[0001] Die Erfindung betrifft ein Isolierstoffgehäuse für ein modular aufgebautes, mehrpoliges
Niederspannungs-Schutzschaltgerät, aufweisend eine Frontseite, eine der Frontseite
gegenüberliegend angeordnete Befestigungsseite, sowie die Front- und die Befestigungsseite
verbindende Schmal- und Breitseiten, wobei das Isolierstoffgehäuse in Schmalbauweise
ausgeführt ist und einen ersten und einen zweiten Funktionsbereich aufweist, welche
bei einer Breite von nur einer Teilungseinheit nebeneinander angeordnet sind und sich
jeweils von der einen zur gegenüberliegenden anderen Schmalseite erstrecken, wobei
jeder der beiden Funktionsbereiche einen breiten und einen schmalen Teilbereich aufweist.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Niederspannungs-Schutzschaltgerät, welches zumindest
zwei nebeneinander angeordnete Module mit jeweils einem erfindungsgemäß gebildeten
Isolierstoffgehäuse aufweist.
[0002] Elektromechanische Schutzschaltgeräte - beispielsweise Leistungsschalter, Leitungsschutzschalter,
Fehlerstromschutzschalter sowie Lichtbogen- bzw. Brandschutzschalter - dienen der
Überwachung sowie der Absicherung eines elektrischen Stromkreises und werden insbesondere
als Schalt- und Sicherheitselemente in elektrischen Energieversorgungs- und Verteilnetzen
eingesetzt. Zur Überwachung und Absicherung des elektrischen Stromkreises wird das
Schutzschaltgerät über zwei oder mehrere Anschlussklemmen mit einer elektrischen Leitung
des zu überwachenden Stromkreises elektrisch leitend verbunden, um bei Bedarf den
elektrischen Strom in der jeweiligen überwachten Leitung zu unterbrechen. Das Schutzschaltgerät
weist hierzu zumindest einen Schaltkontakt auf, der bei Auftreten eines vordefinierten
Zustandes - beispielsweise bei Erfassen eines Kurzschlusses oder eines Fehlerstromes
- geöffnet werden kann, um den überwachten Stromkreis vom elektrischen Leitungsnetz
zu trennen. Derartige Schutzschaltgeräte sind auf dem Gebiet der Niederspannungstechnik
auch als Reiheneinbaugeräte bekannt.
[0003] Leistungsschalter sind dabei speziell für hohe Ströme ausgelegt. Ein Leitungsschutzschalter
(sogenannter LS-Schalter), welcher auch als "Miniature Circuit Breaker" (MCB) bezeichnet
wird, stellt in der Elektroinstallation eine sogenannte Überstromschutzeinrichtung
dar und wird insbesondere im Bereich der Niederspannungsnetze eingesetzt. Leistungsschalter
und Leitungsschutzschalter garantieren ein sicheres Abschalten bei Kurzschluss und
schützen Verbraucher und Anlagen vor Überlast, beispielsweise vor Beschädigung der
elektrischen Leitungen durch zu starke Erwärmung in Folge eines zu hohen elektrischen
Stromes. Sie sind dazu ausgebildet, einen zu überwachenden Stromkreis im Falle eines
Kurzschlusses oder bei Auftreten einer Überlast selbsttätig abzuschalten und damit
vom übrigen Leitungsnetz zu trennen. Leistungsschalter und Leitungsschutzschalter
werden daher insbesondere als Schalt- und Sicherheitselemente zur Überwachung und
Absicherung eines elektrischen Stromkreises in elektrischen Energieversorgungsnetzen
eingesetzt. Leitungsschutzschalter sind aus den Druckschriften
DE 10 2015 217 704 A1,
EP 2 980 822 A1,
DE 10 2015 213 375 A1,
DE 10 2013 211 539 A1 oder auch
EP 2 685 482 B1 prinzipiell vorbekannt.
[0004] Zur Unterbrechung einer einzigen Phasenleitung wird in der Regel ein einpoliger Leitungsschutzschalter
verwendet, welche üblicher Weise eine Breite von einer Teilungseinheit (entspricht
ca. 18mm) aufweist. Für dreiphasige Anschlüsse werden (alternativ zu drei einpoligen
Schaltgeräten) dreipolige Leitungsschutzschalter eingesetzt, welche dementsprechend
eine Breite von drei Teilungseinheiten (entspricht ca. 54mm) aufweisen. Jedem der
drei Phasenleiter ist dabei ein Pol, d.h. eine Schaltstelle zugeordnet. Soll zusätzlich
zu den drei Phasenleitern auch noch der Neutralleiter unterbrochen werden, spricht
man von vierpoligen Geräten, welche vier Schaltstellen aufweisen: drei für die drei
Phasenleiter sowie einen für den gemeinsamen Neutralleiter.
[0005] Daneben existieren kompakte Leitungsschutzschalter, welche bei einer Gehäusebreite
von nur einer Teilungseinheit zwei Schaltkontakte für je eine Anschlussleitung, d.h.
entweder für zwei Phasenleitungen (Kompaktleitungsschutzschalter vom Typ 1+1) oder
für eine Phasenleitung und den Neutralleiter (Kompaktleitungsschutzschalter vom Typ
1+N), bereitstellen. Derartige Kompakt-Schutzschaltgeräte in Schmalbauweise sind beispielsweise
aus den Druckschriften
DE 10 2004 034 859 A1,
EP 1 191 562 B1 oder
EP 1 473 750 A1 prinzipiell vorbekannt.
