[0001] Die Erfindung betrifft eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Quarzuhren und mechanische Uhren mit Selbstaufzug
oder Handaufzug bekannt. Quarzuhren werden durch die Frequenz eines Schwingquarzes
getaktet. Auf der anderen Seite werden mechanische Uhren mit Selbstaufzug, auch als
Automatikuhren bekannt, und mechanische Uhren mit Handaufzug im Allgemeinen durch
das Schwingen einer Unruh gesteuert, welche die sogenannte Hemmung kontrolliert.
[0003] US 2020/019127 A1 zeigt ein Verfahren zur Einstellung der Betriebsfrequenz einer elektronischen Uhr.
JP 2017 040533 A zeigt eine Zeitsynchronisationsvorrichtung.
US 6 363 036 B1 zeigt eine Lichtuhr.
US 4 482 259 A zeigt eine Laseruhr mit einem Detektor und einer elektronischen Schaltung, um eine
Schwebungsfrequenz zu erkennen und in ein Taktsignal umzuwandeln.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine möglichst präzise Uhr anzugeben. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Uhr nach Anspruch 1 bereitgestellt. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Ansprüchen 2-18 definiert.
[0005] Es wird im Folgenden eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr, beschrieben, die eine
Taktgeberanordnung mit einem Schwingsystem umfasst. Die Taktgeberanordnung umfasst
eine elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung, die eingerichtet ist, ein Nutzsignal
zu erzeugen. Ferner umfasst die Uhr eine Uhranzeigevorrichtung, die zum Anzeigen der
Uhrzeit basierend auf dem Nutzsignal ausgebildet ist.
[0006] Vorzugsweise umfasst das Schwingsystem eine Lichtwellenleiter-Anordnung, einen elektrooptischen
Wandler und einen optoelektrischen Wandler. Die Lichtwellenleiter-Anordnung weist
einen Lichtwellenleiter auf. Der elektrooptische Wandler, auch elektrischoptischer
Wandler genannt, ist zum Einspeisen eines getakteten Lichtsignals (optisches Signal)
in die Lichtwellenleiter-Anordnung ausgebildet. Der optoelektrische Wandler, auch
optisch-elektrischer Wandler oder fotoelektrischer Wandler genannt, ist zum Empfangen
des Lichtsignals aus der Lichtwellenleiter-Anordnung und zum Erzeugen eines elektrischen
Signals basierend auf dem empfangenen Lichtsignal ausgebildet.
[0007] Die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung ist eingerichtet, das Nutzsignal
basierend auf einer Frequenz des elektrischen Signals zu erzeugen. Somit wird eine
Uhr bereitgestellt, deren Takterzeugung auf der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht
(Lichtgeschwindigkeit) in der Lichtwellenleiter-Anordnung beruht. Die Zeitdifferenz
zwischen dem Eintritt des Lichts in die Lichtwellenleiter-Anordnung und dem Lichtaustritt
auf der anderen Seite der Lichtwellenleiter-Anordnung hängt lediglich von der Strecke,
die das Licht in der Lichtwellenleiter-Anordnung zurücklegt, und von der Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Lichts (Lichtgeschwindigkeit) in der Lichtwellenleiter-Anordnung ab. Bei bekannter
Länge und bekannten physikalischen Eigenschaften der Lichtwellenleiter-Anordnung lässt
sich auf diese Weise ein Taktsignal mit einer festen Frequenz bzw. Periodendauer erzeugen.
D.h., dass die Lichtwellenleiter-Anordnung das frequenzbestimmende Element des Schwingsystems
ist.
[0008] Insbesondere ist der Lichtwellenleiter das frequenzbestimmende Element, da dieser
die größte Länge in der Lichtwellenleiter-Anordnung aufweist.
[0009] Es ist zu verstehen, dass die zu erreichende Schwingfrequenz des Schwingsystems auch
von einer durch den elektrooptischen Wandler und den optoelektrischen Wandler und
ggfs. weitere elektrische/elektronische Komponenten des Schwingsystems verursachte
Verzögerung des Signals abhängt. Zusätzlich zu der Dauer der Reise des Lichtsignals
durch den Lichtwellenleiter muss zur Berechnung der Frequenz des Schwingsystems auch
eine Arbeitsdauer der Elektronik der Lichtwellenleiter-Anordnung mitberücksichtigt
werden. Während jedoch die Dauer der Reise des Lichts direkt proportional zu der Länge
des Lichtwellenleiters ist, ist die Betriebsdauer der Elektronikbauteile in der Lichtwellenleiter-Anordnung
immer dieselbe, egal wie lang oder kurz der Lichtwellenleiter zwischen dem elektrooptischen
Wandler und dem optoelektrischen Wandler ist. Die Betriebsdauer der Elektronikbauteile
der Lichtwellenleiter-Anordnung, also die Zeitverzögerung zwischen dem Eintreffen
des Lichtsignals am optoelektrischen Wandler und dem Aussenden eines neuen Lichtsignals
durch den elektrooptischen Wandler kann sehr einfach gemessen werden, indem man die
Frequenz der Lichtwellenleiter-Anordnung im funktionierenden Zustand misst, daraus
die Gesamtdauer einer Amplitude des Schwingsystems kennt und von dieser Dauer die
theoretische (durch Berechnung bestimmend) Dauer des Lichtsignals durch den Lichtwellenleiter
(vom elektrooptischen Wandler zum optoelektrischen Wandler abzieht.
[0010] Eine praktische Messung der Dauer des Lichtsignals während der Reise durch den Lichtwellenleiter
kann auch dergestalt erfolgen:
Dabei werden zwei Schwingsysteme, die dieselbe elektrische Signalstrecke mit gleichen
Komponenten aufweisen, die sich aber durch die Länge ihrer Lichtwellenleiter-Anordnung,
insbesondere des Lichtwellenleiters ihrer Lichtwellenleiter-Anordnung, unterscheiden,
hinsichtlich ihrer Schwingfrequenz vermessen. Beispielsweise kann der Lichtwellenleiter
im ersten Schwingsystem eine Länge von 10 m aufweisen, wobei der Lichtwellenleiter
im zweiten Schwingsystem eine Länge von 20 m aufweisen. Aus den resultieren Daten
lässt sich dann sehr einfach ermitteln, welche Dauer die optische Strecke, insbesondere
die Lichtwellenleiter-Anordnung, und welche Dauer die elektrische Strecke verursacht,
da die elektrische Strecke in beiden Fällen die gleiche Dauer hat, während die optische
Strecke in einem Fall die doppelte Dauer von dem anderen Fall haben muss.
[0011] Eine klare Bestimmung der Dauer des elektrischen Signals durch die elektrische Strecke
ist dann auch die Voraussetzung der Erstellung einer geeigneten Tabelle zur Kompensation
der Frequenzabweichung bei einer Temperaturveränderung.
[0012] Daher kann es von Vorteil sein, auch ein schon zusammengebildetes Schwingsystem zum
Bestimmen seiner Schwingfrequenz zu vermessen. Dies wird auch später näher erläutert.
[0013] Die Takterzeugung bei einer solchen Uhr ist unabhängig von Einflüssen wie etwa einer
Bewegung oder einer Lage (horizontal oder vertikal) der Uhr. Somit ist insbesondere
eine lichtgesteuerte Armbanduhr deutlich präziser als eine Armbanduhr mit einer mechanischen
Schwingvorrichtung, die durch jede Bewegung des Handgelenks des Trägers der Uhr gebremst
oder beschleunigt wird, bei der der Grad der Spannung der Antriebsfeder des Uhrwerkes
einen Einfluss auf die Hemmung und darüber auch auf die Frequenz des Tandems Unruh/Hemmung
hat und deren Lage das Schwingverhalten der Unruh beeinflusst.
[0014] Probleme, die bei Schwingkristallen auftreten, wie zum Beispiel die sogenannte Alterung,
d.h. eine Schwingfrequenzabweichung, die im Laufe der Zeit durch Eindringen von Fremdatomen
in die Schwingkristalle oder durch andere zeitbedingte Umstände stattfindet, treten
bei einer lichtgesteuerten Uhr nicht auf. Außerdem beruht eine Takterzeugung mittels
eines piezoelektrischen Schwingkristalls wie auch eine Takterzeugung mittels einer
Unruh auch auf einer mechanischen Schwingung, nämlich der piezoelektrisch angeregten
mechanischen Schwingung des Schwingkristalls. Eine solche mechanische Schwingung ist
anfälliger für eine Dämpfung als das getaktete Lichtsignal bei der vorgeschlagenen
Uhr. Somit ist die lichtgesteuerte Uhr genauer als eine Uhr, bei der der Takt durch
die Schwingung eines piezoelektrischen Schwingkristalls erzeugt wird.
[0015] Zudem bietet die lichtgesteuerte Uhr eine große Flexibilität hinsichtlich der Auswahl
der Schwingfrequenz des Schwingsystems, die auf dem getakteten Lichtsignal basiert.
Diese kann einfach gemäß den jeweiligen Anforderungen der Uhr und/oder Ausgestaltungswünschen
des Besitzers oder - im Falle einer Armbanduhr - des Trägers der Uhr ausgewählt werden.
So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, die Lichtwellenleiter-Anordnung, insbesondere
den Lichtwellenleiter, in einfacher Weise derart auszubilden, dass das Schwingsystem
je nach Kundenwunsch eine bestimmte Schwingfrequenz aufweist. Es ist auch möglich,
eine Amplitude des elektrischen Signals und somit auch eine Amplitude des Lichtsignals
zu modulieren und somit die Uhr individualisiert zu gestalten.
[0016] Es ist zu verstehen, dass zum Einspeisen des getakteten Lichtsignals in die Lichtwellenleiter-Anordnung
der elektrooptische Wandler eingerichtet ist, ein elektrisches Eingangssignal in das
Lichtsignal umzuwandeln.
[0017] Es ist ferner zu verstehen, dass das elektrische Signal vorzugsweise auch getaktet
ist, da das Lichtsignal getaktet ist.
[0018] Das Schwingsystem kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als Schwingkreis
ausgebildet sein. Das heißt insbesondere, dass die Komponenten des Schwingsystems
in einem Kreislauf, d.h. in einer endlosen Schleife, angeordnet sind.
[0019] Das getaktete Lichtsignal kann vorzugsweise ein analoges getaktetes Lichtsignal,
insbesondere ein sinusförmiges Lichtsignal, sein. Das analoge Lichtsignal kann aber
auch eine andere Form als die Sinusform haben. Entsprechend kann das durch den optoelektrischen
Wandler erzeugte elektrische Signal vorzugsweise ein analoges elektrisches Signal,
insbesondere ein sinusförmiges elektrisches Signal, sein. Das analoge elektrische
Signal kann entsprechend zum Lichtsignal aber auch eine andere Form als die Sinusform
aufweisen.
[0020] Es ist allerdings auch möglich, dass das getaktete Lichtsignal insbesondere ein digitales
Lichtsignal ist. Entsprechend kann das durch den optoelektrischen Wandler erzeugte
elektrische Signal insbesondere ein digitales elektrisches Signal sein.
[0021] Vorzugsweise umfasst der elektrooptische Wandler einen Halbleiterlaser oder eine
Leuchtdiode.
[0022] Insbesondere kann der elektrooptische Wandler eingerichtet sein, das getaktete Lichtsignal
direkt in den Lichtwellenleiter einzuspeisen.
[0023] Der Lichtwellenleiter kann vorzugsweise eine Monomodefaser umfassen. Bei einer Monomodefaser
tritt im Gegensatz zu Multimodefasern keine Laufzeit- bzw. Modendispersion auf. Es
ist allerdings auch möglich, dass der Lichtwellenleiter eine Multimodefaser umfasst.
Eine Multimodefaser hat den Vorteil, dass sich das Licht leichter in den Lichtwellenleiter
einkoppeln und aus dem Lichtwellenleiter auskoppeln lässt.
[0024] Zum Bereitstellen des Schwingsystems kann vorteilhafterweise zunächst eine gewünschte
Frequenz für das getaktete Lichtsignal bzw. das elektrische Signal ausgewählt und
dann das Schwingsystem, insbesondere die Lichtwellenleiter-Anordnung bzw. der Lichtwellenleiter
hinsichtlich deren/dessen Länge/n, derart ausgebildet werden, dass die entsprechende
gewünschte Frequenz erreicht wird. Hierzu kann nach dem Ausbilden des Schwingsystems
dieses zum Bestimmen der tatsächlichen Frequenz des getakteten Lichtsignals bzw. des
elektrischen Signals vermessen werden. Im Falle einer Abweichung der tatsächlichen
Frequenz von der gewünschten Frequenz kann das Schwingsystem entsprechend modifiziert
werden, bis die gewünschte Frequenz erreicht wird. Es ist allerdings auch möglich,
dass zunächst ein Schwingsystem, insbesondere eine Lichtwellenleiter-Anordnung bzw.
ein Lichtwellenleiter hinsichtlich deren/dessen Länge, beliebig ausgebildet wird/werden.
Darauffolgend kann zum Bestimmen der Frequenz des getakteten Lichtsignals bzw. des
elektrischen Signals das ausgebildete Schwingsystem vermessen werden. Die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
kann somit unter Berücksichtigung der bestimmten Frequenz eingerichtet werden, das
Nutzsignal basierend auf der bestimmten Frequenz zu erzeugen. So kann zum Beispiel
im Falle einer einen Impulszähler umfassenden Nutzsignalerzeugungsvorrichtung ein
vorbestimmter Zählwert, mit dem ein durch den Impulszähler gezähltes elektrisches
Signal verglichen wird, basierend auf der bestimmten Frequenz des elektrischen Signals
eingestellt werden.
[0025] Vorzugsweise umfasst der optoelektrische Wandler eine Fotodiode. Die Fotodiode ist
eingerichtet, das getaktete Lichtsignal in das elektrische Signal umzuwandeln. Dabei
ist das elektrische Signal in vorteilhafter Weise ein Stromsignal.
[0026] Vorzugsweise umfasst das Schwingsystem ferner einen Treiber, der eingerichtet ist,
basierend auf dem elektrischen Signal den elektrooptischen Wandler anzusteuern. Wenn
der elektrooptische Wandler einen Halbleiterlaser umfasst, kann der Treiber auch als
Halbleiterlaser-Treiber bezeichnet werden. Entsprechend kann der Treiber im Falle
eines eine Leuchtdiode umfassenden elektrooptischen Wandlers auch als Leuchtdiode-Treiber
bezeichnet werden.
