[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Prüfsystem zur Prüfung von zu befüllenden
Behältern und Identifizierung von instabilen Behälter in einer Abfüllanlage.
[0002] Bei der Abfüllung von fließfähigen Produkten, beispielsweise von flüssigen oder auch
pulverförmigen Produkten, in Behälter aus Glas oder Kunststoff, insbesondere in Flaschen,
die als Transport- und/oder Verkaufsverpackung dienen sollen, kommen in der Regel
vollautomatisierte Abfüllanlagen zum Einsatz. Neben der eigentlichen Füllvorrichtung,
welche das abzufüllende Produkt in die Behälter einleitet, weisen derartige Abfüllanlagen
noch weitere Vorrichtungen auf. Insbesondere wenn es sich bei den zu befüllenden Behältern
um Mehrwegbehälter handelt, ist der Füllvorrichtung in der Regel eine Reinigungsvorrichtung
vorgeschaltet, welche die zu befüllenden Behälter von Verschmutzungen reinigt.
[0003] Zur Kontrolle des Reinigungserfolges, insbesondere zur Kontrolle auf nicht zu reinigende
Verschmutzungen oder sperrige Fremdkörper im Inneren des Behälters einerseits und
zum Erkennen von beschädigten Behältern, bei denen beispielsweise Risse oder Abplatzungen
im Mündungsbereich des Behälters oder am Behälterkörper vorhanden sind, ist eine entsprechende
Inspektionsvorrichtung vorgesehen. Eine derartige Inspektionsvorrichtung wird auch
als EBI (von Englisch: Empty Bottle Inspector) bezeichnet.
[0004] Zum Transport der Behälter innerhalb der Abfüllanlage ist eine Fördervorrichtung
vorgesehen, welche die zu befüllenden Behälter in einer Förderrichtung zumindest von
der Inspektionsvorrichtung zu der Füllvorrichtung fördert.
[0005] Während des Füllprozesses werden die Behälter oftmals mit Überdruck beaufschlagt.
Eine solche Druckbeaufschlagung tritt beispielsweise bei der Befüllung von Flaschen
mit kohlensäurehaltigen Getränken auf. Um ein Aufschäumen und/oder Entgasen des Füllguts
zu verhindern, kann der Druck in dem Behälter bereits vor dem Befüllen erhöht werden,
was auch als Vorspannen bezeichnet werden kann. Häufig werden Behälter vor ihrer Befüllung
auch mit einem Spülgas, beispielsweise Kohlendioxid, gespült und ggf. auch vorgespannt,
um zum Schutz des Füllguts eine sauerstoffarme oder sauerstofffreie Atmosphäre vor
der eigentlichen Befüllung herzustellen. Des Weiteren können während des gesamten
Füllprozesses Temperaturunterschiede auftreten, die die Behälter ebenfalls strukturell
belasten.
[0006] Eine Gefahr besteht darin, dass insbesondere bei einer Druckbeaufschlagung von Behältern
während des Vorspannens und/oder des eigentlichen Füllvorgangs einzelne Behälter platzen
können. Durch derartige Behälter- oder Flaschenplatzer kann die Produktivität des
Abfüllprozesses unerwünscht reduziert werden und sogar schwerwiegende Maschinenschäden
und somit lange Ausfallzeiten der Abfüllanlage zur Folge haben. Da eine Füllvorrichtung
einer Abfüllanlage zumeist mehrere Füllventile aufweist, um den Durchsatz zu erhöhen,
besteht durch einen Behälterplatzer zudem die Gefahr, dass beim Platzen eines Behälters
entstehende Materialsplitter benachbarte Füllventile oder die Außenwände benachbarter
Behälter kontaminieren. Dies stellt eine erhebliche Gefahr für den Endverbraucher
dar.
[0007] In der Regel weisen Abfüllanlagen Detektionsvorrichtungen auf, die das Auftreten
eines Behälterplatzers erkennen können. Wenn ein solches Schadereignis detektiert
wurde, werden das betroffene Füllventil und auch benachbarte Füllventile abgespült
oder abgeschwallt, um gegebenenfalls anhaftende Behältersplitter zu entfernen. Diejenigen
Behälter, die sich bei einem Platzereignis in der Nachbarschaft des geplatzten Behälters
befanden, werden aus Sicherheitsgründen ausgeleitet und verworfen. Dies kann bis zu
20 oder mehr Behälter betreffen.
[0008] Neben der Erkennung von fehlerhaften Behältern, also insbesondere erkennbar beschädigten
oder nicht sauberen Behältern, durch die genannte Inspektionsvorrichtung besteht daher
ein Bedürfnis, auch instabile Behälter zu erkennen. Unter instabilen Behältern werden
insbesondere solche Behälter verstanden, die aufgrund von strukturellen Mängeln oder
Verschleiß eine nicht ausreichende Druck- und/oder Temperaturbeständigkeit aufweisen
und daher platzgefährdet sind (also gegebenenfalls eine erhöhte Gefahr des Platzens
aufweisen).
[0009] Mit anderen Worten besteht für instabile Behälter eine erhöhte Wahrscheinlichkeit,
dass diese zum Beispiel unter Druckeinfluss beim Füllvorgang platzen. Zur Vermeidung
der vorstehend beschriebenen Schadereignisse soll eine Möglichkeit geschaffen werden,
solche instabilen (und daher platzgefährdeten) Behälter rechtzeitig zu erkennen und
vor Auftreten eines Schadereignisses aus dem Füllprozess auszuleiten bzw. den Füllprozess
in einer Weise zu modifizieren, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines
Schadereignisses reduziert wird.
[0010] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Prüfsystem zur Prüfung von zu befüllenden
Behältern und Identifizierung von instabilen Behälter in einer Abfüllanlage in einer
Abfüllanlage anzugeben, welches dazu eingerichtet ist, in präventiver Weise die Wahrscheinlichkeit
für das Auftreten von Schadereignissen zu senken.
