und
NOEK <92> der Ebene
OEA <8011 > und
OEK <8012> gegenüber dem Vektor der Schwerkraft V
s <90> liegt dabei bei ~ 25°.Die beiden Abläufe
AKA <111> und
AKK <121> sind nahe an der höchsten Kante der Elektrolysezelle E <1> angeordnet.
[0029] Eine wässrige Lösung von Natriumchlorid
L3 <23> mit pH 10.5 wird über den Zulauf
ZKA <110> entgegen der Schwerkraft in den Innenraum
IKA <112> gegeben.
[0030] Über den Zulauf
ZKK <120> wird eine Lösung von Natriummethanolat in Methanol
L2 <22> in den Innenraum
IKK <122> geleitet.
[0031] Es wird dabei eine Spannung zwischen der kathodischen Elektrode
EK <123> und der anodischen Elektrode
EA <113> angelegt. Dadurch wird im Innenraum
IKK <122> Methanol im Elektrolyten
L2 <22> zu Methanolat und H
2 reduziert (CH
3OH + e
- →CH
3O
- + ½ H
2). Natriumionen diffundieren dabei vom Innenraum
IKA <112> durch den NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> in den Innenraum
IKK <122>. Insgesamt erhöht sich dadurch die Konzentration von Natriummethanolat im Innenraum
IKK <122>, wodurch eine methanolische Lösung von Natriummethanolat
L1 <21> erhalten wird, deren Konzentration an Natriummethanolat gegenüber
L2 <22> erhöht ist.
[0032] Im Innenraum
IKA <112> findet die Oxidation von Chloridionen zu molekularem Chlor statt (Cl
- → ½ Cl
2 + e
-). Am Ablauf
AKA <111 > wird eine wässrige Lösung
L4 <24> erhalten, in der der Gehalt an NaCl gegenüber
L3 <23> verringert ist. Chlorgas Cl
2 bildet in Wasser gemäß der Reaktion Cl
2 + H
2O → HOCI + HCl hypochlorige Säure und Salzsäure, welche mit weiteren Wassermolekülen
sauer reagieren. Die Acidität schädigt den NaSICON-Festelektrolyten
FA <18>.
[0033] Durch die schräge Neigung der Elektrolysezelle E <1> und die Anordnung der Abläufe
AKA <111> und
AKK <121> nahe an ihrem höchsten Punkt bzw. ihrer höchsten Kante werden sich bildende
Gase (z.B. Chlorgas in der Anodenkammer
KA <11> und Wasserstoffgas in der Kathodenkammer
KK <12>) effizient und schnell abgeführt, wodurch die Ausbildung eines Gaskissens verhindert
wird. Durch die schnelle Abführung des Chlorgases wird außerdem die säurebildende
Reaktion Cl
2 + H
2O → HOCI + HCl und damit der Anstieg der Acidität in der Anodenkammer
KA <11 > eingedämmt, was wiederum die Lebensdauer des NaSICON-Festelektrolyten verlängert.
3.2 Abbildungen 2 A und 2 B
[0034] Die Abbildungen 2 A (= "Fig. 2 A") und 2 B (= "Fig. 2 B") zeigen eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie zeigen das erfindungsgemäße Verfahren anhand
einer Elektrolysezelle
E <1>, bei der es sich um eine Dreikammerzelle handelt. In beiden Abbildungen ist dieselbe
Elektrolysezelle aus einer anderen Perspektive dargestellt. Die in Fig. 2 A dargestellte
Perspektive entspricht der Perspektive bei Draufsicht auf die in Fig. 2 B gezeigte
Elektrolysezelle
E <1> in Richtung des Pfeiles <30>.
[0035] Die Dreikammerelektrolysezelle
E umfasst eine Kathodenkammer
KK <12>, eine Anodenkammer
KA <11> und eine dazwischen liegenden Mittelkammer
KM <13>.
[0036] Die Anodenkammer
KA <11> umfasst eine anodische Elektrode
EA <113> im Innenraum
IKA <112>, einen Zulauf
ZKK <110> und einen Ablauf
AKA <111 >.
[0037] Die Kathodenkammer
KK <12> umfasst eine kathodische Elektrode
EK <123> im Innenraum
IKK <122>, einen Zulauf
ZKK <120> und einen Ablauf
AKK <121 >.
[0038] Die Mittelkammer
KM <13> umfasst einen Innenraum
IKM <132>, einen Zulauf
ZKM <130> und einen Ablauf
AKM <131 >. Der Innenraum
IKA <112> ist mit dem Innenraum
IKM <132> über die Verbindung
VAM <15> verbunden.
[0039] Die Elektrolysezelle
E <1> bildet seitlich und am Boden ein Behältnis
BE <800> und oben eine ebene Oberseite
OE <801> aus. Der Innenraum
IKA <112> wird durch einen Teil
OEA <8011> der Oberseite
OE <801> und einen Teil
BEA <8001> des Behältnisses
BE <800> begrenzt. Der Innenraum
IKK <122> wird durch einen Teil
OEK <8012> der Oberseite
OE <801> und einen Teil
BEK <8002> des Behältnisses
BE <800> begrenzt. Der Innenraum
IKM <132> wird durch einen Teil
OEM <8013> der Oberseite
OE <801> und einen Teil
BEM <8003> des Behältnisses
BE <800> begrenzt.
[0040] Der Innenraum
IKK <122> ist außerdem durch eine Trennwand W <16>, die aus einer Scheibe eines für Natriumionen
selektiv permeablen NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> besteht, vom Innenraum
IKM <132> abgetrennt. Der NaSlCON-Festelektrolyt
FA <18> erstreckt sich über die gesamte Tiefe und Höhe der Dreikammerzelle
E. Der NaSlCON-Festelektrolyt
FA <18> kontaktiert die beiden Innenräume
IKK <122> und
IKM <132> direkt, so dass Natriumionen vom einen in den anderen Innenraum durch den NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> geleitet werden können.
[0041] Der Innenraum
IKM <132> der Mittelkammer
KM <13> ist zusätzlich wiederum durch eine Diffusionsbarriere
D <14> vom Innenraum
IKA <112> der Anodenkammer
KA <11> abgetrennt. Der NaSlCON-Festelektrolyt
FA<18> und die Diffusionsbarriere
D <14> erstrecken sich über die gesamte Tiefe und Höhe der Dreikammerzelle
E. Die Diffusionsbarriere
D <14> ist eine Kationenaustauschermembran (sulfoniertes PTFE).
[0042] In der Ausführungsform gemäß den Abbildungen 2 A und 2 B wird die Verbindung
VAM <15> außerhalb der Elektrolysezelle
E ausgebildet, insbesondere durch ein Rohr oder Schlauch, dessen Material aus Gummi,
Metall oder Kunststoff ausgewählt sein kann. Durch die Verbindung
VAM <15> kann Flüssigkeit aus dem Innenraum
IKM <132> der Mittelkammer
KM <13> in den Innenraum
IKA <112> der Anodenkammer
KA <11> außerhalb der Dreikammerzelle
E <1> geleitet werden. Die Verbindung
VAM <15> verbindet einen Ablauf
AKM <131>, der am Boden der Mittelkammer
KM <13> das Behältnis
BE <800> der Elektrolysezelle
E durchbricht, mit einem Zulauf
ZKA <110>, der am Boden der Anodenkammer
KA <11> das Behältnis
BE <800> der Elektrolysezelle E durchbricht.
[0043] Wie aus Fig. 2 B ersichtlich, ist die Elektrolysezelle
E <1> geneigt, womit auch die ebene Oberseite
OE <801> und damit auch die beiden Teile
OEA <8011> und
OEK <8012> geneigt werden. Die beiden Abläufe
AKA <111> und
AKK <121> sind nahe an der höchsten Kante der Elektrolysezelle
E <1> angeordnet. Der Winkel
ϕEA bzw. ϕ
EK der jeweiligen Normalen
NOEA <91> und
NOEK <92> der Ebene
OEA <8011> und
OEK <8012> gegenüber dem Vektor der Schwerkraft
VS <90> liegt dabei bei ∼ 25°.
[0044] Eine wässrige Lösung von Natriumchlorid
L3 <23> mit pH 10.5 wird über den Zulauf
ZKM <130> gleichgerichtet mit der Schwerkraft in den Innenraum
IKM <132> der Mittelkammer
KM <13> gegeben. Durch die Verbindung
VAM <15>, die zwischen dem Ablauf
AKM <131 > der Mittelkammer
KM <13> und einem Zulauf
ZKA <110> der Anodenkammer
KA <11 > ausgebildet ist, ist der Innenraum
IKM <132> der Mittelkammer
KM <13> mit dem Innenraum
IKA <112> der Anodenkammer
KA <11> verbunden. Natriumchloridlösung
L3 <23> wird durch diese Verbindung
VAM <15> vom Innenraum
IKM <132> in den Innenraum
IKA <112> geleitet.
[0045] Über den Zulauf
ZKK <120> wird eine Lösung von Natriummethanolat in Methanol
L2 <22> in den Innenraum
IKK <122> geleitet.
[0046] Es wird dabei eine Spannung zwischen der kathodischen Elektrode
EK <123> und der anodischen Elektrode
EA <113> angelegt. Dadurch wird im Innenraum
IKK <122> Methanol im Elektrolyten
L2 <22> zu Methanolat und H
2 reduziert (CH
3OH + e
- → CH
3O
- + ½ H
2). Natriumionen diffundieren dabei vom Innenraum
IKM <132> der Mittelkammer
KM <103> durch den NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> in den Innenraum
IKK <122>. Insgesamt erhöht sich dadurch die Konzentration von Natriummethanolat im Innenraum
IKK <122>, wodurch eine methanolische Lösung von Natriummethanolat
L1 <21> erhalten wird, deren Konzentration an Natriummethanolat gegenüber
L2 <22> erhöht ist.
[0047] Im Innenraum
IKA <112> findet die Oxidation von Chloridionen zu molekularem Chlor statt (Cl
- → ½ Cl
2 + e
-). Am Ablauf
AKA <111 > wird eine wässrige Lösung
L4 <24> erhalten, in der der Gehalt an NaCl gegenüber
L3 <23> verringert ist. Chlorgas Cl
2 bildet in Wasser gemäß der Reaktion Cl
2 + H
2O → HOCI + HCl hypochlorige Säure und Salzsäure, welche mit weiteren Wassermolekülen
sauer reagieren. Die Acidität würde den NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> schädigen, wird aber durch die Anordnung in der Dreikammerzelle auf die Anodenkammer
KA <11> begrenzt und somit in der Elektrolysezelle
E vom NaSICON-Festelektrolyten
FA <18> ferngehalten. Dadurch erhöht sich dessen Lebensdauer beträchtlich.
[0048] Durch die schräge Neigung der Elektrolysezelle
E <1> und die Anordnung der Abläufe
AKA <111> und
AKK <121> nahe an ihrem höchsten Punkt bzw. ihrer höchsten Kante werden sich bildende
Gase (z.B. Chlorgas in der Anodenkammer
KA <11> und Wasserstoffgas in der Kathodenkammer
KK <12>) effizient und schnell abgeführt, wodurch die Ausbildung eines Gaskissens verhindert
wird. Durch die schnelle Abführung des Chlorgases wird außerdem die säurebildende
Reaktion Cl
2 + H
2O → HOCI + HCl und damit der Anstieg der Acidität in der Anodenkammer
KA <11 > zusätzlich eingedämmt, was wiederum die Lebensdauer des NaSICON-Festelektrolyten
verlängert.
3.3 Abbildungen 3 A und 3 B
[0049] Die Abbildungen 3 A (= "Fig. 3 A") und 3 B (= "Fig. 3 B") zeigen eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses wird in einer Elektrolysezelle
E <1> durchgeführt, welche der in Abbildungen 2 A und 2 B dargestellten Elektrolysezelle
E <1> mit dem folgenden Unterschied entspricht:
Die Verbindung
VAM <15> vom Innenraum
IKM <132> der Mittelkammer
KM <13> zum Innenraum
IKA <112> der Anodenkammer
KA <11> wird nicht außerhalb, sondern durch eine Perforation in der Diffusionsbarriere
D <14> innerhalb der Elektrolysezelle
E <1> gebildet. Diese Perforation kann in die Diffusionsbarriere
D <14> nachträglich (etwa durch Stanzen, Bohren) eingeführt werden oder schon aufgrund
der Herstellung der Diffusionsbarriere
D <14> von Vorneherein in dieser vorliegen (z.B. bei textilen Geweben wie Filtertüchern
oder Metallgeweben).
