[0001] Die Erfindung betrifft eine Kleberschmelzvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine,
wobei die Kleberschmelzvorrichtung eine Schmelzkammer zum Aufnehmen von zu schmelzendem
Klebermaterial, eine Schmelzeinrichtung mit einem elektrisch beheizbaren Schmelzkörper
zum Schmelzen des Klebermaterials und einen in einer Vorschubrichtung bewegbaren Anpresskolben
zum Anpressen des in der Schmelzkammer befindlichen Klebermaterials gegen den Schmelzkörper
aufweist, wobei der Schmelzkörper eine Vielzahl von Durchgangskanäle umfasst, die
sich in Vorschubrichtung erstrecken und jeweils einen der Schmelzkammer zugewandten
Eingangsabschnitt und einen der Schmelzkammer abgewandten Ausgangsabschnitt aufweisen.
[0002] Derartige Kleberschmelzvorrichtungen kommen bei Kantenanleimmaschinen zum Einsatz,
mit deren Hilfe eine Anleimkante, die häufig auch als "Umleimer" bezeichnet wird,
einer Längsseite eines in einer Transportrichtung bewegten Werkstücks zugeführt und
mit der Längsseite verklebt werden kann. Anschließend wird das Werkstück mit der Anleimkante
üblicherweise einer Nachbearbeitung zugeführt, um einen kontinuierlichen Übergang
zwischen den Ober- und Unterseiten des Werkstücks und dem Umleimer zu erzielen.
[0003] Zum Verkleben der Anleimkante mit der Längsseite des Werkstücks wird Klebermaterial
mit Hilfe einer Kleberschmelzvorrichtung geschmolzen. Das geschmolzene Klebermaterial
kann dann in ein Kleberauftragssystem der Kantenanleimmaschine eingespeist werden,
um das Klebermaterial auf die Längsseite des Werkstücks aufzutragen, so dass anschließend
die Anleimkante mit der Längsseite verklebt werden kann.
[0004] Kleberschmelzvorrichtungen der eingangs genannten Art weisen eine Schmelzkammer auf,
in die zu schmelzendes Klebermaterial eingebracht werden kann. Außerdem weisen die
Kleberschmelzvorrichtungen eine Schmelzeinrichtung zum Schmelzen des Klebermaterials
auf. Die Schmelzeinrichtung weist einen elektrisch beheizbaren Schmelzkörper auf,
der eine Vielzahl von Durchgangskanäle umfasst, die jeweils einen der Schmelzkammer
zugewandten Eingangsabschnitt und einen der Schmelzkammer abgewandten Ausgangsabschnitt
aufweisen. Außerdem weisen die Kleberschmelzvorrichtungen einen in einer Vorschubrichtung
bewegbaren Anpresskolben auf, mit dessen Hilfe das in die Schmelzkammer eingebrachte
Klebermaterial gegen den Schmelzkörper gepresst werden kann, um das Klebermaterial
zu schmelzen. Die Durchgangskanäle erstrecken sich in Vorschubrichtung des Anpresskolbens.
Über die Durchgangskanäle kann das geschmolzene Klebermaterial dem Kleberauftragssystem
zugeführt werden.
[0005] Derartige Kleberschmelzvorrichtungen sind beispielsweise aus der
EP 3 403 728 A1 bekannt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kleberschmelzvorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass das Klebermaterial innerhalb kürzerer Zeit
geschmolzen werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Kleberschmelzvorrichtung der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Eingangsabschnitte der Durchgangskanäle des Schmelzkörpers
eine Wabenstruktur ausbilden.
[0008] Das in die Schmelzkammer eingebrachte Klebermaterial kann mittels des Anpresskolbens
gegen die Wabenstruktur des Schmelzkörpers gepresst werden. Die Wabenstruktur ist
der Schmelzkammer zugewandt und bildet eine große Oberfläche aus, über die eine schnelle
Wärmeübertragung vom elektrisch beheizten Schmelzkörper zum Klebermaterial erfolgen
kann. Dies ermöglicht es, das Klebermaterial innerhalb kurzer Zeit zu schmelzen. Darüber
hinaus hat die Wabenstruktur den Vorteil, dass der Schmelzkörper auf einfache Weise
gereinigt werden kann.