[0011] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Prüfsystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0012] Die Erfindung sieht ein Prüfsystem zur Prüfung von zu befüllenden, bevorzugt transparenten
Behältern und Identifizierung von instabilen Behältern in einer Abfüllanlage vor,
wobei die Abfüllanlage zumindest eine Inspektionsvorrichtung zur Inspektion der zu
befüllenden Behälter, welche dazu eingerichtet ist, für einen jeweiligen Behälter
zumindest einen Behälterparameter zu ermitteln, eine der Inspektionsvorrichtung nachgeordnete
Fördervorrichtung und eine der Fördervorrichtung nachgeordnete, zum Befüllen der Behälter
eingerichtete Füllvorrichtung, wobei die Fördervorrichtung dazu eingerichtet ist,
die zu befüllenden Behälter in einer Förderrichtung von der Inspektionsvorrichtung
zu der Füllvorrichtung zu fördern, wobei die Inspektionsvorrichtung die Fördervorrichtung
und die Füllvorrichtung eine jeweilige zugeordnete Steuereinrichtung aufweisen. Das
Prüfsystem weist eine Auswerteeinheit auf, welche mit jeder der Steuereinrichtungen
zum indest zum Empfang von jeweiligen Signalen koppelbar ist, wobei die empfangenen
Signale zumindest Identifizierungssignale und/oder Parameter umfassen, wobei die Auswerteeinheit
dazu eingerichtet ist, (i) von der Steuereinrichtung der Inspektionsvorrichtung zumindest
einen Behälterparameter und von der Steuereinrichtung der Füllvorrichtung zumindest
einen Prozessparameter und gegebenenfalls einen Ereignisparameter, welcher ein beim
Befüllen eines Behälters auftretendes Schadereignis charakterisiert, zu empfangen,
(ii) zumindest auf der Grundlage der empfangenen Identifizierungssignale einen jeweiligen
Behälter unter Zuordnung zumindest des für diesen Behälter ermittelten zumindest einen
Behälterparameters nachzuverfolgen und/oder zu identifizieren, (iii) den zu prüfenden
Behälter zumindest auf der Grundlage des zumindest einen zugeordneten Behälterparameters
und des zumindest einen Prozessparameters unter Anwendung eines Prüfalgorithmus hinsichtlich
seiner Stabilität zu charakterisieren und darauf basierend ein Behälterstabilitätssignal
zu erzeugen und an die Steuereinrichtung der Füllvorrichtung oder an eine der Füllvorrichtung
vorgeordnete Behälterausleitungsvorrichtung zu übermitteln, und (iv) den Prüfalgorithmus
zumindest auf der Grundlage eines empfangenen Ereignisparameters anzupassen.
[0013] Das Prüfsystem ist mit der Abfüllanlage, d.h. mit den Steuereinrichtungen der genannten
Komponenten, direkt oder indirekt koppelbar, um von diesen die genannten Behälter-,
Prozess- und/oder Ereignisparameter und bevorzugt auch weitere Steuer- und/oder Messsignale
zu empfangen. Ferner können auch Steuersignale, insbesondere das genannte Behälterstabilitätssignal
oder andere Signale, beispielsweise Messwerte, an die Steuereinrichtungen der Komponenten
der Abfüllanlage übermittelt werden. Eine direkte Kopplung kann beispielsweise über
entsprechende Leitungen erfolgen. Eine indirekte Kopplung kann beispielsweise über
ein Bussystem und/oder eine übergeordnete Steuereinheit der Abfüllanlage erfolgen,
welche wiederum Steuer- und/oder Messsignale von den Steuereinrichtungen der Komponenten
empfängt und/oder an diese übermittelt.
[0014] Der genannte zumindest eine Behälterparameter umfasst zum Beispiel Verschleißparameter
wie den sogenannten Zerkratzungsgrad (auch als Scuffing-Grad bezeichnet) oder Beschädigungsparameter
wie kleinere Risse, Kratzer oder Eintrübungen des Behälters. Der Zerkratzungsgrad
beschreibt den Zustand der Behälteroberfläche, wobei zu dessen Ermittlung insbesondere
bei Mehrwegbehältern oder Mehrwegflaschen etwas exponierte umlaufende Wandungsbereiche
des Behälters untersucht werden, die während des Füllprozesses oder des Transports
regelmäßig mit entsprechenden Wandungsbereichen benachbarter Behälter oder anderen
Strukturen in Berührung kommen können. Die Behälteroberfläche wird insbesondere in
den exponierten Wandungsbereichen mit jedem Umlauf zunehmend verkratzt, so dass sich
die Oberflächenrauigkeit erhöht und als Maß für einen Verschleiß herangezogen werden
kann.
[0015] Als ein weiterer Behälterparameter kann eine gemessene Wandstärke betrachtet werden,
die mittels eines entsprechenden Wandstärkesensors ermittelt werden kann. Die gemessene
Wandstärke kann zu einer Soll-Wandstärke, die als ein Behältertypparameter betrachtet
werden kann, in ein Verhältnis gesetzt werden, so dass die Wandstärke ebenfalls als
Maß für einen Verschleiß des Behälters herangezogen werden kann.
[0016] Ein weiterer Behälterparameter kann beispielsweise eine Zentrizität eines zylindrischen
Behälters sein, d.h. ein Maß für das Einhalten eines kreisförmigen Querschnitts bzw.
ein Maß für eine Konstanz eines Verhältnisses zwischen dem Radius der Innenwand und
dem Radius der Außenwand.
[0017] Die Behälterparameter können in der Inspektionsvorrichtung über geeignete Sensoren,
beispielsweise Bildsensoren, oder andere geeignete Sensoren ermittelt werden.
[0018] Der oder die von der eingangs genannten Inspektionsvorrichtung ermittelten Behälterparameter
werden über deren Steuereinrichtung an die Auswerteeinheit des Prüfsystems übermittelt,
wobei jedem überprüften Behälter die hierbei ermittelten Behälterparameter zugeordnet
werden können.
[0019] Bei dem genannten zumindest einen Prozessparameter kann es sich beispielsweise um
den Fülldruck und/oder die Fülltemperatur des Füllguts während des eigentlichen Füllvorgangs
handeln. Auch der Vorspanndruck bzw. der Druck eines eventuell angewendeten Spül-
oder Spanngases kann als Prozessparameter herangezogen werden. Weitere mögliche Prozessparameter
könnten der Reinigungsmitteldruck und/oder die Reinigungsmitteltemperatur sein, mit
welchen die zu befüllenden Behälter vorab gereinigt werden. Die Behälter- und Prozessparameter
werden innerhalb des Prüfalgorithmus verarbeitet, um den zu prüfenden Behälter hinsichtlich
seiner Stabilität zu charakterisieren. Das Charakterisieren kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass dem Behälter ein Stabilitätsparameter zugeordnet wird oder dass der
Behälter in eine von mehreren Stabilitätsklassen oder -kategorien klassifiziert wird.
Dies kann in einer Weise erfolgen, dass das Behälterstabilitätssignal basierend auf
dem zugeordneten Stabilitätsparameter oder der Einstufung in eine Stabilitätsklasse
oder -kategorie ein Maß für eine Wahrscheinlichkeit eines beim Befüllen des zugeordneten
Behälters auftretenden Schadereignisses darstellen kann oder ein solches Maß umfasst.
[0020] Das für einen jeweiligen überprüften Behälter zugeordnete Behälterstabilitätssignal
kann an die Steuereinrichtung der Füllvorrichtung übermittelt werden, wobei es der
Füllvorrichtung aufgrund der Nachverfolgung und/oder Identifizierung des jeweiligen
Behälters bis hin zur Füllvorrichtung ermöglicht werden kann, diesen Behälter beim
Füllvorgang entsprechend des zugeordneten Behälterstabilitätssignals zu behandeln.
Diese Möglichkeiten bestehen beispielsweise darin, den Behälter unter Prozessbedingungen
zu befüllen, die den Behälter weniger belasten, oder den Behälter gar nicht zu befüllen.
Durch diese präventiven Maßnahmen kann die Häufigkeit reduziert werden, mit welcher
in der Füllvorrichtung ein Schadereignis auftritt.
