[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Formgebungssystem mit wenigstens einem Formteil.
[0002] Formgebungssysteme finden unter anderem Anwendung im Bauwesen, insbesondere bei der
Herstellung von Betonfertigteilen. So ist bekannt, dass beispielsweise Frischbeton
zur Herstellung eines Fundamentes in eine verlorene Schalung gegossen und in dieser
ausgehärtet werden kann. Derartige Schalungen können nicht wiederverwendet werden,
da sie mit dem ausgehärteten Fundament im Bauwerk verbleiben. Dies hat den Vorteil,
dass man die Schalhaut nicht mehr entfernen und reinigen muss und man Kosten für einen
Rücktransport spart. Allerdings sind auch solche verlorene Schalungen mit einem nicht
unbeträchtlichen Herstellungsaufwand verbunden.
[0003] Eine spezielle Schalung für die Herstellung von Fundamenten ist in der Druckschrift
DE 32 15 579 A1 aufgezeigt. Diese Schalung besteht aus plattenförmigen, steckbaren Teilen. Daraus
ergibt sich der Vorteil, dass diese Teile einfach zu transportieren sind und vor Ort
zusammengesteckt werden können. Auch diese Schalung ist nicht wiederverwendbar und
weist nur eine bedingte Stabilität auf.
[0004] Aus der Druckschrift
US 2006/0016150 A1 ist ein Formkörper bekannt, der aus Wabenpappe ausgebildete Wände aufweist. Mit der
Wabenpappe lässt sich keine zweiachsige Krümmung der Formkörperinnenwand herstellen.
Entsprechend ist die Wabenpappe an ihrer dem herzustellenden Betonteil zugewandten
Innenseite eben ausgebildet.
[0005] Die Druckschrift
EP 2 128 357 A1 schlägt eine faltbare Tragstruktur unter Verwendung von Wabenpappe vor. Hier werden
einseitig auf die Öffnungen der Wabenpappe Verschlusselemente mittels Einstecklaschen
aufgesetzt, auf die wiederum eine Formgebungsfläche aufgebracht wird. Zwar lassen
sich hiermit variablere Formen fertigen, allerdings ist der Arbeits- und Zeitaufwand
zur Herstellung einer solchen Tragstruktur immens.
[0006] Die Druckschrift
DE 198 23 610 A1 schlägt einen rechnergesteuert einstellbaren Schaltisch vor. Der Schaltisch besitzt
eine flexible, in zwei Richtungen verkrümmbare Schalhaut in der Größe der zu bauenden
Elemente mit einer Unterkonstruktion in Form eines Gitterrostes, das durch Verstellmittel
rechnergesteuert in die gewünschte Oberflächengeometrie verformt wird. Bei dieser
Schalung ist die Einstellbarkeit der Krümmung des Gitterrostes schon durch das Gitterrost
selbst stark beschränkt. Außerdem ist nicht erläutert, wie die Verstellelemente konkret
ausgebildet sind.
[0007] Die Druckschrift
EP 1 629 951 A2 beschreibt ein Schachtunterteil aus Beton mit einem eingeformten Gerinne, das unter
Verwendung verschiebbarer Gleitstifte aus Stahl in Verbindung darauf aufgesetzten
Gummiköpfen und einer darauf aufliegenden elastischen Abdeckung geformt ist. Auch
dieses Schalungssystem ist aufwändig und teuer.
[0008] Betonteile können auch als Fertigteile direkt in einer Produktionsstätte in einer
Schalung hergestellt werden. Dadurch lassen sich die Betonteile mit hoher Genauigkeit
und Reproduzierbarkeit herstellen. Diese Vorgehensweise ist jedoch mit einem hohen
Transportaufwand und entsprechenden Kosten verbunden.
[0009] Des Weiteren werden zur Herstellung von Betonteilen Schalungen eingesetzt, die zumindest
teilweise wiederverwendbar sind. In der entsprechenden Schalung wird zum Beispiel
Frischbeton eingeschalt und nach dessen Aushärtung das fertige Betonteil aus der Schalung
herausgeschalt.
[0010] Aufgrund der häufig an der Innenseite solcher Schalungen festhaftenden Fertigteile
kommt es während des benötigten Ausschalungsprozesses häufig zur teilweisen oder sogar
zur vollständigen Zerstörung der Schalung sowie zu Schäden am Betonteil.
[0011] Zur Verzierung von Sichtbeton, wie zum Beispiel an Decken und Säulen von Bauwerken,
werden ebenfalls Schalungen verwendet. In der Druckschrift
DE 1684 231 wird hierfür mittels einer Schalung zum Beispiel eine Holzmaserung mittels Prägung
auf das Fertigteil übertragen. Der entscheidende Nachteil hierbei ist, dass für jede
neue Maserung eine neue Schalung mit entsprechender Prägung hergestellt werden muss.
[0012] Zur Herstellung von Betonbauteilen mit gekrümmten Oberflächen kann eine flexible
Schalhaut in Form einer zugeschnittenen Membranhaut verwendet werden. Der Nachteil
dieser Schalungsmethode besteht jedoch darin, dass sich beim Einbringen des Betons
die Schalhaut häufig verformt. Nach der Aushärtung des Fertigteils weist somit das
Fertigteil die Form der deformierten Schalung auf.
