[0001] Die Erfindung betrifft ein Lamellendach mit einem aus mehreren Trägern gebildeten
Rahmen, wobei an dem Rahmen mehrere Lamellen parallel zueinander angeordnet sind,
welche die von dem Rahmen aufgespannte Fläche in einer Schließstellung überdecken,
wobei die Lamellen jeweils um eine Drehachse aus der Schließstellung in eine Öffnungsstellung
drehbar sind und wobei zumindest ein Teil der Lamellen in der Öffnungsstellung entlang
von Führungsschienen zwischen einer geschlossenen Position, in der die Lamellen gleichmäßig
über der von dem Rahmen aufgespannten Fläche verteilt sind, und einer offenen Position,
in der die Lamellen an einer Seite der von dem Rahmen aufgespannten Fläche zu einem
Paket zusammengeschoben sind, verfahrbar sind, wobei das Lamellendach zwei getrennt
ansteuerbare Antriebe aufweist, wobei der erste Antrieb der Drehung der Lamellen zwischen
der Schließstellung und Öffnungsstellung dient und wobei der zweite Antrieb dem Verfahren
der Lamellen in der Öffnungsstellung entlang der Führungsschienen zwischen der geschlossenen
Position und der offenen Position dient.
[0002] Aus der
EP 3 024 997 B1 ist ein Lamellendach bekannt, wobei jede Lamelle an jedem ihrer beiden Enden drehbar
in einem Schiebeelement angeordnet ist, wobei das Schiebeelement in oder an einem
Führungsbalken verschiebbar ist und mindestens eines der beiden Schiebeelemente jeder
Lamelle mit einem Getriebe zwischen einer Antriebswelle für die Drehung der Lamelle
und dem entsprechenden Ende der Lamelle versehen ist, wobei jeder Führungsbalken mit
einem Antrieb zum Verschieben mindestens eines der Schiebeelemente versehen ist, der
mindestens einige der anderen Schiebeelemente während der Verschiebung drückt und/oder
zieht, wozu ein Trägermechanismus zwischen den bezüglichen Schiebeelementen vorgesehen
ist. Dabei ist die Antriebswelle eine drehbare Welle, die sich in Längsrichtung eines
Führungsbalkens erstreckt, und das Getriebe eines Schiebeelements besteht aus einem
Schneckenmechanismus, der ein Schneckenrad umfasst, das zusammen mit dem Schiebeelement
über die Antriebswelle verschiebbar ist und das mit einem Zahnrad in Eingriff steht,
welches in dem Schiebeelement angebracht ist und mit einem Ende einer anzutreibenden
Lamelle gekoppelt ist oder gekoppelt werden kann
[0003] Nachteilig dabei ist es, dass die Konstruktion mit mehreren Getrieben sehr aufwendig
und kostenintensiv ist und ein erhebliches Geweicht aufweist, welches bei der statischen
Auslegung des Lamellendaches entsprechend berücksichtigt werden muss.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden
und ein Lamellendach derart weiterzubilden, sodass eine Drehung und ein Verfahren
der Lamellen mit einfachen Mitteln möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lamellendach gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Besonders vorteilhaft bei dem Lamellendach mit einem aus mehreren Trägern gebildeten
Rahmen, wobei an dem Rahmen mehrere Lamellen parallel zueinander angeordnet sind,
welche die von dem Rahmen aufgespannte Fläche in einer Schließstellung überdecken,
wobei die Lamellen jeweils um eine Drehachse aus der Schließstellung in eine Öffnungsstellung
drehbar sind und wobei zumindest ein Teil der Lamellen in der Öffnungsstellung entlang
von Führungsschienen zwischen einer geschlossenen Position, in der die Lamellen gleichmäßig
über der von dem Rahmen aufgespannten Fläche verteilt sind, und einer offenen Position,
in der die Lamellen an einer Seite der von dem Rahmen aufgespannten Fläche zu einem
Paket zusammengeschoben sind, verfahrbar sind, wobei das Lamellendach zwei getrennt
ansteuerbare Antriebe aufweist, wobei der erste Antrieb der Drehung der Lamellen zwischen
der Schließstellung und Öffnungsstellung dient und wobei der zweite Antrieb dem Verfahren
der Lamellen in der Öffnungsstellung entlang der Führungsschienen zwischen der geschlossenen
Position und der offenen Position dient, ist es, dass der erste Antrieb zur Drehung
der Lamellen zwischen der Schließstellung und Öffnungsstellung in eine Lamelle integriert
ist, wobei die Lamellen untereinander kinematisch gekoppelt sind, sodass eine Drehung
einer einzelnen Lamelle mittels des ersten Antriebes ein synchrones Verdrehen aller
Lamellen bewirkt.
[0007] Insbesondere kann dieser erste Antrieb in die in Ausfahrrichtung erste Lamelle integriert
sein, wobei die Drehachse der in Ausfahrrichtung ersten Lamelle ortsfest gegenüber
dem Rahmen angeordnet ist. Ortsfest bezeichnet dabei die Tatsache, dass die in Ausfahrrichtung
erste Lamelle zwar drehbar gelagert ist, jedoch nicht verfahrbar gegenüber dem Rahmen
des Lamellendaches ist.
[0008] Dementsprechend ist die in Ausfahrrichtung erste Lamelle in diesem Fall ortsfest
gegenüber dem Rahmen angeordnet, während alle übrigen Lamellen des Lamellendaches
entlang der Führungsschienen verfahrbar sind.
[0009] Bei diesem ersten Antrieb kann es sich um einen elektrisch angetriebenen Motor, insbesondere
einen Rohrmotor handeln. Ferner kann es sich bei diesem Antrieb um ein Getriebe oder
eine Kupplung handeln, welche/s mechanisch angetrieben wird und eine Drehung der Lamelle
um ihre Drehachse gegenüber dem Rahmen bewirkt. Die den Antrieb aufnehmende Lamelle
weist einen entsprechenden Profilquerschnitt auf, der die Integration des ersten Antriebs
in diese Lamelle erlaubt.
[0010] Durch die Integration des ersten Antriebes zur Drehung der Lamellen in eine der Lamellen,
bevorzugt in die in Ausfahrrichtung erste Lamelle, wird eine besonders platzsparende
Anordnung geschaffen. Der Antrieb, insbesondere ein Rohrmotor, ist von einer Lamelle,
insbesondere von der in Ausfahrrichtung ersten Lamelle, aufgenommen.
[0011] Das erfindungsgemäße Lamellendach weist zwei getrennt ansteuerbare Antriebe auf.
