[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches Schloss mit einem elektromechanischen
Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln eines zugeordneten Gegenstücks, welches relativ
zu dem Verriegelungsmechanismus eine Offenstellung oder eine Geschlossenstellung einnimmt.
Der elektromechanische Verriegelungsmechanismus weist einen Riegel, einen um eine
Drehachse drehbaren Mitnehmer zum Antreiben des Riegels und einen Elektromotor zum
Antreiben des Mitnehmers auf, wobei der Riegel zwischen einer Verriegelungsstellung,
in welcher der Riegel das in der Geschlossenstellung befindliche zugeordnete Gegenstück
verriegelt, und einer Entriegelungsstellung, in welcher der Riegel das zugeordnete
Gegenstück für die Offenstellung freigibt, bewegbar ist. Zudem ist der Riegel in Richtung
der Verriegelungsstellung vorgespannt.
[0002] Eine Vorspannung des Riegels in Richtung der Verriegelungsstellung kann es insbesondere
ermöglichen, eine Automatikfunktion zur automatischen Verriegelung eines zugeordneten
Gegenstücks bereitzustellen. Dazu kann der Riegel beispielsweise durch Überführen
des zugeordneten Gegenstücks aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung entgegen
der Vorspannung in die Entriegelungsstellung bewegbar sein, um jedoch automatisch
in die Verriegelungsstellung zurück zu schnappen, wenn das zugeordnete Gegenstück
in die Geschlossenstellung gebracht ist. Der Riegel kann beispielsweise infolgedessen
in Eingriff zu einer an dem zugeordneten Gegenstück ausgebildeten Einkerbung gelangen,
um das zugeordnete Gegenstück zu verriegeln und gegen eine Bewegung in die Offenstellung
zu sperren.
[0003] Eine solche Automatikfunktion kann eine komfortable Handhabung des Schlosses ermöglichen,
indem der Riegel gewissermaßen in der Verriegelungsstellung bereitgehalten wird, so
dass ein Benutzer lediglich das zugeordnete Gegenstück in die Geschlossenstellung
bringen muss und keine sonstigen Handlungen - etwa das Betätigen eines Schlüssels
- vornehmen muss, um eine Verriegelung zu erreichen. Damit ein berechtigter Benutzer
das Schloss jedoch wahlweise öffnen kann, kann der Mitnehmer dazu ausgebildet sein,
den Riegel bei einem entsprechenden Befehl gezielt in die Entriegelungsstellung anzutreiben
und das Gegenstück dadurch für die Offenstellung oder für ein Überführen in die Offenstellung
freizugeben. Elektromechanische Verriegelungsmechanismen können gegenüber rein mechanischen
Schlössern auch den Öffnungsvorgang vereinfachen, indem dazu beispielsweise ebenfalls
kein Schlüssel erforderlich sein muss.
[0004] Während ein solches Schloss somit eine für einen Benutzer komfortable Handhabung
ermöglicht, besteht bei Schlössern mit einer Automatikfunktion zur automatischen Verriegelung
eines zugeordneten Gegenstücks grundsätzlich die Problematik, dass der Riegel für
eine Bewegung in die Entriegelungsstellung freigegeben sein muss, um von dem Gegenstück
während des Überführens in die Geschlossenstellung entgegen der Vorspannung bewegt
werden zu können. Dieses Erfordernis geht jedoch mit der Gefahr einher, dass es einer
unbefugten Person potentiell gelingen kann, den Riegel auch ohne eine Betätigung des
Elektromotors bzw. des Mitnehmers in die Entriegelungsstellung zu bewegen, wenn sich
das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung befindet. Insbesondere können
solche Schlösser anfällig gegenüber der sogenannten Hammerschlag-Methode sein, bei
welcher versucht wird, den Riegel durch einen kurzen Schlag entgegen der Vorspannung
in die Entriegelungsstellung zu bewegen und in dem Moment, in welchem der Riegel die
Entriegelungsstellung erreicht, das zugeordnete Gegenstück in die Offenstellung zu
bringen.
[0005] Daher besteht ein Bedarf an elektromechanischen Schlössern mit einer Automatikfunktion,
die eine erhöhte Sicherheit gegen Aufbruchsversuche aufweisen. Entsprechend ist es
eine Aufgabe der Erfindung, ein elektromechanisches Schloss zu schaffen, welches eine
Automatikfunktion zum automatischen Verriegeln eines zugeordneten Gegenstücks infolge
eines Überführens des Gegenstücks relativ zu dem Verriegelungsmechanismus des Schlosses
von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung bereitstellt und eine zuverlässige
Verriegelung des Gegenstücks in der Geschlossenstellung gegenüber Aufbruchsversuchen
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein elektromechanisches Schloss mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass der Mitnehmer mittels des Elektromotors
wahlweise in eine Freigabestellung, eine Bereitschaftsstellung und eine Blockierstellung
drehbar ist. Durch Drehen des Mitnehmers in die Freigabestellung ist der Riegel mittels
des Mitnehmers zu einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
antreibbar. In der Bereitschaftsstellung des Mitnehmers ist der Riegel dazu freigegeben,
entgegen der Vorspannung aus der Verriegelungsstellung zurückgedrängt zu werden. In
der Blockierstellung des Mitnehmers blockiert der Mitnehmer den Riegel hingegen gegen
eine Bewegung aus der Verriegelungsstellung in Richtung der Entriegelungsstellung.
Zudem weist das Schloss eine Steuerschaltung auf, welche dazu ausgebildet ist, den
Elektromotor zum Antreiben des Mitnehmers in die Freigabestellung, die Bereitschaftsstellung
und die Blockierstellung anzusteuern.
[0007] Durch Antreiben des Mitnehmers in die Bereitschaftsstellung kann insbesondere die
bereits erwähnte Automatikfunktion bereitgestellt werden, indem der Riegel in der
Bereitschaftsstellung durch das zugeordnete Gegenstück während dessen Überführens
aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung aus der Verriegelungsstellung in
die Entriegelungsstellung angetrieben werden kann, um das zugeordnete Gegenstück bei
Erreichen der Geschlossenstellung automatisch verriegeln zu können. Während das zugeordnete
Gegenstück dazu vorgesehen sein kann, den Riegel durch das Überführen aus der Offenstellung
in die Geschlossenstellung entgegen der Vorspannung in die Entriegelungsstellung zu
drängen, können der Riegel und das zugeordnete Gegenstück insbesondere derart aufeinander
abgestimmt sein, dass das zugeordnete Gegenstück den Riegel nicht durch eine in Richtung
der Offenstellung gerichtete Kraft aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
bewegen kann. Daher kann das zugeordnete Gegenstück verriegelt sein, sobald das Gegenstück
die Geschlossenstellung einnimmt und der Riegel in die Verriegelungsstellung gelangt,
so dass zum Verriegeln des in die Geschlossenstellung gebrachten zugeordneten Gegenstücks
keine gesonderte Handlung eines Benutzers oder eine Betätigung des Mitnehmers erforderlich
sein müssen. Beispielsweise kann das zugeordnete Gegenstück dazu eine Einkerbung oder
eine Aufnahme aufweisen, in welche der Riegel aufgrund der Vorspannung in die Verriegelungsstellung
eingreift, wenn sich das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung befindet.
Die Vorspannung des Riegels kann insbesondere durch eine Feder erzeugt werden.
[0008] Um das zugeordnete Gegenstück aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung zu
bringen, kann das Gegenstück insbesondere relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung bewegbar sein. Das Gegenstück
kann den Riegel daher insbesondere während einer solchen Bewegung relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung drängen, wenn sich der
Mitnehmer in der Bereitschaftsstellung befindet. Dazu kann es vorgesehen sein, dass
ein Benutzer des Schlosses das zugeordnete Gegenstück von der Offenstellung in die
Geschlossenstellung bewegt (in einem Ruhesystem des Benutzers), während das Schloss
und/oder der Verriegelungsmechanismus unbewegt bleiben bzw. bleibt. Alternativ dazu
ist es jedoch auch möglich, dass während des Gebrauchs des Schlosses der Verriegelungsmechanismus
von einem Benutzer bewegt wird, um das zugeordnete Gegenstück relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
in die Offenstellung oder in die Geschlossenstellung zu bringen, während das Gegenstück
unbewegt bleiben kann. Ferner können sowohl das zugeordnete Gegenstück als auch der
Verriegelungsmechanismus, insbesondere gleichzeitig und/oder aufeinander zu, bewegbar
sein, um das Gegenstück aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung zu bringen.
Ebenfalls kann es vorgesehen sein, dass das zugeordnete Gegenstück relativ zu dem
Verriegelungsmechanismus bewegbar ist, um das zugeordnete Gegenstück aus der Geschlossenstellung
in die Offenstellung zu überführen.
[0009] Während das zugeordnete Gegenstück in der Bereitschaftsstellung des Mitnehmers somit
von der Offenstellung in die Geschlossenstellung gebracht und bei Erreichen der Geschlossenstellung
automatisch verriegelt werden kann, kann der Riegel gezielt aus der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung bewegt werden, indem der Elektromotor mittels der Steuerschaltung
zum Antreiben des Mitnehmers in die Freigabestellung angesteuert wird. Dies ermöglicht
es dem berechtigten Benutzer, das Schloss zu öffnen und das zugeordnete Gegenstück
wahlweise in die Offenstellung überführen. Beispielsweise kann es vorgesehen sein,
dass ein Benutzer einen vorbestimmten Entriegelungsbefehl an die Steuerschaltung übermitteln
kann, um die Steuerschaltung zum Ansteuern des Elektromotors und zum Antreiben des
Mitnehmers in die Freigabestellung zu veranlassen, so dass ausschließlich der berechtigte
Benutzer das Schloss öffnen kann. Beispielsweise kann ein Entriegelungsbefehl durch
eine Eingabe eines Codes an einer dafür an dem Schloss vorgesehenen Eingabeeinrichtung
oder gegebenenfalls über eine Funkverbindung, etwa eine Bluetooth-Verbindung, mittels
eines Mobilfunkgeräts übermittelt werden.
[0010] Das Schloss bietet somit durch die Bereitschaftsstellung des Mitnehmers eine komfortable
Automatikfunktion zum automatischen Verriegeln des zugeordneten Gegenstücks unmittelbar
infolge eines Überführens des zugeordneten Gegenstücks in die Geschlossenstellung
und kann mittels des Elektromotors auf einfache Weise und beispielsweise ohne mechanischen
Schlüssel betätigt werden, um das zugeordnete Gegenstück wahlweise wieder für eine
Bewegung in die Offenstellung freizugeben.
[0011] Zusätzlich kann jedoch durch die Blockierstellung des Mitnehmers die Sicherheit des
elektromechanischen Schlosses gegen unbefugte Öffnungsversuche weiter erhöht werden,
indem eine Bewegung des Riegels in Richtung der Entriegelungsstellung durch Antreiben
des Mitnehmers in die Blockierstellung blockiert werden kann. Während in der Bereitschaftsstellung
eine Bewegung des Riegels in die Entriegelungsstellung möglich sein muss, um die gewünschte
Automatikfunktion realisieren zu können, ist der Riegel in der Blockierstellung des
Mitnehmers gegen eine Bewegung in die Entriegelungsstellung gesichert, so dass der
Riegel ausschließlich durch Überführen des Mitnehmers in die Freigabestellung aus
der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar sein kann. Ein Bewegen
des Riegels in die Entriegelungsstellung im Zuge eines Aufbruchsversuchs, ohne den
Mitnehmer oder den Elektromotor zu betätigen, kann somit zuverlässig verhindert werden.
Der Mitnehmer und der Elektromotor können zudem beispielsweise durch ein Gehäuse des
Schlosses oder allgemein eine Einbauumgebung, in welche das Schloss und insbesondere
der Verriegelungsmechanismus eingesetzt ist, vor einem externen Zugriff geschützt
sein. Insbesondere kann die Blockierstellung des Mitnehmers einen erhöhten Schutz
gegenüber der einleitend erläuterten Hammerschlag-Methode bieten, da der Riegel durch
Antreiben des Mitnehmers in die Blockierstellung gegen eine Bewegung in die Entriegelungsstellung
gesichert ist und somit eine Bewegung in die Entriegelungsstellung durch eine externe
und beispielsweise durch einen Schlag auf ein Gehäuse des Schlosses aufgebrachte Kraft
verhindert werden kann.
[0012] Beispielsweise kann es vorgesehen sein, den Mitnehmer in die Bereitschaftsstellung
anzutreiben oder einzustellen, wenn das zugeordnete Gegenstück relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
die Offenstellung einnimmt, so dass die Automatikfunktion zum automatischen Verriegeln
des zugeordneten Gegenstücks für einen Benutzer bereitsteht und der Riegel durch Überführen
des zugeordneten Gegenstücks in die Geschlossenstellung zunächst in die Entriegelungsstellung
bewegt werden kann, um daraufhin wieder in die Verriegelungsstellung zu schnappen
und das zugeordnete Gegenstück zu verriegeln. Daraufhin kann der Mitnehmer in die
Blockierstellung angetrieben werden, um eine vollständige Sicherung des zugeordneten
Gegenstücks zu erreichen. Dieses Antreiben des Mitnehmers in die Blockierstellung
kann beispielsweise automatisch erfolgen, nachdem das zugeordnete Gegenstück in die
Geschlossenstellung gebracht wurde, wozu eine entsprechende Sensorik vorgesehen sein
kann. Alternativ dazu kann es auch vorgesehen sein, dass ein Benutzer, nachdem das
zugeordnete Gegenstück die Geschlossenstellung eingenommen hat, einen gesonderten
Befehl an die Steuerschaltung übermitteln kann, um den Mitnehmer wahlweise in die
Blockierstellung anzutreiben. Beispielsweise kann dazu ein Knopf oder Schalter an
einer Außenseite des Schlosses oder einer Einbauumgebung für das Schloss vorgesehen
sein oder ein solcher Befehl kann über eine Funkverbindung an die Steuerschaltung
übermittelbar sein.