[0009] Von Vorteil ist es, wenn die Wabenstruktur eine Vielzahl mehreckiger Zellen aufweist,
die jeweils einen Eingangsabschnitt eines Durchgangskanals ausbilden und durch Trennwände
voneinander getrennt sind. Über die Trennwände kann die Wärmeübertragung vom beheizten
Schmelzkörper zum Klebermaterial erfolgen. Die Trennwände können zumindest bereichsweise
plane Oberflächen ohne Rücksprünge oder Hinterschnitte aufweisen. Dies verringert
das Risiko, dass sich innerhalb der Wabenstruktur Rückstände von Klebermaterial ausbilden.
[0010] Bevorzugt sind zumindest einige der Zellen sechseckförmig ausgestaltet.
[0011] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die sechseckförmigen Zellen jeweils zwei einander
gegenüberliegende und parallel zueinander ausgerichtete Längsseiten aufweisen, die
über zwei Paare von im Winkel zueinander ausgerichteten Schmalseiten einstückig miteinander
verbunden sind, wobei die Längsseiten länger sind als die Schmalseiten.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die beiden Paare von Schmalseiten identisch
ausgestaltet sind und dass die beiden Längsseiten identisch ausgestaltet sind.
[0013] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Längsseiten mindestens doppelt so
lang sind wie die Schmalseiten.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung geht jede der Zellen der Wabenstruktur
in Vorschubrichtung kontinuierlich in einen im Querschnitt runden, insbesondere kreisförmigen
Ausgangsabschnitt eines Durchgangskanals über. An die Zellen der Wabenstruktur schließt
sich bei einer derartigen Ausgestaltung jeweils ein im Querschnitt runder Ausgangsabschnitt
eines Durchgangskanals an, wobei der Übergang von den Zellen zu den runden Ausgangsabschnitten
kontinuierlich erfolgt. Die Durchgangskanäle weisen somit keine Stufen oder Rücksprünge
auf, an denen sich Rückstände von Klebermaterial ausbilden könnten und die die Reinigung
des Schmelzkörpers erschweren könnten.
[0015] Von Vorteil ist es, wenn sich die mehreckigen Zellen der Wabenstruktur in Vorschubrichtung
kontinuierlich verjüngen. Bei einer derartigen Ausgestaltung der Erfindung verringert
sich der Strömungsquerschnitt der mehreckigen Zellen in Vorschubrichtung kontinuierlich.
Dies hat zur Folge, dass sich die Strömungsgeschwindigkeit des Klebermaterials kontinuierlich
erhöht. Dadurch wird der Ausbildung sogenannter Totstellen innerhalb der Zellen entgegengewirkt,
in denen die Strömungsgeschwindigkeit zu Null geht. Derartige Totstellen könnten zu
einer thermischen Zersetzung oder zu einer Aushärtung des Klebermaterials führen,
wodurch sich innerhalb der Zellen Rückstände von Klebermaterial ausbilden könnten.
[0016] Günstig ist es, wenn sich die im Querschnitt runden, insbesondere kreisförmigen Ausgangsabschnitte
der Durchgangskanäle in Vorschubrichtung kontinuierlich verjüngen. Dies führt zu einer
kontinuierlichen Verringerung der Strömungsquerschnitte im Bereich der Ausgangsabschnitte
und damit zu einer zunehmenden Strömungsgeschwindigkeit des Klebermaterials in den
Ausgangsabschnitten. Dies wirkt der Ausbildung von Rückständen von Klebermaterial
in den Ausgangsabschnitten entgegen.
[0017] Besonders günstig ist es, wenn sich die Durchgangskanäle über ihre gesamte Länge
kontinuierlich verjüngen.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Schmelzeinrichtung
in Ergänzung zum Schmelzkörper einen Sammelkörper auf, der sich in Vorschubrichtung
an den Schmelzkörper anschließt, wobei der Sammelkörper mehrere Sammelkanäle aufweist,
in die die Durchgangskanäle des Schmelzkörpers einmünden und die das geschmolzene
Klebermaterial zu einem Auslassbereich des Sammelkörpers führen. Über die Sammelkanäle
kann das geschmolzene Klebermaterial von den Durchgangskanälen des Schmelzkörpers
zu einem Auslassbereich des Sammelkörpers gelangen. Die Sammelkanäle können hierbei
strömungsgünstig ausgestaltet sein.
