[0001] Die Erfindung betrifft eine Greifervorrichtung mit einem Trägergerät und einem daran
angeordneten Seilgreifer, welcher einen Greiferrahmen, welcher über ein Halteseil
an dem Trägergerät gehalten ist, mindestens zwei Greiferschaufeln, welche an einem
unteren Ende des Greiferrahmens schwenkbar zwischen einer Schließposition und einer
Öffnungsposition gelagert sind, und eine Betätigungseinrichtung mit einem Betätigungsseil
zum Verschwenken der Greiferschaufeln aufweist, wobei das Betätigungsseil von dem
Trägergerät zu der Betätigungseinrichtung geführt ist, und das Trägergerät eine angetriebene
erste Seilwinde für das Halteseil und eine angetriebene zweite Seilwinde für das Betätigungsseil
aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben einer Greifervorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0003] Greifervorrichtungen werden im Spezialtiefbau zum Erstellen von Schlitzen im Boden
verwendet. In den Schlitzen können Schlitzwände zur Abstützung und/oder Abdichtung
von Baugruben erstellt werden.
[0004] Greifervorrichtungen umfassen maßgeblich einen Greifer mit Greiferschaufeln, wobei
der Greifer über ein Halteseil an einem Trägergerät, typischerweise einem Auslegerkran
aufgehängt ist. Mit dem Halteseil kann ein Greifer in den Boden abgesenkt werden.
Durch Schließen der Greiferschaufeln kann Bodenmaterial abgetragen und in dem Greifer
aufgenommen werden. Anschließend wird der Greifer über das Halteseil wieder aus dem
Boden rückgezogen und mit dem Trägergerät zu einer Entleerposition verschwenkt, an
welcher die Greiferschaufeln zur Abgabe des Bodenmaterials geöffnet werden. Anschließend
wird der Greifer wieder zurück in die Arbeitsposition verschwenkt und für einen erneuten
Greifervorgang in den Schlitz im Boden eingeführt.
[0005] Es bestehen zwei unterschiedliche Arten von Greifern, die an derartigen Greifervorrichtungen
eingesetzt werden, nämlich Hydraulikgreifer und Seilgreifer. Ein sogenannter Hydraulikgreifer
ist beispielsweise aus der
EP 3 798 367 A1 bekannt. Bei einem Hydraulikgreifer wird die Bewegung zum Öffnen und Schließen der
Greiferschaufeln durch einen Hydraulikzylinder erzeugt, welcher an dem Greiferrahmen
angeordnet ist.
[0006] Derartige Hydraulikgreifer lassen sich durch das Hydrauliksystem relativ einfach
bedienen und steuern. Allerdings werden zur Zu- und Abführung von Hydraulikfluid entsprechende
Hydraulikleitungen benötigt, welche parallel zum Halteseil verlaufen. An dem Trägergerät
sind entsprechende Leitungstrommeln für die Hydraulikleitungen mit entsprechenden
Windenantrieben sowie eine entsprechend ausgelegte Hydraulikanlage vorzusehen. Hierdurch
wird die Greifervorrichtung entsprechend vergrößert und auch kostenaufwendiger. Auch
erfordert das Hydrauliksystem einen zusätzlichen Wartungsaufwand.
[0007] Demgegenüber bieten sogenannte Seilgreifer einen deutlich vereinfachten Aufbau. Ein
derartiger Seilgreifer ist beispielsweise aus der
GB 2 126 981 A bekannt. Bei einem Seilgreifer wird die Öffnungs- und Schließbewegung der Greiferschaufeln
durch ein Betätigungsseil bewirkt. Das Betätigungsseil verläuft dabei im Wesentlichen
parallel zu dem Halteseil von der Betätigungseinrichtung der Greiferschaufeln zu dem
Trägergerät. Mittels einer eigenen Winde für das Betätigungsseil kann durch Abwickeln
bzw. Aufwickeln des Betätigungsseils auf die Winde eine Öffnung oder eine Schließung
der Greiferschaufeln erreicht werden.
[0008] Bei einem Seilgreifer können die aufwendigen Zuführungen von Hydraulikleitungen zum
Greifer entfallen. Es ist lediglich ein zusätzliches Betätigungsseil mit einer entsprechenden
Winde vorzusehen. Ein derartiges Betätigungsseil ist auch erheblich weniger wartungsintensiv
als Hydraulikleitungen mit einem entsprechenden Hydrauliksystem.
[0009] Allerdings ist die Bedienung eines Seilgreifers nicht so einfach wie bei einem Hydraulikgreifer
und es bedarf hierfür eines erfahrenen Maschinenbedieners. Ein Grund hierfür liegt
maßgeblich darin, dass durch die zweifache Anordnung eines Seiles, nämlich des Halteseiles
und des Betätigungsseiles, in verschiedenen Betriebszuständen Drehmomente erzeugt
werden, welche eine gewisse Verdrehung des Seilgreifers um seine Längsachse bewirken.