3.4 Abbildung 4
[0050] Abbildung 4 (= "Fig. 4") zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Sie zeigt das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer Elektrolysezelle
E <1 >, bei der es sich um eine Zweikammerzelle handelt.
[0051] Diese entspricht der in Abbildungen 1 A und 1 B dargestellten Elektrolysezelle
E <1> und unterscheidet sich von dieser in den geometrischen Verhältnissen. In der
Elektrolysezelle
E <1> gemäß Fig. 1 A und 1 B sind der Boden und die Oberseite
OE <801> im Wesentlichen parallele Ebenen und die Innenräume
IKK <122> und
IKA <112> weisen im Wesentlichen die Form eines Quaders auf. Die Neigung der Oberseite
OE <801> wird durch Neigung der gesamten Elektrolysezelle
E <1> gewährleistet.
[0052] Demgegenüber ist die Oberseite
OE <801> in der Elektrolysezelle
E <1> in Fig. 4 nicht parallel zum Boden, und die Innenräume
IKK <122> und
IKA <112> weisen einen trapezförmigen Durchschnitt auf. Der Winkel ϕ
EA bzw. ϕ
EK der jeweiligen Normalen
NOEA <91> und
NOEK <92> der Ebene
OEA <8011> und
OEK <8012> gegenüber dem Vektor der Schwerkraft
Vs <90> liegt dabei bei ~ 11°. Dies hat den Vorteil, dass nicht die gesamte Elektrolysezelle
E <1> geneigt werden muss, und dennoch die beiden Ebenen
OEA<8011> und
OEK <8012> die erfindungsgemäße Neigung ausbilden. Dies verleiht dem Aufbau eine höhere
Stabilität.
3.5 Abbildung 5
[0053] Abbildung 5 (= "Fig. 5") zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Sie zeigt das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer Elektrolysezelle
E <1 >, bei der es sich um eine Dreikammerzelle handelt.
[0054] Diese entspricht der in Abbildungen 2 A und 2 B dargestellten Elektrolysezelle
E <1> und unterscheidet sich von dieser in den geometrischen Verhältnissen: In der
Elektrolysezelle
E <1> gemäß Fig. 2 A und 2 B sind der Boden und die Oberseite
OE <801> im Wesentlichen parallele Ebenen und die Innenräume
IKK <122>,
IKA <112> und
IKM <132> weisen im Wesentlichen die Form eines Quaders auf. Die Neigung der Oberseite
OE <801 > wird durch Neigung der gesamten Elektrolysezelle
E <1> gewährleistet.
[0055] Demgegenüber ist die Oberseite
OE <801> in der Elektrolysezelle
E <1> in Fig. 5 nicht parallel zum Boden, und die Innenräume
IKK <122>,
IKA <112> und
IKM <132>weisen einen trapezförmigen Durchschnitt auf. Der Der Winkel ϕ
EA bzw. ϕ
EK der jeweiligen Normalen
NOEA <91> und
NOEK <92> der Ebene
OEA <8011> und
OEK <8012> gegenüber dem Vektor der Schwerkraft
VS <90> liegt dabei bei ∼ 11°.
[0056] Dies hat den Vorteil, dass nicht die gesamte Elektrolysezelle
E <1> geneigt werden muss, und dennoch die beiden Ebenen
OEA <8011> und
OEK <8012> die erfindungsgemäße Neigung ausbilden. Dies verleiht dem Aufbau eine höhere
Stabilität.
3.6 Abbildung 6
[0057] Abbildung 6 (= "Fig. 6") zeigt eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform des Verfahrens.
Darin wird eine Zweikammerelektrolysezelle
E wie für Abbildungen 1 A und 1 B beschrieben benutzt, bis darauf, dass diese nicht
geneigt sind und die beiden Abläufe
AKA <111 > und
AKK <121 > in der Mitte der jeweiligen Ebene
OEA <8011> und
OEK <8012> angeordnet ist.
3.7 Abbildung 7
[0058] Abbildung 7 (= "Fig. 7") zeigt eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform des Verfahrens.
Darin wird eine Dreikammerelektrolysezelle
E wie für Abbildungen 2 A und 2 B beschrieben benutzt, bis darauf, dass diese nicht
geneigt sind und die beiden Abläufe
AKA <111 > und
AKK <121 > in der Mitte der jeweiligen Ebene
OEA <8011> und
OEK <8012> angeordnet ist.
4. Detaillierte Beschreibung der Erfindung
4.1 Elektrolvsezelle E
[0059] Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer Elektrolysezelle E durchgeführt.
[0060] Die Elektrolysezelle
E umfasst mindestens eine Anodenkammer
KA und mindestens eine Kathodenkammer
KK und gegebenenfalls mindestens eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM. Dies umfasst auch Elektrolysezellen
E, welche mehr als eine Anodenkammer
KA und/oder mehr als eine Kathodenkammer
KK und/oder mehr als eine Mittelkammer
KM aufweisen. Solche Elektrolysezellen, in denen diese Kammern modulartig aneinandergefügt
werden, sind beispielsweise in der
DD 258 143 A3 und der
US 2006/0226022 A1 beschrieben.
[0061] Die Elektrolysezelle
E umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Anodenkammer
KA und eine Kathodenkammer
KK und gegebenenfalls eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM.
[0062] Die Elektrolysezelle E bildet ein Behältnis
BE und eine Oberseite
OE aus.
[0063] Das Behältnis
BE und die Oberseite
OE umfassen unabhängig voneinander insbesondere jeweils ein Material, welches aus der
Gruppe bestehend aus Stahl, bevorzugt gummiertem Stahl, Kunststoff, der insbesondere
aus Telene
® (duroplastischem Polydicyclopentadien), PVC (Polyvinylchlorid), PVC-C (nachchloriertes
Polyvinylchlorid), PVDF (Polyvinylidenfluorid) ausgewählt ist. Bevorzugt umfassen
das Behältnis
BE und die Oberseite
OE das gleiche Material. Noch bevorzugter sind sie dann mindestens teilweise einstückig,
d.h. mindestens ein Teil des Behältnisses
BE bildet mit mindestens einem Teil der Oberseite
OE ein Stück aus.
[0064] Das Behältnis
BE und die Oberseite
OE sind insbesondere für Zuläufe und Abläufe durchbrochen.
[0065] Das Behältnis
BE und die Oberseite
OE bilden die Außenwand
WA der Elektrolysezelle
E aus.
[0066] Innerhalb von
BE und
OE liegen die mindestens eine Anodenkammer
KA, die mindestens eine Kathodenkammer
KK und in den Ausführungsformen, in denen die Elektrolysezelle
E eine solche umfasst, die mindestens eine dazwischen liegende Mittelkammer
KM. Das Behältnis
BE bildet dabei den Boden und die Seitenwände der Elektrolysezelle
E. Das Behältnis
BE bildet somit auch den Boden und die Seitenwände der von ihr umfassten mindestens
einen Anodenkammer
KA, der von ihr umfassten mindestens einen Kathodenkammer
KK und in den Ausführungsformen, in denen die Elektrolysezelle
E eine solche umfasst, der von ihr umfassten mindestens einen dazwischen liegenden
Mittelkammer
KM. Der Boden bildet dabei bevorzugt im Wesentlichen eine Ebene aus, und jede der Seitenwände
bildet jeweils noch bevorzugter ebenfalls im Wesentlichen jeweils eine Ebene aus.
[0067] Die Oberseite
OE ist insbesondere im Wesentlichen als Ebene ausgebildet. "Oberseite" impliziert, dass
der tiefste Punkt der durch die Oberseite
OE definierte Ebene höher liegt (also weiter vom Erdmittelpunkt entfernt ist) als der
tiefste Punkt des Behältnisses
BE.
[0068] In einer bevorzugten Ausführungsform bilden das Behältnis
BE und die Oberseite
OE im Wesentlichen einen Polyeder aus, bevorzugt einen Hexaeder, in dem mindestens ein
Paar, bevorzugt mindestens zwei Paare gegenüberliegender Seiten jeweils parallel zueinander
sind. Noch bevorzugter bilden das Behältnis
BE und die Oberseite
OE im Wesentlichen einen Quader aus. In dieser Ausführungsform wird die Elektrolysezelle
E dann so angeordnet, dass es eine Fläche des Polyeders gibt, auf der der höchste Punkt
(d.h. der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernte) des Polyeders liegt und deren
tiefster Punkt höher liegt als der tiefste Punkt der übrigen Seiten. Diese Fläche
ist in dieser Ausführungsform dann die Oberseite
OE der Elektrolysezelle
E, die restlichen Flächen bilden das Behältnis
BE.
4.1.1 Kathodenkammer KK
[0069] Die Kathodenkammer
KK weist mindestens einen Zulauf
ZKK, mindestens einen Ablauf
AKK und einen Innenraum
IKK, der eine kathodische Elektrode
EK umfasst, auf. Der Innenraum
IKK wird durch einen Teil
OEK der Oberseite
OE und einen Teil
BEK des Behältnisses
BE begrenzt. Demnach wird der Teil der Oberseite
OE, der
IKK begrenzt, als
OEK bezeichnet, und der Teil des Behältnisses
BE, der
IKK begrenzt, als
BEK bezeichnet.
[0070] Der Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK ist durch die Trennwand W vom Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA abgetrennt, falls die Elektrolysezelle
E keine Mittelkammer
KM umfasst.
[0071] Die Trennwand
W umfasst mindestens eine alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik
FA, und die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken kontaktieren dann den Innenraum
IKK und den Innenraum
IKA direkt.
[0072] Der Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK ist durch die Trennwand
W vom Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM abgetrennt, falls die Elektrolysezelle
E mindestens eine Mittelkammer
KM umfasst.
[0073] Die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken kontaktieren dann den Innenraum
IKK und den Innenraum
IKM direkt.
4.1.1.1 Trennwand W
[0074] Die Trennwand
W umfasst mindestens eine alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik
FA. Das Merkmal "Trennwand" bedeutet, dass die Trennwand
W flüssigkeitsdicht ist. Dies bedeutet insbesondere, dass die Trennwand entweder eine
alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik umfasst, die Innenraum
IKK und den Innenraum
IKM bzw. den Innenraum
IKK und den Innenraum
IKA vollständig voneinander abtrennt, oder mehrere alkalikationenleitende Festelektrolytkeramiken
umfasst, die z.B. lückenlos aneinander anschließen.
[0075] Jedenfalls existieren in der Trennwand
W keine Lücken, durch welche wässrige Lösung, alkoholische Lösung, Alkohol oder Wasser
von I
KK in I
AK bzw. von I
KK in I
MK oder umgekehrt fließen könnte.
[0076] "Direkt kontaktieren" bedeutet für die Anordnung der alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken
in der Trennwand
W und in der Elektrolysezelle
E, dass es für jeden von der Trennwand
W umfasste alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik einen gedachten Weg von der
I
KK in I
AK bzw. von I
KK in I
MK gibt, der vollständig durch die jeweilige alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik
führt.
4.1.1.2 Alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik
[0077] Als von der Trennwand
W umfasste mindestens eine alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik
FA kommt jeder Festelektrolyt in Frage, durch welchen Kationen, insbesondere Alkalikationen,
noch bevorzugter Natriumkationen, von I
AK in I
KK bzw. von I
MK in I
KK transportiert werden können. Solche Festelektrolyten sind dem Fachmann bekannt und
beispielsweise in der
DE 10 2015 013 155 A1, in der
WO 2012/048032 A2, Absätze [0035], [0039], [0040], in der
US 2010/0044242 A1, Absätze [0040], [0041], in der
DE 10360758 A1, Absätze [014] bis [025] beschrieben. Sie werden kommerziell unter dem Namen NaSICON,
LiSICON, KSICON vertrieben. Ein natriumionenleitender Festelektrolyt ist bevorzugt,
wobei dieser noch bevorzugter eine NaSICON-Struktur aufweist. Erfindungsgemäß einsetzbare
NaSICON-Strukturen sind außerdem beispielsweise beschrieben von
N. Anantharamulu, K. Koteswara Rao, G. Rambabu, B. Vijaya Kumar, Velchuri Radha, M.
Vithal, J Mater Sci 2011, 46, 2821-2837.
