[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Wassermenge und Reinigungsgerät
gemäß den Hauptansprüchen.
[0002] In Waschmaschinen kann die bereitstehende Verfahrenstechnik grob als Komponenten
für folgende Phasen aufgeteilt werden: Vorwäsche, Hauptwäsche, Spülgang und Endschleudern.
Jeder Phase liegt eine Basis-Verfahrenstechnik zu Grunde, wobei die Ausführung der
unterschiedlichen Phasen durch verschiedenste Parameter, z. B. Beladungsmenge, Verschmutzungsgrad
oder der Wasserzulauftemperatur beeinflusst werden kann. Neben der Hauptwäsche ist
der Spülgang sehr wichtig, um die Textilien am Programmende gereinigt zur Verfügung
stellen zu können.
[0003] Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Verfahren und eine Steuervorrichtung
zum Ermitteln einer Wassermenge und ein verbessertes Reinigungsgerät zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Steuervorrichtung
zum Ermitteln einer Wassermenge und durch ein Reinigungsgerät mit den Merkmalen der
Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] In Waschmaschinen sind diverse Verfahrensparameter u. a. von der Wasserzulauftemperatur
abhängig. Die Wasserzulauftemperatur hat dabei u. a. auf die Spülwirkung einen großen
Einfluss. Ist die Wassertemperatur sehr gering, sollte mehr Wasser eingesetzt werden,
um das gewünschte Spülergebnis zu erzielen. Ist die Wassertemperatur höher als ein
zugrunde liegender Basiswert, ist weniger Wasser notwendig, um die gewünschte Spülwirkung
zu erzielen. Aktuelle Verfahrenstechniken berücksichtigen derzeit nicht die Ist-Wassertemperatur
des zulaufenden Spülwassers, so dass entweder zu wenig oder zu viel Wasser in den
Spülprozess eingebracht wird. Dies hat zur Folge, dass entweder das Spülergebnis nicht
erreicht oder aber unnötiger Weise zu viel Wasser verwendet wird. Bei Waschmaschinen
ist über eine Programmierfunktion die allgemeingültige Anwahl von Warmwasser im Spülen
möglich. Bei Warmwassergeräten kann in der Programmierfunktion "Wasserzulauf" die
Option "Warmwasser" eingestellt werden. In Folge dessen erfolgen u. a. verfahrenstechnische
Anpassungen. Diese Funktion ist ausschließlich den Warmwassergeräten vorbehalten.
[0006] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass die optimale Wassermenge
für einen Reinigungsvorgang in einem Reinigungsgerät ermittelt und ausgegeben wird.
[0007] Dadurch kann Wasser, Energie und Zeit eingespart werden. Zudem kann die Reinigungswirkung
verbessert werden.
[0008] Es wird ein Verfahren zum Ermitteln einer Wassermenge für einen Reinigungsvorgang
in einem Reinigungsgerät vorgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Einlesen eines Temperatursignals, wobei das Temperatursignal eine Temperatur eines
in das Reinigungsgerät und/oder eine Waschtrommel des Reinigungsgerätes zulaufendes
Wasser für den Reinigungsvorgang repräsentiert;
Bestimmen eines Wassersignals unter Verwendung des Temperatursignals, wobei das Wassersignal
die für den Reinigungsvorgang benötigte Wassermenge repräsentiert; und
Bereitstellen eines Reinigungssignals zum Durchführen des Reinigungsvorganges unter
Verwendung der durch das Wassersignal repräsentierten Wassermenge.
[0009] Unter einem Reinigungsgerät kann ein Gerät zum Reinigen von Reinigungsgut verstanden
werden. Dabei kann es sich um eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner handeln.
Bei dem Reinigungsvorgang kann es sich um einen Vorgang zum Spülen von Reinigungsgut
handeln. Bei einem Temperatursignal kann es sich um Signal handeln, das eine Temperatur
des in das Reinigungsgerät zulaufenden Wassers abbildet. Dabei kann die Temperatur
mittels Temperatursensoren in einem Wasserzulauf oder in einem Laugenbehälter des
Reinigungsgerätes gemessen werden. Bei dem Wassersignal kann es sich um ein Signal
handeln, das eine für einen optimalen Reinigungsvorgang benötigte Wassermenge abbildet.
