[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung eines digitalen Hörgerätes, welches
einen Eingangswandler, eine Signalverarbeitungseinrichtung und einen Ausgangswandler
aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Hörgerät sowie ein Computerprogrammprodukt.
[0002] Als Hörgeräte bezeichnet man typischerweise klassische Hörhilfen, mit denen Hördefizite
kompensierbar sind. Solche Hörgeräte dienen zur Versorgung von Schwerhörenden, also
Menschen mit einem Funktionsdefizit des Hörorgans.
[0003] Bei einem entsprechenden Funktionsdefizit des Hörorgans ist in der Regel die Hörschwelle
in zumindest einem Frequenzbereich oder Frequenzband dahingehend verändert, dass der
betroffene Schwerhörende akustische Signale im entsprechenden Frequenzbereich erst
bei einem höheren oder erhöhten Schalldruckpegel wahrnimmt. Zur Kompensation oder
zumindest teilweisen Kompensation eines solchen Hördefizits durch ein Hörgerät erfolgt
daher zweckdienlicherweise eine Anpassung oder Änderung von Schalldruckpegeln dahingehend,
dass ein eingangsseitiger Pegelbereich am Eingang des Hörgerätes abgebildet wird auf
einen ausgangsseitigen Pegelbereich am Ausgang des Hörgerätes.
[0005] Digitale Hörgeräte weisen üblicherweise einen Eingangswandler, eine Signalverarbeitungseinrichtung
und einen Ausgangswandler als wesentliche Komponenten auf. Teil des Eingangswandlers
ist dabei zweckdienlicherweise ein akusto-elektrischer Wandler, also insbesondere
ein Mikrofon, sowie ein Analog-Digital-Wandler. Der Ausgangswandler wiederum weist
typischerweise einen Digital-Analog-Wandler auf sowie entweder einen elektromechanischen
Wandler, zum Beispiel ein Knochenleitungshörer, oder einen elektro-akustischen Wandler,
beispielsweise einen Miniaturlautsprecher, welcher auch als "Hörer" bezeichnet wird.
[0006] Die zuvor beschriebene Abbildung des eingangsseitigen Pegelbereichs auf den ausgangsseitigen
Pegelbereich erfolgt dann zweckdienlicherweise durch eine zuvor genannte Signalverarbeitungseinrichtung,
welche in der Regel durch eine auf einer Leiterplatine realisierte elektronische Schaltung
realisiert ist. Dabei ist eine solche Signalverarbeitungseinrichtung zur Umsetzung
einer entsprechenden Abbildung typischerweise derart eingerichtet, dass digitale Eingangssignale
vom Analog-Digital-Wandler mit Hilfe einer Anzahl Datenverarbeitungs-Bausteine verarbeitet
werden und hierdurch digitale Ausgangssignale für den Digital-Analog-Wandler generiert
werden. Üblicherweise handelt es sich bei den Datenverarbeitungs-Bausteinen um programmierbare
Datenverarbeitungs-Bausteine, also insbesondere um Softwareprogramme oder Softwareprogramm-Bausteine.
[0007] Die Abbildung erfolgt außerdem bevorzugt derart, dass das entsprechende Hörgerät
ein kompressives Verhalten zeigt. Bildet man also den Schalldruckpegel am Ausgang
des Hörgerätes in Abhängigkeit des Schalldruckpegels am Ausgang des Hörgerätes grafisch
ab, so zeigt sich, dass zumindest ab einem vorgegebenen Schwellwert der Schalldruckpegel
am Ausgang, also der Ausgangspegel, langsamer ansteigt als der Schalldruckpegel am
Eingang, also der Eingangspegel.
[0008] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein vorteilhaftes Verfahren
zur Anpassung eines digitalen Hörgerätes anzugeben. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung
ein vorteilhaft ausgestaltetes Hörgerät sowie ein vorteilhaftes Computerprogrammprodukt
anzugeben.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, durch ein Hörgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie durch ein
Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Bevorzugte Weiterbildungen
sind in den rückbezogenen Ansprüchen enthalten. Die im Hinblick auf das Verfahren
angeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf das Hörgerät
übertragbar und umgekehrt. Außerdem sind die im Hinblick auf das Verfahren angeführten
Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf das Computerprogrammprodukt
übertragbar und umgekehrt.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren dient dabei zur Anpassung eines digitalen Hörgerätes.
Umgekehrt ist ein erfindungsgemäßes digitales Hörgerät derart eingerichtet, dass damit
das erfindungsgemäße Verfahren ausführbar ist. Dabei ist das digitale Hörgerät, nachfolgend
auch kurz Hörgerät genannt, typischerweise ausgebildet nach Art eines eingangs beschriebenen
Hörgerätes und weist einen Eingangswandler, eine Signalverarbeitungseinrichtung sowie
einen Ausgangswandler auf.
[0011] Der Eingangswandler dient hierbei zur Generierung digitaler Eingangssignale basierend
auf akustischen Eingangssignalen, die eingangsseitig auf das Hörgerät auftreffen.
Hierzu weist der Eingangswandler zweckdienlicherweise einen akustoelektrischen Wandler,
also insbesondere zumindest ein Mikrofon, sowie einen Analog-Digital-Wandler auf.
Die entsprechenden digitalen Eingangssignale werden dann in der Signalverarbeitungseinrichtung
verarbeitet, wobei basierend auf den digitalen Eingangssignalen digitale Ausgangssignale
generiert werden. Durch den Ausgangswandler werden schließlich basierend auf den digitalen
Ausgangssignalen akustische Ausgangssignale generiert und ausgangsseitig vom Hörgerät
abgegeben und zwar insbesondere in einen Gehörgang eines Hörgeräteträgers. Hierbei
weist der Ausgangswandler typischerweise einen Digital-Analog-Wandler sowie einen
elektro-akustischen-Wandler auf, beispielsweise einen Lautsprecher.
[0012] Die Signalverarbeitungseinrichtung ist weiterhin eingerichtet zur Ausbildung einer
Bewertungseinheit, einer Komparatoreinheit sowie einer Vorverstärkungseinheit. Die
entsprechenden Einheiten, also die Bewertungseinheit, die Komparatoreinheit sowie
die Vorverstärkungseinheit, werden dabei typischerweise durch Signalverarbeitung-Bausteine
oder Datenverarbeitungs-Bausteine, insbesondere Datenverarbeitungs-Bausteine der eingangs
genannten Art, ausgebildet, also zum Beispiel durch Softwareprogramm-Bausteine.
[0013] Im Zuge der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun ein erster Anpassungs-Sitzungs-Teil
(first fitting-session-part) ausgeführt zur Anpassung des Hörgerätes, also des digitalen
Hörgerätes, an einen Hörgeräteträger, insbesondere den zuvor genannten Hörgeräteträger.
Hierbei wird mit Hilfe einer externen Prüfeinrichtung, also einer Prüfeinrichtung,
die nicht Teil des Hörgerätes ist, ein akustisches Prüfsignal generiert. Das akustische
Prüfsignal wird dabei generiert, während das Hörgerät von dem Hörgeräteträger getragen
wird, also insbesondere von dem Hörgeräteträger, für den das Hörgerät vorgesehen ist
und an den das Hörgerät angepasst wird. Es handelt sich bei dem Hörgeräteträger somit
insbesondere um den sogenannten Endkunden.