Der erste Antrieb dient der Drehung der Lamellen zwischen der Schließstellung und
Öffnungsstellung. In der Schließstellung liegen die Lamellen in der von dem Rahmen
des Lamellendaches aufgespannten Ebene und bilden ein geschlossenes Dach. Aus dieser
Schließstellung heraus sind die Lamellen mittels des ersten Antriebes in eine Öffnungsstellung
verdrehbar. Jede Lamelle ist um eine Drehachse drehbar gelagert. In der Öffnungsstellung
sind die Lamellen senkrecht oder nahezu senkrecht zu der von dem Rahmen des Lamellendaches
aufgespannten Ebene aufgestellt. In dieser Öffnungsstellung können die Lamellen mittels
des zweiten Antriebes entlang der Führungsschienen von der geschlossenen Position
in die offene Position verfahren werden. Mit der geschlossenen Position ist jene Anordnung
bezeichnet, bei der die Lamellen gleichmäßig über der von dem Rahmen des Lamellendaches
aufgespannten Ebene verteilt angeordnet sind und ein Verdrehen der Lamellen in die
Schließstellung möglich wäre. Mit der offenen Position der Lamellen ist jene Anordnung
bezeichnet, bei der die Lamellen zu einem Ende der Führungsschienen hin zu einem Paket
zusammengeschoben sind und einen Teil der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten
Ebene freigeben. Wenn die Lamellen zu einem solchen Paket zusammengeschoben sind,
ist ein Verdrehen der Lamellen um ihre jeweiligen Drehachsen nicht möglich. Um Beschädigungen
und Fehlbedienungen vorzubeugen, ist die Steuerung der beiden Antriebe derart ausgestaltet,
sodass ein Verdrehen der Lamellen mittels des ersten Antriebes nur in der geschlossenen
Position möglich ist und ein Verfahren der Lamellen mittels des zweiten Antriebes
mur möglich ist, wenn die Lamellen in die Öffnungsstellung verdreht sind.
[0012] Die Begriffe Schließstellung und Öffnungsstellung beziehen sich somit auf die relative
Stellung der Lamellen infolge der Drehung der Lamellen gegenüber der von dem Rahmen
des Lamellendaches aufgespannten Ebene.
[0013] Die Begriffe geschlossene Position und offene Position beziehen sich auf die Verteilung
der Lamellen über der von dem Rahmen des Lamellendaches aufgespannten Ebene. In der
geschlossenen Position sind die Lamellen gleichmäßig über von dem Rahmen des Lamellendaches
aufgespannten Ebene verteilt, während die Lamellen in der offenen Position gegen die
Ausfahrrichtung zu einem Paket an einem Ende der Führungsschienen zusammengeschoben
sind.
[0014] Eine gleichmäßige Verteilung der Lamellen über der von dem Rahmen des Lamellendaches
aufgespannten Ebene bezeichnet eine äuqidistante Anordnung der Drehachsen der Lamellen,
sodass die Lamellen in der geschlossenen Position durch eine Drehung der Lamellen
von der Öffnungsposition in die Schließposition zu einer geschlossenen Dachfläche
verdrehbar sind.
[0015] Die Verfahrrichtung der verfahrbaren Lamellen in Richtung auf die geschlossene Position
mit gleichmäßig über der von dem Rahmen aufgespannten Ebene verteilt angeordneten
Lamellen wird als Ausfahrrichtung bezeichnet. Dementsprechend bezeichnet die entgegengesetzte
Einfahrrichtung jene Verfahrrichtung der verfahrbaren Lamellen in Richtung auf die
offene Position mit zu einem Paket an einem Ende des Lamellendaches zusammengeschobenen
Lamellen.
[0016] Besonders bevorzugt ist der erste Antrieb zur Drehung der Lamellen zwischen der Schließstellung
und Öffnungsstellung durch zumindest einen in eine der Lamellen integrierten Rohrmotor
gebildet, wobei der Rahmen und/oder eine Führungsschiene einen Lagerbock zur Ableitung
des Drehmomentes bildet, insbesondere kann der Rohrmotor in die in Ausfahrrichtung
erste Lamelle integriert sein, wobei deren Drehachse ortsfest gegenüber dem Rahmen
angeordnet ist.
[0017] In diesem Fall ist die in Ausfahrrichtung erste Lamelle ortsfest drehbar an dem Rahmen
des Lamellendaches angeordnet, wobei diese Lamelle einen integrierten Rohrmotor zur
Drehung der Lamellen aufweist. Dieser in die erste Lamelle integrierte Rohrmotor stützt
sich gegenüber dem Rahmen und/oder der Führungsschiene zur Ableitung des Drehmomentes
ab und bewirkt die Drehung der Lamelle um ihre Drehachse gegenüber dem Rahmen. Durch
die kinematische Kopplung der Lamellen untereinander bewirkt diese Drehung der ersten
Lamellen mittels des in die Lamelle integrierten Rohrmotors eine synchrone Drehung
aller Lamellen.
[0018] Vorzugsweise weist jede der Lamellen zumindest einen an der Drehachse der Lamelle
angelenkten Hebelarm auf, der an seinem freien Ende in einem parallel zu der Führungsschiene
verlaufenden insbesondere C-förmigen Profil geführt ist, insbesondere dass jeder Hebelarm
an seinem freien Ende eine in dem insbesondere C-förmigen Profil geführte Rolle aufweist.
[0019] Durch dieses C-förmige Profil erfolgt zum einen eine exakte Führung des freien Endes
eines jeden Hebelarmes und des Weiteren die kinematische Kopplung aller Hebelarme
der Lamellen, wodurch das synchrone Verdrehen der Lamellen bewirkt wird. Bei einem
Verdrehen der in Ausfahrrichtung ersten Lamelle mittels des Antriebes, beispielsweise
mittels eines integrierten Rohrmotors, erfolgt durch die Einwirkung des Hebelarmes
dieser angetriebenen Lamelle automatisch eine Verlagerung des C-förmigen Profils,
in dem alle an den freien Enden aller Hebelarme angeordneten Rollen geführt sind.
Hierdurch wird ein synchrones Verdrehen aller Lamellen durch die kinematische Kopplung
der Lamellen über das C-förmige Profil bewirkt. Gleichzeitig gestattet die Anordnung
von Rollen an den freien Enden der Hebelarme ein Verfahren der in die Öffnungsstellung
verdrehten Lamellen entlang der Führungsschienen und entlang des eine Kopplungsstange
bildenden C-förmigen Profils.
