[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und Verfahren zum Ermitteln von Daten
an einem Verkehrswege-Knotenpunkt, beispielsweise einem Kreisverkehr oder einer Kreuzung,
wobei der Verkehrswege-Knotenpunkt eine oder mehrere Zufahrt(en) sowie eine oder mehrere
Ausfahrt(en) umfasst.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft das Themengebiet von Verkehrsanalysen an komplexen
Verkehrswege-Knotenpunkten, bei welchen Verkehrsströme sich bewegender Objekte (z.B.
Fahrzeuge) hinsichtlich unterschiedlichster Untersuchungskriterien analysiert werden
können. Insbesondere in urbanen Räumen oder an Verkehrsknotenpunkten mit erhöhtem
Verkehrsaufkommen, kann es aus unterschiedlichen Gründen von Interesse sein, Verkehrsströme
zu analysieren. Dabei kann insbesondere eine Nachverfolgung des Verkehrsaufkommens
in örtlicher und zeitlicher Hinsicht von Bedeutung sein, um beispielsweise Informationen
über hoch frequentierte Verkehrswege, zeitliche Peaks im Verkehrsaufkommen, und die
Art der sich (zu bestimmten Zeiten) entlang der Verkehrswege bewegenden Objekte (z.B.
den Anteil von Schwerverkehr oder bestimmter Fahrzeugklassen) zu erhalten. Künftig
wird es zudem von wachsendem Interesse sein, den Verkehrsfluss von Fahrzeugen mit
bestimmten Antriebskategorien (Elektrofahrzeugen, Hybridfahrzeugen, Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotoren, Diesel-Fahrzeugen etc.) zu untersuchen. Je nach Applikation können
derartige Daten mit weiteren Daten (z.B. Umweltdaten) gekoppelt und analysiert werden.
Verkehrsanalysen ermöglichen eine Optimierung der Verkehrsführung und des Verkehrswegebaus,
wodurch beispielsweise Fahrzeugemissionen reduziert (oder besser verteilt) werden
können und wodurch eine Schadensprävention an vielbefahrenen Verkehrswegen ermöglicht
wird (die Lebensdauer der Verkehrswege wird durch eine intelligente Verkehrsführung
und Lastverteilung erhöht).
[0003] Unter einem "Verkehrsweg" kann im Sinne der Erfindung eine ein- oder mehrspurige
Straße zu verstehen sein. Eine Straße kann dabei in einer Fahrtrichtung oder in zwei
einander entgegengesetzten Fahrtrichtungen befahren werden. In einer jeweiligen Fahrtrichtung
kann eine Straße eine oder mehrere Fahrspuren aufweisen. Dabei kann es sich um eine
durch ein bewohntes Gebiet (Stadt, Ortschaft) führende Straße oder um eine durch ein
unbebautes oder wenig bebautes Gebiet (z.B. eine Landstraße, Bundesstraße etc.) handeln.
Auch kann es sich bei einem Verkehrsweg um eine Autobahn handeln. Auch Schienen-Wege
könnten als Verkehrsweg verstanden werden, denn auch im Schienennetz sind Verkehrswege-Knotenpunkte
bekannt. Häufig verlaufen Schienen-Wege entlang herkömmlicher Straßen (z.B. im innerstädtischen
Raum: die Straßenbahnen bzw. Trams), weshalb auch derartige für radgebundene Fahrzeuge
und Schienenfahrzeuge zugängliche hybride Verkehrswege als "Verkehrsweg" im Sinne
der Erfindung verstanden werden können.
[0004] Unter einem sich bewegenden Objekt ist insbesondere ein Fahrzeug zu verstehen. Dabei
kann es sich insbesondere um ein Straßenfahrzeug, also ein radgebundenes Fahrzeug
handeln. Beispielhaft (aber nicht abschließend) seien die folgenden radgebundenen
Fahrzeuge erwähnt: PKWs, Kleintransporter, Vans, Busse, LKWs, Transportfahrzeuge,
Agrarfahrzeuge, Baustellenfahrzeuge, Schwerlastfahrzeuge, Wohnmobile, Anhänger, Fahrzeuge
mit technischer Funktion wie Kranfahrzeuge, Feuerwehrfahrzeuge, Einsatzfahrzeuge,
Motorräder, Mopeds, Mofas, Elektroscooter, Fahrräder, E-Bikes, Lastenfahrräder, Trikes,
Quads etc. Grundsätzlich könnte die Erfindung auch bei Schienen-Verkehrswegen (oder
hybriden Verkehrswegen aus einer Straße-Schienen Kombination) eingesetzt werden, weshalb
in diesem Fall auch ein Schienenfahrzeug als "Fahrzeug" im Sinne der Erfindung verstanden
werden kann.
[0005] Verkehrsanalysen sind insbesondere für öffentliche Einrichtungen wie Städte, Gemeinden,
regionale und überregionale Verwaltungseinrichtungen sowie staatliche Einrichtungen
(z.B. Verkehrsministerien, Umweltministerien, Bauministerien) von Interesse, da sie
eine hilfreiche Informationsquelle für politische und verwaltungsbezogene Entscheidungen
(z.B. betreffend die Verkehrsoptimierung, Emissionsreduktion, Verkehrsbauprojekte
etc.) darstellen können.
[0006] Systeme bzw. Verfahren zur Verkehrsanalyse sind bekannt und werden weltweit seit
längerer Zeit eingesetzt. Hintergrund solcher Systeme ist das zunehmende Interesse
an prädiktivem Informationsgewinn, also dem Bestreben Verkehrsströme zahlenmäßig zu
erfassen und damit planbar machen zu können. Verkehrsplaner weltweit benötigen zur
Durchführung ihrer Planungsaufgaben verlässliche Verkehrsdaten von Verkehrswege-Knotenpunkten.
Hierzu werden in einem definierten Zeitraum alle Fahrzeuge, welche z.B. in den Knotenpunkt
einfahren, fahrspurbezogen gezählt. Diese Daten werden später z.B. zur Optimierung
von Ampelphasen, grünen Wellen, Umbaumaßnahmen etc. herangezogen.
[0007] Das Ermitteln von fahrzeugbezogenen Daten kann sich, wie bereits ausgeführt lediglich
auf das Zählen von Fahrzeugen beschränken. Im einfachsten Fall zählt eine Person vorbeifahrende
Fahrzeuge und dokumentiert die gewonnenen Ergebnisse. Bei einer derartigen Handerfassung
werden die Fahrzeuge von der Zählperson visuell erfasst, und dann in einen Handcomputer
oder auf ein Zählblatt übertragen. Die Datenqualität hängt dabei maßgeblich von der
Zählperson ab und nimmt mit zunehmender Zählzeit aufgrund von natürlicher Ermüdung
drastisch ab. Daher können manuelle Knotenerfassungen nur in Kurzzeiträumen von etwa
je 2 Stunden durchgeführt werden, weswegen bei Verkehrsknotenpunkten pro Schicht ca.
3-4 Personen benötigt werden, um auch bei Verkehrsspitzen eine hinreichend genaue
Erfassung zu gewährleisten. Nachteilig ist dabei natürlich, dass die jeweilige Person
über die gesamte Zeitdauer vor Ort sein muss. Dies ist je nach Wind- und Wetterlage
unangenehm. Auch können Nebel oder Dunkelheit die Zählung erschweren. Ferner ist eine
permanente Verkehrsanalyse im Wege einer manuellen Zählung/Überwachung nicht möglich.
[0008] Bekannt ist zudem, Fahrzeuge nicht nur zu zählen (rein quantitative Erfassung), sondern
auch zu klassifizieren. Dies kann manuell, teil-automatisiert oder vollständig automatisiert
(d.h. unter Einsatz technischer Hilfsmittel) erfolgen. Dies bedeutet, dass ein Fahrzeug
bei seiner Erfassung klassifiziert wird, d.h. es wird beispielsweise ermittelt, welche
Fahrzeugklasse dem Fahrzeug zugrunde liegt. Die Klassifizierung kann auch nach anderweitigen
Kriterien erfolgen, z.B. nach der Art des Antriebs. Sollen derartigen Klassifikationen
im Wege einer manuellen Zählung vorgenommen werden, so setzt dies ein hohes Aufmerksamkeitslevel
an die zählende Person voraus. Damit einhergehend steigt bei solchen manuellen Zählungen
die Fehleranfälligkeit. Unter Einsatz geeigneter technischer Hilfsmittel (z.B. Messvorrichtungen)
lässt sich die Fehleranfälligkeit bei der Zählung/Klassifizierung zwar verringern
und unter Einsatz von bekannten Messvorrichtungen können zwar zum Teil sich entlang
einer oder mehrerer Fahrspuren in einer Fahrtrichtung bewegende Fahrzeuge gezählt
und klassifiziert werden, eine umgehende Analyse komplexer Verkehrswege-Knotenpunkte
ist damit jedoch nicht möglich.