[0014] Mittels des Eingangswandler des Hörgerätes wird dann in Abhängigkeit des akustischen
Prüfsignals ein digitales Prüf-Eingangssignal generiert, also ein digitales Eingangssignal,
welches vom akustischen Prüfsignal abhängig ist. Dabei bedingt das generierte akustische
Prüfsignal typischerweise am Eingang des Hörgerätes ein akustisches Eingangssignal
und basierend auf diesem Eingangssignal wird dann durch den Eingangswandler ein digitales
Eingangssignal generiert, nämlich das digitale Prüf-Eingangssignal.
[0015] Dabei sei angemerkt, dass das generierte akustische Prüfsignal beispielsweise von
einem Lautsprecher oder mehreren Lautsprechern der externen Prüfeinrichtung generiert
wird. Das akustische Prüfsignal wird dann weiter insbesondere durch die räumlichen
Gegebenheiten verändert, also zum Beispiel auch durch den Hörgeräteträger. Somit ist
dann das eingangsseitig auf das Hörgerät auftreffende akustische Eingangssignal einerseits
abhängig vom generierten akustischen Prüfsignal und andererseits von den räumlichen
Gegebenheiten, die unter anderem auch bestimmt sind durch die Form des Kopfes des
Hörgeräteträgers sowie insbesondere durch die Formen der Außenohren des Hörgeräteträgers.
[0016] Weiter wird basierend auf dem Prüf-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit der
Signalverarbeitungseinrichtung eine schalldruckabhängige Prüfgröße ermittelt. Diese
schalldruckabhängigen Prüfgröße wird dann mittels der Komparatoreinheit mit einer
Referenzgröße verglichen, welche in der Signalverarbeitungseinrichtung hinterlegt
ist, und es wird eine Abweichung ermittelt zwischen der schalldruckabhängigen Prüfgröße
und der Referenzgröße. In Abhängigkeit der ermittelten Abweichung wird dann eine Vorverstärkung
durch die Vorverstärkungseinheit angepasst.
[0017] Die entsprechende Vorverstärkung ist hierbei mitbestimmend für die eingangs beschriebene
Abbildung des eingangsseitigen Pegelbereichs auf den ausgangsseitigen Pegelbereich
durch das Hörgerät. Allerdings handelt es sich bei der Vorverstärkung typischerweise
um eine zusätzliche Verstärkung zusätzlich zur eingangs beschriebenen Verstärkung
nach dem Stand der Technik. Daher erfolgt die Anpassung der Vorverstärkung bevorzugt
unabhängig von einem Hördefizit des Hörgeräteträgers. D. h., dass bei einer angepassten
Vorverstärkung das Hördefizit des Hörgeräteträgers unberücksichtigt ist. Eine eingangs
beschriebene Verstärkung nach dem Stand der Technik erfolgt bevorzugt zusätzlich mittels
einer Hauptverstärkung durch eine Hauptverstärkungseinheit.
[0018] Von Vorteil ist es weiter, wenn eine Vorverstärkung realisiert ist, durch welche
eingangsseitige Schalldruckpegel um einen vorgegebenen Betrag erhöht werden. In diesem
Fall wird dann also mittels des Eingangswandlers zunächst ein digitales Eingangssignal
generiert. Dieses digitale Eingangssignal repräsentiert ein ermitteltes oder messtechnisch
erfasstes akustisches Signal mit einem messtechnisch erfassten Schaldruckpegelwert.
Durch die Vorverstärkung wird dieses digitale Eingangssignal in ein vorverstärktes
digitales Eingangssignal umgesetzt, wobei bei dem vorverstärkten digitalen Eingangssignal
der Schalldruckpegel ausgehend vom messtechnisch erfassten Schaldruckpegelwert um
den vorgegebenen Betrag erhöht ist. Die Erhöhung um den vorgegebenen Betrag erfolgt
hierbei unabhängig vom messtechnisch erfassten Wert des Schaldruckpegels. Bei der
Umsetzung von digitalen Eingangssignalen in vorverstärkte digitale Eingangssignale
erfolgt somit eine Art Offsetverschiebung des Schalldruckpegels. Einer alternativen
Variante entsprechend werden eingangsseitige Schalldruckpegel durch die Vorverstärkung
um einen Faktor, nämlich einen Vorverstärkungsfaktor, erhöht.
[0019] Bei der zuvor genannten schalldruckabhängigen Prüfgröße handelt es sich je nach Anwendungsfall
beispielsweise um einen Schalldruckpegelwert. In einem solchen Fall ist dann zweckdienlicherweise
auch die Referenzgröße durch einen Schalldruckpegelwert gegeben. Einer vorteilhaften
Alternative entsprechend handelt es sich bei der schaltungsabhängigen Prüfgröße und/oder
der Referenzgröße um eine Größe, die von einem entsprechenden Schalldruckpegelwert
ableitbar ist. Gemäß einer weiteren Alternative handelt es sich bei der schalldruckabhängigen
Prüfgröße zum Beispiel um eine mathematische Funktion, welche verschiedenen Frequenzen
verschiedene Schalldruckpegelwerte zuordnet, oder um eine Gruppe von mehreren Schalldruckpegelwerten
für mehrere Frequenzbereiche.
[0020] Weiter ist das akustische Prüfsignal bevorzugt durch ein Rauschsignal oder eine Sequenz
von aufeinander folgenden Rauschsignalen gegeben. Davon unabhängig ist für das akustische
Prüfsignal vorzugsweise ein Schalldruckpegelwert vorgegeben. Dabei erfolgt die Vorgabe
des Schalldruckpegelwertes zum Beispiel basierend auf einer Information in einem vorgegebenen
digitalen Testsignal, welches bevorzugt genutzt wird, um mittels der externen Prüfeinrichtung
das akustische Prüfsignal zu generieren.
[0021] Wird nun für das akustische Prüfsignal ein Schalldruckpegelwert vorgegeben, so liegt
der Schalldruckpegelwert (SPL: sound pressure level) bevorzugt zwischen 60 dB und
80 dB, also zum Beispiel bei 65 dB.
[0022] Von Vorteil ist es zudem, wenn lediglich das zuvor genannte akustische Prüfsignal
mit dem vorgegebenen Schalldruckpegelwert genutzt wird zum Zwecke der Anpassung der
Vorverstärkung durch die Vorverstärkungseinheit. Es wird dann bevorzugt darauf verzichtet,
ein weiteres akustisches Prüfsignal mit einem weiteren Schalldruckpegelwert hierfür
zu nutzen. Zumindest aber wird bevorzugt darauf verzichtet, einen weiteren Schalldruckpegelwert
zu nutzen. Werden also mehrere akustische Prüfsignale genutzt, so ist bevorzugt für
alle derselbe Schalldruckpegelwert vorgegeben.
[0023] Bei dem zuvor beschriebenen ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil ist es in der Regel nicht
notwendig, akustische Ausgangssignale zu generieren. Daher wird in einigen Anwendungsfällen
hierauf verzichtet. Unabhängig davon, ob im ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil durch
das Hörgerät akustische Ausgangssignale generiert werden, wird bevorzugt darauf verzichtet,
entsprechende akustische Ausgangssignale messtechnisch zu erfassen, insbesondere mittels
einer externen Sonde der Prüfeinrichtung. Es wird also zum Beispiel darauf verzichtet,
ein Mikrofon der Prüfeinrichtung in den Gehörgang des Hörgeräteträgers einzubringen.