[0020] Vorzugsweise ist der zweite Antrieb durch zumindest ein angetriebenes Zugmittel,
insbesondere einen angetriebenen Riemen, insbesondere einen angetriebenen Zahnriemen,
gebildet, der mittelbar oder unmittelbar an der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle
angreift und wobei die Lamellen durch zusammenlegbare Kopplungselemente gekoppelt
sind, sodass sich die Lamellen bei einem Verfahren der in Ausfahrrichtung letzten
Lamelle in Einfahrrichtung bei sich automatisch zusammenlegenden Kopplungselementen
zu einem Paket zusammenschieben und wobei sich die Lamellen bei einem Verfahren der
in Ausfahrrichtung letzten Lamelle in Ausfahrrichtung aufgrund der Kopplungselemente
gleichmäßig über der von dem Rahmen aufgespannte Fläche verteilt anordnen.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, dass der zweite Antrieb durch zumindest ein Zugmittel
wie beispielsweise einen angetriebenen Riemen gebildet ist, der mittelbar oder unmittelbar
an der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle angreift. Insbesondere kann es sich um einen
Zahnriemen handeln. Ein solcher angetriebener Riemen kann als umlaufendes Trum ausgebildet
sein, welches unmittelbar von einem Motor angetrieben wird.
[0022] Mit der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle ist jene Lamelle bezeichnet, die in Ausfahrrichtung
in der geschlossenen Position der Lamellen den Abschluss der Lamellenanordnung bildet.
Die Lamellen werden bei dem Zusammenschieben zu einem eng gepackten Paket in der offenen
Position somit gegen die Ausfahrrichtung verfahren.
[0023] Die in Ausfahrrichtung letzte Lamelle wird somit durch den angetriebenen Riemen gegen
die Ausfahrrichtung oder in Ausfahrrichtung verfahren. Untereinander sind die verfahrbaren
Lamellen durch zusammenlegbare Kopplungselemente gekoppelt, sodass sich die Lamellen
bei einem Verfahren der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle in Einfahrrichtung bei
sich automatisch zusammenlegenden Kopplungselementen zu einem Paket zusammenschieben
und wobei sich die Lamellen bei einem Verfahren der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle
in Ausfahrrichtung aufgrund der Kopplungselemente gleichmäßig über der von dem Rahmen
aufgespannte Fläche verteilt anordnen. Bei einem Verfahren der Lamellen gegen die
Ausfahrrichtung schiebt somit die in Ausfahrrichtung letzte Lamelle, an welcher der
Riemen angreift, die übrigen Lamellen nach und nach vor sich her, bis die Lamellen
gegen die Ausfahrrichtung zu einem Paket an einem Ende der Führungsschienen zusammengeschoben
sind und die offene Position erreicht ist.
[0024] Bei einem Verfahren in Ausfahrrichtung werden die Lamellen wiederum nach und nach
mittels der zusammenlegbaren Kopplungselemente in die geschlossene Position mitgezogen
mitgezogen. Durch die Kombination des an der in Ausfahrrichtung letzten Lamellen angreifenden
Antriebsriemens und der zusammenlegbaren Kopplungselemente wird auf sehr einfache
Weise ein Antrieb für das Verfahren der Lamellen realisiert.
[0025] Vorzugsweise ist jedes Kopplungselement zwischen zwei benachbarten Lamellen durch
zwei Kopplungsarme gebildet, wobei jeweils ein erstes Ende eines Kopplungsarmes frei
drehbar an jeweils einer der beiden Lamellen angeordnet ist und die beiden freien
Enden der Kopplungsarme gegeneinander frei drehbar mittels eines Gelenkes miteinander
verbunden sind, insbesondere dass das erste Ende eines Kopplungsarmes um die Drehachse
der Lamelle drehbar angeordnet ist.
[0026] Die beiden Hebelarme bilden aufgrund der drehbaren Anlenkung an jeweils einer Lamelle
und der gelenkigen Verbindung ein sich automatisch bei einem Zusammenschieben der
beiden Lamellen zusammenlegendes V-förmiges Kopplungselement, welches sich umgekehrt
bei einem Auseinanderziehen der benachbarten Lamellen wieder öffnet, sodass die in
Ausfahrrichtung hintere Lamelle automatisch von der davor liegenden Lamelle mitgezogen
wird. Das Zusammenlegen der Kopplungselemente erfolgt dabei aufgrund der Gewichtskraft,
die auf die beiden Kopplungsarme einwirkt, ohne dass es einer weiteren Beeinflussung
bedarf.
[0027] Besonders bevorzugt weist jedes Kopplungselemente eine Winkelbegrenzung des Öffnungswinkels
des die beiden freien Enden verbindenden Gelenkes auf, insbesondere dass der Öffnungswinkel
des Gelenkes auf unter 170° beschränkt ist.
[0028] Durch eine derartige Winkelbegrenzung des Öffnungswinkels des Gelenkes wird es gewährleistet,
dass bei einem Zusammenschieben stets ein automatisches Zusammenlegen der Kopplungselemente
erfolgt und ein Verklemmen oder ein Überdrehen des Gelenkes zuverlässig verhindert
ist.
[0029] Bevorzugt ist jede der verfahrbaren Lamellen mittels Rollen und/oder Gleitern verfahrbar
in den Führungsschienen geführt. Durch die Anordnung von Rollen und/oder Gleitern
wird das Verfahren der Lamellen entlang der Führungsschienen erleichtert und die Reibung
vermindert.
[0030] Vorzugsweise sind die Führungsschienen in die Träger des Rahmens integriert. Besonders
bevorzugt ist ein Zugmittel des zweiten Antriebs zum Verfahren der Lamellen in die
Träger des Rahmens integriert. Durch die Integration der Führungsschienen und/oder
eines Zugmittels des zweiten Antriebs zum Verfahren der Lamellen in die Träger des
Rahmens wird eine elegante Lösung geschaffen, bei der die Führungsschienen und/oder
der zweite Antrieb durch die Integration in den Rahmen vor Beschädigungen und Verschmutzungen
geschützt werden.
[0031] Bevorzugt ist ein Antriebsmotor zur Betätigung des Zugmittels des zweiten Antriebs
zum Verfahren der Lamellen in die Träger des Rahmens oder in die in Ausfahrrichtung
erste Lamelle integriert. Bei diesem Antriebsmotor zur Betätigung des Zugmittels des
zweiten Antriebs kann es sich insbesondere um einen Rohrmotor handeln.
[0032] Es können somit in die in Ausfahrrichtung erste Lamelle, die ortsfest an dem Rahmen
festgelegt ist, sowohl ein erster Rohrmotor für die Drehung der Lamellen, als auch
ein zweiter Rohrmotor für den Antrieb des Zugmittels für das Verfahren der Lamellen
integriert sein. Hierzu weist die in Ausfahrrichtung erste Lamelle einen entsprechenden
Profilquerschnitt auf, um die beiden Rohrmotoren an den beiden gegenüber liegenden
Enden der Lamelle einsetzen zu können.