[0013] Betonfertigteile mit einer hohen Präzision und großer Formenvielfalt können zudem
durch das Ausfräsen von Schalungssystemen, die aus Vollmaterial, wie zum Beispiel
aus Polystyrol, bestehen, realisiert werden. Die Nachteile dieser Methode liegen in
einem hohen Arbeitsaufwand sowie in einer großen Menge an Materialrückständen, welche
durch das Fräsen entstehen.
[0014] Zur Herstellung von Betonfertigteilen können weiterhin Schalungssysteme aus Sand
und/oder Wachs eingesetzt werden. Nach dem Ausfräsen eines stark verdichteten Sandbettes
beziehungsweise eines Wachsbettes können die Materialrückstände wiederverwendet werden.
Für eine neue Schalungsform muss jedoch die Sand- und/oder Wachsschalung vollständig
zerkleinert bzw. eingeschmolzen werden, was einen zusätzlichen Aufwand darstellt.
[0015] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Formgebungssystem zur Verfügung
zu stellen, welches preiswert in der Realisierung, zumindest teilweise wiederverwendbar
und formbeständig ist und eine große Vielfalt von Formgebungen ermöglicht.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Formgebungssystem mit wenigstens einem
Formteil gelöst, wobei das Formteil ein Formgebungsteil, das mehrere einzelne Pappformelemente
aufweist, wobei Oberkanten und/oder Oberseiten der Pappformelemente zusammen eine
Kontur ausbilden, die Pappformelemente ineinander gesteckt sindund zwischen den Pappformelementen
Durchgangsöffnungen gebildet sind, und wenigstens eine auf dem Formgebungsteil angeordnete
und sich an die Kontur anlegende Formmatte aufweist.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Formgebungssystem wird eine Oberflächenkontur des auszubildenden
Bauteils durch die Kontur des Formgebungsteils vordefiniert. Die auf das Formgebungsteil
aufgebrachte Formmatte verbindet die Oberkanten bzw. Oberseiten der Pappformelemente
des Formgebungsteils zu einer geschlossenen Fläche, die einer Negativkontur des jeweils
auszubildenden Bauteils entspricht. Das heißt, durch das Formgebungsteil wird die
auszubildende Positivkontur eines mit dem erfindungsgemäßen Formgebungssystem hergestellten
Bauteils vorbestimmt.
[0018] Erfindungsgemäß ist das Formgebungsteil aus mehreren einzelnen Pappformelementen
ausgebildet. Dabei bilden die Oberkanten und/oder Oberseiten der Pappformelemente
die Kontur des Formgebungsteils aus.
[0019] Trotz dessen Ausbildung aus den Pappformelementen lässt sich das Formgebungsteil
für beliebig viele Schalungsvorgänge verwenden, da es durch die Formmatte vor Feuchtigkeit
aus dem Beton geschützt ist.
[0020] Trotz dessen, dass das Formgebungsteil aus Pappe besteht, ist es hochstabil. Die
Pappformelemente können nämlich mit einer solchen Form ausgebildet werden, dass sie
miteinander eine hochgradig mechanisch stabile Anordnung bilden. Um dies zu erreichen,
sind die Pappformelemente bei der vorliegenden Erfindung jeweils ineinander gesteckt.
[0021] Dadurch dass für die Ausbildung des Formgebungsteils Pappformelemente, also Formelemente
aus Pappe, verwendet werden, ergibt sich eine hohe Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten
für die Oberflächenkontur des Formteils. Pappe lässt sich nämlich einfach abschneiden
und/oder stanzen und sich somit in eine gewünschte Form bringen. Die Oberflächenkontur
des Formteils kann dadurch beispielsweise vollständig oder teilweise eben, konvex
oder konkav, stufen-, wellen-, trapez- und/oder kegelförmig, also auf vielfältige
Art und Weise ausgebildet sein.
[0022] Entsprechend können die Oberseiten und/oder Oberkanten der Pappformelemente auf einfache
Weise so gestaltet werden, dass die beim fertigen Formgebungsteil die Oberseite des
Formgebungsteils bildenden Oberseiten und/oder Oberkanten der Pappformelemente zusammen
die Kontur des Formgebungsteils ausbilden. Die Kontur des Formgebungsteils ergibt
sich aus der durch die Oberseiten und/oder die Oberkanten der Pappformelemente aufgespannte
Ebene. Dabei ist diese Ebene entsprechend der jeweiligen Höhe der Pappformelemente
eben, gekrümmt oder anderweitig strukturiert.
[0023] Pappe besitzt ferner den Vorteil, dass dieses Material nicht nur preiswert ist, sondern
auch ein geringes Gewicht besitzt. Die Elemente des Formgebungsteils können daher
leicht zu einer Baustelle verbracht und dort ohne aufwändige Transporttechnik angewendet
werden.
[0024] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Formgebungssystems besteht darin, dass
das Formgebungsteil aus einzelnen Elementen, den Pappformelementen, direkt vor Ort
zusammengesetzt werden kann. Es muss also keine sperrige Gesamtkonstruktion zur Baustelle
verbracht werden. Stattdessen können die einzelnen, vorzugsweise vorgefertigten Pappformelemente
platzsparend und effektiv zur Baustelle transportiert werden und dort geeignet zusammengebaut
werden.