[0024] Zweckdienlich ist es weiter, wenn das digitale Hörgerät als ein Mehrkanal-Hörgerät
ausgebildet ist. Dabei sind dann bevorzugt 4 bis 10 Kanäle realisiert. Bei einer derartigen
Ausgestaltung des digitalen Hörgeräts erfolgt durch die Signalverarbeitungseinrichtung
zweckdienlicherweise zunächst eine kanal-abhängige und somit frequenzabhängige Auftrennung
oder Aufspaltung eines digitalen Eingangssignals in mehrere Teilsignale. Jedes Teilsignal
gibt dabei einen Frequenzbereich des digitalen Eingangssignals wieder, der einem Kanal
zugeordnet ist. Die sich daraus ergebenden Teilsignale werden dann weiter bevorzugt
in den einzelnen Kanälen unabhängig voneinander weiterverarbeitet und am Ende zusammengeführt
zum digitalen Ausgangssignal.
[0025] Alternativ erfolgt eine kanal-abhängige und somit frequenzabhängige Auftrennung oder
Aufspaltung noch vor einer Digitalisierung durch den zuvor genannten Analog-Digital-Wandler
des Eingangswandlers, also auf analoger Ebene. In beiden Fällen werden jedoch schlussendlich
die zuvor genannten digitale Teilsignale generiert und nachfolgend weiterverarbeitet.
[0026] In vorteilhafter Weiterbildung ist dann für jeden Kanal eine Bewertungseinheit, eine
Komparatoreinheit und eine Vorverstärkungseinheit der zuvor beschriebenen Art realisiert
und es wird weiter bevorzugt für jeden Kanal eine Anpassung der Vorverstärkung der
zuvor beschriebenen Art vorgenommen.
[0027] Insbesondere in diesem Fall enthält dann das akustische Prüfsignal oder zumindest
das zugrunde liegende digitale Testsignal vorzugsweise einen Anteil für jeden Kanal
oder zumindest mehrere Anteile für mehrere Kanäle. Hierbei ist typischerweise jeder
Anteil durch ein Rauschsignal in einem vorgegebenen Frequenzband gegeben. Die Anteile
sind dann beispielsweise in einer Sequenz aneinandergereiht. Alternativ wird für jeden
Kanal ein eigenes akustisches Prüfsignal generiert.
[0028] Von Vorteil ist es außerdem, wenn eine Prä-Anpassungs-Sitzung (pre-fitting-session)
Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist. In einer solchen Prä-Anpassungs-Sitzung
wird dann ein vorgegebenes digitales Testsignal, insbesondere das zuvor genannte digitale
Testsignal, genutzt, um mittels einer externen Referenz-Prüfeinrichtung ein akustisches
Referenzsignal zu generieren. Die entsprechende Referenz-Prüfeinrichtung ist dabei
wiederum nicht Teil des Hörgerätes und es handelt sich zudem bevorzugt um eine von
der zuvor genannten externen Prüfeinrichtung verschiedene Einrichtung. Die Referenz-Prüfeinrichtung
weist typischerweise zumindest einen Lautsprecher auf und zudem eine Prüfhalterung,
wie zum Beispiel einen Haltearm oder einen Kunstkopf. Während der Generierung des
akustischen Referenzsignals wird das digitale Hörgerät von der Prüfhalterung gehalten.
[0029] Bei dem ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil und der Prä-Anpassungs-Sitzung handelt es
sich somit also um zwei Verfahrensteile oder Teilprozesse, die zweckdienlicherweise
zeitversetzt ausgeführt werden. Dabei wird die Prä-Anpassungs-Sitzung typischerweise
vor dem ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil durchgeführt. Zudem findet die Prä-Anpassungs-Sitzung
bevorzugt beim Hersteller des digitalen Hörgerätes statt, während der erste Anpassungs-Sitzungs-Teil
vorzugsweise bei einem Servicedienstleister, wie zum Beispiel einem Hörgeräteakustiker,
stattfindet. Davon abgesehen liegen bei der Prä-Anpassungs-Sitzung typischerweise
sogenannte Laborbedingungen vor, die insbesondere auch durch die Prüfhalterung vorgegeben
sind. Dagegen werden beim ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil realitätsnahe Bedingungen
simuliert, indem das Hörgerät vom Hörgeräteträger getragen wird.
[0030] In der Prä-Anpassungs-Sitzung wird nun also das vorgegebene digitale Testsignal genutzt,
um mittels der externen Referenz-Prüfeinrichtung das akustische Referenzsignal zu
generieren. Weiter wird dann mittels des Eingangswandlers in Abhängigkeit des akustischen
Referenzsignals ein digitales Referenz-Eingangssignal generiert, also ein digitales
Eingangssignal basierend auf dem akustischen Referenzsignal. Dabei bedingt das akustische
Referenzsignal ein akustisches Eingangssignal am Eingang des digitalen Hörgerätes,
welches abhängig ist von der Referenz-Prüfeinrichtung, und basierend auf diesem akustischen
Eingangssignal wird mittels des Eingangswandlers das vom akustischen Referenzsignal
abhängige digitale Eingangssignal, nämlich das digitale Referenz-Eingangssignal, generiert.
Weiter wird basierend auf dem digitalen Referenz-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit
die zuvor genannte Referenzgröße ermittelt und diese Referenzgröße wird dann in der
Signalverarbeitungseinrichtung hinterlegt, also insbesondere in einem Permanentspeicher
abgespeichert.
[0031] Das zuvor genannte vorgegebene digitale Testsignal wird üblicherweise zudem genutzt,
um mittels der externen Prüfeinrichtung das akustische Prüfsignal zu generieren. Dies
geschieht dann im Zuge des Teils des Verfahrens, welcher zuvor als erster Anpassungs-Sitzungs-Teil
bezeichnet wurde. Dabei sei darauf hingewiesen, dass das vorgegebene digitale Testsignal
in der Prä-Fitting-Sitzung üblicherweise ein anderes akustisches Eingangssignal am
Eingang des Hörgeräts hervorruft als im ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil. Grund dafür
sind die Unterschiede in den vorliegenden Bedingungen, die bestimmt sind durch die
genutzten Einrichtungen, also die Referenz-Prüfeinrichtung einerseits und die Prüfeinrichtung
andererseits, und durch die unterschiedlichen Umgebungsbedingungen für das Hörgerät.
So wird das Hörgerät einmal von der Prüfhalterung gehalten und einmal von dem Hörgeräteträger
getragen.
[0032] Weiter sind Varianten des Verfahrens von Vorteil, bei denen die Vorverstärkungseinheit
der Bewertungseinheit vorgelagert ist. D. h., dass in der Reihenfolge der Signalverarbeitung
in der Signalverarbeitungseinrichtung, also in der Reihenfolge der einzelnen Prozessschritte
oder Verfahrensschritte der Signalverarbeitung, zunächst die Verstärkungseinheit auf
ein Signal angewendet wird und erst im weiteren Verlauf der Signalverarbeitung wird
die Bewertungseinheit angewendet. Es findet somit also bevorzugt erst die Vorverstärkung
und nachfolgend die Bewertung statt. Je nach Anwendungsfall erfolgt dann zum Beispiel
eine Anpassung der Vorverstärkung ausgehend von einer voreingestellter Vorverstärkung.