[0033] Vorzugsweise sind die Lamellen unter einer Neigung in Richtung auf einen der Träger
angeordnet und der Rahmen weist zumindest an der geodätisch tiefer gelegenen Seite
der Lamellen zumindest eine Regenrinne zur Sammlung und Ableitung von auf die geschlossenen
Lamellen auftreffendem Regenwasser auf. Durch eine solche Neigung der Lamellen bevorzugt
in Richtung auf einen der die Führungsschienen aufnehmenden Träger erfolgt die Ableitung
des auf die geschlossene Dachfläche auftreffenden Regenwassers. Die Lamellen sind
an zwei gegenüberliegenden Längsträgern des Rahmens drehbar gelagert, wobei diese
Träger vorzugsweise integrierte Führungsschienen aufweisen. Vorzugsweise erfolgt die
Regenwasserableitung zu einem dieser beiden Längsträger hin, in den eine Regenrinne
integriert ist.
[0034] Bevorzugt überdecken sich die Lamellen in der Schließstellung teilweise und jede
Lamelle übergreift die benachbarte Lamelle, wobei eine an der in der Öffnungsstellung
oben stehende Lamellenkante angeordnete in der Schließstellung nach unten vorstehende
Kante in eine korrespondierende an der Oberseite der benachbarten Lamellen angeordnete
Nut eingreift.
[0035] Diese Nut bildet somit eine Ablaufrinne an der Lamelle. Dadurch fließt der auf den
Lamellen gesammelte Niederschlag und/oder Schmutz in die Ablaufrinnen der jeweiligen
Lamellen ab, um von dort aus über die jeweiligen Seitenkanten der Lamellen zur Seite
abzufließen. Dabei kann das Abfließen des Wassers aus der Ablaufrinne beispielweise
mittels einer Neigung der Ablaufrinne gegenüber der Horizontalen und/oder aufgrund
einer Neigung der Lamellen selbst gegenüber der Horizontalen gewährleistet werden.
Somit wird verhindert, dass bei einem Öffnen der Lamellen der auf den Lamellen gesammelte
Niederschlag und/oder Schmutz auf den Raum unter der Überdachung gelangt.
[0036] Durch eine parallel zur Drehachse der Lamelle über die gesamte Länge der Lamelle
ausgebildete vorstehende Kante, die in der Schließstellung in eine korrespondierende
Nut der benachbarten Lamelle eingreift, wird eine geschlossene Dachfläche geschaffen
und der Durchtritt von Regenwasser zwischen zwei benachbarten Lamellen zuverlässig
verhindert.
[0037] Bevorzugt weisen die Lamellen flexible Dichtungslippen auf, mittels derer in der
Schließposition der Lamellen eine regenwasserdichte Abdichtung mit der jeweils benachbarten
Lamelle geschaffen wird. Auch die Anordnung derartiger flexibler Dichtungslippen dient
der Schaffung einer geschlossenen Dachfläche, bei der ein Durchtritt von Regenwasser
zwischen zwei benachbarten Lamellen zuverlässig verhindert wird.
[0038] Vorzugsweise weist der beim Verschwenken der Lamellen in Drehrichtung zur Öffnungsstellung
aus der Schließstellung der Lamellen nach oben ausschwenkende Teil der Lamellen eine
Lippe auf. Beim Verschwenken der Lamellen in Drehrichtung zur Öffnungsstellung wird
der Teil der Lamelle, der die Ablaufrinne aufweist, nach unten verschwenkt. Insbesondere
kann eine derartige Lippe durch eine insbesondere parallel zu der Längserstreckung
verlaufenden Längskante der Lamelle gebildet sein und/oder durch eine zusätzliche
an das Profil der Lamelle angebrachte Gummilippe ausgebildet sein.
[0039] Bevorzugt weist beim Verschwenken der Lamellen in Drehrichtung zur Öffnungsstellung
jeweils ein aus der Schließstellung der Lamellen nach oben ausschwenkende Teil der
Lamellen eine Lippe auf, wobei zumindest in der Schließstellung der Lamellen die Lippe
einer ersten Lamelle und die der Lippe zugewandte Ablaufrinne einer benachbarten Lamelle
ineinandergreifen. Dabei können die Lippe einer Lamelle und die Ablaufrinne der benachbarten
Lamelle zusammenwirken und ineinandergreifen.
[0040] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird nachfolgend
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Ansicht eines Lamellendaches;
- Fig. 2 bis Fig. 5
- verschiedene schematische und teilweise geschnittene Ansichten ausgewählter Baugruppen
des Lamellendaches mit unterschiedlichen Lamellenpositionen;
- Fig. 6
- Seitenansichten der Lamellenbaugruppe mit Kopplungselementen in zwei verschiedenen
Positionen;
- Fig. 7
- perspektivische Ansichten einer verfahrbaren Lamelle und einer Lamelle mit integriertem
Rohrmotor in schematischer Darstellung.
[0041] Die Darstellung der Figuren ist nicht maßstabsgerecht und teilweise rein schematisch,
um die Funktionsweise der Baugruppen zu erläutern.
[0042] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Lamellendaches 1. Das Lamellendach
weist vier Träger auf, die den Rahmen 2 des Lamellendaches 1 bilden. An den Trägern
sind eine Vielzahl von Lamellen drehbar gelagert, von denen vier Lamellen10, 20, 30,
40 für die weiteren Erläuterungen mit Bezugszeichen versehen sind. Die Drehachsen
der Lamellen 10, 20, 30, 40 verlaufen parallel zur Längserstreckung der Lamellen 10,
20, 30, 40 und damit senkrecht zur Ausfahrrichtung A.
[0043] In der Darstellung gemäß Figur 1 sind die Lamellen 10, 20, 30, 40 um 90° gegenüber
der Schließstellung der Lamellen 10, 20, 30, 40 in Richtung der Öffnungsstellung der
Lamellen 10, 20, 30, 40 verschwenkt. Der Rahmen 2 des Lamellendaches wird von senkrechten
Pfosten 3 getragen und bildet eine frei stehende Konstruktion. Die senkrechten Pfosten
3 sind an den Ecken des Rahmens 2 angeordnet. Alternativ kann der Rahmen 2 des Lamellendaches
an einer Seite an einer Hauswand montiert sein. Ferner können die senkrechten Pfosten
3 eingerückt sein, sodass diese nicht zwingend an den Ecken des Rahmens 2 des Lamellendaches
1 angeordnet sein müssen, wie dies in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Fall ist.