[0025] Die Pappformelemente zur Ausbildung des Formgebungsteils werden so ineinander gesteckt,
dass sie eine Gitterstruktur ausbilden, bei der zwischen den Pappformelementen Hohlräume
bestehen. Dadurch weisen die zusammengesteckten Pappformelemente im Vergleich zu kompakten
Schalungen ein deutlich geringeres Gewicht auf.
[0026] Vorzugsweise werden die einzelnen Pappformelemente so miteinander verbunden, dass
die zwischen den Pappformelemente bestehenden Abstände ähnlich groß ausgebildet sind,
sodass sich beim nachfolgenden Aufbringen der Formmatte auf die Oberseiten und/oder
Oberkanten der Pappformelemente die Formmatte gleichmäßig auf diese auflegt und insbesondere
beim späteren Aufbringen einer Betonmasse auf die Formmatte nicht vereinzelt zu sehr
in die Freiräume zwischen den Pappformelementen einsinkt.
[0027] Bei der vorliegenden Erfindung bilden die Oberseiten und/oder Oberkanten der Pappformelemente
eine Oberfläche, die die Kontur des Formgebungsteils darstellt, auf die die Formmatte
aufgelegt werden kann.
[0028] Um eine gekrümmte oder stufige Kontur des Formgebungsteils ausbilden zu können, weisen
die Pappformelemente zumindest teilweise unterschiedliche Höhen und/oder Oberkantenformen
auf. Dabei kann bei einzelnen oder allen der Pappformelemente deren Höhe und/oder
Oberkantenform über ihre Länge variieren und/oder die Höhe und/oder Oberkantenform
der Pappformelemente von Pappformelement zu Pappformelement variieren. Es ist auch
möglich, dass wenigstens zwei der Pappformelemente die gleiche Höhe oder ein gleiches
Höhenprofil aufweisen. Die Höhe der einzelnen Pappformelemente kann zum Beispiel durch
Abschneiden eines unteren Bereiches des jeweiligen Pappformelementes verringert werden.
[0029] Die Pappformelemente sind vorzugsweise aus Vollpappe ausgebildet, können jedoch auch
aus Wellpappe ausgebildet sein. Dabei können die Pappformelemente jeweils aus einer
oder mehreren Papplagen ausgebildet sein.
[0030] Auf dem Formgebungsteil liegt die wenigstens eine Formmatte. Bei der vorliegenden
Erfindung bildet also das Formgebungsteil mit der wenigstens einen darauf aufgelegten
Formmatte das Formteil. Bevorzugt wird eine einzige Formmatte auf das Formgebungsteil
aufgelegt, es kann jedoch auch in bestimmten Ausführungsformen der Erfindung, wie
bei komplizierten Formen, sinnvoll sein, mehrere Formmatten auf das Formgebungsteil
aufzubringen. Die jeweilige Formmatte schmiegt sich weitgehend an die Kontur des Formgebungsteils
an, wobei jedoch sich unter der Formmatte befindende Kanten, Ecken oder Spitzen der
Kontur durch die Formmatte eher abgerundet werden oder verlaufen, sodass der Verlauf
der Formmatte zwar durch die Kontur bestimmt ist, aber nicht exakt der Kontur entsprechen
muss und insbesondere bei einer Kanten, Ecken oder Spitzen aufweisenden Kontur des
Formgebungsteils auch nicht entspricht.
[0031] Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Formgebungssystems wird auf die Formmatte
ein aushärtbares Material, wie beispielsweise Beton, aufgebracht, welches nach der
Aushärtung und der Ausschalung als Fertigteil vorliegt. Die auf der Formmatte gebildete
Oberfläche des Fertigteils weist dann eine Positivkontur auf, die sich aus der Oberflächenkontur
des Formteils ergibt.
[0032] Die wenigstens eine Formmatte besteht vorzugsweise aus einem stabilen, feuchtigkeitsundurchlässigen
Material, sodass die Pappformelemente bei der Herstellung von Fertigteilen durch die
aufliegende Formmatte geschützt sind.
[0033] Die jeweilige Formmatte kann, je nach Anwendungsfall, unterschiedliche Dicken aufweisen.
Weist die Formmatte eine geringe Dicke auf, passt sie sich besonders gut an die durch
das Formgebungsteil vorgegebene Kontur an. Zum Beispiel kann sich dadurch die Formmatte
besser an Ecken und/oder Kanten anlegen. Die Mattendicke muss jedoch so gewählt werden,
dass die Formmatte eine ausreichende Stabilität für den Herstellungsprozess eines
Fertigteils aufweist, also beispielsweise beim Aufbringen der feuchten, schweren Betonmasse
nicht reißt.
[0034] Besonders günstig ist es, wenn die Pappformelemente eine hydrophobierende Beschichtung
aufweisen. Diese führt zu einer erhöhten mechanischen Belastbarkeit des aus den Pappformelementen
ausgebildeten Formgebungsteils.
[0035] In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Pappformelemente
plattenförmig ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Pappformelemente zum Beispiel
für deren Lagerung oder deren Transport gut übereinander geschichtet oder gestapelt
werden können.