[0009] Insbesondere bei einer teilweise oder vollständig automatisiert ausgeführten Verkehrsanalyse
(unter Einsatz geeigneter Messvorrichtungen) können - nebst einer Fahrzeugzählung
und Klassifizierung - noch weitere Parameter erfasst werden, beispielsweise Geschwindigkeit,
Beschleunigung, das Spurfahrverhalten oder Abstände zwischen Fahrzeugen.
[0010] Zur vorbeschriebenen Verkehrsanalyse ist es beispielsweise bekannt, Kameras einzusetzen,
die in der Nähe eines Verkehrsweges platziert werden, um so eine oder mehrere Fahrspuren
in Bezug auf eine Verkehrsmessung untersuchen zu können. Das Field-of-View der jeweiligen
Kameras ist dabei an eine jeweilige Messaufgabe angepasst bzw. dahingehend kalibriert.
Mittels einer Kamera lassen sich sowohl Standbilder wie auch bewegte Bilder (Videos)
aufnehmen. Dabei kann ein aufgenommenes Bild/Video digital ausgewertet und die Fahrzeugmengen
gespeichert werden (in einem geeigneten Speichermedium). Die Kamera kann so angeordnet
sein, dass sie die jeweilige Fahrbahn aus der Vogelperspektive erfassen kann, z.B.
um Überschattungen von Fahrzeugen zu vermeiden (z.B. LKW verdeckt PKW). Zur Anordnung
der Kamera können beispielsweise Gebäude, eine den Verkehrsweg überquerende Brücke
oder geeignete Masten verwendet werden. Beides ist selten vorhanden.
[0011] Insgesamt lässt sich festhalten, dass mit den bekannten Mitteln Verkehrsanalysen
bei relativ einfachen Verkehrswege-Strukturen zwar möglich sind, der Stand der Technik
bisher jedoch an einer Lösung für komplexe Verkehrswege-Knotenpunkte wie komplexe
Kreisverkehre oder Kreuzungen entbehrt. Insbesondere beim Bestreben umfassende Verkehrsanalysen
(nicht nur Verkehrszählungen) zu ermöglichen, stellen die bekannten Systeme keine
zufriedenstellenden Lösungen bereit. Verkehrsanalysen aus der Luft (z.B. über Drohnen)
sind für einen Dauereinsatz nicht geeignet.
[0012] Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System und Verfahren
zum Ermitteln von Daten an einem Verkehrswege-Knotenpunkt bereitzustellen, mit welchen
auch bei komplexen Verkehrswege-Knotenpunkten wie Kreisverkehren oder Kreuzungen eine
umfassende und vereinfachte Verkehrsanalyse ermöglicht ist.
[0013] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein System gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß
Anspruch 10 vorgeschlagen.
[0014] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale
in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können (auch
über Kategoriegrenzen hinweg) und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang
mit den Figuren zusätzlich. Im Speziellen bedeutet dies, dass jene im Kontext des
vorgeschlagenen Systems beschriebenen Merkmale ohne Weiteres Ausgestaltungsmerkmale
des vorgeschlagenen Verfahrens sein können und umgekehrt.
[0015] Es sei ferner darauf hingewiesen, dass eine hierin verwendete, zwischen zwei Merkmalen
stehende und diese miteinander verknüpfende Konjunktion "und/oder" stets so auszulegen
ist, dass in einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gegenstands lediglich
das erste Merkmal vorhanden sein kann, in einer zweiten Ausgestaltung lediglich das
zweite Merkmal vorhanden sein kann und in einer dritten Ausgestaltung sowohl das erste
als auch das zweite Merkmal vorhanden sein können.
[0016] Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst ein System zum Ermitteln von Daten an
einem Verkehrswege-Knotenpunkt, beispielsweise einem Kreisverkehr oder einer Kreuzung,
wobei der Verkehrswege-Knotenpunkt eine oder mehrere Zufahrt/en sowie eine oder mehrere
Ausfahrt/en umfasst, das System aufweisend
- a. eine an zumindest einer der einen oder mehreren Zufahrt/en angeordnete Zufahrts-Messvorrichtung,
die dazu eingerichtet ist, ein die jeweilige Zufahrt passierendes Fahrzeug zu erkennen,
dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs zu erfassen und einen dieses Fahrzeug
betreffenden Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz zu erzeugen;
- b. eine an zumindest einer der einen oder mehreren Ausfahrt/en angeordnete Ausfahrts-Messvorrichtung,
die dazu eingerichtet ist, ein die jeweilige Ausfahrt passierendes Fahrzeug zu erkennen,
dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs zu erfassen und einen dieses Fahrzeug
betreffenden Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz zu erzeugen; und
- c. eine Basisstation, die mit der Zufahrts-Messvorrichtung und der AusfahrtsMessvorrichtung
signaltechnisch verbunden ist, wobei die Basisstation Datenverarbeitungsmittel zur
Korrelation des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
in Bezug auf zumindest ein vorgegebenes Korrelationskriterium aufweisen.
[0017] Das mit der Erfindung vorgeschlagene System ist zum Ermitteln von Daten an dem besagten
Verkehrswege-Knotenpunkt vorgesehen. Das System ermöglicht beispielsweise eine Korrelation
bzw. Feststellung über welche Zufahrt und Ausfahrt ein bestimmtes Fahrzeug (einer
bestimmen Fahrzeugklasse, einer bestimmten fahrzeugbezogenen Information oder Fahrzeugeigenschaft)
in den Verkehrswege-Knotenpunkt einfährt und diesen wieder verlässt. Damit lässt sich
beispielsweise ein Fahrzeugklassen-basiertes Fahrverhalten analysieren, dieses sogar
datums- und zeitaufgelöst.
[0018] Als Beispiel für einen Verkehrswege-Knotenpunkt, in Bezug auf welchen mit einem hier
vorgeschlagenen System oder Verfahren Daten (insbesondere Verkehrsdaten) gesammelt
werden können, seien Kreisverkehre und Kreuzungen genannt. Ein Kreisverkehr umfasst
eine Kreisfahrbahn und eine Mittelinsel. Die Kreisfahrbahn ist nach Art einer Einbahnstraße
in nur einer Richtung befahrbar, dabei in Gebieten mit Rechtsfahrgebot entgegen dem
Uhrzeigersinn und in Gebieten mit Linksfahrgebot mit dem Uhrzeigersinn. Ein Kreisverkehr
weist in der Regel mehrere Zufahrten und Ausfahrten auf, die - wie die Kreisfahrbahn
- ein oder mehrspurig befahrbar sein können. Unter einem Kreisverkehr können auch
Sonderformen wie der aus England bekannte "Magic Roundabout" (die Anschlüsse der Knotenarme
sind ebenfalls als Kreisverkehr ausgebildet), unechte Kreisverkehre (Knotenpunkte,
die Kreisverkehren ähnlich sehen, jedoch nicht mit dem für Kreisverkehre bekannten
Verkehrszeichen sondern mit Vorfahrtsschildern oder Ampeln geregelt werden), Turbokreisverkehre,
Square About Kreisverkehre, Throughabout Kreisverkehre, tropfenförmige Kreisverkehre,
Autobahn- oder Straßenbahnkreisverkehre verstanden werden. Eine "Kreuzung" resultiert
aus einer Überschneidung zweier oder mehrerer Verkehrswege. Die Verkehrsführung an
Kreuzungen wird häufig durch Ampeln, Vorfahrtsschilder, Stoppschilder oder durch Verkehrsregeln
(z.B. rechts vor links) geregelt.
[0019] Unter einem "Verkehrsweg" kann im Sinne der Erfindung eine ein- oder mehrspurige
Straße zu verstehen sein. Eine Straße kann dabei in einer Fahrtrichtung oder in zwei
einander entgegengesetzten Fahrtrichtungen befahren werden. In einer jeweiligen Fahrtrichtung
kann eine Straße eine oder mehrere Fahrspuren aufweisen. Dabei kann es sich um eine
durch ein bewohntes Gebiet (Stadt, Ortschaft) führende Straße oder um eine durch ein
unbebautes oder wenig bebautes Gebiet (z.B. eine Landstraße, Bundesstraße etc.) handeln.