[0019] Von Vorteil ist es, wenn der Sammelkörper mit dem Schmelzkörper lösbar verbindbar
ist. Dies erlaubt es, den Sammelkörper, beispielsweise zu Reinigungszwecken, vom Schmelzkörper
zu trennen.
[0020] In die Sammelkanäle mündet jeweils mindestens ein Durchgangskanal. Bevorzugt münden
in jeden Sammelkanal mehrere Durchgangskanäle.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn in die Sammelkanäle in Richtung Auslassbereich aufeinanderfolgend
mehrere Durchgangskanäle einmünden und sich der Strömungsquerschnitt der Sammelkanäle
in Richtung Auslassbereich vergrößert. Der sich in Richtung auf den Auslassbereich
vergrößernde Strömungsquerschnitt der Sammelkanäle erlaubt es, eine in Richtung Auslassbereich
zunehmende Menge an geschmolzenem Klebermaterial aufzunehmen, das den Sammelkanälen
über die Durchgangskanäle zugeführt wird, wobei sich die Strömungsgeschwindigkeit
des Klebermaterials innerhalb der Sammelkanäle trotz der zunehmenden Menge an Klebermaterial
praktisch nicht ändert. Das Strömungsverhalten des Klebermaterials wird also nicht
dadurch beeinträchtigt, dass in die Sammelkanäle mehrere Durchgangskanäle einmünden.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Sammelkanäle eine
in Richtung Auslassbereich zunehmende Breite und/oder Tiefe auf.
[0023] Von Vorteil ist es, wenn die Breite und/oder Tiefe zumindest eines Sammelkanals über
dessen gesamte Länge kontinuierlich zunimmt.
[0024] Günstig ist es, wenn die Sammelkanäle senkrecht zu den Durchgangskanälen ausgerichtet
sind.
[0025] Der Sammelkörper bildet bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine
Sammelplatte aus, die eine dem Schmelzkörper zugewandte Vorderseite und eine dem Schmelzkörper
abgewandte Rückseite aufweist, wobei die Sammelkanäle in Form von Vertiefungen an
der Vorderseite angeordnet sind.
[0026] Bevorzugt sind die Vorderseite und die Rückseite der Sammelplatte plan ausgestaltet.
[0027] Günstig ist es, wenn die Rückseite der Sammelplatte parallel zur Vorderseite der
Sammelplatte ausgerichtet ist.
[0028] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Kleberschmelzvorrichtung
einen Auslasskörper auf, wobei die Schmelzeinrichtung mit dem Auslasskörper lösbar
verbindbar ist, wobei der Sammelkörper zwischen dem Schmelzkörper und dem Auslasskörper
angeordnet ist, und wobei der Auslasskörper eine fluchtend zum Auslassbereich des
Sammelkörpers ausgerichtete Auslassöffnung für das geschmolzene Klebermaterial aufweist.
Über die Sammelkanäle und den Auslassbereich des Sammelkörpers kann das geschmolzene
Klebermaterial zur Auslassöffnung des Auslasskörpers gelangen, von der aus das Klebermaterial
in ein Kleberauftragssystem eingespeist werden kann, mit dessen Hilfe das Klebermaterial
auf eine Längskante eines in einer Transportrichtung bewegten Werkstückes aufgetragen
werden kann. Zu Wartungszwecken, insbesondere zur Reinigung, kann die Schmelzeinrichtung
vom Auslasskörper getrennt werden.
[0029] Der Bereich der Rückseite des Schmelzkörpers, an dem der Sammelkörper mit seiner
dem Schmelzkörper zugewandten Seite anliegt, und/oder der Bereich der Vorderseite
des Auslasskörpers, an dem der Sammelkörper mit seiner dem Auslasskörper zugewandten
Seite anliegt, sind bevorzugt plan ausgestaltet.