[0044] Das Verdrehen der Lamellen 10, 20, 30, 40 erfolgt mittels eines ersten Antriebes,
dessen Funktionsweise nachfolgend anhand der Figuren 2 bis 5 erläutert wird. Ferner
können die Lamellen 10, 20, 30, 40, sobald sie in die in Figur 1 dargestellte Öffnungsstellung
gegenüber dem Rahmen 2 verdreht sind, mittels eines zweiten Antriebes entgegen der
Ausfahrrichtung A zu einem Paket an dem in Figur 1 unten rechts befindlichen Träger
des Rahmens 2 zusammengeschoben werden und hierdurch den größten Teil der durch den
Rahmen 2 aufgespannte Fläche freigeben.
[0045] Das Lamellendach 1 weist zwei getrennt ansteuerbare Antriebe auf. Der erste Antrieb
dient der Drehung der Lamellen 10, 20, 30, 40 zwischen der Schließstellung und Öffnungsstellung.
In der Schließstellung liegen die Lamellen 10, 20, 30, 40 in der von dem Rahmen 2
des Lamellendaches 1 aufgespannten Ebene und bilden ein geschlossenes Dach. Aus dieser
Schließstellung heraus sind die Lamellen 10, 20, 30, 40 mittels des ersten Antriebes
in eine Öffnungsstellung verdrehbar. Jede Lamelle 10, 20, 30, 40 ist um eine Drehachse
drehbar gelagert. In der Öffnungsstellung sind die Lamellen 10, 20, 30, 40 senkrecht
oder nahezu senkrecht zu der von dem Rahmen 2 des Lamellendaches 1 aufgespannten Ebene
aufgestellt. In dieser Öffnungsstellung können die Lamellen 10, 20, 30, 40 mittels
des zweiten Antriebes entlang von in die Träger des Rahmens 2 integrierte Führungsschienen
von der geschlossenen Position in die offene Position verfahren werden. Mit der geschlossenen
Position ist jene Anordnung bezeichnet, bei der die Lamellen 10, 20, 30, 40 gleichmäßig
über der von dem Rahmen 2 des Lamellendaches 1 aufgespannten Ebene verteilt angeordnet
sind und ein Verdrehen der Lamellen 10, 20, 30, 40 in die Schließstellung möglich
wäre. Mit der offenen Position der Lamellen 10, 20, 30, 40 ist jene Anordnung bezeichnet,
bei der die Lamellen 10, 20, 30, 40 zu einem Ende der Führungsschienen hin zu einem
Paket zusammengeschoben sind und einen Teil der von dem Rahmen 2 des Lamellendaches
1 aufgespannten Ebene freigeben. Wenn die Lamellen 10, 20, 30, 40 zu einem solchen
Paket zusammengeschoben sind, ist ein Verdrehen der Lamellen 10, 20, 30, 40 um ihre
jeweiligen Drehachsen nicht möglich. Um Beschädigungen und Fehlbedienungen vorzubeugen,
ist die Steuerung der beiden Antriebe derart ausgestaltet, sodass ein Verdrehen der
Lamellen 10, 20, 30, 40 mittels des ersten Antriebes nur in der geschlossenen Position
möglich ist und ein Verfahren der Lamellen 10, 20, 30, 40 mittels des zweiten Antriebes
mur möglich ist, wenn die Lamellen 10, 20, 30, 40 in die Öffnungsstellung verdreht
sind.
[0046] Die Begriffe Schließstellung und Öffnungsstellung beziehen sich somit auf die relative
Stellung der Lamellen 10, 20, 30, 40 infolge der Drehung der Lamellen 10, 20, 30,
40 gegenüber der von dem Rahmen 2 des Lamellendaches 1 aufgespannten Ebene.
[0047] Die Begriffe geschlossene Position und offene Position beziehen sich auf die Verteilung
der Lamellen 10, 20, 30, 40 über der von dem Rahmen 2 des Lamellendaches 1 aufgespannten
Ebene. In der geschlossenen Position sind die Lamellen 10, 20, 30, 40 gleichmäßig
über der von dem Rahmen 2 des Lamellendaches 1 aufgespannten Ebene verteilt, während
die Lamellen 10, 20, 30, 40 in der offenen Position gegen die Ausfahrrichtung zu einem
Paket an einem Ende der Führungsschienen zusammengeschoben sind.
[0048] Gemäß dieser Definition der Begriffe Schließstellung und Öffnungsstellung bzw. geschlossene
Position und offene Position befinden sich die Lamellen 10, 20, 30, 40 in der Darstellung
gemäß Figur 1 in der Öffnungsstellung in geschlossener Position.
[0049] Anhand der Figuren 2 bis 5 wird nachfolgend die Funktionsweise der Antriebe des Lamellendaches
1 erläutert.
[0050] Die Figuren 2 bis 5 zeigen verschiedene schematische und teilweise geschnittene Ansichten
ausgewählter Baugruppen des Lamellendaches 1 mit unterschiedlichen Lamellenpositionen.
Die Darstellung ist insofern rein schematisch, da jeweils lediglich vier Lamellen
10, 20, 30, 40 dargestellt sind, während das reale Lamellendach selbstverständlich
eine erheblich größere Anzahl von Lamellen aufweist, dies sich in der Schließposition
über die gesamte Dachfläche des Lamellendaches verteilen und die gesamte Dachfläche
abdecken. Abgebildet in den Figuren 2 bis 5 ist jeweils eine perspektivische Ansicht,
eine Ansicht B von hinten sowie eine Ansicht C von der Seite auf die Lamellenbaugruppe
mit dem ersten Antrieb für das Drehen der Lamellen 10, 20, 30, 40 und dem zweiten
Antrieb für das Verfahren der Lamellen 20, 30, 40.
[0051] Bei der Darstellung gemäß Figur 2 befinden sich die Lamellen 10, 20, 30, 40 in der
Schließposition, in welcher die Lamellen 10, 20, 30, 40 eine geschlossene Dachfläche
bilden.
[0052] Bei der Darstellung gemäß Figur 3 sind die Lamellen 10, 20, 30, 40 gegen den Uhrzeigersinn
in Ansicht C um 45° aus der Schließposition nach Figur 2 heraus in Richtung auf die
Öffnungsposition verdreht.
[0053] Bei der Darstellung gemäß Figur 4 sind die Lamellen 10, 20, 30, 40 gegen den Uhrzeigersinn
in Ansicht C weiter bis in die vollständige die Öffnungsposition der Lamellen 10,
20, 30, 40 verdreht.