Auch kann es sich bei einem Verkehrsweg um eine Autobahn handeln. Auch Schienen-Wege
könnten als Verkehrsweg verstanden werden, denn auch im Schienennetz sind Verkehrswege-Knotenpunkte
bekannt. Häufig verlaufen Schienen-Wege entlang herkömmlicher Straßen (z.B. im innerstädtischen
Raum: die Straßenbahnen bzw. Trams), weshalb auch derartige für radgebundene Fahrzeuge
und Schienenfahrzeuge zugängliche hybride Verkehrswege als "Verkehrsweg" im Sinne
der Erfindung verstanden werden können.
[0020] Wie erwähnt, umfasst das System zunächst eine an zumindest einer der einen oder mehreren
Zufahrt/en angeordnete Zufahrts-Messvorrichtung. Unter einer "Anordnung" der Zufahrts-Messvorrichtung
"an" einer Zufahrt ist eine derartige Positionierung zu verstehen, dass eine messtechnische
Erfassung der einen oder mehreren Fahrspuren der Zufahrt ermöglicht ist. Die Zufahrts-Messvorrichtung
kann an einem Mast befestigt sein, der neben der Zufahrt angeordnet und die Zufahrt
ggf. mit einer Querstrebe überragen kann. Sodann kann die Zufahrts-Messvorrichtung
an der Querstrebe befestigt werden, wodurch eine Anordnung nach Art einer Vogelperspektive
ermöglicht ist. Gleiches kann erreicht werden, wenn es sich bei dem Mast um eine Stange
handelt und die Messvorrichtung im oberen Bereich der Stange angeordnet ist. Es können
auch mehrere Messeinheiten an einer Zufahrt angeordnet werden, die gemeinsam die Zufahrts-Messvorrichtung
bereitstellen. Die einzelnen Messeinheiten können sodann beispielsweise einzelnen
Fahrspuren zugeordnet werden. Die Zufahrts-Messvorrichtung ist dazu eingerichtet,
ein die jeweilige Zufahrt passierendes Fahrzeug zu erkennen, dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal
des Fahrzeugs zu erfassen und einen dieses Fahrzeug betreffenden Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
zu erzeugen. Bei dem Erkennungsmerkmal handelt es sich insbesondere ein optisches
Erkennungsmerkmal an dem Fahrzeug/des Fahrzeugs. Die Zufahrts-Messvorrichtung kann
auf die Erkennung bestimmter Erkennungsmerkmale kalibriert/trainiert werden. Zur Erfassung
der Erkennungsmerkmale können von der Zufahrts-Messvorrichtung erfasste Messdaten
hinsichtlich des Vorliegens von Erkennungsmerkmale ausgewertet werden, z.B. unter
Einsatz einer Rechenroutine, eines Algorithmus (auch KI-basiert) oder einer Software.
Sämtliche der vorgenannten Datenverarbeitungsmittel können in einer Recheneinheit
der Zufahrts-Messvorrichtung implementiert sein. Sodann kann ein Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
erzeugt werden. Die Erzeugung kann mittels des Datenverarbeitungsmittels erfolgen.
Das genannte Datenverarbeitungsmittel kann Teil einer gemeinsamen Platine sein, welche
zum Betrieb der Zufahrts-Messvorrichtung verwendet wird und in der Messvorrichtung
verbaut ist. Die genannte Platine bzw. das Datenverarbeitungsmittel kann mit einer
Signalübertragungsschnittstelle (Sende- und Empfangseinheit) zum kabellosen Datentransfer
(z.B. von Zufahrts-Erkennungsmerkmal Datensätzen) ausgestattet oder verbunden sein.
[0021] Wie erwähnt, umfasst das System zudem eine an zumindest einer der einen oder mehreren
Ausfahrt/en angeordnete Ausfahrts-Messvorrichtung. Unter einer "Anordnung" der Ausfahrts-Messvorrichtung
"an" einer Ausfahrt ist eine derartige Positionierung zu verstehen, dass eine messtechnische
Erfassung der einen oder mehreren Fahrspuren der Ausfahrt ermöglicht ist. Die Ausfahrts-Messvorrichtung
kann an einem Mast befestigt sein, der neben der Ausfahrt angeordnet und die Ausfahrt
ggf. mit einer Querstrebe überragen kann. Sodann kann die Ausfahrts-Messvorrichtung
an der Querstrebe befestigt werden, wodurch eine Anordnung nach Art einer Vogelperspektive
ermöglicht ist. Gleiches kann erreicht werden, wenn es sich bei dem Mast um eine Stange
handelt und die Messvorrichtung im oberen Bereich der Stange angeordnet ist. Es können
auch mehrere Messeinheiten an einer Ausfahrt angeordnet werden, die gemeinsam die
Ausfahrts-Messvorrichtung bereitstellen. Die einzelnen Messeinheiten können sodann
beispielsweise einzelnen Fahrspuren zugeordnet werden. Die Ausfahrts-Messvorrichtung
ist dazu eingerichtet, ein die jeweilige Ausfahrt passierendes Fahrzeug zu erkennen,
dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs zu erfassen und einen dieses Fahrzeug
betreffenden Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz zu erzeugen. Bei dem Erkennungsmerkmal
handelt es sich insbesondere ein optisches Erkennungsmerkmal an dem Fahrzeug/des Fahrzeugs.
Die Ausfahrts-Messvorrichtung kann auf die Erkennung bestimmter Erkennungsmerkmale
kalibriert/trainiert werden. Zur Erfassung der Erkennungsmerkmale können von der Ausfahrts-Messvorrichtung
erfasste Messdaten hinsichtlich des Vorliegens von Erkennungsmerkmale ausgewertet
werden, z.B. unter Einsatz einer Rechenroutine, eines Algorithmus (auch KI-basiert)
oder einer Software. Sämtliche der vorgenannten Datenverarbeitungsmittel können in
einer Recheneinheit der Ausfahrts-Messvorrichtung implementiert sein. Sodann kann
ein Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz erzeugt werden. Die Erzeugung kann mittels
des Datenverarbeitungsmittels erfolgen. Das genannte Datenverarbeitungsmittel kann
Teil einer gemeinsamen Platine (z.B. eines Controllers) sein, welche zum Betrieb der
Ausfahrts-Messvorrichtung verwendet wird und in der Messvorrichtung verbaut ist. Die
genannte Platine bzw. das Datenverarbeitungsmittel kann mit einer Signalübertragungsschnittstelle
(Sende- und Empfangseinheit) zum kabellosen Datentransfer (z.B. von Ausfahrts-Erkennungsmerkmal
Datensätzen) ausgestattet oder verbunden sein.
[0022] Die Zufahrts-Messvorrichtung und Ausfahrts-Messvorrichtung sind vorzugsweise äquivalent
oder ähnlich aufgebaut und an den jeweiligen Zufahrten/Ausfahrten auf eine äquivalente
oder ähnliche Art und Weise angeordnet.
[0023] Es ist zudem vorstellbar, dass eine jeweilige Zufahrts-Messvorrichtung und Ausfahrts-Messvorrichtung
in ein und demselben Gehäuse angeordnet sind, also zu einer Baueinheit zusammengefasst
sind. In diesem Fall ist eine in einer Baueinheit kombinierte Zufahrts- und Ausfahrts-Messvorrichtung
so anzuordnen, dass sowohl jene die Zufahrt des Verkehrswege-Knotenpunkts passierenden
Fahrzeuge mittels der Zufahrts-Messvorrichtung erfasst werden können als auch jene
die Ausfahrt des Verkehrswege-Knotenpunkts passierenden Fahrzeuge mittels der Ausfahrts-Messvorrichtung
erfasst werden können. Eine solche Baueinheit kann beispielsweise in der Mitte zwischen
einer Zu- und Ausfahrt angeordnet sein (z.B. auf einem Mittelstreifen) oder oberhalb
der Zu- und Ausfahrt an einem Mast.