[0006] Ein Fehlerstromschutzschalter ist eine Schutzeinrichtung zur Gewährleistung eines
Schutzes gegen einen gefährlichen Fehlerstrom in einer elektrischen Anlage. Ein derartiger
Fehlerstrom - welcher auch als Differenzstrom bezeichnet wird - tritt auf, wenn ein
spannungsführendes Leitungsteil einen elektrischen Kontakt gegen Erde aufweist. Dies
ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Person ein spannungsführendes Teil einer
elektrischen Anlage berührt: in diesem Fall fließt der Strom als Fehlerstrom durch
den Körper der betreffenden Person gegen die Erdung ab. Zum Schutz gegen derartige
Körperströme muss der Fehlerstromschutzschalter bei Auftreten eines derartigen Fehlerstroms
die elektrische Anlage schnell und sicher allpolig vom Leitungsnetz trennen. Im Allgemeinen
Sprachgebrauch werden anstelle des Begriffs "Fehlerstromschutzschalter" auch die Begriffe
FI-Schutzschalter (kurz: FI-Schalter), Differenzstromschutzschalter (kurz: DI-Schalter)
oder RCD (für "Residual Current Protective Device") gleichwertig verwendet.
[0007] Bei Fehlerstromschutzschaltern wird ferner zwischen netzspannungsabhängigen und netzspannungsunabhängigen
Gerätetypen unterschieden: während netzspannungsabhängige Fehlerstromschutzschalter
eine Steuerungselektronik mit einem Auslöser aufweisen, die zur Erfüllung ihrer Funktion
auf eine Hilfs- oder Netzspannung angewiesen ist, benötigen netzspannungsunabhängige
Fehlerstromschutzschalter zur Realisierung der Auslösefunktion keine Hilfs- oder Netzspannung,
sondern weisen zur Realisierung der netzspannungsunabhängigen Auslösung in der Regel
einen etwas größeren Summenstromwandler auf, wodurch ein größerer Induktionsstrom
in der Sekundärwicklung erzeugt werden kann.
[0008] Daneben existieren auch Gerätebauformen, bei denen die Funktionalität eines Fehlerstrom-Schutzschalters
mit der Funktionalität eines Leitungsschutzschalters kombiniert wird: derartige kombinierte
Schutzschaltgeräte werden im Deutschen als FI/LS oder im englischsprachigen Raum als
RCBO (für Residual current operated Circuit-Breaker with Overcurrent protection) bezeichnet.
Diese Kombigeräte haben im Vergleich zu getrennten Fehlerstrom- und Leitungsschutzschaltern
den Vorteil, dass jeder Stromkreis seinen eigenen Fehlerstrom-Schutzschalter aufweist:
Normalerweise wird ein einziger FehlerstromSchutzschalter für mehrere Stromkreise
verwendet. Kommt es zu einem Fehlerstrom, werden somit in Folge alle abgesicherten
Stromkreise abgeschaltet. Durch den Einsatz von RCBOs wird nur der jeweils betroffene
Stromkreis abgeschaltet.
[0009] Zur Erfassung eines derartigen Fehler- bzw. Differenzstromes wird die Größe des Stromes
in einer zu einem elektrischen Verbraucher hinführenden Leitung, beispielsweise einer
Phasenleitung, mit der Größe des Stromes in einer vom elektrischen Verbraucher zurückführenden
Leitung, beispielsweise eines Neutralleiters, mit Hilfe eines sogenannten Summenstromwandlers
verglichen. Dieser weist einen ringförmigen Magnetkern auf, durch den die Primärleiter
(hin- und rückführende elektrische Leitungen) hindurchgeführt sind. Der Magnetkern
selbst ist mit einem Sekundärleiter bzw. einer Sekundärwicklung umwickelt. Im fehlerstromfreien
Zustand ist die Summe der zu dem Verbraucher hinfließenden elektrischen Ströme gleich
der Summe der vom Verbraucher zurückfließenden elektrischen Ströme. Werden die Ströme
vektoriell, d.h. richtungsbezogen bzw. vorzeichenbehaftet, addiert, so folgt hieraus,
dass die vorzeichenbehaftete Summe der elektrischen Ströme in den Hin- und Rückleitungen
im fehlerstromfreien Zustand gleich Null ist: im Sekundärleiter wird kein Induktionsstrom
induziert. Im Unterschied dazu ist im Falle eines Fehler- bzw. Differenzstromes, der
gegen Erde abfließt, die im Summenstromwandler erfasste Summe der hin- beziehungsweise
zurückfließenden elektrischen Ströme ungleich Null. Die dabei auftretende Stromdifferenz
führt dazu, dass an der Sekundärwicklung eine der Stromdifferenz proportionale Spannung
induziert wird, wodurch ein Sekundärstrom in der Sekundärwicklung fließt. Dieser Sekundärstrom
dient als Fehlerstromsignal und führt nach Überschreiten eines vorbestimmten Wertes
zum Auslösen des Schutzschaltgerätes und infolgedessen - durch Öffnen des zumindest
einen Schaltkontaktes des Schutzschaltgerätes - zur Abschaltung des entsprechend abgesicherten
Stromkreises.