Eine exakte Drehlage des Seilgreifers ist jedoch wesentlich, um den Seilgreifer beim
Rückführen aus der Entleerposition wieder in einen bereits erstellten Schlitz im Boden
einführen zu können.
[0010] Eine Drehlage des Seilgreifers um seine Längsachse kann von einem Maschinenbediener
durch Aufbringen bestimmter Zugkräfte auf das Halteseil und das Betätigungsseil bewirkt
werden. Hierzu ist eine relativ feinfühlige Bedienung der entsprechenden Seilwinden
notwendig. Dies erfordert vom Maschinenbediener eine gewisse Erfahrung und auch eine
hohe Konzentration bei der Verfahrensdurchführung. Zudem werden Seilwinden häufig
mittels Fußpedalen bedient, so dass eine feinfühlige Bedienung der Seilwinden über
mehrere Stunden für einen Maschinenbediener auch sehr anstrengend ist.
[0011] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Greifervorrichtung und ein Verfahren zum Bedienen der Greifervorrichtung
anzugeben, bei welchen weiter ein einfacher Aufbau der Greifervorrichtung gegeben
ist und gleichzeitig eine einfache Bedienung ermöglicht wird.
[0012] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Greifervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Besondere
Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0013] Die erfindungsgemäße Greifervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine erste
Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer ersten Seilkraft an dem Halteseil und eine
zweite Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil
vorgesehen sind und dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche mit der ersten
Erfassungseinrichtung, der zweiten Erfassungseinrichtung, der ersten Seilwinde und
der zweiten Seilwinde in Verbindung steht und ausgebildet ist, abhängig von der erfassten
ersten Seilkraft an dem Halteseil und der erfassten zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil
die erste Seilwinde und/oder die zweite Seilwinde gemäß einer Steuerprogrammvorgabe
anzusteuern.
[0014] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein Drehmoment an einem Seilgreifer
um seine Längsachse von den Seilkräften in dem Halteseil und dem Betätigungsseil abhängt.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind daher Erfassungseinrichtungen vorgesehen, mit
welchen eine Seilkraft an dem Halteseil und eine Seilkraft an dem Betätigungsseil
erfasst werden. Die jeweils erfassten Kraftwerte können dabei einer Steuereinrichtung
zugeführt werden, welche eine erste Seilwinde für das Halteseil und eine zweite Seilwinde
für das Betätigungsseil entsprechend von Eingaben und Vorgaben des Maschinenbedieners
steuert. Durch die Steuereinrichtung können so über eine entsprechende Ansteuerung
der jeweiligen Seilwinde (Seil Aufwickeln / Abwickeln) die Kräfte in dem Halteseil
und in dem Betätigungsseil aufeinander abgestimmt werden, so dass bei einer gegebenen
oder gewünschten Drehlage des Seilgreifers auf diesen insbesondere kein Drehmoment
um die Längsachse durch das Halteseil und das Betätigungsseil erzeugt werden. Die
Steuereinrichtung kann grundsätzlich auch dafür genutzt werden, durch entsprechende
Beeinflussung der jeweiligen Seilkräfte ein definiertes (variables) Drehmoment für
eine gewünschte Verdrehung zu erzeugen.
[0015] Die Erfindung beruht weiter auf der Erkenntnis, dass insbesondere bei der üblichen
Verwendung von Stahlseilen aus gewickelten Stahldrähten oder Litzen ein sogenannter
Seilschlag besteht, welcher bei nicht drehungsarmen bzw. drehungsfreien Stahlseilen
bei Anlage entsprechender Zugkräfte an dem Stahlseil zu einem Drehmoment um die Seillängsachse
führt. Unter der Voraussetzung, dass das Halteseil und das Betätigungsseil eine entgegengesetzte
Schlagrichtung haben, kann durch die Abstimmung der Zugkräfte in dem Halteseil und
dem Betätigungsseil eine Kompensation dieser durch die Seile erzeugten Drehmomente
bewirkt werden. Vorzugsweise kann dies in besonders einfacher Weise erreicht werden,
wenn gleich oder ähnlich aufgebaute Seile verwendet werden, welche jedoch eine entgegengesetzte
Schlagrichtung aufweisen. Bei Verwendung zweier Seile mit einem entgegengesetzten
Seilschlag, die an einem Körper angeschlagen sind, kann bei einer entsprechenden Zugkraftverteilung
ein Drehmomentengleichgewicht, ein links drehendes oder ein rechts drehendes Drehmoment
an dem Körper erzeugt werden. Das Halteseil kann vorzugsweise an einem oberen oder
unteren Bereich des Greiferrahmens oder der Betätigungseinrichtung angebracht sein.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass durch die Steuerprogrammvorgabe
der Steuereinrichtung ein definiertes Verhältnis zwischen der ersten Seilkraft in