[0027] Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Schwingsystem
eine optische Signalstrecke in der Lichtwellenleiter-Anordnung, insbesondere im Lichtwellenleiter,
vom elektrooptischen Wandler zum optoelektrischen Wandler und eine elektrische Signalstrecke
vom optoelektrischen Wandler zum elektrooptischen Wandler umfassen. Dabei ist der
elektrooptische Wandler in vorteilhafter Weise basierend auf dem elektrischen Signal
des optoelektrischen Wandlers ansteuerbar. D.h. insbesondere, dass das elektrische
Signal des optoelektrischen Wandlers den elektrooptischen Wandler triggert, das Lichtsignal
in die Lichtwellenleiter-Anordnung, insbesondere den Lichtwellenleiter, einzuspeisen.
[0028] Insbesondere kann das Schwingsystem als Schwingkreis mit optischer Rückkopplung ausgestaltet
sein. Die optische Rückkopplung geschieht dabei dadurch, dass das Lichtsignal (optisches
Ausgangssignal) des elektrooptischen Wandlers über die Lichtwellenleiter-Anordnung,
insbesondere den Lichtwellenleiter, auf einen Eingang des optoelektrischen Wandlers
koppelbar ist. Der optoelektrische Wandler, die elektrische Signalstrecke vom optoelektrischen
Wandler zum elektrooptischen Wandler und der elektrooptische Wandler können bei dieser
Ausgestaltung der Uhr im Rahmen der Erfindung insbesondere als Transceiver bezeichnet
werden. Auf einen Eingang des Tranceivers ist das Lichtsignal des elektrooptischen
Wandlers mittels der Lichtwellenleiter-Anordnung, insbesondere des Lichtwellenleiters,
rückkoppelbar.
[0029] Vorzugsweise umfasst die Uhr, bevorzugt das Schwingsystem, einen elektrischen Verstärker
zum Verstärken des elektrischen Signals zwischen dem optoelektrischen Wandler und
dem elektrooptischen Wandler.
[0030] Der elektrische Verstärker kann vorzugsweise ferner eingerichtet sein, das elektrische
Signal umzuwandeln. D.h., dass ein am Eingang des elektrischen Verstärkers anliegende
Spannungssignal in ein am Ausgang des elektrischen Verstärkers ausgehende Stromsignal
oder ein in den Eingang des elektrischen Verstärkers eingehende Stromsignal in ein
am Ausgang des elektrischen Verstärkers anliegende Spannungssignal umgewandelt wird.
Das jeweilige Ausgangssignal des elektrischen Verstärkers ist dabei im Vergleich zu
dem jeweiligen Eingangssignal des elektrischen Verstärkers verstärkt.
[0031] Der Verstärker ist in vorteilhafter Weise signaltechnisch nach dem optoelektrischen
Wandler angeordnet. D.h. insbesondere, dass das Eingangssignal des elektrischen Verstärkers
einem Ausgangssignal des optoelektrischen Wandlers entspricht oder auf einem Ausgangssignal
des optoelektrischen Wandlers basiert.
[0032] Insbesondere kann der elektrische Verstärker ausgebildet sein, einen Eingangsstrom
in eine Ausgangsspannung umzuwandeln. Besonders bevorzugt ist der Verstärker als Transimpedanzverstärker
ausgebildet. Der Transimpedanzverstärker kann dabei in vorteilhafter Weise einen Eingangsstrom
in eine proportionale Ausgangsspannung umwandeln. Bei einer solchen Ausgestaltung
des elektrischen Verstärkers ist der optoelektrische Wandler vorteilhafterweise dazu
ausgebildet, das empfangene Lichtsignal in ein Stromsignal umzuwandeln. Insbesondere
ist der elektrische Verstärker Teil der elektrischen Signalstrecke vom optoelektrischen
Wandler zum elektrooptischen Wandler.
[0033] Vorzugsweise umfasst die Uhr, bevorzugt das Schwingsystem, einen Trigger und ein
Monoflop. Der Trigger ist eingerichtet, mittels des elektrischen Signals vom optoelektrischen
Wandler das Monoflop anzusteuern. Das Monoflop ist in vorteilhafter Weise eingerichtet,
einen Ausgangspuls zum Ansteuern des elektrooptischen Wandlers zu erzeugen. Insbesondere
erfolgt das Erzeugen des Ausgangspulses in Ansprechen auf das Ansteuern des Monoflops
durch den Trigger. Das Monoflop ist in vorteilhafter Weise eine digitale Schaltung,
die nur einen stabilen Zustand hat. Von einem vom Trigger eintreffenden Trigger-Signal
angestoßen, ändert das Monoflop für eine vordefinierte Zeit (ca. 1 ns oder weniger)
ihren Schaltzustand. Anschließend kehrt das Monoflop wieder in die Ruhelage zurück.
Insbesondere sind der Trigger und das Monoflop Teile der elektrischen Signalstrecke
vom optoelektrischen Wandler zum elektrooptischen Wandler. Durch das Vorsehen des
Monoflops wird auf einfache Weise ein getaktetes elektrisches Signal erzeugt, welches
durch den elektrooptischen Wandler in das getaktete Lichtsignal umgewandelt wird.
[0034] Die elektrische Signalstrecke vom optoelektrischen Wandler zum elektrooptischen Wandler
ist vorzugsweise eingerichtet, das elektrische Signal zu invertieren.
[0035] In vorteilhafter Weise ist die elektrische Signalstrecke eingerichtet, mittels des
invertierten elektrischen Signals den elektrooptischen Wandler abwechselnd einzuschalten
und auszuschalten.
[0036] Dazu kann die elektrische Signalstrecke nach einer vorteilhaften Variante einen (separaten)
Inverter (Inverterschaltung) umfassen. Der Inverter ist dabei in vorteilhafter Weise
ausgebildet, den elektrooptischen Wandler abwechselnd einzuschalten und auszuschalten.
Nach einer alternativen vorteilhaften Variante kann ein Ausgang des zuvor beschriebenen
elektrischen Verstärkers, insbesondere des zuvor beschriebenen Transimpedanzverstärkers,
ein invertierender Ausgang sein. Durch den invertierenden Ausgang erfolgt die Invertierung
des elektrischen Signals. Nach einer weiteren alternativen vorteilhaften Variante
kann ein Eingang des zuvor beschriebenen Treibers ein invertierender Eingang sein.
Hierbei erfolgt die Invertierung des elektrischen Signals durch den invertierenden
Eingang des Treibers. Im Falle eines invertierenden Ausgangs des elektrischen Verstärkers
oder eines invertierenden Eingangs des Treibers ist in vorteilhafter Weise in der
elektrischen Signalstrecke kein separater Inverter vorgesehen.
[0037] Das Schwingsystem weist bevorzugt ferner einen Frequenzfilter zum Filtern des elektrischen
Signals auf. Der Frequenzfilter ist zwischen dem optoelektrischen Wandler und dem
elektrooptischen Wandler angeordnet. Mit dem Frequenzfilter kann insbesondere erzwungen
werden, dass das System auf seiner Schwingfrequenz schwingt, indem insbesondere unerwünschte
Oberwellen aus dem elektrischen Signal herausgefiltert werden. Es kann aber auch eine
Oberwelle mit dem Frequenzfilter gezielt selektiert werden.
[0038] Der Frequenzfilter ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zwischen
dem elektrischen Verstärker und dem Treiber angeordnet.
[0039] Die Uhr, insbesondere die Taktgeberanordnung, weist vorzugsweise ferner einen Schmitt-Trigger
auf, der eingerichtet ist, das elektrische Signal in ein Rechtecksignal (Ausgangssignal
des Schmitt-Triggers) umzuwandeln. Ein Schmitt-Trigger ist ein Analog-Digital-Wandler.
Das heißt, dass bei dieser Ausgestaltung der Uhr das elektrische Signal, welches als
Eingangssignal des Schmitt-Triggers dient, ein analoges elektrisches Signal ist, wobei
das Rechtecksignal ein digitales elektrisches Signal ist. Insbesondere liegt während
des Betriebs der Uhr am Eingang des Schmitt-Triggers eine analoge Spannung (analoges
Spannungssignal), wobei an seinem Ausgang eine digitale Spannung (digitales Spannungssignal)
anliegt.
[0040] Weiterhin ist der Schmitt-Trigger in vorteilhafter Weise mit der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
verbunden. Das heißt, dass das Ausgangssignal des Schmitt-Triggers, nämlich das Rechtecksignal,
als Eingangssignal für die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung dient.
[0041] Statt eines Schmitt-Triggers kann alternativ auch ein anderer Analog-Digital-Wandler
benutzt werden. Es ist aber auch möglich, keinen Analog-Digital-Wandler vorzusehen.
[0042] Es sei angemerkt, dass das elektrische Signal in der elektrischen Signalstrecke ein
Stromsignal oder ein Spannungssignal sein kann. Das elektrische Signal kann in der
elektrischen Signalstrecke von der einen Art (Stromsignal/Spannungssignal) in die
andere Art (Spannungssignal/Stromsignal) umgewandelt werden.
[0043] Nach einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Lichtwellenleiter-Anordnung
als endlose Schleife ausgebildet. Hierbei umfasst die Taktgeberanordnung einen optischen
Splitter zum Auskoppeln des Lichtsignals aus der endlosen Schleife in den optoelektrischen
Wandler und einen optischen Koppler zum Einkoppeln des Lichtsignals aus dem elektrooptischen
Wandler in die endlose Schleife. Der Begriff "endlose Schleife" bedeutet insbesondere,
dass die Lichtwellenleiter-Anordnung als eine geschlossene optische Schleife ausgebildet
ist, in der ein einmalig erzeugtes und in die Lichtwellenleiter-Anordnung eingebrachtes
Lichtsignal unendlich lange im Kreis geleitet wird. Bei der endlosen Schleife wird
in vorteilhafter Weise ein Ausgang des Lichtwellenleiters auf seinen Eingang zurückgeführt.
Somit kann sich ein über den optischen Koppler zum Beginn des Betriebs der Takterzeugung
eingespeiste Lichtsignal endlos in der endlosen Schleife ausbreiten, wobei die Entnahme
des getakteten Lichtsignals dabei über einen optischen Splitter erfolgt.
[0044] Es sei angemerkt, dass ein optischer Splitter im Rahmen der Erfindung insbesondere
eine Vorrichtung ist, die eingerichtet ist, ein eingehendes Lichtsignal in zwei oder
mehrere Lichtsignale aufzuteilen. Auf der anderen Seite ist im Rahmen der Erfindung
ein optischer Koppler insbesondere eine Vorrichtung, die eingerichtet ist, ein oder
mehrere Lichtsignale in einen Lichtwellenleiter einzukoppeln.
[0045] Bevorzugt kann die Uhr einen optischen Verstärker in der als endlose Schleife ausgebildeten
Lichtwellenleiter-Anordnung umfassen. Das heißt, dass die Lichtwellenleiter-Anordnung
den Lichtwellenleiter und einen optischen Verstärker umfasst. Der optische Verstärker
ist vorteilhafterweise eingerichtet, das eingehende Lichtsignal beim Durchgang zu
verstärken, ohne es zwischendurch in ein elektrisches Signal umgewandelt zu haben.
[0046] Insbesondere kann die Verbindungsweise des Lichtwellenleiters, des optischen Verstärkers,
des elektrooptischen Wandlers und des optoelektrischen Wandlers miteinander wie folgt
sein. Ein Ausgang des Lichtwellenleiters ist mit einem ersten Eingang des optischen
Kopplers verbunden. Ein Ausgang des optischen Kopplers ist mit einem Eingang des optischen
Verstärkers verbunden. Ein Ausgang des optischen Verstärkers ist mit dem Eingang des
optischen Splitters verbunden, dessen erster Ausgang mit einem Eingang des Lichtwellenleiters
verbunden ist. Ein Ausgang (optischer Ausgang) des elektrooptischen Wandlers ist mit
einem zweiten Eingang des optischen Kopplers verbunden. Ein zweiter Ausgang des optischen
Splitters ist mit einem Eingang (optischer Eingang) des optoelektrischen Wandlers
verbunden. An einem Ausgang des optoelektrischen Wandlers steht dann das elektrische
Signal (Ausgangssignal des optoelektrischen Wandlers) zur Verfügung. Aus diesem elektrischen
Signal lässt sich in vorteilhafter Weise mittels der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
das Nutzsignal erzeugen.
[0047] Vorzugsweise kann der elektrooptische Wandler durch ein elektrisches Signal des optoelektrischen
Wandlers ansteuerbar sein. Somit entsteht eine elektrische Signalstrecke zwischen
dem optoelektrischen Wandler und dem elektrooptischen Wandler.
[0048] Besonders bevorzugt kann die Uhr einen elektrischen Verstärker umfassen. Der elektrische
Verstärker ist zum Verstärken des elektrischen Signals zwischen dem optoelektrischen
Wandler und dem elektrooptischen Wandler angeordnet. Das heißt insbesondere, dass
der elektrische Verstärker in der elektrischen Signalstrecke zwischen dem optoelektrischen
Wandler und dem elektrooptischen Wandler angeordnet ist.
[0049] Vorzugsweise ist die Lichtwellenleiter-Anordnung in einen ersten Abschnitt zwischen
dem optischen Koppler und dem optischen Splitter und in einen zweiten Abschnitt zwischen
den optischen Splitter und dem optischen Koppler unterteilt. Dabei entspricht eine
Verzögerung des Lichtsignals im zweiten Abschnitt einer Verzögerung eines parallelen
Signals vom optischen Splitter zum optischen Koppler.
[0050] Nach einer ersten vorteilhaften Variante kann der zweite Abschnitt eine Verzögerungsleitung
oder einen weiteren Lichtwellenleiter umfassen. Der weitere Lichtwellenleiter kann
auch als zweiter Lichtwellenleiter bezeichnet werden, wobei der Lichtwellenleiter
im ersten Abschnitt zwischen dem optischen Koppler und dem optischen Splitter als
ein erster Lichtwellenleiter bezeichnet werden kann. Dabei sind der optoelektrische
Wandler und der elektrooptische Wandler zwischen dem optischen Splitter und dem optischen
Koppler angeordnet und miteinander verbunden. Somit entspricht eine Verzögerung des
Lichtsignals in der Verzögerungsleitung oder dem weiteren Lichtwellenleiter einer
Verzögerung des parallelen Signals vom optischen Splitter über den optoelektrischen
Wandler und den elektrooptischen Wandler zum optischen Koppler. Zwischen dem optoelektrischen
Wandler und dem elektrooptischen Wandler kann vorzugsweise ein elektrischer Verstärker
angeordnet sein. Hierbei kann vorzugsweise ein einmaliges elektrisches Signal zwischen
dem optoelektrischen Wandler und dem elektrischen Verstärker EV eingespeist werden.