[0036] In die jeweiligen plattenförmigen Pappformelemente können beispielsweise einfach
Schlitze oder Spalte eingebracht sein, um sie dadurch mit geringem Arbeitsaufwand
zusammenstecken zu können. Dadurch kann man das Formgebungsteil beispielsweise als
ein durch die ineinander gesteckten, plattenförmigen Pappformelemente errichtetes
Gitter ausbilden.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht das Formgebungsteil auf
einem Träger, der mit einem Hubsystem gekoppelt ist. Der Träger kann beispielsweise
platten-, rahmen- oder gitterförmig ausgebildet sein. Der Träger hält das aus den
Pappformelementen ausgebildete Formgebungsteil. Es kann einfach auf den Träger gestellt
werden. Der Träger kann beispielsweise aus Metall, wie beispielsweise aus Aluminium,
oder aus Kunststoff, wie beispielsweise aus Polycarbonat, oder aus einem Verbundmaterial
ausgebildet sein.
[0038] Dadurch dass der Träger mit dem Hubsystem gekoppelt ist, ist er und damit auch das
Formgebungsteil in seiner Höhe verstellbar. So kann das auf dem Träger platzierte
Formgebungsteil mittels des Hubsystems beispielsweise nach oben bewegt werden, um
in dieser Position die Formmatte leicht auf die Oberfläche der Pappformelemente auflegen
und fixieren zu können. Danach kann das Formgebungsteil mit Hilfe des Hubsystems wieder
nach unten bewegt werden, um eine Formmasse, wie beispielsweise eine Betonmasse, leicht
auf die Formmatte aufbringen zu können.
[0039] Eine vorteilhafte Funktionalität bei gleichzeitig guter Stabilität des Hubsystems
wird erreicht, wenn das Hubsystem vier Hubsäulen aufweist, die jeweils in Eckbereichen
des Trägers angeordnet sind. Der Hub des Hubsystems bewegt sich vorzugsweise in einem
Bereich von 300 bis 800 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 600 mm. Eine
Zustellungsgeschwindigkeit des Hubsystems in einem Bereich von 4 bis 12 mm/s, vorzugsweise
von 8 mm/s, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Vorzugsweise weist das Hubsystem
eine Druckbelastbarkeit von wenigstens 3 kN, vorzugsweise von wenigstens 4,5 kN, auf.
Vorteilhaft ist auch, wenn das Hubsystem eine Synchronsteuerung besitzt. Zur Vermeidung
einer Beschädigung des Antriebes des Hubsystems können horizontale Ausgleichsplatten
zwischen den Hubsäulen und dem Träger angebracht sein.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Träger als
Trägergitter ausgebildet, wobei unter dem Träger ein positionsfester Sockel angeordnet
ist und durch Durchgangsöffnungen des Formgebungsteils und des Trägergitters durchgeführte
Pappquader auf dem Sockel platziert sind. Das Trägergitter kann beispielsweise aus
gekreuzten schmalen Stäben oder Leisten, die fest miteinander verbunden sind, bestehen.
Die dadurch ausgebildete Gitterstruktur weist Gitteröffnungen auf, die vorzugsweise
quadratisch sind. Dadurch können die Pappquader durch diese als Durchgangsöffnungen
dienenden Gitteröffnungen geführt werden. Die Pappquader stehen auf dem Sockel, welcher
nicht mit dem Hubsystem gekoppelt, also nicht nach oben und unten verfahrbar ist.
[0041] Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil, dass der gitterförmige Träger durch das
Hubsystem entlang der Pappquader abgesenkt werden kann, wodurch die Pappquader durch
die Gitteröffnungen des Trägergitters aus diesem oben herausragen und mit ihren Oberkanten
und/oder Oberseiten eine zunächst oberhalb des Trägergitters liegende, vorzugsweise
ebene Auflagefläche bilden. Auf diese Auflagefläche kann die Formmatte leicht aufgelegt
werden.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Sockel aus einer Platte
mit an das Trägergitter angepassten gitterförmig angeordneten Haltenuten. In die Haltenuten
können vorteilhaft die Pappquader gestellt werden, sodass deren Position definiert
ist und sie sicher aufrecht auf dem Sockel stehen bleiben können. Die Pappquader stehen
dabei aufrecht auf dem Sockel, in den Haltenuten. Die Haltenuten sind vorzugsweise
in eine Oberfläche des Sockels eingebrachte längliche Vertiefungen. Die Haltenuten
können verschiedene Querschnitte aufweisen, sie sollen jedoch so angeordnet sein,
dass der Träger mit seiner Gitterstruktur über den Haltenuten positioniert ist. Die
vorzugsweise innen hohlen Pappquader können dadurch, mit ihren Öffnungen nach unten,
in die Haltenuten gesteckt werden und stehen stabil auf dem Sockel. Die Ausbildung
der Haltenuten in der Oberfläche der Platte kann beispielsweise durch Stanzen oder
Fräsen erfolgen. Die Platte kann beispielsweise aus Metall, aus Keramik oder aus Kunststoff,
vorzugsweise aus einer Multiplex-Platte, ausgebildet sein.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Pappquader jeweils aus
einer einzigen Papplage gefaltet. Die jeweiligen flächigen Papplagen können somit
übereinander geschichtet oder gestapelt und damit platzsparend zur Baustelle gebracht
werden und dann einfach vor Ort, ähnlich wie ein Verpackungskarton, zu den jeweiligen
Pappquadern gefaltet werden. Die Pappquader sind vorzugsweise aus Vollpappe ausgebildet,
können jedoch auch aus Wellpappe ausgebildet sein.