[0021] Allerdings stellt die Ermittlung des Behälterstabilitätssignals stets nur eine Vorhersage
dafür dar, wie sich der zugeordnete Behälter während des Füllens verhält und welche
Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass der Behälter unter Anwendung einer bestimmten
Füllmethode nicht beschädigt wird. Somit ist es nicht ausgeschlossen, dass auch ein
als verhältnismäßig stabil charakterisierter Behälter beim nachfolgenden Befüllen
beschädigt wird. Unter einem Behälterschaden oder Schadereignis wird insbesondere
ein Platzen oder Reißen des Behälters während des Reinigens, des Vorspannens oder
unmittelbar vor oder während des Füllvorgangs verstanden. Ein solches Schadereignis
kann von der Füllvorrichtung bzw. deren Steuereinrichtung erkannt werden, wobei daraufhin
ein Ereignisparameter, welcher dieses Schadereignis charakterisiert, erzeugt und von
der Auswerteeinheit empfangen werden kann. Die Auswerteeinheit wird damit in die Lage
versetzt, den Prüfalgorithmus entsprechend anzupassen, so dass beispielsweise die
Anforderungen an die Integrität eines Behälters, um diesen mit einer bestimmten Stabilität
zu charakterisieren, erhöht oder auch reduziert werden können.
[0022] Wie eingangs erläutert wurde, weisen Füllvorrichtungen in der Regel Detektionsvorrichtungen
zum Erkennen von Behälterplatzen oder anderen Schadereignissen auf, so dass die Füllvorrichtung
ohne weiteres den benötigten Ereignisparameter bereitstellen und an die Auswerteeinheit
übermitteln kann.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Prüfsystem wird es insbesondere möglich, im Rahmen eines
in einer Abfüllanlage durchgeführten Abfüllverfahrens die zu füllenden Behälter individuell
auf ihre Eignung für den vorgesehenen Abfüllprozess unter Berücksichtigung der zu
erwartenden prozessspezifischen Belastungen zu prüfen. Durch das in das Abfüllverfahren
integrierbare Prüfsystem können sowohl fabrikneue Einweg- und Mehrwegbehälter als
auch bereits benutzte, zur Wiederbefüllung vorgesehene Mehrwegbehälter mit den gleichen
Kriterien innerhalb des Abfüllverfahrens und damit zeitnah zum eigentlichen Füllvorgang
geprüft werden, so dass etwaige stabilitätsrelevante Verschlechterungen des Behälterzustands
zwischen dem Prüfzeitpunkt und dem Füllzeitpunkt aufgrund von Transport- oder Lagerungseinflüssen
weitgehend ausgeschlossen werden können.
[0024] Das erfindungsgemäße Prüfsystem eignet sich insbesondere auch zur Nachrüstung existierender
Abfüllanlagen.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist jede Steuereinrichtung dazu
eingerichtet, jeweilige Identifizierungssignale, bevorzugt mittels Verwendung eines
Schieberegisters, zu erzeugen, welche eine Nachverfolgung und/oder Identifizierung
eines Behälters während seiner Verweildauer in der zugeordneten Inspektionsvorrichtung,
Fördervorrichtung bzw. Füllvorrichtung ermöglichen, wobei die Auswerteeinheit ferner
dazu eingerichtet ist, die von jeder Steuereinrichtung empfangenen Identifizierungssignale
derart miteinander zu verknüpfen, dass ein jeweiliger Behälter zumindest von einem
Zeitpunkt seiner Inspektion bis zu einem Zeitpunkt seines Befüllens nachverfolgbar
und/oder identifizierbar ist. Hierdurch wird eine Behälterverfolgung geschaffen, die
gewährleistet, dass der Füllvorrichtung bzw. deren Steuereinrichtung für einen jeweiligen
zu befüllenden Behälter das individuelle, diesem Behälter zugeordnete Behälterstabilitätssignal
zur Verfügung gestellt werden kann und dieser Behälter unter individuellen Bedingungen
befüllt werden kann, die an die ermittelte Stabilität dieses Behälters angepasst sind.
Umgekehrt ermöglicht die Nachverfolgbarkeit bzw. Identifizierbarkeit dieses Behälters
auch, basierend auf dem Ereignisparameter diesem Behälter ein gegebenenfalls auftretendes
Schadereignis zuzuordnen. Dies bildet wiederum eine Grundlage dafür, dass die Auswerteeinheit
erforderlichenfalls gezielt den Prüfalgorithmus anpassen kann, um eine eventuelle
Fehlbeurteilung des Stabilitätszustandes, insbesondere eine falsch-positive Beurteilung,
für zukünftig zu prüfende Behälter zu vermeiden. Die Nachverfolgbarkeit oder Identifizierbarkeit
über den Zeitraum von der Inspektion bis zur Befüllung gestattet hierbei, rückblickend
diejenigen Parameter zu identifizieren, die maßgeblich zur Fehlbeurteilung beigetragen
haben, und den Prüfalgorithmus zum Beispiel dahingehend zu modifizieren, dass dieser
die betreffenden Parameter anders beurteilt oder gewichtet.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfasst das Behälterstabilitätssignal
bei einer erkannten Behälterinstabilität Anweisungen an die Füllvorrichtung, den betreffenden
Behälter bei einer erkannten potenziellen Behälterinstabilität in einer modifizierten
Weise zu befüllen. In dem Fall ist in dem Behälterstabilitätssignal sozusagen bereits
eine Anweisung kodiert, welche die Füllvorrichtung in die Lage versetzt, den zu befüllenden
Behälter in adäquater Weise zu behandeln. Das Befüllen eines Behälters in einer modifizierten
Weise bei einer erkannten potenziellen Behälterinstabilität bedeutet insbesondere,
dass die Füllvorrichtung beim Befüllen von potenziell instabilen Behältern oder Behältern
mit einer verhältnismäßig geringeren Stabilität im Vergleich zu Behältern, die keine
Behälterinstabilität aufweisen, bei ihrer Füllmethode von einer vorgegebenen Standardprozedur
oder von Standard-Prozessparametern abweicht. Alternativ oder zusätzlich kann das
Behälterstabilitätssignal bei einer erkannten Behälterinstabilität Anweisungen an
eine der Füllvorrichtung vorgeordnete Behälterausleitungsvorrichtung umfassen, den
betreffenden Behälter bei einer erkannten potentiellen Behälterinstabilität auszuleiten.
Eine derartige Behälterausleitungsvorrichtung kann beispielsweise in die Inspektionsvorrichtung
integriert oder dieser nachgeordnet sein.
[0027] Vorteilhafterweise umfassen die Anweisungen an die Füllvorrichtung, den zu befüllenden
Behälter nicht oder mit einer reduzierten Füllmenge und/oder einem reduzierten Fülldruck
zu befüllen, ein vorgängig zum Befüllen durchgeführtes Spülen mit einem Spülgas oder
Spanngas bei einem reduzierten Druck durchzuführen und/oder den befüllten Behälter
nicht zu verschließen. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung besteht insbesondere darin,
dass es nicht zwingend erforderlich ist, als instabil erkannte Behälter vor dem Befüllen
auszuleiten. Hierdurch wird der konstruktive Aufwand reduziert. So ist es insbesondere
durch eine nur teilweise Befüllung oder ein Nichtverschließen eines nicht oder nur
teilweise befüllten Behälters möglich, diesen sozusagen zu kennzeichnen. Dadurch kann
mit einer der Füllvorrichtung nachgeordneten Füllhöhenprüfeinrichtung ein solcher
Behälter erkannt und entsprechend ausgeleitet werden. Da derartige Füllhöhenprüfeinrichtungen
bei den meisten Abfüllanlagen ohnehin vorhanden sind, entsteht für die Aussortierung
von als instabil erkannten Behältern somit kein apparativer Zusatzaufwand. Auch können
durch eine Reduzierung der mechanischen Belastung solche Behälter in schonenderer
Weise befüllt werden, die nur eine um ein bestimmtes Maß verminderte Stabilität aufweisen.