Zwischen dem elektrischen Verstärker und dem elektrooptischen Wandler kann vorzugsweise
ein elektrisches Signal abgegriffen werden. Aus diesem elektrischen Signal lässt sich
in vorteilhafter Weise mittels der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung das Nutzsignal
erzeugen.
[0051] Insbesondere kann die Verbindungsweise der Komponenten der Lichtwellenleiter-Anordnung
miteinander sowie mit dem elektrooptischen Wandler und dem optoelektrischen Wandler
bei der zuvor beschriebenen ersten vorteilhaften Variante wie folgt sein. Ein erster
Ausgang des optischen Splitters ist über die Verzögerungsleitung oder den zweiten
Lichtwellenleiter mit einem ersten Eingang des optischen Kopplers verbunden. Ein Ausgang
des optischen Kopplers ist mit einem Eingang des Lichtwellenleiters verbunden. Ein
zweiter Ausgang des optischen Splitters ist mit einem Eingang des optoelektrischen
Wandlers verbunden. Ein Eingang des elektrooptischen Wandlers ist mit einem Ausgang
des optoelektrischen Wandlers verbunden. Ein erster Eingang des optischen Kopplers
ist mit einem Ausgang der Verzögerungsleitung oder des zweiten Lichtwellenleiters
verbunden. Ein zweiter Eingang des optischen Kopplers ist mit einem Ausgang des elektrooptischen
Wandlers verbunden. Wenn ein elektrischer Verstärker zwischen dem optoelektrischen
Wandler und dem elektrooptischen Wandler angeordnet ist, ist ein Ausgang des optoelektrischen
Wandlers mit einem Eingang des elektrischen Verstärkers und ein Ausgang des elektrischen
Verstärkers mit einem Eingang des elektrooptischen Wandlers verbunden.
[0052] Nach einer zweiten vorteilhaften Variante ist der optische Splitter ein erster optischer
Splitter und der optische Koppler ein erster optischer Koppler. Dabei umfasst der
zweite Abschnitt eine Verzögerungsleitung, einen zweiten optischen Koppler und einen
zweiten optischen Splitter. Ferner ist zwischen dem ersten optischen Splitter und
dem ersten optischen Koppler vorzugsweise ein optischer Verstärker zum Verstärken
des Lichtsignals zwischen dem ersten optischen Splitter und dem zweiten optischen
Splitter angeordnet. Somit entspricht eine Verzögerung des Lichtsignals vom ersten
optischen Splitter durch den zweiten optischen Koppler, die Verzögerungsleitung und
den zweiten optischen Splitter zum ersten optischen Koppler einer Verzögerung eines
parallelen Signals vom ersten optischen Splitter über den optischen Verstärker zum
ersten optischen Koppler.
[0053] Insbesondere kann die Verbindungsweise der Komponenten der Lichtwellenleiter-Anordnung
miteinander sowie mit dem elektrooptischen Wandler und dem optoelektrischen Wandler
bei der zuvor beschriebenen alternativen vorteilhaften Variante wie folgt sein. Ein
erster Ausgang des ersten optischen Splitters ist mit einem Eingang des optischen
Verstärkers verbunden. Ein Ausgang des optischen Verstärkers ist mit einem ersten
Eingang des ersten optischen Kopplers verbunden. Ein Ausgang des ersten optischen
Kopplers ist mit einem Eingang des Lichtwellenleiters verbunden. Ein zweiter Ausgang
des ersten optischen Splitters ist mit einem ersten Eingang des zweiten optischen
Kopplers verbunden. Dessen Ausgang ist an einen Eingang der Verzögerungsleitung angeschlossen.
Ein Ausgang der Verzögerungsleitung ist mit einem Eingang des zweiten optischen Splitters
verbunden. Ein erster Ausgang des zweiten optischen Splitters ist mit einem zweiten
Eingang des ersten optischen Kopplers verbunden. Ein Ausgang (optischer Ausgang) des
elektrooptischen Wandlers ist mit einem zweiten Eingang des zweiten optischen Kopplers
verbunden. Ein zweiter Ausgang des zweiten optischen Splitters ist mit einem Eingang
des optoelektrischen Wandlers verbunden. An einem Ausgang des optoelektrischen Wandlers
steht das elektrische Signal (Ausgangssignal des optoelektrischen Wandlers) zur Verfügung.
Aus diesem elektrischen Signal lässt sich in vorteilhafter Weise mittels der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
das Nutzsignal erzeugen. Durch die beiden parallelen optischen Signalwege (erster
Signalweg: erster optischer Splitter - zweiter optischer Koppler - Verzögerungsleitung
- zweiter optischer Splitter - erster optischer Koppler; zweiter Signalweg: erster
optischer Splitter - optischer Verstärker - erster optischer Koppler) ist es möglich,
einen kontinuierlichen Signalfluss in der als endlose Schleife ausgebildeten Lichtwellenleiter-Anordnung
über den Lichtwellenleiter auch dann aufrecht zu erhalten, wenn der optische Verstärker
für eine kurze Zeit deaktiviert wird. Damit ergibt sich die Möglichkeit, den optischen
Verstärker nur dann zu aktivieren, wenn die optische Signalleistung aufgrund der Dämpfung
in der endlosen Schleife unter einen definierbaren Minimalwert abfällt. Durch das
zyklische Ein- und Ausschalten des optischen Verstärkers lässt sich der Leistungsverbrauch
der Takterzeugung bedarfsgerecht optimieren.
[0054] Bevorzugt umfasst die Uhr eine Daten-Einheit. Die Daten-Einheit umfasst vorzugsweise
einen Modulator zum Modulieren des Eingangssignals des elektrooptischen Wandlers basierend
auf einem Datensatz.
[0055] Der Datensatz kann in vorteilhafter Weise einen persönlichen Vorsatz, wie der Vorsatz
das Rauchen aufzugeben, oder einen Namen einer geliebten Person, ein persönliches
Ziel oder Ideal, aber auch eine religiöse Botschaft wie ein Mantra, umfassen. Der
Datensatz kann lichtmäßig kodiert werden und mit der Lichtgeschwindigkeit im Schwingsystem
kreisen. Eine Codierung ist z.B. durch eine Modulation der Amplitude des elektrischen
Signals möglich. Bei passender Einstellung des Verstärkers hat dies keinen Einfluss
auf die sich einstellende Schwingfrequenz des Schwingsystems bzw. die Frequenz des
elektrischen Signals. Die Genauigkeit der Zeitbasis wird dadurch nicht beeinflusst.
Diese unterschiedliche Amplitude kann z.B. durch eine Leuchtdiode angezeigt werden,
die dann unterschiedlich hell leuchtet. Beispielsweise kann ein Morsealphabet mit
unterschiedlich langen Signalpulsen als Codierung benutzt werden.
[0056] Besonders bevorzugt kann die Uhr eine Speichereinheit zum Speichern des Datensatzes
und/oder eine Eingabeeinheit zum Eingeben des Datensatzes und/oder eine Ausleseeinheit
zum Auslesen des Datensatzes aus dem modulierten Ausgangssignal des optoelektrischen
Wandlers umfassen. Ferner bevorzugt kann die Uhr eine Ausgabeeinheit zum Ausgeben
einer Information basierend auf dem ausgelesenen Datensatz umfassen. Die Information
kann beispielsweise ein Licht und/oder einen Ton und/oder ein elektrisches Datensignal
umfassen, welches vorzugweise über WLAN oder Bluetooth ausgegeben werden kann.
[0057] Bevorzugt umfasst die Uhr einen Kristalloszillator mit einer vorbestimmten Kristalloszillator-Schwingfrequenz.
Die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung ist dazu ausgebildet, die Frequenz des elektrischen
Signals mit der Kristalloszillator-Schwingfrequenz zu vergleichen, um einen Ist-Vergleichswert
zu erzeugen. Ferner ist die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung dazu ausgebildet, basierend
auf der Frequenz des elektrischen Signals und dem Ist-Vergleichswert das Nutzsignal
zu erzeugen. Somit kann das Nutzsignal unter Berücksichtigung eines Unterschieds zwischen
der Frequenz des elektrischen Signals und der Kristalloszillator-Schwingfrequenz,
die als Referenzfrequenz dient, erzeugt werden. Der Unterschied zwischen der Frequenz
des elektrischen Signals und der Kristalloszillator-Schwingfrequenz ist durch den
Ist-Vergleichswert repräsentiert. Dadurch kann eine Abweichung der Frequenz des elektrischen
Signals von einer erwarteten Frequenz des elektrischen Signals bei der Erzeugung des
Nutzsignals mitberücksichtigt werden. Eine solche Abweichung kann beispielweise durch
eine Temperaturabweichung von einer vorbestimmten Temperatur, auf die das Schwingsystem
eingestellt ist, verursacht werden. Eine derartige Temperaturabweichung kann einen
Einfluss auf die Lichtwellenleiter-Anordnung, insbesondere den Lichtwellenleiter,
haben, da sich insbesondere ein Lichtwellenleiter temperaturabhängig ausdehnt.
[0058] Besonders bevorzugt sind mehrere temperaturabhängige Speicher-Vergleichswerte und
zugehörige Korrekturwerte in der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung gespeichert. Die
Nutzsignalerzeugungsvorrichtung ist ferner dazu ausgebildet, den Ist-Vergleichswert
einem Speicher-Vergleichswert zuzuordnen und basierend auf der Frequenz des elektrischen
Signals und dem Korrekturwert das Nutzsignal zu erzeugen.
[0059] Zum Erzeugen des oben genannten Nutzsignals kann die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
in vorteilhafter Weise (nur) einen Impulszähler (Binärzähler) umfassen. Dabei ist
der Impulszähler eingerichtet, ein Taktsignal des Schwingsystems, d.h. das elektrische
Signal, zu zählen. Der Impulszähler ist auf die Frequenz des elektrischen Signals
programmiert.
[0060] Ferner kann zum Erzeugen des oben genannten Nutzsignals die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
in vorteilhafter Weise (nur) einen Frequenzteiler umfassen. Der Frequenzteiler ist
eingerichtet, die Frequenz des Taktsignals, d.h. des elektrischen Signals, zu teilen
bzw. halbieren. Dabei kann die Frequenz des elektrischen Signals insbesondere einem
Vielfachen von zwei, insbesondere einer Zweierpotenz, wie etwa 524288 Hz oder 1048576
Hz, entsprechen. Die Frequenz des elektrischen Signals kann dabei mittels des Frequenzteilers
in vorteilhafter Weise auf 1 Hz oder eine andere Frequenz wie z.B. 8 Hz heruntergebrochen
werden. Die heruntergebrochene Frequenz entspricht dem Nutzsignal, basierend auf dem
die Uhranzeigevorrichtung eingerichtet ist, die Uhrzeit anzuzeigen. Es sei angemerkt,
dass bei einem Nutzsignal mit einer Frequenz von z.B. 8 Hz der Sprung eines Sekundenzeigers
einer mechanischen Uhranzeigevorrichtung, welcher dann 8 Mal pro Sekunde stattfindet,
vom Betrachter nicht mehr als "Sprung" wahrgenommen wird.
[0061] Der Begriff "nur" in Verwendung mit den Begriffen des Impulszählers oder des Frequenzteilers
bedeutet im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass nur eine von beiden Arten von
elektronischen Komponenten, d.h. entweder nur ein Impulszähler oder nur ein Frequenzteiler,
bei der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung vorgesehen ist, um das Nutzsignal zu erzeugen.
[0062] Zum Erzeugen des Nutzsignals ist allerdings auch eine Kombination eines Frequenzteilers
mit einem Impulszähler möglich. Das heißt mit anderen Worten, dass die Taktgeberanordnung
zum Erzeugen des Nutzsignals sowohl einen Frequenzteiler als auch einen Impulszähler
umfassen kann. Dabei ist der Frequenzteiler vorteilhafterweise signaltechnisch vor
dem Impulszähler angeordnet. In vorteilhafter Weise ist die Frequenz des elektrischen
Signals in einem ersten Schritt zum Erreichen einer Zwischenfrequenz durch den Frequenzteiler
halbierbar, insbesondere mehrfach halbierbar. In einem zweiten Schritt ist die Zwischenfrequenz
mittels des Impulszählers auf eine gewünschte Frequenz bzw. eine Nutzfrequenz bringbar.
Die Vorgehensweise einer Halbierung, insbesondere einer mehrfachen Halbierung, der
vorbestimmten Schwingfrequenz in einem ersten Schritt zum Erreichen einer Zwischenfrequenz
und einer Herunterzählung der Zwischenfrequenz auf eine gewünschte Frequenz in einem
zweiten Schritt ist besonders vorteilhaft bei einer Uhr, bei der das elektrische Signal
eine hohe Frequenz, wie z.B. 8,88 MHz oder 10 MHz, aufweist. Somit kann Strom gegenüber
einem einfachen Herunterzählen der Frequenz des elektrischen Signals gespart werden.
[0063] Im Falle einer elektronischen Nutzsignalerzeugungsvorrichtung, die nur einen Impulszähler
umfasst, ist die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung vorteilhafterweise eingerichtet,
das Nutzsignal zu erzeugen, wenn ein Zählwert des elektrischen Stromsignals gleich
mit einem vorbestimmten Zählwert ist. Der vorbestimmte Zählwert ist vorteilhafterwiese
auf die Frequenz des elektrischen Signals eingestellt.
[0064] Im Falle einer elektronischen Nutzsignalerzeugungsvorrichtung, die nur einen Frequenzteiler
umfasst, entspricht das Nutzsignal vorteilhafterweise dem Ausgangssignal des Frequenzteilers.