[0024] Zudem umfasst das System eine Basisstation, die mit der Zufahrts-Messvorrichtung
und der Ausfahrts-Messvorrichtung signaltechnisch verbunden ist. Sind an einem Verkehrswege-Knotenpunkt
mehrere Zufahrts-Messvorrichtungen und Ausfahrts-Messvorrichtungen vorgesehen, so
sind sämtliche der Zufahrts-Messvorrichtungen und Ausfahrts-Messvorrichtungen mit
der Basisstation signaltechnisch verbunden. Die erwähnten (in den Zufahrts-Messvorrichtungen
und Ausfahrts-Messvorrichtungen erzeugbaren) Zufahrts-Erkennungsmerkmal Datensätze
und Ausfahrts-Erkennungsmerkmal Datensätze können über die signaltechnischen Verbindungen
an die Basisstation übermittelt werden. Auch eine Übermittlung von Rohdaten (Messdaten)
an die Basisstation und eine dortige Erzeugung von Zufahrts-Erkennungsmerkmal Datensätzen
und Ausfahrts-Erkennungsmerkmal Datensätzen ist möglich. Die Basisstation weist Datenverarbeitungsmittel
zur Korrelation des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
in Bezug auf zumindest ein vorgegebenes Korrelationskriterium aufweisen. Das vorgegebene
Korrelationskriterium kann je nach Bedarf abgeändert werden. Die Basisstation ist
vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Verkehrswege-Knotenpunktes angeordnet, bei
einem Kreisverkehr kann dies beispielsweise auf der Insel des Kreisverkehrs erfolgen.
Auch eine Integration in einer der Messvorrichtungen (z.B. einer Zufahrts-Messvorrichtung,
einer Ausfahrts-Messvorrichtung oder einer kombinierten Zu- und Ausfahrtsmessvorrichtung
bzw. in den zugehörigen Gehäusen) ist möglich. Im Falle der Erzeugung der Zufahrts-Erkennungsmerkmal
Datensätze und der Ausfahrts-Erkennungsmerkmal Datensätze aus von den Messvorrichtungen
übermittelten Rohdaten oder vorprozessierten Daten erst in der Basisstation, können
die Datensätze unter Einsatz eines basisstationsseitigen Datenverarbeitungsmittels
erzeugt werden.
[0025] In der Praxis kann eine solche Korrelation beispielsweise wie folgt erfolgen: Mittels
einer Zufahrts-Messvorrichtung wird das Passieren eines Fahrzeugs der Kategorie Fahrzeug
mit Anhänger an bestimmten Datum X zu einer Uhrzeit Y erfasst. Ein Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
des Inhalts: Passieren der Zufahrt 1, Fahrzeugklasse: Fahrzeug mit Anhänger, Datum
X, Uhrzeit Y wird erzeugt und an die Basisstation übermittelt. Die Klassifizierung
kann beispielsweise aufgrund eines charakteristischen optischen Erkennungsmerkmals
erfolgt sein (z.B. eines Kennzeichentyps). Nach dem Verlassen des Verkehrswege-Knotenpunkts
über die Ausfahrt 1 wird von der Ausfahrts-Messvorrichtung ein Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
mit folgendem Inhalt erzeugt: Passieren der Ausfahrt 1, Fahrzeugklasse: Fahrzeug mit
Anhänger, Datum X, Uhrzeit Y+Z. Dieser Datensatz wird ebenfalls an die Basisstation
übermittelt. Dort erfolgt eine Korrelation in Bezug auf ein Korrelationskriterium:
z.B. ein örtliches und zeitliches Korrelationskriterium in Bezug auf eine Fahrzeugklasse:
Fahrzeug mit Anhänger hat den Verkehrswege-Knotenpunkt über die Zufahrt 1 am Datum
X, Uhrzeit Y und die Ausfahrt 1 am Datum X, Uhrzeit Y+Z passiert. In der Basisstation
können derartige Daten gesammelt und für eine statistische Verkehrsanalyse vorprozessiert
werden, z.B. kann ermittelt werden wie viele Fahrzeuge einer bestimmten Fahrzeugklasse
(z.B. Fahrzeuge mit Anhänger) den Verkehrswege-Knotenpunkt an einem bestimmten Datum
(zeitliche Korrelation) über welche Zu- und Ausfahrt (örtliche Korrelation) passiert
haben. Auf Basis der erfassten Daten sind eine Vielzahl unterschiedlicher Korrelationen
möglich, deren Auswahl jedoch nicht Gegenstand der Erfindung sein soll, sondern von
der jeweiligen Verwendung der ermittelten Daten abhängt.
[0026] Nachfolgend seien weitere Ausgestaltungen des mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
beschrieben. Die nachfolgende Beschreibung inkludiert jene in den Unteransprüchen
angegebenen Ausgestaltungsmerkmale, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. Es sei
ausdrücklich erwähnt, dass die nachfolgend in Bezug zum mit der Erfindung vorgeschlagenen
System beschriebenen Merkmale ohne Weiteres auch Ausgestaltungsmerkmale des mit der
Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens sein können und umgekehrt.
[0027] Nach einer ersten Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems kann
vorgesehen sein, dass die Zufahrts-Messvorrichtung, die Ausfahrts- Messvorrichtung
und/oder die Basisstation jeweils eine Energieversorgungseinheit aufweisen. Die Zufahrts-Messvorrichtung,
Ausfahrts-Messvorrichtung und Basisstation müssen zu ihrem Betrieb mit Strom versorgt
werden, sind also in dieser Hinsicht als elektrische Verbraucher anzusehen. Im einfachsten
Fall kann eine Energieversorgungseinheit als eine in den Messvorrichtungen oder der
Basisstation vorgesehene Schnittstelle angesehen werden, über welche ein Anschluss
an ein elektrisches Versorgungsnetz ermöglicht ist. Da jedoch an vielerlei Verkehrswege-Knotenpunkten
kein öffentliches elektrisches Versorgungsnetz verfügbar ist (und dieses zudem nachteiligen
Schwankungen und Stromausfällen unterliegen kann) weisen die Messvorrichtungen und
die Basisstation vorzugsweise eigene Energieversorgungseinheiten auf, um eine diesbezüglich
unabhängige Energieversorgung bereitzustellen. Die Energieversorgungseinheit kann
austauschbar (z.B. bei Entladung oder fälliger Wartung) und/oder wiederaufladbar sein.
Die Energieersorgungseinheit kann gemeinsam mit den Messvorrichtungen in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sein, oder extern zur Messvorrichtung, z.B. in unmittelbarer Nähe,
angeordnet sein. In letzterem Fall sind die Messvorrichtungen über elektrische Verbindungsmittel
mit der Energieversorgungseinheit verbunden.
[0028] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
kann vorgesehen sein, dass die Energieversorgungseinheit eine Batterie oder ein Solarmodul
umfasst. Unter einer "Batterie" kann auch ein Akku zu verstehen sen. Ferner kann unter
dem Terminus der "Batterie" auch ein aus mehreren Batterieeinheiten gebildeter Batteriepack
oder Batterie-Stack zu verstehen sein. Ferner kann unter einer "Batterie" ein aus
mehreren Akkueinheiten gebildeter Akkupack der Akku-Stack zu verstehen sein. Sofern
Batterien die Energieversorgungseinheit ausbilden, weisen die Messvorrichtungen und/oder
die Basisstation Vorrichtungen zum Austausch oder zum Aufladen der Batterien auf.
Die Messvorrichtungen und die Basisstation können Mittel zur Ermittlung, Anzeige und
Übermittlung eines Batteriestatus (Ladestatus) aufweisen. Der Ladestatus kann kontinuierlich,
in festgelegten Zeitintervallen oder auf Abfrage an eine externe Zentrale übermittelt
werden. Solarmodule können elektrische Energie durch Einstrahlung von Sonnenenergie
erzeugen. Es können Speichereinheiten zur Speicherung von überschüssiger elektrischer
Energie in den Messvorrichtungen und/oder der Basisstation vorgesehen sein. Auch Einrichtungen
zur Abgabe überschüssiger elektrischer Energie an ein öffentliches Versorgungsnetz
können in den Messvorrichtungen und/oder der Basisstation vorgesehen sein. Es ist
auch vorstellbar eine Batterie oder ein Solarmodul, alternativ einen Array von Batterien
oder Solarmodulen in Nähe zum Verkehrswege-Knotenpunktes zu anzuordnen (bei einem
Kreisverkehr z.B. auf der Insel) und diese mittels elektrischer Verbindungen (Kabelverbindungen)
mit den Messvorrichtungen und der Basisstation zu verbinden.
[0029] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
kann vorgesehen sein, dass die signaltechnische Verbindung zwischen der Zufahrts-Messvorrichtung
und der Basisstation sowie zwischen der AusfahrtsMessvorrichtung und der Basisstation
auf einer kabellosen oder kabelgebundenen Signalverbindung basiert. Eine kabellose
Signalverbindung kann beispielsweise eine auf elektromagnetischen Wellen basierende
Signalverbindung umfassen. Beispielhaft seien an dieser Stelle Funkverbindungen, Bluetooth-Verbindungen,
WLAN-Verbindungen, Verbindungen über mobile Datenkommunikation, über das Internet
etc. genannt. Auch die Bereitstellung der signaltechnischen Verbindungen Verbindung
über die LORA (Long Range) Modulationstechnik ist möglich. Eine kabelgebundene Signalverbindung
kann durch einen elektrischen Leiter oder Lichtleiter verwirklicht werden. Die Messvorrichtungen
und die Basisstation weisen dazu geeignete Signalübertragungsschnittstellen auf (Empfänger,
Sender).