So kann beispielsweise bei Mehrwegbehältern die Nutzungsdauer verlängert werden.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet,
den zu prüfenden Behälter zusätzlich auf der Grundlage eines Behältertypparameters
zu charakterisieren, welcher von der Steuereinrichtung der Füllvorrichtung und/oder
einer mit dem Prüfsystem verbundenen Eingabevorrichtung empfangen wurde. Bei der Charakterisierung
des zu prüfenden Behälters können also zusätzlich ein oder mehrere Behältertypparameter
berücksichtigt werden, wobei Beispiele für Behältertypparameter die Größe, die Farbe,
die Form, das Material oder eine Soll- oder Mindestwandstärke sind. Somit stellt der
Behältertypparameter, welcher sich von dem genannten Behälterparameter unterscheidet,
einen weiteren Parameter für die Charakterisierung der zu prüfenden Behälter dar.
In der Regel sind ein oder mehrere Behältertypparameter bereits an oder in der Abfüllanlage,
insbesondere in der Füllvorrichtung, eingestellt oder einstellbar und können von dem
Prüfsystem ausgelesen oder abgefragt werden. Sollte dies nicht möglich oder erwünscht
sein, können Behältertypparameter auch mit einer entsprechenden, mit dem Prüfsystem
verbundenen Eingabevorrichtung an das Prüfsystem übermittelt werden. Hierfür können
in der Eingabevorrichtung beispielsweise Behältertypparameter einzeln eingestellt
werden, insbesondere (alpha-)numerisch oder durch Auswahl aus jeweiligen Parameterlisten,
oder es kann ein Behältertyp aus einer Auswahlliste ausgewählt werden, in welcher
für verschiedene Behältertypen die jeweiligen Behältertypparameter hinterlegt sind.
[0029] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird in dem Prüfalgorithmus
für jeden bei der Charakterisierung zu berücksichtigenden Parameter eine jeweilige
Grenzwertüberprüfung durchgeführt, wobei jeweils geprüft wird, ob ein oder mehrere
für den jeweiligen Parameter definierte Grenzwerte über- oder unterschritten wurden.
Das Charakterisieren des zu prüfenden Behälters hinsichtlich seiner Stabilität erfolgt
auf der Grundlage einer regelbasierten Kombination der Ergebnisse der durchgeführten
Grenzwertüberprüfungen, wobei bevorzugt ein jeweiliger Grenzwert für eine Grenzwertüberprüfung
eines bestimmten Parameters auf der Grundlage eines Wertes eines anderen Parameters
oder eines Ergebnisses der Grenzwertüberprüfung eines anderen Parameters definiert
wird. Für die zu berücksichtigenden Parameter, d.h. insbesondere Behälterparameter,
Behältertypparameter und/oder Prozessparameter, werden als Prüfkriterien ein oder
mehrere verschiedene Grenzwerte fest oder dynamisch definiert, die dann in geeigneter
Weise abgeprüft werden.
[0030] Diese Vorgehensweise soll nachfolgend anhand eines vereinfachten Beispiels erläutert
werden. In diesem Beispiel soll die Klassifikation auf der Grundlage von drei Parametern
erfolgen, nämlich dem Scuffing-Grad S als Behälterparameter, der Wandstärke als weiterem
Behälterparameter und der Soll-Wandstärke als Behältertypparameter, wobei in der Auswertung
eine relative Wandstärke W betrachtet wird, welche der ermittelten Wandstärke dividiert
durch Soll-Wandstärke entspricht (in Prozent angegeben). Bei dem Scuffing-Grad S handelt
es sich ebenfalls um eine relative Größe, wobei auf einer Skala von 1 bis 10 ansteigende
Werte einen höheren Verschleißgrad kennzeichnen.
[0031] So kann ein Punktesystem für den Scuffing-Grad S verschiedene Grenzwerte aufweisen,
für die gemäß den folgenden Regeln Punkte für den Scuffing-Grad S vergeben werden:
S ≤ 2: 15 Punkte, S > 2 und ≤ 3: 10 Punkte, S > 3 und ≤ 4: 5 Punkte, S > 4: 0 Punkte.
Für die relative Wandstärke W werden gemäß den folgenden Regeln ebenfalls Punkte vergeben:
W ≥ 80%: 15 Punkte, W ≥ 60% und < 80%: 10 Punkte, W < 60%: 0 Punkte.
[0032] Diese Punkteregeln werden derart kombiniert, dass der Behälter als stabil klassifiziert
wird, wenn die Summe der Punkte ≥ 20 Punkte ist und der Behälter als instabil klassifiziert
wird, wenn die Summe der Punkte < 20 Punkte ist oder wenigstens einer der Parameter
0 Punkte aufweist.
[0033] Durch die genannte Definition eines bestimmten Parameters auf der Grundlage eines
Wertes eines anderen Parameters oder eines Ergebnisses der Grenzwertüberprüfung eines
anderen Parameters sind die Grenzwerte nicht fest in dem Prüfalgorithmus vorgegeben,
sondern können regelbasiert dynamisch an andere Parameter angepasst werden. Insbesondere
kann die genannte Anpassung des Prüfalgorithmus auf der Grundlage eines empfangenen
Ereignisparameters das Anpassen eines oder mehrerer Grenzwerte umfassen.
[0034] Auch dies soll beispielhaft erläutert werden. In Abwandlung des vorstehend beschriebenen
Beispiels kann als weiterer zu berücksichtigender Parameter der Fülldruck als Prozessparameter
herangezogen werden. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Grenzen für
die relative Wandstärke W so wie oben beschrieben gelten, wenn der Fülldruck ≤ 2 bar
beträgt. Beträgt der Fülldruck hingegen mehr als 2 bar, so werden die für die relative
Wandstärke zu vergebenden Punkte wie folgt definiert: W ≥ 85%: 15 Punkte, W ≥ 65%
und < 85%: 10 Punkte, W ≤ 65%: 0 Punkte.
[0035] Alternativ oder zusätzlich können die im Prüfalgorithmus implementierten Charakterisierungsregeln
auch auf der Grundlage von einer oder mehreren algebraischen Funktionen definiert
sein.
[0036] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet,
den Prüfalgorithmus zumindest auf der Grundlage eines einzelnen Schadereignisses,
bevorzugt unter Berücksichtigung des für den von dem Schadereignis betroffenen Behälter
ermittelten zumindest einen Behälterparameters, oder einer Mehrzahl von Schadereignissen,
bevorzugt auf der Grundlage einer aus der Mehrzahl von Schadereignissen und einer
Gesamtzahl von befüllten Behältern ermittelten Schadquote, derart anzupassen, dass
die Erkennung von instabilen Behältern verbessert ist. Die für die genannte Anpassung
erforderlichen Informationen werden bevorzugt in Form des genannten Ereignisparameters
an die Auswerteeinheit übermittelt.