[0065] Im Falle einer elektronischen Nutzsignalerzeugungsvorrichtung, die einen Impulszähler
sowie einen Frequenzteiler umfasst, ist diese vorteilhafterweise eingerichtet, das
Nutzsignal zu erzeugen, wenn ein Zählwert eines Ausgangssignals des Frequenzteilers
gleich mit einem vorbestimmten Zählwert ist. Hierbei ist der vorbestimmte Zählwert
vorteilhafterweise basierend auf der durch den Frequenzteiler erreichten Zwischenfrequenz
eingestellt.
[0066] Ferner kann die Taktgeberanordnung bevorzugt eine Ausgabevorrichtung umfassen. Die
elektronische Ausgabevorrichtung ist eingerichtet, das durch die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
erzeugte Nutzsignal auszugeben.
[0067] Es sei angemerkt, dass der Impulszähler und die Ausgabevorrichtung oder der Frequenzteiler
und die Ausgabevorrichtung jeweils als eine Einheit ausgebildet sein können.
[0068] Bei einer Abweichung einer Temperatur des Schwingsystems und/oder einer Temperatur
der Uhr, insbesondere in der Umgebung des Schwingsystems, von einer vorbestimmten
Temperatur, die größer als eine vorbestimmte Abweichung ist, kann die elektronische
Nutzsignalerzeugungsvorrichtung in vorteilhafter Weise zum Erzeugen des Nutzsignals
eingerichtet sein, einen entsprechenden vorbestimmten Korrekturfaktor oder eine vorbestimmte
Korrekturformel zu berücksichtigen. Zu einer jeweiligen Temperaturabweichung ist in
vorteilhafter Weise ein entsprechender vorbestimmter Korrekturfaktor zugeordnet.
[0069] Insbesondere wenn die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung einen Impulszähler
aufweist, wie oben beschrieben, kann im Falle einer solchen Temperaturabweichung die
elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung in vorteilhafter Weise eingerichtet
sein, den vorbestimmten Zählwert des Impulszählers mittels des vorbestimmten Korrekturfaktors
oder der vorbestimmten Korrekturformel zu korrigieren.
[0070] Es ist auch möglich, dass die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung eingerichtet ist, den
vorbestimmten Zählwert in Abhängigkeit von einer Temperatur des Schwingsystems und/oder
einer Temperatur der Uhr, insbesondere in der Umgebung des Schwingsystems, zu korrigieren.
Dazu kann vorzugsweise eine Tabelle mit temperaturabhängigen vorbestimmten Zählwerten
(vorbestimmte Zählwerte, die Temperaturen zugeordnet sind) und/oder eine Funktion
des vorbestimmten Zählwertes in Abhängigkeit von der Temperatur in einer Speichereinheit,
insbesondere der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung, gespeichert sein.
[0071] Zum Erfassen der Temperatur des Schwingsystems und/oder der Uhr in der Umgebung des
Schwingsystems und somit einer Temperaturabweichung kann die Uhr vorzugsweise einen
Temperatursensor umfassen.
[0072] Unabhängig vom Aufbau des Schwingsystems und/oder der Taktgeberanordnung mit Hinblick
auf das Vorliegen eines Impulszählers und/oder eines Frequenzteilers kann die Uhr
folgende vorteilhafte Ausgestaltungen aufweisen.
[0073] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Uhr weist die Taktgeberanordnung eine
elektromechanische Vorrichtung auf. Die Uhr weist dabei ferner ein Zahnradwerk, eine
Antriebsvorrichtung zum Antreiben des Zahnradwerks und eine Uhranzeigevorrichtung
auf. Die Uhranzeigevorrichtung ist mit dem Zahnradwerk verbunden und durch das Zahnradwerk
bewegbar. Hierbei ist die elektromechanische Vorrichtung mittels des durch die elektronische
Nutzsignalerzeugungsvorrichtung erzeugten Nutzsignals bewegbar, wodurch die elektromechanische
Vorrichtung direkt oder mittelbar getaktet in das Zahnradwerk eingreift. Insbesondere
greift die elektromechanische Vorrichtung direkt oder mittelbar in hemmender Weise
in das Zahnradwerk ein, um das Zahnradwerk abwechselnd zum Stillstand zu bringen und
wieder freizugeben. Somit wird die Uhr in ihrer Ganggeschwindigkeit nicht durch eine
schwingende Unruh getaktet, sondern über eine frequenzgesteuerte Vorrichtung (die
elektromechanische Vorrichtung), wobei die Antriebsenergie für das Zahnradwerk durch
eine mechanische Antriebsvorrichtung bereitgestellt wird. Mit anderen Worten wird
die ungenaue, mechanische Unruh durch die zuvor beschriebene Taktgeberanordnung ersetzt.
[0074] Somit werden die Vorteile einer mechanischen Uhr mit Handaufzug oder Selbstaufzug
und einer Quarzuhr in einer Uhr realisiert, indem sie ein Automatikwerk oder ein mechanisches
Werk mit Handaufzug durch die Schwingfrequenz eines lichtbetriebenen Schwingsystems
steuert. Da bei der vorgeschlagenen Uhr keine Unruh vorgesehen ist, werden hier sämtliche
mechanischen Einflüsse, die den Takt der Unruh und damit die Genauigkeit des Zeitflusses
der Uhr beeinflussen, ausgeschaltet. Die Referenzfrequenz, die zum Takten der Uhr
benutzt wird und auf der Frequenz des elektrischen Signals basiert, wird nicht durch
eine Bewegung des Trägers der Uhr beeinflusst. Somit wird eine mechanische Uhr hinsichtlich
des Antreibens des Zahnradwerks ermöglicht, die viel präziser als eine übliche mechanische
Uhr mit Unruh ist.
[0075] Da die elektromechanische Vorrichtung mittels des durch die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
erzeugten Nutzsignals bewegbar ist und das Nutzsignal basierend auf der Frequenz des
elektrischen Signals erzeugbar ist, ist zu verstehen, dass die elektromechanische
Vorrichtung frequenzsteuerbar bzw. frequenzgesteuert ist.
[0076] Nach einer vorteilhaften Variante greift die elektromechanische Vorrichtung mittelbar
in das Zahnradwerk ein. "Mittelbar" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung
insbesondere, dass sich zumindest ein weiteres Bauelement zwischen der elektromechanischen
Vorrichtung und dem Zahnradwerk befindet. Das heißt, dass bei dieser Ausgestaltung
der Uhr die elektromechanische Vorrichtung mittels des oben genannten Nutzsignals
bewegbar ist, wodurch die elektromechanische Vorrichtung mittelbar in das Zahnradwerk
zur Hemmung eingreift.
[0077] Bevorzugt umfasst die Uhr hierzu eine Hemmung. Dabei steht die Hemmung im Eingriff
mit dem Zahnradwerk. Die elektromechanische Vorrichtung treibt dabei die Hemmung an.
Das heißt, dass bei dieser Ausgestaltung der Uhr die elektromechanische Vorrichtung
mittels des durch die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung erzeugten Nutzsignals
bewegbar ist, wodurch die elektromechanische Vorrichtung über die Hemmung in das Zahnradwerk
eingreift. Dabei entspricht mit anderen Worten die Hemmung dem oben genannten zumindest
einen weiteren Bauelement, welches sich zwischen der elektromechanischen Vorrichtung
und dem Zahnradwerk befindet.
[0078] Vorzugsweise umfasst die Hemmung ein Hemmungsrad und ein Hemmstück. Das Hemmstück
dient zur Hemmung des Hemmungsrades. Hierbei ist die elektromechanische Vorrichtung
zum Antrieb des Hemmstücks angeordnet, wobei das Hemmungsrad im Eingriff mit dem Zahnradwerk
steht.
[0079] Insbesondere ist die Hemmung als Ankerhemmung ausgebildet, wobei das Hemmstück als
Anker ausgebildet ist. Das Hemmungsrad kann hierbei auch als Ankerrad bezeichnet werden.
[0080] Nach einer alternativen vorteilhaften Variante der Erfindung kann die elektromechanische
Vorrichtung direkt/unmittelbar in das Zahnradwerk eingreifen. "Direkt" oder "unmittelbar"
bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere, dass sich kein anderes
Bauelement zwischen der elektromechanischen Vorrichtung und dem Zahnradwerk befindet.
Das heißt, dass bei dieser Ausgestaltung der Uhr die elektromechanische Vorrichtung
mittels des oben genannten Nutzsignals bewegbar ist, wodurch die elektromechanische
Vorrichtung getaktet direkt in das Zahnradwerk eingreift.
[0081] Unabhängig davon, ob die elektromechanische Vorrichtung direkt oder indirekt in das
Zahnradwerk eingreift, kann die elektromechanische Vorrichtung gemäß einer vorteilhaften
Ausbildung der Erfindung als Aktor ausgebildet sein. Als Aktor ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung insbesondere eine antriebstechnische Vorrichtung oder Baueinheit bezeichnet,
die ein elektrisches Signal in eine mechanische Bewegung umsetzt.
[0082] Besonders bevorzugt kann der Aktor einen Magnetanker und eine Magnetspule aufweisen.
Hierbei ist die Magnetspule eingerichtet, den Magnetanker mittels des Nutzsignals
zu bewegen.
[0083] Alternativ kann die elektromechanische Vorrichtung vorzugsweise als Schrittmotor
ausgebildet sein. Bei dieser Ausgestaltung der elektromechanischen Vorrichtung ist
es besonders vorteilhaft, wenn die elektromechanische Vorrichtung direkt getaktet
in das Zahnradwerk eingreift.
[0084] Nach einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Uhr umfasst die Uhr ferner
ein Zahnradwerk, eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben des Zahnradwerks und eine
Uhranzeigevorrichtung auf. Die Uhranzeigevorrichtung ist mit dem Zahnradwerk verbunden
und durch das Zahnradwerk bewegbar. Hierbei ist die Antriebsvorrichtung mittels des
Nutzsignals steuerbar. Die Antriebsvorrichtung ist vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildet.
Diese Uhr entspricht insbesondere einer üblichen Quarzuhr mit einem Schrittmotor zum
Antreiben einer mechanischen Uhranzeigevorrichtung, bei der eine Taktgeberanordnung
mit einem als Quarzschwingkristall ausgebildeten Taktgeber durch die zuvor beschriebene
Taktgeberanordnung mit dem lichtbetriebenen Schwingsystem ersetzt wurde.
[0085] Es ist zu verstehen, dass bei den beiden zuvor beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen
der Erfindung die oben erwähnte Uhranzeigevorrichtung eine mechanische Uhranzeigevorrichtung
ist. Die Uhranzeigevorrichtung umfasst vorzugsweise einen Stundenzeiger und/oder einen
Minutenzeiger und/oder einen Sekundenzeiger.
[0086] Das Zahnradwerk umfasst vorzugsweise zumindest ein Stundenrad und/oder ein Minutenrad
und/oder ein Sekundenrad und/oder ein Kleinbodenrad.
[0087] Nach einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Uhr umfasst die Uhr ferner
eine elektronische Uhranzeigevorrichtung. Diese Uhr entspricht insbesondere einer
üblichen elektronischen Quarzuhr, bei der die Taktgeberanordnung mit dem als Quarzschwingkristall
ausgebildeten Taktgeber durch die zuvor beschriebene Taktgeberanordnung mit dem lichtbetriebenen
Schwingsystem ersetzt wurde.
[0088] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es
zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte schematische Ansicht einer Uhr gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 3
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 4
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 5
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 6
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 7
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 8
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 9
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem fünften
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 10
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem sechsten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 11
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem siebten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 12
- beispielhafte Zeitverläufe eines Eingangssignals, eines Ausgangssignals und eines
Taktsignals zur Erläuterung des Funktionsprinzips der Uhr gemäß dem siebten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 13
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem achten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 14
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem neunten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 15
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem zehnten
Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Fig. 16
- eine vereinfachte schematische Ansicht eines Bereichs der Uhr gemäß einem elften Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0089] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 eine Uhr 100 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben.
[0090] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ist die Uhr 100 als Armbanduhr ausgebildet und weist
somit zwei Anschlüsse 14 für ein Armband 16 auf. Es ist allerdings auch möglich, dass
die Uhr 100 eine Wanduhr, eine Standuhr, eine Tischuhr oder eine Uhr von einem anderen
Typ ist.
[0091] Die Uhr 100 umfasst ein Uhrgehäuse 11 und ein daran angeordnetes Uhrglas 15 auf.
Die Uhr 100 weist ferner ein Zifferblatt 12 sowie drei Zeiger 13 für die Anzeige der
Stunden, Minuten und Sekunden auf. Die Zeiger 13 sind Teile einer mechanischen Uhranzeigevorrichtung
102 zum Anzeigen der Uhrzeit.
[0092] Weiterhin umfasst die Uhr 100 eine Taktgeberanordnung 10, ein Zahnradwerk 104 und
eine Antriebsvorrichtung 101 zum Antreiben des Zahnradwerks 104. Das Zahnradwerk 104
ist mit der Uhranzeigevorrichtung 102 verbunden, so dass die Zeiger 13 der Uhranzeigevorrichtung
102 bewegt werden. Insbesondere umfasst das Zahnradwerk 104 zumindest ein Stundenrad,
ein Minutenrad und ein Sekundenrad, die jeweils mit einem der Zeiger 13 verbunden
sind.
[0093] Aus Figur 2 wird ersichtlich, dass die Taktgeberanordnung 10 ein Schwingsystem 1
und eine elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 umfasst.
[0094] Die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 ist eingerichtet, ein Nutzsignal zu erzeugen.
Das Nutzsignal kann von der Uhranzeigevorrichtung 102 benutzt werden, um darauf basierend
die Uhrzeit zu zeigen.
[0095] Das Schwingsystem 1 umfasst eine Lichtwellenleiter-Anordnung 2 mit einem Lichtwellenleiter
20, einen elektrooptischen Wandler 3 und einen optoelektrischen Wandler 4. Weiterhin
umfasst das Schwingsystem 1 einen elektrischen Verstärker 60, einen Frequenzfilter
63 und einen Treiber 65. Der Frequenzfilter 63 ist zwischen dem elektrischen Verstärker
60 und dem Treiber 65 angeordnet.
[0096] Der elektrooptische Wandler 3, der einen Halbleiterlaser oder eine Leuchtdiode umfasst,
ist zum Einspeisen eines getakteten Lichtsignals in die Lichtwellenleiter-Anordnung
1, insbesondere direkt in den Lichtwellenleiter 20, ausgebildet. Das getaktete Lichtsignal
ist in vorteilhafter Weise ein analoges getaktetes Lichtsignal, insbesondere ein sinusförmiges
Lichtsignal.