[0030] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
kann vorgesehen sein, dass das System zudem eine Zentralstelle umfasst, welche signaltechnisch,
insbesondere kabellos oder kabelgebunden, mit der Basisstation verbunden ist. In der
Zentralstelle können weitergehende Verkehrsanalysen und Korrelationen vorgenommen
werden, die je nach Art der zu analysierenden Fragestellung variieren kann.
[0031] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
kann vorgesehen sein, dass die Zufahrts-Messvorrichtung und die Ausfahrts-Messvorrichtung
eine Kamera aufweisen. Auch eine Implementierung einer Mehrzahl von Kameraeinheiten
(z.B. ausgerichtet auf verschiedene Fahrspuren) in der Zufahrts-Messvorrichtung und/oder
Ausfahrts-Messvorrichtung ist möglich. Anstelle einer Kamera oder zusätzlich dazu
können die Messvorrichtungen auch Radar, Lidar oder Infrarotmesseinheiten aufweisen.
Durch Vorsehen einer Mehrzahl von (unterschiedlichen oder gleichartigen, z.B. mehrere
Kameras) Messeinheiten je Messvorrichtung kann die Fehleranfälligkeit von Messungen
reduziert werden. Die Kameras oder anderweitigen Messeinheiten der Messvorrichtungen
werden auf ihre jeweilige Beobachtungsaufgabe kalibriert. Nach einer weiteren Ausgestaltung
eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems kann vorgesehen sein, dass das Erkennungsmerkmal
ausgewählt ist aus: einem an einer Fahrzeugkomponente angeordneten Erkennungsmerkmal,
insbesondere einem Nummernschild oder einem Klebe-Tag, einem optisch erfassbaren Fahrzeugmerkmal,
oder einer optisch erfassbaren Fahrzeugsilhouette. Unter einem Klebe-Tag ist ein Aufkleber
mit einer optisch auslesbaren Information (z.B. bezüglich einer Fahrzeugklasse) zu
verstehen. Eine optisch auslesbare Information kann beispielsweise ein Zahlencode,
eine Beschriftung, ein Barcode, ein Zeichen, eine Farbkodierung oder dergleichen sein.
Ein Klebe-Tag kann auf einer Fahrzeugoberfläche, beispielsweise auf der Windschutzscheibe
(nach Art einer Vignette), aufgebracht sein. Bei dem erwähnten optisch erfassbaren
Fahrzeugmerkmal kann es sich um ein charakteristisches Fahrzeugmerkmal handeln, z.B.
das Vorliegen einer Anhängerkupplung, einer Dachreling, eines bestimmten Typs von
Außenspiegeln, einer Fahrzeugbreite oder Fahrzeuglänge etc. Eine Fahrzeugsilhouette
betrifft die ein Fahrzeug einhüllende Form oder eine Fahrzeugkontur, welche ebenfalls
charakteristisch für eine bestimmte Fahrzeugklasse sein kann. Entsprechende Informationen
können auch auf Nummernschildern des Fahrzeugs hinterlegt bzw. daraus ermittelbar
sein.
[0032] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
kann vorgesehen sein, dass anhand des Erkennungsmerkmals eine fahrzeugbezogene Information
ermittelbar ist, insbesondere ein Hersteller des Fahrzeugs, ein Fahrzeugtyp, ein Fahrzeugbaujahr,
eine Fahrzeugeigenschaft, ein Fahrzeughalter, oder ein Fahrzeuginhaber. Über die Erfassung
von Erkennungsmerkmalen lässt sich somit ein Fahrzeug klassifizieren. Anstelle der
vorgenannten fahrzeugbezogenen Informationen kann es sich beispielsweise um eine Klassifizierung
eines Fahrzeugs in Bezug auf die folgenden Klassifikationsgruppen als fahrzeugbezogene
Informationen handeln: Fahrrad, Motorrad, PKW, PKW mit Anhänger, Transporter mit Fenster,
Transporter ohne Fenster, Bus, LKW, LKW mit Anhänger, Sattelzug. Weiterhin können
auf Basis der Erkennungsmerkmale die folgenden Fahrzeugkategorien erkannt werden bzw.
eine diesbezügliche Klassifizierung erfolgen: Kleintransporter, Vans, Agrarfahrzeuge,
Baustellenfahrzeuge, Schwerlastfahrzeuge, Wohnmobile, Anhänger, Fahrzeuge mit technischer
Funktion wie Kranfahrzeuge, Feuerwehrfahrzeuge, Einsatzfahrzeuge, Mopeds, Mofas, Elektroscooter,
E-Bikes, Lastenfahrräder, Trikes, Quads etc. Anhand des Erkennungsmerkmals kann sich
auch eine Antriebs- oder Kraftstoffart (Elektroantrieb, Hybridantrieb, Verbrennungsmotor,
Diesel-Antrieb, Ottomotor) als Fahrzeugeigenschaft erkannt werden. Unter einem Fahrzeugtyp
kann ein bestimmtes Fahrzeugmodell eines Herstellers verstanden werden. Wie eingangs
erwähnt, können auch Schienenfahrzeuge klassifiziert werden, beispielsweise wie folgt:
Straßenbahn, U-Bahn, ein- oder mehrgliedriges Schienenfahrzeug (Glieder stellen die
Zahl der Waggons dar). Auch kann eine grundsätzliche Klassifizierung (Differenzierung)
zwischen radgebundenem Fahrzeug und Schienenfahrzeug erfolgen (relevant bei hybriden
Verkehrswegen: z.B. Straßenbahnen und radgebundene Fahrzeuge nutzen ein und dieselbe
Fahrbahn). Mit einer solchen Klassifizierung lassen sich dem Passiervorgang eines
Fahrzeugs - neben einer rein örtlichen und zeitlichen Zuordnung des Einfahrens/Verlassens
des Verkehrswege-Knotenpunkts über eine Zufahrt/Ausfahrt zu einen bestimmten Zeitpunkt
- weitergehende Informationen zuordnen.
[0033] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems
kann vorgesehen sein, dass das zumindest eine Korrelationskriterium eine insbesondere
datums- und zeitbezogene Zuordnung des Fahrzeugs oder der fahrzeugbezogenen Information
zu einem Passiervorgang des Fahrzeugs in Bezug auf eine Zufahrt und/oder Ausfahrt
des Verkehrswege-Knotenpunkts betrifft. Es kann somit nicht nur eine dahingehende
zeitlich-örtliche Zuordnung erfolgen, wann ein Fahrzeug eine bestimmte Zufahrt oder
Ausfahrt passiert hat, sondern eine diesbezügliche Zuordnung einer bestimmten fahrzeugbezogenen
Information (z.B. einer Fahrzeugklasse). Dadurch kann beispielsweise statistisch betrachtet
werden, wie viele Fahrzeuge einer bestimmten Fahrzeugklasse an einem Tag eine bestimmte
Zufahrt und Ausfahrt des Verkehrswege-Knotenpunktes passiert haben.
[0034] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Ermitteln von Daten
an einem Verkehrswege-Knotenpunkt, beispielsweise einem Kreisverkehr oder einer Kreuzung,
wobei der Verkehrswege-Knotenpunkt eine oder mehrere Zufahrt/en sowie eine oder mehrere
Ausfahrt/en umfasst, wobei das Verfahren unter Einsatz eines nach der Erfindung ausgebildeten
Systems ausgeführt wird, das System umfassend eine an zumindest einer der einen oder
mehreren Zufahrt/en angeordnete Zufahrts-Messvorrichtung, eine an zumindest einer
der einen oder mehreren Ausfahrt/en angeordnete Ausfahrts-Messvorrichtung, sowie eine
Basisstation, die mit der Zufahrts-Messvorrichtung und der Ausfahrts-Messvorrichtung
signaltechnisch verbunden ist, das Verfahren umfassend die folgenden Schritte:
- a. Erkennen eines eine der Zufahrt/en passierenden Fahrzeugs mit der an der jeweiligen
Zufahrt angeordneten Zufahrts-Messvorrichtung, wobei dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal
des Fahrzeugs erfasst und ein dieses Fahrzeug betreffender Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
erzeugt wird;
- b. Erkennen eines eine der Ausfahrt/en passierenden Fahrzeugs mit der an der jeweiligen
Ausfahrt angeordneten Ausfahrts-Messvorrichtung, wobei dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal
des Fahrzeugs erfasst und ein dieses Fahrzeug betreffender Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
erzeugt wird;
- c. Übermitteln des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes
von der Zufahrts-Messvorrichtung respektive Ausfahrts-Messvorrichtung an die Basisstation,
- d. in der Basisstation: Korrelieren des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes und
des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz in Bezug auf zumindest ein vorgegebenes
Korrelationskriterium unter Einsatz eines Datenverarbeitungsmittels.