[0010] Der hier vorgestellte Ansatz einer Optimierung des Spülprozesses in Abhängigkeit
der Wassertemperatur ermöglicht eine optimale Reinigungswirkung. Unabhängig von der
Einstellung des Wasserzulaufs (Warm- oder Kaltwasser) wird die vorbestimmte Wasserzulauftemperatur
des zulaufenden Wassers für die Berechnung der Wassermenge im Spülprozess berücksichtigt.
Es erfolgt eine, auf der Ist-Wasserzulauftemperatur basierende Anpassung, der für
einen optimalen Spülprozess benötigten Wassermenge, so dass die richtige Menge Wasser
für die zu erzielende Spülwirkung eingesetzt wird.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Bestimmens eine einer vorbestimmten
Wasserzulauftemperatur zugeordnete vorbestimmte Wassermenge verändert werden, wenn
das Temperatursignal eine Temperatur repräsentiert, die von der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
abweicht. Dies bietet den Vorteil, dass die Wassermenge angepasst werden kann und
dadurch das Reinigungsergebnis verbessert werden kann.
[0012] Im Schritt des Bestimmens kann gemäß einer Ausführungsform eine vorbestimmte Wassermenge
reduziert werden, wenn das Temperatursignal eine über der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
liegende Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert. Dies bietet den Vorteil,
dass Wasser eingespart werden kann, da nur die tatsächlich benötigte Wassermenge für
den Reinigungsvorgang bereitgestellt wird.
[0013] Im Schritt des Bestimmens kann ferner eine vorbestimmte Wassermenge erhöht werden,
wenn das Temperatursignal eine unter der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur liegende
Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert. Dies bietet den Vorteil, dass das
Reinigungsergebnis bei gegebener Wassertemperatur verbessert werden kann.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Bestimmens das Wassersignal bestimmt
werden, wenn das Temperatursignal eine Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert,
die um mehr als 15°C von einer vorbestimmten Wasserzulauftemperatur abweicht. Eine
solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine Toleranzschwelle berücksichtigt
werden kann, ab der eine aktive Beeinflussung der Wassermenge vorgenommen werden kann.
Auf diese Weise kann eine zu häufige oder schnelle Änderung der Wassermenge weitgehend
vermeiden werden, was eine Prozessierung des Reinigungsgutes erleichtert.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform kann der Schritt des Bereitstellens nach einem Reinigungsschritt
durchgeführt werden, bei dem ein Reinigungsgut mit einer Reinigungsflotte behandelt
wurde. Dies bietet den Vorteil, dass die Reinigungsflotte optimal aus dem Reinigungsgut
gespült werden kann.
[0016] Ferner wird gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes
eine Steuervorrichtung zum Ermitteln einer Wassermenge in einem Reinigungsgerät vorgesehen,
die ausgebildet ist, um die Schritte des Verfahrens gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche in entsprechenden Einheiten auszuführen und/oder anzusteuern. Auch mit einer
solchen Ausführungsform lassen sich die hier vorgestellten Vorteile des beschriebenen
Ansatzes schnell und effizient umsetzen.
[0017] Ferner wird gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes
ein Reinigungsgerät zum Reinigen von Reinigungsgut vorgesehen, wobei das Reinigungsgerät
eine Steuervorrichtung aufweist.
[0018] Das Reinigungsgerät kann einen Warmwasseranschluss und/oder einen Kaltwasseranschluss
aufweisen, wobei die Steuervorrichtung ausgebildet ist, um eine Temperatur eines über
den Warmwasseranschluss und/oder Kaltwasseranschluss in das Reinigungsgerät fließenden
Wassers in dem Temperatursignal zu erfassen.
[0019] Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand eines Haushaltgeräts beschrieben wird, kann
das hier beschriebene Verfahren entsprechend im Zusammenhang mit einem gewerblichen
oder professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs-
oder Desinfektionsgerät oder einer Container-Waschanlage eingesetzt werden.
[0020] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Steuervorrichtung, die ausgebildet
ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
der Erfindung in Form einer Steuervorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
[0021] Die Steuervorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter
Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein
Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Steuervorrichtung
einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder
ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt
werden kann. Die Steuervorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter
Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu
bestimmen. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen
integrierten Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein
diskretes Bauelement realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
[0022] Die Steuervorrichtung kann beispielsweise als Teil eines Steuergeräts des Reinigungsgerätes
oder zusätzlich zu einem solchen Steuergerät realisiert sein. Ein entsprechendes Reinigungsgerät
kann eine solche Steuervorrichtung umfassen.