[0013] Während sich das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung befindet, kann
der Mitnehmer in der Blockierstellung gehalten sein, um den Riegel in der Verriegelungsstellung
zu sichern. Wenn die Steuerschaltung daraufhin einen Entriegelungsbefehl empfängt,
kann der Mitnehmer mittels des Elektromotors in die Freigabestellung angetrieben werden,
so dass der Benutzer das zugeordnete Gegenstück in die Offenstellung bringen kann.
Insbesondere kann es zudem vorgesehen sein, den Mitnehmer wieder in die Bereitschaftsstellung
anzutreiben, sobald das zugeordnete Gegenstück relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
die Offenstellung einnimmt, um das Schloss gewissermaßen wieder in den Ausgangszustand
zu überführen, in welchem die Automatikfunktion bereitsteht. Auch das Bewegen des
Mitnehmers in die Bereitschaftsstellung kann automatisch oder durch einen gesonderten
Befehl eines Benutzers, gegebenenfalls wiederum über einen Knopf oder Schalter an
einer Außenseite des Schlosses oder einer Einbauumgebung für das Schloss oder über
eine Funkverbindung, erfolgen.
[0014] Um den Riegel in der Blockierstellung gegen eine Bewegung in die Entriegelungsstellung
zu blockieren, kann der Riegel beispielsweise unmittelbar durch einen Kontakt zu dem
Mitnehmer blockiert sein. Beispielsweise kann der Mitnehmer den Riegel und/oder einen
Kontaktabschnitt des Riegels in der Blockierstellung hintergreifen, so dass Bewegungen
des Riegels in Richtung der Entriegelungsstellung unmittelbar durch den Mitnehmer
beschränkt und eine Bewegung in die Entriegelungsstellung blockiert sein können. Alternativ
dazu kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass der Mitnehmer dazu ausgebildet ist,
während eines Drehens in die Blockierstellung ein Sperrelement zu bewegen, welches
den Riegel bei Erreichen der Blockierstellung des Mitnehmers gegen eine Bewegung in
die Entriegelungsstellung sperrt und beispielsweise den Riegel in der Blockierstellung
des Mitnehmers hintergreift.
[0015] Der elektromechanische Verriegelungsmechanismus kann, wie bereits erwähnt, allgemein
in eine Einbauumgebung eingesetzt sein, um durch Verriegeln des zugeordneten Gegenstücks
beispielweise einen Zugang zu Räumen oder einen Zugriff auf Gegenstände wahlweise
versperren oder freigeben zu können. Insbesondere kann das Schloss jedoch einen Schlosskörper
aufweisen, welcher den elektromechanischen Verriegelungsmechanismus und/oder die Steuerschaltung
enthält. Beispielsweise kann ein solcher Schlosskörper ein Gehäuse umfassen, in welches
der elektromechanische Verriegelungsmechanismus eingesetzt und durch welches der elektromechanische
Verriegelungsmechanismus vor einem externen Zugriff geschützt ist. Ein solches Schloss
mit einem Schlosskörper kann ferner ein Sicherungsteil, etwa einen Schlossbügel, aufweisen,
welches das zugeordnete Gegenstück bildet, so dass das elektromechanische Schloss
und das zugeordnete Gegenstück bei einigen Ausführungsformen eine gemeinsame Einheit
bilden können. Bei solchen Schlössern können der Verriegelungsmechanismus bzw. der
Schlosskörper und das zugeordnete Gegenstück bzw. das Sicherungsteil insbesondere
aufeinander zu bewegbar sein, um das Gegenstück relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung zu bringen.
[0016] Das elektromechanische Schloss kann ferner beispielsweise unmittelbar in eine Tür
integriert sein, bei welcher ein relativ zu einem Türrahmen bewegbares Türblatt wahlweise
mittels des Schlosses an dem Türrahmen verriegelbar sein kann. Das elektromechanische
Schloss und/oder der elektromechanische Verriegelungsmechanismus können/kann dazu
insbesondere direkt in den Türrahmen oder das Türblatt eingebaut sein. Das zugeordnete
Gegenstück kann entsprechend von demjenigen Teil des Türrahmens und des Türblatts
gebildet oder an demjenigen Teil angeordnet sein, welcher nicht das Schloss umfasst.
[0017] Das elektromechanische Schloss kann zudem beispielsweise in ein mittels eines Deckels
oder einer Klappe verschließbares Behältnis integriert sein, wobei das elektromechanische
Schloss und/oder der elektromechanische Verriegelungsmechanismus beispielsweise in
einen mittels des Deckels oder der Klappe verschließbaren Aufbewahrungsabschnitt des
Behältnisses, in welchen Gegenstände oder Dokumente eingesetzt werden können, oder
in den Deckel bzw. die Klappe eingebaut sein kann. Das zugeordnete Gegenstück kann
dementsprechend von dem jeweiligen anderen Teil des Aufbewahrungsabschnitts und des
Deckels bzw. der Klappe gebildet oder daran angeordnet sein.
[0018] Beispielsweise kann es bei einem in einem Behältnis oder eine Türumgebung integrierten
elektromechanischen Schloss vorgesehen sein, dass das Schloss in einen jeweiligen
bewegbaren Teil des Behältnisses oder der Türumgebung, also beispielsweise einen Deckel,
eine Klappe oder ein Türblatt, eingebaut ist, so dass das zugeordnete Gegenstück von
einem während des Gebrauchs letztlich feststehenden Teil, beispielsweise einem Aufbewahrungsabschnitt
des Behältnisses oder einem Türrahmen, gebildet oder daran angebracht sein kann. Alternativ
dazu kann das Schloss jedoch auch in den feststehenden Teil solcher Einbauumgebungen
eingesetzt sein, um ein während des Gebrauchs bewegtes Gegenstück wahlweise in der
Geschlossenstellung verriegeln oder für eine Bewegung in die Offenstellung freigeben
zu können.
[0019] Insbesondere kann es sich bei dem elektromechanischen Schloss ferner um ein mobiles
und/oder tragbares Schloss handeln, welches beispielsweise als ein Hangschloss abgebildet
sein kann. Ein solches Hangschloss kann ein Sicherungsteil sowie einen Schlosskörper
aufweisen, an welchem das Sicherungsteil als ein zugeordnetes Gegenstück wahlweise
verriegelbar sein kann. Beispielsweise können solche Sicherungsteile als starre oder
flexible Bügel ausgebildet sein, welche in der Offenstellung zumindest teilweise von
dem Schlosskörper gelöst und zum Überführen in die Geschlossenstellung in den Schlosskörper,
insbesondere in eine an dem Schlosskörper ausgebildete Einführöffnung, einführbar
sein können. Ein Bügel kann insbesondere starr und im Wesentlichen U-förmig ausgebildet
sein, wobei ein solcher U-Bügel in der Offenstellung vollständig von dem Schlosskörper
getrennt sein kann oder einen langen Schenkel und einen kurzen Schenkel aufweisen
kann, wobei der lange Schenkel in der Offenstellung in dem Schlosskörper gehalten
sein kann, während der kurze Schenkel von dem Schlosskörper gelöst und insbesondere
um den langen Schenkel verschwenkbar sein kann. Alternativ dazu kann ein Hangschloss
beispielsweise als ein Seil- oder Kettenschloss ausgebildet sein, welches als Sicherungsteil
ein flexibles Seil oder eine flexible Kette aufweisen kann, wobei an zumindest einem
Ende des Bügels ein an dem Schlosskörper verriegelbarer Kloben ausgebildet sein kann.
[0020] Beispielsweise kann das elektromechanische Schloss als ein Hangschloss dazu genutzt
werden, einen Zugang zu Räumen zu versperren, indem beispielsweise ein U-Bügel durch
eine Öse einer Überfalle geführt und an dem Schlosskörper verriegelt wird. Ferner
kann das elektromechanische Schloss insbesondere ein Zweiradschloss sein oder als
Zweiradschloss genutzt werden, wozu das Schloss beispielsweise als ein Bügelschloss,
insbesondere ein U-Bügelschloss, ein Faltschloss, ein Bremsscheibenschloss oder ein
Rahmenschloss ausgebildet sein kann.
[0021] Ein Bremsscheibenschloss kann beispielsweise zur Sicherung eines Zweirads, insbesondere
eines Motorrads, genutzt werden, indem ein Sicherungsteil (als zugeordnetes Gegenstück)
des Bremsscheibenschlosses durch eine Öffnung einer Bremsscheibe des geparkten Zweirads
geführt und das Schloss mit der Bremsscheibe verbunden wird. Ein Bremsscheibenschloss,
welches grundsätzlich als elektromechanisches Schloss der hierin beschriebenen Art
weitergebildet werden kann, ist beispielsweise in DE 10 2018 111 305 A1 beschrieben,
so dass der Inhalt dieser Patentanmeldung im Hinblick auf die grundsätzliche Funktionsweise
und Ausbildung eines Bremsscheibenschlosses explizit in die vorliegende Offenbarung
einbezogen wird.
[0022] Ein Faltschloss kann als Sicherungsteil bzw. zugeordnetes Gegenstück insbesondere
einen Gelenkstabbügel mit mehreren relativ zueinander verschwenkbaren Gelenkstäben
sowie einen Schlosskörper aufweisen, wobei ein Ende des Gelenkstabbügels von dem Schlosskörper
lösbar und einen wahlweise in den Schlosskörper einführbaren und dort verriegelbaren
Schließstab aufweisen kann. Ein solcher Gelenkstabbügel kann beispielsweise dazu genutzt
werden, um einen Abschnitt eines Zweirads, beispielsweise einen Rahmenabschnitt, sowie
einen ortsfesten Gegenstand, beispielsweise einen Fahrradständer oder eine Laterne,
herum geführt zu werden, so dass der Gelenkstabbügel mit dem Schlosskörper nach dem
Einführen des Schließstabs eine geschlossene Schlaufe bilden und das Zweirad sicher
mit dem ortsfesten Gegenstand verbinden kann. Beispielsweise ist ein elektromechanisches
Faltschloss oder Gelenkschloss aus
DE 10 2019 123 481 A1 bekannt, wobei auch bei einem solchen Faltschloss ein Verriegelungsmechanismus der
hierin beschriebenen Art mit einem vorgespannten Riegel zur Anwendung kommen kann.
Daher wird auch der Inhalt dieses Dokuments im Hinblick auf die grundsätzliche Ausbildung
und Funktionsweise eines Faltschlosses in die vorliegende Offenbarung explizit miteinbezogen.
[0023] Darüber hinaus kann das elektromechanische Schloss beispielsweise auch als ein Batterieschloss
ausgeführt sein, um eine Batterie an einem Fahrzeug automatisch verriegeln und durch
elektrische Ansteuerung entriegeln zu können, wie dies aus
DE 10 2016 119 570 A1 und
DE 10 2018 111 296 A1 bekannt ist. Als zugeordnetes Gegenstück kann bei solchen Schlössern beispielsweise
die Batterie selbst oder eine Klappe eines Batteriefachs, in welche die Batterie einsetzbar
ist, vorgesehen sein.
[0024] Das elektromechanische Schloss kann ferner an einem mobilen Gegenstand angeordnet
sein, der im entriegelten Zustand von seiner Befestigungsumgebung entfernt werden
kann, wie dies aus
DE 10 2015 119 187 A1 bekannt ist. Auch bei solchen Schlössern kann während des vorgesehenen Gebrauchs
das zugeordnete Gegenstück grundsätzlich unbewegt bleiben, um letztlich durch eine
Bewegung des Schlosses bzw. des elektromechanischen Verriegelungsmechanismus eine
Relativbewegung zwischen dem Gegenstück und dem Verriegelungsmechanismus zu erreichen
und das Gegenstück in die Offenstellung oder die Geschlossenstellung zu bringen.
[0025] Wie erwähnt, kann das elektromechanische Schloss auch zum automatischen Verriegeln
von Türen (z.B. von Gebäuden, Möbeln oder Fahrzeugen) oder von Klappen oder Deckeln
(z.B. von Behältern) dienen. Ein grundsätzlich dazu geeignetes Schloss ist beispielsweise
aus
DE 10 2006 024 685 A1 bekannt.
[0026] Auch der Inhalt dieser Dokumente wird im Hinblick auf die mögliche Ausgestaltung
und Funktionsweise des elektromechanischen Schlosses in die Offenbarung der vorliegenden
Anmeldung explizit miteinbezogen.
[0027] Ferner beschreibt
DE 196 39 235 A1 allgemein ein Schloss mit einer Automatikfunktion zum Verriegeln eines Schließklobens
in einem Schlosskörper, wobei der Riegel linear zwischen der Verriegelungsstellung
und der Entriegelungsstellung bewegbar ist. Auch der Inhalt dieses Dokuments wird
hinsichtlich einer automatischen Verriegelung eines zugeordneten Gegenstücks durch
einen in Richtung einer Verriegelungsstellung vorgespannten Riegels explizit in die
vorliegende Offenbarung miteinbezogen.