[0078] In einer bevorzugten Ausführungsform der Trennwand
W weisen die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitende Festelektrolytkeramiken unabhängig voneinander eine
NaSICON-Strukturder Formel M
I1+2w+x-y+z M
IIw MI
IIx Zr
IV 2-w-x-y M
Vy (SiO
4)
z (PO
4)
3-z auf.
[0079] M
I ist dabei ausgewählt aus Na
+, Li
+, bevorzugt Na
+.
[0080] M
II ist dabei ein zweiwertiges Metallkation, bevorzugt ausgewählt aus Mg
2+, Ca
2+, Sr
2+, Ba
2+, CO
2+, Ni
2+, bevorzugter ausgewählt aus Co
2+, Ni
2+.
[0081] M
III ist dabei ein dreiwertiges Metallkation, bevorzugt ausgewählt aus Al
3+, Ga
3+, Sc
3+, La
3+, Y
3+, Gd
3+, Sm
3+, Lu
3+, Fe
3+, Cr
3+, bevorzugter ausgewählt aus Sc
3+, La
3+, Y
3+, Gd
3+, Sm
3+, besonders bevorzugt ausgewählt aus Sc
3+, Y
3+, La
3+.
[0082] M
V ist dabei ein fünfwertiges Metallkation, bevorzugt ausgewählt aus V
5+, Nb
5+, Ta
5+.
[0083] Die römischen Indizes I, II, III, IV, V geben die Oxidationszahlen an, in der die
jeweiligen Metallkationen vorliegen.
[0084] w, x, y, z sind reelle Zahlen, wobei gilt, dass 0 ≤ x < 2, 0 ≤ y < 2, 0 ≤ w < 2,
0 ≤ z < 3, und wobei w, x, y, z so gewählt werden, dass gilt 1 + 2w + x - y + z ≥
0 und 2 - w - x - y ≥ 0.
[0085] Die NaSICON-Struktur hat dabei erfindungsgemäß noch bevorzugter eine Struktur der
Formel Na
(1 +v)Zr
2Si
vP
(3-v)O
12, wobei v eine reelle Zahl ist, für die 0 ≤ v ≤ 3 gilt. Am bevorzugtesten gilt v =
2.4
[0086] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weisen die
von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken die gleiche Struktur auf.
4.1.1.3 Kathodische Elektrode EK
[0087] Die Kathodenkammer
KK umfasst einen Innenraum
IKK, der wiederum eine kathodische Elektrode
EK umfasst. Als solche kathodische Elektrode
EK kommt jede dem Fachmann geläufige Elektrode in Frage, die unter den Bedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens stabil ist. Solche sind insbesondere in
WO 2014/008410 A1, Absatz [025] oder
DE 10360758 A1, Absatz [030] beschrieben. Diese Elektrode
EK kann aus der Gruppe bestehend aus Maschenwolle, dreidimensionale Matrixstruktur oder
"Kugeln" ausgewählt sein. Die kathodische Elektrode
EK umfasst insbesondere ein Material, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Stahl, Nickel, Kupfer, Platin, platinierte Metalle, Palladium, auf Kohle geträgertes
Palladium, Titan. Bevorzugt umfasst
EK Nickel.
4.1.1.4 Zulauf ZKK und Ablauf AKK
[0088] Die Kathodenkammer
KK umfasst auch einen Zulauf
ZKK und einen Ablauf
AKK. Dies ermöglicht es, dem Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L2, zuzufügen und darin befindliche Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L1, zu entfernen. Der Zulauf
ZKK und der Ablauf
AKK sind dabei so an der Kathodenkammer
KK angebracht, dass die Flüssigkeit beim Durchströmen des Innenraums
IKK der Kathodenkammer
KK die kathodische Elektrode
EK kontaktiert. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Ablauf
AKK die Lösung
L1 erhalten wird, wenn die Lösung
L2 eines Alkalialkoholats XOR im Alkohol ROH durch den Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK geleitet wird.
[0089] Der Zulauf
ZKK und der Ablauf
AKK können nach dem Fachmann bekannten Verfahren an der Elektrolysezelle
E angebracht werden, z.B. durch Bohrungen im Behältnisteil
BEK bzw. dem Oberseitenteil
OEK und entsprechenden Anschlüssen (Ventilen), die die Ein- bzw. Ausleitung von Flüssigkeit
vereinfachen.
[0090] Erfindungswesentlich ist der Ablauf
AKK an
OEK angeordnet.
4.1.2 Anodenkammer KA
[0091] Die Anodenkammer
KA weist mindestens einen Zulauf
ZKA, mindestens einen Ablauf
AKA und einem Innenraum
IKA, der eine anodische Elektrode
EA umfasst, auf. Der Innenraum
IKA wird durch einen Teil
OEA der Oberseite
OE und einen Teil
BEA des Behältnisses
BE begrenzt. Demnach wird der Teil der Oberseite
OE, der
IKA begrenzt, als
OEA bezeichnet, und der Teil des Behältnisses
BE, der
IKA begrenzt, als
BEA bezeichnet.
[0092] Der Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA ist, falls die Elektrolysezelle
E eine Mittelkammer
KM umfasst, durch eine Diffusionsbarriere
D vom Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM abgetrennt. Falls die Elektrolysezelle
E keine Mittelkammer
KM umfasst, ist der Innenraum
IKA der Anodenkammer
K durch die Trennwand
W vom Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK abgetrennt.
4.1.2.1 Anodische Elektrode EA
[0093] Die Anodenkammer
KA umfasst einen Innenraum
IKA, der wiederum eine anodische Elektrode
EA umfasst. Als solche anodische Elektrode
EA kommt jede dem Fachmann geläufige Elektrode in Frage, die unter den Bedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem dritten Aspekt der Erfindung stabil ist. Solche
sind insbesondere in
WO 2014/008410 A1, Absatz [024] oder
DE 10360758 A1, Absatz [031] beschrieben. Diese Elektrode
EA kann aus einer Schicht bestehen oder aus mehreren planen, zueinander parallelen Schichten
bestehen, die jeweils perforiert oder expandiert sein können. Die anodische Elektrode
EA umfasst insbesondere ein Material, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Rutheniumoxid, Iridiumoxid, Nickel, Kobalt, Nickelwolframat, Nickeltitanat, Edelmetalle
wie insbesondere Platin, welches auf einem Träger wie Titan oder Kovar
® (einer Eisen/Nickel/Kobalt-Legierung, in denen die einzelnen Anteile bevorzugt wie
folgt sind: 54 Massen-% Eisen, 29 Massen-% Nickel, 17 Massen-% Cobalt) geträgert ist.
Weitere mögliche Anodenmaterialien sind insbesondere Edelstahl, Blei, Graphit, Wolframcarbid,
Titandiborid. Bevorzugt umfasst die anodische Elektrode
EA eine mit Rutheniumoxid/ Iridiumoxid beschichtete Titananode (RuO
2 + IrO
2 / Ti).
4.1.2.2 Zulauf ZKA und Ablauf AKA
[0094] Die Anodenkammer
KA umfasst auch einen Zulauf
ZKA und einen Ablauf
AKA. Dies ermöglicht es, dem Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L3, zuzufügen und darin befindliche Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L4, zu entfernen. Der Zulauf
ZKA und der Ablauf
AKA sind dabei so an der Anodenkammer
KA angebracht, dass die Flüssigkeit beim Durchströmen des Innenraums
IKA der Anodenkammer
KA die anodische Elektrode
EA kontaktiert. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Ablauf
AKA die Lösung
L4 erhalten wird, wenn die Lösung
L3 eines Salzes S durch den Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA geleitet wird.
[0095] Der Zulauf
ZKA und der Ablauf
AKA können nach dem Fachmann bekannten Verfahren an der Elektrolysezelle
E angebracht werden, z.B. durch Bohrungen im Behältnisteil
BEA bzw. dem Oberseitenteil
OEA und entsprechenden Anschlüssen (Ventilen), die die Ein- bzw. Ausleitung von Flüssigkeit
vereinfachen. Der Zulauf
ZKA kann in bestimmten Ausführungsformen, in denen die Elektrolysezelle
E eine Mittelkammer
KM umfasst, auch innerhalb der Elektrolysezelle liegen, beispielsweise als Perforation
in der Diffusionsbarriere
D.
[0096] Erfindungswesentlich ist der Ablauf
AKA an
OEA angeordnet.
4.1.3 Optionale Mittelkammer KM
[0097] Die Elektrolysezelle
E weist bevorzugt eine Mittelkammer
KM auf. Die optionale Mittelkammer
KM liegt zwischen Kathodenkammer
KK und Anodenkammer
KA. Sie umfasst mindestens einen Zulauf
ZKM, mindestens einen Ablauf
AKM und einen Innenraum
IKM. Der Innenraum
IKM wird durch einen Teil
OEM der Oberseite
OE und einen Teil
BEM des Behältnisses
BE begrenzt. Demnach wird der Teil der Oberseite
OE, der
IKM begrenzt, als
OEM bezeichnet, und der Teil des Behältnisses
BE, der
IKM begrenzt, als
BEM bezeichnet.
[0098] Der Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA ist, falls die Elektrolysezelle
E eine Mittelkammer
KM umfasst, durch eine Diffusionsbarriere
D vom Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM abgetrennt.
AKM ist dann außerdem durch eine Verbindung
VAM mit dem Zulauf
ZKA verbunden, so dass durch die Verbindung
VAM Flüssigkeit aus
IKM in
IKA geleitet werden kann.
4.1.3.1 Diffusionsbarriere D
[0099] Der Innenraum
IKM der optionalen Mittelkammer
KM ist durch eine Diffusionsbarriere D vom Innenraum I
KA derAnodenkammer
KA abgetrennt und durch die Trennwand W vom Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK abgetrennt.
[0100] Für die Diffusionsbarriere
D kann jedes Material genutzt werden, welches unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens stabil ist und den Übergang von Protonen von der im Innenraum
IKA derAnodenkammer
KA befindlichen Flüssigkeit in Innenraum
IKM der optionalen Mittelkammer
KM verhindert oder verlangsamt.
[0101] Als Diffusionsbarriere
D wird insbesondere eine nicht ionenspezifische Trennwand oder eine für spezifische
Ionen durchlässige Membran verwendet. Bevorzugt handelt es sich bei der Diffusionsbarriere
D um eine nicht ionenspezifische Trennwand.
[0102] Das Material der nicht ionenspezifischen Trennwand ist insbesondere aus der Gruppe
bestehend aus Gewebe, wobei es sich insbesondere um textiles Gewebe oder Metallgewebe
handelt, Glas, wobei es sich insbesondere um gesintertes Glas oder Glasfritten handelt,
Keramik, insbesondere keramische Fritten, Membrandiaphragmas ausgewählt, und ist besonders
bevorzugt ein textiles Gewebe oder Metallgewebe, besonders bevorzugt ein textiles
Gewebe. Das textile Gewebe umfasst bevorzugt Kunststoff, bevorzugter einen Kunststoff
ausgewählt aus PVC, PVC-C, Polyvinylether ("PVE"), Polytetrafluorethylen ("PTFE").
[0103] Handelt es sich bei der Diffusionsbarriere
D um eine "für spezifische Ionen durchlässige Membran", so bedeutet dies erfindungsgemäß,
dass die jeweilige Membran die Diffusion bestimmter Ionen durch sie hindurch gegenüber
anderen Ionen begünstigt. Insbesondere sind damit Membranen gemeint, die die Diffusion
durch sie hindurch von Ionen einer bestimmten Ladungsart gegenüber entgegengesetzt
geladenen Ionen begünstigen. Noch bevorzugter begünstigen für spezifische Ionen durchlässige
Membranen außerdem die Diffusion bestimmter Ionen mit einer Ladungsart gegenüber anderen
Ionen derselben Ladungsart durch sie hindurch.
[0104] Ist die Diffusionsbarriere
D eine "für spezifische Ionen durchlässige Membran", handelt es sich insbesondere bei
der Diffusionsbarriere
D um eine anionenleitende Membran oder um eine kationenleitende Membran.
[0105] Anionenleitende Membranen sind erfindungsgemäß solche, die selektiv Anionen, bevorzugt
selektiv bestimmte Anionen leiten. In anderen Worten begünstigen sie die Diffusion
von Anionen durch sie hindurch gegenüber der von Kationen, insbesondere gegenüber
Protonen, noch bevorzugter begünstigen sie zusätzlich die Diffusion von bestimmten
Anionen durch sie hindurch gegenüber der Diffusion anderer Anionen durch sie hindurch.