[0037] Das Ermitteln der Schadquote kann sich insbesondere auf einen bestimmten Zeitraum
beziehen, so dass die Schadquote einer Anzahl von Schadereignissen pro Zeitraum dividiert
durch die Gesamtzahl von Füllvorgängen in diesem Zeitraum entspricht. Zur Anpassung
des Prüfalgorithmus, insbesondere des Grenzwerts des Prüfalgorithmus, auf der Grundlage
von einzelnen Schadereignissen wird durch die Nachverfolgbarkeit und/oder Identifizierbarkeit
der Behälter unterstützt, da es hierdurch möglich ist, die für einen beschädigten
Behälter zuvor ermittelten Parameter zu identifizieren und auf der Grundlage dieser
Parameter den Prüfalgorithmus anzupassen, d.h. beispielsweise die Grenzwerte oder
die Regeln für die regelbasierte Kombination anzupassen. In diesem Zusammenhang bedeutet
die Verbesserung der Erkennung von instabilen Behältern, die Schadquote zu vermindern,
d.h. die Quote von falsch-positiven Charakterisierungen von Behältern zu reduzieren.
Dies kann beispielsweise im Rahmen eines Einlernvorgangs erfolgen. Optional kann auch
ein selbst lernender Prüfalgorithmus, bevorzugt unter Verwendung von Methoden des
maschinellen Lernens, implementiert werden, wobei bevorzugt eine Optimierung des Prüfalgorithmus
fortlaufend während des Betriebs erfolgt.
[0038] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Auswerteeinheit
dazu eingerichtet, den Prüfalgorithmus zumindest auf der Grundlage einer Datenbank,
in welcher für eine Mehrzahl von Schadereignissen zumindest ein jeweiliger Parameter
hinterlegt ist, bevorzugt unter Verwendung von Methoden des maschinellen Lernens,
derart anzupassen, dass die Erkennung von instabilen Behältern verbessert ist.
[0039] Derartige Ausgestaltungen zur Anpassung des Prüfalgorithmus können als eine Form
einer datenbasierten Modellierung angesehen werden. Eine solche Modellierung oder
Modellbildung kann durch verschiedene Methoden des maschinellen Lernens erfolgen.
Insbesondere kann bestärkendes Lernen (englisch: "reinforcement learning") zum Einsatz
kommen, wobei ein dem Prüfalgorithmus zugrundeliegendes Modell eine positive Rückmeldung
erhält, wenn ein Behälter den Füllprozess ohne Beschädigung übersteht, und eine negative
Rückmeldung erhält, wenn der Behälter während des Füllens platzt. Um ein Ansteigen
einer Nichtbefüllungs- oder Ausleitungsquote über ein erwünschtes Maß hinaus zu vermeiden,
bewirkt die Nichtbefüllungs- oder Ausleitungsquote ebenfalls eine negative Rücckopplung.
Um das gewünschte Optimierungsziel, weder eigentlich stabile Behälter auszusortieren
noch an sich instabile Behälter unter Standardbedingungen zu befüllen, zu erreichen,
kann vorgesehen sein, dass die negative Rückmeldung eines Schadereignisses stärker
gewichtet wird als die Nichtbefüllungs- oder Ausleitungsquote. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Verbesserung des Prüfalgorithmus durch maschinelles Lernen über statistische
Methoden wie z.B. durch Prädiktion einer übergeordneten Zielgröße erfolgen, die für
den Gesamtprozess wesentlich ist. Der Prüfalgorithmus wird also nicht auf der Grundlage
von individuellen Ereignissen beim Füllvorgang angepasst ("Schadereignis oder kein
Schadereignis"), sondern auf der Basis der Schadquote und der Nichtbefüllungs- oder
Ausleitungsquote. Die Auswerteeinheit kann in einem Trainingsvorgang auf Basis von
Historiendaten aus der Datenbank dazu ausgebildet werden, die den Behältern zugeordneten
Parameter auf ein Zielereignis "Behälterplatzer" abzubilden. Dabei lernt die Auswerteeinheit
unter Verwendung von Methoden des maschinellen Lernens, Kombinationen aus Behälter-,
Behältertyp- und Prozessparametern mit einem Wahrscheinlichkeits-Score für ein Schadereignis
zu assoziieren und mithin Schadereignisse für einen Behälter im Abfüllprozess aus
den verfügbaren Daten zu prädizieren. Durch derartige Lernverfahren ist eine fortlaufende
Optimierung auch bei sich ändernden Prozessparametern und unterschiedlichen Behältertypen
gegeben.
[0040] Für die Ausbildung eines dem Prüfalgorithmus zugrunde liegenden Modells können in
allen Fällen verschiedene Methoden des maschinellen Lernens zum Einsatz kommen, wie
z.B. Deep Learning, Boosted Trees, Random Forests oder Support Vector Machines. Ein
wesentlicher Punkt bei den vorgeschlagenen Ansätzen ist, dass die Modellbildung (als
Ergebnis eines Lernverfahrens auf der Grundlage von Prozessdaten) zu einem individualisierten
Modell der zu überprüfenden Abfüllanlage und der darin verwendeten Behälter führt.
Auf der Basis dieses Modells lassen sich dann Ereignisse, die sich aus der konkreten
Verwendung der Abfüllanlage zu einem gegebenen Zeitpunkt in Kombination mit den verwendeten
Behältern ergibt, spezifisch prädizieren. Dieser Ansatz geht über die Verwendung von
Technologien des maschinellen Lernens zur Realisierung von lokalen Funktionen (z.B.
einem Einsatz eines tiefen neuronalen Netzes für eine Bilderkennung im Gesamtprozess)
hinaus, da der Gesamtprozess selbst modelliert wird und alle relevanten Prozesselemente
für die Zielgrößenprädiktion berücksichtigt werden.
[0041] Die Erfindung betrifft ferner eine Abfüllanlage zum Abfüllen von Produkten in Behälter,
umfassend ein Prüfsystem zur Prüfung der zu befüllenden Behälter nach einer der vorstehend
genannten erfindungsgemäßen oder vorteilhaften Ausführungsformen. Bei der genannten
Abfüllanlage handelt es sich beispielsweise um eine Abfüllanlage zum Abfüllen von
fließfähigen Produkten in flüssiger oder pulverförmiger Form. Insbesondere handelt
es sich um eine Abfüllanlage zum Abfüllen von Lebensmitteln in Behältern, insbesondere
zum Abfüllen von Getränken in Flaschen.