[0054] In der Öffnungsposition, in der die Lamellen um 90° gegen die vom Rahmen 2 des Lamellendachs
1 aufgespannte Ebene verdreht sind, ist ein Verfahren der Lamellen 10, 20, 30, 40
entlang von Führungsschienen aus der geschlossenen Position der Lamellen 10, 20, 30,
40 gemäß Figur 4 in die offene Position der Lamellen 10, 20, 30, 40 gemäß Figur 5
möglich. In der offenen Position der Lamellen 10, 20, 30, 40 gemäß Figur 5 sind die
Lamellen 10, 20, 30, 40 gegen die Ausfahrrichtung A verfahren und zu einem engen Paket
am Ende der Führungsschienen zusammengeschoben und geben den damit den größten Teil
der Dachfläche frei.
[0055] Das Schließen des Lamellendaches 1 erfolgt umgekehrt einer Abfolge der Figuren beginnend
bei Figur 5 bis zu Figur 2, indem zunächst das zu einem Paket zusammengeschobene Lamellenpaket
aus der offenen Position gemäß Figur 5 in Ausfahrrichtung A ausgefahren wird, bis
die Lamellen 10, 20, 30, 40 die geschlossene Position gemäß Figur 4 erreicht haben,
und anschließend ein synchrones Verschwenken der Lamellen 10, 20, 30, 40 aus der Öffnungsstellung
gemäß Figur 4 über die Zwischenstellung gemäß Figur 3 bis in die Schließstellung der
Lamellen 10, 20, 30, 40 gemäß Figur 2 erfolgt.
[0056] Das Verdrehen der Lamellen 10, 20, 30, 40 erfolgt mittels eines ersten Antriebes.
Der erste Antrieb ist gebildet durch einen Rohrmotor 15, der in die in Ausfahrrichtung
A erste Lamelle 10 integriert ist. Die die in Ausfahrrichtung A erste Lamelle 10 weist
hierzu einen entsprechenden Profilquerschnitt auf, der die Aufnahme des Rohrmotors
15 erlaubt. Der Rohrmotor 15 leitet das Drehmoment über die Führungsschiene 5 in die
Rahmenkonstruktion des Lamellendachs 1 ab. Die Führungsschiene 5 ist in den Träger
des Rahmens 2 integriert, der in der schematischen Darstellung gemäß den Figuren 2
bis 5 nicht dargestellt ist.
[0057] Eine Betätigung des Rohrmotors 15 bewirkt eine synchrone Drehung der Lamellen 10,
20, 30, 40. Die in Ausfahrrichtung A erste Lamelle 10 ist ortsfest gegenüber der Führungsschiene
5 angeordnet und drehbar an der Führungsschiene 5 gelagert. Ortsfest bedeutet, dass
die in Ausfahrrichtung A erste Lamelle 10 nicht entlang der Führungsschiene 5 verfahrbar
ist. An der Drehachse der ersten Lamelle 10 ist drehfest ein Hebelarm 12 angeordnet,
an dessen freiem Ende eine Rolle 13 angeordnet ist. Diese Rolle 13 liegt in dem C-förmigen
Profil 6 ein, welches parallel zur Führungsschiene 5 verläuft. Alle weiteren Lamellen
20, 30, 40, bei denen es sich um verfahrbare Lamellen 20, 30, 40 handelt, weisen an
ihren Drehachsen Rollen 21, 31, 41 auf, die in der Führungsschiene 5 einliegen und
ein verfahren der Lamellen 20, 30 ,40 auf diesen Rollen 21, 31, 41 entlang der Führungsschiene
5 gestatten.
[0058] Ferner weist jede der verfahrbaren Lamellen 20, 30, 40 jeweils wiederum einen drehfest
mit der Drehachse der jeweiligen Lamelle 20, 30, 40 verbundenen Hebelarm 22, 32, 42
auf, an dessen freiem Ende jeweils eine in dem C-förmigen Profil 6 geführte Rolle
23, 33, 43 angeordnet ist. Eine vergrößerte Darstellung der Lamellenbaugruppe mit
den Hebelarmen ist in Figur 6 abgebildet.
[0059] Das C-förmige Profil 6 bildet die kinematische Kopplung aller Lamellen 10, 20, 30,
40 und bildet eine Kopplungsstange. Das C-förmige Profil 6 ist über zwei Schwenkarme
7 vertikal verlagerbar an der Tragstruktur 8 befestigt. Die Verlagerbarkeit des C-förmigen
Profils 6 gegenüber der Tragstruktur 8 ist durch den Doppelpfeil 9 dargestellt.
[0060] Eine Betätigung des Rohrmotors 15, welcher den ersten Antrieb des Lamellendaches
zur Drehung der Lamellen 10, 20, 30 40 bildet, bewirkt somit über die am freien Ende
des Hebelarms 12 der ersten Lamelle angeordnete Rolle 13 eine entsprechende Verlagerung
des C-förmigen Profils 6 nach oben, wodurch sich die weiteren Lamellen 20, 30, 40
automatisch synchron mitdrehen. Die kinematische Kopplung der Lamellen 10, 20, 30,
40 erfolgt somit über das C-förmige Profil 6 und die in dem C-förmigen Profil 6 geführten
Rollen 13, 23, 33, 43 an den freien Enden der Hebelarme 12, 22, 32, 42, die an den
Drehachsen der Lamellen 10, 20, 30, 40 drehfest angeordnet sind.
[0061] Mit der Verlagerung des C-förmigen Profils 6 in vertikaler Richtung gegenüber der
Tragstruktur 8 erfolgt somit eine synchrone Drehung aller Lamellen 10, 20, 30 ,40
durch eine Betätigung des ersten Antriebes zur Drehung der Lamellen.
[0062] Die vertikale Verlagerung des C-förmigen Profils 6 gegenüber der Tragstruktur 8 und
die damit einhergehende Drehung der Lamellen 10, 20, 30, 40 ist in den Figuren 2 bis
5 erkennbar. Ebenfalls in den Figuren 2 bis 5 erkennbar ist die Ausrichtung der Lamellen
10, 20, 30 40 mit den Hebelarmen 12, 22, 32, 42.
[0063] Nachdem die Lamellen 10, 20, 30, 40 von der Schließstellung gemäß Figur 2 durch die
Betätigung des ersten Antriebs in die Öffnungsstellung gemäß Figur 4 gedreht wurden,
ist ein Verfahren der Lamellen 20, 30, 40 entlang der Führungsschiene 5 von der geschlossenen
Position gemäß Figur 4 in die offene Position gemäß Figur 5 möglich. Hierzu ist ein
zweiter Antrieb für das Verfahren der Lamellen 20, 30, 40 vorgesehen.