[0028] Weitere Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie
den Zeichnungen zu entnehmen.
[0029] Der Riegel kann bei einigen Ausführungsformen einen Antriebsabschnitt aufweisen,
welcher dazu ausgebildet ist, von dem Mitnehmer zum Antreiben des Riegels in die Entriegelungsstellung
beaufschlagt zu werden, und der Riegel kann einen Sperrabschnitt aufweisen, welcher
dazu ausgebildet ist, in der Verriegelungsstellung des Riegels das in der Geschlossenstellung
befindliche zugeordnete Gegenstück zu verriegeln. Der Antriebsabschnitt und der Sperrabschnitt
können an einem gemeinsamen Riegelelement oder an separaten Riegelelementen ausgebildet
sein.
[0030] Der Riegel kann somit grundsätzlich einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Der
Antriebsabschnitt des Riegels kann in Kontakt mit dem Mitnehmer stehen und/oder zumindest
abschnittsweise an dem Mitnehmer anliegen, um von dem Mitnehmer beaufschlagt werden
zu können, während der Sperrabschnitt in der Geschlossenstellung des zugeordneten
Gegenstücks mit dem zugeordneten Gegenstück in Eingriff stehen kann, um das zugeordnete
Gegenstück zu verriegeln. Insbesondere kann der Antriebsabschnitt in der Blockierstellung
des Mitnehmers gegen eine Bewegung blockiert sein, durch welche der Riegel in die
Entriegelungsstellung bewegbar und der Sperrabschnitt außer Eingriff mit dem zugeordneten
Gegenstück bringbar ist. Beispielsweise kann der Antriebsabschnitt dazu in der Blockierstellung
des Mitnehmers von dem Mitnehmer hintergriffen sein.
[0031] Die Bewegung des Riegels zwischen der Entriegelungsstellung und der Verriegelungsstellung
kann bei einigen Ausführungsformen eine lineare Bewegung sein, während der Riegel
bei anderen Ausführungsformen durch eine Schwenkbewegung zwischen der Entriegelungsstellung
und der Verriegelungsstellung bewegbar sein kann. Alternativ dazu kann der Riegel
auch zwischen der Entriegelungsstellung und der Verriegelungsstellung drehbar sein.
[0032] Insbesondere kann der vorstehend genannte Sperrabschnitt eine lineare Bewegung oder
eine Schwenkbewegung oder eine Drehbewegung ausführen, um das sich in der Geschlossenstellung
befindliche zugeordnete Gegenstück wahlweise zu verriegeln oder für die Offenstellung,
insbesondere eine Bewegung in die Offenstellung, freigeben zu können. Über den Antriebsabschnitt
kann die entsprechende Bewegung auf den Sperrabschnitt übertragbar sein, wobei es
bei einer mehrteiligen Ausbildung des Riegels auch möglich ist, dass der Sperrabschnitt
relativ zu dem Antriebsabschnitt bewegbar ist, während der Riegel von der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung oder umgekehrt bewegt wird. Beispielsweise kann ein durch
den Mitnehmer linear bewegbarer Antriebsabschnitt infolge einer Bewegung des Mitnehmers
aus der Bereitschaftsstellung in die Freigabestellung einen Schwenkhebel betätigen,
an welchem der Sperrabschnitt angeordnet ist, so dass der Sperrabschnitt durch eine
Schwenkbewegung in oder außer Eingriff zu dem zugeordneten Gegenstück gebracht werden
kann. Bei einer einteiligen Ausbildung des Riegels können der Antriebsabschnitt und
der Sperrabschnitt hingegen eine gemeinsame und/oder starr gekoppelte Bewegung ausführen,
wenn der Riegel zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung bewegt
wird.
[0033] Bei einigen Ausführungsformen kann der Riegel dazu ausgebildet sein, in der Verriegelungsstellung
das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung zu sperren, wenn der Mitnehmer
in die Bereitschaftsstellung gedreht ist. Bei einigen Ausführungsformen kann in der
Bereitschaftsstellung des Mitnehmers der Riegel dazu freigegeben sein, mittels des
zugeordneten Gegenstücks, wenn dieses aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung
gebracht wird, zunächst aus der Verriegelungsstellung zurückgedrängt zu werden und
danach infolge der Vorspannung zurück in die Verriegelungsstellung zu schnappen.
[0034] Der Riegel und das zugeordnete Gegenstück können insbesondere derart zusammenwirken,
dass der Riegel durch Überführen des zugeordneten Gegenstücks relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar
ist, wobei der Riegel durch eine auf das sich in der Geschlossenstellung befindliche
zugeordnete Gegenstück in Richtung der Offenstellung aufgebrachte Kraft nicht in die
Entriegelungsstellung bewegbar sein kann. Beispielsweise können der Riegel und/oder
das zugeordnete Gegenstück dazu eine Verdrängungsschräge aufweisen, welche den Riegel
während einer Relativbewegung des zugeordneten Gegenstücks zu dem Verriegelungsmechanismus
in die Geschlossenstellung in die Entriegelungsstellung drängt, wohingegen der Riegel
und das zugeordnete Gegenstück jeweilige senkrecht zu einer Richtung einer Relativbewegung
zwischen dem zugeordneten Gegenstück und dem Verriegelungsmechanismus aus der Geschlossenstellung
in die Offenstellung ausgerichtete Flächen aufweisen können, die in der Geschlossenstellung
des zugeordneten Gegenstücks und der Verriegelungsstellung des Riegels aneinanderliegen,
um das zugeordnete Gegenstück gegen ein Überführen in die Offenstellung zu sichern.
Eine solche Fläche kann beispielsweise an einer Einkerbung des zugeordneten Gegenstücks
ausgebildet sein und/oder das zugeordnete Gegenstück kann eine Aufnahme aufweisen,
in welche der Riegel in der Verriegelungsstellung eingreift, wenn sich das zugeordnete
Gegenstück in der Geschlossenstellung befindet.
[0035] Bei einigen Ausführungsformen kann der Mitnehmer dazu ausgebildet sein, in der Freigabestellung
den Riegel in der Entriegelungsstellung zu halten.
[0036] Bei einigen Ausführungsformen kann der Mitnehmer einen Blockierabschnitt aufweisen,
welcher in der Blockierstellung einen Anschlag für den Riegel bildet. Insbesondere
kann der Riegel in der Blockierstellung an dem Blockierabschnitt anliegen.
[0037] Durch den Blockierabschnitt des Mitnehmers kann die Bewegung des Riegels in Richtung
der Entriegelungsstellung blockiert sein, so dass der Mitnehmer unmittelbar zum Blockieren
des Riegels vorgesehen sein kann, ohne ein weiteres Element zu betätigen. Dazu kann
der Blockierabschnitt des Mitnehmers beispielsweise durch Drehen des Mitnehmers in
die Blockierstellung in Flucht zu einem Abschnitt des Riegels bringbar sein, so dass
der Riegel oder der Abschnitt des Riegels bei einer Bewegung des Riegels in Richtung
der Entriegelungsstellung an dem Blockierabschnitt anschlägt und das Erreichen der
Entriegelungsstellung verhindert. Insbesondere kann der Blockierabschnitt dazu von
einer Steuerkurve des Mitnehmers, welche an dem Mitnehmer für einen Übergang von der
Bereitschaftsstellung in die Freigabestellung vorgesehen sein kann und von welcher
der Riegel zum Antreiben in die Entriegelungsstellung kontaktiert werden kann, beabstandet
sein, um den Riegel in der Blockierstellung zu hintergreifen.
[0038] Der Mitnehmer kann bei einigen Ausführungsformen ferner einen dem Blockierabschnitt
entgegengesetzten Steuerabschnitt aufweisen, an welchem der Riegel in der Blockierstellung
anliegt. Insbesondere kann ein solcher Steuerabschnitt einen Teil einer Steuerkurve
bilden, über welche der Riegel durch Drehen des Mitnehmers aus der Blockierstellung
in die Freigabestellung aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
bewegbar sein kann. Indem der Riegel somit in der Blockierstellung des Mitnehmers
einerseits an dem Steuerabschnitt anliegen und andererseits dem Steuerabschnitt entgegengesetzt
durch den Blockierabschnitt ein Anschlag für den Riegel vorgesehen sein kann, kann
der Riegel in der Blockierstellung zweiseitig umgriffen und/oder fixiert in der Verriegelungsstellung
gehalten sein. Insbesondere können der Steuerabschnitt und der Blockierabschnitt ferner
eine Aufnahme begrenzen, in welche der Riegel und/oder ein Kontaktabschnitt des Riegels,
welcher an dem Steuerabschnitt anliegt, durch Drehen des Mitnehmers in die Blockierstellung
einführbar ist, wobei der Steuerabschnitt durch eine weitere Begrenzung der Aufnahme
mit dem Blockierabschnitt verbunden sein kann.
[0039] Grundsätzlich kann der Riegel einen Kontaktabschnitt aufweisen, welcher unmittelbar
von dem Mitnehmer beaufschlagt werden kann, um den Riegel zwischen der Entriegelungsstellung
und der Verriegelungsstellung zu bewegen. Ein solcher Kontaktabschnitt kann somit
insbesondere an einer von dem Mitnehmer gebildeten Steuerkurve anliegen und/oder in
der Blockierstellung durch einen an dem Mitnehmer ausgebildeten Blockierabschnitt
blockiert sein. Der Kontaktabschnitt kann dazu insbesondere als eine Verlängerung
oder eine Erhebung an dem Riegel ausgebildet sein, welche unmittelbar in Kontakt mit
dem Mitnehmer steht und über welche ein Antrieb auf den Riegel übertragen werden kann.
[0040] Bei einigen Ausführungsformen können die Freigabestellung, die Bereitschaftsstellung
und die Blockierstellung des Mitnehmers sich hinsichtlich ihrer Winkelstellung voneinander
unterscheiden. Alternativ dazu können die Freigabestellung und die Blockierstellung
bei anderen Ausführungsformen derselben Winkelstellung des Mitnehmers entsprechen
und sich hinsichtlich der Drehrichtung voneinander unterscheiden, in welche der Mitnehmer
gedreht werden muss, um ausgehend von der Bereitschaftsstellung entweder die Freigabestellung
oder die Blockierstellung einzustellen.
[0041] Die Bereitschaftsstellung kann eine Nullstellung des Mitnehmers definieren, bezüglich
welcher die Freigabestellung und die Blockierstellung des Mitnehmers und deren Winkelstellungen
festgelegt sein können. Dadurch kann beispielsweise eine klare Abfolge von Winkelstellungen
während der Benutzung des elektromechanischen Schlosses bestimmt werden, so dass der
Mitnehmer bei sich in der Offenstellung befindlichem zugeordneten Gegenstück in der
Bereitschaftsstellung gehalten und nach einem Überführen des zugeordneten Gegenstücks
in die Geschlossenstellung durch eine festgelegte Änderung der Winkelstellung in die
Blockierstellung bewegt werden kann. Zum Freigeben des zugeordneten Gegenstücks kann
der Mitnehmer durch eine ebenfalls klar definierte Bewegung um einen bestimmten Winkel
aus der Blockierstellung in die Freigabestellung und gegebenenfalls wieder in die
Bereitschaftsstellung angetrieben werden.
[0042] Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass der Mitnehmer und/oder der Elektromotor
ausschließlich entlang einer einzigen Drehrichtung drehbar sind/ist und sich die Freigabestellung,
die Bereitschaftsstellung und die Blockierstellung des Mitnehmers hinsichtlich ihrer
Winkelstellung bezüglich dieser Drehrichtung voneinander unterscheiden. Die Freigabestellung,
die Bereitschaftsstellung und die Blockierstellung können bei solchen Ausführungsformen
beispielsweise um je 120° versetzt zueinander ausgerichtet sein, so dass der Mitnehmer
zum Ansteuern der bei der Benutzung des Schlosses gewünschten Abfolge aus Bereitschaftsstellung,
Blockierstellung, Freigabestellung und wieder Bereitschaftsstellung stets um den gleichen
Winkel gedreht werden kann. Dies kann eine einfache Steuerung des Mitnehmers ermöglichen,
indem der Elektromotor bei jeder Ansteuerung dieselbe Drehbewegung des Mitnehmers
generieren kann, ohne dass überprüft werden muss, in welcher Stellung sich der Mitnehmer
befindet.
[0043] Bei Ausführungsformen, bei welchen die Freigabestellung und die Blockierstellung
in Bezug auf die Bereitschaftsstellung derselben Winkelstellung des Mitnehmers entsprechen,
sich jedoch hinsichtlich der Drehrichtung voneinander unterscheiden, kann der Mitnehmer
hingegen mittels des Elektromotors entlang zwei entgegengesetzter Drehrichtungen drehbar
sein. Indem sich die Winkelstellungen der Blockierstellung und der Freigabestellung
entsprechen, kann der Mitnehmer ausgehend von der Bereitschaftsstellung beispielsweise
entlang einer Drehrichtung in die Blockierstellung gedreht werden, um daraufhin durch
eine Drehung um 360° entlang der entgegengesetzten Drehrichtung in die Freigabestellung
bewegt werden zu können. Durch eine Drehung um denselben Winkel, um welchen der Mitnehmer
um die eine Drehrichtung von der Bereitschaftsstellung in die Blockierstellung gedreht
wurde, jedoch entlang der entgegengesetzten Drehrichtung, kann der Mitnehmer daraufhin
wieder in die Bereitschaftsstellung gedreht werden. Auch dies kann eine einfache Steuerung
des Mitnehmers ermöglichen, wobei lediglich eine vollständige Drehung um 360° und
zwei Drehungen um denselben Winkel, jedoch in einander entgegengesetzte Drehrichtungen,
angesteuert werden müssen.