[0023] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Reinigungsgerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel;
und
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Ermitteln einer
Wassermenge.
[0025] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Reinigungsgerätes 100 gemäß einem
Ausführungsbeispiel. Bei dem Reinigungsgerät 100 kann es sich um eine Waschmaschine
oder einen Waschtrockner handeln. Das Reinigungsgerät 100 ausgebildet um Reinigungsgut
105 zu behandeln, zu reinigen und/oder zu trocknen.
[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Reinigungsgerät 100 zwei Anschlüsse 110,
115 auf. Bei den Anschlüssen 110, 115 handelt es sich beispielhaft um einen Warmwasseranschluss
110 und einen Kaltwasseranschluss 115. Über die Anschlüsse 110, 115 gelangt Wasser
zum Reinigen des Reinigungsgutes 105 in die Waschtrommel 120. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
weist jeder Anschluss 110, 115 je einen Temperatursensor 125, 130 auf.
[0027] Das Reinigungsgerät 100 weist ferner eine Steuervorrichtung 135 auf, über die eine
Wassermenge für den Reinigungsvorgang in dem Reinigungsgerät 100 ermittelt wird. Die
Steuervorrichtung 135 besteht aus einer Einleseeinrichtung 140, einer Bestimmungseinrichtung
145 und einer Bereitstellungseinrichtung 150.
[0028] Die Einleseeinrichtung 140 ist ausgebildet, um ein Temperatursignal 155 einzulesen.
Das Temperatursignal 155 repräsentiert eine Temperatur des in das Reinigungsgerät
100 zulaufenden Wassers für den Reinigungsvorgang. Die Temperatur wird beispielhaft
über einen Wasserzulauf oder einen Laugenbehälter eingelesen. Das Temperatursignal
155 stammt vom Temperatursensor 125, 130.
[0029] Die Bestimmungseinrichtung 145 ist ausgebildet, um ein Wassersignal 160 unter Verwendung
des Temperatursignals 155 zu bestimmen. Das Wassersignal 160 repräsentiert die für
den Reinigungsvorgang benötigte Wassermenge.
[0030] Die Bereitstellungseinrichtung 150 ausgebildet, um ein Reinigungssignal 165 bereitzustellen,
um den Reinigungsvorgang unter Verwendung der durch das Wassersignal 160 repräsentierten
Wassermenge durchzuführen. Reinigungssignal 165 wird von der Bereitstellungseinrichtung
150 an ein Zuflussventil 170 des Reinigungsgerätes 100 bereitgestellt.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird in der Bestimmungseinrichtung 145 eine der vorbestimmten
Wasserzulauftemperatur zugeordneten vorbestimmten Wassermenge verändert. Die vorbestimmte
Wassermenge wird verändert, wenn das Temperatursignal 155 eine Temperatur repräsentiert
die von der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur abweicht. Beispielhaft wird die vorbestimmte
Wassermenge reduziert, wenn das Temperatursignal 155 eine über der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
liegende Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert. Die vorbestimmte Wassermenge
wird beispielhaft erhöht, wenn das Temperatursignal 155 eine unter der vorbestimmten
Wasserzulauftemperatur liegende Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Wassersignal 160 von der Bestimmungseinrichtung
145 nur bestimmt, wenn die Temperatur zulaufenden Wassers von einer vorbestimmten
Wasserzulauftemperatur abweicht. Beispielhaft wird das Wassersignal 160 erst bestimmt,
wenn die Abweichung von der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur mehr als 15° beträgt.
[0032] Die Bereitstellungseinrichtung 150 stellt das Reinigungssignal 165 nach einem Reinigungsschritt
bereit, bei dem das Reinigungsgut 105 mit einer Reinigungsflotte behandelt wurde.