dem Halteseil und der zweiten Seilkraft in dem Betätigungsseil vorgegeben und einstellbar
ist. Bei der Steuerprogrammvorgabe können entsprechend gleiche oder unterschiedliche
Gestaltungen von Halteseil und Betätigungsseil berücksichtigt sein. Bei einer vorzugsweise
gleichen Gestaltung von Halteseil und Betätigungsseil, jedoch mit entgegengesetztem
Seilschlag kann eine Drehmomentkompensation durch Einstellung weitgehend gleicher
Zugkräfte in den Seilen erzielt werden. Bei einer unterschiedlichen Gestaltung der
Seile hinsichtlich eines unterschiedlichen Seilaufbaus kann dies in der Steuerprogrammvorgabe
entsprechend berücksichtigt und voreingestellt werden. Bei der Steuerprogrammvorgabe
können auch zusätzliche geometrische Bedingungen am Seilgreifer etwa hinsichtlich
unterschiedlicher Ansatzpunkte der Seile am Greiferrahmen voreingestellt und berücksichtigt
werden.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Steuereinrichtung
mit einem Ausgleichsmodus ausgebildet ist, in welchem die Seilwinden derart angesteuert
werden, dass die erste Seilkraft an dem Halteseil und die zweite Seilkraft an dem
Betätigungsseil aneinander angeglichen sind. Insbesondere können die Seilwinden derart
angesteuert werden, dass sich die Drehmomente im Betätigungsseil und dem Halteseil
gegeneinander kompensieren und aufheben. Somit kann eine Stabilisierung der Drehlage
des Seilgreifers um seine Längsachse bewirkt werden. Ein unerwünschtes Drehen des
Seilgreifers um seine Längsachse im Betrieb kann somit weitgehend vermieden werden.
[0018] Insbesondere ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, dass die
Steuereinrichtung mit einem Verdrehmodus ausgebildet ist, in welchem die Seilwinden
derart angesteuert werden, dass eine gezielte Verdrehung des Seilgreifers um eine
vertikale Längsachse erzeugbar ist. Ausgehend von einer stabilen Drehlage kann dann
durch einen Maschinenbediener durch entsprechende Betätigung der Seilwinden, bevorzugt
über eine Eingabevorrichtung wie z. B. ein Daumenrad an einem Joystick, eine gewünschte
Veränderung der Drehlage bewirkt werden. Dabei kann die Steuereinrichtung auch so
ausgebildet sein, dass ein Wert oder ein Maß für eine gewünschte Verdrehung durch
den Maschinenbediener über eine Eingabeeinrichtung vorgegeben wird, wobei durch die
Steuereinrichtung entsprechend der Programmlogik die Winden so betätigt werden, dass
sich die gewünschte veränderte Drehlage einstellt.
[0019] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es bevorzugt, dass mindestens eine dritte
Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Drehposition des Seilgreifers und/oder einer
Veränderung der Drehposition vorgesehen ist. Dies kann durch eine optische Erfassungseinrichtung,
Drehgeber, ein Gyroskop am Seilgreifer oder in sonstiger geeigneter Weise erfolgen.
Somit kann eine Rückkopplung zur Drehposition beziehungsweise zur Verdrehung des Greifers
bei einer Ansteuerung durch die Steuereinrichtung erfolgen, so dass eine Regelung
der Drehposition beziehungsweise der Verdrehung erfolgen kann. Dies ermöglicht eine
besonders genaue Einstellung der Drehlage des Seilgreifers.
[0020] Eine weitere Verbesserung der Bedienbarkeit ergibt sich nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung dadurch, dass mindestens eine weitere Erfassungseinrichtung vorgesehen
ist, insbesondere zum Erfassen einer Vertikalposition des Seilgreifers, eines Abstandes
und/oder einer Winkelstellung des Seilgreifers zum Trägergerät. Die so erfassten zusätzlichen
Parameter können einem Maschinenbediener unmittelbar angezeigt werden und/oder durch
die Steuereinrichtung zur Steuerung des Greifers verarbeitet werden.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass ein Bedienpult
für eine Handsteuerung zum Betätigen des Seilgreifers und/oder der Seilwinden vorgesehen
ist. Das Bedienpult als Eingabeeinrichtung ist insbesondere so ausgestaltet, dass
von einem Maschinenbediener eine gewünschte Verdrehung oder Bewegung des Seilgreifers,
etwa als Zahlenwert oder Winkelmaß, eingegeben wird, vorzugsweise durch entsprechende
Bedienelemente, wie einen Cursor, ein Drehrad, Schalter oder Tasten, insbesondere
in Kombination mit einem Display. Durch den Maschinenbediener müssen daher nicht mehr
unmittelbar die Winden und eine Drehung der Winden eingegeben werden. Vielmehr wird
entsprechend der Bedieneingabe zur Lage des Greifers über die Steuereinrichtung mit
der Programmlogik die Maschine mit den einzelnen Motoren und Stellorgangen so angesteuert,
dass sich die gewünschte Lage weitgehend ohne unerwünschte Verdrehungen einstellt.