In einigen Fällen ist dann eine Art Regelkreis realisiert, mittels dessen die Vorverstärkung
solange angepasst wird, bis Prüfgröße und Referenzgröße übereinstimmen und somit keine
Abweichung mehr ermittelt wird.
[0033] Wie bereits zuvor angedeutet ist es außerdem zweckdienlich, wenn die Signalverarbeitungseinrichtung
eingerichtet ist zur Ausbildung einer Hauptverstärkungseinheit. Auch eine solche Hauptverstärkungseinheit
ist typischerweise durch einen Signalverarbeitung-Baustein oder Datenverarbeitungs-Baustein,
insbesondere einen Datenverarbeitungs-Baustein der eingangs genannten Art, ausgebildet,
also zum Beispiel durch einen Softwareprogramm-Baustein. Sie ist weiterhin der Vorverstärkungseinheit
nachgelagert, also insbesondere signalbearbeitungstechnisch nachgelagert, und dient
bevorzugt zur Umsetzung einer eingangs beschriebenen Verstärkung nach dem Stand der
Technik. Die Verstärkung durch die Hauptverstärkungseinheit wird nachfolgend Hauptverstärkung
genannt.
[0034] In vorteilhafter Weiterbildung arbeiten Vorverstärkungseinheit und Hauptverstärkungseinheit
unabhängig voneinander. Hierbei arbeitet die Hauptverstärkungseinheit typischerweise
nach Art einer Verstärkereinheit nach dem Stand der Technik, wobei jedoch der Hauptverstärkungseinheit
Signale zugeführt werden, die durch die Vorverstärkungseinheit vorverstärkt sind.
Diese vorverstärkten Signale werden dann von der Hauptverstärkungseinheit üblicherweise
so bearbeitet, wie die digitalen Eingangssignale durch eine Verstärkereinheit nach
dem Stand der Technik. Die Hauptverstärkungseinheit hat somit also bevorzugt keine
Kenntnis von der Vorverstärkungseinheit und dementsprechend wird dann die Wirkung
der Vorverstärkungseinheit von der Hauptverstärkungseinheit nicht berücksichtigt.
Unabhängig davon arbeitet die Vorverstärkungseinheit bevorzugt nicht kompressiv, wohingegen
die Hauptverstärkungseinheit vorzugsweise kompressiv arbeitet, also ein kompressives
Verhalten zeigt.
[0035] Ist nun eine zuvor beschriebene Hauptverstärkungseinheit vorgesehen und durch die
Signalverarbeitungseinrichtung realisiert, so weist das Verfahren bevorzugt einen
weiteren Teil oder Prozess auf, der nachfolgend zweiter Anpassungs-Sitzungs-Teil (second
fitting-session-part) genannt wird. In diesem zweiten Anpassungs-Sitzungs-Teil wird
bevorzugt die Hauptverstärkung durch die Hauptverstärkungseinheit angepasst. Dabei
wird der zweite Anpassungs-Sitzungs-Teil zweckdienlicherweise durchgeführt, nachdem
der erste Anpassungs-Sitzungs-Teil abgeschlossen ist. Die Anpassung der Hauptverstärkung
erfolgt weiter bevorzugt in Abhängigkeit eines Hördefizits des Hörgeräteträgers und
dementsprechend entspricht der zweite Anpassungs-Sitzungs-Teil typischerweise einer
klassischen Anpassung-Sitzung nach dem Stand der Technik, zumindest im Hinblick auf
die Anpassung der Signalverarbeitungseinrichtung.
[0036] Der zweite Anpassungs-Sitzungs-Teil erfolgt bevorzugt bei einem Servicedienstleister,
wie zum Beispiel einem Hörgeräteakustiker. Vorzugsweise erfolgt außerdem der erste
Anpassung-Sitzung-Teil bei einem Servicedienstleister, wie zum Beispiel einem Hörgeräteakustiker.
Weiter bevorzugt erfolgen beide Teile, also der erste und der zweite Anpassungs-Sitzungs-Teil
bei einem Servicedienstleister, wie zum Beispiel einem Hörgeräteakustiker, und zwar
insbesondere beim selben Servicedienstleister. Die Prä-Anpassungs-Sitzung findet dagegen
bevorzugt beim Hersteller des digitalen Hörgerätes statt.
[0037] Von Vorteil ist es weiterhin, wenn die Hauptverstärkungseinheit der Bewertungseinheit
nachgelagert ist, wenn also die Hauptverstärkungseinheit der Bewertungseinheit signalverarbeitungstechnisch
nachgelagert ist. Somit erfolgt dann die Bewertung durch die Bewertungseinheit und
insbesondere die Ermittlung der schaltungsabhängigen Prüfgröße im ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil
vor der Hauptverstärkung und somit insbesondere auch unabhängig von der Hauptverstärkung
durch die Hauptverstärkungseinheit.
[0038] Außerdem ist es günstig, wenn die schaltungsabhängige Prüfgröße in der Signalverarbeitungseinrichtung
hinterlegt wird, also zum Beispiel in einem Permanentspeicher der Signalverarbeitungseinrichtung
abgespeichert wird.
[0039] Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Signalverarbeitungseinrichtung automatisch
erkennt, welches digitale Testsignal während des ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils
genutzt wird zur Generierung des akustischen Prüfsignals oder zumindest ob das vorgesehene
digitale Testsignal genutzt wird. In einem solchen Fall ist es weiter von Vorteil,
wenn eine Anpassung der Vorverstärkung nur dann vorgenommen wird, wenn in der Signalverarbeitungseinrichtung
eine mit dem erkannten digitalen Testsignal korrelierende Referenzgröße hinterlegt
ist. Auf diese Weise lässt es sich vermeiden, dass versehentlich ein falsches Signal
für eine Anpassung der Vorverstärkung genutzt wird.
[0040] In vorteilhafter Weiterbildung stehen dann mehrere digitale Testsignale zur Auswahl
und in der Signalverarbeitungseinrichtung ist für mehrere digitale Testsignale jeweils
ein Referenzgröße hinterlegt. Bevorzugt ist dann das Hörgerät derart eingerichtet,
dass die Signalverarbeitungseinrichtung erkennt, welches digitale Testsignal aus der
Auswahl genutzt wird. In der Folge wählt die Signalverarbeitungseinrichtung dann die
mit dem erkannten digitalen Testsignal korrigierende Referenzgröße für die Anpassung
der Vorverstärkung aus und zieht diese Referenzgröße für einen Vergleich mit der Prüfgröße
heran.
[0041] Das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Verfahren dient der Anpassung eines erfindungsgemäßen
Hörgerätes und ist dementsprechend hierfür ausgestaltet. Umgekehrt ist das erfindungsgemäße
Hörgerät zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in zumindest einem Betriebsmodus
eingerichtet. Dazu weist das Hörgerät insbesondere die zuvor beschriebene Signalverarbeitungseinrichtung
auf. Mit Hilfe der Signalverarbeitungseinrichtung erfolgt dann bevorzugt die Ausführung
einer Anzahl Verfahrensschritte des Verfahrens, wobei hierfür weiter bevorzugt ein
ausführbares Programm in der Signalverarbeitungseinrichtung hinterlegt oder installiert
ist, welches nach einem Start die Anzahl Verfahrensschritte des Verfahrens automatisch
ausführt. Mit Hilfe des Programms werden bevorzugt die zuvor genannten Datenverarbeitungs-Bausteine
realisiert.