[0106] Kationenleitende Membranen sind erfindungsgemäß solche, die selektiv Kationen, bevorzugt
selektiv bestimmte Kationen leiten. In anderen Worten begünstigen sie die Diffusion
von Kationen durch sie hindurch gegenüber der von Anionen, noch bevorzugter begünstigen
sie zusätzlich die Diffusion von bestimmten Kationen, durch sie hindurch gegenüber
der Diffusion anderer Kationen durch sie hindurch, noch viel mehr bevorzugter von
Kationen, bei denen es sich nicht um Protonen handelt, noch bevorzugter um Natriumkationen
handelt, gegenüber Protonen.
[0107] "Begünstigen die Diffusion bestimmter Ionen X gegenüber der Diffusion anderer Ionen
Y" bedeutet insbesondere, dass der Diffusionskoeffizient (Einheit m
2/s) der Ionenart X bei einer gegebenen Temperatur für die betreffende Membran um den
Faktor 10, bevorzugt 100, bevorzugt 1000 höher ist als der Diffusionskoeffizient der
Ionenart Y für die betreffende Membran.
[0108] Handelt es sich bei der Diffusionsbarriere
D um eine "für spezifische Ionen durchlässige Membran", so ist es bevorzugt eine anionenleitende
Membran, denn diese verhindert besonders gut die Diffusion von Protonen aus der Anodenkammer
KA in die Mittelkammer
KM.
[0109] Als anionenleitende Membran wird insbesondere eine solche eingesetzt, die für die
vom Salz
S umfassten Anionen selektiv ist. Solche Membranen sind dem Fachmann bekannt und können
von ihm eingesetzt werden.
[0110] Das Salz
S ist bevorzugt ein Halogenid, Sulfat, Sulfit, Nitrat, Hydrogencarbonat oder Carbonat
von X, noch bevorzugter ein Halogenid.
[0111] Halogenide sind Fluoride, Chloride, Bromide, Jodide. Das bevorzugteste Halogenid
ist Chlorid.
[0112] Bevorzugt wird als anionenleitende Membran eine für Halogenide, bevorzugt Chlorid,
selektive Membran eingesetzt.
[0113] Anionenleitende Membranen sind beispielsweise von
M.A. Hickner, A.M. Herring, E.B. Coughlin, Journal of Polymer Science, Part B: Polymer
Physics 2013, 51, 1727-1735,
von C.G. Arges, V. Ramani, P.N. Pintauro, Electrochemical Society Interface 2010,
19, 31-35,
in
WO 2007/048712 A2 sowie auf
Seite 181 des Lehrbuchs von Volkmar M. Schmidt Elektrochemische Verfahrenstechnik:
Grundlagen, Reaktionstechnik, Prozessoptimierung, 1. Auflage (8. Oktober 2003) beschrieben.
[0114] Noch bevorzugter werden demnach als anionenleitende Membran organische Polymere,
welche insbesondere aus Polyethylen, Polybenzimidazolen, Polyetherketonen, Polystyrol,
Polypropylen oder fluorierten Membranen wie Polyperfluorethylen, bevorzugt Polystyrol,
ausgewählt sind, eingesetzt, wobei diese kovalent gebunden funktionelle Gruppen ausgewählt
aus -NH
3+, -NRH
2+, -NR
3+, =NR
+;-PR
3+, wobei es sich bei R um Alkylgruppen mit bevorzugt 1 bis 20 Kohlenstoffatomen handelt,
oder andere kationische Gruppen aufweisen. Bevorzugt weisen sie kovalent gebundene
funktionelle Gruppen, ausgewählt aus -NH
3+, -NRH
2+, -NR
3+, bevorzugter ausgewählt aus -NH
3+, -NR
3+, noch bevorzugter -NR
3+, auf.
[0115] Wenn die Diffusionsbarriere
D eine kationenleitende Membran ist, handelt es sich insbesondere um eine Membran,
die für die vom Salz
S umfassten Kationen selektiv ist. Noch bevorzugter ist die Diffusionsbarriere
D eine alkalikationenleitende Membran, noch mehr bevorzugter eine kalium- und/oder
natriumionenleitende Membran, am bevorzugtesten eine natriumionenleitende Membran.
[0117] Noch bevorzugter werden demnach als kationenleitende Membran organische Polymere,
welche insbesondere aus Polyethylen, Polybenzimidazolen, Polyetherketonen, Polystyrol,
Polypropylen oder fluorierten Membranen wie Polyperfluorethylen, bevorzugt Polystyrol,
Polyperfluorethylen, ausgewählt sind, eingesetzt, wobei diese kovalent gebunden funktionelle
Gruppen ausgewählt aus -SO
3-, -COO
-, -PO
32-, -PO
2H
-, bevorzugt -SO
3-, (beschrieben in
DE 10 2010 062 804 A1,
US 4,831,146) tragen.
[0118] Dies kann zum Beispiel ein sulfoniertes Polyperfluorethylen (Nafion
® mit
CAS-Nummer: 31175-20-9) sein. Diese sind dem Fachmann beispielsweise aus der
WO 2008/076327 A1, Absatz [058],
US 2010/0044242 A1, Absatz [0042] oder der
US 2016/ 0204459 A1 bekannt und unter dem Handelsnamen Nafion
®, Aciplex
® F, Flemion
®, Neosepta
®, Ultrex
®, PC-SK
® erwerblich. Neosepta
®-Membranen sind beispielsweise beschrieben von
S.A. Mareev, D.Yu. Butylskii, N.D. Pismenskaya, C. Larchet, L. Dammak, V.V. Nikonenko,
Journal of Membrane Science 2018, 563, 768-776.
[0119] Wird eine kationenleitende Membran als Diffusionsbarriere
D eingesetzt, kann dies beispielsweise ein mit Sulfonsäuregruppen funktionalisiertes
Polymer, insbesondere der folgenden Formel
PNAFION, wobei n und m unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 1 bis 10
6, bevorzugter eine ganze Zahl von 10 bis 10
5, noch bevorzugter eine ganze Zahl von 10
2 bis 10
4 ist, sein.

4.1.3.2 Zulauf ZKM und Ablauf AKM
[0120] Die optionale Mittelkammer
KM umfasst auch einen Zulauf
ZKM und einen Ablauf
AKM. Dies ermöglicht es, dem Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L3, zuzufügen, und darin befindliche Flüssigkeit, wie zum Beispiel die Lösung
L3, in die Anodenkammer
KA zu überführen.
[0121] Der Zulauf
ZKM und der Ablauf
AKM können nach dem Fachmann bekannten Verfahren an der Elektrolysezelle
E angebracht werden, z.B. durch Bohrungen im Behältnisteil
BEM bzw. dem Oberseitenteil
OEM und entsprechenden Anschlüssen (Ventilen), die die Ein- bzw. Ausleitung von Flüssigkeit
vereinfachen. Der Ablauf
AKM kann auch innerhalb der Elektrolysezelle liegen, beispielsweise als Perforation in
der Diffusionsbarriere
D.
4.1.3.3 Verbindung VAM
[0122] In der Elektrolysezelle
E ist der Ablauf
AKM durch eine Verbindung
VAM mit dem Zulauf
ZKA so verbunden, dass durch die Verbindung
VAM Flüssigkeit aus
IKM in
IKA geleitet werden kann,
Die Verbindung
VAM kann innerhalb der Elektrolysezelle
E und/oder außerhalb der Elektrolysezelle
E ausgebildet sein, und ist bevorzugt innerhalb der Elektrolysezelle ausgebildet.
- 1) Ist die Verbindung VAM innerhalb der Elektrolysezelle E ausgebildet, wird sie bevorzugt durch mindestens eine Perforation in der Diffusionsbarriere
D gebildet. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann bevorzugt, wenn als Diffusionsbarriere
D eine nicht ionenspezifische Trennwand, insbesondere ein Metallgewebe oder textiles
Gewebe eingesetzt wird. Dieses fungiert als Diffusionsbarriere D und weist aufgrund der Webeigenschaften von vorneherein Perforationen und Lücken
auf, die als Verbindung VAM fungieren.
- 2) Die folgend beschriebene Ausführungsform ist insbesondere dann bevorzugt, wenn
als Diffusionsbarriere D eine für spezifische Ionen durchlässige Membran eingesetzt wird: In dieser Ausführungsform
ist die Verbindung VAM außerhalb der Elektrolysezelle E ausgebildet, wobei sie bevorzugt durch eine außerhalb der Elektrolysezelle E verlaufende Verbindung von AKM und ZKA gebildet wird, insbesondere dadurch, dass vom Innenraum der Mittelkammer IKM ein Ablauf AKM, bevorzugt am Boden der Mittelkammer KM, wobei noch bevorzugter der Zulauf ZKM an der Oberseite OEM der Mittelkammer KM ist, gebildet wird, und ein Zulauf ZKA in den Innenraum IKA der Anodenkammer KA, bevorzugt am Boden der Anodenkammer KA, gebildet wird, und diese durch eine Leitung, beispielsweise ein Rohr oder ein Schlauch,
der bevorzugt ein Material ausgewählt aus Gummi, Kunststoff umfasst, verbunden sind.
Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da der Ablauf AKA erfindungsgemäß an der Oberseite OEA der Anodenkammer KA ausgebildet.
"Ablauf AKM am Boden der Mittelkammer KM" bedeutet insbesondere, dass der Ablauf AKM so an der Elektrolysezelle E angebracht ist, dass die Lösung L3 die Mittelkammer KM gleichgerichtet mit der Schwerkraft verlässt.
"Zulauf ZKA am Boden der Anodenkammer KA" bedeutet insbesondere, dass der Zulauf ZKA so an der Elektrolysezelle E angebracht ist, dass die Lösung L3 in die Anodenkammer KA entgegen der Schwerkraft eintritt.
"Zulauf ZKM an der Oberseite OEM der Mittelkammer KM" bedeutet insbesondere, dass der Zulauf ZKM so an der Elektrolysezelle E angebracht ist, dass die Lösung L3 in die Mittelkammer KM gleichgerichtet mit der Schwerkraft eintritt.
"Ablauf AKA an der Oberseite OEA der Anodenkammer KA" bedeutet insbesondere, dass der Ablauf AKA so an der Elektrolysezelle E angebracht ist, dass die Lösung L4 die Anodenkammer KA entgegen der Schwerkraft verlässt.
Diese Ausführungsform ist dabei besonders vorteilhaft und deshalb bevorzugt, wenn
der Ablauf AKM durch den Boden der Mittelkammer KM, und der Zulauf ZKA durch den Boden der Anodenkammer KA, ausgebildet wird. Durch diese Anordnung ist es besonders einfach möglich, in der
Anodenkammer KA gebildete Gase mit L4 aus der Anodenkammer KA abzuleiten, um diese dann weiter abzutrennen.
Wenn die Verbindung VAM außerhalb der Elektrolysezelle E ausgebildet ist, sind insbesondere ZKM und AKM an gegenüberliegenden Seiten der Außenwand WA der Mittelkammer KM angeordnet (also z.B. ZKM am Boden und AKM an der Oberseite OEM der Elektrolysezelle E oder umgekehrt) und ZKA und AKA an gegenüberliegenden Seiten der Außenwand WA der Anodenkammer KA angeordnet (also ZKA am Boden und AKA an der Oberseite OEA der Elektrolysezelle E), wie es insbesondere in Abbildungen 2 A, 2 B und 5 gezeigt ist. Durch diese Geometrie
muss L3 die beiden Kammern KM und KA durchströmen. Dabei können ZKA und ZKM an derselben Seite der Elektrolysezelle E ausgebildet sein, wobei dann automatisch auch AKM und AKA an derselben Seite der Elektrolysezelle E ausgebildet sind. Alternativ können ZKA und ZKM an gegenüberliegenden Seiten der Elektrolysezelle E ausgebildet sein, wobei dann automatisch auch AKM und AKA an gegenüberliegenden Seiten der Elektrolysezelle E ausgebildet sind.