[0022] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung, dass die
Steuereinrichtung mit einem Automatikprogramm ausgebildet ist, durch welches der Seilgreifer
automatisch zu einer Entleerposition und/oder zu einer Abtragsstelle bewegbar ist.
Ein Automatikprogramm kann dabei fest hinterlegt sein oder kann bei sich wiederholenden
Vorgängen von einem Maschinenbediener individuell festgelegt und gespeichert werden.
Auf diese Weise können größere Bewegungsabläufe des Greifers automatisch durchgeführt
werden, insbesondere eine Bewegung zur Entleerposition und/oder zurück zu einer Abtragsstelle.
Derartige Verfahrwege des Seilgreifers treten insbesondere beim Erstellen von tiefen
Schlitzen im Boden mit einer hohen Wiederholhäufigkeit auf.
[0023] Grundsätzlich können die einzelnen Seile gleich oder unterschiedlich ausgebildet
sein. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass
das Halteseil auf der ersten Seilwinde eine erste Wicklung aufweist, welche entgegengesetzt
zu einer zweiten Wicklung des Betätigungsseiles auf der zweiten Seilwinde ist. Insbesondere
weisen das Halteseil und das Betätigungsseil eine zueinander entgegengesetzte Schlagrichtung
oder einen sogenannten Seilschlag auf. Bei Anlage einer Zugkraft ergeben sich so an
den Seilen zueinander entgegengesetzte Drehmomente. Dies erleichtert ein Kompensieren
der Drehmomente für eine Lagestabilisierung des Seilgreifers im Betrieb.
[0024] Grundsätzlich kann das Betätigungsseil direkt an den Greiferschaufeln angelenkt sein.
Zur Erzielung möglichst hoher Schließkräfte ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung
vorteilhaft, dass die Betätigungseinrichtung einen Betätigungsschlitten aufweist,
welcher über einen Anlenkmechanismus mit den Greiferschaufeln verbunden ist, und dass
der Betätigungsschlitten zum Verschwenken der Greiferschaufeln entlang des Greiferrahmens
verschiebbar ist. Der Betätigungsschlitten ist dabei vorzugsweise in einer Längsrichtung
oder vertikalen Richtung verschiebbar an dem Greiferrahmen gelagert. Der Anlenkmechanismus
kann Gelenke, Anlenkstangen oder Anlenkseile umfassen. Durch einen Betätigungsschlitten
kann insbesondere eine möglichst gleichmäßige Öffnungs- und Schließbewegung der Greiferschaufeln
bewirkt werden. Dies ist für eine Lagestabilisierung des Seilgreifers vorteilhaft.
[0025] Besonders hohe Schließkräfte können vorzugsweise dadurch erzielt werden, dass an
dem Betätigungsschlitten eine Flaschenzuganordnung vorgesehen ist, mit welcher eine
Krafterhöhung zum Schließen und/oder Öffnen der Greiferschaufeln erzeugbar ist. Durch
eine Flaschenzuganordnung kann entsprechend der Anzahl der Züge eine Vervielfachung
der Kraft am Betätigungsseil zum Öffnen und Schließen der Greiferschaufeln erreicht
werden. Die Flaschenzuganordnung ist insbesondere zwischen dem Betätigungsschlitten
und dem unteren Ende des Greiferrahmens positioniert. Die Rollen der Flaschenzuganordnung,
welche einerseits am Betätigungsschlitten und andererseits am Greiferrahmen gelagert
sind, können von dem Betätigungsseil umschlungen sein, dessen unteres Ende an dem
Greiferrahmen befestigt ist. Hierbei ergibt sich eine entsprechende Verlängerung der
Wegstrecke des Seiles zum Betätigen des Betätigungsschlittens mit der gewünschten
Krafterhöhung.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, dass
zum Bedienen ein Anzeigeschirm für die Steuereinrichtung vorgesehen ist. Der Anzeigeschirm
kann dabei insbesondere als ein Touchscreen ausgebildet sein, auf welchem zumindest
ein Teil der Bedienelemente für einen Maschinenbediener verwirklicht sind. Weiterhin
kann auf dem Anzeigeschirm eine Lage des Seilgreifers in verschiedenen Darstellungen
angezeigt sein, um einem Maschinenbediener das Betätigen weiter zu erleichtern.