[0064] Dieser zweite Antrieb für das Verfahren der Lamellen 20, 30, 40 ist gebildet durch
eine zweiten Rohrmotor 50 und einen umlaufenden Zahnriemen 51. Der Zahnriemen 51 kann
mittels des Rohrmotors 50 sowohl in Ausfahrrichtung A als auch gegen die Ausfahrrichtung
A in Einfahrrichtung angetrieben werden. Der Zahnriemen 51 ist mit einem an der in
Ausfahrrichtung A letzten Lamelle 40 gekoppelten Schlitten 44 fest verbunden. Eine
Betätigung des Rohrmotors 50 in Einfahrrichtung gegen die Ausfahrrichtung A bewirkt
somit aufgrund der Kopplung des Zahnriemens 51 mit dem Schlitten 44 ein Verfahren
der in Ausfahrrichtung A letzten Lamelle 40 gegen die Ausfahrrichtung A.
[0065] Die Lamellen sind untereinander mit Kopplungselementen verbunden, wie dies in den
Figuren 2 bis 5 erkennbar ist und in Figur 6 vergrößert dargestellt ist. Erläutert
werden die Kopplungselemente beispielhaft anhand der Kopplung der in Ausfahrrichtung
A letzten Lamelle 40 mit der benachbarten Lamelle 30. An den Drehachsen beider benachbarter
Lamellen 40, 30 ist jeweils ein zur benachbarten Lamelle 30, 40 gerichteter Kopplungsarm
36, 37 frei drehbar angeordnet. Die freien Enden beider Kopplungsarme 36, 37 der benachbarten
Lamellen 30, 40 sind gelenkig mittels eines frei drehbaren Gelenkes 38 verbunden.
Wird nun die in Ausfahrrichtung A letzte Lamelle 40 mittels des Rohrmotors 50 des
zweiten Antriebes für das Verfahren der Lamellen 20, 30, 40 und dem mittels des Rohrmotors
50 angetriebenen Zahnriemen 51 gegen die Ausfahrrichtung A verfahren, so legt sich
das aus den Kopplungsarmen 36, 37 gebildete Kopplungselement zwischen den benachbarten
Lamellen 40, 30 automatisch unter seiner eigenen Gewichtskraft zusammen und die in
Ausfahrrichtung A letzte Lamelle 40 ist bis zur Anlage an die benachbarten Lamelle
30 verfahrbar. Dieser Vorgang setzt sich solange fort, bis alle Lamellen 10, 20, 30,
40 zu einem Paket zusammengeschoben sind, wie dies in Figur 5 dargestellt ist.
[0066] Bei dem umgekehrten Vorgang des Verfahrens der Lamellen 20, 30, 40 aus der offenen
Position gemäß Figur 5 in die geschlossene Position gemäß Figur 4 wird der Zahnriemen
51 mittels des Rohrmotors 50 in Ausfahrrichtung A angetrieben. Hierdurch wird die
mit dem Zahnriemen 51 gekoppelte in Ausfahrrichtung A letzte Lamelle 40 in Ausfahrrichtung
verfahren und das Kopplungselement zur benachbarten Lamelle 30 stellt sich auf. So
werden nach und nach alle verfahrbaren Lamellen 20, 30, 40 aus der offenen Position
gemäß Figur 5 wieder in die geschlossene Position gemäß Figur 4 verfahren, da jede
Lamelle 20, 30 nach dem Aufstellen der Kopplungselemente automatisch mitgezogen wird.
[0067] Die Gelenke 18, 28, 38 der Kopplungselemente weisen eine Begrenzung des Öffnungswinkels
auf, um eine Öffnung bis zu 180° und ein etwaiges Verklemmen zu vermeiden und es sicherzustellen,
dass sich die Kopplungselemente bei einem Verfahren gegen die Ausfahrrichtung A unter
ihrer eigenen Gewichtskraft automatisch zusammenlegen.
[0068] Figur 7 zeigt perspektivische Ansichten einer verfahrbaren Lamelle 20 und einer Lamelle
10 mit integriertem Rohrmotor 15 in nicht maßstabsgerechter, schematischer Darstellung.
Erkennbar sind die an den Drehachsen der Lamellen angeordneten Hebelarme sowie die
zuvor erläuterten Kopplungselemente.
[0069] Über die gesamte Erstreckung der Lamelle 10, 20 parallel zur Drehachse weist die
Lamelle 10, 20 an der bei einer Drehung in die Öffnungsstellung nach oben ausschwenkenden
Kante eine in der Schließstellung nach unten weisende Lippe 29 auf, die in der Schließstellung
der Lamellen 10, 20 in einer korrespondierenden Nut 19 der benachbarten Lamelle 10,
20 einliegt und eine Abdichtung gegen auftreffendes Regenwasser bildet. Die Nut 19
erstreckt sich über die gesamte Erstreckung der Lamelle 10, 20 parallel zur Drehachse.
Nut 19 und Lippe 29 bilden in der Schließstellung eine Abdichtung gegen auftreffendes
Regenwasser.
[0070] Das Lamellendach 1 weist an beiden Enden der Lamellen 10, 20, 30, 40 jeweils eine
Führungsschiene 5 auf. Die Führungsschienen 5 sind in die Längsträger des Rahmens
2 des Lamellendaches 1 integriert. Der zur Drehung der Lamellen 10, 20, 30, 40 vorgesehene
erste Antrieb kann lediglich auf einer senkrecht zu den Drehachsen der Lamellen 10,
20, 30, 40 gelegenen Seite des Lamellendaches 1 in Form eines einzelnen in die erste
Lamelle 10 integrierten Rohrmotors vorgesehen sein.
[0071] Der zweite Antrieb zum Verfahren der Lamellen 20, 30, 40 kann durch einen einzelnen
angetriebenen Zahnriemen 51 auf senkrecht zu den Drehachsen der Lamellen 10, 20, 30,
40 gelegenen Seite des Lamellendaches 1 oder alternativ durch zwei Zahnriemen 51 gebildet
sein, wobei in diesem Fall auf jeder senkrecht zu den Drehachsen der Lamellen 10,
20, 30, 40 gelegenen Seite des Lamellendaches 1 jeweils ein Zahnriemen 51 angeordnet
ist.