[0044] Bei einigen Ausführungsformen kann der Mitnehmer durch eine Drehung um weniger als
120° aus der Bereitschaftsstellung in die Blockierstellung drehbar sein. Insbesondere
kann der Mitnehmer durch eine Drehung um weniger als 90° und/oder durch eine Drehung
zwischen 5° und 60° und/oder eine Drehung zwischen 10° und 30° aus der Bereitschaftsstellung
in die Blockierstellung drehbar sein.
[0045] Nach dem Überführen des zugeordneten Gegenstücks relativ zu dem Verriegelungsmechanismus
in die Geschlossenstellung kann somit lediglich ein geringfügiges Drehen des Mitnehmers
erforderlich sein, um den Mitnehmer in die Blockierstellung zu bewegen. Gewissermaßen
kann die Stellung des Mitnehmers nach dem Überführen des zugeordneten Gegenstücks
in die Geschlossenstellung lediglich geringfügig korrigiert werden, um den Riegel
in der Verriegelungsstellung zu sichern.
[0046] Der Mitnehmer kann bei einigen Ausführungsformen ausgehend von der Bereitschaftsstellung
durch eine vollständige Drehung um die Drehachse wieder in die Bereitschaftsstellung
überführbar sein. Insbesondere kann der Mitnehmer durch eine einzige Drehung des Mitnehmers
um die Drehachse von der Bereitschaftsstellung wieder in die Bereitschaftsstellung
überführbar sein, also durch eine Drehung um 360°.
[0047] Der Mitnehmer kann bei einigen Ausführungsformen zwischen einem Winkelabschnitt,
an dem der Riegel in der Bereitschaftsstellung des Mitnehmers anliegt, und einem Winkelabschnitt,
an dem der Riegel in der Freigabestellung des Mitnehmers anliegt, eine kontinuierlich
Steuerkurve bilden. Der Riegel kann dadurch während einer Drehung des Mitnehmers aus
der Bereitschaftsstellung in die Freigabestellung über eine kontinuierliche Steuerkurve
geführt und in die Entriegelungsstellung bewegt werden, ohne dass diese Steuerkurve
bezogen auf die Drehrichtung, in welcher der Mitnehmer gedreht wird, um von der Bereitschaftsstellung
in Freigabestellung zu gelangen, eine Stufe zwischen der Bereitschaftsstellung und
der Freigabestellung aufweist. Dadurch kann der Riegel während der Drehung des Mitnehmers
leichtgängig und kontinuierlich entgegen der Vorspannung in die Entriegelungsstellung
geführt werden.
[0048] Hingegen kann der Mitnehmer zwischen der Freigabestellung und der Bereitschaftsstellung
bei einigen Ausführungsformen eine Stufe aufweisen, über welche der Riegel während
einer Drehung des Mitnehmers aus der Freigabestellung in die Bereitschaftsstellung
führbar ist. Aufgrund der Vorspannung des Riegels in die Verriegelungsstellung kann
der Riegel jedoch gegen die Steuerkurve gedrängt sein, so dass der Riegel nach dem
Passieren der Stufe automatisch wieder in Kontakt zu der zwischen der Bereitschaftsstellung
und der Freigabestellung kontinuierlichen Steuerkurve gelangen kann. Insbesondere
kann die Steuerkurve von einem radial außenliegenden Rand des Mitnehmers gebildet
sein, wobei der Mitnehmer beispielsweise als eine Nockenscheibe ausgebildet sein kann.
Alternativ dazu kann die Steuerkurve beispielsweise durch ein Gewinde gebildet sein,
um einen linear zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung bewegbaren
Riegel durch eine Drehung des Mitnehmers antreiben zu können.
[0049] Bei einigen Ausführungsformen kann der Mitnehmer entlang einer ersten Drehrichtung
aus der Bereitschaftsstellung in die Freigabestellung drehbar sein und der Mitnehmer
kann entlang einer zweiten Drehrichtung aus der Bereitschaftsstellung in die Blockierstellung
drehbar sein. Die zweite Drehrichtung kann der ersten Drehrichtung entgegengesetzt
sein.
[0050] Bei solchen Ausführungsformen kann der Mitnehmer zudem entlang der ersten Drehrichtung
aus der Blockierstellung über die Bereitschaftsstellung in die Freigabestellung drehbar
sein. Ausgehend von der Bereitschaftsstellung kann der Riegel und/oder ein Kontaktabschnitt
des Riegels durch eine Drehung entlang der zweiten Drehrichtung insbesondere in Flucht
und/oder in Anlage zu einem Blockierabschnitt gelangen, durch welchen eine Bewegung
des Riegels in die Entriegelungsstellung blockiert ist, während der Riegel ausgehend
von der Blockierstellung oder der Bereitschaftsstellung durch eine Drehung entlang
der ersten Drehrichtung insbesondere entlang einer kontinuierlichen Steuerkurve geführt
sein kann, um in der Freigabestellung des Mitnehmers in die Entriegelungsstellung
zu gelangen.
[0051] Alternativ dazu kann der Mitnehmer bei einigen Ausführungsformen ausgehend von der
Bereitschaftsstellung über die Blockierstellung in die Freigabestellung drehbar sein.
Bei solchen Ausführungsformen kann beispielsweise ein von einer Steuerkurve beabstandeter
Blockierabschnitt vorgesehen sein, welcher durch Drehen des Mitnehmers aus der Bereitschaftsstellung
in die Blockierstellung in Flucht zu dem Riegel und/oder einem Kontaktabschnitt des
Riegels bringbar sein kann, um den Riegel zu blockieren. Sobald das zugeordnete Gegenstück
relativ zu dem Verriegelungsmechanismus die Geschlossenstellung einnimmt kann der
Mitnehmer somit entlang einer festgelegten Drehrichtung in die Blockierstellung angetrieben
werden, um den Blockierabschnitt in Flucht zu dem Riegel bringen. In Ansprechen auf
einen Entriegelungsbefehl kann der Mitnehmer daraufhin weiter entlang der Drehrichtung
in die Freigabestellung gedreht werden, wobei der Mitnehmer nach einem Überführen
des zugeordneten Gegenstücks relativ zu dem Verriegelungsmechanismus in die Offenstellung
wiederum durch Drehen entlang der Drehrichtung zurück in die Bereitschaftsstellung
gebracht werden kann, um ein neuerliches Überführen des zugeordneten Gegenstücks in
die Geschlossenstellung und eine automatische Verriegelung des zugeordneten Gegenstücks
zu ermöglichen. Insbesondere kann der Mitnehmer bei solchen Ausführungsformen durch
eine Drehung um 360° von der Bereitschaftsstellung wieder in die Bereitschaftsstellung
angetrieben werden, wobei der Mitnehmer während einer solchen Drehung um 360° ausgehend
von der Bereitschaftsstellung nacheinander die Blockierstellung und die Freigabestellung
passieren kann.
[0052] Bei einigen Ausführungsformen kann das Schloss eine Vorspannfeder aufweisen, welche
dazu ausgebildet ist, das sich in der Geschlossenstellung befindliche zugeordnete
Gegenstück in Richtung der Offenstellung vorzuspannen. Durch eine solche Vorspannfeder
kann das zugeordnete Gegenstück bei Erreichen der Freigabestellung des Mitnehmers,
in welcher der Riegel in die Entriegelungsstellung bewegt ist, automatisch in Richtung
der Offenstellung gedrängt und/oder bewegt werden. Der Mitnehmer kann dadurch beispielsweise
kontinuierlich über die Freigabestellung hinaus wieder in die Bereitschaftsstellung
gedreht werden, wobei der Riegel durch das bereits aufgrund der Vorspannfeder in Richtung
der Offenstellung relativ zu dem Verriegelungsmechanismus bewegte zugeordnete Gegenstück
in der Entriegelungsstellung gehalten werden kann, so dass ein Benutzer das zugeordnete
Gegenstück relativ zu dem Verriegelungsmechanismus vollständig in die Offenstellung
überführen kann. Wenn oder bereits bevor das zugeordnete Gegenstück die Offenstellung
erreicht und den Riegel freigibt, kann der Riegel aufgrund der Vorspannung wieder
in die Verriegelungsstellung zurückschnappen, um für die Automatikfunktion bereitzustehen.
Alternativ dazu kann das zugeordnete Gegenstück auch aufgrund der Vorspannung der
Vorspannfeder vollständig relativ zu dem Verriegelungsmechanismus in die Offenstellung
gelangen, wenn der Riegel in die Entriegelungsstellung bewegt wird. Es ist somit bei
einigen Ausführungsformen nicht erforderlich, dass der Mitnehmer in der Freigabestellung
angehalten wird. Grundsätzlich kann es jedoch, unabhängig von dem Vorhandensein einer
Vorspannfeder für das zugeordnete Gegenstück, auch vorgesehen sein, dass der Mitnehmer
in der Freigabestellung angehalten wird, um das zugeordnete Gegenstück gezielt vollständig
in die Offenstellung überführen zu können.
[0053] Bei einigen Ausführungsformen kann das Schloss einen Sensor aufweisen, welcher dazu
ausgebildet ist, das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung zu erfassen
und ein entsprechendes Detektionssignal auszusenden. Ein solcher Sensor kann beispielsweise
einen mechanischen Kontaktschalter, einen elektromechanischen Kontaktschalter, einen
kapazitiven Näherungsschalter, einen Magnetschalter, einen optoelektronischen Unterbrechungsschalter
oder einen optoelektronischen Näherungsschalter aufweisen.
[0054] Der Sensor kann dazu ausgebildet sein, ausgehend von der Offenstellung des zugeordneten
Gegenstücks relativ zu dem Verriegelungsmechanismus und der Bereitschaftsstellung
des Mitnehmers, in welcher sich der Riegel aufgrund dessen Vorspannung in der Verriegelungsstellung
befindet, das relativ zu dem Verriegelungsmechanismus in die Geschlossenstellung gebrachte
zugeordnete Gegenstück direkt oder indirekt zu erfassen. Beispielsweise kann der Sensor
bei einem Überführen des zugeordneten Gegenstücks aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung
direkt von dem zugeordneten Gegenstück kontaktiert werden, wozu der Sensor in einer
Umgebung oder unmittelbar in einer Bewegungsbahn des zugeordneten Gegenstücks während
eines Überführens aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung angeordnet sein
kann. Alternativ dazu kann der Sensor das zugeordnete Gegenstück beispielsweise indirekt
erfassen, indem der Sensor die Bewegung des Riegels in die Entriegelungsstellung oder
das Erreichen der Entriegelungsstellung detektiert. Dazu kann der Sensor entsprechend
in einer Umgebung oder innerhalb einer Bewegungsbahn des Riegels während dessen Bewegung
aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung angeordnet sein. Ein derartig
angeordneter Sensor kann es zudem ermöglichen, zu detektieren, wenn der Mitnehmer
die Freigabestellung erreicht, da auch in diesem Fall der Riegel in die Entriegelungsstellung
bewegt wird. Daher kann das Schloss bei einigen Ausführungsformen sowohl einen Sensor
umfassen, welcher zu einer direkten Detektion des zugeordneten Gegenstücks in der
Geschlossenstellung ausgebildet ist, als auch einen weiteren Sensor, welcher zur Detektion
des Riegels in der Entriegelungsstellung ausgebildet ist.
[0055] Die Steuerschaltung kann bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein, den
Elektromotor in Ansprechen auf das Detektionssignal zum Antreiben des Mitnehmers in
die Blockierstellung anzusteuern. Dazu kann die Steuerschaltung, welche beispielsweise
einen Mikroprozessor und/oder eine CPU (Central Processing Unit) umfassen kann, mit
dem Sensor verbunden sein.
[0056] Insbesondere kann die Steuerschaltung dazu ausgebildet sein, den Elektromotor in
Ansprechen auf das Detektionssignal zum Antreiben des Mitnehmers aus der Bereitschaftsstellung
in die Blockierstellung anzusteuern. Durch einen solchen Sensor kann somit eine erweiterte
und vollständige Automatikfunktion zum Verriegeln des zugeordneten Gegenstücks bereitgestellt
werden, indem das zugeordnete Gegenstück zunächst nach einem Überführen relativ zu
dem Verriegelungsmechanismus aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung automatisch
verriegelt werden und der Mitnehmer daraufhin automatisch in Ansprechen auf das Detektionssignal
in die Blockierstellung gedreht werden kann, in welcher der Riegel gegen eine Bewegung
in die Entriegelungsstellung gesichert ist. Ein Benutzer muss daher lediglich das
zugeordnete Gegenstück in die Geschlossenstellung bringen, woraufhin automatisch die
Verriegelung des zugeordneten Gegenstücks und die Sicherung des Riegels in der Verriegelungsstellung
erfolgen können, ohne dass dazu weitere Handlungen des Benutzers erforderlich sind.
[0057] Ferner kann die Steuerschaltung bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein,
den Elektromotor in Ansprechen auf das Detektionssignal nach einer vorgegebenen Wartezeit
zum Antreiben des Mitnehmers in die Blockierstellung anzusteuern.