[0027] Die Erfindung umfasst weiter ein Verfahren zum Betreiben einer Greifervorrichtung,
wobei die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Greifervorrichtung eingesetzt wird,
wobei eine erste Seilkraft an dem Halteseil mittels einer ersten Erfassungseinrichtung
und eine zweite Seilkraft an dem Betätigungsseil mittels einer zweiten Erfassungseinrichtung
erfasst werden, und dass die erste Erfassungseinrichtung, die zweite Erfassungseinrichtung,
die erste Seilwinde und die zweite Seilwinde mit einer Steuereinrichtung in Verbindung
stehen, durch welche abhängig von der erfassten ersten Seilkraft an dem Halteseil
und der erfassten zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil die erste Seilwinde und/oder
die zweite Seilwinde gemäß einer Steuerprogrammvorgabe angesteuert werden.
[0028] Mit dem Verfahren können die zuvor beschriebenen Vorteile bei der erfindungsgemäßen
Greifervorrichtung erzielt werden.
[0029] Die Greifervorrichtung kann insbesondere für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt
werden. Eine bevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, dass mittels des Seilgreifers
Boden abgetragen und insbesondere ein Schlitz im Boden erstellt wird. Der Seilgreifer
kann insbesondere als ein sogenannter Schlitzwandgreifer ausgeführt werden, mit welchem
ein Schlitz für eine Dicht- und/oder Stützwand im Boden etwa für eine Baugrubenumschließung
erstellt werden kann.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
beschrieben, welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Greifervorrichtung;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Seilgreifers der Greifervorrichtung von Fig. 1 mit geschlossenen
Greiferschaufeln; und
- Fig.3
- eine Vorderansicht des Seilgreifers entsprechend Fig. 2 mit geöffneten Greiferschaufeln.
[0031] Eine erfindungsgemäße Greifervorrichtung 10 gemäß Fig. 1 weist ein mobiles Trägergerät
12 mit einem Raupenfahrwerk als Unterwagen 14 auf. Auf dem Unterwagen 14 ist drehbar
um eine vertikale Drehachse ein Oberwagen 16 mit einer Bedienkabine 17 gelagert. Innerhalb
der Bedienkabine 17 befindet sich eine Steuereinrichtung einschließlich einer Eingabeeinrichtung
für einen Maschinenbediener.
[0032] An dem Oberwagen 16 ist schwenkbar um eine horizontale Achse ein Auslegerarm 18 angelenkt.
An einem Kopf 20 des Auslegerarms 18 mit Umlenkrollen ist ein Halteseil 24 geführt,
an dessen Ende ein Seilgreifer 30 mit einem Greiferrahmen 32 und unteren Greiferschaufeln
34 angehängt ist. Über eine erste Seilwinde 21 am Trägergerät 12 kann das Halteseil
24 zum Heben und Senken des Seilgreifers 30 betätigt werden. Weiterhin befindet sich
an dem Trägergerät 12 eine zweite Seilwinde 22 für ein Betätigungsseil 44, welches
über den Kopf 20 ebenfalls zu dem Seilgreifer 30 zum Betätigen der Greiferschaufeln
34 am unteren Ende des Greiferrahmens 32 geführt ist.
[0033] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Greifervorrichtung 10 wird nachfolgend in
Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 näher erläutert.
[0034] In einem Mittenbereich des Greiferrahmens 32 ist ein Betätigungsschlitten 42 einer
Betätigungseinrichtung 40 zum Betätigen der Greiferschaufeln 34 in einer vertikalen
Längsrichtung verschiebbar gelagert. Am oberen Ende des Betätigungsschlittens 42 ist
das Ende des Halteseils 24 angebracht, so dass der Seilgreifer 30 über den Betätigungsschlitten
42 gehalten ist.
[0035] An einem unteren Ende des Betätigungsschlittens 42 ist ein Anlenkmechanismus 46 mit
Anlenkstangen 47 angeordnet. Die Anlenkstangen 47 sind einerseits an dem Betätigungsschlitten
42 und andererseits an einer der Greiferschaufeln 34 gelenkig angebunden. Die Greiferschaufeln
34 sind selbst über Schwenklager 35 schwenkbar am unteren Ende des Greiferrahmens
32 gelagert. Durch eine Relativverschiebung des Betätigungsschlittens 42 in Bezug
auf den Greiferrahmen 32 können die Greiferschaufeln 34 geöffnet und geschlossen werden.
Durch eine Relativverschiebung des Betätigungsschlittens 42 nach oben werden die Anlenkstangen
47 nach oben gezogen, wobei die Greiferschaufel 34 um ihre Schwenkachsen 35 in ihre
Öffnungsposition geschwenkt werden, welche anschaulich in Fig. 3 dargestellt ist.