[0035] Für jeden der vorgenannten Schritte können in dem System geeignete technische Mittel
zur Ausführung der Verfahrensschritte vorgesehen sein. So erfolgt die Erfassung der
Erkennungsmerkmale mittels der Messvorrichtung. Die Erfassung als solche erfolgt über
geeignete Messmittel die in der Messvorrichtung hard- und softwaretechnisch implementiert
sind. Die Erzeugung der Datensätze bzw. Auswertung von mit den Messvorrichtungen erfassten
Daten erfolgt mittels geeigneter Datenverarbeitungsmittel (z.B. Routinen, Algorithmen,
Software, allesamt ausgeführt auf geeigneter Hardware). Für den Schritt c. sind geeignete
Signalübertragunsmittel (z.B. Signalübertragungsschnittstellen samt Sender und Empfänger)
in den Messvorrichtungen und der Basisstation vorgesehen. Schritt d. erfolgt - wie
erwähnt - unter Einsatz eines Datenverarbeitungsmittels, welches wiederrum hardware-
und softwaretechnisch in der Basisstation implementiert sein kann.
[0036] Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann folgende vorteilhafte Ausgestaltungen umfassen:
Nach einer ersten Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens
kann vorgesehen sein, dass anhand des Erkennungsmerkmals eine fahrzeugbezogene Information
ermittelt wird, insbesondere ein Hersteller des Fahrzeugs, ein Fahrzeugtyp, ein Fahrzeugbaujahr,
eine Fahrzeugeigenschaft, ein Fahrzeughalter, oder ein Fahrzeuginhaber.
[0037] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens
kann vorgesehen sein, dass das Ermitteln der fahrzeugbezogenen Information anhand
eines Abgleichs des Erkennungsmerkmals mit in einer Datenbank hinterlegten Daten erfolgt.
Die Datenbank kann in der jeweiligen Messvorrichtung implementiert sein, z.B. als
Teil eines dort vorgesehenen Datenverarbeitungsmittels. Gleichsam kann dies in der
Basisstation erfolgen, z.B. mit einem dort vorgesehenen Datenverarbeitungsmittel.
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Datenbank eine externe Datenbank ist, und die
in den Messvorrichtungen und/oder der Basisstation vorhandenen Datenverarbeitungsmittel
über Signalübertragungsschnittstellen auf die Datenbank(en) zugreifen können.
[0038] Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens
kann vorgesehen sein, dass wobei eine datums- und zeitbezogene Zuordnung des Fahrzeugs
oder der fahrzeugbezogenen Information zu einem Passiervorgang des Fahrzeugs in Bezug
auf die Zufahrt und/oder Ausfahrt des Verkehrswege-Knotenpunkts durchgeführt wird.
[0039] Die Erfindung wird weiterhin anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Diese
sind nur beispielhaft zu verstehen und sollen die Erfindung nicht auf die gezeigten
Ausführungsbeispiele beschränken.
[0040] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Kreisverkehr als Beispiel eines Verkehrswege-Knotenpunkts mit einem erfindungsgemäßen
System;
- Fig. 2
- eine Kreuzung als weiteres Beispiel eines Verkehrswege-Knotenpunkts mit einem erfindungsgemäßen
System.
[0041] In der Figur 1 ist ein Kreisverkehr 1 mit jeweils vier Zufahrten 3 und Ausfahrten
4 in einer schematischen Aufsicht illustriert. In dem vorliegenden Beispiel wird das
Rechtsfahrgebot zugrunde gelegt und exemplarisch ein in Bezug auf eine bestimmte Fahrtrichtung
einspuriger Verkehrsweg angenommen. Die gestrichelten Linien repräsentieren eine Bodenmarkierung
8 auf der Fahrbahn, um eine Trennung von Fahrbahnen mit unterschiedlicher Fahrtrichtung
zu kennzeichnen. Im vorliegenden Beispiel der Figur 1 ist das Hineinfahren und Herausfahren
in/aus den/dem Kreisverkehr 1 anhand zweier Fahrzeuge 6 illustriert. Die dargestellten
Fahrzeuge 6 unterscheiden sich in ihrer Länge, was beispielsweise den Längenunterschied
zwischen einem PKW und einem LKW kennzeichnen kann. Das rechts dargestellte Fahrzeug
6 fährt entsprechend dem an das Fahrzeug 6 angrenzend dargestellten Richtungspfeil
in den Kreisverkehr 1 ein, nämlich über eine Zufahrt 3. Dabei passiert das Fahrzeug
6 eine Zufahrts-Messvorrichtung 5.
[0042] Nach dem Einfahren in den Kreisverkehr 1 biegt das Fahrzeug 6 an der ersten Ausfahrt
4 ab und verlässt den Kreisverkehr 1. Beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr über die
Ausfahrt 4 passiert das Fahrzeug 6 die Ausfahrts-Messvorrichtung 7. Betont sei, dass
das beschriebene Fahrverhalten des Fahrzeugs 6 nur exemplarischer Natur ist, denn
gleichsam hätte das Fahrzeug 6 in jeder anderen Ausfahrt 4 des Kreisverkehrs 1 abbiegen
können. Gleiches gilt für das unten links dargestellte Fahrzeug 6 (ein längeres Fahrzeug
wie einen LKW repräsentierend). Es sei betont, dass dieses Beispiel lediglich exemplarischer
angeführt wurde. Das erfindungsgemäße System bzw. Verfahren lässt sich ohne weiteres
auf komplexere Verkehrswege-Knotenpunkte übertragen, beispielsweise Kreisverkehre
mit mehr als vier Zufahrten 3 und Ausfahrten 4. Ferner kann das System bei mehrspurigen,
z.B. zweispurigen, dreispurigen, vierspurigen etc. Fahrbahnen eingesetzt werden. Die
genannten Spurangaben beziehen sich dabei auf die Anzahl von Fahrspuren in Bezug auf
eine Fahrtrichtung.
[0043] Analog ist in der Figur 2 eine Kreuzung 2 als Verkehrswege-Knotenpunkt dargestellt,
welche ebenfalls eine Anzahl von vier Zufahrten 3 und vier Ausfahrten 4 in einem Verkehrsknotenpunkt
bündelt. Auch in diesem Beispiel ist das Einfahren und Ausfahren zweier Fahrzeuge
6 unterschiedlicher Größe (z.B. eines PKW und LKW) in eine den Verkehrswege-Knotenpunkt
bereitstellende Kreuzung dargestellt, wobei die Fahrzeuge jeweils über eine Zufahrt
3 in die Kreuzung 2 einfahren und über eine Ausfahrt 4 die Kreuzung 2 verlassen. Beim
Einfahren passieren die Fahrzeuge eine Zufahrts-Messvorrichtung 5, beim Ausfahren
eine Ausfahrts-Messvorrichtung 7.
[0044] Die nachfolgende Beschreibung des erfindungsgemäßen Systems bezieht sich in gleichem
Maße auf die vorbeschriebenen Beispiele für einen Verkehrswege-Knotenpunkt, nämlich
den in Figur 1 dargestellten Kreisverkehr 1 wie auch auf die in Figur 2 dargestellte
Kreuzung 2. Der Verkehrswege-Knotenpunkt kann mehr als die in den Figuren dargestellten
vier Zufahrten 3 und Ausfahrten 4 aufweisen, wobei die jeweiligen Zufahrten 3 und
Ausfahrten 4 jeweils mehrere parallele Fahrspuren aufweisen können.
[0045] Sowohl die Zufahrts-Messvorrichtung 5 als auch die Ausfahrts-Messvorrichtung 7 können
eine oder mehrere Fahrspuren einer Zufahrt 3 respektive Ausfahrt 4 erfassen. Insbesondere
können die Zufahrts-Messvorrichtung 5 und die Ausfahrts-Messvorrichtung 7 dazu an
geeigneten Masten oder anderweitigen Tragvorrichtungen angeordnet sein. Vorzugsweise
umfassen sowohl die Zufahrts-Messvorrichtung 5 und die Ausfahrts-Messvorrichtung 7
eine Kamera.