[0058] Beispielsweise kann eine solche Wartezeit einige Sekunden, insbesondere eine Sekunde,
zwei Sekunden oder drei Sekunden, betragen. Durch eine solche Wartezeit kann sichergestellt
werden, dass das zugeordnete Gegenstück vollständig und korrekt in die Geschlossenstellung
gebracht wurde und relativ zu dem Verriegelungsmechanismus in der Geschlossenstellung
verblieben ist, so dass ein Benutzer die Betätigung des Schlosses abgeschlossen hat.
Ein Antreiben des Mitnehmers in die Blockierstellung, wenn das zugeordnete Gegenstück
relativ zu dem Verriegelungsmechanismus wieder aus der Geschlossenstellung heraus
bewegt wurde, kann dadurch vermieden werden, um insbesondere ein Blockieren des Riegels
in der Verriegelungsstellung bei sich in der Offenstellung befindendem zugeordneten
Gegenstück oder eine Überlastung des Motors bei einem Drehen in die Blockierstellung,
jedoch den Riegel in Richtung der Verriegelungsstellung blockierendem zugeordnetem
Gegenstück, zu verhindern. Insbesondere kann die Steuerschaltung auch dazu ausgebildet
sein, den Mitnehmer lediglich dann in die Blockierstellung zu bewegen, wenn die Steuerschaltung
nach der vorgegebenen Wartezeit weiterhin ein Detektionssignal von dem Sensor empfängt
und sich das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung befindet.
[0059] Die Steuerschaltung kann bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein, den
Elektromotor in Ansprechen auf einen Entriegelungsbefehl zum Antreiben des Mitnehmers
in die Freigabestellung anzusteuern. Insbesondere kann das zugeordnete Gegenstück
dadurch für die Offenstellung freigegeben werden, ohne dass eine Betätigung des Schlosses
mittels eines mitzuführenden Schlüssels erforderlich ist.
[0060] Ferner kann die Steuerschaltung bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein,
den Elektromotor in Ansprechen auf den Entriegelungsbefehl nach einer vorgegebenen
Wartezeit zum Antreiben des Mitnehmers in die Bereitschaftsstellung anzusteuern. Insbesondere
kann die Steuerschaltung den Elektromotor in Ansprechen auf den Entriegelungsbefehl
zunächst zu einem Antreiben des Mitnehmers in die Freigabestellung ansteuern, woraufhin
die Steuerschaltung den Elektromotor nach einer vorgegebenen Wartezeit zum Antreiben
des Mitnehmers in die Bereitschaftsstellung ansteuern kann.
[0061] Ausgehend von der Geschlossenstellung des zugeordneten Gegenstücks relativ zu dem
Verriegelungsmechanismus und der Blockierstellung des Mitnehmers, in welcher der Riegel
in der Verriegelungsstellung blockiert ist, kann infolge eines Entriegelungsbefehls
der Mitnehmer somit zunächst in die Freigabestellung gedreht werden, um den Riegel
zu einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung anzutreiben.
Dies ermöglicht es einem Benutzer, das zugeordnete Gegenstück, insbesondere während
der erwähnten Wartezeit, in die Offenstellung zu überführen. Nach der Wartezeit, die
wiederum einige Sekunden betragen kann, kann der Mitnehmer automatisch und ohne einen
weiteren oder gesonderten Befehl des Benutzers in die Bereitschaftsstellung gedreht
werden, so dass der Riegel zwar infolge der Vorspannung wieder in die Verriegelungsstellung
gelangt, der Riegel jedoch für eine automatische Verriegelung des zugeordneten Gegenstücks
bei einem neuerlichen Überführen des zugeordneten Gegenstücks in die Geschlossenstellung
freigegeben ist. Wurde das zugeordnete Gegenstück hingegen während der Wartezeit nicht
in die Offenstellung gebracht, kann der Mitnehmer gegebenenfalls nach der Bewegung
in die Bereitschaftsstellung automatisch in die Blockierstellung gedreht werden. Insbesondere
kann dies erfolgen, wenn der bereits genannte Sensor nach dem Antreiben des Mitnehmers
in die Freigabestellung und in die Bereitschaftsstellung ein Detektionssignal sendet,
welches anzeigt, dass sich das zugeordnete Gegenstück in der Geschlossenstellung befindet.
[0062] Bei einigen Ausführungsformen kann das Schloss ein Funkmodul umfassen, welches zu
einem drahtlosen Empfangen des Entriegelungsbefehls ausgebildet ist. Alternativ oder
zusätzlich kann das Schloss bei einigen Ausführungsformen eine Eingabeeinrichtung
zum Eingeben eines Codes aufweisen, wobei die Steuerschaltung dazu ausgebildet sein
kann, zu bestimmen, ob der eingegebene Code dem Entriegelungsbefehl entspricht.
[0063] Die Steuerschaltung kann auch dazu ausgebildet sein, einen über eine Funkverbindung
empfangenen Entriegelungsbefehl zu verarbeiten, so dass der über Funk empfangene Entriegelungsbefehl
beispielsweise ebenfalls einen zu verarbeitenden Code darstellen kann. Das Funkmodul
kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, den Entriegelungsbefehl über eine Bluetooth-Verbindung,
eine Mobilfunk-Verbindung, eine NFC-Verbindung (Nahfeldkommunikation) und/oder eine
WLAN/WiFi-Verbindung zu empfangen. Der Entriegelungsbefehl kann beispielsweise von
einem Mobilfunkgerät eines Benutzers, etwa von einem Smartphone, übermittelbar sein,
so dass die Steuerschaltung insbesondere mittels einer auf dem Smartphone abrufbaren
App bzw. eines auf dem Smartphone abrufbaren Programms steuerbar sein kann.
[0064] Es kann vorgesehen sein, dass ein Benutzer an einem Mobilfunkgerät den Entriegelungsbefehl
gezielt aussenden kann, wozu der Benutzer beispielsweise einen Button in einer App,
gegebenenfalls über einen Touch-Sensor oder ein Touch-Display, betätigen oder einen
Code an dem Mobilfunkgerät eingeben kann. Alternativ dazu kann es auch vorgesehen
sein, dass das Funkmodul dazu ausgebildet ist, automatisch zu erfassen, wenn sich
ein Mobilfunkgerät eines Benutzers in der Nähe des Schlosses befindet und daraufhin
einen Entriegelungsbefehl an die Steuerschaltung zu übermitteln. Das Schloss kann
somit bei einigen Ausführungsformen automatisch entriegelt werden, wenn sich der Benutzer
in die Nähe des Schlosses begibt und das entsprechende Mobilfunkgerät mitführt, so
dass auch bei der Entriegelung eine Automatikfunktion bereitgestellt werden kann.
Um ein ungewolltes Entriegeln bei einer solchen Funktion zu vermeiden, kann das Funkmodul
dazu ausgebildet sein, über eine Funkverbindung mit lediglich kurzer Reichweite, etwa
über eine Bluetooth-Verbindung oder eine NFC-Verbindung, mit dem Mobilfunkgerät zu
kommunizieren und/oder die Steuerschaltung kann dazu ausgebildet sein, nach einem
Bewegen des Mitnehmers in die Blockierstellung erst nach einer vorgegebenen Wartezeit
eine automatische Entriegelung zu ermöglichen.
[0065] Bei einem einzugebenden Code kann es sich beispielsweise um eine Zahlenfolge handeln,
welche ein Benutzer über einen Touch-Sensor oder einen oder mehrere Knöpfe an dem
Schloss eingeben kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Schloss beispielsweise
eine Eingabeeinrichtung mit einem Fingerprint-Sensor umfassen, um einen Fingerabdruck
überprüfen und das Schloss öffnen zu können, wenn der berechtigte Benutzer erkannt
wurde. Die Eingabeeinrichtung kann ferner ein Display zur Anzeige des eingegebenen
Codes und/oder zum Übermitteln von Informationen umfassen, um dem Benutzer beispielsweise
anzeigen zu können, ob ein falscher oder ein richtiger Code eingegeben wurde.
[0066] Ein Rotor des Elektromotors kann bei einigen Ausführungsformen um die Drehachse oder
um eine zu der Drehachse parallele Achse drehbar sein.
[0067] Ferner kann der Elektromotor bei einigen Ausführungsformen über ein Getriebe mit
dem Mitnehmer verbunden sein. Insbesondere kann es sich bei einem solchen Getriebe
um ein Untersetzungsgetriebe handeln, so dass eine Drehung des Elektromotors bzw.
dessen Rotors ins Langsame übersetzt auf den Mitnehmer übertragen werden kann und
der Mitnehmer präzise wahlweise in die Bereitschaftsstellung, die Freigabestellung
und die Blockierstellung angetrieben werden kann.
[0068] Der Elektromotor und der Mitnehmer können bei einigen Ausführungsformen koaxial zueinander
angeordnet sein. Auch ein Getriebe zur Verbindung des Elektromotors mit dem Mitnehmer
kann koaxial zu dem Elektromotor und dem Mitnehmer angeordnet sein. Ferner können
der Elektromotor, das Getriebe und der Mitnehmer bezüglich einer Drehachse des Elektromotors
bzw. dessen Rotors hintereinander angeordnet sein. Durch eine solche Anordnung können
die Komponenten zum Antreiben des Riegels vornehmlich entlang einer Richtung ausgerichtet
werden, so dass der senkrecht zu dieser Richtung beanspruchte Bauraum minimiert werden
kann.
[0069] Der Riegel kann bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet sein, sich zwischen
der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung senkrecht zu einer Richtung
zu bewegen, entlang welcher das zugeordnete Gegenstück und der elektromechanische
Verriegelungsmechanismus zum Überführen des zugeordneten Gegenstücks in die Offenstellung
oder in die Geschlossenstellung relativ zueinander bewegbar sind. Insbesondere kann
der Riegel zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung senkrecht
zu einer Richtung bewegbar sein, entlang welcher das zugeordnete Gegenstück zwischen
der Geschlossenstellung und der Offenstellung bewegbar ist.
[0070] In der Verriegelungsstellung kann der Riegel ferner bei einigen Ausführungsformen
in eine Bewegungsbahn des zugeordneten Gegenstücks während einer Bewegung aus der
Offenstellung in die Geschlossenstellung eingreifen, während der Riegel diese Bewegungsbahn
in der Entriegelungsstellung freigeben kann. Die Bewegung des Riegels zwischen der
Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung senkrecht zu der Bewegung des
zugeordneten Gegenstücks zwischen der Geschlossenstellung und der Offenstellung kann
zudem eine zuverlässige Verriegelung des zugeordneten Gegenstücks ermöglichen, da
durch eine auf das zugeordnete Gegenstück in Richtung der Offenstellung aufgebrachte
Kraft allenfalls eine geringe Kraft auf den Riegel in Richtung der Entriegelungsstellung
übertragbar sein kann.
[0071] Der Riegel kann bei einigen Ausführungsformen durch eine lineare Bewegung aus der
Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar sein. Bei anderen Ausführungsformen
kann der Riegel durch eine Schwenkbewegung aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
bewegbar sein.
[0072] Die Drehachse kann bei einigen Ausführungsformen parallel zu einer Richtung ausgerichtet
sein, entlang welcher das zugeordnete Gegenstück zwischen der Offenstellung und der
Geschlossenstellung relativ zu dem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus bewegbar
ist. Bei anderen Ausführungsformen kann die Drehachse hingegen senkrecht zu der Richtung
ausgerichtet sein, entlang welcher das zugeordnete Gegenstück zwischen der Offenstellung
und der Geschlossenstellung relativ zu dem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus
bewegbar ist.
[0073] Eine parallel zu der Bewegung des zugeordneten Gegenstücks relativ zu dem elektromechanischen
Verriegelungsmechanismus zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung ausgerichtete
Drehachse kann es insbesondere ermöglichen, einen schwenkbaren Riegel zu einer Schwenkbewegung
um eine zu der Drehachse senkrechte Schwenkachse zu veranlassen und den Riegel dadurch
aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung zu bewegen. Hingegen kann
es eine senkrecht zu der Bewegung des zugeordneten Gegenstücks relativ zu dem elektromechanischen
Verriegelungsmechanismus zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung ausgerichtete
Drehachse insbesondere ermöglichen, einen linear entlang der Drehachse bewegbaren
Riegel mittels des Mitnehmers zu einer Bewegung in die Entriegelungsstellung anzutreiben
und insbesondere aus einer Bewegungsbahn des zugeordneten Gegenstücks herauszubewegen,
um das zugeordnete Gegenstück aus der Geschlossenstellung in die Offenstellung bewegen
zu können. Wie bereits erwähnt, kann grundsätzlich in einem Ruhesystem des Benutzers
das zugeordnete Gegenstück, der elektromechanische Verriegelungsmechanismus oder sowohl
das zugeordnete Gegenstück als auch der elektromechanische Verriegelungsmechanismus
bewegbar sein, um das zugeordnete Gegenstück relativ zu dem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus
zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung zu bewegen.
[0074] Bei einigen Ausführungsformen kann der Riegel einen um eine Schwenkachse schwenkbaren
Schwenkhebel und einen an dem Schwenkhebel befestigten Eingriffsabschnitt aufweisen,
welcher das in der Geschlossenstellung befindliche zugeordnete Gegenstück in der Verriegelungsstellung
des Riegels verriegelt, wobei der Riegel durch eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels
um die Schwenkachse aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar
sein kann.
[0075] Insbesondere kann der Eingriffsabschnitt an dem bereits genannten Sperrabschnitt
des Riegels ausgebildet sein oder dem Sperrabschnitt entsprechen, und der Schwenkhebel
kann den bereits genannten Antriebsabschnitt umfassen. Ferner kann der ebenfalls bereits
genannte Kontaktabschnitt des Riegels an dem Schwenkhebel ausgebildet sein, so dass
der Mitnehmer durch Beaufschlagen des Kontaktabschnitts den Schwenkhebel infolge einer
Drehung in die Freigabestellung zu der Schwenkbewegung antreiben kann.