[0044] In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist auf der jeweiligen
Formmatte ein Rahmen angeordnet. Der Rahmen verläuft vorzugsweise an einem Außenrand
der Formmatte, steht aber auf dieser auf. Der Rahmen muss stoffschlüssig auf der Formmatte
aufliegen oder mit der Formmatte lückenlos verbunden sein, damit die Formmatte während
des Aushärtungsprozesses des Bauteils nicht verrutschen kann.
[0045] Der Rahmen kann beispielsweise aus mehreren Rahmenelementen, die formschlüssig miteinander
verbunden sind, bestehen. Vorteilhaft ist, wenn der Rahmen eine hohe Steifigkeit aufweist.
Durch diese Steifigkeit kann der Rahmen dem Druck der feuchten Betonmassen standhalten.
Der Rahmen kann beispielsweise aus Metall, Kunststoff, Holz oder einem Verbundmaterial,
ausgebildet sein. Das Material soll jedoch so gewählt werden, dass das ausgehärtete
Bauteil vom Rahmen leicht, ohne erkennbare Rückstandsspuren gelöst werden kann. Der
Rahmen kann beispielsweise aus Polyurethan mit einer Shore A Härte in einem Bereich
von 40 bis 70, vorzugsweise von 65, ausgebildet sein. Der Rahmen kann beispielsweise
eine Breite in einem Bereich von 20 bis 40 mm und eine Höhe in einem Bereich von 20
bis 40 mm aufweisen.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Rahmen aus vier Leisten
ausgebildet, wobei mindestens zwei der Leisten jeweils mindestens einseitig eine Aufnahme
aufweisen, in der eine jeweils daran angrenzende Leiste der vier Leisten aufgenommen
ist. Die jeweilige Aufnahme kann als Durchführung oder als seitliche Aussparung in
der jeweiligen Leiste ausgebildet sein. Durch die jeweilige Aufnahme ein Verschieben
der Leisten relativ zueinander möglich, wodurch dem Rahmen eine optimale Form verliehen
werden kann. In dieser Position der Leisten relativ zueinander können diese dann aneinander,
beispielsweise mittels Schrauben, fixiert werden.
[0047] Der Rahmen ist vorzugsweise stoffschlüssig, beispielsweise mit doppelseitigem Klebeband
oder Silikon, auf der wenigstens einen Formmatte befestigt.
[0048] In einer besonders praktikablen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist wenigstens
eine der wenigstens einen Formmatte aus in Leinenbindung verbundenen Bändern ausgebildet.
Hierdurch ergibt sich eine ausreichende Flexibilität der Formmatte bei gleichzeitig
hoher mechanischer Belastbarkeit.
[0049] In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die wenigstens
eine Formmatte aus zwei Polyurethanmatten und einer dazwischen liegenden Silikonmatte
ausgebildet.
[0050] Damit schon beim Gießen des Formteils diesem eine dekorative und/oder funktionelle
Oberfläche verliehen werden kann, hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn
die wenigstens eine Formmatte wenigstens einseitig eine strukturierte Oberfläche aufweist.
[0051] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, deren Aufbau, Funktion und
Vorteile werden im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert, wobei
- Figur 1
- schematisch einen Teil einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Formgebungssystems
in einer ersten Sockelhöhe in einer perspektivischen Ansicht zeigt;
- Figur 2
- schematisch den Teil des Formgebungssystem aus Figur 1 mit auf einen Sockel aufgestellten
Pappquadern in einer anderen Sockelhöhe in einer anderen perspektivischen Ansicht
zeigt;
- Figur 3
- schematisch eine mögliche Ausbildung einer bei dem erfindungsgemäßen Formgebungssystem
einsetzbaren Formmatte in einer Draufsicht zeigt;
- Figur 4
- schematisch einen als Trägergitter ausgebildeten Träger einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Formgebungssystems mit durch das Trägergitter führenden Pappquadern
in einer perspektivischen Draufsicht zeigt;
- Figur 5
- schematisch eine Ausbildung eines Sockels zur Aufnahme von Pappquadern einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Formgebungssystems in einer perspektivischen Draufsicht zeigt;
- Figur 6
- schematisch einen Teil eines Hubsystems mit darauf angeordnetem Sockel einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Formgebungssystems in einer perspektivischen Ansicht von unten
zeigt;
- Figur 7
- schematisch eine mögliche Ausbildung eines Zuschnitts zur Ausbildung eines bei einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formgebungssystems einsetzbaren Pappformquaders
in einer Draufsicht zeigt;
- Figur 8
- schematisch einen aus dem Zuschnitt von Figur 6 ausgebildeten Pappquaders in einer
perspektivischen Ansicht zeigt;
- Figur 9
- schematisch eine perspektivische Draufsicht auf einen Sockel mit darauf auf gesetzten
Pappquadern gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formgebungssystems zeigt;
- Figur 10
- schematisch einen oberen Teil einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formgebungssystems
mit Blick auf eine Formmatte mit Klebeband zur Befestigung eines Rahmens auf der Formmatte
in einer perspektivischen Draufsicht zeigt;
- Figur 11
- schematisch die Formmatte aus Figur 10 mit darauf aufgebrachtem Rahmen in einer perspektivischen
Draufsicht zeigt;
- Figur 12
- schematisch eine mögliche Ausbildung eines Rahmenelementes des Rahmens in einer Seitenansicht
zeigt; und
- Figur 13
- schematisch eine Seitenansicht einer möglichen Ausbildung von Pappformelementen mit
darauf aufgebrachter Formmatte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formgebungssystems
mit einem darauf ausgebildeten Betonfertigteil zeigt.