[0042] Ein entsprechendes Programm lässt sich auch nachträglich mittels eines erfindungsgemäßen
Computerprogrammprodukts installieren oder hinterlegen. Bei jenem Computerprogrammprodukt
handelt es sich typischerweise um eine Datei oder einen Datenträger mit einer Datei,
wobei die Datei das ausführbare Programm enthält, also insbesondere einen geeigneten
Programmcode.
[0043] Die zuvor beschriebene Realisierung einer Vorverstärkungseinheit und die Anpassung
der Vorverstärkung im Zuge der beschriebenen Anpassung im ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil
ist nicht nur vorteilhaft im Hinblick auf die Ausführung der Hauptfunktion des Hörgerätes,
also der Verstärkerfunktion, sondern auch im Hinblick auf bekannte Hilfsfunktionen,
bei denen nach dem Stand der Technik in irgendeiner Weise die digitalen Eingangssignale
genutzt werden. Ist in dem erfindungsgemäßen Hörgerät eine solche Hilfsfunktion realisiert,
so ist diese bevorzugt derart angepasst, dass anstelle der digitalen Eingangssignale
die vorverstärkten digitalen Eingangssignals herangezogen werden.
[0044] Ein Beispiel für eine solche Hilfsfunktion ist die sogenannte adaptive Direktionalität.
Hier werden dann beispielsweise die vorverstärkten digitalen Eingangssignale herangezogen
zur Aktivierung und/oder Steuerung von Störgeräuschunterdrückungs-Algorithmen. Derartige
Algorithmen beruhen häufig auf einer Schätzung des Umgebungslärms, der bei eingangsseitigen
Abweichungen verfälscht sein kann.
[0045] Ein weiteres Beispiel für eine solche Hilfsfunktion ist die sogenannte Microphone
Noise Reduction (MNR), die auch als Low Level Expansion bekannt ist. Dieser sehr simple
Algorithmus beruht darauf, in sehr ruhigen Situationen die Hörgeräteverstärkung und
damit das hörbare Eigenrauschen massiv zu reduzieren. Nimmt das Hörgerät einen höheren
Pegel wahr, muss die Verstärkung sehr schnell wieder auf das gewünschte Niveau gebracht
werden um die Sprachverständlichkeit nicht zu beeinträchtigen. Ein solcher Algorithmus
wäre natürlich durch eine individuelle Abweichung des Eingangspegels in seiner Funktion
beeinträchtigt.
[0046] Ein weiteres Beispiel für eine solche Hilfsfunktion ist eine sogenannte Classification.
Hierbei handelt es sich um eine Hörgerätefunktion, die versucht, die akustische Umgebung
zu klassifizieren und nachgeleitet abhängig von der akustischen Klasse die Konfiguration/Funktion
des Hörgeräts zu ändern. Konkret heißt dies zum Beispiel: erkennt das Hörgerät anhand
des Eingangssignals, dass es sich in einem Kraftfahrzeug befindet, so wird die Direktionalität
des Hörgeräts so verändert, dass die primäre Hörrichtung nicht mehr von vorne ist,
sondern zur Seite oder nach hinten gesteuert wird. Die sogenannten akustischen Cues,
auf denen die Klassifikation basiert, hängen zum Teil von den spektralen Pegeln des
Eingangssignals ab.
[0047] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- in einem Blockschaltbild ein digitales Hörgerät in einer externen Referenz-Prüfeinrichtung,
- FIG 2
- in einem Blockschaltbild das digitale Hörgerät in einer externen Prüfeinrichtung sowie
- FIG 3
- in einem Diagramm zwei Verstärkungskurven.
[0048] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0049] Ein nachfolgend exemplarisch beschriebenes Hörgerät 2 ist in Fig. 1 schematisch dargestellt.
Es ist als ein digitales Hörgerät 2 ausgebildet und weist einen Eingangswandler 4,
eine Signalverarbeitungseinrichtung 6 sowie einen Ausgangswandler 8 auf.
[0050] Der Eingangswandler 4 dient zur Generierung digitaler Eingangssignale basierend auf
akustischen Eingangssignalen, die eingangsseitig auf das Hörgerät 2 auftreffen. Hierzu
weist der Eingangswandler 4 im Ausführungsbeispiel ein Mikrofon 10 sowie einen Analog-Digital-Wandler
12 auf. Die entsprechenden digitalen Eingangssignale werden in der Signalverarbeitungseinrichtung
6 verarbeitet, wobei basierend auf den digitalen Eingangssignalen digitale Ausgangssignale
generiert werden. Durch den Ausgangswandler 8 werden basierend auf den digitalen Ausgangssignalen
akustische Ausgangssignale generiert und ausgangsseitig vom Hörgerät 2 abgegeben.
Hierbei weist der Ausgangswandler 8 gemäß Fig. 1 einen Digital-Analog-Wandler 14 sowie
einen Lautsprecher 16 auf.
[0051] Die Signalverarbeitungseinrichtung 6 ist weiterhin eingerichtet zur Ausbildung mehrerer
Datenverarbeitungs-Bausteine oder Softwareprogramm-Bausteine, nämlich einer Bewertungseinheit
18, einer Komparatoreinheit 20, einer Vorverstärkungseinheit 22 und einer Hauptverstärkungseinheit
24. Außerdem weist die Signalverarbeitungseinrichtung 6 einen Permanentspeicher 26
auf.
[0052] Zur Anpassung des Hörgerätes 2 wird das nachfolgend exemplarisch beschriebene Verfahren
genutzt, welches zumindest drei Teile umfasst, nämlich eine Prä-Anpassungs-Sitzung
(pre-fitting-session), einen ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil (first fitting-session-part)
und einen zweiten Anpassungs-Sitzungs-Teil (second fitting-session-part).
[0053] Von diesen drei Teilen wird die Prä-Anpassungs-Sitzung zeitlich gesehen als erstes
ausgeführt. Sie erfolgt bevorzugt beim Hersteller des Hörgerätes 2. Für die Prä-Anpassungs-Sitzung
wird eine Referenz-Prüfeinrichtung 28 genutzt mit einem Lautsprecher 30 und mit Prüfhalterung
32. Hierbei ist die Prüfhalterung 32 beispielsweise durch einen Kunstkopf ausgebildet.
Während der Prä-Anpassungs-Sitzung wird das Hörgerät 2 von der Prüfhalterung 32 gehalten,
wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.
[0054] Im Zuge der Prä-Anpassungs-Sitzung wird ein vorgegebenes digitales Testsignal genutzt,
um mittels des Lautsprechers 30 der Referenz-Prüfeinrichtung 28 ein akustisches Referenzsignal
zu generieren. In der Folge wird dann mittels des Eingangswandlers 4 in Abhängigkeit
des akustischen Referenzsignals ein digitales Referenz-Eingangssignal generiert, also
ein digitales Eingangssignal basierend auf dem akustischen Referenzsignal. Zudem wird
basierend auf dem digitalen Referenz-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit
18 der Signalverarbeitungseinrichtung 6 eine Referenzgröße ermittelt und diese Referenzgröße
wird dann im Permanentspeicher 26 der Signalverarbeitungseinrichtung 6 abgespeichert.