[0097] Der Lichtwellenleiter 20 kann vorzugsweise eine Monomodefaser umfassen. Bei einer
Monomodefaser tritt im Gegensatz zu Multimodefasern keine Laufzeit- bzw. Modendispersion
auf. Es ist allerdings auch möglich, dass der Lichtwellenleiter eine Multimodefaser
umfasst. Eine Multimodefaser hat den Vorteil, dass sich Licht leichter in den Lichtwellenleiter
20 einkoppeln und aus dem Lichtwellenleiter 20 auskoppeln lässt.
[0098] Der Lichtwellenleiter 20 kann beispielsweise 20 m lang sein. Bei einer solchen Länge
beträgt die Laufzeit des Lichtsignals also ungefähr 100 ns. Dies entspricht einer
Schwingfrequenz von 10 MHz für das Schwingsystem 1. Es können aber auch andere Frequenzen
für das Schwingsystem 1 ausgewählt werden, wie z.B. 8,88 MHz. Dann wäre der Lichtwellenleiter
20 für die Schwingfrequenz von 8,88 MHz entsprechend länger zu wählen.
[0099] Der optoelektrische Wandler 4 ist zum Empfangen des Lichtsignals aus der Lichtwellenleiter-Anordnung
2 bzw. dem Lichtwellenleiter 20 und zum Erzeugen eines elektrischen Signals basierend
auf dem empfangenen Lichtsignal ausgebildet. Insbesondere umfasst der optoelektrische
Wandler 4 eine Fotodiode. Die Fotodiode ist eingerichtet, das getaktete Lichtsignal
in ein Stromsignal umzuwandeln. Das Stromsignal ist analog zum Lichtsignal ein analoges
Stromsignal, insbesondere ein sinusförmiges Stromsignal.
[0100] Der elektrische Verstärker 60, der als Transimpedanzverstärker ausgebildet ist, ist
eingerichtet, das durch den optoelektrischen Wandler 4 erzeugte Stromsignal zu verstärken
und in ein proportionales Spannungssignal umzuwandeln.
[0101] Der Frequenzfilter 63 ist eingerichtet, das Spannungssignal zu filtern. Mit dem Frequenzfilter
63 kann insbesondere erzwungen werden, dass das Schwingsystem auf seiner Schwingfrequenz
schwingt, indem insbesondere unerwünschte Oberwellen aus dem Spannungssignal herausgefiltert
werden.
[0102] Der Treiber 65 ist eingerichtet, basierend auf dem gefilterten Spannungssignal den
elektrooptischen Wandler 3 anzusteuern. Somit ist der elektrooptische Wandler 3 basierend
auf dem umgewandelten und gefilterten elektrischen Signal des optoelektrischen Wandlers
4 ansteuerbar.
[0103] Insbesondere ist ein Modulationseingang des Treibers 65 nicht invertierend. Das heißt,
dass eine Erhöhung der Eingangsspannung eine Erhöhung der Lichtleistung zur Folge
hat. Der Modulationseingang des Treibers 65 kann aber auch invertierend sein. In diesem
Fall kann die Schwingfrequenz von 10 MHz schon mit einer Länge von 10 m für den Lichtwellenleiter
20 erreicht werden.
[0104] Durch die beschriebene Anordnung des elektrischen Verstärkers 60, des Frequenzfilters
63 und des Treibers 65 ist eine elektrische Signalstrecke 6 vom optoelektrischen Wandler
4 zum elektrooptischen Wandler 3 gebildet. Mit anderen Worten sind der elektrische
Verstärker 60, der Frequenzfilter 63 und der Treiber 65 in der elektrischen Signalstrecke
6 angeordnet. Ferner ist eine optische Signalstrecke 5 in der Lichtwellenleiter-Anordnung
2, insbesondere im Lichtwellenleiter 20, vom elektrooptischen Wandler 3 zum optoelektrischen
Wandler 4 gebildet.
[0105] Wenn man Figur 2 betrachtet, stellt man fest, dass das Schwingsystem 1 als Schwingkreis
mit optischer Rückkopplung ausgestaltet ist. Die optische Rückkopplung geschieht dabei
dadurch, dass das Lichtsignal (optisches Ausgangssignal) des elektrooptischen Wandlers
3 über die Lichtwellenleiter-Anordnung 2, insbesondere den Lichtwellenleiter 20, auf
einen Eingang des optoelektrischen Wandlers 4 koppelbar ist.
[0106] Die Taktgeberanordnung 10 weist ferner einen Schmitt-Trigger 64 auf, der ein Analog-Digital-Wandler
ist. Der Schmitt-Trigger 64 ist eingerichtet, das analoge Spannungssignal zwischen
dem Frequenzfilter 63 und dem Treiber 65 in ein Rechtecksignal (Ausgangssignal des
Schmitt-Triggers 64) umzuwandeln. Dabei ist das Rechtecksignal ein digitales Spannungssignal.
Statt des Schmitt-Triggers 64 kann alternativ auch ein anderer Analog-Digital-Wandler
benutzt werden.
[0107] Der Schmitt-Trigger 64 ist mit der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 verbunden.
Das heißt, dass das Ausgangssignal des Schmitt-Triggers 64, nämlich das Rechtecksignal,
als Eingangssignal für die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 dient. Es ist aber
auch möglich, dass kein Analog-Digital-Wandler vorgesehen ist, so dass das elektrische
Signal zwischen Frequenzfilter 63 und dem Treiber 65 als Eingangssignal für die elektronische
Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 dient.
[0108] Die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 ist eingerichtet, das Nutzsignal
basierend auf einer Frequenz des Rechtecksignals, die einer Frequenz des elektrischen
Signals zwischen dem Frequenzfilter 63 und der Treiber 65 entspricht, zu erzeugen.
[0109] Zum Erzeugen des Nutzsignals weist gemäß Figur 2 die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 einen Frequenzteiler 117, einen Impulszähler 119 und einen Komparator 124 auf.
[0110] Der Frequenzteiler 117 ist mit dem Impulszähler 119 verbunden. Dabei ist der Impulszähler
119 signaltechnisch nach dem Frequenzteiler 117 angeordnet. Das heißt, dass ein Ausgangssignal
des Frequenzteilers 117 als Eingangssignal des Impulszählers 119 dient. In einem ersten
Schritt ist die Frequenz des Rechtecksignals zum Erreichen einer Zwischenfrequenz
durch den Frequenzteiler 117 halbierbar, insbesondere mehrfach halbierbar. In einem
zweiten Schritt ist die Zwischenfrequenz mittels des Impulszählers 119 auf eine gewünschte
Frequenz bzw. eine Nutzfrequenz bringbar. Die Nutzfrequenz kann beispielsweise 1 Hz
oder 8 Hz betragen.
[0111] Bei der Schwingfrequenz des Schwingsystems 1 von 10 MHz kann das oben beschriebene
Rechtecksignal vom Frequenzteiler 117 sieben Mal halbiert werden, bis die Zwischenfrequenz
von 78125 Hz erreicht wird. Danach kann man mit Hilfe des Impulszählers 119 die Zwischenfrequenz
auf die Nutzfrequenz von 1 Hz oder auf 8 Hz heruntergezählt werden. Die 7-malige Halbierung
der Schwingfrequenz von 10 MHz zuerst auf 78125 Hz, mit anschließender Impulszählung
spart Strom, gegenüber einer direkten Impulszählung von 10 MHz auf 1 Hz oder 8 Hz.
[0112] Insbesondere ist die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 eingerichtet, das Nutzsignal
zu erzeugen, wenn ein Zählwert eines Ausgangssignals des Frequenzteilers 117 gleich
mit einem vorbestimmten Zählwert ist. Der vorbestimmte Zählwert ist in vorteilhafter
Weise im Komparator 124 gespeichert und ist basierend auf der durch den Frequenzteiler
117 erreichten Zwischenfrequenz eingestellt. Der Vergleich zwischen dem Zählwert des
Ausgangssignals des Frequenzteilers 117 mit dem vorbestimmten Zählwert erfolgt über
den Komparator 124.
[0113] Die Uhr 100 umfasst ferner einen Temperatursensor 126. Mittels des Temperatursensors
126 kann eine Temperatur des Schwingsystems 1 und/oder der Uhr 100, insbesondere in
der Umgebung des Schwingsystems 1, erfasst werden.
[0114] Bei einer Abweichung der erfassten Temperatur von einer vorbestimmten Temperatur,
die größer als eine vorbestimmte Abweichung ist, ist die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 in vorteilhafter Weise zum Erzeugen des Nutzsignals eingerichtet, einen entsprechenden
vorbestimmten Korrekturfaktor zu berücksichtigen. Zu einer jeweiligen Temperaturabweichung
ist in vorteilhafter Weise ein entsprechender vorbestimmter Korrekturfaktor zugeordnet.
Alternativ kann statt Korrekturfaktoren eine vorbestimmte Korrekturformel benutzt
werden. Die Korrekturfaktoren oder die Korrekturformel sind in einem Speicher 125
gespeichert.
[0115] Insbesondere ist dabei die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 eingerichtet,
den vorbestimmten Zählwert mittels des entsprechenden vorbestimmten Korrekturfaktors
oder der vorbestimmten Korrekturformel zu korrigieren.
[0116] Es sei angemerkt, dass der Impulszähler 119, der Komparator 124 und der Speicher
125 in vorteilhafter Weise Teile eines programmierbaren Mikrocontrollers 130 sind.
[0117] Die Taktgeberanordnung 10 weist weiterhin eine Ausgabevorrichtung 118 auf, die mit
der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 verbunden und eingerichtet ist, das durch
die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 erzeugte Nutzsignal auszugeben.
[0118] Wie schon oben beschrieben, wird das Nutzsignal von der Uhranzeigevorrichtung 102
benutzt, um die Uhrzeit anzuzeigen. Somit wird ersichtlich, dass bei der Uhr 100 die
Takterzeugung auf der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht (Lichtgeschwindigkeit)
im Lichtwellenleiter 20 beruht. Somit ist die Uhr 100 möglichst präzise.
[0119] Zum Antreiben des Zahnradwerks 104 umfasst die Antriebsvorrichtung 101 in vorteilhafter
Weise eine Antriebsfeder.
[0120] Figur 3 ist zu entnehmen, dass zum Aufziehen bzw. Spannen der Antriebsfeder in der
Uhr 100 eine Aufzugvorrichtung 121 vorgesehen ist. Die Uhr 100 ist insbesondere als
Uhr mit Selbstaufzug ausgebildet. Dabei ist die Aufzugvorrichtung eine automatische
Aufzugvorrichtung, die insbesondere als Schwunggewicht ausgebildet ist, so dass die
Antriebsfeder durch das Schwunggewicht aufgrund der Bewegung der Hand des Trägers
der Uhr 100 automatisch aufgezogen wird. Bei gespannter Antriebsfeder liefert diese
die benötigte Energie, um das Zahnradwerk 104 anzutreiben. Es ist allerdings auch
möglich, dass die Uhr 100 als Uhr mit Handaufzug ausgebildet sein. Dabei ist die Aufzugvorrichtung
121 manuell bzw. mit der Hand betätigbar.
[0121] Ferner weist die Taktgeberanordnung 10 eine elektromechanische Vorrichtung 106 auf.
Die elektromechanische Vorrichtung 106 ist insbesondere als Aktor ausgebildet, der
gemäß Figur 4 einen Magnetkern (Magnetanker) 107 und eine Magnetspule 108 umfasst.
Hierbei wirkt die Magnetspule 108 mit dem Magnetkern 107 zusammen. Insbesondere ist
die Magnetspule 108 eingerichtet, den Magnetkern 107 zu bewegen, wenn diese bestromt
wird.
[0122] Die elektromechanische Vorrichtung 106 ist mittels des durch die elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 erzeugten Nutzsignals bzw. des durch die Ausgabevorrichtung 118 ausgegebenen Nutzsignals
bewegbar. Dadurch greift die elektromechanische Vorrichtung 106, insbesondere der
Magnetkern 107, getaktet in das Zahnradwerk 104 ein.
[0123] Wie aus Figur 3 ferner ersichtlich ist, weist die Uhr 100 außerdem eine Hemmung 105
auf, die zwischen der Taktgeberanordnung 10, insbesondere der elektromechanischen
Vorrichtung 106, und dem Zahnradwerk 104 angeordnet ist. Somit greift die elektromechanische
Vorrichtung 106, insbesondere der Magnetkern 107, mittelbar über die Hemmung 105 in
das Zahnradwerk 104 ein. Die Hemmung 105 ist mittels der elektromechanischen Vorrichtung
106 antreibbar.
[0124] Insbesondere greift die elektromechanische Vorrichtung 106 indirekt in hemmender
Weise in das Zahnradwerk 104 ein, um das Zahnradwerk 104 abwechselnd zum Stillstand
zu bringen und wieder freizugeben.
[0125] Figuren 3 und 4 ist zu entnehmen, dass die Hemmung 105 ein Hemmungsrad 109 und ein
Hemmstück 110 umfasst und insbesondere als Ankerhemmung ausgebildet ist. Dabei steht
das Hemmungsrad 109 im Eingriff mit dem Zahnradwerk 104, wobei der Magnetkern 107
durch seine Bewegung in Eingriff mit dem Hemmstück 110 bringbar ist. Insbesondere
ist das Hemmstück 110 mittels des Magnetkerns 107 antreibbar.
[0126] Insbesondere baut die Magnetspule 108 im Rhythmus des Nutzsignals ein Magnetfeld
auf und ab, wodurch der Magnetkern 107 auch im Rhythmus des Nutzsignals hin und her
bewegt wird. Der sich bewegende Magnetkern 107 greift dann in das Hemmstück 110 ein.
[0127] Somit ersetzt die Taktgeberanordnung 10 eine übliche Unruh einer mechanischen Uhr.
[0128] Zur Stromversorgung des Schwingsystems 1, der elektronischen Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 und der elektromechanischen Vorrichtung 106 ist die Uhr 100 mit einer Stromversorgungsvorrichtung
103 ausgestattet, die als Akku ausgebildet ist. Der Akku kann durch eine Energy-Harvesting-Vorrichtung
120 aufgeladen werden.
[0129] Die Energy-Harvesting-Vorrichtung 120 kann vorzugsweise mindestens einen Thermogenerator
und/oder mindestens eine Solarzelle umfassen. Der Thermogenerator kann insbesondere
ein Peltier-Element aufweisen.