[0010] Insbesondere bei mehrpoligen Fehlerstromschutzschaltern - ob als reiner Fehlerstromschutzschalter
oder als kombinierte Gärätebauform wie FI/LS bzw. RCBO - müssen bei der Montage des
Summenstromwandlers die vergleichsweise dicken Primärleiter manuell durch den ringförmigen
Magnetkern hindurch gefädelt werden. Gerade bei kompakten Schutz- oder Messeinrichtungen,
welche nur über einen geringen Bauraum verfügen, ist eine derartige Montage vergleichsweise
aufwändig und zwingend von Hand auszuführen.
[0011] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Isolierstoffgehäuse für
ein modular aufgebautes, mehrpoliges Niederspannungs-Schutzschaltgerät sowie ein mit
einem derartigen Isolierstoffgehäuse gebildetes Niederspannungs-Schutzschaltgerät
bereitzustellen, welche sich durch eine vereinfachte Montage auszeichnen.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Isolierstoffgehäuse für ein modular
aufgebautes, mehrpoliges Niederspan nungs-Schutzschaltgerät sowie das mittels eines
derartigen Isolierstoffgehäuses gebildetes Niederspannungs-Schutzschaltgerät gemäß
den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0013] Das erfindungsgemäße Isolierstoffgehäuse für ein modular aufgebautes, mehrpoliges
Niederspannungs-Schutzschaltgerät weist eine Frontseite, eine der Frontseite gegenüberliegend
angeordnete Befestigungsseite, sowie die Front- und die Befestigungsseite verbindende
Schmal- und Breitseiten auf. Weiterhin weist das Isolierstoffgehäuse einen ersten
Funktionsbereich sowie einem zweiten Funktionsbereich auf, welche bei einer Breite
von nur einer Teilungseinheit nebeneinander angeordnet sind und sich jeweils von der
einen zur gegenüberliegenden anderen Schmalseite erstrecken, wobei jeder der beiden
Funktionsbereiche einen schmalen und einen breiten Teilbereich aufweist. Ferner weist
das Isolierstoffgehäuse eine Einschuböffnung auf, welche sich von der einen zur anderen
Breitseite erstreckt, wodurch ein Einbauraum gebildet ist, welcher bei einer Kombination
mit einem weiteren Isolierstoffgehäuse als modulübergreifender Einbauraum zur Aufnahme
einer modulübergreifenden Funktionsbaugruppe vorgesehen ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Isolierstoffgehäuse ist in Schmalbauweise ausgeführt, d.h. es
weist eine Breite von lediglich einer Teilungseinheit auf, was einem Breitenmaß von
ca. 18mm entspricht. Es ist in einen ersten Funktionsbereich und einen zweiten Funktionsbereich
unterteilt, welche sich von der einen zur anderen Schmalseite erstrecken, wobei jeder
der Funktionsbereiche einen schmalen und einen breiten Teilbereich aufweist, in denen
Komponenten eines Niederspannungs-Schutzschaltgerätes, beispielsweise ein Schaltkontakt,
eine Schaltmechanik sowie verschiedene Auslösevorrichtungen zur Öffnung des Schaltkontakts
bei Auftreten vordefinierter Auslöseereignisse wie Kurzschluss oder thermische Überlast,
anordenbar sind. Die breiten Teilbereiche sind dabei im Bereich jeweils einer der
beiden Schmalseiten angeordnet. Das Isolierstoffgehäuse ist strukturmechanisch stabil
und besteht im Wesentlichen aus zwei Halbschalen, zu der jeweils eine der Breitseiten
gehört. Mittels geeigneter Verbindungsmittel - beispielsweise mechanischer Niet- und/oder
Rastverbindungen, aber auch stoffschlüssiger Verbindungen wie Kleben oder UltraschallSchweißen
- werden die beiden Halbschalen zusammengehalten.
[0015] Die Einschuböffnung, welche über die beiden Breitseiten zugänglich ist, ist zwischen
den beiden Schmalseiten außermittig, d.h. im Bereich einer der beiden Schmalseiten
bzw. im Bereich eines der beiden breiten Teilbereiche, angeordnet. Mit Hilfe der Einschuböffnung
können großvolumige Komponenten des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes auf einfache
Art und Weise montiert werden, ohne dass hierzu das Isolierstoffgehäuse geöffnet werden
muss.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses ist der breite Teilbereich
des ersten Funktionsbereichs neben dem schmalen Teilbereich des zweiten Funktionsbereichs
angeordnet, und der breite Teilbereich des zweiten Funktionsbereichs ist neben dem
schmalen Teilbereich des ersten Funktionsbereichs angeordnet.
[0017] Der schmale Teilbereich des einen Funktionsbereichs und der breite Teilbereich des
anderen Funktionsbereichs ergänzen einander jeweils zur Gehäusebreite von einer Teilungseinheit.
Auf diese Weise ist es möglich, auch Komponenten des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes,
welche eine Breite von mehr als einer halben Teilungseinheit aufweisen, beispielsweise
eine magnetische Kurzschluss-Auslösevorrichtung, im jeweiligen Funktionsbereich anzuordnen.
Damit kann der bei kompakten Schaltgeräten knapp bemessene Bauraum besser ausgenutzt
werden.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses dient der
erste Funktionsbereich als Strompfadbereich, welcher dazu vorgesehen und ausgebildet
ist, einen Schaltkontakt sowie ein magnetisches und ein thermisches Auslösesystem
zur Unterbrechung des Schaltkontakts aufzunehmen.