[0055] Bei dem digitalen Testsignal, welches beispielsweise als Datei vorliegt, handelt
es sich bevorzugt um ein Rauschsignal und insbesondere um ein Rauschsignal mit einem
vorgegebenen Schalldruckpegelwert von zum Beispiel 65 dB. Durch Wiedergabe des digitalen
Testsignals mittels des Lautsprechers 30 der Referenz-Prüfeinrichtung 28 wird dann
als akustisches Referenzsignal ein Rauschen generiert, das auf dem digitalen Testsignal
basiert und durch die Referenz-Prüfeinrichtung 28 beeinflusst ist.
[0056] Im Ausführungsbeispiel wird nun im Zuge der Prä-Anpassungs-Sitzung durch die Bewertungseinheit
18 der Signalverarbeitungseinrichtung 6 der Schalldruckpegelwert des Rauschens als
Referenzgröße ermittelt, wobei der während der Prä-Anpassungs-Sitzung ermittelte Schalldruckpegelwert
beeinflusst ist durch die Referenz-Prüfeinrichtung 28, also den Lautsprecher 30, die
Prüfhalterung 32 sowie die übrige Umgebung des Hörgeräts 2, und durch die Komponenten
des Hörgeräts 2, wie zum Beispiel das Mikrofon 10.
[0057] Die beiden anderen genannten Teile des Verfahrens, also der erste Anpassungs-Sitzungs-Teil
und der zweite Anpassungs-Sitzungs-Teil werden im Ausführungsbeispiel bei einem Servicedienstleister,
zum Beispiel einem Hörgeräteakustiker, ausgeführt. Dabei wird zunächst der erste Anpassungs-Sitzungs-Teil
ausgeführt und nachfolgend der zweite Anpassungs-Sitzungs-Teil. Zumindest für den
ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil wird eine Prüfeinrichtung 34 mit einem Lautsprecher
36 genutzt und während des ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils wird das Hörgerät 2 von
einem Hörgeräteträger 38 getragen.
[0058] Im Zuge der Ausführung des ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils wird das digitale Testsignal
genutzt, um mit Hilfe des Lautsprechers 36 der Prüfeinrichtung 34 ein akustisches
Prüfsignal zu generieren. Mittels des Eingangswandler 4 des Hörgerätes 2 wird dann
in Abhängigkeit des akustischen Prüfsignals ein digitales Prüf-Eingangssignal generiert,
also ein digitales Eingangssignal, welches vom akustischen Prüfsignal abhängig ist.
Weiter wird basierend auf dem digitalen Prüf-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit
18 der Signalverarbeitungseinrichtung 6 eine schalldruckabhängige Prüfgröße ermittelt.
Diese schalldruckabhängigen Prüfgröße wird dann mittels der Komparatoreinheit 20 mit
der Referenzgröße verglichen, welche im Permanentspeicher 26 der Signalverarbeitungseinrichtung
4 hinterlegt ist, und es wird eine Abweichung ermittelt zwischen der schalldruckabhängigen
Prüfgröße und der Referenzgröße. In Abhängigkeit der ermittelten Abweichung wird dann
eine Vorverstärkung durch die Vorverstärkungseinheit 22 angepasst.
[0059] Durch die Wiedergabe des digitalen Testsignals mittels des Lautsprechers 36 der Prüfeinrichtung
34 wird als akustisches Prüfsignal ein Rauschen generiert, das auf dem digitalen Testsignal
basiert und durch die Prüfeinrichtung 34 beeinflusst ist. Im Zuge der Ausführung des
ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils wird dann im Ausführungsbeispiel durch die Bewertungseinheit
18 der Signalverarbeitungseinrichtung 6 der Schalldruckpegelwert des Rauschens als
schalldruckabhängige Prüfgröße ermittelt, wobei der während des ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils
ermittelte Schalldruckpegelwert beeinflusst ist durch die Prüfeinrichtung 34, also
insbesondere den Lautsprecher 36, durch die übrige Umgebung des Hörgeräts 2, also
auch durch den Hörgeräteträger 38, und durch die Komponenten des Hörgeräts 2, wie
zum Beispiel das Mikrofon 10.
[0060] Während der Prä-Anpassungs-Sitzung und während dem ersten Anpassungs-Sitzungs-Teil
werden daher also durch die Bewertungseinheit 18 der Signalverarbeitungseinrichtung
6 typischerweise zwei unterschiedliche Schalldruckpegelwerte ermittelt trotz gleichem
digitalem Testsignal. Diese beiden Schalldruckpegelwerte werden miteinander verglichen
und mittels Anpassung der Vorverstärkung durch die Vorverstärkungseinheit 22 der Signalverarbeitungseinrichtung
6 wird vorzugsweise eine Art Kompensation vorgenommen. Die Vorverstärkung durch die
Vorverstärkungseinheit 22 wird dabei bevorzugt derart angepasst, dass der während
des ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils ermittelte Schalldruckpegelwert hin zum Schalldruckpegelwert
verändert wird, der während der Prä-Anpassungs-Sitzung ermittelt wurde.
[0061] Bei der Vorverstärkung handelt es sich um eine zusätzliche Verstärkung zusätzlich
zur Hauptverstärkung durch die Hauptverstärkungseinheit 24. Die Anpassung der Vorverstärkung
erfolgt dabei im Ausführungsbeispiel unabhängig von einem Hördefizit des Hörgeräteträgers
38.
[0062] Im Gegensatz zur Vorverstärkung wird die Hauptverstärkung durch die Hauptverstärkungseinheit
24 an das Hördefizit des Hörgeräteträgers 38 angepasst. Dies geschieht im zweiten
Anpassungs-Sitzungs-Teil nach Abschluss des ersten Anpassungs-Sitzungs-Teils.
[0063] Zweckdienlich ist es weiter, wenn das digitale Hörgerät 2 als ein Mehrkanal-Hörgerät
ausgebildet ist. Dabei sind dann bevorzugt 4 bis 10 Kanäle realisiert. Bei einer derartigen
Ausgestaltung des Hörgeräts 2 erfolgt durch die Signalverarbeitungseinrichtung 6 beispielsweise
zunächst eine kanal-abhängige und somit frequenzabhängige Auftrennung oder Aufspaltung
eines digitalen Eingangssignals in mehrere Teilsignale. Jedes Teilsignal gibt dabei
einen Frequenzbereich des digitalen Eingangssignals wieder, der einem Kanal zugeordnet
ist. Die sich daraus ergebenden Teilsignale werden dann weiter bevorzugt in den einzelnen
Kanälen unabhängig voneinander weiterverarbeitet und am Ende zusammengeführt zu einem
digitalen Ausgangssignal.
[0064] In vorteilhafter Weiterbildung ist dann für jeden Kanal eine zuvor beschriebene Signalbearbeitung
realisiert mittels einer Bewertungseinheit 18, einer Komparatoreinheit 20, einer Vorverstärkungseinheit
22 und einer Hauptverstärkungseinheit 24. D. h., dass dann für jeden Kanal die in
Fig. 1 und Fig. 2 in der Signalverarbeitungseinrichtung 6 gezeigten Datenverarbeitungs-Bausteine
realisiert sind.