- 3) Wenn die Verbindung VAM innerhalb der Elektrolysezelle E ausgebildet ist, kann dies insbesondere dadurch gewährleistet werden, dass eine Seite
("Seite A") der Elektrolysezelle E, bei der es sich um die Oberseite OE handelt, den Zulauf ZKM und den Ablauf AKA umfasst und die Diffusionsbarriere D ausgehend von dieser Seite ("Seite A") sich in die Elektrolysezelle E erstreckt, aber nicht ganz bis zur der der Seite A gegenüberliegenden Seite ("Seite
B") der Elektrolysezelle E, bei der es dann sich um den Boden der Elektrolysezelle E handelt, reicht und dabei 50 % oder mehr der Höhe der Dreikammerzelle E, bevorzugter 60 % bis 99 % der Höhe der Dreikammerzelle E, noch bevorzugter 70 % bis 95 % der Höhe der Dreikammerzelle E, noch mehr bevorzugter 80 % bis 90 % der Höhe der Dreikammerzelle E, noch viel mehr bevorzugter 85 % der Höhe der Dreikammerzelle E durchspannt. Dadurch dass die Diffusionsbarriere D die Seite B der Dreikammerzelle E nicht berührt, entsteht so ein Spalt zwischen Diffusionsbarriere D und dem Behältnis BE auf Seite B der Dreikammerzelle E. Der Spalt ist dann die Verbindung VAM. Durch diese Geometrie muss L3 die beiden Kammern KM und KA vollständig durchströmen.
[0123] Diese Ausführungsformen gewährleisten am besten, dass am säureempfindlichen Festelektrolyten
die wässrige Salzlösung
L3 vorbeiströmt, bevor diese mit der anodischen Elektrode
EA in Kontakt kommt, wodurch es zur Bildung von Säuren kommt.
[0124] "Boden der Elektrolysezelle
E" ist erfindungsgemäß die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L3 bei
AKM in Abbildung 2 A) gleichgerichtet mit der Schwerkraft aus der Elektrolysezelle
E austritt bzw. die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L2 bei
ZKK in Abbildungen 1 A, 2 A und 3 A und
L3 bei
AKA in Abbildungen 1 A und 2 A) der Elektrolysezelle
E entgegen der Schwerkraft zugeführt wird.
[0125] "Oberseite
OE der Elektrolysezelle
E" ist erfindungsgemäß die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L4 bei
AKA und
L1 bei
AKK in allen Abbildungen) entgegen der Schwerkraft aus der Elektrolysezelle
E austritt bzw. die Seite der Elektrolysezelle
E, durch die eine Lösung (z.B.
L3 bei
ZKM in Abbildungen 2 A, 2 B, 3 A, 3 B und 4) der Elektrolysezelle
E gleichgerichtet mit der Schwerkraft zugeführt wird.
4.1.4 Anordnung der Trennwand W in der Elektrolysezelle E
[0126] Die Trennwand
W ist in der Elektrolysezelle
E so angeordnet, dass die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken den Innenraum
IKK auf der Seite
SKK direkt kontaktieren.
[0127] Dies bedeutet, dass die Trennwand
W in der Elektrolysezelle
E so angeordnet ist, dass, wenn der Innenraum
IKK auf der Seite
SKK mit Lösung
L4 vollständig gefüllt ist, dass die Lösung
L4 alle von der der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken kontaktiert, so dass Ionen
(z.B. Alkalimetallionen wie Natrium, Lithium) aus allen alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken
, die von der Trennwand
W umfasst werden, in die Lösung
L4 eintreten können.
[0128] Zusätzlich ist die Trennwand
W in den Ausführungsformen, in denen die Elektrolysezelle
E keine Mittelkammer
KM umfasst, so in der Elektrolysezelle
E angeordnet, dass die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken den Innenraum
IKA direkt kontaktieren.
[0129] Dies bedeutet Folgendes: in den Ausführungsformen, in denen die Elektrolysezelle
E keine Mittelkammer
KM umfasst, grenzt die Trennwand
W an den Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA. In diesen Ausführungsformen ist die Trennwand
W in der Elektrolysezelle
E so angeordnet, dass, wenn der Innenraum
IKA mit Lösung
L3 vollständig gefüllt ist, dass die Lösung
L3 dann alle von der der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken kontaktiert, so dass Ionen
(z.B. Alkalimetallionen wie Natrium, Lithium) aus der Lösung
L3 in jede alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramik, die von der Trennwand
W umfasst ist, eintreten können.
[0130] Zusätzlich ist die Trennwand W in den Fällen, in denen die Elektrolysezelle
E mindestens eine Mittelkammer
KM umfasst, so in der Elektrolysezelle
E angeordnet, dass die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramikenden Innenraum
IKM direkt kontaktieren.
[0131] Dies bedeutet Folgendes: in den Ausführungsformen, in denen die Elektrolysezelle
E mindestens eine Mittelkammer
KM umfasst, grenzt die Trennwand
W an den Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM. In diesen Ausführungsformen ist die Trennwand
W in der Elektrolysezelle
E so angeordnet, dass, wenn der Innenraum
IKM mit Lösung
L3 vollständig gefüllt ist, dass die Lösung
L3 dann über alle von der der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken kontaktiert, so dass Ionen
(z.B. Alkalimetallionen wie Natrium, Lithium) aus der Lösung
L3 in jede alkalikationenleitende Festelektrolytkeramik, die von der Trennwand
W umfasst ist, eintreten können.
4.2 Erfindungsgemäße Verfahrensschritte
[0132] Die vorliegende Erfindung betrifft in ein Verfahren zur Herstellung einer Lösung
L1 eines Alkalimetallalkoholats XOR im Alkohol ROH, wobei X ein Alkalimetallkation ist
und R ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist. Das Verfahren wird in einer
Elektrolysezelle
E durchgeführt.
[0133] Bevorzugt ist X aus der Gruppe bestehend aus Li
+, K
+, Na
+, bevorzugter aus der Gruppe bestehend aus K
+, Na
+ ausgewählt. Am bevorzugtesten ist X = Na
+.
[0134] R ist bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus
n-Propyl,
iso-Propyl, Ethyl, Methyl ausgewählt, bevorzugter aus der Gruppe bestehend aus Ethyl,
Methyl ausgewählt. Am bevorzugtesten ist R Methyl.
4.2.1 Verfahrensschritte in einer Elektrolysezelle E ohne Mittelkammer KM
[0135] In den Fällen, in denen die Elektrolysezelle
E keine Mittelkammer
KM umfasst, werden die gleichzeitig ablaufenden Schritt (α1), (α2), (α3) durchgeführt.
4.2.1.1 Schritt (α1)
[0136] Im Schritt (a1) wird eine Lösung
L2 umfassend den Alkohol ROH, bevorzugt umfassend ein Alkalialkoholat XOR und Alkohol
ROH, durch
IKK geleitet.
[0137] Die Lösung
L2 ist bevorzugt frei von Wasser. "Frei von Wasser" bedeutet erfindungsgemäß, dass das
Gewicht des Wassers in der Lösung
L2 bezogen auf das Gewichts des Alkohols ROH in der Lösung
L2 (Massenverhältnis) ≤ 1 : 10, bevorzugter ≤ 1 : 20, noch bevorzugter ≤ 1 : 100, noch
bevorzugter ≤ 0.5 : 100 ist.
[0138] Umfasst die Lösung
L2 XOR, so liegt der Massenanteil von XOR in der Lösung
L2, bezogen auf die gesamte Lösung
L2, insbesondere bei > 0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt bei 5 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter
bei 10 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter bei 10 bis 15 Gew.-%, am bevorzugtesten bei
13 bis 14 Gew.-%, am allerbevorzugtesten bei 13 Gew.-%.
[0139] Umfasst die Lösung
L2 XOR, so liegt in der Lösung
L2 insbesondere das Massenverhältnis von XOR zu Alkohol ROH im Bereich 1 : 100 bis 1
: 5, bevorzugter im Bereich 1 : 25 bis 3 : 20, noch bevorzugter im Bereich 1 : 12
bis 1 : 8, noch bevorzugter bei 1 : 10.
4.2.1.2 Schritt (α2)
[0140] In Schritt (a2) wird eine neutrale oder alkalische, wässrige Lösung
L3 eines Salzes
S umfassend X als Kation durch
IKA geleitet.
[0141] Das Salz
S ist bevorzugt ein Halogenid, Sulfat, Sulfit, Nitrat, Hydrogencarbonat oder Carbonat
von X, noch bevorzugter ein Halogenid.
[0142] Halogenide sind Fluoride, Chloride, Bromide, Jodide. Das bevorzugteste Halogenid
ist Chlorid.
[0143] Der pH der wässrigen Lösung
L3 ist dabei ≥ 7.0, bevorzugt im Bereich 7 bis 12, bevorzugter im Bereich 8 bis 11,
noch bevorzugter 10 bis 11, am bevorzugtesten bei 10.5.
[0144] Der Massenanteil des Salzes S in der Lösung
L3 liegt dabei bevorzugt im Bereich > 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugter
bei 5 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter bei 10 bis 20 Gew.-%, am bevorzugtesten bei
20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Lösung
L3.
4.2.1.3 Schritt (α3)
[0145] Im Schritt (a3) wird dann eine Spannung zwischen
EA und
EK angelegt.
[0146] Dadurch kommt es zu einem Stromtransport von der Ladungsquelle zur Anode, zu einem
Ladungstransport über Ionen zur Kathode und schließlich zu einem Stromtransport zurück
zur Ladungsquelle. Die Ladungsquelle ist dem Fachmann bekannt und ist typischerweise
ein Gleichrichter, der Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt und über Spannungsumwandler
bestimmte Spannungen erzeugen kann.
[0147] Dies hat wiederum folgende Konsequenzen:
am Ablauf AKK wird die Lösung L1 erhalten, wobei die Konzentration von XOR in L1 höher ist als in L2,
am Ablauf AKA wird eine wässrige Lösung L4 von S erhalten, wobei die Konzentration von S in L4 geringer ist als in L3.
[0148] Im Schritt (a3) des Verfahrens wird insbesondere eine solche Spannung angelegt, dass
so ein Strom fließt, so dass die Stromdichte (= Verhältnis des Stroms, der zur Elektrolysezelle
fließt, zur Fläche des Festelektrolyten, die den im Innenraum
IKA befindlichen Anolyten kontaktiert) im Bereich von 10 bis 8000 A/ m
2 liegt, bevorzugter im Bereich von 100 bis 2000 A/ m
2 liegt, noch bevorzugter im Bereich von 300 bis 800 A/ m
2, noch bevorzugter bei 494 A/ m
2 liegt. Dies kann vom Fachmann standardmäßig bestimmt werden. Die Fläche des Festelektrolyten,
die den im Innenraum
IKA befindlichen Anolyten kontaktiert beträgt insbesondere 0.00001 bis 10 m
2, bevorzugt 0.0001 bis 2.5 m
2, bevorzugter 0.0002 bis 0.15 m
2, noch bevorzugter 2.83 cm
2.
[0149] Es versteht sich von selbst, dass der Schritt (a3) des Verfahrens dann durchgeführt
wird, wenn der Innenraum
IKA mindestens teilweise mit
L3 beladen ist und der Innenraum
IKK mit
L2 mindestens teilweise beladen ist, so dass sowohl
L3 als auch
L2 die von der Trennwand
W umfassten alkalikationenleitenden Festelektrolytkeramiken kontaktieren.
[0150] Die Tatsache, dass in Schritt (a3) ein Ladungstransport zwischen
EA und
EK stattfindet, impliziert, dass
IKK und
IKA gleichzeitig mit
L2 bzw.
L3 so beladen sind, dass sie die Elektroden
EA und
EK soweit bedecken, dass der Stromkreislauf geschlossen ist.
[0151] Das ist insbesondere dann der Fall, wenn kontinuierlich ein Flüssigkeitsstrom von
L3 durch
IKA und ein Flüssigkeitsstrom von
L2 durch
IKK geleitet wird und der Flüssigkeitsstrom von
L3 die Elektrode
EA und der Flüssigkeitsstrom von
L2 die Elektrode
EK mindestens teilweise, bevorzugt vollständig bedeckt.
[0152] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren kontinuierlich durchgeführt,
also Schritt (a1) und Schritt (a2) kontinuierlich durchgeführt und dabei gemäß Schritt
(a3) Spannung angelegt.