[0042] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Abfüllanlage umfasst die Abfüllanlage
zumindest eine Inspektionsvorrichtung zur Inspektion der zu befüllenden Behälter,
welche dazu eingerichtet ist, zumindest einen Behälterparameter zu ermitteln, eine
der Inspektionsvorrichtung nachgeordnete Fördervorrichtung und eine der Fördervorrichtung
nachgeordnete, zum Befüllen der Behälter eingerichtete Füllvorrichtung, wobei die
Fördervorrichtung dazu eingerichtet ist, die zu befüllenden Behälter in einer Förderrichtung
von der Inspektionsvorrichtung zu der Füllvorrichtung zu fördern, wobei die Inspektionsvorrichtung,
die Fördervorrichtung und die Füllvorrichtung eine jeweilige zugeordnete Steuereinrichtung
aufweisen, welche mit der Auswerteeinheit des Prüfsystems verbunden sind, wobei bevorzugt
die Füllvorrichtung ein mit der Auswerteeinheit verbundenes Schaderkennungssystem
aufweist, welches dazu eingerichtet ist, einen durch ein Befüllen eines Behälters
verursachten Behälterschaden als Schadereignis zu erfassen und zumindest auf der Grundlage
des erfassten Schadereignisses den genannten, ein Schadereignis charakterisierenden
Ereignisparameter zu erzeugen.
[0043] Auftretende Schadereignisse können, in Abhängigkeit von einer Ausgestaltung der Füllvorrichtung
bzw. des Schaderkennungssystems, durch einen Druckabfall in einem Füllventil oder
durch eine Bewegung eines Zuführelements, auf dem der Behälter positioniert war und
von diesem gegen das Füllventil gepresst wurde, detektiert werden. Es versteht sich,
dass sich die genannte Fördervorrichtung nicht nur über einen die Inspektionsvorrichtung
und die Füllvorrichtung umfassenden Bereich erstrecken muss, sondern auch Bereiche
umfassen kann, die in der Förderrichtung vor der Inspektionsvorrichtung und/oder nach
der Füllvorrichtung gelegen sind. In diesen genannten vor- und/oder nachgelagerten
Bereichen können alternativ auch weitere Fördereinrichtungen vorgesehen sein. Durch
die Fördervorrichtung oder durch gegebenenfalls vorhandene Fördermittel der Inspektionsvorrichtung
und/oder der Füllvorrichtung wird eine Förderstrecke für die zu befüllenden Behälter
definiert.
[0044] Die Abfüllanlage kann bevorzugt auch eine der Inspektionsvorrichtung vorgeordnete
Behälterreinigungsvorrichtung aufweisen.
[0045] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer Abfüllanlage mit einem Prüfsystem gemäß
einem Ausführungsbeispiel.
[0046] Fig. 1 zeigt schematisch eine Abfüllanlage 20, welche dazu eingerichtet ist, durch
die Abfüllanlage 20 zu befüllende, bevorzugt transparente Behälter oder Flaschen 16
entlang einer Förderstrecke 18 in einer durch einen Doppelpfeil gekennzeichneten Förderrichtung
zu fördern. Entlang der Förderstrecke 18 sind verschiedene Komponenten vorgesehen,
welche hier vereinfacht als Blöcke dargestellt sind.
[0047] Die in Förderrichtung geförderten Behälter oder Flaschen 16 gelangen zunächst in
eine Behälterreinigungsvorrichtung 22, in der sie gereinigt werden. Die gereinigten
Flaschen 16 werden anschließend in eine Inspektionsvorrichtung 24 gefördert, in welcher
eine Inspektion zur Erkennung von fehlerhaften, d.h. beschädigten, verschlissenen
und/oder ungenügend gereinigten Flaschen 16 erfolgt. Die Behälter oder Flaschen werden
mittels einer Fördervorrichtung 26 zu einer Füllvorrichtung 28 gefördert, welche die
zu befüllenden Flaschen 16 mittels eines Spülgases oder eines Spanngases gegebenenfalls
vorspannt und mit dem einzufüllenden Produkt, beispielsweise einer Flüssigkeit, insbesondere
einem Getränk, befüllt. An der Füllvorrichtung 28 kann ein integriertes oder separates
Schaderkennungssystem vorgesehen sein, welches dazu eingerichtet ist, platzende Flaschen
16 zu detektieren.
[0048] Die Inspektionsvorrichtung 24 weist eine Steuereinrichtung 30a, die Fördervorrichtung
26 eine Steuereinrichtung 30b und die Füllvorrichtung 28 eine Steuereinrichtung 30c
auf, wobei jede Steuereinrichtung 30a bis 30c mit einer Auswerteeinheit 40 verbunden
ist, welche Bestandteil eines erfindungsgemäßen Prüfsystems ist. Bei den Steuereinrichtungen
kann es sich z.B. um speicherprogrammierbare Steuereinrichtungen (SPS) handeln.
[0049] In Fig. 1 sind alle Verbindungen zwischen der Auswerteeinheit 40 und den Steuereinrichtungen
30a bis 30c als bidirektionale Kommunikationspfade eingezeichnet. Grundsätzlich ist
es jedoch ausreichend, wenn alle Steuereinrichtungen 30a bis 30c Signale an die Auswerteinheit
40 übermitteln können und nur die Steuereinrichtung 30c der Füllvorrichtung 28 zusätzlich
auch Signale von der Auswerteeinheit 40 empfangen kann.
[0050] Bevorzugt weist die Abfüllanlage 20 keine übergeordnete, mit den Steuereinrichtungen
30a bis 30c vorgesehene Steuereinheit auf. Insofern arbeiten die Steuereinrichtungen
30a bis 30c jeweils selbstständig, wobei aber nicht ausgeschlossen ist, dass diese
untereinander in uni- oder bidirektionaler Weise Signale austauschen können.
[0051] Für die außerhalb der Inspektionsvorrichtung 24, der Fördervorrichtung 26 und der
Füllvorrichtung 28 verlaufenden Abschnitte der Förderstrecke 18 können weitere, hier
nicht explizit dargestellte Fördervorrichtungen vorgesehen sein. Alternativ kann sich
auch die Fördervorrichtung 26 zusätzlich über alle oder einen Teil dieser Bereiche
erstrecken und die Förderung der Behälter oder Flaschen 16 bewirken.
[0052] Die Auswerteeinheit 40 empfängt von der Steuereinrichtung 30a der Inspektionsvorrichtung
24 als Ergebnis der Inspektion zumindest einen Behälterparameter, beispielsweise einen
Verschleißparameter wie den Zerkratzungsgrad oder einen Beschädigungsparameter. Weiterhin
empfängt die Auswerteeinheit 40 von der Steuereinrichtung 30c der Füllvorrichtung
28 einen oder mehrere Prozessparameter, wie beispielsweise den Vorspanndruck, den
Fülldruck und/oder die Fülltemperatur, sowie gegebenenfalls einen Ereignisparameter,
welcher ein beim Befüllen einer Flasche 16 auftretendes Schadereignis charakterisiert.
Der Ereignisparameter kann beispielsweise mit Hilfe eines mit der Füllvorrichtung
28 verbundenen oder eines in der Füllvorrichtung 28 integrierten Schaderkennungssystems
(nicht dargestellt) erzeugt werden.
[0053] Jede der Steuereinrichtungen 30a bis 30c ist dazu eingerichtet, jeweilige Identifizierungssignale
zu erzeugen, welche eine Nachverfolgung und/oder Identifizierung einer Flasche 16
während ihrer Verweildauer in der zugeordneten Inspektionsvorrichtung 24, Fördervorrichtung
26 bzw. Füllvorrichtung 28 ermöglichen, wobei die Identifizierungssignale bevorzugt
mittels Verwendung eines Schieberegisters erzeugt werden können. Die Auswerteeinheit
40 ist dazu eingerichtet, die von den Steuereinrichtungen 30a bis 30c erzeugten Identifizierungssignale
zu empfangen und derart miteinander zu verknüpfen, dass eine jeweilige Flasche 16
zumindest von einem Zeitpunkt ihrer Inspektion in der Inspektionsvorrichtung 24 bis
zu einem Zeitpunkt ihres Befüllens in der Füllvorrichtung 28 nachverfolgbar und/oder
identifizierbar ist.