[0019] Im ersten Funktionsbereich sind damit alle zur Realisierung einer MCB-Funktionalität
erforderlichen Komponenten und Baugruppen anordenbar. Der erste Funktionsbereich weist
hierzu passend dimensionierte Aufnahmeräume für sämtliche Komponenten und Baugruppen
eines Leitungsschutzschalters (MCB) auf: den Schaltkontakt mit der dazugehörigen Schaltmechanik,
das magnetische sowie das thermische Auslösesystem, einer Lichtbogen-Löschkammer zur
Löschung eines beim Öffnen des bestromten Schaltkontakts entstehenden Lichtbogens
sowie zwei Anschlusselemente zur Kontaktierung des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes
mit der zu überwachenden elektrischen Phasenleitung (netzseitig und lastseitig).
[0020] Auf diese Weise ist die Funktionalität eines Leitungsschutzschalters vollständig
in einer halben Teilungseinheit anordenbar, wobei platzsparende Komponenten wie das
thermische Auslösesystem im schmalen Teilbereich des ersten Funktionsbereichs anzuordnen
sind, wohingegen großvolumige Komponenten wie das magnetische Auslösesystem oder die
Lichtbogen-Löschkammer im breiten Teilbereich des ersten Funktionsbereichs anzuordnen
sind. Der zweite Funktionsbereich kann beispielsweise mit einem weiteren Schaltkontakt
für einen Neutralleiter oder einen weiteren Phasenleiter bestückt werden. Alternativ
dazu kann der zweite Funktionsbereich auch anderweitig, d.h. zur Anordnung von Komponenten
zur Realisierung zusätzlicher Funktionen, genutzt werden.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses ist der zweite
Funktionsbereich zur Aufnahme einer weiteren Funktionsbaugruppe vorgesehen und ausgebildet.
Da die Funktionalität eines Leitungsschutzschalters vollständig im ersten Funktionsbereich
des Isolierstoffgehäuses angeordnet werden kann, steht der zweite Funktionsbereich
- insbesondere dessen breiter Teilbereich zur Aufnahme einer modulübergreifenden Funktionsbaugruppe
zur Verfügung.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses sind der erste
und der zweite Funktionsbereich durch eine Trennwand voneinander getrennt. Die Trennwand
verläuft dabei von der einen zur anderen Schmalseite und ist dabei zumindest abschnittsweise
parallel zu den beiden Breitseiten des Isolierstoffgehäuses orientiert. Sie dient
der isolierenden Trennung der beiden Funktionsbereiche - insbesondere der darin anordenbaren
spannungsführenden Bauteile.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses ist die Einschuböffnung
beidseitig verschließbar. Zur elektrischen Isolierung der im Einbauraum angeordneten
Komponenten sowie zum Schutz vor Umgebungseinflüssen wie Feuchtigkeit und/oder Staub
sind die beiden Einschuböffnungen verschließbar ausgeführt. Als Verschlusselement
können beispielsweise Deckel oder Klappen verwendet werden, welche mittels geeigneter
Befestigungsmittel - beispielsweise Schnapphaken oder Film-scharniere - am Isolierstoffgehäuse
befestigbar sind.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses weist das
Isolierstoffgehäuse eine Montageöffnung auf, welche quer zur Einschuböffnung angeordnet
ist und sich von der der Befestigungsseite bis in den Einbauraum erstreckt. Mit Hilfe
der Montageöffnung ist ein besserer Zugang zum einbauraum erreichbar, beispielsweise
um die in dem gemeinsamen Einbauraum anzuordnende Komponente mit weiteren, im Inneren
des Isolierstoffgehäuses angeordneten Bauteilen zu verbinden.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Isolierstoffgehäuses ist die Montageöffnung
verschließbar. Auch die Montageöffnung ist zum Schutz vor Berührung der dahinter angeordneten
Komponenten oder zum Schutz vor Umgebungseinflüssen wie Feuchtigkeit und/oder Staub,
mit Hilfe eines geeigneten Verschlusselements, beispielsweise eines Deckels oder einer
Klappe, welche mittels geeigneter Befestigungsmittel wie Schnapphaken oder Film-scharniere
am Isolierstoffgehäuse befestigbar sind, verschließbar.
[0026] Das erfindungsgemäße, modular aufgebaute Niederspannungs-Schutzschaltgerät weist
zumindest zwei nebeneinander angeordnete Module mit jeweils einem nach einem der vorstehenden
Ansprüche gebildeten Isolierstoffgehäuse auf, wobei durch die Einbauräume der zumindest
zwei nebeneinander angeordneten Module einen gemeinsamer, modulübergreifender Einbauraum
zur Aufnahme einer modulübergreifenden Funktionsbaugruppe gebildet ist.
[0027] Die beiden das Niederspannungs-Schutzschaltgerät bildenden Isolierstoffgehäuse werden
dabei Breitseite an Breitseite nebeneinanderliegend angeordnet, so dass die Einbauräume
der beiden Isolierstoffgehäuse unmittelbar aneinander angrenzen und auf diese Weise
einen gemeinsamen, modulübergreifenden Einbauraum bilden, in dem eine großvolumige
Funktionsbaugruppe angeordnet werden kann.
[0028] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes ist
in dem modulübergreifenden Einbauraum ein Summenstromwandler aufgenommen und gehaltert.