[0130] Zum Beispiel kann das Zifferblatt 12 der Uhr 100 als Solarzelle ausgebildet sein.
Es ist auch möglich, dass eine Solarzelle unter dem Zifferblatt 12 angeordnet ist.
Dabei muss das Zifferblatt 12 an der Stelle der Anordnung der Solarzelle entweder
semi-transparent ausgebildet sein oder eine Ausnehmung aufweisen. Wenn bei der Uhr
100 ein Thermogenerator vorgesehen ist, kann dieser vorzugsweise am Gehäuseboden der
Uhr 100 angebracht sein. Somit kann dieser aus einer Differenz der Hauttemperatur
des Trägers der Uhr 100 zur Temperatur der Umgebung der Uhr (und damit zur Temperatur
der restlichen Uhr) Strom gewinnen. Es ist auch möglich, dass die mindestens eine
Solarzelle und/oder der mindestens eine Thermogenerator im Armband 16 der Uhr 100
eingebaut ist/sind.
[0131] Im normalen Betrieb der Uhr 100, bei dem die Antriebsfeder die benötigte Energie
zum Antreiben des Zahnradwerks 104 liefert, wird zunächst das Schwingsystem 1 zum
Schwingen gebracht.
[0132] Basierend auf der Frequenz des elektrischen Signals zwischen dem optoelektrischen
Wandler 4 und dem elektrooptischen Wandler 3 erzeugt die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 mittels des Frequenzteilers 117 und des Impulszählers ein Nutzsignal mit einer
Nutzfrequenz.
[0133] Das Nutzsignal in dem gewünschten Rhythmus wird dann an die elektromechanische Vorrichtung
106 ausgegeben. Dadurch kann die elektromechanische Vorrichtung 106 die Hemmung 105
kontrollieren, indem die elektromechanische Vorrichtung 106 zum Zeitpunkt der Nutzsignalausgabe
das Hemmstück 110 bewegt. Durch die frequenzgesteuerte Kontrolle der Hemmung (basierend
auf der Frequenz des elektrischen Signals) kann das Zahnradwerk 104 getaktet werden.
[0134] In der Uhr 100 ist weiterhin eine Ladezustandmessvorrichtung 122 vorgesehen, die
eingerichtet ist, einen Ladezustand des Akkus zu messen. Ferner weist die Uhr 100
eine Steuereinheit 123 auf, die vorzugsweise eingerichtet ist, die elektronische Taktgeberanordnung
10 zu steuern.
[0135] Bei abgelaufener Spannung der Antriebsfeder (Antriebsvorrichtung 101) kann die elektromechanische
Vorrichtung 106 eingerichtet sein, sich derart zu bewegen, dass die elektromechanische
Vorrichtung 106, insbesondere der Magnetkern 107, das Zahnradwerk 104 antreibt. Somit
kann sichergestellt werden, dass die Uhr 100 weiterläuft, auch wenn die Antriebsfeder
die benötigte mechanische Energie nicht mehr liefern kann. Das kann beispielsweise
der Fall sein, wenn die Uhr 100 für einige Zeit, z.B. während der Nacht, nicht benutzt
wird, wodurch die Antriebsfeder nicht durch die automatische Aufzugvorrichtung 121
gespannt werden kann. Dazu kann bei der Uhr 100 vorzugsweise eine Vorrichtung zum
Entkoppeln der Antriebsvorrichtung 101, d.h. der Antriebsfeder, vom Zahnradwerk 104
und der Hemmung 109 vorgesehen sein. Somit kann durch die Abkopplung der Antriebsfeder
verhindert werden, dass die elektromechanische Vorrichtung 106 auch die Antriebsfeder
bewegt, wenn die Hemmung 109 von der elektromechanischen Vorrichtung 106 betrieben
wird.
[0136] Wenn der durch die Ladezustandmessvorrichtung 122 gemessene Ladezustand des Akkus
kleiner als ein vorbestimmter Ladezustandswert ist, ist die Steuervorrichtung 123
eingerichtet, die Stromversorgung der elektromechanischen Vorrichtung 106 zu unterbrechen.
Somit kann eine komplette Entladung des Akkus vermieden werden. Mit anderen Worten
wird die Stromversorgung der elektromechanischen Vorrichtung 106 ab einem bestimmten
mindest-Energieniveau im Akku unterbrochen, bis die Antriebsfeder wieder durch die
Bewegung der Uhr 100 gespannt wird. Ansonsten würde sich der Akku vollständig leeren
und könnte somit bei Wieder-Inbetriebnahme der Uhr 100 die elektromechanische Vorrichtung
106 nicht mehr sofort betreiben bzw. den Schwingvorgang im Schwingsystem 1 nicht in
Gang setzen.
[0137] Durch die vorliegende Erfindung wird eine Uhr 100 bereitgestellt, die präziser als
eine mechanische Uhr ist und gleichzeitig wie eine Automatikuhr angetrieben wird.
Mit anderen Worten ist die Uhr 100 eine Hybriduhr, bei der die Steuerung der Taktung
mittels eines lichtbetriebenen Schwingsystems und das Antreiben des Zahnradwerks durch
eine Antriebsfeder stattfindet. Aufgrund des Akkus, der die mit Strom funktionierenden
Komponenten der Uhr 100 entsprechend versorgt und durch die Energy-Harvesting-Vorrichtung
120 aufladbar ist, weist die Uhr 100 ferner eine hohe Gangreserve auf.
[0138] Figuren 5 und 6 beziehen sich auf eine Uhr 100 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0139] Die Uhr 100 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von der Uhr
100 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die elektromechanische Vorrichtung
106 bei der Uhr 100 gemäß dem zweiten Ausführungsbespiel direkt getaktet in das Zahnradwerk
104 eingreift. Mit anderen Worten ist bei der Uhr 100 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
keine Hemmung vorgesehen. Das heißt, dass die Taktgeberanordnung 10 hier die Kombination
aus einer üblichen Unruh und einer üblichen Hemmung einer üblichen mechanischen Uhr
ersetzt.
[0140] Insbesondere greift die elektromechanische Vorrichtung 106 direkt in hemmender Weise
in das Zahnradwerk 104 ein, um das Zahnradwerk 104 abwechselnd zum Stillstand zu bringen
und wieder freizugeben.
[0141] Die elektromechanische Vorrichtung 106 ist auch bei der Uhr 100 gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel als Aktor ausgebildet, der einen Magnetkern 107 und eine Magnetspule
108 umfasst.
[0142] Somit greift dabei der Magnetkern 107 direkt getaktet in das Zahnradwerk 104 ein.
[0143] Es ist allerdings auch möglich, dass die elektromechanische Vorrichtung 106 als Schrittmotor
ausgebildet ist, der direkt getaktet in das Zahnradwerk 104 eingreift.
[0144] Bis auf die beschriebenen Besonderheiten der Uhr 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
entspricht deren Funktionsweise grundsätzlich derjenigen der Uhr 100 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel. Dabei kontrolliert die elektromechanische Vorrichtung 106 allerdings
keine Hemmung, sondern direkt das Zahnradwerk 104, welches somit getaktet wird.
[0145] Figur 7 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0146] Die Uhr 100 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von derjenigen
gemäß dem ersten oder dem zweiten Ausführungsbeispiel durch den Aufbau des Schwingsystems
1.
[0147] Das Schwingsystem 1 umfasst hier im Gegensatz zum Schwingsystem 1 der Uhr 100 gemäß
den vorherigen Ausführungsbeispielen keinen Frequenzfilter und keinen Schmitt-Trigger,
sondern einen Trigger 61 und ein Monoflop 62. Der Trigger 61 ist in Richtung des elektrischen
Signals in der elektrischen Signalstrecke 6 nach dem elektrischen Verstärker 60 angeordnet.
[0148] Der Trigger 61 ist dabei eingerichtet, das Monoflop 62 mittels des elektrischen Signals
vom optoelektrischen Wandler 4, insbesondere mittels des verstärkten elektrischen
Signals nach dem elektrischen Verstärker 60, anzusteuern. Das Monoflop 62 ist dadurch
eingerichtet, einen Ausgangspuls zum Ansteuern des elektrooptischen Wandlers 3 zu
erzeugen.
[0149] Der elektrooptische Wandler 3 ist ausgebildet, einen Lichtpuls in die Lichtwellenleiter-Anordnung
2, insbesondere direkt in den Lichtwellenleiter 20, einzuspeisen. Der optoelektrische
Wandler 4, ist ausgebildet, den Lichtimpuls zu empfangen und diesen in einen Stromimpuls
umzuwandeln.
[0150] Zum Betreiben der Uhr 100 wird zunächst vom elektrooptischen Wandler 3 ein Lichtimpuls
durch den Lichtwellenleiter 20 geschickt. Aufgrund der Länge des Lichtwellenleiters
20 benötigt der Lichtimpuls, der in Richtung vom elektrooptischen Wandler 3 zum optoelektrischen
Wandler 4 reist, eine bestimmte Zeitdauer, bis er am optoelektrischen Wandler 4 ankommt.
Mit anderen Worten ist diese Zeitdauer durch die Länge des Lichtwellenleiters 20 vorgegeben.
Vom optoelektrischen Wandler 4 wird der Lichtimpuls in einen Stromimpuls umgewandelt
und an den elektrischen Verstärker 60 weitergeschickt. Der elektrische Verstärker
60 verstärkt den Stromimpuls und wandelt ihn in einen Spannungsimpuls um. Über den
Trigger61 steuert dieser Spannungsimpuls das Monoflop 62 an, das einen kurzen Impuls
mit genau definierter Dauer erzeugt (ca. 1 ns oder weniger). Mit diesem Impuls wird
der Treiber 65 des elektrooptischen Wandlers 3 angesteuert, sodass der elektrooptische
Wandler 3 wieder einen Lichtpuls aussendet. Somit ist der Kreislauf geschlossen.
[0151] Dabei hat der elektrooptische Wandler 3 einen "Duty-cycle" von 1% oder weniger und
braucht dadurch sehr wenig Energie.
[0152] Dieser Vorgang wiederholt sich pro Sekunde eine gewisse Anzahl von Malen. Die Anzahl
der Wiederholungen pro Sekunde wird durch die Länge des Lichtwellenleiters 20 bestimmt.
Bei einer Länge von ca. 20 m wiederholt sich der Vorgang pro Sekunde 10 Millionen
Mal. Somit entsteht eine Schwingfrequenz des Schwingsystems 1 von 10 MHz, welche als
Frequenz des elektrischen Signals (Pulsfolge) zwischen dem Monoflop 62 und dem Treiber
65 abgegriffen wird.
[0153] Basierend auf der Frequenz des elektrischen Signals zwischen dem Monoflop 62 und
dem Treiber 65 erzeugt die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 das Nutzsignal, durch
welches die Uhr 100 auf dieselbe Weise wie die Uhr 100 gemäß dem ersten oder zweiten
Ausführungsbeispiel getaktet wird.
[0154] Figur 8 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0155] Der Aufbau des Schwingsystems 1 der Uhr 100 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
der Erfindung entspricht dem Aufbau des Schwingsystem 1 der Uhr 100 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel (s. Figur 2).
[0156] Jedoch wird bei der Uhr 100 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel ein anderes Verfahren
zur Temperaturkompensation mit Hinblick auf das Erzeugen des Nutzsignals verwendet.
[0157] Parallel zu dem Schwingsystem 1 wird in der Taktgeberanordnung 10 ein Kristalloszillator
127 mit einer vorbestimmten Kristalloszillator-Schwingfrequenz aufgebaut. Der Kristalloszillator
kann in vorteilhafter Weise einen Quarzkristall oder einen Turmalinkristall aufweisen.
[0158] Zum Erreichen der vorbestimmten Kristalloszillator-Frequenz wird eine entsprechende
Schliffform und Abmessung des Kristalls derart gewählt, dass die vorbestimmte Kristalloszillator-Frequenz,
z. B. 10 MHz, erhalten wird.
[0159] Ferner ist in der Taktgeberanordnung 10 ein Mischer 128 vorgesehen. Der Mischer 128
ist mit dem Kristalloszillator 127 und der elektrischen Signalstrecke 6 verbunden
und eingerichtet, ein elektrisches Signal des Kristalloszillators 127 mit einem aus
dem Schwingsystem 1 abgegriffenen elektrischen Signal zwischen dem optoelektrischen
Wandler 4 und dem elektrooptischen Wandler 3, insbesondere zwischen dem Frequenzfilter
63 und dem Treiber 65, zu überlagern.
[0160] Durch die Überlagerung der beiden elektrischen Signale entsteht ein elektrisches
Sinussignal, dessen Frequenz einer Differenz zwischen der Frequenz des aus dem Schwingsystem
1 abgegriffenen elektrischen Signals und dem elektrischen Signal des Kristalloszillators
127 entspricht.
[0161] Sind die beiden Frequenzen exakt gleich, dann entsteht ein Schwebungssignal mit der
Frequenz 0, also ein Gleichspannungssignal. Im Fall ungleicher Frequenzen entsteht
ein Wechselspannungssignal mit der Differenzfrequenz.
[0162] Verändert sich mit der Temperatur einerseits die Länge des Lichtwellenleiters 20
sowie die Lichtgeschwindigkeit und andererseits ggfs. auch die Kristalloszillator-Frequenz
des Kristalloszillators, falls diese temperatursensitiv ist, ergibt sich eine Schwebungsfrequenz,
die von der Temperatur anhängig ist.
[0163] Durch eine geeignete Wahl der beiden Ausgangsfrequenzen lässt sich erreichen, dass
diese Schwebungsfrequenz im zu erwartenden Betriebstemperatur-Bereich der Uhr nie
ganz Null wird und in eindeutiger Weise von der Temperatur abhängt.
[0164] Diese Schwebungsfrequenz kann gemessen werden. Insbesondere werden die Abhängigkeiten
der Schwingfrequenz des Schwingsystems 1 und der Schwebungsfrequenz von der Temperatur
einmal gemessen. Damit kann berechnet und in einer Korrekturtabelle oder Korrekturfunktion
hinterlegt werden, wie der vorbestimmte Zählwert, mit dem ein Zählwert des Impulszählers
119 im Komparator 124 verglichen wird, korrigiert werden muss, damit die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 unabhängig von der Temperatur des Schwingsystems 1 und/oder der Uhr 100 in der
Umgebung des Schwingsystems 1 ein Nutzsignal mit der richtigen Dauer liefert.