[0052] Figur 1 zeigt schematisch einen Teil einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Formgebungssystems 1 in einer perspektivischen Ansicht.
[0053] Das Formgebungssystem 1 weist ein Formteil auf, das ein in Figur 1 zu sehendes Formgebungsteil
2 und wenigstens eine, beispielsweise in Figur 3 gezeigte, auf das Formgebungsteil
2 aufzubringende Formmatte 3 aufweist.
[0054] Auf dieser Konstruktion aus dem Formgebungsteil 2 und der Formmatte 3 wird, wie es
in Figur 13 schematisch gezeigt ist, ein Betonfertigteil 10 gegossen, dessen Positivkontur
sich aus einer Kontur 8 der Oberfläche des Formgebungsteils 2 ergibt.
[0055] Das Formgebungsteil 2 weist mehrere einzelne Pappformelemente 21 auf. In der in Figur
1 gezeigten Ausführungsform sind die Pappformelemente 21 platten- oder streifenförmig,
also zweidimensional ausgebildet. Die Pappformelemente 21 stehen in der gezeigten
Ausführungsform auf ihren Unterkanten auf und sind senkrecht ausgerichtet. Die Pappformelemente
21 weisen in der gezeigten Ausführungsform jeweils Schlitze oder Spalte auf, unter
deren Verwendung sie zu dem dreidimensionalen Formgebungsteil 2 zusammengesteckt sind.
[0056] In der gezeigten Ausführungsform weisen die Pappformelemente 21 hydrophobierende
Beschichtung auf. Diese kann jedoch auch weggelassen werden.
[0057] Die Breite der Schlitze oder Spalte ist entweder genau so groß wie oder etwas, wie
beispielsweise 0,1 mm, 0,2 mm oder 0,3 mm, größer als die Dicke der Pappformelemente
21. Sie beeinflusst das Handling der Steckverbindung.
[0058] Zwischen den Pappformelementen 21 sind also Lücken bzw. Hohlräume. Das Formgebungsteil
2 ist somit ein Pappgefache. Dadurch weist das Formgebungsteil 2 trotz seiner hohen
Stabilität ein geringes Gewicht auf. Die Hohlräume weisen bei der gezeigten Ausführungsform
einen quadratischen Querschnitt auf und sind vertikal ausgerichtet und bilden Durchgangsöffnungen
23.
[0059] Die Pappformelemente 21 weisen in der gezeigten Ausführungsform zumindest teilweise
unterschiedliche Höhen und/oder unterschiedlich ausgebildete Oberkanten bzw. Oberseiten
22 auf. Dadurch weist das aus den Pappformelementen 21 ausgebildete Formgebungsteil
2 an seiner Oberseite eine sich durch die Größe und Form der Oberkanten bzw. Oberseiten
22 und deren gedachte Verbindung ergebende Kontur 8 auf, aus welcher bei darauf aufliegender
Formmatte 3 eine Negativkontur einer Oberfläche eines mit dem Formgebungssystem 1
auszubildenden Bauteils gebildet wird.
[0060] Wie in den Figuren 1 und 2 zu sehen, weist die Kontur 8 beispielsweise eine bestimmte
Krümmung auf, die in unterschiedlichen Achsen unterschiedlich sein kann. Die Kontur
8 kann beispielsweise vor Ausbildung der Pappformelemente 21 computergestützt modelliert
werden.
[0061] Das Formgebungsteil 2 steht auf einem Träger 4. Der Träger 4 ist in der gezeigten
Ausführungsform als Trägergitter ausgebildet. Das heißt, der Träger 4 weist eine horizontale
Aufstandsfläche für das Formgebungsteil 2 auf, die in der gezeigten Ausführungsform
gitterförmig ausgebildet ist. Zwischen den Gitterelementen, aus welchen das Trägergitter
zusammengesetzt ist, ergeben sich jedenfalls in einem Innenbereich der Aufstandsfläche
quadratische Durchgangsöffnungen 43.
[0062] Der Träger 4 steht auf einem Hubsystem 5 auf. In der gezeigten Ausführungsform weist
das Hubsystem 5 vier Hubsäulen 51 auf. Die Hubsäulen 51 sind jeweils unter Eckbereichen
des Trägers 4 angeordnet. Die Hubsäulen 51 sind mittels Motoren 52 teleskopisch aus-
und einfahrbar. Mittels der Hubsäulen 51 kann der Träger 4 mit dem darauf stehenden
Formgebungsteil 2 aus der in Figur 1 dargestellten oberen Position in wenigstens eine
beispielsweise in Figur 2 oder in Figur 9 gezeigte darunter befindliche Position verfahren
werden.