[0076] Der Eingriffsabschnitt kann bei einigen Ausführungsformen einteilig mit dem Schwenkhebel
ausgebildet oder von einem an dem Schwenkhebel befestigten, jedoch originär separat
gefertigten Riegelelement gebildet sein. Insbesondere kann sich der Eingriffsabschnitt
senkrecht zu dem Schwenkhebel und/oder parallel zu der Schwenkachse und/oder senkrecht
zu der Drehachse des Mitnehmers erstrecken. Der Eingriffsabschnitt kann beispielsweise
von einem stiftförmigen, länglichen Riegelelement gebildet sein, welches in der Verriegelungsstellung
in Eingriff zu einem Verriegelungsabschnitt des zugeordneten Gegenstücks gelangen
kann, um das zugeordnete Gegenstück dadurch in der Geschlossenstellung zu blockieren.
[0077] Der Mitnehmer kann bei einigen Ausführungsformen als eine Nockenscheibe ausgebildet
sein, an welcher der Schwenkhebel anliegt, wobei der Schwenkhebel durch Drehen des
Mitnehmers in die Freigabestellung zu der Schwenkbewegung antreibbar sein kann.
[0078] Die Nockenscheibe kann insbesondere eine Steuerkurve mit einer sich in Umfangsrichtung
ändernden radialen Ausdehnung und/oder axialen Ausdehnung aufweisen, um den Schwenkhebel
während einer Drehung in die Freigabestellung betätigen zu können. Insbesondere kann
der Riegel in die Entriegelungsstellung gelangen, wenn ein Abschnitt der Nockenscheibe
mit maximaler radialer Ausdehnung in Richtung des Schwenkhebels weist. Bei einer Drehung
der Nockenscheibe über die Freigabestellung hinaus kann der Schwenkhebel aufgrund
der sich verringernden radialen Ausdehnung für eine der Schwenkbewegung entgegengesetzte
Bewegung freigegeben sein, so dass der Riegel aufgrund der Vorspannung wieder in die
Verriegelungsstellung gelangen kann. Zwischen der Freigabestellung und der Bereitschaftsstellung
kann die Nockenscheibe eine sich kontinuierlich verringernde radiale Ausdehnung aufweisen
oder es kann eine Stufe ausgebildet sein, welche der Riegel aufgrund der Vorspannung
passiert.
[0079] Der Schwenkhebel kann bei einigen Ausführungsformen entgegen der Schwenkbewegung
vorgespannt sein. Durch diese Vorspannung kann insbesondere auch die Vorspannung des
Riegels in die Verriegelungsstellung generiert werden, so dass die Vorspannung des
Schwenkhebels entgegen der Schwenkbewegung der Vorspannung des Riegels in die Verriegelungsstellung
entsprechen kann.
[0080] Die Drehachse kann bei einigen Ausführungsformen senkrecht zu der Schwenkachse ausgerichtet
sein. Dies kann es insbesondere ermöglichen, den Schwenkhebel mittels eines als Nockenscheibe
ausgebildeten Mitnehmers mit in Umfangsrichtung variierender radialer Ausdehnung zu
der Schwenkbewegung anzutreiben.
[0081] Bei einigen Ausführungsformen kann der Schwenkhebel einen Kontaktabschnitt aufweisen
und der Mitnehmer kann einen Blockierabschnitt aufweisen, wobei der Blockierabschnitt
den Kontaktabschnitt in der Blockierstellung hintergreifen und die Schwenkbewegung
des Schwenkhebels durch das Hintergreifen blockieren kann. Insbesondere kann es sich
dabei um den bereits genannten Blockierabschnitt handeln, welcher einen Anschlag für
den Riegel bildet. Dazu kann der Blockierabschnitt insbesondere radial bezüglich der
Drehachse beabstandet zu einer Steuerkurve des Mitnehmers angeordnet sein, über welche
der Riegel während einer Drehung des Mitnehmers aus der Bereitschaftsstellung oder
der Blockierstellung in die Freigabestellung geführt ist. Ferner kann der Kontaktabschnitt
in der Blockierstellung des Mitnehmers an einem Steuerabschnitt anliegen, welcher
einen Teil der Steuerkurve bilden kann, so dass der Kontaktabschnitt in der Blockierstellung
des Mitnehmers zweiseitig umgriffen und gegenüber Bewegungen um die Schwenkachse beidseitig
stabilisiert sein kann. Der Kontaktabschnitt kann von einem von dem Schwenkhebel axial
bezüglich der Drehachse des Mitnehmers abstehenden Abschnitt gebildet sein, so dass
sich der Schwenkhebel in der Blockierstellung axial in Flucht zu dem Blockierabschnitt
erstrecken, die Schwenkbewegung durch den von dem Blockierabschnitt in radialer Richtung
bezüglich der Drehachse blockierten Kontaktabschnitt jedoch blockiert sein kann.
[0082] Bei einigen Ausführungsformen kann der Mitnehmer in der Blockierstellung eine zumindest
zweiseitig begrenzte Aufnahme für den Kontaktabschnitt aufweisen, wobei der Blockierabschnitt
eine erste Begrenzung der Aufnahme bilden und wobei eine der ersten Begrenzung entgegengesetzte
zweite Begrenzung der Aufnahme von einem Steuerabschnitt gebildet sein kann, an welchem
der Kontaktabschnitt anliegt.
[0083] Bei einigen Ausführungsformen kann der Riegel durch eine lineare Bewegung entlang
einer Riegelachse von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar
sein und der Mitnehmer kann ein Gewinde aufweisen, in welchem ein Kontaktabschnitt
des Riegels während einer Drehung des Mitnehmers in die Freigabestellung geführt ist.
[0084] Durch ein solches Gewinde kann die Drehbewegung des Mitnehmers insbesondere in die
lineare Bewegung des Riegels überführt werden, um den Riegel entgegen der Vorspannung
aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegen zu können. Der
Kontaktabschnitt des Riegels kann insbesondere radial bezüglich der Drehachse des
Mitnehmers nach innen gerichtet von dem Riegel abstehen, um in einem radial bezüglich
der Drehachse außen an dem Mitnehmer ausgebildeten Gewinde geführt werden zu können.
Der Mitnehmer kann bei solchen Ausführungsformen insbesondere nach Art einer Schraube,
einer Gewindestange oder einer Schnecke ausgebildet sein und/oder ein derart ausgebildetes
Element umfassen. Die Riegelachse kann insbesondere parallel zu der Drehachse des
Mitnehmers ausgerichtet sein oder der Drehachse entsprechen.
[0085] Bei einigen Ausführungsformen kann der Mitnehmer einen sich entlang der Riegelachse
erstreckenden Riegelkanal aufweisen, welcher ein in Richtung der Verriegelungsstellung
des Riegels weisendes erstes Ende des Gewindes mit einem in Richtung der Entriegelungsstellung
des Riegels weisendes zweiten Ende des Gewindes verbindet. Der Kontaktabschnitt des
Riegels kann bei solchen Ausführungsformen in der Bereitschaftsstellung des Mitnehmers
in Flucht zu dem Riegelkanal angeordnet sein.
[0086] Indem der Kontaktabschnitt in der Bereitschaftsstellung des Mitnehmers in Flucht
zu dem Riegelkanal angeordnet sein kann, kann der Kontaktabschnitt und damit der Riegel
für eine Bewegung entlang der Riegelachse relativ zu dem Mitnehmer freigegeben sein.
Dies kann es ermöglichen, den Riegel durch Überführen des zugeordneten Gegenstücks
aus der Offenstellung relativ zu dem Verriegelungsmechanismus in die Geschlossenstellung
in die Entriegelungsstellung zu drängen, wobei der Riegel aufgrund der Vorspannung
und des in dem Riegelkanal geführten Kontaktabschnitts in die Verriegelungsstellung
zurückschnappen kann, wenn das zugeordnete Gegenstück die Geschlossenstellung einnimmt
und/oder erreicht. Der Riegel kann somit über den Kontaktabschnitt während der Bewegung
aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung und der darauffolgenden
Bewegung aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung in dem Riegelkanal
geführt sein. Ferner kann der Kontaktabschnitt während der Bewegung des Riegels aus
der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung axial bezüglich der Riegelachse
von dem ersten Ende des Gewindes zu dem zweiten Ende des Gewindes in dem Riegelkanal
geführt werden.
[0087] Während einer Drehung des Mitnehmers in die Freigabestellung kann der Kontaktabschnitt
zudem in dem Gewinde von dem ersten Ende zu dem zweiten Ende bewegt werden, so dass
der Riegel entgegen der Vorspannung in die Entriegelungsstellung bewegt werden kann.
Durch geringfügiges Drehen über die Freigabestellung hinaus kann der Kontaktabschnitt
des Riegels daraufhin wieder in Flucht zu dem die beiden Enden des Gewindes verbindenden
Riegelkanal gebracht werden, so dass der Riegel aufgrund der Vorspannung wieder mit
durch den Riegelkanal geführtem Kontaktabschnitt in die Verriegelungsstellung gelangen
kann. Gleichzeitig kann der Riegel in dieser Stellung wieder durch das relativ zu
dem Verriegelungsmechanismus in die Geschlossenstellung überführte zugeordnete Gegenstück
durch den Riegelkanal entgegen der Vorspannung zurückgedrängt werden, so dass der
Mitnehmer ausgehend von der Freigabestellung durch diese geringfügige Drehung auch
in die Bereitschaftsstellung überführt werden kann.
[0088] Der Mitnehmer kann bei einigen Ausführungsformen ferner einen Blockierabschnitt aufweisen,
wobei der Kontaktabschnitt des Riegels in der Blockierstellung des Mitnehmers in Flucht
zu dem Blockierabschnitt angeordnet sein kann und wobei der Blockierabschnitt eine
Bewegung des Riegels entlang der Riegelachse in Richtung der Entriegelungsstellung
blockieren kann. Der Blockierabschnitt kann dazu insbesondere eine senkrecht zu der
Riegelachse ausgerichtete Blockierfläche aufweisen, an welcher der Kontaktabschnitt
in der Blockierstellung des Mitnehmers anliegt. Eine auf den Riegel in Richtung der
Entriegelungsstellung übertragene Kraft kann somit auf den Mitnehmer abgeleitet werden,
um den Riegel zuverlässig in der Verriegelungsstellung zu halten. Der Blockierabschnitt
kann sich insbesondere an den bereits genannten Riegelkanal anschließen.
[0089] Bei einigen Ausführungsformen kann der Kontaktabschnitt ausgehend von der Bereitschaftsstellung
durch eine Drehung des Mitnehmers entlang einer ersten Drehrichtung in das Gewinde
einführbar sein und der Blockierabschnitt des Mitnehmers kann durch eine Drehung entlang
einer der ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung in Flucht zu
dem Kontaktabschnitt bringbar sein. Insbesondere kann die erste Drehrichtung der bereits
genannten ersten Drehrichtung zum Bewegen des Mitnehmers aus der Bereitschaftsstellung
in die Freigabestellung und die zweite Drehrichtung der bereits genannten zweiten
Drehrichtung zum Bewegen des Mitnehmers aus der Bereitschaftsstellung in die Blockierstellung
entsprechen. Der Blockierabschnitt und das Gewinde können sich ferner an einander
entgegengesetzten Seiten an den bereits genannten Riegelkanal anschließen. Alternativ
dazu kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass der Blockierabschnitt von einem Teil
des Gewindes gebildet ist, so dass der Mitnehmer auch bei Ausführungsformen mit einem
Gewinde zum linearen Bewegen des Riegels entlang einer Drehrichtung von der Bereitschaftsstellung
über die Blockierstellung in die Freigabestellung drehbar sein kann.
[0090] Bei einigen Ausführungsformen kann das Schloss einen Schlosskörper, welcher den Verriegelungsmechanismus
enthält, und das zugeordnete Gegenstück
aufweisen, wobei das Gegenstück ein Sicherungsteil bilden kann, welches relativ zu
dem Schlosskörper zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung bewegbar
ist, wobei der Riegel das sich in der Geschlossenstellung befindliche
Sicherungsteil in der Verriegelungsstellung an dem Schlosskörper verriegeln und das
Sicherungsteil in der Entriegelungsstellung für eine Bewegung in die Offenstellung
freigeben kann.
[0091] Das Schloss und das zugeordnete Gegenstück können somit gewissermaßen eine gemeinsame
Einheit bilden, welche von einem zu sichernden und/oder zu versperrenden Gegenstand
insbesondere wahlweise lösbar sein kann. Wie bereits erläutert, kann ein solches Schloss
beispielsweise als ein Bügelschloss, ein Hangschloss und/oder ein Zweiradschloss ausgebildet
sein, wobei ein Zweiradschloss insbesondere als Falt- oder Gelenkschloss, Seilschloss,
Kettenschloss, Bremsscheibenschloss oder als ein Rahmenschloss ausgebildet sein kann.
Ein Rahmenschloss kann insbesondere an einem Rahmen eines Zweirads befestigt und insofern
während des Gebrauchs nicht von dem Zweirad lösbar sein, jedoch eine wahlweise und/oder
nachträglich mit dem Rahmen verbindbare Einheit darstellen.