[0054] Die Auswerteeinheit 40 kann eine Art Datenbank oder Register aufweisen, in welcher
die für eine jeweilige Flasche 16 ermittelten Behälterparameter, Behältertypparameter
und/oder Prozessparameter sowie gegebenenfalls ein für diese Flasche 16 erzeugter
Ereignisparameter, welcher ein diese Flasche 16 betreffendes Schadereignis charakterisiert,
gespeichert werden. Die Speicherung kann für die Verweildauer der betreffenden Flasche
16 in der Abfüllanlage 20 oder auch für längere Zeit erfolgen, um eine statistische
Auswertung zu ermöglichen.
[0055] In der Auswerteeinheit 40 ist somit eine Behälterverfolgung realisiert, welche es
ermöglicht, einen individuellen Behälter 16 beim Durchlauf durch die verschiedenen
Komponenten der Abfüllanlage, zumindest beim Durchlauf durch die Inspektionsvorrichtung
24, die Fördervorrichtung 26 und die Füllvorrichtung 28, zu verfolgen und diesem Behälter
16 die jeweils ermittelten Parameter einschließlich eines gegebenenfalls in der Füllvorrichtung
28 mittels eines Schaderkennungssystems ermittelten, nachstehend näher erläuterten
Ereignisparameters zuzuordnen.
[0056] In der Auswerteeinheit 40 wird eine jeweilige zu prüfende Flasche 16 zumindest auf
der Grundlage des zumindest einen zugeordneten Behälterparameters und des zumindest
einen zugeordneten Prozessparameters unter Anwendung eines Prüfalgorithmus hinsichtlich
ihrer Stabilität charakterisiert. Basierend auf dieser Charakterisierung wird ein
Behälterstabilitätssignal erzeugt und an die Steuereinrichtung 30c der Füllvorrichtung
28 und alternativ oder zusätzlich an eine der Füllvorrichtung vorgeordnete Behälterausleitungsvorrichtung
(nicht dargestellt) übermittelt. Eine derartige Behälterausleitungsvorrichtung kann
beispielsweise in die Inspektionsvorrichtung 24 integriert oder dieser nachgeordnet
sein.
[0057] Das Charakterisieren einer jeweiligen Flasche 16 kann beispielsweise durch Zuordnen
eines Stabilitätsparameters oder durch Klassifizieren der Flasche 16 in verschiedene
Stabilitätsklassen oder -kategorien erfolgen.
[0058] Das Behälterstabilitätssignal kann bei einer erkannten Behälterinstabilität Anweisungen
an die Steuereinrichtung 30c enthalten, welche die Füllvorrichtung 28 veranlasst,
die betreffende Flasche 16 bei einer erkannten potenziellen Behälterinstabilität in
einer modifizierten Weise zu befüllen, d.h. den zu befüllenden Behälter nicht oder
mit einer reduzierten Füllmenge und/oder einem reduzierten Fülldruck zu befüllen,
ein vorgängig zum Befüllen durchgeführtes Spülen mit einem Spülgas oder Spanngas bei
einem reduzierten Druck durchzuführen und/oder die befüllte Flasche 16 nicht zu verschließen.
Alternativ oder zusätzlich kann das Behälterstabilitätssignal bei einer erkannten
Behälterinstabilität Anweisungen an die ggf. vorhandene, der Füllvorrichtung vorgeordnete
Behälterausleitungsvorrichtung umfassen, den betreffenden Behälter bei einer erkannten
potentiellen Behälterinstabilität auszuleiten. Hierdurch werden Schadereignisse wie
Flaschenplatzer in präventiver Weise verhindert.
[0059] Sollte es aufgrund einer fehlerhaften Charakterisierung einer Flasche 16, bei welcher
die Flasche 16 fälschlicherweise als stabil charakterisiert wurde oder die Modifizierungen
des Füllprozesses nicht ausreichend waren, zu einem nicht erwarteten Schadereignis
oder Platzen dieser Flasche 16 gekommen sein, wird von der Steuereinrichtung 30c ein
Ereignisparameter erzeugt und an die Auswerteeinheit 40 übermittelt. Die Auswerteeinheit
40 kann diesen Ereignisparameter dazu verwenden, den Prüfalgorithmus zu verbessern,
so dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für derartige unerwartete Schadereignisse
reduziert werden kann.
[0060] Durch die Prüfung der Behälter oder Flaschen 16 auf Stabilität unter Berücksichtigung
von Behälterparametern, Prozessparametern und gegebenenfalls auftretenden Ereignisparametern
wird die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten von unerwünschten Behälterplatzern während
des Füllvorgangs präventiv vermindert. Die Füllleistung der Abfüllanlage 20 wird durch
frühzeitiges Aussortieren bzw. durch eine modifizierte Befüllung potentiell platzgefährdeter
Behälter 16 maximiert und die Gefahr für das Personal und den Endverbraucher durch
Behälterbruchstücke reduziert.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 16
- Behälter, Flasche
- 18
- Förderstrecke
- 20
- Abfüllanlage
- 22
- Reinigungsvorrichtung
- 24
- Inspektionsvorrichtung
- 26
- Fördervorrichtung
- 28
- Abfüllvorrichtung
- 30a bis 30c
- Steuereinrichtung
- 40
- Auswerteeinheit
1. Prüfsystem zur Prüfung von zu befüllenden Behältern (16) und Identifizierung von instabilen
Behältern (16) in einer Abfüllanlage (20), wobei die Abfüllanlage (20) zumindest eine
Inspektionsvorrichtung (24) zur Inspektion der zu befüllenden Behälter (16), welche
dazu eingerichtet ist, für einen jeweiligen Behälter (16) zumindest einen Behälterparameter
zu ermitteln, eine der Inspektionsvorrichtung (24) nachgeordnete Fördervorrichtung
(26) und eine der Fördervorrichtung (26) nachgeordnete, zum Befüllen der Behälter
(16) eingerichtete Füllvorrichtung (28), wobei die Fördervorrichtung (26) dazu eingerichtet
ist, die zu befüllenden Behälter (16) in einer Förderrichtung von der Inspektionsvorrichtung
(24) zu der Füllvorrichtung (28) zu fördern, wobei die Inspektionsvorrichtung (24),
die Fördervorrichtung (26) und die Füllvorrichtung (28) eine jeweilige zugeordnete
Steuereinrichtung (30a - 30c) aufweisen,
wobei das Prüfsystem eine Auswerteeinheit (40) aufweist, welche mit jeder der Steuereinrichtungen
(30a - 30c) (30a - 30c) zumindest zum Empfang von jeweiligen Signalen koppelbar ist,
wobei die empfangenen Signale zumindest Identifizierungssignale und/oder Parameter
umfassen,
wobei die Auswerteeinheit (40) dazu eingerichtet ist,
- von der Steuereinrichtung (30a) der Inspektionsvorrichtung (24) zumindest einen
Behälterparameter und von der Steuereinrichtung (30c) der Füllvorrichtung (28) zumindest
einen Prozessparameter und gegebenenfalls einen Ereignisparameter, welcher ein beim
Befüllen eines Behälters (16) auftretendes Schadereignis charakterisiert, zu empfangen,
- zumindest auf der Grundlage der empfangenen Identifizierungssignale einen jeweiligen
Behälter (16) unter Zuordnung zumindest des für diesen Behälter (16) ermittelten zumindest
einen Behälterparameters nachzuverfolgen und/oder zu identifizieren,
- den zu prüfenden Behälter (16) zumindest auf der Grundlage des zumindest einen zugeordneten
Behälterparameters und des zumindest einen Prozessparameters unter Anwendung eines
Prüfalgorithmus hinsichtlich seiner Stabilität zu charakterisieren und darauf basierend
ein Behälterstabilitätssignal zu erzeugen und an die Steuereinrichtung (30c) der Füllvorrichtung
(28) und/oder an eine der der Füllvorrichtung (28) vorgeordnete Behälterausleitungsvorrichtung
zu übermitteln, und
- den Prüfalgorithmus zumindest auf der Grundlage eines empfangenen Ereignisparameters
anzupassen.
2. Prüfsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Steuereinrichtung (30a - 30c) dazu eingerichtet ist, jeweilige Identifizierungssignale,
bevorzugt mittels Verwendung eines Schieberegisters, zu erzeugen, welche eine Nachverfolgung
und/oder Identifizierung eines Behälters (16) während seiner Verweildauer in der zugeordneten
Inspektionsvorrichtung (24), Fördervorrichtung (26) beziehungsweise Füllvorrichtung
(28) ermöglichen, wobei die Auswerteeinheit (40) ferner dazu eingerichtet ist, die
von jeder Steuereinrichtung (30a - 30c) empfangenen Identifizierungssignale derart
miteinander zu verknüpfen, dass ein jeweiliger Behälter (16) zumindest von einem Zeitpunkt
seiner Inspektion bis zu einem Zeitpunkt seines Befüllens nachverfolgbar und/oder
identifizierbar ist.
3. Prüfsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Behälterstabilitätssignal bei einer erkannten Behälterinstabilität Anweisungen
an die Füllvorrichtung (28), den betreffenden Behälter (16) bei einer erkannten potentiellen
Behälterinstabilität in einer modifizierten Weise zu befüllen, und/oder Anweisungen
an eine der Füllvorrichtung vorgeordnete Behälterausleitungsvorrichtung umfasst, den
betreffenden Behälter (16) bei einer erkannten potentiellen Behälterinstabilität auszuleiten.
4. Prüfsystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anweisungen an die Füllvorrichtung (28) umfassen,
- den zu befüllenden Behälter (16) nicht oder mit einer reduzierten Füllmenge und/oder
einem reduzierten Fülldruck zu befüllen,
- ein vorgängig zum Befüllen durchgeführtes Spülen mit einem Spülgas oder Spanngas
bei einem reduzierten Druck durchzuführen und/oder
- den befüllten Behälter (16) nicht zu verschließen.
5. Prüfsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (40) dazu eingerichtet ist, den zu prüfenden Behälter (16) zusätzlich
auf der Grundlage eines Behältertypparameters zu charakterisieren, welcher von der
Steuereinrichtung (30c) der Füllvorrichtung (28), und/oder einer mit dem Prüfsystem
verbundenen Eingabevorrichtung empfangen wurde.
6. Prüfsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Prüfalgorithmus für jeden der bei der Charakterisierung zu berücksichtigenden
Parameter eine jeweilige Grenzwertüberprüfung durchgeführt wird, wobei jeweils geprüft
wird, ob ein oder mehrere für den jeweiligen Parameter definierte Grenzwerte über-
oder unterschritten wurden, und dass das Charakterisieren des zu prüfenden Behälters
(16) hinsichtlich seiner Stabilität auf der Grundlage einer regelbasierten Kombination
der Ergebnisse der durchgeführten Grenzwertüberprüfungen erfolgt, wobei bevorzugt
ein jeweiliger Grenzwert für eine Grenzwertüberprüfung eines bestimmten Parameters
auf der Grundlage eines Wertes eines anderen Parameters oder eines Ergebnisses der
Grenzwertüberprüfung eines anderen Parameters definiert wird.
7. Prüfsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (40) dazu eingerichtet ist, den Prüfalgorithmus zumindest auf
der Grundlage eines einzelnen Schadereignisses, bevorzugt unter Berücksichtigung des
für den von dem Schadereignis betroffenen Behälter(16) ermittelten zumindest einen
Behälterparameters, oder einer Mehrzahl von Schadereignissen, bevorzugt auf der Grundlage
einer aus der Mehrzahl von Schadereignissen und einer Gesamtzahl von befüllten Behältern
(16) ermittelten Schadquote, derart anzupassen, dass die Erkennung von instabilen
Behältern (16) verbessert ist.
8. Prüfsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (40) dazu eingerichtet ist, den Prüfalgorithmus zumindest auf
der Grundlage einer Datenbank, in welcher für eine Mehrzahl von Schadereignissen zumindest
ein jeweiliger Parameter hinterlegt ist, bevorzugt unter Verwendung von Methoden des
maschinellen Lernens, derart anzupassen, dass die Erkennung von instabilen Behältern
(16) verbessert ist.
9. Abfüllanlage (20) zum Abfüllen von Produkten in Behältern (16) umfassend ein Prüfsystem
zur Prüfung der zu befüllenden Behälter (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Abfüllanlage (20) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abfüllanlage (20) zumindest eine Inspektionsvorrichtung (24) zur Inspektion der
zu befüllenden Behälter (16), welche dazu eingerichtet ist, zumindest einen Behälterparameter
zu ermitteln, eine der Inspektionsvorrichtung (24) nachgeordnete Fördervorrichtung
(26) und eine der Fördervorrichtung (26) nachgeordnete, zum Befüllen der Behälter
(16) eingerichtete Füllvorrichtung (28) umfasst, wobei die Fördervorrichtung (26)
dazu eingerichtet ist, die zu befüllenden Behälter (16) in einer Förderrichtung von
der Inspektionsvorrichtung (24) zu der Füllvorrichtung (28) zu fördern, wobei die
Inspektionsvorrichtung (24), die Fördervorrichtung (26) und die Füllvorrichtung (28)
eine jeweilige zugeordnete Steuereinrichtung (30a - 30c) aufweisen, welche mit der
Auswerteeinheit (40) des Prüfsystems verbunden sind, wobei bevorzugt die Füllvorrichtung
(28) ein mit der Auswerteeinheit (40) verbundenes Schaderkennungssystem aufweist,
welches dazu eingerichtet ist, einen durch ein Befüllen eines Behälters (16) verursachten
Behälterschaden als Schadereignis zu erfassen und zumindest auf der Grundlage des
erfassten Schadereignisses den genannten, ein Schadereignis charakterisierenden Ereignisparameter
zu erzeugen.