[0063] Unter dem Träger 4 ist ein positionsfester Sockel 6 angeordnet. Wie es in den Figuren
1 und 5 zu sehen ist, weist der Sockel 6 eine Platte 61 mit einer Vielzahl darauf
in Reihen und Spalten angeordneten quadratischen Erhebungen 63 auf. Zwischen diesen
Erhebungen 63 sind Haltenuten 62 ausgebildet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Haltenuten 62 unter gleichzeitiger Ausbildung der Erhebungen 63 in die Platte
61 eingefräst.
[0064] In Figur 6 ist der auf einem festen Sockelgestell 60 beispielsweise mittels Verschraubung
montierte Sockel 6 in einer perspektivischen Ansicht von unten gezeigt. Das Sockelgestell
60 ist in der gezeigten Ausführungsform aus Aluminiumprofilen aufgebaut.
[0065] Die Hubsäulen 51 sind in der gezeigten Ausführungsform mit dem Träger 4 und dem Sockelgestell
60 verschraubt. Zwischen den Hubsäulen 51 und dem Träger 4 können horizontale Ausgleichsplatten
vorgesehen sein, die ein Entstehen von Momenten in den Hubsäulen 51 und somit eine
Beschädigung von deren Antrieben verhindern.
[0066] Wie in Figur 2 gezeigt, ist auf dem Sockel 6 eine Vielzahl von in Reihen und Spalten
angeordneten Pappquadern 7 platziert. In der gezeigten Ausführungsform sind die Pappquader
7 aufrecht stehende, innen hohle, unten offene, längliche Strukturen, die mit ihrer
unteren Öffnung auf die quadratischen Erhebungen 63 des Sockels 6 aufgesetzt sind,
wobei die Unterseiten der Pappquader 7 in den Haltenuten 62 gehalten werden. Die Pappquader
7 weisen jeweils eine geschlossene ebene Oberfläche auf. Die Summe dieser Oberflächen
bildet eine Ebene, auf die die Formmatte 3 und darauf beispielsweise ein unten näher
erläuterter Rahmen 9 unkompliziert aufgebracht werden können.
[0067] In Figur 8 ist schematisch eine Ausführungsform eines der Pappquader 7 gezeigt.
[0068] Wie es in Figur 7 zu sehen ist, kann der Pappquader 7 aus einem Pappquaderzuschnitt
71 ausgebildet werden. Der Pappquaderzuschnitt 71 ist aus einer einzigen Papplage
ausgebildet und kann zu dem Pappquader 7 durch einfaches Falten und Ineinanderstecken
der an dem Pappquaderzuschnitt 71 ausgebildeten Laschen 72 in die in dem Pappquaderzuschnitt
71 ausgebildeten Schlitze 73 umgebildet werden.
[0069] Wird der Träger 4 mit dem Formgebungsteil 2 nach unten bewegt, werden die Pappquader
zunächst durch die Durchgangsöffnungen 43 in dem Trägergitter geführt und bewegen
sich dann durch die Durchgangsöffnungen 23, die durch die zwischen den Pappformelementen
21 ausgebildeten Hohlräume in dem Formgebungsteil 2 gebildet sind.
[0070] Dabei können, wie in Figur 9 gezeigt, die Pappquader 7 soweit nach oben bewegt werden,
dass sie aus den Durchgangsöffnungen 23 in dem Formgebungsteil 2 oben herausragen
und somit zusammen eine geeignete, ebene Ablagefläche für die auf das Formgebungsteil
2 aufzubringende Formmatte 3 ausbilden.
[0071] Ein Beispiel für eine solche Formmatte 3 ist in Figur 3 gezeigt. Die hier schematisch
dargestellte Formmatte 3 ist eine aus Bändern 31, 32 in Leinenbindung ausgebildete
Gewebestruktur. In der gezeigten Ausführungsform bestehen sind die Bänder 31, 32 unidirektionale
Bänder aus carbonverstärktem Polyamid, können aber auch aus einem anderen Material
bestehen. Die Leinenbindung ermöglicht ein leichtes Verschieben der einzelnen Bänder
31, 32 relativ zueinander, wodurch bei Krümmung durch Umformen durch das Gefache ungewollte
Ausbeulungen verhindert werden können. Durch die Biegesteifigkeit der einzelnen Bänder
31, 32 wird ein Durchdrücken von Beton in die Gefachezwischenräume des Formgebungsteils
2 vermindert, sodass ein formtreues und beulenloses Betonelement hergestellt werden
kann.
[0072] In anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die wenigstens eine
Formmatte 3 beispielsweise aus zwei Polyurethanmatten und einer dazwischen liegenden
Silikonmatte ausgebildet sein. Vorzugsweise weisen dabei die Polyurethanmatten eine
Dicke von 5 bis 10 mm, beispielsweise 7,5 mm, und die Silikonmatte eine Dicke in einem
Bereich von 3 bis 15 mm, beispielsweise von 10 mm, auf. Durch das Kombinieren mehrerer
Formmatten kann ein Abbilden der Hohlräume des Formgebungsteils 2 auf dem auszubildenden
Betonfertigteil verringert werden.