[0033] Der hier vorgestellte Ansatz zum Ziel, dass in einem Reinigungsvorgang, der auch
als Waschprogramm bezeichnet werden kann stets die gewünschte Reinigungswirkung, die
auch als Spülwirkung bezeichnet werden kann erzielt wird. Zudem wird nur die tatsächlich
erforderliche Wassermenge für den Reinigungsschritt, der auch als Spülprozess bezeichnet
werden kann eingesetzt. Es gilt der Grundsatz, dass bei Warmwasser weniger Wasser
für die Erreichung des gleichen Spülergebnisses benötigt wird, wie bei Einsatz von
Kaltwasser. Ist ein Gerät auf Warmwasser eingestellt, jedoch kein warmes Wasser verfügbar,
wird dennoch nur die für Warmwassereinsatz bestimmte Wassermenge im Reinigungsschritt
eingesetzt. Dies hat eine schlechtere Reinigungswirkung zur Folge. Wird an Stelle
von kaltem Wasser vorgewärmtes/warmes Wasser eingesetzt, wird unnötig viel Wasser
im Reinigungsschritt verwendet; dies ist zu vermeiden. Vor dem Reinigungsschritt wird
die vorbestimmte Wasserzulauftemperatur, die auch als Ist-Temperatur des zugeführten
Wassers bezeichnet werden kann gemessen, um die notwendige Wassermenge zu bestimmen.
Diese Temperaturmessung geschieht beispielhaft direkt im Wasserzulauf oder im Laugenbehälter.
Wenn das Wasser kälter als erwartet ist, wird eine größere als die für einen normalen
Reinigungsschritt kalkulierte Wassermenge zugeführt, um die gewünschte Reinigungswirkung
zu erzielen. Wenn das Wasser jedoch wärmer als erwartet ist, wird dies in der Verfahrenstechnik
berücksichtigt, wodurch eine Reduzierung der zunächst kalkulierten Wassermenge möglich
ist. Je wärmer das Wasser, desto besser wird ausgespült und umso besser ist das Schleuderergebnis
(geringere Restfeuchte) und/oder es muss nicht mehr so hoch geschleudert werden (Verlängerung
der Bauteillebensdauer z. B. Laugenbehälter, Lager) um die gleiche Restfeuchte zu
erzielen.
[0034] Folgend eine kurze beispielhafte Erläuterung:
Der Bediener besitzt ein Reinigungsgerät 100 mit einem Warmwasseranschluss 110, das
auch als Warmwassergerät bezeichnet werden kann, bei welchem die Funktion "Warmwasser"
aktiviert ist, sodass das Reinigungsgerät auch direkt erwärmtes Wasser einlaufen lassen
kann und in diesem Fall auf eine strombasierte Erhitzung des Wassers verzichten kann.
Steht jedoch kein warmes Wasser oder mit geringerer Wassertemperatur, z. B. auf Grund
einer Störung der Warmwasserzubereitung/Solarthermieanlage, zur Verfügung, wird der
Reinigungsschritt dennoch mit der für Warmwasser kalkulierten Wassermenge durchgeführt.
Das Spülergebnis wird dann deutlich schlechter als gewünscht, da bei Anwahl von "Warmwasser"
beispielsweise 20% weniger Wasser im Reinigungsschritt eingesetzt wird, als dies bei
kälterem Wasser der Fall wäre. Die reduzierte Wassermenge wird daher nicht ausreichen,
um ein akzeptables Reinigungsergebnis zu erhalten.
[0035] Bei einem Reinigungsgerät 100 mit einem Kaltwasseranschluss 115, das auch als Kaltwassergerät
bezeichnet werden kann, wird aktuell das vorab z. B. über eine Mischbatterie vorgewärmte
Wasser nicht für die tatsächlich benötigte Wassermenge im Reinigungsschritt berücksichtigt.
Wird die vorbestimmte Wasserzulauftemperatur jedoch gemessen und ist diese größer
als der Basis-Wert von z. B. 15°C, ist an Hand einer einfachen Berechnung die benötigte
Wassermenge reduziert und die Umwelt wird geschont.
[0036] Wird bei Reinigungsgeräten 100 mit einem Kaltwasseranschluss 115 mit einer vorausgesetzten
und vorbestimmten Wasserzulauftemperatur von 15°C nun 40°C warmes Wasser eingesetzt,
wird die benötigte Wassermenge von beispielsweise 50 Liter um ca. 12,5 Liter reduziert
und dies ohne die Reinigungswirkung zu verschlechtern.