[0065] Davon unabhängig ist die Vorverstärkungseinheit 22 bevorzugt der Bewertungseinheit
18 signalverarbeitungstechnisch vorgelagert. D. h., dass in der Reihenfolge der Signalverarbeitung
in der Signalverarbeitungseinrichtung 6, also in der Reihenfolge der einzelnen Prozessschritte
oder Verfahrensschritte der Signalverarbeitung, zunächst die Vorverstärkungseinheit
22 angewendet wird und erst im weiteren Verlauf der Signalverarbeitung wird die Bewertungseinheit
18 angewendet. Weiter ist die Hauptverstärkungseinheit 22 bevorzugt der Bewertungseinheit
18 signalverarbeitungstechnisch nachgelagert.
[0066] In den meisten Fällen ist die Signalverarbeitungseinrichtung 6 weiterhin eingerichtet
zur Ausbildung eines zusätzlichen Datenverarbeitungs-Bausteins, nämlich eines Bausteins
zur Rauschunterdrückung 40. Die Rauschunterdrückung 40 ist hierbei bevorzugt der Hauptverstärkungseinheit
22 signalverarbeitungstechnisch nachgelagert.
[0067] Die Grundidee der Erfindung wird nachfolgend noch anhand eines schematischen Diagramms
erläutert, welches in Fig. 3 wiedergegeben ist:
Dargestellt ist dabei der Schalldruckpegel Lo am Ausgang eines digitalen Hörgerätes,
kurz der Ausgangspegel, in Abhängigkeit des Schalldruckpegels L
I am Eingang des Hörgerätes, kurz des Eingangspegels. Die exemplarische dargestellte
Kurve mit durchgezogener Linie zeigt dabei zwei sogenannte Kniepunkte bei 50 dB und
bei 65 dB.
[0068] Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird hier ein vereinfachter Fall betrachtet, bei
dem durch eingangsseitige Effekte, wie zum Beispiel einer Abschattung der Hörgerätemikrofone,
der von dem Hörgerät erfasste Schalldruckpegels L
I, also insbesondere der unter Alltagsbedingungen (Hörgerät wird von Hörgeräteträger
getragen) erfasste Schalldruckpegels L
I, um einen Betrag von 7 dB niedriger ist als in der ursprünglichen Annahme, also insbesondere
unter Laborbedingungen (Hörgerät ist an einem Kunstkopf fixiert). Zudem wird nachfolgend
nur die Differenz bei zwei unterschiedlichen Eingangspegeln betrachtet.
[0069] Die durchgezogene Kurve zeigt nun also den Ausgangspegel des Hörgeräts in Abhängigkeit
des Eingangspegels. Das Hörgerät arbeitet kompressiv, d.h. es gibt bestimmte Punkte,
hier die zwei zuvor genannten Kniepunkte, ab denen der Ausgangspegel langsamer ansteigt
als der Eingangspegel. Die Kniepunkte sind in der Regel so gesetzt, dass für ein bestimmtes
Eingangssignal, etwa ein sprachsimulierendes Rauschen bei niedrigen und mittleren
Eingangspegeln, ein gewünschter Ausgangspegel erzielt wird.
[0070] Im hier betrachteten Fall ist durch eingangsseitige Abschattung der Pegel, den das
Hörgerät erfasst, also insbesondere unter Alltagsbedingungen, nun um 7 dB geringer
als erwartet. In Fig. 3 sind exemplarisch vier Pegelwerte durch gestrichelte Linien
markiert, nämlich zwei erwartete Pegelwerte L
I,E1 und L
I,E2 sowie zwei dazugehörige tatsächlich erfasste Pegelwerte L
I,A1 und L
I,A2. In beiden Fällen liegt der tatsächlich erfasste Pegelwert wegen der eingangsseitigen
Abschattung um 7 dB unter dem erwarteten Pegelwert.
[0071] Das führt dazu, dass der Ausgangspegel des Hörgeräts von dem Sollwert oder Zielwert
abweicht. Durch das kompressive Verhalten des Hörgeräts ist diese Abweichung DL aber
nicht konstant. Während sie für niedrige Eingangspegel vom Betrag her genau der Differenz
des Eingangs entspricht, also 7dB bei der Gegenüberstellung von L
I,A1 und L
I,E1, ist sie bei mittleren Eingangspegeln deutlich geringer, nämlich 2.8 dB bei der Gegenüberstellung
von L
I,A2 und L
I,E2. Das stellt auch das grundsätzliche Problem bei derartigen eingangsseitigen Effekten
dar.
[0072] Wird dann nur eine einzelne Messung bei einem Testpegel durchgeführt, kann die Pegelabhängigkeit
nicht in vollem Umfang erfasst werden. Denn wird eine Messung bei niedrigem Eingangspegel
durchgeführt, so wird festgestellt, dass der Ausgangspegel des Hörgeräts 7 dB zu gering
ist. Wird diese Abweichung nun nicht erfindungsgemäß eingangsseitig kompensiert, sondern
ausgangsseitig gemäß dem Stand der Technik, also mittels der standardmäßigen Verstärkungsstufe,
d. h. linear, führt das zu einer Überkompensation bei mittleren Eingangspegeln. Eine
solche ausgangsseitig Kompensation gemäß dem Stand der Technik, verschiebt im Prinzip
die Kurve in Fig. 3 hin zu der gestrichelten Kurve. In dem Beispiel wäre der Ausgangspegel
des Hörgerätes bei mittleren Pegeln, also bei der Gegenüberstellung von L
I,A2 und L
I,E2, um 4.2 dB zu hoch.
[0073] Klassisch würde also der Ausgangspegel des Hörgeräts bei mehreren Eingangspegeln
gemessen werden müssen und als Korrektur würden die Kniepunkte verschoben werden.
Das hat aber mehrere Nachteile. So ist unter anderem der Messaufwand relativ hoch.
Weiter ist die Wiederholgenauigkeit der Messung insbesondere bei niedrigen Eingangspegeln
gering. Außerdem ist prinzipiell eine Messung bei hohen Eingangspegeln von Nöten,
was für den Hörgeräteträger unangenehm ist. Von besonderer Bedeutung ist aber, dass
eine Verschiebung der Kniepunkte nur den Ausgangspegel des Hörgeräts korrigiert. Viele
adaptive Algorithmen, wie die Störgeräuschschätzung oder die Steuerung der Direktionalität,
werden durch diese Maßnahme nicht korrigiert
[0074] Im Gegensatz dazu bewirkt eine zusätzliche (Vor-)Verstärkungsstufe vor der (Haut-)Verstärkungsstufe
mit kompressivem Verhalten eine komplette Kompensation des eingangsseitigen Effekts.
Eine Erhöhung der (Vor-)Verstärkung von 7 dB bewirkt dabei, dass die tatsächlich erfassten
Pegelwerte, also auch L
I,A1 und L
I,A2 auf die erwarteten Pegelwerte, also L
I,E1 bzw. L
I,E2, verschoben werden und das Hörgerät in Bezug auf den Ausgangspegel, insbesondere
aber auch in Bezug auf adaptive, pegelabhängige Signalverarbeitungsalgorithmen, absolut
korrekt arbeitet.
[0075] Im Prinzip ist dann nur noch eine einzelne Messung bei einem Testsignalpegel notwendig,
der einerseits einen ausreichenden Signal-Rausch-Abstand aufweist und andererseits
nicht unangenehm laut ist. Bei dieser Messung wird in dem beschriebenen Verfahren
erst der Eingang des Hörgeräts gemessen und ggf. korrigiert. Die Messung des Ausgangs
des Hörgeräts kann dann durch eine lineare Verstärkung der zweiten Verstärkungsstufe
korrigiert werden.