[0029] Als großvolumige Funktionsbaugruppe kommt beispielsweise ein Summenstromwandler in
Betracht, durch den ein Neutralleiter sowie zumindest ein Phasenleiter hindurchgeführt
sind. Auf diese Weise ist es möglich, den Summenstromwandler erst gegen Ende der Montagereihenfolge
zu montieren, wenn die Halbschalen der beiden Isolierstoffgehäuse bereits geschlossen
sind. Der Montageaufwand - welcher insbesondere durch das Hindurchfädeln der vergleichsweise
starren Primärleiter durch den Magnetkern des Summenstromwandlers bedingt ist, kann
dadurch deutlich reduziert werden. Da die Primärleiter außerhalb des Isolierstoffgehäuses,
und damit vor der Montage des Summenstromwandlers im Isolierstoffgehäuse durch den
Magnetkern hindurchgeführt werden, ist die Montage des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes
zumindest teilautomatisiert ausführbar.
[0030] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes
ist das erste Modul als RCD-Modul ausgebildet ist, in dessen erstem Funktionsbereich
ein Strompfad zur Kontaktierung mit einem Neutralleiter angeordnet ist, und in dessen
zweitem Funktionsbereich RCD-Funktionsbaugruppen aufgenommen und gehaltert sind. Das
zweite Modul ist als MCB-Modul ausgebildet, in dessen erstem Funktionsbereich ein
Strompfad zur Kontaktierung mit einem Phasenleiter angeordnet ist, welcher einen Schaltkontakt
sowie eine Schaltmechanik mit einem magnetischen und einem thermischen Auslösesystem
zur Unterbrechung des Schaltkontakts aufweist.
[0031] Auf diese Weise ist ein zweipoliger FI/LS oder RCBO unter Verwendung zweier erfindungsgemäßer
Isolierstoffgehäuse realisierbar. Dabei ist das erste Isolierstoffgehäuse Teil eines
RCD-Moduls, dessen erster Funktionsbereich als Strompfadbereich für einen Neutralleiter
dient. Das zweite Isolierstoffgehäuse ist hingegen Teil eines MCB-Moduls, dessen erster
Funktionsbereich als Strompfadbereich für einen Phasenleiter dient. Dabei sind Neutralleiter
und Phasenleiter im jeweiligen Modul aufgenommen und gehaltert, inklusive der zur
Realisierung der jeweiligen Modul-Funktionalität erforderlichen Baugruppen und Komponenten.
Zur Montage wird die modulübergreifende Funktionsbaugruppe - hier also der Summenstromwandler
-in den modulübergreifenden Einbauraum eingeschoben und mit Anschlusselementen der
in den beiden Modulen angeordneten Strompfadbereiche des Neutralleiters sowie des
Phasenleiters kontaktiert.
[0032] Das erfindungsgemäße Isolierstoffgehäuse ist dabei sowohl zur Realisierung eines
RCD-Moduls als auch eines MCB-Moduls verwendbar, wodurch die Variantenzahl sowie die
Herstellkosten deutlich reduziert werden können.
[0033] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist das Niederspannungs-Schutzschaltgerätes
zumindest ein weiteres, als MCB-Modul ausgebildetes Modul auf. Durch Hinzunahme weiterer
MCB-Module sind dreipolige oder vierpolige FI/LS- oder RCBO-Geräte auf einfache Art
und Weise realisierbar. Lediglich der in den gemeinsamen, modulübergreifenden Einbauraum
einzuschiebende Summenstromwandler ist entsprechend zu modifizieren.
[0034] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Isolierstoffgehäuses
sowie des erfindungsgemäßen Niederspannungs-Schutzschaltgerätes unter Bezug auf die
beigefügten Figuren näher erläutert. In den Figuren sind:
- Figuren 1 und 2
- schematische Darstellungen des erfindungsgemäßen Isolierstoffgehäuses in verschiedenen
Ansichten;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung des modularen Aufbaus des erfindungsgemäßen Niederspannungs-Schutzschaltgerätes
in einer Draufsicht;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Unteransicht des erfindungsgemäßen Niederspannungs-Schutzschaltgerätes;
[0035] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren, in denen
das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
[0036] In den Figuren 1 und 2 ist das erfindungsgemäße Isolierstoffgehäuses 10 für ein modular
aufgebautes, mehrpoliges Niederspannungs-Schutzschaltgerät 1 (siehe Figuren 3 und
4) in verschiedenen Ansichten schematisch dargestellt. Figur 1 zeigt dabei eine Seitenansicht
Isolierstoffgehäuses 10. In Figur 2 ist der prinzipielle Aufbau des Isolierstoffgehäuses
10 schematisch dargestellt.
[0037] Das Isolierstoffgehäuse 10 ist in Schmalbauweise ausgeführt und weist eine Breite
B von einer Teilungseinheit (1TE, entspr. ca. 18mm) auf, wobei die Außenmaße definierende
Hüllflächen durch eine Frontseite 11, eine der Frontseite 11 gegenüberliegend angeordnete
Befestigungsseite 12, sowie die Front- und die Befestigungsseite 11, 12 verbindende
Schmalseiten 13-1, 13-2 und Breitseiten 14-1, 14-2 gebildet sind. Im Inneren ist das
Isolierstoffgehäuse 10 durch eine von der einen zur anderen Schmalseite verlaufenden
Trennwand 17 in einen ersten Funktionsbereich 20 sowie einen zweiten Funktionsbereich
30 unterteilt, welche nebeneinander angeordnet sind und sich jeweils von der einen
zur anderen Schmalseite 13-1, 13-2 erstrecken.