[0165] Mit anderen Worten ist die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 dazu ausgebildet,
die Frequenz des aus dem Schwingsystem abgegriffenen elektrischen Signals mit der
Kristalloszillator-Schwingfrequenz zu vergleichen, um einen Ist-Vergleichswert zu
erzeugen. Basierend auf der Frequenz des elektrischen Signals und dem Ist-Vergleichswert
kann die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 das Nutzsignal erzeugen.
[0166] Insbesondere können mehrere temperaturabhängige Speicher-Vergleichswerte und zugehörige
Korrekturwerte im Speicher 125 gespeichert sein. Die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 kann dazu ausgebildet sein, den Ist-Vergleichswert einem Speicher-Vergleichswert
zuzuordnen und basierend auf der Frequenz des elektrischen Signals und dem Korrekturwert
das Nutzsignal zu erzeugen.
[0167] Figur 9 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0168] Die Uhr 100 gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von derjenigen
gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel dadurch, dass bei der Uhr gemäß dem fünften
Ausführungsbeispiel zwischen dem elektrischen Verstärker und dem Treiber 65 anstelle
des Triggers 61 und des Monoflops 62 ein Inverter (Inverterschaltung) 66 angeordnet
ist. Somit ist die elektrische Signalstrecke 6 ausgebildet, das elektrische Signal
zwischen dem optoelektrischen Wandler 4 und dem elektrooptischen Wandler 3 zu invertieren.
[0169] Der Inverter 66 ist dabei in vorteilhafter Weise ausgebildet, den elektrooptischen
Wandler 3 über den Treiber 65 abwechselnd einzuschalten und auszuschalten.
[0170] Um denselben Effekt zu erzielen, kann ein Ausgang des elektrischen Verstärkers 60,
der wie schon erwähnt insbesondere als ein Transimpedanzverstärker ausgebildet ist,
ein invertierender Ausgang sein. Durch den invertierenden Ausgang erfolgt die Invertierung
des elektrischen Signals zwischen dem optoelektrischen Wandler 4 und dem elektrooptischen
Wandler 3 und somit auch das abwechselnde Ein- und Ausschalten des elektrooptischen
Wandlers 3. Es ist alternativ auch möglich, dass ein Eingang des Treibers 65 als invertierender
Eingang ausgebildet ist. Sowohl im Falle eines invertierenden Ausgangs des elektrischen
Verstärkers 60 als auch eines invertierenden Eingangs des Treibers 65 kann der Inverter
66 entfallen.
[0171] Während des Betriebs der Uhr 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel speist der elektrooptische
Wandler 3 ein Lichtsignal in den Lichtwellenleiter 20 ein. Das Lichtsignal durchläuft
den Lichtwellenleiter 20 und braucht dafür eine gewisse Dauer. Bei einer Strecke von
beispielsweise ca. 10 m benötigt das Licht z.B. ca. eine 20-Millionstel Sekunde. Wenn
das Lichtsignal am Ende des Lichtwellenleiters ankommt, trifft es auf den optoelektrischen
Wandler 4. Dieser notiert die Ankunft des Lichtsignals und wandelt dieses in ein Stromsignal.
Der elektrische Verstärker 60 verstärkt das Stromsignal und wandelt dieses in ein
Spannungssignal um, welches an den Inverter 66 geschickt wird.
[0172] Bei Ankunft dieses Spannungssignals setzt der Inverter 66 sein Ausgangssignal auf
Null und schaltet damit über den Treiber 65 den elektrooptischen Wandler 3 aus. Nach
der für den Lichtwellenleiter 20 typischen Laufzeit (bei z.B. 10 m in etwa eine 20-Millionstel
Sekunde, wie schon erwähnt) ist das noch im Lichtwellenleiter 20 befindliche Lichtsignal
komplett bei dem optoelektrischen Wandler 4 angekommen. Dann erhält dieser kein Lichtsignal
mehr, worauf das Eingangssignal und somit auch das Ausgangssignal des elektrischen
Verstärkers auf Null abfällt.
[0173] Dadurch setzt der Inverter 66 sein Ausgangssignal wieder hoch und schaltet damit
über den Treiber 65 den elektrooptischen Wandler 3 ein. Dieser sendet ein erneutes
Lichtsignal in den Lichtwellenleiter 20. Das Lichtsignal kommt nach der für den Lichtwellenleiter
20 typischen Laufzeit am optoelektrischen Wandler 4 an und erzeugt ein als Spannungssignal
ausgebildetes Ausgangssignal am elektrischen Verstärker 60. Beim Einsetzen dieses
Spannungssignals setzt der Inverter 66 wieder sein Ausgangssignal auf Null und schaltet
den elektrooptischen Wandler 3 aus.
[0174] Dieser Zyklus wiederholt sich regelmäßig, wobei am Ausgang des elektrischen Verstärkers
60 ein Rechtecksignal entsteht, dessen Periodendauer der doppelten für den Lichtwellenleiter
20 typischen Laufzeit entspricht. Bei einer Länge des Lichtwellenleiters 20 von ca.
10 m ergibt sich dadurch eine Frequenz des Rechtecksignals von 10 MHz. Dieses Rechtecksignal
ist die Zeitbasis für die Uhr 100.
[0175] Dieses Rechtecksignal geht in die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 zum Erzeugen
des Nutzsignals ein.
[0176] Die Uhr 100 gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel weist den Vorteil auf, dass das
Schwingsystem 1 ein digitaler Oszillator ist, der ein Rechtecksignal erzeugt. Die
Signalverarbeitung ist digital und das entstehende Rechtecksignal kann ohne weitere
Konditionierung direkt verarbeitet werden.
[0177] Dadurch, dass pro Schwingungszyklus nicht mehr nur ein Signal vom optoelektrischen
Wandler 4 zum elektrooptischen Wandler 3, sondern zwei Signale (ein Signal für das
Einschalten des elektrooptischen Wandlers 3 und ein Signal zum Ausschalten des elektrooptischen
Wandlers 3) geschickt werden, kann die Länge des Lichtwellenleiters 20 bei derselben
Frequenz des Schwingsystems 1 halbiert werden. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn
die Uhr 100 als Armbanduhr ausgebildet ist, da somit Platz im Uhrgehäuse 11 gespart
oder das Uhrgehäuse und somit auch die Uhr 100 kleiner gebaut werden kann.
[0178] Umgekehrt kann bei Beibehaltung einer gewünschten Länge des Lichtwellenleiters 20
die Schwingfrequenz des Schwingsystems 1 bei der Uhr 100 gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel
halbiert werden. Wenn beispielsweise der Lichtwellenleiter 20 20 m lang ist, entspricht
hier die Schwingfrequenz des Schwingsystems 1 der Hälfte der Schwingfrequenz bei selber
Länge des Lichtwellenleiters 20 der Uhr 100 gemäß einem der vorherigen Ausführungsbeispiele.
Da mit steigender Frequenz für einige elektronische Funktionen der Stromverbrauch
nicht linear ansteigt, sondern im Quadrat, kann aufgrund dessen der Stromverbrauch
für die Elektronik der Uhr 100 gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel sehr viel geringer
sein.
[0179] Figur 10 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0180] Das Schwingsystem 1 der Uhr 100 gemäß dem sechsten Ausführungsbeispiel entspricht
grundsätzlich dem Schwingsystem 1 der Uhr 100 gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass die zwischen dem Inverter 66 und dem Treiber
65 eine Daten-Einheit 67 angeordnet ist, die einen Modulator 67 zum Modulieren des
Eingangssignals des elektrooptischen Wandlers 3 basierend auf einem Datensatz umfasst.
[0181] Die Uhr 100 umfasst in vorteilhafter Weise eine Speichereinheit 133 zum Speichern
eines Datensatzes, eine Eingabeeinheit 134 zum Eingeben eines Datensatzes, eine Ausleseeinheit
131 zum Auslesen des Datensatzes aus dem modulierten Ausgangssignal des optoelektrischen
Wandlers 4 und eine Ausgabeeinheit 132 zum Ausgeben einer Information basierend auf
dem ausgelesenen Datensatz. Insbesondere sind die Speichereinheit 133 und die Eingabeeinheit
134 Teile des Mikrocontrollers 130.
[0182] Die Information kann beispielsweise ein Licht und/oder einen Ton und/oder ein elektrisches
Datensignal umfassen, welches vorzugweise über WLAN oder Bluetooth ausgegeben werden
kann. Die Ausgabeeinheit 132 ist dann entsprechend eingerichtet bzw. ausgebildet,
eine solche Information auszugeben. In Figur 10 ist die Ausgabeeinheit 132 als Leuchtdiode
gezeichnet.
[0183] Der Datensatz kann in vorteilhafter Weise einen persönlichen Vorsatz, wie der Vorsatz
das Rauchen aufzugeben, oder einen Namen einer geliebten Person, ein persönliches
Ziel oder Ideal, aber auch eine religiöse Botschaft wie ein Mantra, umfassen.
[0184] Der Datensatz kann vorteilhafterweise lichtmäßig kodiert werden und mit der Lichtgeschwindigkeit
im Schwingsystem 1 kreisen.
[0185] Eine Codierung ist durch eine Modulation der Amplitude (Spannung) der Rechteckschwingung
möglich. Diese Modulation kann mittels des Modulators 68 über den Treiber 65 des elektrooptischen
Wandlers 3 erfolgen. Der Treiber 65 kann den elektrooptischen Wandler 3 beispielsweise
auf volle oder auf halbe Intensität stellen.
[0186] Auf diese Weise wird die Amplitude des durch den Lichtwellenleiter durchlaufenden
Lichtsignals moduliert. Bei passender Einstellung des elektrischen Verstärkers 60
hat dies keinen Einfluss auf die sich einstellende Schwingfrequenz des Schwingsystems
1. Die Genauigkeit der Zeitbasis wird dadurch nicht beeinflusst. Diese unterschiedliche
Amplitude kann z. B. durch eine Leuchtdiode am Treiber 65 angezeigt werden, die dann
unterschiedlich hell leuchtet.
[0187] Mit anderen Worten ist eine Uhr 100 mit einem Rechtecksignal durch abwechselndes
An- und Ausschalten des elektrooptischen Wandlers 3 bereitgestellt. Beim Rechtecksignal
weist jede Schwingungsperiode die gleiche Dauer auf, bei der aber die Amplitude der
Schwingung selbst, also die Intensität des Lichtsignals, variiert.
[0188] So kann z.B. ein Morsealphabet mit unterschiedlich langen Signalpulsen als Codierung
benutzt werden. Hier ist der Code für "S" ein dreimal wiederholtes kurzes Signal und
der Code für "O" ein dreimal wiederholtes langes Signal. "SOS" wäre dann also: kurz
- kurz - kurz - lang - lang - lang - kurz - kurz - kurz. Um diesen Code dem Schwingsystem
1 mit einer Zeitbasis von beispielsweise 10 MHz, entsprechend einer Periodendauer
vom 100 ns, aufzupfropfen, kann die Intensität der einzelnen Lichtimpulse so gestaltet
werden, dass zwei Millionen Lichtpulse (entsprechend 200 ms Zeitdauer) mit voller
Intensität einem Dit entsprechen und dass zwei Millionen Lichtpulse (entsprechend
200 ms Zeitdauer) mit halber Intensität einer Pause entsprechen (Morse-Zeitbasis).
Dies entspricht einem Morsecode mit sechs Worten pro Minute gemäß PARIS-Standard.
Morse-Lichtpulse mit dieser Geschwindigkeit sind auch für Ungeübte leicht zu erkennen
und zu identifizieren.
[0189] Wird ein Dit mit einer "1" und eine Pause mit einer "0" bezeichnet, so entspricht
dem Wort "SOS" diese Morse-Pulsfolge entsprechen:
1010100011101110111000101010000000
[0190] Die Länge dieses Worts (einschließlich Pausen) ist 34 Dits, die gesamte Zeitdauer
34 Dits * 0,2 s = 6,8 s.
[0191] Die Morse-Zeitbasis kann einer geeigneten Binärstelle des Impulszählers 119 oder
Frequenzteilers 117 entnommen oder vom Mikrocontroller 130 vorgegeben werden. Die
zu übermittelnde Botschaft (Datensatz) in der Speichereinheit 133 des Mikrocontrollers
130 als Morse-Pulsfolge hinterlegt. Alternativ kann diese in einem binären Schieberegister
des Mikrocontrollers 130 hinterlegt sein.
[0192] Der Morsecode ist in der Speichereinheit 133 hinterlegt und wird mit einer geeigneten
Auslesegeschwindigkeit an einen Digitalausgang des Mikrocontrollers 130 gelegt. Die
Pause entspricht einer Null, das Dit der vollen Ausgangsspannung der Mikrocontrollers
130. Dieses Ausgangssignal wird am Modulationseingang des Treibers 65 mit dem vom
Inverter 66 kommenden Signal überlagert.
[0193] Die Überlagerung erfolgt dergestalt, dass ohne Mikrocontroller-Signal (Pause) bei
einem vom Inverter 66 kommenden Spannungssignal der elektrooptische Wandler 3 auf
halbe Intensität gestellt wird. Kommt ein Mikrocontroller-Signal (Dit), dann erhöht
sich bei einem vom Inverter 66 kommenden Spannungssignal das Signal am Modulationseingang
des Treibers 65 so, dass der elektrooptische Wandler 3 auf volle Intensität gestellt
wird. Durch eine entsprechende logische Verschaltung kann erreicht werden, dass das
Signal am Modulationseingang des Treibers 65 dann Null ist, wenn zwar vom Mikrocontroller
130, aber nicht vom Inverter 66 ein Spannungssignal kommt.
[0194] Die Modulation der Lichtwelle kann am Ausgang des elektrischen Verstärkers 60 mit
der Ausleseeinheit 131, die insbesondere als Spitzenwertdetektor ausgebildet ist,
ausgelesen werden. Ein Schwellwert des Spitzenwertdetektors wird so gesetzt, dass
der Spitzenwertdetektor nur während eines optischen Dit-Pulszuges ein Ausgangssignal
liefert, mit dem dann die Ausgabeeinheit 132 angesteuert wird.