[0092] Ferner kann der Schlosskörper bei solchen Ausführungsformen auch die Steuerschaltung
umfassen. Der Schlosskörper kann zudem die vorstehend bereits genannten Sensoren zum
Erfassen des zugeordneten Gegenstücks in der Geschlossenstellung und/oder des Riegels
in der Entriegelungsstellung umfassen. Ein gegebenenfalls vorgesehener Sensor zum
Erfassen des Riegels in der Verriegelungsstellung kann auch an oder in dem Schlosskörper
angeordnet sein. Ferner kann das bereits genannte Funkmodul zum drahtlosen Empfangen
eines Entriegelungsbefehls von dem Schlosskörper umfasst sein. Der Schlosskörper kann
zudem ein Gehäuse umfassen, innerhalb dessen oder an welchem die vorstehend genannten
Komponenten oder eine Auswahl davon angeordnet sein können und durch welches insbesondere
der Verriegelungsmechanismus vor einem externen Zugriff geschützt sein kann.
[0093] Bei einigen Ausführungsformen kann/können das Sicherungsteil und/oder der Riegel
eine Verdrängungsschräge aufweisen, über welche der Riegel während des Bewegens des
Sicherungsteils aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung in Richtung der Entriegelungsstellung
antreibbar ist. Insbesondere kann eine Richtung der Bewegung des Riegels zwischen
der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung quer und/oder senkrecht zu
einer Richtung der Bewegung des Sicherungsteils zwischen der Offenstellung und der
Geschlossenstellung ausgerichtet sein, so dass eine solche Verdrängungsschräge dazu
dienen kann, aus der Bewegung des Sicherungsteils aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung
die Bewegung des Riegels in Richtung der Entriegelungsstellung abzuleiten und eine
leichtgängige Kraftübertragung auf den Riegel zu ermöglichen. Dazu können der Riegel
und das Sicherungsteil gegebenenfalls auch eine jeweilige Verdrängungsschräge aufweisen,
die miteinander zusammenwirken. Beispielsweise kann eine Verdrängungsschräge durch
eine schräg zu der jeweiligen Richtung der Bewegung des Sicherungsteils aus der Offenstellung
in die Geschlossenstellung oder des Riegels aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung
ausgerichtete Fläche gebildet sein, wobei alternativ dazu der Riegel und/oder das
Sicherungsteil jedoch auch beispielsweise abschnittsweise abgerundet ausgebildet sein
können, um ein leichtgängiges Verdrängen des Riegels entgegen der Vorspannung zu ermöglichen.
[0094] Das elektromechanische Schloss kann bei einigen Ausführungsformen als Bremsscheibenschloss
mit einem Aufnahmespalt für eine Bremsscheibe ausgebildet sein, wobei das Sicherungsteil
zumindest im Wesentlichen L-förmig sein kann und einen länglichen Sicherungsabschnitt
und einen länglichen Verbindungsabschnitt aufweisen kann. Der Sicherungsabschnitt
kann sich quer zu einer Richtung der Bewegung des Sicherungsteils zwischen der Offenstellung
und der Geschlossenstellung erstrecken und ein freies Ende besitzen, wobei der Verbindungsabschnitt
sich zumindest im Wesentlichen parallel zu der Richtung der Bewegung des Sicherungsteils
erstrecken und den Sicherungsabschnitt mit dem Schlosskörper verbinden kann. Ferner
kann an einem durch die Bewegung des Sicherungsteils in die Geschlossenstellung in
den Schlosskörper hineinführbaren Ende des Sicherungsteils ein Verriegelungsabschnitt
ausgebildet sein, wobei das Sicherungsabschnitt bei in den Schlosskörper hineingeführtem
Verriegelungsabschnitt zusammen mit dem Schlosskörper den Aufnahmespalt umgrenzen
kann und wobei der Verriegelungsabschnitt mittels des Riegels in dem Schlosskörper
verriegelbar sein kann. Insbesondere kann das elektromechanische Schloss somit ähnlich
dem aus
DE 10 2018 111 305 A1 bekannten Bremsscheibenschloss ausgebildet sein, auf dessen grundsätzlichen Aufbau
hier Bezug genommen wird.
[0095] Ferner kann das elektromechanische Schloss bei einigen Ausführungsformen als ein
Gelenkschloss ausgebildet sein und das Sicherungsteil von einem Gelenkstabbügel gebildet
sein, welcher mehrere schwenkbar miteinander verbundene Gelenkstäbe aufweist, wobei
ein erstes Ende des Gelenkstabbügels an dem Schlosskörper dauerhaft befestigt sein
und ein zweites Ende des Gelenkstabbügels einen Verriegelungsabschnitt bilden kann.
Der Verriegelungsabschnitt kann wahlweise in den Schlossbügel hineinführbar oder von
dem Schlosskörper lösbar sein, wobei der in den Schlosskörper hineingeführte Verriegelungsabschnitt
mittels des Riegels in dem Schlosskörper verriegelbar sein kann. Der grundsätzliche
Aufbau eines solchen Gelenkschlosses ist beispielsweise in
DE 10 2019 123 481 A1 beschrieben, worauf ebenfalls ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0096] Das elektromechanische Schloss kann bei einigen Ausführungsformen dazu ausgebildet
sein, ein bewegliches Verschlussteil relativ zu einer Einbauumgebung zu verriegeln,
wobei der Riegel dazu ausgebildet sein kann, in der Verriegelungsstellung in eine
Riegelaufnahme des Gegenstücks einzugreifen. Bei solchen Ausführungsformen kann das
elektromechanische Schloss an dem beweglichen Verschlussteil angeordnet sein und die
Einbauumgebung kann das zugeordnete Gegenstück bilden, wobei alternativ dazu das elektromechanische
Schloss auch an der Einbauumgebung angeordnet sein und das bewegliche Verschlussteil
das Gegenstück bilden kann. Insbesondere kann das Verschlussteil einen Deckel, eine
Klappe oder ein Türblatt umfassen und die Einbauumgebung kann insbesondere durch ein
Behältnis oder einen Türrahmen gebildet sein.
[0097] Beispielsweise kann das Schloss Bestandteil eines Behältnisses sein, in welches Gegenstände
oder Dokumente eingesetzt werden können. Zum Einsetzen der Gegenstände kann das Behältnis
insbesondere an einer Oberseite eine Öffnung aufweisen, welche jedoch wahlweise mittels
eines Deckels oder einer Klappe verschließbar sein kann, wobei der Deckel oder die
Klappe linear oder in einer Schwenkbewegung relativ zu dem Behältnis bewegbar sein
kann. Indem ein elektromechanisches Schloss der hierin beschriebenen Art in ein solches
Behältnis integriert und auch das zugeordnete Gegenstück unmittelbar von dem Behältnis
oder dem Deckel bzw. der Klappe, dem jeweiligen Verschlussteil, gebildet sein kann,
kann automatisch eine Verriegelung des Deckels oder der Klappe an dem Aufbewahrungsabschnitt
erfolgen, wenn das Behältnis bzw. dessen Öffnung verschlossen wird.
[0098] Insbesondere kann das zugeordnete Gegenstück bei solchen Ausführungsformen von dem
Deckel bzw. der Klappe gebildet oder daran angeordnet sein, um infolge einer Bewegung
des jeweiligen Verschlussteils in die Geschlossenstellung in die Umgebung eines an
dem Behältnis ausgebildeten Verriegelungsmechanismus gebracht zu werden. Beispielsweise
kann das zugeordnete Gegenstück dazu als ein von dem Deckel oder der Klappe wegragender
Kloben ausgebildet sein, welcher eine Aufnahme für einen Eingriff des Riegels aufweist.
Ein solcher Kloben kann insbesondere während einer Bewegung des Verschlussteils zum
Verschließen des Behältnisses in Kontakt zu dem Riegel gelangen und den Riegel in
Richtung der Entriegelungsstellung drängen, wobei der Kloben die Geschlossenstellung
erreichen und der Riegel in eine an dem Kloben ausgebildete Aufnahme einschnappen
kann, sobald das Verschlussteil eine Öffnung des Behältnisses zum Einsetzten von Gegenständen,
insbesondere vollständig, verschließt. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass
der Verriegelungsmechanismus in den Deckel oder in die Klappe eingebaut ist, während
das zu zugeordnete Gegenstück und insbesondere eine Aufnahme für den Riegel an dem
Behältnis ausgebildet sein kann.
[0099] Ferner kann das elektromechanische Schloss bei einigen Ausführungsformen als Türschloss
und dazu ausgebildet sein, ein relativ zu einem Türrahmen bewegbares Türblatt wahlweise
an dem Türrahmen zu verriegeln oder für ein Entfernen von dem Türrahmen freizugeben.
Auch bei solchen Türschlössern kann der Verriegelungsmechanismus in das Türblatt und
somit das Verschlussteil oder in den Türrahmen eingebaut sein, wobei das zugeordnete
Gegenstück von oder an dem jeweiligen anderen Teil der Tür gebildet sein kann. Beispielsweise
kann das Türblatt relativ zu dem Türrahmen verschiebbar oder verschwenkbar sein, um
die Tür zu öffnen oder zu schließen.
[0100] Bei einigen Ausführungsformen kann das elektromechanische Schloss ferner als ein
Batterieschloss für ein Fahrzeug mit einem elektrisch betriebenen Antriebsmotor und
einer Batterieeinheit zur Energieversorgung des Antriebs ausgebildet sein, wobei das
elektromechanische Schloss dazu ausgebildet sein kann, die Batterieeinheit an dem
Fahrzeug zu verriegeln. Die Batterieeinheit kann bei solchen Ausführungsformen das
Gegenstück bilden und der Riegel kann dazu ausgebildet sein, in der Verriegelungsstellung
in eine Riegelaufnahme der Batterieeinheit einzugreifen.
[0101] Insbesondere kann ein als Batterieschloss ausgebildetes elektromechanisches Schloss
dazu vorgesehen sein, eine Batterie eines E-Bikes oder Pedelecs zu sichern, um einen
Diebstahl oder ein Lösen der Batterie während einer Fahrt zu verhindern. Beispielsweise
kann das Fahrzeug ein Batteriefach aufweisen, in welches die Batterie einsetzbar ist
und in welches der Verriegelungsmechanismus derart eingebaut sein kann, dass die Batterie
und/oder ein dazu vorgesehener Fortsatz der Batterie während eines Einsetzens der
Batterie in das Batteriefach den Riegel kontaktieren und in die Entriegelungsstellung
drängen kann, um bei einem vollständigem Einsetzen in das Batteriefach und somit bei
einem Erreichen der Geschlossenstellung durch den in die Verriegelungsstellung zurückschnappenden
Riegel verriegelt werden zu können. Ein Benutzer muss aufgrund der Automatikfunktion
des Batterieschlosses daher lediglich die Batterie ordnungsgemäß in das Batteriefach
einsetzen, so dass die Verriegelung der Batterie insbesondere nicht vergessen werden
kann.
[0102] Alternativ zu einer direkten Verriegelung der Batterie kann ein Batteriefach eines
Fahrzeugs mit einem elektrisch betriebenen Antriebsmotor bei einigen Ausführungsformen
bei eingesetzter Batterie mittels einer Klappe verschließbar sein, wobei das elektromechanische
Schloss dazu ausgebildet sein kann, die Klappe an dem Batteriefach zu verriegeln.
Dies kann letztlich wie vorstehend bereits für ein in ein Behältnis integriertes elektromechanisches
Schloss erfolgen. Ein Benutzer muss bei solchen Ausführungsformen somit lediglich
das Batteriefach mittels der vorgesehenen Klappe verschließen, wobei daraufhin automatisch
eine Verriegelung des Batteriefachs erfolgen kann, um die Batterie vor einem Diebstahl
oder einem Herausfallen während der Fahrt mit dem Fahrzeug zu sichern.