[0038] In der Regel weisen Isolierstoffgehäuse 10 in Schmalbauweise zwei Halbschalen auf,
welche am Ende der Montage des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes 1 mittels geeigneter
Verbindungsmittel, beispielsweise Niet- oder Rastverbindungen, unter Ausbildung einer
umlaufenden Fügelinie zusammengefügt werden. Zu jeder Halbschale gehört dabei zumindest
eine Breitseite sowie Teile (ganz oder vollständig) der Front-, Befestigungs- und
Schmalseiten. Die Trennebene zwischen den beiden Halbschalen ist dabei in etwa parallel
zu den Breitseiten orientiert und wird zumindest abschnittsweise von der Trennwand
17 gebildet. Die Trennwand 17 verläuft dabei aber nicht durchgängig parallel, sondern
zumindest abschnittsweise schräg zu den Breitseiten 14-1, 14-2, wodurch jeweils ein
schmaler und ein breiter Teilbereich des jeweiligen Funktionsbereichs gebildet sind:
Der erste Funktionsbereich 20 weist somit einen schmalen Teilbereich 21 und einen
sich daran anschließenden breiten Teilbereich 22 auf; der zweite Funktionsbereich
30 entsprechend einen schmalen Teilbereich 31 und einen sich daran anschließenden
breiten Teilbereich 32. Dabei ist der schmale Teilbereich 21 des ersten Funktionsbereichs
20 in Breitenrichtung neben dem breiten Teilbereich 32 des zweiten Funktionsbereichs
30 angeordnet, der breite Teilbereich 22 des ersten Funktionsbereichs 20 ist dementsprechend
in Breitenrichtung neben dem schmalen Teilbereich 31 des zweiten Funktionsbereichs
30 angeordnet.
[0039] Erfindungsgemäß ist in den Breitseiten 14-1, 14-2 des Isolierstoffgehäuse 10 eine
Einschuböffnung 15 ausgebildet, welche sich orthogonal zu den Breitseiten 14-1, 14-2
von der einen Breitseite 14-1 zur anderen Breitseite 14-2 erstreckt, wodurch ein Einbauraum
16 gebildet ist. Der Einbauraum 16 ist dabei außermittig, d.h. zur Schmalseite 13-1
hin verschoben, im Isolierstoffgehäuse 10 platziert und über jede der beiden Breitseiten
14-1, 14-2 zugänglich.
[0040] Zur Bildung eines modular aufgebauten, mehrpoligen Niederspannungs-Schutzschaltgerätes
wird ein weiteres Isolierstoffgehäuse 10' Breitseite an Breitseite neben dem ersten
Isolierstoffgehäuse 10 angeordnet. Auf diese Weise bilden die beiden nebeneinander
liegenden Einbauräume 16 und 16' einen modulübergreifender Einbauraum 16, 16' (siehe
Figur 3), welcher zur Aufnahme einer modulübergreifenden Funktionsbaugruppe - beispielsweise
einer modulübergreifenden Elektronikbaugruppe, Mess- oder Kommunikationseinrichtung,
oder eines Summenstromwandlers - genutzt werden kann. Dies ist insbesondere bei Baugruppen
oder Komponenten mit einem vergleichsweise hohen Platzbedarf vorteilhaft, da hierfür
in einem Isolierstoffgehäuse in Schmalbauweise kein ausreichender Bauraum zur Verfügung
steht.
[0041] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung des modularen Aufbaus eines erfindungsgemäßen
Niederspannungs-Schutzschaltgerätes 1 in einer Draufsicht. In der Darstellung der
Figur 2 handelt es sich um ein vierpoliges Schutzschaltgerät, welches entsprechend
aus vier nebeneinander, d.h. Breitseite an Breitseite, angeordneten Modulen 2, 3,
3' gebildet ist. Jedes der Module 2, 3, 3' weist dabei ein Isolierstoffgehäuse 10,
10' der vorstehend beschriebenen Art auf.
[0042] Ein erstes Modul 2 (rechts, schraffiert dargestellt) ist dabei als RCD-Modul ausgebildet.
Der erste Funktionsbereich 20 des RCD-Moduls 2 dient dabei als Strompfadbereich, in
dem ein Strompfad zur Kontaktierung mit einem Neutralleiter sowie RCD-Funktionsbaugruppen,
beispielsweise die Auslösemechanik zur Auslösung des Schaltgerätes bei Auftreten eines
Fehlerstroms, aufgenommen und gehaltert sind.
[0043] Ein zweites Modul 3 sowie zwei weitere zweite Module 3' sind allesamt als MCB-Module
ausgebildet. Der erste Funktionsbereich 20' der MCB-Module 3, 3' dient wiederum als
Strompfadbereich, in dem jeweils ein Strompfad zur Kontaktierung mit jeweils einem
Phasenleiter angeordnet, d.h. aufgenommen und gehaltert ist. Auch die dem Strompfad
des MCB-Moduls 3, 3' zugeordneten MCB-Funktionsbaugruppen - ein Schaltkontakt sowie
eine Schaltmechanik inklusive eines magnetischen sowie eines thermischen Auslösesystems
zur Unterbrechung des Schaltkontakts (nicht dargestellt) sind ebenfalls in dem ersten
Funktionsbereich 20' aufgenommen und gehaltert.