[0153] Nach Durchführung des Schrittes (a3) wird am Ablauf
AKK die Lösung
L1 erhalten, wobei die Konzentration von XOR in
L1 höher ist als in
L2. Wenn
L2 schon XOR umfasste, ist die Konzentration von XOR in
L1 bevorzugt um das 1.01 bis 2.2-fache, bevorzugter um das 1.04 bis 1.8-fache, noch
bevorzugter um das 1.077 bis 1.4-fache, noch mehr bevorzugter um das 1.077 bis 1.08-fache
höher als in
L2, am bevorzugtesten um das 1.077-fache höher als in
L2, wobei noch bevorzugter dabei der Massenanteil von XOR in
L1 und in
L2 im Bereich 10 bis 20 Gew.-%, noch mehr bevorzugter 13 bis 14 Gew.-% liegt.
[0154] Am Ablauf
AKA wird eine wässrige Lösung
L4 von S erhalten, wobei die Konzentration von
S in
L4 geringer ist als in
L3.
[0155] Die Konzentration des Kations X in der wässrigen Lösung
L3 liegt bevorzugt im Bereich 3.5 bis 5 mol/l, bevorzugter 4 mol/l. Die Konzentration
des Kations X in der wässrigen Lösung
L4 ist bevorzugter 0.5 mol/l geringer als jene der jeweils eingesetzten wässrigen Lösung
L3.
[0156] Insbesondere werden die Schritte (a1) bis (a3) des Verfahrens bei einer Temperatur
von 20 °C bis 70 °C, bevorzugt 35 °C bis 65 °C, bevorzugter 35 °C bis 60 °C, noch
bevorzugter 35 °C bis 50 °C und einem Druck von 0.5 bar bis 1.5 bar, bevorzugt 0.9
bar bis 1.1 bar, bevorzugter 1.0 bar durchgeführt.
[0157] Bei der Durchführung der Schritte (a1) bis (a3) des Verfahrens entsteht im Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK typischerweise Wasserstoff, der über den Ablauf
AKK aus der Zelle zusammen mit der Lösung
L1 abgeführt werden kann. Die Mischung aus Wasserstoff und Lösung
L1 kann dann in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach dem
Fachmann bekannten Verfahren aufgetrennt werden. Im Innenraum I
KA der Anodenkammer
KA, wenn es sich bei der eingesetzten Alkalimetallverbindung um ein Halogenid, insbesondere
Chlorid handelt, kann Chlor oder ein anderes Halogengas entstehen, welches über den
Ablauf
AKK aus der Zelle zusammen mit der Lösung
L4 abgeführt werden kann. Daneben kann auch Sauerstoff oder/und Kohlendioxid entstehen,
was ebenso abgeführt werden kann. Die Mischung aus Chlor, Sauerstoff und/oder CO
2 und Lösung
L4 kann dann in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach dem
Fachmann bekannten Verfahren aufgetrennt werden. Genauso kann dann nach Abtrennung
der Gase Chlor, Sauerstoff und/oder CO
2 von der Lösung L
4 diese nach dem Fachmann bekannten Verfahren voneinander abgetrennt werden.
4.2.2 Verfahrensschritte in einer Elektrolysezelle E mit Mittelkammer KM
[0158] In den Fällen, in denen die Elektrolysezelle
E mindestens eine Mittelkammer
KM umfasst, werden die gleichzeitig ablaufenden Schritte (β1), (β2), (β3) durchgeführt.
[0159] Es ist bevorzugt, dass die Elektrolysezelle
E mindestens eine Mittelkammer
KM umfasst, und dann die gleichzeitig ablaufenden Schritte (β1), (β2), (β3) durchgeführt
werden.
4.2.2.1 Schritt (β1)
[0160] Im Schritt (β1) wird eine Lösung
L2 umfassend den Alkohol ROH, bevorzugt umfassend ein Alkalialkoholat XOR und Alkohol
ROH, durch
IKK geleitet.
[0161] Die Lösung
L2 ist bevorzugt frei von Wasser. "Frei von Wasser" bedeutet erfindungsgemäß, dass das
Gewicht des Wassers in der Lösung
L2 bezogen auf das Gewichts des Alkohols ROH in der Lösung
L2 (Massenverhältnis) ≤ 1 : 10, bevorzugter ≤ 1 : 20, noch bevorzugter ≤ 1 : 100, noch
bevorzugter ≤ 0.5 : 100 ist.
[0162] Umfasst die Lösung
L2 XOR, so liegt der Massenanteil von XOR in der Lösung
L2, bezogen auf die gesamte Lösung
L2, insbesondere bei > 0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt bei 5 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter
bei 10 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter bei 10 bis 15 Gew.-%, am bevorzugtesten bei
13 bis 14 Gew.-%, am allerbevorzugtesten bei 13 Gew.-%.
[0163] Umfasst die Lösung
L2 XOR, so liegt in der Lösung
L2 insbesondere das Massenverhältnis von XOR zu Alkohol ROH im Bereich 1 : 100 bis 1
: 5, bevorzugter im Bereich 1 : 25 bis 3 : 20, noch bevorzugter im Bereich 1 : 12
bis 1 : 8, noch bevorzugter bei 1 : 10.
4.2.2.2 Schritt (β2)
[0164] In Schritt (β2) wird eine neutrale oder alkalische, wässrige Lösung
L3 eines Salzes
S umfassend X als Kation durch
IKM, dann
über VAM, dann durch
IKA geleitet.
[0165] Das Salz
S ist bevorzugt ein Halogenid, Sulfat, Sulfit, Nitrat, Hydrogencarbonat oder Carbonat
von X, noch bevorzugter ein Halogenid.
[0166] Halogenide sind Fluoride, Chloride, Bromide, Jodide. Das bevorzugteste Halogenid
ist Chlorid.
[0167] Der pH der wässrigen Lösung
L3 ist dabei ≥ 7.0, bevorzugt im Bereich 7 bis 12, bevorzugter im Bereich 8 bis 11,
noch bevorzugter 10 bis 11, am bevorzugtesten bei 10.5.
[0168] Der Massenanteil des Salzes
S in der Lösung
L3 liegt dabei bevorzugt im Bereich > 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugter
bei 5 bis 20 Gew.-%, noch bevorzugter bei 10 bis 20 Gew.-%, am bevorzugtesten bei
20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Lösung
L3.
4.2.2.3 Schritt (β3)
[0169] Im Schritt (β3) wird dann eine Spannung zwischen
EA und
EK angelegt.
[0170] Dadurch kommt es zu einem Stromtransport von der Ladungsquelle zur Anode, zu einem
Ladungstransport über Ionen zur Kathode und schließlich zu einem Stromtransport zurück
zur Ladungsquelle. Die Ladungsquelle ist dem Fachmann bekannt und ist typischerweise
ein Gleichrichter, der Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt und über Spannungsumwandler
bestimmte Spannungen erzeugen kann.
[0171] Dies hat wiederum folgende Konsequenzen:
am Ablauf AKK wird die Lösung L1 erhalten, wobei die Konzentration von XOR in L1 höher ist als in L2,
am Ablauf AKA wird eine wässrige Lösung L4 von S erhalten, wobei die Konzentration von S in L4 geringer ist als in L3.
[0172] Im Schritt (β3) des Verfahrens wird insbesondere eine solche Spannung angelegt, dass
so ein Strom fließt, so dass die Stromdichte (= Verhältnis des Stroms, der zur Elektrolysezelle
fließt, zur Fläche des Festelektrolyten, die den im Innenraum
IKM befindlichen Anolyten kontaktiert) im Bereich von 10 bis 8000 A/ m
2 liegt, bevorzugter im Bereich von 100 bis 2000 A/ m
2 liegt, noch bevorzugter im Bereich von 300 bis 800 A/ m
2, noch bevorzugter bei 494 A/ m
2 liegt. Dies kann vom Fachmann standardmäßig bestimmt werden. Die Fläche des Festelektrolyten,
die den im Innenraum
IKM der Mittelkammer
KM befindlichen Anolyten kontaktiert beträgt insbesondere 0.00001 bis 10 m
2, bevorzugt 0.0001 bis 2.5 m
2, bevorzugter 0.0002 bis 0.15 m
2, noch bevorzugter 2.83 cm
2.
[0173] Es versteht sich von selbst, dass der Schritt (β3) des Verfahrens dann durchgeführt
wird, wenn beide Innenräume
IKM und I
KA mindestens teilweise mit
L3 beladen sind und
IKK mit
L2 mindestens teilweise beladen ist, so dass sowohl
L3 als auch
L2 die von der Trennwand
W umfassten Festelektrolyten kontaktieren.
[0174] Die Tatsache, dass in Schritt (β3) ein Ladungstransport zwischen
EA und
EK stattfindet, impliziert, dass
IKK, IKM und
IKA gleichzeitig mit
L2 bzw.
L3 so beladen sind, dass sie die Elektroden
EA und
EK soweit bedecken, dass der Stromkreislauf geschlossen ist.
[0175] Das ist insbesondere dann der Fall, wenn kontinuierlich ein Flüssigkeitsstrom von
L3 durch
IKM, VAM und
IKA und ein Flüssigkeitsstrom von
L2 durch
IKK geleitet wird und der Flüssigkeitsstrom von
L3 die Elektrode
EA und der Flüssigkeitsstrom von
L2 die Elektrode
EK mindestens teilweise, bevorzugt vollständig bedeckt.
[0176] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren kontinuierlich durchgeführt,
also Schritt (β1) und Schritt (β2) kontinuierlich durchgeführt und dabei gemäß Schritt
(β3) Spannung angelegt.
[0177] Nach Durchführung des Schrittes (β3) wird am Ablauf
AKK die Lösung
L1 erhalten, wobei die Konzentration von XOR in
L1 höher ist als in
L2. Wenn
L2 schon XOR umfasste, ist die Konzentration von XOR in
L1 bevorzugt um das 1.01 bis 2.2-fache, bevorzugter um das 1.04 bis 1.8-fache, noch
bevorzugter um das 1.077 bis 1.4-fache, noch mehr bevorzugter um das 1.077 bis 1.08-fache
höher als in
L2, am bevorzugtesten um das 1.077-fache höher als in
L2, wobei noch bevorzugter dabei der Massenanteil von XOR in
L1 und in
L2 im Bereich 10 bis 20 Gew.-%, noch mehr bevorzugter 13 bis 14 Gew.-% liegt.
[0178] Am Ablauf
AKA wird eine wässrige Lösung
L4 von
S erhalten, wobei die Konzentration von
S in
L4 geringer ist als in
L3.
[0179] Die Konzentration des Kations X in der wässrigen Lösung
L3 liegt bevorzugt im Bereich 3.5 bis 5 mol/l, bevorzugter 4 mol/l. Die Konzentration
des Kations X in der wässrigen Lösung
L4 ist bevorzugter 0.5 mol/l geringer als jene der jeweils eingesetzten wässrigen Lösung
L3.
[0180] Insbesondere werden die Schritte (β1) bis (β3) des Verfahrens bei einer Temperatur
von 20 °C bis 70 °C, bevorzugt 35 °C bis 65 °C, bevorzugter 35 °C bis 60 °C, noch
bevorzugter 35 °C bis 50 °C und einem Druck von 0.5 bar bis 1.5 bar, bevorzugt 0.9
bar bis 1.1 bar, bevorzugter 1.0 bar durchgeführt.
[0181] Bei der Durchführung der Schritte (β1) bis (β3) des Verfahrens entsteht im Innenraum
IKK der Kathodenkammer
KK typischerweise Wasserstoff, der über den Ablauf
AKK aus der Zelle zusammen mit der Lösung
L1 abgeführt werden kann. Die Mischung aus Wasserstoff und Lösung
L1 kann dann in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach dem
Fachmann bekannten Verfahren aufgetrennt werden. Im Innenraum
IKA der Anodenkammer
KA, wenn es sich bei der eingesetzten Alkalimetallverbindung um ein Halogenid, insbesondere
Chlorid handelt, kann Chlor oder ein anderes Halogengas entstehen, welches über den
Ablauf
AKK aus der Zelle zusammen mit der Lösung
L4 abgeführt werden kann. Daneben kann auch Sauerstoff oder/und Kohlendioxid entstehen,
was ebenso abgeführt werden kann. Die Mischung aus Chlor, Sauerstoff und/oder CO
2 und Lösung
L4 kann dann in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach dem
Fachmann bekannten Verfahren aufgetrennt werden. Genauso kann dann nach Abtrennung
der Gase Chlor, Sauerstoff und/oder CO
2 von der Lösung
L4 diese nach dem Fachmann bekannten Verfahren voneinander abgetrennt werden.