[0195] Figur 11 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0196] In Figur 11 sind das Schwingsystem 1 und die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116
der Taktgeberanordnung 10 gezeigt. Die Nutzsignalerzeugungsvorrichtung 116 kann in
vorteilhafter Weise wie eine der Nutzsignalerzeugungsvorrichtungen 116 der zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiele ausgebildet sein. Das Schwingsystem 1 kann dabei direkt oder
indirekt mit der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung verbunden sein.
[0197] Das Schwingsystem 1 umfasst analog zu den Schwingsystemen 1 der Uhren 100 gemäß den
vorherigen Ausführungsbeispielen eine Lichtwellenleiter-Anordnung 2, die einen Lichtwellenleiter
20 aufweist, einen elektrooptischen Wandler 3, der ausgebildet zum Einspeisen eines
getakteten Lichtsignals in die Lichtwellenleiter-Anordnung 2 ist, und einen das Lichtsignal
aus dem Lichtwellenleiter 20 empfangenden optoelektrischen Wandler 4, ausgebildet
zum Erzeugen eines elektrischen Signals basierend auf dem empfangenen Lichtsignal.
[0198] Insbesondere ist der elektrooptische Wandler 3 zur einmaligen oder in bestimmten
Zeitabschnitten wiederholten Einspeisung eines Eingangssignals 300, das an dessen
elektrischem Eingang anliegt.
[0199] Hier ist die Lichtwellenleiter-Anordnung 2 als endlose Schleife (geschlossene optische
Schleife) ausgebildet. Die Taktgeberanordnung 10 umfasst ferner einen optischen Splitter
51 zum Auskoppeln des Lichtsignals aus der endlosen Schleife in den optoelektrischen
Wandler 4 und einen optischen Koppler 53 zum Einkoppeln des Lichtsignals aus dem elektrooptischen
Wandler in die endlose Schleife.
[0200] Ferner ist ein optischer Verstärker 55 in der als endlose Schleife ausgebildeten
Lichtwellenleiter-Anordnung 2 angeordnet. Insbesondere ist der optische Verstärker
55 zwischen dem optischen Koppler 53 und dem optischen Splitter 51 angeordnet.
[0201] Der Ausgang des Lichtwellenleiters 20 ist mit einem ersten Eingang des optischen
Kopplers 51 verbunden. Der Ausgang des optischen Kopplers 53 ist mit dem Eingang des
Verstärkers 55 verbunden. Der Ausgang des optischen Verstärkers 55 ist mit dem Eingang
des optischen Splitters 51 verbunden, dessen erster Ausgang mit dem Eingang des Lichtwellenleiters
20 verbunden ist. Der optische Ausgang des elektrooptischen Wandlers 3 ist mit einem
zweiten Eingang des optischen Kopplers 53 verbunden. Ein zweiter Ausgang des optischen
Splitters 51 ist mit einem Eingang des optoelektrischen Wandlers verbunden. Am Ausgang
des optoelektrischen Wandlers 4 steht das elektrische Signal als Ausgangssignal 400
zur Verfügung. Aus diesem elektrischen Signal lässt sich mittels der Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
116 auf die schon mit Bezug auf die Uhren 100 gemäß den vorherigen Ausführungsbeispielen
beschriebene Weise ein Nutzsignal erzeugen.
[0202] Nach der Laufzeit des Lichtsignals durch den Lichtwellenleiter 20 erreicht das Lichtsignal
dessen Ausgang und damit auch wieder den Eingang des Lichtwellenleiters 20. Die Laufzeit
td,LWL durch den Lichtwellenleiter 20 hängt von dessen Länge
lLWL und der Lichtgeschwindigkeit
cLWL im Lichtwellenleiter 20 wie folgt ab:

[0203] Bei einer Länge
lLWL = 20m des Lichtwellenleiters 20 und einer ungefähren Lichtgeschwindigkeit im Lichtwellenleiter
von 200 000 000 m / s beträgt die ungefähre Laufzeit
td,LWL ≈ 100ns. Das Lichtsignal erscheint somit alle 100 ns am Ausgang und kann dort mit
dem optischen Splitter 51 abgegriffen und zum Erzeugen des Nutzsignals benutzt werden.
[0204] Figur 12 demonstriert die Funktion der Taktsignalerzeugung anhand eines Signal-ZeitDiagramms
600. Das Diagramm 600 zeigt den Verlauf des Eingangssignals 300, des Ausgangssignals
400 und des Nutzsignals 500 in Abhängigkeit von der Zeit 700.
[0205] Das Eingangssignal 300 wird zum Zeitpunkt
t = 0 eingespeist. Das Eingangssignal in Figur 12 ist eine Bitfolge. In der Bitfolge
lässt sich eine beliebige Information speichern, die für jede Taktsignalerzeugung
auf Kundenwunsch personalisierbar ist. In welcher Form und nach welchem Verfahren
das Signal codiert und / oder moduliert wird ist für die Funktion der Takterzeugung
irrelevant.
[0206] Nach Durchlaufen des Lichtwellenleiters 20 erscheint das Ausgangssignal 400 nach
der Zeit t =
td,LWL am Ausgang des Lichtwellenleiters 20 und somit auch wieder an dessen Eingang. Dadurch
erscheint die Bitfolge zu jedem Zeitpunkt
t =
n ·
td,LWL mit

wieder am Ausgang des Lichtwellenleiters 20. Aus dem Ausgangssignal 400 lässt sich
in einfacher Weise das dargestellte Taktsignal 500 erzeugen.
[0207] Figur 13 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem achten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0208] Das Schwingsystem 1 bei der Uhr 100 gemäß dem achten Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von demjenigen der Uhr 100 gemäß dem siebten Ausführungsbeispiel durch folgenden
Aufbau.
[0209] Die Lichtwellenleiter-Anordnung 2 hier ist in einen ersten Abschnitt 21 zwischen
dem optischen Koppler 53 und dem optischen Splitter 51 und in einen zweiten Abschnitt
22 zwischen dem optischen Splitter 51 und dem optischen Koppler 53 unterteilt, wobei
eine Verzögerung des Lichtsignals im zweiten Abschnitt 22 einer Verzögerung des parallelen
Signals vom optischen Splitter 51 zum optischen Koppler 53 entspricht.
[0210] Dabei wird das Ausgangssignal des Lichtwellenleiters 20 mittels des Splitters 51,
der im Weiteren als erster Splitter 51 bezeichnet wird, aufgeteilt. Der erste Ausgang
des ersten Splitters 51 ist mit dem Eingang des optischen Verstärkers 55 verbunden.
Der Ausgang des optischen Verstärkers 55 ist mit einem ersten Eingang des Kopplers
53, der im Folgenden als erster optischer Koppler 53 bezeichnet wird, verbunden. Der
Ausgang des ersten optischen Kopplers 53 ist mit dem Eingang des Lichtwellenleiters
20 verbunden. Der zweite Ausgang des ersten Splitters 51 ist mit einem ersten Eingang
eines zweiten optischen Kopplers 54 verbunden. Dessen Ausgang ist an den Eingang einer
Verzögerungsleitung 56 angeschlossen. Über den Ausgang der Verzögerungsleitung 56
gelangt das Signal auf den Eingang eines zweiten optischen Splitters 52. Der erste
Ausgang des zweiten optischen Splitters 52 ist mit einem zweiten Eingang des ersten
optischen Kopplers 53 verbunden.
[0211] Der optische Ausgang des elektrooptischen Wandlers 3 ist mit einem zweiten Eingang
des zweiten optischen Kopplers 54 verbunden. Ein zweiter Ausgang des zweiten optischen
Splitters 54 ist mit einem Eingang des optoelektrischen Wandlers 4 verbunden. Am Ausgang
des optoelektrischen Wandlers 4 steht das elektrische Signals als Ausgangssignal 400
zur Verfügung.
[0212] Aus diesem Ausgangssignal lässt sich mittels einer elektronischen Schaltung auf bekannte
Weise ein beliebiges Taktsignal erzeugen. Die optische Signalverzögerung durch den
zweiten optischen Koppler K2, die Verzögerungsleitung VL und den zweiten optischen
Splitter S2 muss der Signalverzögerung des optischen Verstärkers OV entsprechen.
[0213] Durch die beiden parallelen optischen Signalwege 51-54-56-52-53 und 51-55-53 ist
es möglich, einen kontinuierlichen Signalfluss in der endlosen Schleife über den Lichtwellenleiter
20 auch dann aufrecht zu erhalten, wenn der optische Verstärker 55 für eine kurze
Zeit deaktiviert wird. Damit ergibt sich die Möglichkeit, den optischen Verstärker
55 nur dann zu aktivieren, wenn die optische Signalleistung aufgrund der Dämpfung
in der endlosen Schleife unter einen definierbaren Minimalwert abfällt. Durch das
zyklische Ein- und Ausschalten des optischen Verstärkers 55 lässt sich der Leistungsverbrauch
der Takterzeugung bedarfsgerecht optimieren.
[0214] Figur 14 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem neunten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0215] Bei dieser Ausführungsform der Uhr 100 wird anstelle eines optischen Verstärkers
55 ein elektrischer Verstärker 60 eingesetzt. Das optische Ausgangssignal des Lichtwellenleiters
20 wird mittels des optischen Splitters 51 in zwei optische Signalanteile aufgespalten.
[0216] Über einen ersten Ausgang des optischen Splitters 51 sowie über eine Verzögerungsleitung
56 wird der erste optische Signalanteil zu einem ersten Eingang eines optischen Kopplers
53 geleitet. Der Ausgang des optischen Kopplers 53 ist mit dem Eingang des Lichtwellenleiters
20 verbunden. Über einen zweiten Ausgang des optischen Splitters 51 wird der zweite
optische Signalanteil mittels des optoelektrischen Wandlers 4 in ein elektrisches
Signal umgewandelt. Dieses Signal wird mit einem elektrischen Verstärker 60 verstärkt
und nach Wandlung in ein optisches Signal mittels des elektrooptischen Wandlers 3
an einen zweiten Eingang des optischen Kopplers 53 geleitet. Hierbei ist der elektrooptische
Wandler 3 durch das verstärkte und umgewandelte elektrische Signal des optoelektrischen
Wandlers 4 ansteuerbar.
[0217] Bei dieser Nutzsignalerzeugung wird das Eingangssignal 300 zwischen dem optoelektrischen
Wandler 4 und dem elektrischen Verstärker 60 eingespeist. Das Ausgangssignal 400 wird
zwischen dem elektrischen Verstärker 60 und dem elektrooptischen Wandler 3 abgegriffen.
[0218] Die gesamte elektrische und optische Signalverzögerung durch den optoelektrischen
Wandler 4, den elektrischen Verstärker 60 und den elektrooptischen Wandler 3 entspricht
dabei der optischen Signalverzögerung über die optische Verzögerungsleitung 56.
[0219] Figur 15 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem zehnten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0220] Anstelle der optischen Verzögerungsleitung 56 in der Uhr 100 von Figur 14 kommt hier
ein zweiter Lichtwellenleiter 57 zum Einsatz. Die optische Signalverzögerung des zweiten
Lichtwellenleiters 57 entspricht der gesamten elektrischen und optischen Signalverzögerung
durch den optoelektrischen Wandler 4, den elektrischen Verstärker 60 und den elektrooptischen
Wandler 3.
[0221] Figur 16 bezieht sich auf eine Uhr 100 gemäß einem elften Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0222] Als Unterschied zum in Fig. 15 dargestellten Schwingsystem 1 kommt hier zwischen
dem Ausgang des elektrischen Verstärkers 60 und dem Eingang des elektrooptischen Wandlers
3 eine Schaltung 58 zur Daten- und Taktrückgewinnung zum Einsatz. Derartige Schaltungen,
die auch als Retimer bezeichnet werden, dienen der Regeneration der durch Dispersion
und Dämpfung veränderten Form des elektrischen bzw. des optischen Signals.
[0223] Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender
Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den
Fig. 1 bis 16 Bezug genommen.
Bezugszeichenliste
[0224]
- 1
- Schwingsystem
- 2
- Lichtwellenleiter-Anordnung
- 3
- elektrooptischer Wandler
- 4
- optoelektrischer Wandler
- 5
- optische Signalstrecke
- 6
- elektrische Signalstrecke
- 10
- Taktgeberanordnung
- 11
- Uhrgehäuse
- 12
- Zifferblatt
- 13
- Zeiger
- 14
- Anschluss
- 15
- Uhrglas
- 16
- Armband
- 20
- Lichtwellenleiter
- 21
- erster Abschnitt
- 22
- zweiter Abschnitt
- 51
- optischer Splitter (erster optischer Splitter)
- 52
- optischer Splitter (zweiter optischer Splitter)
- 53
- optischer Koppler (erster optischer Koppler)
- 54
- optischer Koppler (zweiter optischer Koppler)
- 55
- optischer Verstärker
- 56
- Verzögerungsleitung
- 57
- zweiter Lichtwellenleiter
- 58
- Schaltung
- 60
- elektrischer Verstärker
- 61
- Trigger
- 62
- Monoflop
- 63
- Frequenzfilter
- 64
- Schmitt-Trigger
- 65
- Treiber
- 66
- Inverter
- 67
- Daten-Einheit
- 68
- Modulator
- 100
- Uhr
- 101
- Antriebsvorrichtung
- 102
- Uhranzeigevorrichtung
- 103
- Stromversorgungsvorrichtung
- 104
- Zahnradwerk
- 105
- Hemmung
- 106
- elektromechanische Vorrichtung
- 107
- Magnetkern
- 108
- Magnetspule
- 109
- Hemmungsrad
- 110
- Hemmstück
- 115
- Oszillatorschaltung
- 116
- elektronische Nutzsignalerzeugungsvorrichtung
- 117
- Frequenzteiler
- 118
- Ausgabevorrichtung
- 119
- Impulszähler
- 120
- Energy-Harvesting-Vorrichtung
- 121
- Aufzugvorrichtung
- 122
- Ladezustandmessvorrichtung
- 123
- Steuereinheit
- 124
- Komparator
- 125
- Speicher
- 126
- Temperatursensor
- 127
- Kristalloszillattor
- 128
- Mischer
- 130
- Mikrocontroller
- 131
- Ausleseeinheit
- 132
- Ausgabeeinheit
- 133
- Speichereinheit
- 134
- Eingabeeinheit
- 300
- Eingangssignal
- 400
- Ausgangssignal
- 500
- Nutzsignal
- 600
- Signal-Zeit-Diagramm 500
- 700
- Zeit