[0044] Durch die Anordnung der vier Isolierstoffgehäuse 10, 10' Breitseite an Breitseite
sind auch die Einbauräume 16, 16' nebeneinander liegend angeordnet, wodurch der modulübergreifender
Einbauraum 16, 16' zur Aufnahme einer modulübergreifenden Funktionsbaugruppe, hier
eines Summenstromwandlers (nicht dargestellt), gebildet ist. Zur Erfassung eines Fehlerstroms
werden der im RCD-Modul 2 angeordnete Neutralleiter-Strompfad sowie die in den MCB-Modulen
3, 3' angeordneten Phasenleiter-Strompfade durch den Magnetkern des Summenstromwandlers
hindurchgeführt. Der für den modulübergreifenden Einbauraum 16, 16' erforderliche
Bauraum wird dabei von den noch nicht genutzten, d.h. noch nicht mit Komponenten belegten,
Teilen der Isolierstoffgehäuse 10, 10' bereitgestellt: den schmalen Teilbereichen
21, 21' der ersten Funktionsbereiche 20, 20' sowie den breiten Teilbereichen 32, 32'
der zweiten Funktionsbereiche 30, 30' der beteiligten Module 2, 3, 3' bereitgestellt.
In den schmalen Teilbereichen 31, 31' der zweiten Funktionsbereiche 30, 30' können
bei Bedarf weitere funktionale Baugruppen, beispielsweise Mess- oder Kommunikations-Baugruppen
aufgenommen und gehaltert werden.
[0045] Ist der Summenstromwandlers in dem modulübergreifenden Einbauraum eingeschoben und
montiert, so können die beiden äußeren Einschuböffnungen 15, d.h. die linke Einschuböffnung
15 des links außen angeordneten Moduls 3' sowie die rechte Einschuböffnung 15 des
rechts außen angeordneten Moduls 2 mittels eines geeigneten Verschlusselements, beispielsweise
eines Deckels, verschlossen werden.
[0046] In Figur 4 ist eine Unteransicht (Blick auf die Befestigungsseite 12) des aus Figur
2 bekannten Niederspannungs-Schutzschaltgerätes 1 schematisch dargestellt. Dabei wird
deutlich, dass jedes der Isolierstoffgehäuse 10, 10' im Bereich unterhalb des dem
jeweiligen Isolierstoffgehäuse 10, 10' zugeordneten Einbauraumes 16, 16' eine Montageöffnung
18 aufweist, welche sich von der Befestigungsseite 12 des jeweiligen Isolierstoffgehäuses
10, 10' bis in den diesem zugeordneten Einbauraum 16, 16' erstreckt. Mit Hilfe der
Montageöffnungen 18 ist ein besserer Zugang zum Einbauraum 16, 16' gewährleistet,
um den darin angeordneten Summenstromwandler mit den entsprechenden Kontaktelementen
des jeweiligen Moduls 2, 3, 3' elektrisch leitend zu verbinden, beispielsweise unter
Verwendung eines geeigneten Lötverfahrens. Zum Schutz vor Berührung der dahinter angeordneten
Komponenten oder zum Schutz vor Umgebungseinflüssen wie Feuchtigkeit und/oder Staub
können auch die Montageöffnungen 18 nach erfolgter Montage des Summenstromwandlers
mit Hilfe geeigneter Verschlusselemente verschlossen werden.
[0047] Durch das in den Figuren 3 und 4 schematisch dargestellte Niederspannungs-Schutzschaltgerät
1 ist die Funktionalität eines vierpoligen RCBO bzw. FI/LS realisiert, wobei das erfindungsgemäße
Niederspannungs-Schutzschaltgerät 1 aus strukturmechanisch stabilen, geschlossenen
Modulen 2, 3, 3' besteht. Die Festigkeit des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes 1
sowie der Festsitz desselben im Elektroinstallationsverteiler wird durch den strukturmechanisch
stabilen Aufbau der einzelnen Module 2, 3, 3' erreicht. Jedes der Module 2, 3, 3'
weist einen Einbauraum 16, 16' auf, welche durch Montage der Module 2, 3, 3' einen
gemeinsamen, modulübergreifenden Einbauraum 16, 16' bilden, der mit einer modulübergreifenden
Baugruppe - im Falle eines RCBO bzw. FI/LS mit einem Summenstromwandler - bestückt
wird.
[0048] Anstelle eines vierpoligen RCBO bzw. FI/LS sind auch zwei- oder dreipolige Varianten
realisierbar, indem entsprechend ein oder zwei MCB-Module weggelassen werden. Die
Anzahl der Gehäusevarianten wird dadurch deutlich reduziert.
[0049] Aus dem modularen Aufbau des Niederspannungs-Schutzschaltgerätes 1 ergibt sich ferner
der Vorteil einer modularen Montage und Prüfung, d.h. jedes einzelne Modul 2, 3, 3'
kann vor der Kombination mit weiteren Modulen 2, 3, 3' separat montiert und geprüft
werden, wodurch die Fehlersuche in der Fertigung deutlich erleichtert wird, da nur
positiv geprüfte Module 2, 3, 3' zu einem modularen Niederspannungs-Schutzschaltgerät
1 kombiniert werden. Das Auffinden von Fehlern findet dadurch nicht erst in einem
hochveredelten Montagezustand statt, sondern wird in eine frühe Phase der Fertigung
vorverlegt. Dadurch ist auch eine getrennte Untersuchung von Funktionen, beispielsweise
das Ein- und Ausschalten, das magnetische, thermische und fehlerstromverursachte Auslösen,
das Anzeigen der Auslösung, etc., möglich.