4.2.2.4 Zusätzliche Vorteile der Schritte (β1) bis (β3)
[0182] Diese Durchführung der Schritte (β1) bis (β3) bringen noch weitere überraschende
Vorteile, die im Lichte des Standes der Technik nicht zu erwarten waren. Durch die
Schritte (β1) bis (β3) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der säurelabile Feststoffelektrolyt
vor Korrosion geschützt, ohne dass dabei wie im Stand der Technik Alkoholatlösung
aus dem Kathodenraum als Pufferlösung geopfert werden muss. Damit sind diese Verfahrensschritte
effizienter als die in
WO 2008/076327 A1 beschriebene Vorgehensweise, in der die Produktlösung für die Mittelkammer verwendet
wird, was den Gesamtumsatz schmälert.
4.3 Kennzeichnendes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
[0183] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine,
bevorzugt beide, der folgenden Bedingungen (i), (ii) erfüllt ist/ sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist in den Fällen, in denen die Elektrolysezelle
E mindestens eine Mittelkammer
KM umfasst und die Verbindung
VAM außerhalb der Elektrolysezelle
E ausgebildet ist, auch die im folgenden beschriebene Bedingung (iii) erfüllt.
4.3.1 Bedingung (i)
[0184]
- (i) OEA ist im Wesentlichen als Ebene ausgebildet, deren Normale NOEA einen Winkel ϕPEA, wobei 0° < ϕEA < 45°, zum Schwerkraftsvektor VS ausbildet, und der Ablauf AKA ist auf der oberen Hälfte von OEA angeordnet.
[0185] Dabei gilt bevorzugt 0.5° ≤ ϕ
EA ≤ 30°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 26°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 12°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 11°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 10°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 9°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 8°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 7°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 6°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 5°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 4°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 3°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EA ≤ 2°.
[0186] "Normale
NOEA" im Sinne der Erfindung bezeichnet die Normalengerade (also orthogonale Gerade) oder
auch den Normalenvektor (also orthogonalen Vektor) zu der im Wesentlichen als Ebene
ausgebildeten Oberseite
OEA.
[0187] Die Normale
NOEA ist demnach der Vektor oder die Gerade, der bzw. die senkrecht auf der Ebene, die
von der Oberseite
OEA ausgebildet wird, steht. Dieser Vektor schneidet den Vektor der Schwerkraft im Winkel
ϕ
EA.
[0188] Demnach kann der Winkel ϕ
EA ermittelt werden, in dem die Gerade, die senkrecht auf der durch die Oberseite
OEA ausgebildeten Ebene steht, mit einer zur Richtung der Schwerkraft parallelen Gerade
geschnitten wird.
[0189] Wenn diese beiden Geraden bzw. diese beiden Vektoren sich in einem Winkel schneiden,
der größer 0° und kleiner 45° ist, dann ist die Bedingung, dass "die Normale
NOEA einen Winkel ϕ
EA zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, wobei 0° < ϕ
EA < 45°", erfüllt.
[0190] Der Ablauf
AKA ist auf der oberen Hälfte von
OEA angeordnet. Dies bedeutet Folgendes: Durch die Neigung der Oberseite
OEA gegenüber dem Schwerkraftsvektor
Vs und durch die Tatsache, dass
OEA im Wesentlichen als Ebene ausgebildet ist, liegt eine Hälfte der Oberseite
OEA höher als die andere Hälfte der Oberseite
OEA. AKA ist auf dieser oberen Hälfte angebracht. In den bevorzugten Ausführungsformen, in
denen
AKA auf dem oberen n
KA-tel von
OEA angeordnet ist, wobei n
KA = 3, 4, 5 oder 10 ist, bedeutet dies, dass A
KA jeweils auf dem obersten n
KA-ten Teil von
OEA angeordnet ist.
[0191] Die Oberseite
OEA ist dadurch, dass ihre Normale
NOEA einen Winkel 0° < ϕ
EA < 45° zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, gegenüber diesem geneigt, wodurch im Innenraum
IKA entstehende Gase aufgrund des Dichteunterschiedes zum Elektrolyten an die höchste
Stelle des Innenraums
IKA steigen. Dieses Aufsteigen der Gase wird dadurch erleichtert, dass die Oberseite
OEA als Ebene ausgebildet ist, insbesondere nicht etwa Stufen oder Zacken aufweist, in
denen sich Gasblasen verfangen könnten. Dadurch, dass der Ablauf
AKA auf der oberen Hälfte von
OEA angeordnet ist, passiert mindestens ein Teil der Gase beim Aufsteigen zur höchsten
Stelle den Ablauf
AKA und wird so aus dem Innenraum
IKA abgeführt, wodurch der Innenraum
IKA vollständig durch den Elektrolyten
L3 gefüllt werden kann. Dies erhöht die Effizienz der Elektrolyse. Insbesondere ist
gemäß Bedingung (i)
OEA als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEA einen Winkel ϕ
EA, wobei 0° < ϕ
EA < 45°, zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, und der Ablauf
AKA ist auf der oberen Hälfte von
OEA angeordnet.
4.3.2 Bedingung (ii)
[0192] (ii)
OEK ist im Wesentlichen als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEK einen Winkel ϕ
EK, wobei 0° < ϕ
EK < 45°, zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, und der Ablauf
AKK ist auf der oberen Hälfte von
OEK angeordnet.
[0193] Dabei gilt bevorzugt 0.5° ≤ ϕ
EK ≤ 30°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 26°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 12°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 11°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 10°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 9°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 8°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK ≤ 7°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 6°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 5°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 4°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 3°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK ≤ 2°.
[0194] "Normale
NOEK" im Sinne der Erfindung bezeichnet die Normalengerade (also orthogonale Gerade) oder
auch den Normalenvektor (also orthogonalen Vektor) zu der im Wesentlichen als Ebene
ausgebildeten Oberseite
OEK.
[0195] Die Normale
NOEK ist demnach der Vektor oder die Gerade, der bzw. die senkrecht auf der Ebene, die
von der Oberseite
OEK ausgebildet wird, steht. Dieser Vektor schneidet den Vektor der Schwerkraft im Winkel
ϕ
EK.
[0196] Demnach kann der Winkel ϕ
EK ermittelt werden, in dem die Gerade, die senkrecht auf der durch die Oberseite
OEK ausgebildeten Ebene steht, mit einer zur Richtung der Schwerkraft parallelen Gerade
geschnitten wird.
[0197] Wenn diese beiden Geraden bzw. diese beiden Vektoren sich in einem Winkel schneiden,
der größer 0° und kleiner 45° ist, dann ist die Bedingung, dass "die Normale
NOEK einen Winkel ϕ
EK zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, wobei 0° < ϕ
EK < 45°", erfüllt.
[0198] Der Ablauf
AKK ist auf der oberen Hälfte von
OEK angeordnet. Dies bedeutet Folgendes: Durch die Neigung der Oberseite
OEK gegenüber dem Schwerkraftsvektor
Vs und durch die Tatsache, dass
OEK im Wesentlichen als Ebene ausgebildet ist, liegt eine Hälfte der Oberseite
OEK höher als die andere Hälfte der Oberseite
OEK. AKK ist auf dieser oberen Hälfte angebracht. In den bevorzugten Ausführungsformen, in
denen
AKK auf dem oberen nKK-tel von
OEK angeordnet ist, wobei nKK
= 3, 4, 5 oder 10 ist, bedeutet dies, dass es auf dem obersten n
KK-ten Teil von
OEK angeordnet ist.
[0199] Die Oberseite
OEK ist dadurch, dass ihre Normale
NOEK einen Winkel 0° < ϕ
EK < 45° zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, gegenüber diesem geneigt, wodurch im Innenraum
IKK entstehende Gase aufgrund des Dichteunterschiedes zum Elektrolyten an die höchste
Stelle des Innenraums
IKK steigen. Dieses Aufsteigen der Gase wird dadurch erleichtert, dass die Oberseite
OEK als Ebene ausgebildet ist, insbesondere nicht etwa Stufen oder Zacken aufweist, in
denen sich Gasblasen verfangen könnten. Dadurch, dass der Ablauf
AKK auf der oberen Hälfte von
OEK angeordnet ist, passiert mindestens ein Teil der Gase beim Aufsteigen zur höchsten
Stelle den Ablauf
AKK und wird so aus dem Innenraum
IKK abgeführt, wodurch der Innenraum I
KK vollständig durch den Elektrolyten
L2 gefüllt werden kann. Dies erhöht die Effizienz der Elektrolyse.
[0200] Insbesondere ist gemäß Bedingung (ii)
OEK als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEK einen Winkel ϕ
EK, wobei 0° < ϕ
EK < 45°, zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, und der Ablauf
AKK ist auf der oberen Hälfte von
OEK angeordnet.
4.3.3 Bedingung (i) und (ii) erfüllt
[0201] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
beide Bedingungen (i) und (ii) erfüllt. Dann sind noch bevorzugter ϕ
EK und ϕ
EA gleich. Noch mehr bevorzugter gilt für beide dann:
0.5° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 30°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 26°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 12°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 11°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 10°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 9°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 8°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 7°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 6°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 5°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 4°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 3°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EK = ϕ
EA ≤ 2°.
[0202] Noch bevorzugter ist dann Ablauf
AKA auf der oberen Hälfte von
OEA angeordnet und Ablauf
AKK auf der oberen Hälfte von
OEK angeordnet, noch bevorzugter ist dann Ablauf
AKA auf dem oberen Drittel von
OEA angeordnet und Ablauf
AKK auf dem oberen Drittel von
OEK angeordnet, noch bevorzugter ist dann Ablauf A
KA auf dem oberen Viertel von
OEA angeordnet und Ablauf
AKK auf dem oberen Viertel von
OEK angeordnet, noch bevorzugter ist dann Ablauf
AKA auf dem oberen Fünftel von
OEA angeordnet und Ablauf
AKK auf dem oberen Fünftel von
OEK angeordnet, noch bevorzugter ist dann Ablauf
AKA auf dem oberen Zehntel von
OEA angeordnet und Ablauf
AKK auf dem oberen Zehntel von
OEK angeordnet.
[0203] Durch die Kombination der beiden Bedingungen (i) und (ii) wird besonders effizient
die Ausbildung eines Gaspolsters im jeweiligen Innenraum
IKK und
IKA der Kathodenkammer
KK bzw. Anodenkammer
KA verhindert.
4.3.2 Optionale Bedingung (iii)
[0204] In einer bevorzugten Ausführungsform der Fälle, in denen die Elektrolysezelle
E eine Mittelkammer
KM aufweist und die Verbindung
VAM außerhalb der Elektrolysezelle
E ausgebildet ist, gilt:
(iii)
OEM ist im Wesentlichen als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEM einen Winkel ϕ
EM, wobei 0° < ϕ
EM < 45°, zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, und der Ablauf
AKM ist auf der oberen Hälfte von
OEM angeordnet.
[0205] Dabei gilt bevorzugt 0.5° ≤ ϕ
EM ≤ 30°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 26°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 12°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 11°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 10°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 9°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 8°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EM ≤ 7°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EM ≤ 6°, bevorzugter 1 ° ≤ ϕ
EM ≤ 5°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 4°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 3°, bevorzugter 1° ≤ ϕ
EM ≤ 2°.
[0206] "Normale
NOEM" im Sinne der Erfindung bezeichnet die Normalengerade (also orthogonale Gerade) oder
auch den Normalenvektor (also orthogonalen Vektor) zu der im Wesentlichen als Ebene
ausgebildeten Oberseite
OEM.
[0207] Die Normale
NOEM ist der Vektor oder die Gerade, der bzw. die senkrecht auf der Ebene, die von der
Oberseite
OEM ausgebildet wird, steht. Dieser Vektor schneidet den Vektor der Schwerkraft im Winkel
ϕ
EM.
[0208] Genauso kann der Winkel ϕ
EM ermittelt werden, in dem die Gerade, die senkrecht auf der durch die Oberseite
OEM ausgebildeten Ebene steht, mit einer zur Richtung der Schwerkraft parallelen Gerade
geschnitten wird.
[0209] Wenn diese beiden Geraden bzw. diese beiden Vektoren sich in einem Winkel schneiden,
der größer 0° und kleiner 45° ist, dann ist die Bedingung, dass "die Normale
NOEM einen Winkel ϕ
EM zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, wobei 0° < ϕ
EM < 45°", erfüllt.