[0030] Günstig ist es, wenn der Sammelkörper mit dem Schmelzkörper und dem Auslasskörper
lösbar verbindbar ist. Dies erleichtert die Wartung, insbesondere die Reinigung, der
Schmelzeinrichtung.
[0031] Die nachfolgende Beschreibung einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Darstellung einer Kleberschmelzvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine;
- Figur 2:
- eine Explosionszeichnung einer Schmelzeinrichtung und eines Auslasskörpers der Kleberschmelzvorrichtung
aus Figur 1;
- Figur 3:
- eine perspektivische Darstellung der Schmelzeinrichtung schräg von vorne;
- Figur 4:
- eine perspektivische Darstellung der Schmelzeinrichtung schräg von hinten;
- Figur 5:
- eine Schnittansicht eines Schmelzkörpers der Schmelzeinrichtung;
- Figur 6:
- eine Schnittansicht eines Sammelkörpers der Schmelzeinrichtung.
[0032] In der Zeichnung ist eine vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kleberschmelzvorrichtung
10 schematisch dargestellt, die bei einer Kantenanleimmaschine zum Einsatz kommt.
Derartige Kantenanleimmaschinen sind dem Fachmann an sich bekannt. In Figur 1 ist
ein Kleberauftragssystem 12 der Kantenanleimmaschine schematisch dargestellt. Die
Kleberschmelzvorrichtung 10 ist an das Kleberauftragssystem 12 angeschlossen. Mit
Hilfe der Kleberschmelzvorrichtung 10 kann ein Klebermaterial geschmolzen werden,
dies wird nachfolgend noch näher erläutert, und mittels des Kleberauftragssystems
12 kann das geschmolzene Klebermaterial auf eine Längsseite 16 eines Werkstücks 18
aufgetragen werden. Zu diesem Zweck weist das Kleberauftragssystem einen Düsenkörper
14 auf. Das Werkstück 18 kann mit Hilfe von an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung
nicht dargestellten Transportgliedern, beispielsweise mit Hilfe von Transportrollen
oder Transportketten, in einer Transportrichtung 20 bewegt werden. Nach dem Auftragen
des Klebermaterials auf die Längsseite 16 kann mittels der Kantenanleimmaschine in
bekannter Weise eine Anleimkante mit der Längsseite 16 verklebt werden.
[0033] Die Kleberschmelzvorrichtung 10 weist eine Schmelzkammer 22 auf, in die zu schmelzendes
Klebermaterial eingebracht werden kann. Das zu schmelzende Klebermaterial kann beispielsweise
in Form einer Kleberpatrone oder in Form eines Klebergranulates ausgestaltet sein.
[0034] Die Kleberschmelzvorrichtung 10 weist außerdem eine Schmelzeinrichtung 24 und einen
Auslasskörper 25 auf. Die Schmelzeinrichtung 24 ist in den Figuren 2 bis 6 schematisch
dargestellt. Figur 2 zeigt schematisch auch den Auslasskörper 25. Mit Hilfe der Schmelzeinrichtung
24 kann das in die Schmelzkammer 22 eingebrachte Klebermaterial geschmolzen werden,
und mit Hilfe des Auslasskörpers 25 kann das geschmolzene Klebermaterial in das Kleberauftragssystem
12 eingespeist werden. Der Auslasskörper 25 bildet eine Schnittstelle zwischen der
Schmelzeinrichtung 24 und dem Kleberauftragssystem 12 aus.
[0035] Die Kleberschmelzvorrichtung 10 weist einen Anpresskolben 26 auf, der mit Hilfe eines
Vorschubaggregates 28 in einer Vorschubrichtung 30 bewegt werden kann. Mit Hilfe des
Anpresskolbens 26 kann das in die Schmelzkammer 22 eingebrachte Klebermaterial gegen
die Schmelzeinrichtung 24 gepresst werden. Das Vorschubaggregat 28 kann beispielsweise
als Kolben-Zylinderaggregat oder beispielsweise als Elektromotor ausgestaltet sein.
Derartige Vorschubaggregate 28 sind dem Fachmann bekannt.
[0036] Die Schmelzeinrichtung 24 weist einen Schmelzkörper 32 und einen Sammelkörper 34
auf, die in Vorschubrichtung 30 hintereinander angeordnet sind. An den Sammelkörper
34 schließt sich in Vorschubrichtung 30 der Auslasskörper 25 an, dies wird aus Figur
2 deutlich.