Bezugszeichenliste:
[0050]
- 1
- Niederspannungs-Schutzschaltgerät
- 2
- erstes Modul
- 3
- zweites Modul
- 3'
- weiteres zweites Modul
- 10
- Isolierstoffgehäuse
- 10'
- weiteres Isolierstoffgehäuse
- 11
- Frontseite
- 12
- Befestigungsseite
- 13-1
- Schmalseite
- 13-2
- Schmalseite
- 14-1
- Breitseite
- 14-2
- Breitseite
- 15
- Einschuböffnung
- 16
- Einbauraum
- 16'
- weiterer Einbauraum
- 17
- Trennwand
- 18
- Montageöffnung
- 20
- erster Funktionsbereich
- 20'
- erster Funktionsbereich
- 21
- schmaler Teilbereich
- 22
- breiter Teilbereich
- 30
- zweiter Funktionsbereich
- 30'
- zweiter Funktionsbereich
- 31
- schmaler Teilbereich
- 32
- breiter Teilbereich
1. Isolierstoffgehäuse (10) für ein modular aufgebautes, mehrpoliges Niederspannungs-Schutzschaltgerät
(1), aufweisend eine Frontseite (11), eine der Frontseite (11) gegenüberliegend angeordnete
Befestigungsseite (12), sowie die Front- und die Befestigungsseite (11, 12) verbindende
Schmal- und Breitseiten (13-1, 13-2, 14-1, 14-2),
- mit einem ersten Funktionsbereich (20) und einem zweiten Funktionsbereich (30),
welche bei einer Breite (B) von nur einer Teilungseinheit (TE) nebeneinander angeordnet
sind und sich jeweils von der einen zur gegenüberliegenden anderen Schmalseite (13-1,
13-2) erstrecken,
- wobei jeder der beiden Funktionsbereiche (20, 30) einen schmalen und einen breiten
Teilbereich (21, 31, 22, 32) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierstoffgehäuse (10) eine Einschuböffnung (15) aufweist, welche sich von
der einen zur anderen Breitseite (14-1, 14-2) erstreckt, wodurch ein Einbauraum (16)
gebildet ist, welcher bei einer Kombination mit einem weiteren Isolierstoffgehäuse
(10') als modulübergreifender Einbauraum (16, 16') zur Aufnahme einer modulübergreifenden
Funktionsbaugruppe vorgesehen ist.
2. Isolierstoffgehäuse (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der breite Teilbereich (22) des ersten Funktionsbereichs (20) neben dem schmalen
Teilbereich (31) des zweiten Funktionsbereichs (30) und der breite Teilbereich (32)
des zweiten Funktionsbereichs (30) neben dem schmalen Teilbereich (21) des ersten
Funktionsbereichs (20) angeordnet sind.
3. Isolierstoffgehäuse (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Funktionsbereich (20) als Strompfadbereich dient, welcher dazu vorgesehen
und ausgebildet ist, einen Schaltkontakt sowie ein magnetisches und ein thermisches
Auslösesystem zur Unterbrechung des Schaltkontakts aufzunehmen.
4. Isolierstoffgehäuse (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Funktionsbereich (30) zur Aufnahme einer weiteren Funktionsbaugruppe vorgesehen
und ausgebildet ist.
5. Isolierstoffgehäuse (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und der zweite Funktionsbereich (20, 30) durch eine Trennwand (17) voneinander
getrennt sind.
6. Isolierstoffgehäuse (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einschuböffnung (15) beidseitig verschließbar ist.
7. Isolierstoffgehäuse (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierstoffgehäuse (10) eine Montageöffnung (18) aufweist, welche quer zur Einschuböffnung
(15) angeordnet ist und sich von der Befestigungsseite (12) bis in den Einbauraum
(16) erstreckt.
8. Isolierstoffgehäuse (10) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montageöffnung (18) verschließbar ist.
9. Modular aufgebautes Niederspannungs-Schutzschaltgerät (1), aufweisend zumindest zwei
nebeneinander angeordnete Module (2, 3, 3') mit jeweils einem nach einem der vorstehenden
Ansprüche gebildeten Isolierstoffgehäuse (10, 10'), wobei durch die Einbauräume (16,
16') der zumindest zwei nebeneinander angeordneten Module (2, 3, 3') einen gemeinsamer,
modulübergreifender Einbauraum (16, 16') zur Aufnahme einer modulübergreifenden Funktionsbaugruppe
gebildet ist.
10. Niederspannungs-Schutzschaltgerät (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem modulübergreifenden Einbauraum (16, 16') ein Summenstromwandler aufgenommen
und gehaltert ist.
11. Niederspannungs-Schutzschaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das erste Modul (2) als RCD-Modul ausgebildet ist, in dessen erstem Funktionsbereich
(20) ein Strompfad zur Kontaktierung mit einem Neutralleiter sowie RCD-Funktionsbaugruppen
aufgenommen und gehaltert sind,
- dass das zweite Modul (3, 3') als MCB-Modul ausgebildet ist, in dessen erstem Funktionsbereich
(20') ein Strompfad zur Kontaktierung mit einem Phasenleiter angeordnet ist, welcher
einen Schaltkontakt sowie eine Schaltmechanik mit einem magnetischen und einem thermischen
Auslösesystem zur Unterbrechung des Schaltkontakts aufweist.
12. Niederspannungs-Schutzschaltgerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- Dass das Schutzschaltgerät zumindest ein weiteres, als MCB-Modul ausgebildetes Modul (3')
aufweist.