[0036] Unterhalb des Betätigungsschlittens 42 ist eine Flaschenzuganordnung 50 für das Betätigungsseil
44 vorgesehen. Die Flaschenzuganordnung 50 weist eine obere Rolle 52, welche drehbar
an dem Betätigungsschlitten 42 gelagert ist, und eine untere Rolle 54 auf, welche
drehbar an einem unteren Bereich des Greiferrahmens 32 gelagert ist. Die Rollen 52,
54 werden mehrfach von dem von oben zugeführten Betätigungsseil 44 unter Ausbildung
von Umschlingungen 56 oder Zügen umschlungen, wobei das untere Ende des Betätigungsseils
44 fest mit dem Greiferrahmen 32 verbunden ist. Der Betätigungsschlitten 42 ist somit
über das Betätigungsseil 44 verstellbar mit dem Greiferrahmen 32 verbunden oder gekoppelt.
[0037] Ausgehend von der Öffnungsposition gemäß Fig. 3 wird durch Ziehen des Betätigungsseiles
44 nach oben durch die zweite Seilwinde 22 der Betätigungsschlitten 42 durch die Flaschenzuganordnung
50 relativ zum Greiferrahmen 32 nach unten gezogen. Dabei drücken die Anlenkstangen
47 die Greiferschaufeln 34 mit einer erhöhten Schließkraft nach unten, wobei die Greiferschaufeln
34 um ihre Schwenklager 35 in die Schließposition gemäß Fig. 2 verschwenkt werden.
[0038] Bei einem Einsatz in einem Schlitz im Boden kann dabei mit einer gegenüber der Zugkraft
am Betätigungsseil 44 erhöhten Schließkraft Bodenmaterial gegriffen und zwischen den
Greiferschaufeln 34 eingeschlossen werden.
[0039] Nach einem Ziehen des Seilgreifers 30 aus einem Schlitz im Boden und nach einem Bewegen
zu einer Entleerposition kann die Zugkraft an dem Betätigungsseil 44 reduziert werden.
Auf diese Weise verschiebt sich der Greiferrahmen 32 aufgrund seiner Gewichtskraft
relativ zum Betätigungsschlitten 42 nach unten, so dass über die Anlenkstangen 47
die Greiferschaufeln 34 in ihre Öffnungsposition zurückgeschwenkt werden, wie in Fig.
3 dargestellt ist.
[0040] Diese beschriebene Anordnung ist nur beispielhaft. Grundsätzlich können auch andere
Flaschenzuganordnungen mit unterschiedlichen Seilanlenkungen und einem unterschiedlichen
Anlenkmechanismus gewählt werden, welche eine vergleichbare Greiferschaufelbetätigung
ermöglichen.
[0041] Bei dem Betätigen des Seilgreifers 30 ist eine Abstimmung der Kräfte und Bewegungen
zwischen dem Halteseil 24 und dem Betätigungsseil 44 notwendig, um insbesondere aufgrund
einer sogenannten Schlagrichtung bei gewickelten Seilen die Drehmomente in den einzelnen
Seilen und damit die Drehmomente des angehängten Seilgreifers 30 um seine Längsachse
so zu steuern, dass nur dann eine gewünschte Drehung des Seilgreifers 30 auftritt,
wenn dies für den Bauablauf erforderlich ist.
[0042] Gemäß der Erfindung werden über entsprechende Erfassungseinrichtungen, welche etwa
an den Seilwinden 21, 22 oder an den Umlenkrollen am Kopf 20 des Auslegerarms 18 angeordnet
sein können, Kräfte in dem Halteseil 24 und dem Betätigungsseil 44 erfasst. Über eine
Steuereinrichtung, welche vorzugsweise in der Bedienkabine 17 am Trägergerät 12 angeordnet
ist, können abhängig von den erfassten Seilkräften die Winden 21, 22 so angesteuert
werden, dass entweder eine Stabilisierung der Drehlage des Seilgreifers 30 um seine
Längsachse oder eine gezielte, vom Maschinenbediener gewünschte Verdrehung erreicht
wird. Seitens des Maschinenbedieners sind lediglich entsprechende Eingaben zu einem
eventuell gewünschten Ausgleichsmodus zur Lagestabilisierung oder Eingaben zu einer
gewünschten Drehposition des Steilgreifers 30 notwendig. Basierend hierauf kann die
Steuereinrichtung die Seilwinden 21, 22 entsprechend ansteuern, um die gewünschte
Drehlage des Seilgreifers 30 zu bewirken.
[0043] Hierdurch wird die Steuerung eines einfach aufgebauten Seilgreifers 30 in erheblichem
Maße für einen Maschinenbediener vereinfacht und erleichtert.