[0037] Der Schmelzkörper 32 weist eine Vielzahl von Durchgangskanäle 38 auf, die sich in
Vorschubrichtung 30 erstrecken und jeweils einen der Schmelzkammer 22 zugewandten
Eingangsabschnitt 40 und einen der Schmelzkammer 22 abgewandten Ausgangsabschnitt
42 aufweisen. Die Eingangsabschnitte 40 bilden in ihrer Gesamtheit eine der Schmelzkammer
22 zugewandte Wabenstruktur 44 aus.
[0038] Die Wabenstruktur 44 weist eine Vielzahl mehreckiger Zellen 46 auf, die jeweils einen
Eingangsabschnitt 40 eines Durchgangskanals 38 ausbilden und durch Trennwände 48 voneinander
getrennt sind. In Vorschubrichtung 30 schließt sich an jede Zelle 46 ein Ausgangsabschnitt
42 eines Durchgangskanals 38 an, der sich bis zu einer plan ausgestalteten Rückseite
50 des Schmelzkörpers 32 erstreckt.
[0039] Wie insbesondere aus Figur 2 und 3 deutlich wird, sind mehrere der Zellen 46 sechseckförmig
ausgestaltet und weisen zwei einander gegenüberliegende und parallel zueinander ausgerichtete
Längsseiten 52, 54 auf, die über ein erstes Paar von Schmalseiten 56, 58 und ein zweites
Paar von Schmalseiten 60, 62 einstückig miteinander verbunden sind, wobei die Schmalseiten
56, 58 im Winkel zueinander angeordnet sind und wobei die Schmalseiten 60, 62 ebenfalls
im Winkel zueinander angeordnet sind. Die Längsseiten 52, 54 sind deutlich länger
als die Schmalseiten 56, 58, 60, 62. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Längsseiten 52, 54 mehr als doppelt so lang wie die Schmalseiten 56, 58, 60, 62.
[0040] Die Querschnitte der Ausgangsabschnitte 42 der Durchgangskanäle 38 sind rund ausgestaltet,
im dargestellten Ausführungsbeispiel sind sie kreisförmig ausgestaltet. Sowohl die
Eingangsabschnitte 40 in Form der Zellen 46 als auch die sich an diese anschließenden
Ausgangsabschnitte 42 verjüngen sich kontinuierlich in Vorschubrichtung 30, wobei
auch der Übergang von den Zellen 46 zu den Ausgangsabschnitten 42 kontinuierlich erfolgt.
Somit verringert sich der Strömungsquerschnitt der Durchgangskanäle 38 in Vorschubrichtung
30 kontinuierlich. Dies wird insbesondere aus Figur 5 deutlich. Der sich verringernde
Strömungsquerschnitt hat zur Folge, dass sich die Strömungsgeschwindigkeit des Klebermaterials
kontinuierlich erhöht. Dadurch wird der Gefahr entgegengewirkt, dass sich innerhalb
der Durchgangskanäle 38 sogenannte Totstellen ausbilden, in denen die Strömungsgeschwindigkeit
zu Null geht und an denen eine thermische Zersetzung oder eine Aushärtung des Klebermaterials
erfolgen könnte. Die Gefahr, dass sich innerhalb der Durchgangskanäle 38 Rückstände
von Klebermaterial ausbilden, ist deshalb sehr gering.
[0041] Der Schmelzkörper 32 kann elektrisch beheizt werden. Zu diesem Zweck weist er mehrere
zylindrische Ausnehmungen 64 auf, die zwischen den Ausgangsabschnitten 42 der Durchgangskanäle
38 angeordnet sind und in die jeweils eine elektrische Heizpatrone eingesetzt werden
kann. Derartige Heizpatronen sind dem Fachmann an sich bekannt und daher zur Erzielung
einer besseren Übersicht in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0042] Die Wabenstruktur 44 ermöglicht eine schnelle Wärmeübertragung vom elektrisch beheizten
Schmelzkörper 32 zum Klebermaterial. Das Klebermaterial kann daher innerhalb kurzer
Zeit geschmolzen werden.