1. Lamellendach (1) mit einem aus mehreren Trägern gebildeten Rahmen (2), wobei an dem
Rahmen (2) mehrere Lamellen (10, 20, 30, 40) parallel zueinander angeordnet sind,
welche die von dem Rahmen (2) aufgespannte Fläche in einer Schließstellung überdecken,
wobei die Lamellen (10, 20, 30, 40) jeweils um eine Drehachse aus der Schließstellung
in eine Öffnungsstellung drehbar sind und wobei zumindest ein Teil der Lamellen (20,
30, 40) in der Öffnungsstellung entlang von Führungsschienen (5) zwischen einer geschlossenen
Position, in der die Lamellen (10, 20, 30, 40) gleichmäßig über der von dem Rahmen
(2) aufgespannten Fläche verteilt sind, und einer offenen Position, in der die Lamellen
(10, 20, 30, 40) an einer Seite der von dem Rahmen (2) aufgespannten Fläche zu einem
Paket zusammengeschoben sind, verfahrbar sind, wobei das Lamellendach zwei getrennt
ansteuerbare Antriebe aufweist, wobei der erste Antrieb der Drehung der Lamellen (10,
20, 30, 40) zwischen der Schließstellung und Öffnungsstellung dient und wobei der
zweite Antrieb dem Verfahren der Lamellen (10, 20, 30, 40) in der Öffnungsstellung
entlang der Führungsschienen (5) zwischen der geschlossenen Position und der offenen
Position dient, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antrieb zur Drehung der Lamellen (10, 20, 30, 40) zwischen der Schließstellung
und Öffnungsstellung in eine Lamelle (10) integriert ist, wobei die Lamellen (10,
20, 30, 40) untereinander kinematisch gekoppelt sind, sodass eine Drehung einer einzelnen
Lamelle (10) mittels des ersten Antriebes ein synchrones Verdrehen aller Lamellen
(10, 20, 30, 40) bewirkt.
2. Lamellendach (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antrieb in die in Ausfahrrichtung erste Lamelle (10) integriert ist und
die Drehachse der in Ausfahrrichtung ersten Lamelle (10) ortsfest gegenüber dem Rahmen
(2) angeordnet ist.
3. Lamellendach (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antrieb zur Drehung der Lamellen (10, 20, 30, 40) zwischen der Schließstellung
und Öffnungsstellung durch zumindest einen in eine der Lamellen (10) integrierten
Rohrmotor (15) gebildet ist, wobei der Rahmen (2) und/oder eine Führungsschiene (5)
einen Lagerbock zur Ableitung des Drehmomentes bildet, insbesondere dass der Rohrmotor
(15) in die in Ausfahrrichtung erste Lamelle (10) integriert ist, wobei deren Drehachse
ortsfest gegenüber dem Rahmen angeordnet ist.
4. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Lamellen (10, 20, 30, 40) zumindest einen an der Drehachse der Lamelle (10,
20, 30, 40) angelenkten Hebelarm (12, 22, 32, 42) aufweist, der an seinem freien Ende
in einem parallel zu der Führungsschiene (6) verlaufenden insbesondere C-förmigen
Profil geführt ist, insbesondere dass jeder Hebelarm (12, 22, 32, 42) an seinem freien
Ende eine in dem insbesondere C-förmigen Profil (6) geführte Rolle (13, 23, 33, 43)
aufweist.
5. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Antrieb durch zumindest ein angetriebenes Zugmittel, insbesondere einen
angetriebenen Riemen, insbesondere einen angetriebenen Zahnriemen (51), gebildet ist,
der mittelbar oder unmittelbar an der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle (40) angreift
und wobei die Lamellen (10, 20, 30, 40) durch zusammenlegbare Kopplungselemente gekoppelt
sind, sodass sich die Lamellen bei einem Verfahren der in Ausfahrrichtung letzten
Lamelle (40) in Einfahrrichtung bei sich automatisch zusammenlegenden Kopplungselementen
zu einem Paket zusammenschieben und wobei sich die Lamellen (10, 20, 30, 40) bei einem
Verfahren der in Ausfahrrichtung letzten Lamelle (40) in Ausfahrrichtung aufgrund
der Kopplungselemente gleichmäßig über der von dem Rahmen (2) aufgespannte Fläche
verteilt anordnen.
6. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (10, 20, 30, 40) durch zusammenlegbare Kopplungselemente gekoppelt sind,
wobei jedes Kopplungselement zwischen zwei benachbarten Lamellen (10, 20, 30, 40)
durch zwei Kopplungsarme (16, 17, 26, 27, 36, 37) gebildet ist, wobei jeweils ein
erstes Ende eines Kopplungsarmes (16, 17, 26, 27, 36, 37) frei drehbar an jeweils
einer der beiden Lamellen (10, 20, 30, 40) angeordnet ist und die beiden freien Enden
der Kopplungsarme (16, 17, 26, 27, 36, 37) gegeneinander frei drehbar mittels eines
Gelenkes (18, 28, 38) miteinander verbunden sind, insbesondere dass das erste Ende
eines Kopplungsarmes (16, 17, 26, 27, 36, 37) um die Drehachse der Lamelle (10, 20,
30, 40) drehbar angeordnet ist.
7. Lamellendach (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kopplungselemente eine Winkelbegrenzung des Öffnungswinkels des die beiden
freien Enden verbindenden Gelenkes aufweist, insbesondere dass der Öffnungswinkel
des Gelenkes auf unter 170° oder auf einen Winkel unter 160° beschränkt ist.
8. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede der verfahrbaren Lamellen (10, 20, 30, 40) mittels Rollen und/oder Gleitern
verfahrbar in den Führungsschienen (5) geführt ist.
9. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (5) in die Träger des Rahmens integriert sind.
10. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zugmittel (51) des zweiten Antriebs zum Verfahren der Lamellen (10, 20, 30, 40)
in die Träger des Rahmens (2) integriert ist.
11. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antriebsmotor zur Betätigung eines Zugmittels (51) des zweiten Antriebs zum Verfahren
der Lamellen (10, 20, 30, 40) in die Träger des Rahmens (2) oder in die in Ausfahrrichtung
erste Lamelle (10) integriert ist.
12. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (10, 20, 30, 40) unter einer Neigung in Richtung auf einen der Träger
des Rahmens (2) angeordnet sind und der Rahmen (2) zumindest an der geodätisch tiefer
gelegenen Seite der Lamellen (10, 20, 30, 40) zumindest eine Regenrinne zur Sammlung
und Ableitung von auf die geschlossenen Lamellen auftreffendem Regenwasser aufweist.
13. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lamellen (10, 20, 30, 40) in der Schließstellung teilweise überdecken und
jede Lamelle (10, 20, 30, 40) die benachbarte Lamelle (10, 20, 30, 40) übergreift
und eine an der in der Öffnungsstellung oben stehende Lamellenkante angeordnete in
der Schließstellung nach unten vorstehende Kante in eine korrespondierende an der
Oberseite der benachbarten Lamellen (10, 20, 30, 40) angeordnete Nut eingreift.
14. Lamellendach (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (10, 20, 30, 40) flexible Dichtungslippen aufweisen, mittels derer in
der Schließposition der Lamellen eine regenwasserdichte Abdichtung mit der jeweils
benachbarten Lamelle (10, 20, 30, 40) geschaffen wird.