[0046] Das mit der Erfindung vorgeschlagene und in den Figuren 1 und 2 anhand zweier konkreter
Ausführungsbeispiele wiedergegebene System umfasst eine an den jeweiligen Zufahrten
3 des Kreisverkehrs 1 bzw. der Kreuzung 2 angeordnete Zufahrts-Messvorrichtungen 5,
welche - wie erwähnt - zumindest eine Kamera aufweisen kann. Die Zufahrts-Messvorrichtung
5 ist dazu eingerichtet, ein eine Zufahrt 3 passierendes Fahrzeug 6 zu erkennen, wobei
die Zufahrts-Messvorrichtung 5 dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal (beispielsweise
ein Nummernschild oder eine anderweitiges am Fahrzeug befindliches Erkennungs- oder
Klassifikationsmittel) des Fahrzeugs 6 erfasst und einen dieses Fahrzeug 6 betreffenden
Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz erzeugt. Der Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
umfasst zumindest eine Information, dass ein bestimmtes Fahrzeug 6 in eine bestimmte
Zufahrt 3 eingefahren ist, der Datensatz gibt also eine örtliche Information in Bezug
auf ein bestimmtes Fahrzeug 6 wieder. Zusätzlich kann der Datensatz Zeitinformationen
enthalten, d.h. wann (Tag, Uhrzeit) das Fahrzeug 6 die Zufahrt 3 passiert hat. Auch
kann der Datensatz Informationen zur verwendeten Fahrspur des Fahrzeugs 6 auf einer
mehrspurigen Zufahrt 3 umfassen. Ferner kann der Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz
weitere Informationen umfassen, beispielweise betreffend eine bestimmte fahrzeugbezogene
Information wie einen Hersteller des Fahrzeugs, einen Fahrzeugtyp, ein Fahrzeugbaujahr,
eine Fahrzeugeigenschaft, einen Fahrzeughalter, oder einen Fahrzeuginhaber. Damit
lassen sich dem Passiervorgang des Fahrzeugs - neben einer rein örtlichen und zeitlichen
Zuordnung des Passierens eines Fahrzeugs 6 in eine Zufahrt 3 zu einen bestimmten Zeitpunkt
- weitergehende Informationen zuordnen.
[0047] Ferner umfasst das System an den Ausfahrten 4 angeordnete Ausfahrts-Messvorrichtungen
7, die dazu eingerichtet sind, ein die jeweilige Ausfahrt 4 passierendes Fahrzeug
6 zu erkennen. Dabei wird zumindest ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs 6 erfasst
und einen dieses Fahrzeug 6 betreffender Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz erzeugt.
Der Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz umfasst zumindest eine Information, dass
ein bestimmtes Fahrzeug 6 den Verkehrswege-Knotenpunkt über eine bestimmte Ausfahrt
4 verlassen hat, der Datensatz gibt also eine örtliche Information in Bezug auf ein
bestimmtes Fahrzeug 6 wieder. Zusätzlich kann der Datensatz Zeitinformationen enthalten,
d.h. wann (Tag, Uhrzeit) das Fahrzeug 6 die Ausfahrt 4 passiert hat. Auch kann der
Datensatz Informationen zur verwendeten Fahrspur des Fahrzeugs 6 auf einer mehrspurigen
Zufahrt 4 umfassen. Ferner kann der Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz weitere
Informationen umfassen, beispielweise betreffend eine bestimmte fahrzeugbezogene Information
wie einen Hersteller des Fahrzeugs, einen Fahrzeugtyp, ein Fahrzeugbaujahr, eine Fahrzeugeigenschaft,
einen Fahrzeughalter, oder einen Fahrzeuginhaber. Damit lassen sich dem Passiervorgang
des Fahrzeugs - neben einer rein örtlichen und zeitlichen Zuordnung des Verlassens
des Verkehrswege-Knotenpunkts über eine Ausfahrt 4 zu einen bestimmten Zeitpunkt -
weitergehende Informationen zuordnen.
[0048] Ersichtlich ist in dem Kreisverkehr 1 (in der Mitte des Kreisverkehrs 1) eine Basisstation
9 angeordnet, die mit den Zufahrts-Messvorrichtungen 5 und den Ausfahrts-Messvorrichtungen
7 signaltechnisch (kabellos, kabelgebunden) verbunden ist. Gleiches gilt für das in
Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel betreffend die Kreuzung 2, wobei die Basisstation
9 im Bereich einer von einer Zufahrt 3 und Ausfahrt 4 gebildeten Ecke angeordnet ist.
Jegliche weitere Anordnung der Basisstation 9 kommt in Betracht, solange eine signaltechnische
Verbindung mit den Zufahrts-Messvorrichtungen 5 und den Ausfahrts-Messvorrichtungen
7 gewährleistet ist. Auch der Raumbedarf bzw. etwaige Bebauungen der Umgebung sind
dabei zu berücksichtigen. Vorstellbar ist auch, die Basisstation in eine der Messvorrichtungen
5, 7 zu integrieren, z.B. in einem gemeinsamen Gehäuse. Sowohl die Basisstation 9
als auch die jeweiligen Zufahrts-Messvorrichtungen 5 und Ausfahrts-Messvorrichtungen
7 weisen geeignete Mittel (z.B. Schnittstellen) zur Signal- bzw. Datenübertragung
(signaltechnischen Übertragung) auf, welche insbesondere kabellos erfolgt. Die genannten
Mittel umfassen geeignete Sende- und Empfangseinheiten. Über die genannte signaltechnische
Verbindung zwischen Basisstation 9 und den Zufahrts-Messvorrichtungen 5 respektive
Ausfahrts-Messvorrichtungen 7 werden die genannten Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensätze
(oder zur Erstellung dieser benötigte Daten) respektive Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensätze
(oder zur Erstellung dieser benötigte Daten) an die Basisstation 9 übermittelt. Entsprechend
können die Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensätze in den Zufahrts-Messvorrichtungen
5 sowie die Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensätze in den Ausfahrts-Messvorrichtungen
7 unmittelbar erzeugt werden, wozu die Zufahrts-Messvorrichtungen 5 respektive Ausfahrts-Messvorrichtungen
7 geeignete Datenverarbeitungsmittel aufweisen können. Gleichsam können Daten (z.B.
Rohdaten oder vorprozessierte Daten) von den Zufahrts- respektive Ausfahrts-Messvorrichtungen
5, 7 an die Basisstation 9 übermittelt und dort zu Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensätze
und Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensätze weiterverarbeitet werden. Dazu kann die
Basisstation 9 geeignete Datenverarbeitungsmittel aufweisen.
[0049] Weiterhin kann die Basisstation 9 Datenverarbeitungsmittel zur Korrelation des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes
und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes in Bezug auf zumindest ein vorgegebenes
Korrelationskriterium aufweisen. Die Basisstation 9 kann ein gemeinsames Datenverarbeitungsmittel
zur Ausführung der unterschiedlichen vorangehend beschriebenen Vorgänge aufweisen.
[0050] Die Zufahrts-Messvorrichtung 5, die Ausfahrts-Messvorrichtung 7 und/oder die Basisstation
9 sind zur Energieversorgung entweder an ein öffentliches Stromnetz (soweit vor Ort
vorhanden) angeschlossen und/oder weisen jeweils eine Energieversorgungseinheit auf.
Bei der Energieversorgungseinheit handelt es sich insbesondere um eine Energieversorgungseinheit
zur autarken Energieversorgung, insbesondere eine Batterie (oder Akku) oder ein Solarmodul.
Unter einer "Batterie" kann auch ein Batteriepack oder Batteriestack (auch ein Akkupack
oder Akkustack) zu verstehen sein. Sofern Batterien die Energieversorgungseinheit
ausbilden, weisen die Messvorrichtungen 5, 7 und/oder die Basisstation 9 Vorrichtungen
zum Austausch der Batterien auf.
[0051] Das System umfasst (optional) eine Zentralstelle 10, welche signaltechnisch, insbesondere
kabellos oder kabelgebunden, mit der Basisstation (9) verbunden ist. Die Zentralstelle
10 ist dabei vorzugsweise nicht in unmittelbarer Nähe des Verkehrswege-Knotenpunkts
angeordnet, sondern eine externe Zentralstelle 10, z.B. ein Rechenzentrum oder ein
Server.