[0073] Darüber hinaus sind sowohl hinsichtlich der Mattenanzahl, des Mattenmaterials und
der jeweiligen Mattendicke noch zahlreiche andere Ausführungsformen der wenigstens
einen Formmatte 3 möglich. Darüber hinaus kann die wenigstens eine Formmatte 3 wenigstens
einseitig eine strukturierte Oberfläche aufweisen. Ferner kann das Material der Formmatte
3 lokale Verstärkungen, beispielsweise aus Carbon- oder Glasfasern, aufweisen. Die
Formmatte 3 ist vorzugsweise rechteckig, beispielsweise quadratisch, wie in der in
Figur 11 gezeigten Ausführungsform, ausgebildet.
[0074] Wie es in Figur 11 schematisch gezeigt ist, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung auf der Formmatte 3 ein Rahmen 9 aufgebracht. Der Rahmen 9 dient dazu,
ein auf die Formmatte 3 aufgebrachtes, zunächst dickflüssiges Baumaterial seitlich
zu halten, bildet also einen Schalungsrand. Der Rahmen 9 ist bevorzugt, wie schematisch
in Figur 10 gezeigt, stoffschlüssig, beispielsweise mittels Silikon oder mittels eines
doppelseitigen Klebebandes 90, an der Formmatte 3 befestigt. Zusätzlich kann ein Übergang
des Rahmens 9 zu der Formmatte 3 durch eine Acrylfuge abgedichtet sein.
[0075] Der Rahmen 9 kann entsprechend der Krümmung des auszubildenden Betonfertigteils vorgekrümmt
sein.
[0076] Der Rahmen 9 kann beispielsweise aus mehreren Leisten 91 ausgebildet sein, wie sie
schematisch in Figur 12 dargestellt sind. Vorzugsweise sind die Leisten 91 formschlüssig
miteinander zu dem Rahmen 9 verbunden. Hierzu weist in der gezeigten Ausführungsform
jede der Leisten 91 einen über eine an diese Leiste 91 angrenzende der anderen Leisten
91 einen flachen Abschnitt 92 und eine an jeweils einem Ende der Leiste 91 ausgebildete
bügel- oder C-förmige Aufnahme 93 auf, die über den flachen Abschnitt 92 der jeweils
angrenzende Leiste 91 gelegt ist. Anstelle der bügelförmigen Aufnahme 93 kann auch
eine ringförmige Aufnahme 93 mit vorzugsweise rechteckigem Innenquerschnitt verwendet
werden. Somit sind die Leisten 91 relativ zueinander verschiebbar und der Rahmen 9
entsprechend in seiner Größe veränderbar.
[0077] Die Leisten 91 können beispielsweise aus Polyurethan ausgebildet sein.
[0078] Die Höhe des Rahmens 9 beträgt wenigstens der Höhe oder Stärke des herzustellenden
Betonfertigteils.
1. Formgebungssystem (1) mit wenigstens einem Formteil, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil ein Formgebungsteil (2), das mehrere einzelne Pappformelemente (21)
aufweist, wobei Oberkanten und/oder Oberseiten (22) der Pappformelemente (21) zusammen
eine Kontur (8) ausbilden, die Pappformelemente (21) ineinander gesteckt sind und
zwischen den Pappformelementen (21) Durchgangsöffnungen (23) gebildet sind, und wenigstens
eine auf dem Formgebungsteil (2) angeordnete und sich an die Kontur (8) anlegende
Formmatte (3) aufweist.
2. Formgebungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pappformelemente (21) eine hydrophobierende Beschichtung aufweisen.
3. Formgebungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pappformelemente (21) plattenförmig ausgebildet sind.
4. Formgebungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pappformelemente (21) Schlitze oder Spalte aufweisen.
5. Formgebungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgebungsteil (2) auf einem Träger (4) steht, der mit einem Hubsystem (5) gekoppelt
ist.
6. Formgebungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubsystem (5) vier Hubsäulen (51) aufweist, die jeweils in Eckbereichen des Trägers
(4) angeordnet sind.
7. Formgebungssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (4) als Trägergitter ausgebildet ist, unter dem Träger (4) ein positionsfester
Sockel (6) angeordnet ist und durch Durchgangsöffnungen (23, 43) des Formgebungsteils
(2) und des Trägergitters hindurchgeführte Pappquader (7) auf dem Sockel (6) platziert
sind.
8. Formgebungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel (6) aus einer Platte (61) mit an das Trägergitter angepassten gitterförmig
angeordneten Haltenuten (62) ausgebildet ist.
9. Formgebungssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pappquader (7) jeweils aus einer einzigen Papplage gefaltet sind.
10. Formgebungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Formmatte (3) ein Rahmen (9) angeordnet ist.
11. Formgebungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (9) aus vier Leisten (91) ausgebildet ist, wobei mindestens zwei der Leisten
(91) jeweils mindestens einseitig eine Aufnahme (93) aufweisen, in der eine jeweils
daran angrenzende Leiste (91) der vier Leisten (91) aufgenommen ist.
12. Formgebungssystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (9) stoffschlüssig auf der wenigstens einen Formmatte (3) befestigt ist.
13. Formgebungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der wenigstens einen Formmatte (3) aus in Leinenbindung verbundenen
Bändern (31, 32) ausgebildet ist.
14. Formgebungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Formmatte (3) aus zwei Polyurethanmatten und einer dazwischen
liegenden Silikonmatte ausgebildet ist.
15. Formgebungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Formmatte (3) wenigstens einseitig eine strukturierte Oberfläche
aufweist.