Bezugszeichenliste
[0076]
- 2
- Hörgerät
- 4
- Eingangswandler
- 6
- Signalverarbeitungseinrichtung
- 8
- Ausgangswandler
- 10
- Mikrofon
- 12
- Analog-Digital-Wandler
- 14
- Digital-Analog-Wandler
- 16
- Lautsprecher
- 18
- Bewertungseinheit
- 20
- Komparatoreinheit
- 22
- Vorverstärkungseinheit
- 24
- Hauptverstärkungseinheit
- 26
- Permanentspeicher
- 28
- Referenz-Prüfeinrichtung
- 30
- Lautsprecher
- 32
- Prüfhalterung
- 34
- Prüfeinrichtung
- 36
- Lautsprecher
- 38
- Hörgeräteträger
- 40
- Rauschunterdrückung
- Lo
- Ausgangspegel
- LI
- Eingangspegel
- LI,E1
- erwarteter Pegelwert 1
- LI,E2
- erwarteter Pegelwert 2
- LI,A1
- erfasster Pegelwert 1
- LI,A2
- erfasster Pegelwert 2
1. Verfahren zur Anpassung eines digitalen Hörgerätes (2), welches einen Eingangswandler
(4), eine Signalverarbeitungseinrichtung (6) und einen Ausgangswandler (8) aufweist,
wobei
- die Signalverarbeitungseinrichtung (6) eingerichtet ist zur Ausbildung einer Bewertungseinheit
(18), einer Komparatoreinheit (20) sowie eine Vorverstärkungseinheit (22),
- mittels einer externen Prüfeinrichtung (34) ein akustisches Prüfsignal generiert
wird, während das Hörgerät (2) von einem Hörgeräteträger (38) getragen wird,
- mittels des Eingangswandlers (4) in Abhängigkeit des akustischen Prüfsignals ein
digitales Prüf-Eingangssignal generiert wird,
- basierend auf dem digitalen Prüf-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit (18)
eine schalldruckabhängige Prüfgröße ermittelt wird,
- mittels der Komparatoreinheit (20) eine Abweichung ermittelt wird zwischen der schalldruckabhängigen
Prüfgröße und einer Referenzgröße, welche in der Signalverarbeitungseinrichtung (6)
hinterlegt ist, und
- in Abhängigkeit der ermittelten Abweichung eine Vorverstärkung durch die Vorverstärkungseinheit
(22) angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei
- ein vorgegebenes digitales Testsignal genutzt wird, um mittels einer externen Referenz-Prüfeinrichtung
(28) ein akustisches Referenzsignal zu generieren, während das Hörgerät (2) von einer
Prüfhalterung (32) gehalten wird,
- mittels des Eingangswandlers (4) in Abhängigkeit des akustischen Referenzsignals
ein digitales Referenz-Eingangssignal generiert wird,
- basierend auf dem digitalen Referenz-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit
(18) die Referenzgröße ermittelt wird und
- die Referenzgröße in der Signalverarbeitungseinrichtung (6) hinterlegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
wobei das vorgegebene digitale Testsignal genutzt wird, um mittels der externen Prüfeinrichtung
(34) das akustische Prüfsignal zu generieren.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Vorverstärkungseinheit (22) der Bewertungseinheit (18) vorgelagert ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Signalverarbeitungseinrichtung (6) eingerichtet ist zur Ausbildung einer
Hauptverstärkungseinheit (24), welche der Vorverstärkungseinheit (22) nachgelagert
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
wobei eine Hauptverstärkung durch die Hauptverstärkungseinheit (24) angepasst wird,
nachdem die Anpassung der Vorverstärkung erfolgt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
wobei die Hauptverstärkung in Abhängigkeit eines Hördefizits des Hörgeräteträgers
(38) angepasst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
wobei die Hauptverstärkungseinheit (24) der Bewertungseinheit (18) nachgelagert ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die schalldruckabhängige Prüfgröße in der Signalverarbeitungseinrichtung (6)
hinterlegt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei
- die Referenzgröße mit einem Erkennungsmerkmal verknüpft wird, welches die Referenzgröße
dem zugrunde liegenden digitalen Testsignal zuordnet, und
- die Referenzgröße mit ihrem zugehörigen Erkennungsmerkmal in der Signalverarbeitungseinrichtung
(6) hinterlegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei
- basierend auf dem digitalen Prüf-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit (18)
ein Prüfmerkmal ermittelt wird und
- eine Abweichung zwischen der Prüfgröße und einer Referenzgröße lediglich dann ermittelt
wird, wenn als Prüfmerkmal das Erkennungsmerkmal ermittelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
wobei
- nacheinander mehrere vorgegebene digitale Testsignale genutzt werden, um jeweils
mittels der externen Referenz-Prüfeinrichtung (28) ein akustisches Referenzsignal
zu generieren, während das Hörgerät (2) von der Prüfhalterung (32) gehalten wird,
- mittels des Eingangswandlers (4) in Abhängigkeit des jeweiligen akustischen Referenzsignals
ein digitales Referenz-Eingangssignal generiert wird,
- basierend auf dem jeweiligen digitalen Referenz-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit
(18) eine Referenzgröße ermittelt wird,
- jede Referenzgröße mit einem Erkennungsmerkmal verknüpft wird, welches die Referenzgröße
dem jeweils zugrunde liegenden digitalen Testsignal zuordnet, und
- die Referenzgrößen mit ihren zugehörigen Erkennungsmerkmalen in der Signalverarbeitungseinrichtung
(6) hinterlegt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
wobei
- aus den vorgegebenen digitalen Testsignalen ein digitales Testsignal ausgewählt
wird,
- das ausgewählte digitale Testsignal genutzt wird, um mittels der externen Prüfeinrichtung
(34) das akustische Prüfsignal zu generieren,
- mittels des Eingangswandlers (4) in Abhängigkeit des Prüfsignals ein digitales Prüf-Eingangssignal
generiert wird,
- basierend auf dem Prüf-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit (18) eine schalldruckabhängige
Prüfgröße ermittelt wird,
- basierend auf dem Prüf-Eingangssignal mittels der Bewertungseinheit (18) ein Prüfmerkmal
ermittelt wird,
- mittels der Komparatoreinheit (20) das Prüfmerkmal mit den hinterlegten Erkennungsmerkmalen
verglichen wird und das Erkennungsmerkmal ermittelt wird, das dem Prüfmerkmal entspricht,
- mittels der Komparatoreinheit (20) eine Abweichung ermittelt wird zwischen der Prüfgröße
und der Referenzgröße, welche mit dem ermittelten Erkennungsmerkmal verknüpft ist,
und
- in Abhängigkeit der ermittelten Abweichung eine Vorverstärkung durch die Vorverstärkungseinheit
(22) angepasst wird.
14. Hörgerät (2) eingerichtet zur Ausführung zumindest eines Verfahrensschrittes eines
Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche in zumindest einem Betriebsmodus.
15. Computerprogrammprodukt enthaltend ein auf einer Datenverarbeitungseinheit, insbesondere
einer digitalen Signalverarbeitungseinrichtung (6) eines digitalen Hörgerätes (2),
ausführbares Programm, welches nach einem Start zumindest einen Verfahrensschritt
eines Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche automatisch ausführt.