[0037] Es gilt: Für jeweils 1°C wärmeres Wasser (> 15°C Normtemperatur für Kaltwasser) wird
die benötigte Spülwassermenge um ca. 0,5 Liter reduziert. Für jedes einzelne Programm
ist bezogen auf die vorbestimmte Wasserzulauftemperatur eine erforderliche Spülwassermenge
definiert, um die definierte Reinigungswirkung zu erreichen. Liegt die vorbestimmte
Wasserzulauftemperatur des zugeführten Wassers > oder < 15°C, wird entsprechend eines
Faktors die benötigte Wassermenge berechnet. Für den Aufheizprozess im Waschprozess
ist die Erfassung der vorbestimmte Wasserzulauftemperatur zur Berechnung der benötigten
elektrischen Leistung bereits üblich. Diese Intelligenz wird nun auf die Bestimmung
der benötigten Spülwassermenge angepasst und übertragen.
[0038] Der hier vorgestellte Ansatz ermöglicht vorteilhafterweise, dass nur die für den
Reinigungsschritt und die gewünschte Reinigungswirkung benötigte Wassermenge verwendet
wird. Die Wassermenge wird in Abhängigkeit der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
ermittelt und die Verfahrenstechnik daraufhin optimiert. Auch bei Reinigungsgeräten
100 mit einem Kaltwasseranschluss 115 wird eine vom Defaultwert (Annahme z. B. 15°C)
abweichende und höhere Wasserzulauftemperatur für den Reinigungsschritt berücksichtigt,
so dass auch bei diesen Reinigungsgeräten 100 eine Reduzierung der benötigten Spülwassermenge
erfolgen kann. Läuft bei Reinigungsgeräten 100 mit einem Kaltwasseranschluss 115 und
bei Reinigungsgeräten 100 mit einem Warmwasseranschluss 110 kühleres Wasser als angenommen
ein, wird die benötigte neue Wassermenge berechnet, so dass dennoch die gewünschte
Reinigungswirkung erreicht wird. Dies wird mit einer deutlichen Erhöhung der Wassermenge
einhergehen. Ist die Wasserzulauftemperatur höher als erwartet, ist die Reduzierung
der Wassermenge und/oder der Endschleuderdrehzahl möglich, wodurch sich die mechanische
Belastung diverser Bauteile reduzieren wird. Dies hat einen positiven Einfluss auf
die Gerätelebensdauer. Wird eine höhere als erwartete vorbestimmte Wasserzulauftemperatur
erkannt, wird dies unter Beibehaltung der Endschleuderdrehzahl zu einer geringeren
Restfeuchte im Reinigungsgut 105 führen. Im nachgeschalteten Trockenprozess wird dann
weniger Energie verbraucht bzw. die Programmdauer des Reinigungsgerätes 100 wird verkürzt,
was zu einer Energie- und Zeitersparnis führt. Diese Vorteile sind unabhängig vom
Gerätetyp, Reinigungsgerät 100 mit Kaltwasseranschluss 115 oder Warmwasseranschluss
110, da ausschließlich die Temperatur und die Wassermenge des zugeführten Wassers
zur Optimierung des Reinigungsschrittes bzw. der Reduzierung von Ressourcen oder Bauteilbelastungen
genutzt wird.
[0039] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 200
zum Ermitteln einer Wassermenge. dabei kann es sich um das in Figur 1 beschriebene
Verfahren 200 handeln.
[0040] Das Verfahren 200 weist einen Schritt 205 des Einlesens eines Temperatursignals auf,
wobei das Temperatursignal eine Temperatur eines in das Reinigungsgerät und/oder eine
Waschtrommel des Reinigungsgerätes zulaufenden Wassers für den Reinigungsvorgang repräsentiert.
Das Verfahren 200 umfasst ferner einen Schritt 210 des Bestimmens eines Wassersignals
unter Verwendung des Temperatursignals, wobei das Wassersignal die für den Reinigungsvorgang
benötigte Wassermenge repräsentiert. Außerdem umfasst das Verfahren 200 einen Schritt
215 des Bereitstellens eines Reinigungssignals zum Durchführen des Reinigungsvorganges
unter Verwendung der durch das Wassersignal repräsentierten Wassermenge.