[0052] Das erwähnte (von den Messvorrichtungen 5, 7 erfassbare) Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs
6 ist ausgewählt aus: einem an einer Fahrzeugkomponente angeordneten Erkennungsmerkmal,
insbesondere einem Nummernschild oder einem Klebe-Tag, einem optisch erfassbaren Fahrzeugmerkmal,
oder einer optisch erfassbaren Fahrzeugsilhouette. Die genannten Merkmale können mittels
bekannter Kameratechnik erfasst werden.
[0053] Anhand solcher Erkennungsmerkmale ist eine fahrzeugbezogene Information ermittelbar,
insbesondere ein Hersteller des Fahrzeugs 6, ein Fahrzeugtyp, ein Fahrzeugbaujahr,
eine Fahrzeugeigenschaft, ein Fahrzeughalter, oder ein Fahrzeuginhaber. Diese fahrzeugbezogenen
Informationen können den vorbeschriebenen Informationen (Passieren des Fahrzeugs einer
bestimmten Zu- und Ausfahrt zu einem bestimmten Zeitpunkt) zugeordnet werden. Dazu
können sämtliche ermittelten Informationen in der Basisstation korreliert werden.
Entsprechend kann das zumindest eine Korrelationskriterium eine insbesondere datums-
und zeitbezogene Zuordnung des Fahrzeugs 6 oder der fahrzeugbezogenen Information
zu einem Passiervorgang des Fahrzeugs 6 in Bezug auf eine Zufahrt 3 und/oder Ausfahrt
4 des Verkehrswege-Knotenpunkts betreffen. Die korrelierten Daten können an eine Zentralstelle
10 weitergegeben und zur weiteren Verkehrsanalyse herangezogen werden.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Kreisverkehr
- 2
- Kreuzung
- 3
- Zufahrt
- 4
- Ausfahrt
- 5
- Zufahrts-Messvorrichtung
- 6
- Fahrzeug
- 7
- Ausfahrts-Messvorrichtung
- 8
- Bodenmarkierung
- 9
- Basisstation
- 10
- Zentralstelle
1. System zum Ermitteln von Daten an einem Verkehrswege-Knotenpunkt, beispielsweise einem
Kreisverkehr (1) oder einer Kreuzung (2), wobei der Verkehrswege-Knotenpunkt eine
oder mehrere Zufahrt/en (3) sowie eine oder mehrere Ausfahrt/en (4) umfasst, das System
aufweisend
d. eine an zumindest einer der einen oder mehreren Zufahrt/en (3) angeordnete Zufahrts-Messvorrichtung
(5), die dazu eingerichtet ist, ein die jeweilige Zufahrt (3) passierendes Fahrzeug
(6) zu erkennen, dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs (6) zu erfassen
und einen dieses Fahrzeug (6) betreffenden Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz zu
erzeugen;
e. eine an zumindest einer der einen oder mehreren Ausfahrt/en (4) angeordnete Ausfahrts-Messvorrichtung
(7), die dazu eingerichtet ist, ein die jeweilige Ausfahrt (4) passierendes Fahrzeug
(6) zu erkennen, dazu zumindest ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs (6) zu erfassen
und einen dieses Fahrzeug (6) betreffenden Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz zu
erzeugen; und
f. eine Basisstation (9), die mit der Zufahrts-Messvorrichtung (5) und der Ausfahrts-Messvorrichtung
(7) signaltechnisch verbunden ist, wobei die Basisstation (9) Datenverarbeitungsmittel
zur Korrelation des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes
in Bezug auf zumindest ein vorgegebenes Korrelationskriterium aufweisen.
2. System nach Anspruch 1, wobei die Zufahrts-Messvorrichtung (5), die Ausfahrts-Messvorrichtung
(7) und/oder die Basisstation (9) jeweils eine Energieversorgungseinheit aufweisen.
3. System nach Anspruch 2, wobei die Energieversorgungseinheit eine Batterie oder ein
Solarmodul umfasst.
4. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die signaltechnische Verbindung
zwischen der Zufahrts-Messvorrichtung (5) und der Basisstation (9) sowie zwischen
der Ausfahrts-Messvorrichtung (7) und der Basisstation (9) auf einer kabellosen oder
kabelgebundenen Signalverbindung basiert.
5. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Zentralstelle
(10), welche signaltechnisch, insbesondere kabellos oder kabelgebunden, mit der Basisstation
(9) verbunden ist.
6. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufahrts-Messvorrichtung (5) und die Ausfahrts-Messvorrichtung (7) eine Kamera
aufweisen.
7. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Erkennungsmerkmal ausgewählt
ist aus: einem an einer Fahrzeugkomponente angeordneten Erkennungsmerkmal, insbesondere
einem Nummernschild oder einem Klebe-Tag, einem optisch erfassbaren Fahrzeugmerkmal,
oder einer optisch erfassbaren Fahrzeugsilhouette.
8. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei anhand des Erkennungsmerkmals
eine fahrzeugbezogene Information ermittelbar ist, insbesondere ein Hersteller des
Fahrzeugs (6), ein Fahrzeugtyp, ein Fahrzeugbaujahr, eine Fahrzeugeigenschaft, ein
Fahrzeughalter, oder ein Fahrzeuginhaber.
9. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das zumindest eine Korrelationskriterium
eine insbesondere datums- und zeitbezogene Zuordnung des Fahrzeugs (6) oder der fahrzeugbezogenen
Information zu einem Passiervorgang des Fahrzeugs (6) in Bezug auf eine Zufahrt (3)
und/oder Ausfahrt (4) des Verkehrswege-Knotenpunkts betrifft.
10. Verfahren zum Ermitteln von Daten an einem Verkehrswege-Knotenpunkt, beispielsweise
einem Kreisverkehr (1) oder einer Kreuzung (2), wobei der Verkehrswege-Knotenpunkt
eine oder mehrere Zufahrt/en (3) sowie eine oder mehrere Ausfahrt/en (4) umfasst,
wobei das Verfahren unter Einsatz eines nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildeten
Systems ausgeführt wird, das System umfassend eine an zumindest einer der einen oder
mehreren Zufahrt/en (3) angeordnete Zufahrts-Messvorrichtung (5), eine an zumindest
einer der einen oder mehreren Ausfahrt/en (4) angeordnete Ausfahrts-Messvorrichtung
(7), sowie eine Basisstation (9), die mit der Zufahrts-Messvorrichtung (5) und der
Ausfahrts-Messvorrichtung (7) signaltechnisch verbunden ist, das Verfahren umfassend
die folgenden Schritte:
a. Erkennen eines eine der Zufahrt/en (3) passierenden Fahrzeugs (6) mit der an der
jeweiligen Zufahrt (3) angeordneten Zufahrts-Messvorrichtung (5), wobei dazu zumindest
ein Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs (6) erfasst und ein dieses Fahrzeug (6) betreffender
Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz erzeugt wird;
b. Erkennen eines eine der Ausfahrt/en passierenden Fahrzeugs (6) mit der an der jeweiligen
Ausfahrt (4) angeordneten Ausfahrts-Messvorrichtung (7), wobei dazu zumindest ein
Erkennungsmerkmal des Fahrzeugs (6) erfasst und ein dieses Fahrzeug (6) betreffender
Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatz erzeugt wird;
c. Übermitteln des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes
von der Zufahrts-Messvorrichtung (5) respektive Ausfahrts-Messvorrichtung (7) an die
Basisstation (9),
d. in der Basisstation (9): Korrelieren des Zufahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes
und des Ausfahrts-Erkennungsmerkmal-Datensatzes in Bezug auf zumindest ein vorgegebenes
Korrelationskriterium unter Einsatz eines Datenverarbeitungsmittels.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei anhand des Erkennungsmerkmals eine fahrzeugbezogene
Information ermittelt wird, insbesondere ein Hersteller des Fahrzeugs (6), ein Fahrzeugtyp,
ein Fahrzeugbaujahr, eine Fahrzeugeigenschaft, ein Fahrzeughalter, oder ein Fahrzeuginhaber.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Ermitteln der fahrzeugbezogenen Information
anhand eines Abgleichs des Erkennungsmerkmals mit in einer Datenbank hinterlegten
Daten erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei eine datums- und zeitbezogene
Zuordnung des Fahrzeugs (6) oder der fahrzeugbezogenen Information zu einem Passiervorgang
des Fahrzeugs (6) in Bezug auf die Zufahrt (3) und/oder Ausfahrt (4) des Verkehrswege-Knotenpunkts
durchgeführt wird.