1. Greifervorrichtung mit einem Trägergerät (12) und einem daran angeordneten Seilgreifer
(30), welcher
- einen Greiferrahmen (32), welcher über ein Halteseil (24) an dem Trägergerät (12)
gehalten ist,
- mindestens zwei Greiferschaufeln (34), welche an einem unteren Ende des Greiferrahmens
(32) schwenkbar zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition gelagert
sind, und
- eine Betätigungseinrichtung (40) mit einem Betätigungsseil (44) zum Verschwenken
der Greiferschaufeln (34) aufweist,
- wobei ein Betätigungsseil (44) von dem Trägergerät (12) zu der Betätigungseinrichtung
(40) geführt ist und
- das Trägergerät (12) eine angetriebene erste Seilwinde (21) für das Halteseil (24)
und eine angetriebene zweite Seilwinde (22) für das Betätigungsseil (44) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine erste Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer ersten Seilkraft an dem Halteseil
(24) und eine zweite Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer zweiten Seilkraft an
dem Betätigungsseil (44) vorgesehen sind und
- dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche mit der ersten Erfassungseinrichtung,
der zweiten Erfassungseinrichtung, der ersten Seilwinde (21) und der zweiten Seilwinde
(22) in Verbindung steht und ausgebildet ist, abhängig von der erfassten ersten Seilkraft
an dem Halteseil (24) und der erfassten zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil (44)
die erste Seilwinde (21) und/oder die zweite Seilwinde (22) gemäß einer Steuerprogrammvorgabe
anzusteuern.
2. Greifervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Steuerprogrammvorgabe der Steuereinrichtung ein definiertes Verhältnis
zwischen der ersten Seilkraft in dem Halteseil (24) und der zweiten Seilkraft in dem
Betätigungsseil (44) vorgegeben und einstellbar ist.
3. Greifervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einem Ausgleichsmodus ausgebildet ist, in welchem die Seilwinden
(21, 22) derart angesteuert werden, dass die erste Seilkraft an dem Halteseil (24)
und die zweite Seilkraft an dem Betätigungsseil (44) aneinander angeglichen sind.
4. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einem Verdrehmodus ausgebildet ist, in welchem die Seilwinden
(21, 22) derart angesteuert werden, dass eine gezielte Verdrehung des Seilgreifers
(30) um eine vertikale Längsachse erzeugbar ist.
5. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine dritte Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Drehposition des
Seilgreifers (30) und/oder einer Veränderung der Drehposition vorgesehen ist.
6. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine weitere Erfassungseinrichtung vorgesehen ist, insbesondere zum Erfassen
einer Vertikalposition des Seilgreifers (30), eines Abstandes und/oder einer Winkelstellung
des Seilgreifers (30) zum Trägergerät (12).
7. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einem Automatikprogramm ausgebildet ist, durch welches
der Seilgreifer (30) automatisch zu einer Entleerposition und/oder zu einer Abtragsstelle
bewegbar ist.
8. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteseil (24) auf der ersten Seilwinde (21) eine erste Wicklung aufweist, welche
entgegengesetzt zu einer zweiten Wicklung des Betätigungsseiles (44) auf der zweiten
Seilwinde (22) ist.
9. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung einen Betätigungsschlitten (42) aufweist, welcher über
einen Anlenkmechanismus (46) mit den Greiferschaufeln (34) verbunden ist, und
dass der Betätigungsschlitten (42) zum Verschwenken der Greiferschaufeln (34) entlang
des Greiferrahmens (32) verschiebbar ist.
10. Greifervorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Betätigungsschlitten (42) eine Flaschenzuganordnung (50) vorgesehen ist, mit
welcher eine Krafterhöhung zum Schließen und/oder Öffnen der Greiferschaufeln (34)
erzeugbar ist.
11. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bedienpult für eine Handsteuerung zum Betätigen des Seilgreifers (30) und/oder
der Seilwinden (21, 22) vorgesehen ist.
12. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bedienen ein Anzeigeschirm für die Steuereinrichtung vorgesehen ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Greifervorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Greifervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 eingesetzt wird, wobei
eine erste Seilkraft an dem Halteseil (24) mittels einer ersten Erfassungseinrichtung
und eine zweite Seilkraft an dem Betätigungsseil (44) mittels einer zweiten Erfassungseinrichtung
erfasst werden, und
dass die erste Erfassungseinrichtung, die zweite Erfassungseinrichtung, die erste Seilwinde
(21) und die zweite Seilwinde (22) mit einer Steuereinrichtung in Verbindung stehen,
durch welche abhängig von der erfassten ersten Seilkraft an dem Halteseil (24) und
der erfassten zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil (44) die erste Seilwinde (21)
und/oder die zweite Seilwinde (22) gemäß einer Steuerprogrammvorgabe angesteuert werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des Seilgreifers (30) Boden abgetragen und insbesondere ein Schlitz im Boden
erstellt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Greifervorrichtung mit einem Trägergerät (12) und einem daran angeordneten Seilgreifer
(30), welcher
- einen Greiferrahmen (32), welcher über ein Halteseil (24) an dem Trägergerät (12)
gehalten ist,
- mindestens zwei Greiferschaufeln (34), welche an einem unteren Ende des Greiferrahmens
(32) schwenkbar zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition gelagert
sind, und
- eine Betätigungseinrichtung (40) mit einem Betätigungsseil (44) zum Verschwenken
der Greiferschaufeln (34) aufweist,
- wobei ein Betätigungsseil (44) von dem Trägergerät (12) zu der Betätigungseinrichtung
(40) geführt ist und
- das Trägergerät (12) eine angetriebene erste Seilwinde (21) für das Halteseil (24)
und eine angetriebene zweite Seilwinde (22) für das Betätigungsseil (44) aufweist,
- wobei eine erste Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer ersten Seilkraft an dem
Halteseil (24) und eine zweite Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer zweiten Seilkraft
an dem Betätigungsseil (44) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche mit der ersten Erfassungseinrichtung,
der zweiten Erfassungseinrichtung, der ersten Seilwinde (21) und der zweiten Seilwinde
(22) in Verbindung steht und ausgebildet ist, abhängig von der erfassten ersten Seilkraft
an dem Halteseil (24) und der erfassten zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil (44)
die erste Seilwinde (21) und/oder die zweite Seilwinde (22) gemäß einer Steuerprogrammvorgabe
anzusteuern.
2. Greifervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Steuerprogrammvorgabe der Steuereinrichtung ein definiertes Verhältnis
zwischen der ersten Seilkraft in dem Halteseil (24) und der zweiten Seilkraft in dem
Betätigungsseil (44) vorgegeben und einstellbar ist.
3. Greifervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einem Ausgleichsmodus ausgebildet ist, in welchem die Seilwinden
(21, 22) derart angesteuert werden, dass die erste Seilkraft an dem Halteseil (24)
und die zweite Seilkraft an dem Betätigungsseil (44) aneinander angeglichen sind.
4. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einem Verdrehmodus ausgebildet ist, in welchem die Seilwinden
(21, 22) derart angesteuert werden, dass eine gezielte Verdrehung des Seilgreifers
(30) um eine vertikale Längsachse erzeugbar ist.
5. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine dritte Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Drehposition des
Seilgreifers (30) und/oder einer Veränderung der Drehposition vorgesehen ist.
6. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine weitere Erfassungseinrichtung vorgesehen ist, insbesondere zum Erfassen
einer Vertikalposition des Seilgreifers (30), eines Abstandes und/oder einer Winkelstellung
des Seilgreifers (30) zum Trägergerät (12).
7. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einem Automatikprogramm ausgebildet ist, durch welches
der Seilgreifer (30) automatisch zu einer Entleerposition und/oder zu einer Abtragsstelle
bewegbar ist.
8. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteseil (24) auf der ersten Seilwinde (21) eine erste Wicklung aufweist, welche
entgegengesetzt zu einer zweiten Wicklung des Betätigungsseiles (44) auf der zweiten
Seilwinde (22) ist.
9. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung einen Betätigungsschlitten (42) aufweist, welcher über
einen Anlenkmechanismus (46) mit den Greiferschaufeln (34) verbunden ist, und
dass der Betätigungsschlitten (42) zum Verschwenken der Greiferschaufeln (34) entlang
des Greiferrahmens (32) verschiebbar ist.
10. Greifervorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Betätigungsschlitten (42) eine Flaschenzuganordnung (50) vorgesehen ist, mit
welcher eine Krafterhöhung zum Schließen und/oder Öffnen der Greiferschaufeln (34)
erzeugbar ist.
11. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bedienpult für eine Handsteuerung zum Betätigen des Seilgreifers (30) und/oder
der Seilwinden (21, 22) vorgesehen ist.
12. Greifervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bedienen ein Anzeigeschirm für die Steuereinrichtung vorgesehen ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Greifervorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Greifervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 eingesetzt wird, wobei
eine erste Seilkraft an dem Halteseil (24) mittels einer ersten Erfassungseinrichtung
und eine zweite Seilkraft an dem Betätigungsseil (44) mittels einer zweiten Erfassungseinrichtung
erfasst werden, und
dass die erste Erfassungseinrichtung, die zweite Erfassungseinrichtung, die erste Seilwinde
(21) und die zweite Seilwinde (22) mit einer Steuereinrichtung in Verbindung stehen,
durch welche abhängig von der erfassten ersten Seilkraft an dem Halteseil (24) und
der erfassten zweiten Seilkraft an dem Betätigungsseil (44) die erste Seilwinde (21)
und/oder die zweite Seilwinde (22) gemäß einer Steuerprogrammvorgabe angesteuert werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des Seilgreifers (30) Boden abgetragen und insbesondere ein Schlitz im Boden
erstellt wird.