[0041] Im Schritt 210 des Bestimmens wird eine einer vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
zugeordnete vorbestimmte Wassermenge verändert, wenn das Temperatursignal eine Temperatur
repräsentiert, die von der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur abweicht. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel wird im Schritt 210 des Bestimmens eine vorbestimmte Wassermenge
reduziert, wenn das Temperatursignal eine über der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
liegende Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird im Schritt 210 des Bestimmens eine vorbestimmte Wassermenge erhöht, wenn das
Temperatursignal eine unter der vorbestimmten Wasserzulauftemperatur liegende Temperatur
des zulaufenden Wassers repräsentiert. Im Schritt 210 des Bestimmens wird beispielhaft
das Wassersignal bestimmt, wenn das Temperatursignal eine Temperatur des zulaufenden
Wassers repräsentiert, die um mehr als 15°C von einer vorbestimmten Wasserzulauftemperatur
abweicht.
[0042] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Schritt 215 des Bereitstellens nach einem
Reinigungsschritt durchgeführt, bei dem ein Reinigungsgut mit einer Reinigungsflotte
behandelt wurde.
1. Verfahren (200) zum Ermitteln einer Wassermenge für einen Reinigungsvorgang in einem
Reinigungsgerät (100), wobei das Verfahren (200) die folgenden Schritte umfasst:
Einlesen (205) eines Temperatursignals (155), wobei das Temperatursignal (155) eine
Temperatur eines in das Reinigungsgerät (100) und/oder eine Waschtrommel (120) des
Reinigungsgerätes (100) zulaufenden Wassers für den Reinigungsvorgang repräsentiert;
Bestimmen (210) eines Wassersignals (160) unter Verwendung des Temperatursignals (155),
wobei das Wassersignal (160) die für den Reinigungsvorgang benötigte Wassermenge repräsentiert;
und
Bereitstellen (215) eines Reinigungssignals (165) zum Durchführen des Reinigungsvorganges
unter Verwendung der durch das Wassersignal (160) repräsentierten Wassermenge.
2. Verfahren (200) gemäß Anspruch 1, wobei im Schritt (210) des Bestimmens eine einer
vorbestimmten Wasserzulauftemperatur zugeordnete vorbestimmte Wassermenge verändert
wird, wenn das Temperatursignal (155) eine Temperatur repräsentiert, die von der vorbestimmten
Wasserzulauftemperatur abweicht.
3. Verfahren (200) gemäß Anspruch 2, wobei im Schritt (210) des Bestimmens eine vorbestimmte
Wassermenge reduziert wird, wenn das Temperatursignal (155) eine über der vorbestimmten
Wasserzulauftemperatur liegende Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert.
4. Verfahren (200) gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei im Schritt (210) des Bestimmens eine
vorbestimmte Wassermenge erhöht wird, wenn das Temperatursignal (155) eine unter der
vorbestimmten Wasserzulauftemperatur liegende Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert.
5. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei im Schritt (210)
des Bestimmens das Wassersignal (160) bestimmt wird, wenn das Temperatursignal (155)
eine Temperatur des zulaufenden Wassers repräsentiert, die um mehr als 15°C von einer
vorbestimmten Wasserzulauftemperatur abweicht.
6. Verfahren (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Schritt (215)
des Bereitstellens nach einem Reinigungsschritt durchgeführt wird, bei dem ein Reinigungsgut
(105) mit einer Reinigungsflotte behandelt wurde.
7. Steuervorrichtung (135) zum Ermitteln einer Wassermenge in einem Reinigungsgerät (100),
wobei die Steuervorrichtung (135) ausgebildet ist, um die Schritte (205, 210, 215)
des Verfahrens (200) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche in entsprechenden Einheiten
(140, 145, 150) auszuführen und/oder anzusteuern.
8. Reinigungsgerät (100) zum Reinigen von Reinigungsgut (105) und einer Steuervorrichtung
(135) gemäß Anspruch 7.
9. Reinigungsgerät (100) gemäß Anspruch 8, mit einem Warmwasseranschluss (110) und/oder
einem Kaltwasseranschluss (115), wobei die Steuervorrichtung (135) ausgebildet ist,
um eine Temperatur eines über den Warmwasseranschluss (110) und/oder Kaltwasseranschluss
(115) in das Reinigungsgerät (100) fließenden Wassers in dem Temperatursignal (155)
zu erfassen.
10. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (200) nach
einem der vorangegangenen Ansprüche, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Steuervorrichtung
(135) ausgeführt wird.