[0043] Wie bereits erwähnt, erstrecken sich die Durchgangskanäle 38 bis zur Rückseite 50
des Schmelzkörpers 32. Die Rückseite 50 ist plan ausgestaltet, und an der Rückseite
50 liegt der Sammelkörper 34 an.
[0044] Der Sammelkörper 34 bildet eine Sammelplatte 66 aus und weist mehrere Sammelkanäle
68, 70, 72, 74, 76 auf, die in Form von Vertiefungen ausgestaltet sind und in die
jeweils mehrere Durchgangskanäle 38 einmünden. Über die Sammelkanäle 68, 70, 72, 74,
76 kann das geschmolzene Klebermaterial von den Durchgangskanälen 38 zu einem Auslassbereich
78 des Sammelkörpers 34 gelangen.
[0045] Der Strömungsquerschnitt der Sammelkanäle 68, 70, 72, 74, 76 vergrößert sich in Richtung
Auslassbereich 78. Zu diesem Zweck verbreitern und/oder vertiefen sich die Sammelkanäle
68, 70, 72, 74, 76 mit zunehmender Annäherung an den Auslassbereich 78. Dies wird
insbesondere aus Figur 6 deutlich. Der sich in Richtung Auslassbereich 78 vergrößernde
Strömungsquerschnitt der Sammelkanäle 68, 70, 72, 74, 76 erlaubt es, eine in Richtung
Auslassbereich 78 zunehmende Menge an geschmolzenem Klebermaterial aufzunehmen, das
den Sammelkanälen 68, 70, 72, 74, 76 über die Durchgangskanäle 38 zugeführt wird,
wobei sich die Strömungsgeschwindigkeit des Klebermaterials innerhalb der Sammelkanäle
68, 70, 72, 74, 76 trotz der zunehmenden Menge an Klebermaterial praktisch nicht ändert.
Das Strömungsverhalten des Klebermaterials wird also nicht dadurch beeinträchtigt,
dass in jeden Sammelkanal mehrere Durchgangskanäle 38 einmünden.
[0046] Die Sammelplatte 66 weist eine plane, dem Schmelzkörper 32 zugewandte Vorderseite
79 und eine plane, dem Schmelzkörper 32 abgewandte Rückseite 80 auf. Die Sammelkanäle
68, 70, 72, 74, 76 sind in Form von Vertiefungen an der Vorderseite 79 angeordnet.
Die Rückseite 80 ist parallel zur Vorderseite 79 ausgerichtet. Mit ihrer Rückseite
80 liegt die Sammelplatte 66 an einer plan ausgestalteten Vorderseite 82 des Auslasskörpers
25 an, der eine fluchtend zum Auslassbereich 78 des Sammelkörpers 34 ausgerichtete
Auslassöffnung 84 aufweist, über die das geschmolzene Klebermaterial in das Kleberauftragssystem
12 eingespeist werden kann. Zu diesem Zweck weist das Kleberauftragssystem 12 einen
Verbindungskanal 86 auf, der sich an die Auslassöffnung 84 anschließt und über den
das geschmolzene Klebermaterial dem Düsenkörper 14 zugeführt werden kann.
[0047] Mit Hilfe der Kleberschmelzvorrichtung 10 kann das Klebermaterial innerhalb kurzer
Zeit geschmolzen und dem Kleberauftragssystem 12 zugeführt werden. Die Schmelzeinrichtung
24 kann auf einfache Weise gereinigt werden. Zu diesem Zweck sind der Schmelzkörper
32, der Sammelkörper 34 und der Auslasskörper 25 lösbar miteinander verbunden.
1. Kleberschmelzvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine, wobei die Kleberschmelzvorrichtung
(10) eine Schmelzkammer (22) zum Aufnehmen von zu schmelzendem Klebermaterial, eine
Schmelzeinrichtung (24) mit einem elektrisch beheizbaren Schmelzkörper (32) zum Schmelzen
des Klebermaterials und einen in einer Vorschubrichtung (30) bewegbaren Anpresskolben
(26) zum Anpressen des in der Schmelzkammer (22) befindlichen Klebermaterials gegen
den Schmelzkörper (32) aufweist, wobei der Schmelzkörper (32) eine Vielzahl von Durchgangskanäle
(38) umfasst, die sich in Vorschubrichtung (30) erstrecken und jeweils einen der Schmelzkammer
(22) zugewandten Eingangsabschnitt (40) und einen der Schmelzkammer (22) abgewandten
Ausgangsabschnitt (42) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsabschnitte (40) eine Wabenstruktur (44) ausbilden.
2. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wabenstruktur (44) eine Vielzahl mehreckiger Zellen (46) aufweist, die jeweils
einen Eingangsabschnitt (40) eines Durchgangskanals (38) ausbilden und durch Trennwände
(48) voneinander getrennt sind.
3. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Zellen (46) sechseckförmig ausgestaltet sind.
4. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sechseckförmigen Zellen (46) jeweils zwei einander gegenüberliegende und parallel
zueinander ausgerichtete Längsseiten (52, 54) aufweisen, die über zwei Paare von im
Winkel zueinander ausgerichteten Schmalseiten (56, 58; 60, 62) einstückig miteinander
verbunden sind, wobei die Längsseiten (52, 54) länger sind als die Schmalseiten (56,
58, 60, 62).
5. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsseiten (52, 54) mindestens doppelt so lang sind wie die Schmalseiten (56,
58, 60, 62).
6. Kleberschmelzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede der mehreckigen Zellen (46) der Wabenstruktur (44) in Vorschubrichtung (30)
kontinuierlich in einen im Querschnitt runden Ausgangsabschnitt (42) eines Durchgangskanals
(38) übergeht.
7. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mehreckigen Zellen (46) in Vorschubrichtung (30) kontinuierlich verjüngen.
8. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die im Querschnitt runden Ausgangsabschnitte (42) der Durchgangskanäle (38)
in Vorschubrichtung (30) kontinuierlich verjüngen.
9. Kleberschmelzvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Durchgangskanäle (38) über ihre gesamte Länge kontinuierlich verjüngen.
10. Kleberschmelzvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeinrichtung (24) einen Sammelkörper (34) aufweist, der sich in Vorschubrichtung
(30) an den Schmelzkörper (32) anschließt, wobei der Sammelkörper (34) mehrere Sammelkanäle
(68, 70, 72, 74, 76) aufweist, in die die Durchgangskanäle (38) des Schmelzkörpers
(32) einmünden und die das geschmolzene Klebermaterial zu einem Auslassbereich (78)
des Sammelkörpers (34) führen.
11. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die Sammelkanäle (68, 70, 72, 74, 76) in Richtung Auslassbereich (78) aufeinanderfolgend
mehrere Durchgangskanäle (38) einmünden und sich der Strömungsquerschnitt der Sammelkanäle
(68, 70, 72, 74, 76) in Richtung Auslassbereich (78) vergrößert.
12. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelkanäle (68, 70, 72, 74, 76) eine in Richtung Auslassbereich (78) zunehmende
Breite und/oder Tiefe aufweisen.
13. Kleberschmelzvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite und/oder Tiefe zumindest eines Sammelkanals (68, 70, 72, 74, 76) über
dessen gesamte Länge kontinuierlich zunimmt.
14. Kleberschmelzvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelkörper (34) eine Sammelplatte (66) ausbildet, die eine dem Schmelzkörper
(32) zugewandte Vorderseite (79) und eine dem Schmelzkörper (32) abgewandte Rückseite
(80) aufweist, wobei die Sammelkanäle (68, 70, 72, 74, 76) in Form von Vertiefungen
an der Vorderseite (79) angeordnet sind.
15. Kleberschmelzvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschmelzvorrichtung (10) einen Auslasskörper (25) aufweist, wobei die Schmelzeinrichtung
(24) mit dem Auslasskörper (25) lösbar verbindbar ist, wobei der Sammelkörper (34)
zwischen dem Schmelzkörper (32) und dem Auslasskörper (25) angeordnet ist, und wobei
der Auslasskörper (25) eine fluchtend zum Auslassbereich (78) des Sammelkörpers (34)
ausgerichtete Auslassöffnung (84) für das geschmolzene Klebermaterial aufweist.