[0210] Der Ablauf
AKM ist in dieser bevorzugten Ausführungsform auf der oberen Hälfte von
OEM angeordnet. Dies bedeutet Folgendes: Durch die Neigung der Oberseite
OEM gegenüber dem Schwerkraftsvektor
Vs und durch die Tatsache, dass
OEM im Wesentlichen als Ebene ausgebildet ist, liegt eine Hälfte der Oberseite
OEM höher als die andere Hälfte der Oberseite
OEM. AKM ist auf dieser oberen Hälfte angebracht. In den bevorzugten Ausführungsformen, in
denen
AKM auf dem oberen n
KM-tel von
OEM angeordnet ist, wobei n
KM = 3, 4, 5 oder 10 ist, bedeutet dies, dass es auf dem obersten n
KM-ten Teil von
OEM angeordnet ist.
[0211] Die Oberseite
OEM ist in dieser bevorzugten Ausführungsform dadurch, dass ihre Normale
NOEM einen Winkel 0° < ϕ
EK < 45° zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, gegenüber diesem geneigt, wodurch im Innenraum
IKM entstehende Gase aufgrund des Dichteunterschiedes an die höchste Stelle des Innenraums
IKM steigen. Dieses Aufsteigen der Gase wird dadurch erleichtert, dass die Oberseite
OEM als Ebene ausgebildet ist, insbesondere nicht etwa Stufen oder Zacken aufweist, in
denen sich Gasblasen verfangen könnten. Dadurch, dass der Ablauf
AKM auf der oberen Hälfte von
OEM angeordnet ist, passiert mindestens ein Teil der Gase beim Aufsteigen zur höchsten
Stelle den Ablauf
AKM und werden so aus dem Innenraum
IKM abgeführt, wodurch der Innenraum
IKM vollständig durch den Elektrolyten
L2 gefüllt werden kann. Dies erhöht die Effizienz der Elektrolyse.
[0212] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind alle Bedingungen (i), (ii) und
(iii) erfüllt. Dann gilt noch bevorzugter ϕ
EK = ϕ
EA = ϕ
EM. Noch mehr bevorzugter gilt für alle drei dann:
0.5° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 30°, bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 26°,
bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 12°, bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 11°,
bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 10°, bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 9°,
bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 8°, bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 7°,
bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 6°, bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 5°,
bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 4°, bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 3°,
bevorzugter 1° ≤ ϕEK = ϕEA = ϕEM ≤ 2°.
[0213] Insbesondere ist gemäß der optionalen Bedingung (iii)
OEM als Ebene ausgebildet, deren Normale
NOEM einen Winkel ϕ
EM, wobei 0° < ϕ
EM < 45°, zum Schwerkraftsvektor
Vs ausbildet, und der Ablauf
AKM ist auf der oberen Hälfte von
OEM angeordnet.
5. Beispiele
5.1 Vergleichsbeispiel 1
[0214] Natriummethylat (NM) wurde über einen kathodischen Prozess hergestellt, wobei in
der Anodenkammer 20 Gew.-%-ige NaCI-Lösung (in Wasser) und in der Kathodenkammer 10
Gew.-%-ige methanolische NM-Lösung zugeführt werden. Dabei bestand die Elektrolysezelle
aus drei Kammern, wie in Abbildung 7 gezeigt. Die Elektrolysezelle wurde nicht geneigt,
so dass die Normale der Oberseite der Elektrolysekammer parallel zum Schwerkraftsvektor
verlief. Die Abläufe der Anodenkammer und der Kathodenkammer fanden sich außerdem
in der Mitte der Oberseite.
[0215] Die Verbindung zwischen Mittel- und Anodenkammer wurde durch einen Schlauch, der
am Boden der Elektrolysezelle angebracht war, hergestellt. Die Anodenkammer und mittlere
Kammer waren durch eine 2.83 cm
2 Anionenaustauschermembran (Tokuyama AMX, Ammoniumgruppen auf Polymer) getrennt. Kathoden
und Mittelkammer waren durch eine Keramik vom Typ NaSICON mit einer Fläche von 2.83
cm
2 getrennt. Die Keramik hatte eine chemische Zusammensetzung der Formel Na
3.4Zr
2.0Si
2.4P
0.6O
12.
[0216] Der Anolyt wurde durch die mittlere Kammer in die Anodenkammer überführt. Die Durchflussrate
des Anolyten betrug 1 l/h, jene des Katholyten betrug 90 ml/h, und es wurde ein Strom
von 0.14 A angelegt. Die Temperatur betrug 35 °C. Die Elektrolyse wurde für 500 Stunden
durchgeführt, wobei die Spannung konstant bei 5 V verblieb.
[0217] Es wurde beobachtet, dass sich in der Mittelkammer über längere Zeit ein pH-Gradient
ausbildete, was auf die Wanderung der Ionen zu den Elektroden im Zuge der Elektrolyse
und die Ausbreitung der an der Anode in Folgereaktionen gebildeten Protonen zurückzuführen
ist. Diese lokale Erhöhung des pH-Wertes ist unerwünscht, da er den Festelektrolyten
angreifen kann und gerade bei sehr langen Laufzeiten zur Korrosion und Bruch des Festelektrolyten
führen kann.
[0218] Daneben kommt es bei längeren Betriebszeiten zur Ausbildung von Gaspolstern in den
Innenräumen der Kathoden- und Anodenkammer, insbesondere durch die Entstehung von
Chlorgas und Wasserstoff an der Anode bzw. Kathode.
[0219] Dies ist problematisch, da das durch diese Gase in Anspruch genommene Volumen nicht
mehr für die Elektrolyse zur Verfügung steht und den Widerstand erhöht. Daneben sollte
Chlor möglichst schnell entfernt werden, um die Ansäuerung des Elektrolyten zu einzudämmen.
Wird dieser sauer, schädigt das die NaSICON-Keramik.
5.2 Vergleichsbeispiel 2
[0220] Das Vergleichsbeispiel 1 wurde mit einer Zweikammerzelle umfassend nur eine Anoden-
und eine Kathodenkammer, wobei die Anodenkammer durch die Keramik vom Typ NaSICON
von der Kathodenkammer getrennt war, wiederholt. Die Anordnung entsprach der in Abbildung
6 gezeigten. Somit enthielt diese Elektrolysezelle keine Mittelkammer. Die Elektrolysezelle
wurde nicht geneigt, so dass die Normale der Oberseite der Elektrolysekammer parallel
zum Schwerkraftsvektor verlief. Die Abläufe der Anodenkammer und der Kathodenkammer
fanden sich außerdem in der Mitte der Oberseite.
[0221] Dies schlägt sich in einer noch schnelleren Korrosion der Keramik im Vergleich zum
Vergleichsbeispiel 1 nieder, was zu einem schnellen Anstieg der Spannungskurve führt.
Bei einem Startwert der Spannung von < 5 V steigt diese innerhalb von 100 Stunden
auf > 20 V.
5.3 Erfindungsgemäßes Beispiel 1
[0222] Vergleichsbeispiel 1 wird wiederholt, wobei eine Elektrolysezelle gemäß Abbildungen
2 A und 2 B eingesetzt wird, die geneigt wird. Die Abläufe der Anodenkammer und der
Kathodenkammer fanden sich außerdem auf der Oberseite in der Nähe der höchsten Kante.
[0223] Durch diese Anordnung werden die in der Anoden- und Kathodenkammer entstehenden Gase
schnell am Ablauf aus der Elektrolysekammer abgeleitet. Dies sorgt dafür, dass das
die Volumina der Innenräume nicht durch Gasblasen blockiert werden. Daneben wird der
Ansäuerungsprozess der Elektrolyten, insbesondere des Anolyten, eingedämmt.
5.4 Erfindungsgemäßes Beispiel 2
[0224] Vergleichsbeispiel 2 wird wiederholt, wobei eine Elektrolysezelle gemäß Abbildungen
1 A und 1 B eingesetzt wird, die geneigt wird. Die Abläufe der Anodenkammer und der
Kathodenkammer fanden sich außerdem auf der Oberseite in der Nähe der höchsten Kante.
[0225] Durch diese Anordnung werden die in der Anoden- und Kathodenkammer entstehenden Gase
schnell am Ablauf aus der Elektrolysekammer abgeleitet. Dies sorgt dafür, dass das
die Volumina der Innenräume nicht durch Gasblasen blockiert werden. Daneben wird der
Ansäuerungsprozess der Elektrolyten, insbesondere des Anolyten, eingedämmt.
5.5 Ergebnis
[0226] Durch die erfindungsgemäße Neigung der Oberseite der Elektrolysezelle im Bereich
der Anoden- und Kathodenkammer sowie die erfindungsgemäße Anordnung der Abläufe wird
die Ausbildung eines Gaspolsters in dem jeweiligen Innenraum verhindert. Dadurch stehen
die Volumina der Innenräume vollständig für die Elektrolyten und somit für die Elektrolyse
zur Verfügung und es kommt nicht zu unerwünschten Spannungsanstiegen. An der jeweiligen
Elektrode entstehende Gase (wie Chlor) werden schnell abgeführt, was die Ansäuerung
des Elektrolyten unterbindet und so die NaSICON-Keramik zusätzlich schont.
[0227] Durch die Verwendung der Dreikammerzelle im erfindungsgemäßen Verfahren wird außerdem
die Korrosion des Festelektrolyten verhindert, wobei gleichzeitig kein Alkalimetallalkoholatprodukt
für die Mittelkammer geopfert werden muss und die Spannung konstant gehalten wird.
Diese Vorteile, die schon aus dem Vergleich der beiden Vergleichsbeispiele 1 und 2
ersichtlich sind, unterstreichen den überraschenden Effekt des Einsatzes der Elektrolysezelle
umfassend mindestens eine Mittelkammer in dem erfindungsgemäßen Verfahren.
6. Referenzzeichen in den Abbildungen
[0228]
Elektrolysezelle |
E |
<1> |
Anodenkammer |
KA |
<11> |
Zulauf |
ZKA |
<110> |
Ablauf |
AKA |
<111> |
Innenraum |
IKA |
<112> |
anodische Elektrode |
EA |
<113> |
Kathodenkammer |
KK |
<12> |
Zulauf |
ZKK |
<120> |
Ablauf |
AKK |
<121> |
Innenraum |
IKK |
<122> |
kathodische Elektrode |
EK |
<123> |
Mittelkammer |
KM |
<13> |
Zulauf |
ZKM |
<130> |
Ablauf |
AKM |
<131> |
Innenraum |
IKM |
<132> |
Diffusionsbarriere |
D |
<14> |
Verbindung |
VAM |
<15> |
Trennwand |
W |
<16> |
Festelektrolytkeramik |
FA |
<18> |
Behältnis |
BE |
<800> |
Teil des Behältnisses BE, der den Anodenkammerinnenraum IKA begrenzt |
BEA |
<8001> |
Teil des Behältnisses BE, der den Kathodenkammerinnenraum IKK begrenzt |
BEK |
<8002> |
Teil des Behältnisses BE, der den Mittelkammerinnenraum IKK begrenzt |
BEM |
<8003> |
Oberseite |
OE |
<801> |
Teil der Oberseite OE, der den Anodenkammerinnenraum IKA begrenzt |
OEA |
<8011> |
Teil der Oberseite OE, der den Kathodenkammerinnenraum IKK begrenzt |
OEK |
<8012> |
Teil der Oberseite OE, der den Mittelkammerinnenraum IKK begrenzt |
OEM |
<8013> |
Alkalimetallalkoholats XOR im Alkohol ROH |
L1 |
<21> |
Lösung umfassend den Alkohol ROH |
L2 |
<22> |
neutrale oder alkalische, wässrige Lösung eines |
L3 |
<23> |
Salzes S umfassend X als Kation |
|
|
wässrige Lösung von S, wobei [S]L4 < [S]L3. |
L4 |
<24> |
Perspektive in Fig. 1 B, 2 B und 3 B, die der Draufsicht in Fig. 1 A, 2 A bzw. 3 A
entspricht |
|
<30> |
Schwerkraftsvektor |
VS |
<90> |
Normale zu OEA |
NOEA |
<91> |
Normale zu OEK |
NOEK |
<92> |
Winkel zwischen Normale NOEA und Schwerkraftsvektor Vs |
ϕEA |
|
Winkel zwischen Normale NOEK und Schwerkraftsvektor Vs |
ϕEK |
|