[0104] Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand von Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
[0105] Es zeigen:
- Fig. 1A und 1B
- eine Längsschnittdarstellung und eine Querschnittdarstellung einer ersten Ausführungsform
eines elektromechanischen Schlosses, welches als Bremsscheibenschloss ausgebildet
ist und welches als ein zugeordnetes Gegenstück ein Sicherungsteil aufweist, das relativ
zu einem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus des Bremsscheibenschlosses eine
Offenstellung oder ein Geschlossenstellung einnimmt und in der Geschlossenstellung
mittels des Verriegelungsmechanismus verriegelbar ist, wobei der Verriegelungsmechanismus
einen zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung verschwenkbaren
Riegel und einen Mitnehmer zum Antreiben des Riegels aufweist, und wobei sich das
Sicherungsteil in der Offenstellung, der Riegel in der Verriegelungsstellung und der
Mitnehmer in einer Bereitschaftsstellung befinden,
- Fig. 2A und 2B
- eine Längsschnittdarstellung und eine Querschnittdarstellung des Schlosses, wobei
sich das Sicherungsteil in der Geschlossenstellung, der Mitnehmer in der Bereitschaftsstellung
und der Riegel in der Verriegelungsstellung befinden,
- Fig. 3A und 3B
- eine Längsschnittdarstellung und eine Querschnittdarstellung des Schlosses, wobei
sich das Sicherungsteil in der Geschlossenstellung, der Mitnehmer in einer Blockierstellung
und der Riegel in der Verriegelungsstellung befinden,
- Fig. 4A und 4B
- eine Längsschnittdarstellung und eine Querschnittdarstellung des Schlosses, wobei
sich das Sicherungsteil in der Offenstellung, der Mitnehmer in einer Freigabestellung
und der Riegel in der Entriegelungsstellung befinden,
- Fig. 5A und 5B
- eine perspektivische Darstellung des Verriegelungsmechanismus und des Sicherungsteils
bei sich in der Offenstellung befindendem Sicherungsteil und sich in der Bereitschaftsstellung
befindendem Mitnehmer bzw. bei sich in der Geschlossenstellung befindendem Sicherungsteil
und sich in der Blockierstellung befindendem Mitnehmer,
- Fig. 6A bis 6C
- eine schematische Darstellung des Mitnehmers in der Bereitschaftsstellung, in der
Blockierstellung bzw. in der Freigabestellung,
- Fig. 7A bis 7C
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Mitnehmers in der
Bereitschaftsstellung, in der Blockierstellung bzw. in der Freigabestellung,
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht eines Mitnehmers eines Verriegelungsmechanismus einer
weiteren Ausführungsform des elektromechanischen Schlosses, mittels dessen ein Riegel
linear von einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung antreibbar ist,
- Fig. 9A
- eine perspektivische Ansicht eines Verriegelungsmechanismus, welcher den Mitnehmer
zum linearen Bewegen des Riegels umfasst, wobei sich der Mitnehmer in einer Bereitschaftsstellung
und der Riegel in der Verriegelungsstellung befinden,
- Fig. 9B
- eine perspektivische Ansicht des Verriegelungsmechanismus, wobei sich der Mitnehmer
in einer Blockierstellung und der Riegel in der Verriegelungsstellung befinden,
- Fig. 9C
- eine perspektivische Ansicht des Verriegelungsmechanismus, wobei sich der Mitnehmer
zwischen der Bereitschaftsstellung und einer Freigabestellung und der der Riegel zwischen
der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung befinden,
- Fig. 9D
- eine perspektivische Ansicht des Verriegelungsmechanismus, wobei sich der Mitnehmer
in der Freigabestellung und der Riegel in der Entriegelungsstellung befinden, und
- Fig. 10A und 10B
- eine jeweilige Längsschnittdarstellung des Verriegelungsmechanismus bei sich in der
Blockierstellung befindendem Mitnehmer und sich in der Verriegelungsstellung befindendem
Riegel bzw. bei sich in der Freigabestellung befindendem Mitnehmer und sich in der
Entriegelungsstellung befindendem Riegel.
[0106] Die Fig. 1A bis 4B zeigen jeweilige Längsschnittdarstellungen und jeweilige Querschnittsdarstellungen
eines elektromechanischen Schlosses 11, welches als ein Bremsscheibenschloss 89 ausgebildet
ist. Das elektromechanische Schloss 11 umfasst einen Schlosskörper 13 sowie ein Sicherungsteil
19', welches relativ zu dem Schlosskörper 13 bzw. einem darin enthaltenen elektromechanischen
Verriegelungsmechanismus 15 eine Offenstellung O, die in den Fig. 1A, und 4A veranschaulicht
ist, oder eine Geschlossenstellung G einnimmt, die in den Fig. 2A und 3A gezeigt ist.
Das Sicherungsteil 19' bildet somit ein dem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus
15 bzw. dem elektromechanischen Schloss 11 zugeordnetes Gegenstück 19, wobei das Schloss
11 und das Gegenstück 19 bzw. das Sicherungsteil 19' bei dieser Ausführungsform des
elektromechanischen Schlosses 11 gewissermaßen eine gemeinsame Einheit bilden.
[0107] Das Sicherungsteil 19' ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und weist einen länglichen
Sicherungsabschnitt 81 sowie einen länglichen Verbindungsabschnitt 83 auf, wobei der
Verbindungsabschnitt 83 das Sicherungsteil 19' mit dem Schlosskörper 13 verbindet.
Ein freies Ende des Sicherungsabschnitts 81 ist hingegen von dem Schlosskörper 13
entfernbar, um durch eine Öffnung an einer Bremsscheibe eines Zweirads, insbesondere
eines Motorrads, hindurchgeführt werden zu können, so dass die Bremsscheibe in einem
Aufnahmespalt 77 des Bremsscheibenschlosses 89 angeordnet werden kann. Um das Sicherungsteil
19' von der Offenstellung O in die Geschlossenstellung G zu überführen, kann der Verbindungsabschnitt
83 entlang dessen Erstreckung gegen die Kraft einer Vorspannfeder 47 in den Schlosskörper
13 hineingeführt werden. Der Aufnahmespalt 77 ist in der Geschlossenstellung G von
dem Schlosskörper 13 und dem Sicherungsabschnitt 81 des Sicherungsteils 19 umgrenzt
(vgl. Fig. 2A und 3A), so dass das Bremsscheibenschloss 89 durch Verriegeln des Sicherungsteils
19 an einer Bremsscheibe fixiert und ein unbefugtes Wegfahren mit dem Zweirad verhindert
werden kann.
[0108] Um das Sicherungsteil 19' an dem Schlosskörper 13 verriegeln zu können, umfasst der
Schlosskörper 13 den elektromechanischen Verriegelungsmechanismus 15. Der Verriegelungsmechanismus
15 weist einen Riegel 21 sowie einen mittels eines Elektromotors 25 um eine Drehachse
D drehbaren Mitnehmer 23 auf, welcher dazu ausgebildet ist, den Riegel 21 anzutreiben.
Durch die Drehung des Mitnehmers 23 kann der Riegel 21 zwischen einer Verriegelungsstellung
V, in welcher der Riegel 21 das in der Geschlossenstellung G befindliche Sicherungsteil
19' an dem Schlosskörper 13 verriegelt, und einer Entriegelungsstellung E, in welcher
der Riegel 21 das Sicherungsteil 19' für eine Bewegung in die Offenstellung O freigibt,
bewegt werden (vgl. Fig. 1A bis 4B). Wie zudem insbesondere aus Fig. 5A hervorgeht,
ist der Riegel 21 mittels einer Feder 27 in Richtung der Verriegelungsstellung V vorgespannt.
[0109] In Fig. 1A ist das Sicherungsteil 19' in der Offenstellung O gezeigt und der Mitnehmer
23 befindet sich in einer Bereitschaftsstellung A (vgl. auch Fig. 1B). In dieser Bereitschaftsstellung
A ist der Riegel 21 aufgrund der Vorspannung in der Verriegelungsstellung V angeordnet.
Jedoch ist der Riegel 21 in der Bereitschaftsstellung A des Mitnehmers 23 dazu freigegeben,
mittels des Sicherungsteil 19, wenn dieses aus der Offenstellung O in die Geschlossenstellung
G bewegt wird, zunächst zu einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung V in die Entriegelungsstellung
E angetrieben zu werden und danach infolge der Vorspannung der Feder 27 zurück in
die Verriegelungsstellung V zu schnappen. Dies ermöglicht es, das Sicherungsteil 19'
infolge eines Bewegens in die Geschlossenstellung G automatisch an dem Schlosskörper
13 zu verriegeln, ohne dass ein Benutzer dazu eine weitere Handlung vornehmen muss.
[0110] In der anhand der Fig. 1A bis 5B veranschaulichten Ausführungsform des elektromechanischen
Schlosses 11 umfasst der Riegel einen um eine Schwenkachse S schwenkbaren Schwenkhebel
57, welcher ein erstes Riegelelement 35 bildet und an welchem ein von einem zweiten
Riegelelement 36 gebildeter Eingriffsabschnitt 59 befestigt ist. Der Schwenkhebel
57 bildet somit einen Antriebsabschnitt 31, an welchem zudem ein Kontaktabschnitt
63 ausgebildet ist, der in direktem Kontakt zu dem Mitnehmer 23 steht (vgl. insbesondere
Fig. 5A). Dazu steht der Kontaktabschnitt 63 in axialer Richtung bezüglich der Drehachse
D von dem Schwenkhebel 57 ab.
[0111] Der Eingriffsabschnitt 59 bildet hingegen einen Sperrabschnitt 36 des Riegels 21,
wobei der Antriebsabschnitt 31 und der Sperrabschnitt 33 hier von zwei separaten Riegelelementen
35 und 36 gebildet sind, die jedoch starr aneinander befestigt sind. Alternativ dazu
kann jedoch auch ein originär einteiliger Riegel 21 vorgesehen sein (vgl. auch Fig.
9A bis 10B) oder es kann ein mehrteiliger Riegel vorgesehen sein, bei welchem der
Antriebsabschnitt und der Sperrabschnitt bzw. jeweilige Riegelelemente relativ zueinander
bewegbar sind.
[0112] Wie aus Fig. 1A hervorgeht, ist der Eingriffsabschnitt 59, welcher stiftförmig ausgebildet
ist und sich parallel zu der Schwenkachse S erstreckt (vgl. Fig. 5A und 5B), in der
Verriegelungsstellung V des Riegels 21 in einer Bahn angeordnet, entlang welcher das
Sicherungsteil 19' während einer Bewegung aus der Offenstellung O in die Geschlossenstellung
G geführt ist. Um jedoch während der Bewegung des Sicherungsteils 19 aus der Offenstellung
O in die Geschlossenstellung G den Riegel 21 aus der Verriegelungsstellung V in die
Entriegelungsstellung E drängen zu können, ist an dem Sicherungsteil 19' eine Verdrängungsschräge
29 ausgebildet (vgl. Fig. 5B). Über die Verdrängungsschräge 29 kann folglich eine
Kraft senkrecht zu der Richtung der Bewegung des Sicherungsteils 19 auf den Eingriffsabschnitt
59 übertragen werden, durch welche der Riegel 21 bzw. der Schwenkhebel 57 zu einer
Schwenkbewegung um die Schwenkachse S angetrieben und der Eingriffsabschnitt 59 aus
der von dem Sicherungsteil 19' beschriebenen Bahn herausbewegt werden kann.
[0113] Sobald das Sicherungsteil 19' jedoch die Geschlossenstellung G erreicht, schnappt
der Riegel 21 aufgrund der Vorspannung durch die Feder 27 zurück in die Verriegelungsstellung
V und übergreift eine an dem Sicherungsteil 19' ausgebildete Verriegelungsfläche 86,
um das Sicherungsteil 19' gegen eine Bewegung in die Offenstellung O zu sichern (vgl.
Fig. 2A und 5B). Die Verriegelungsfläche 86 ist an einem Verriegelungsabschnitt 87
des Sicherungsteils 19 ausgebildet, wobei der Eingriffsabschnitt 59 während der Bewegung
des Sicherungsteils 19 in die Geschlossenstellung G über die Verdrängungsschräge 29
zwischen zwei Schenkeln des Verriegelungsabschnitts 87 geführt ist und beim Erreichen
der Geschlossenstellung G zurück und in Flucht zu der Verriegelungsfläche 86 schwenkt.
Wie beispielsweise aus Fig. 2A hervorgeht, ist der Eingriffsabschnitt 59 in der Verriegelungsstellung
V ferner in Flucht zu einem von einem Gehäuse 79 des Schlosses 11 gebildeten Gehäuseabschnitt
85 angeordnet, so dass eine Bewegung des Eingriffsabschnitts 59 in Richtung der Offenstellung
O relativ zu dem Gehäuse 79 blockiert und durch den Eingriff zwischen dem Eingriffsabschnitt
59 und der Verriegelungsfläche 86 auch das Sicherungsteil 19' gegen eine Bewegung
in die Offenstellung O gesperrt ist, wenn sich das Sicherungsteil 19' in der Geschlossenstellung
G und der Riegel 21 in der Verriegelungsstellung V befindet.
[0114] Die Vorspannung des Riegels 21 in die Verriegelungsstellung V ermöglicht es somit,
eine Automatikfunktion bereitzustellen, durch welche das Sicherungsteil 19' unmittelbar
durch Bewegen aus der Offenstellung O in die Geschlossenstellung G an dem Schlosskörper
13 verriegelt werden kann. Während das Sicherungsteil 19' in der Geschlossenstellung
G durch den sich in der Verriegelungsstellung V befindlichen Riegel 21 zuverlässig
gegen eine Bewegung in die Offenstellung O durch eine in Richtung der Offenstellung
O aufgebrachte Kraft gesichert ist, besteht bei einer solchen Automatikfunktion jedoch
die Problematik, dass der Riegel 21 grundsätzlich für eine Bewegung in die Entriegelungsstellung
E freigegeben sein muss, um bei einem Bewegen des Sicherungsteils 19 in die Geschlossenstellung
G verdrängt werden zu können. Daraus kann sich jedoch prinzipiell eine Möglichkeit
ergeben, den Riegel 21 im Zuge eines Aufbruchsversuchs in die Entriegelungsstellung
E und das Sicherungsteil 19' unbefugt in die Offenstellung O zu bewegen. Insbesondere
können sich Schlösser mit einer Automatikfunktion anfällig gegenüber der sogenannten
Hammerschlag-Methode erweisen, bei welcher versucht wird, durch einen kurzen Schlag
auf das Gehäuse 79 eine der Vorspannung des Riegels 21 entgegenwirkende Kraft auf
den Riegel 21 zu übertragen und den Riegel 21 kurzzeitig in die Entriegelungsstellung
E zu bewegen, um gerade in diesem Moment eine Kraft auf das Sicherungsteil 19' in
Richtung der Offenstellung O auszuüben und das Sicherungsteil 19' aus der Geschlossenstellung
G zu bewegen.
[0115] Damit derartige Aufbruchsversuche jedoch wirksam verhindert werden können und die
Sicherheit des Schlosses 11 weiter erhöht werden kann, ist der Mitnehmer 23 Schlosses
11 ausgehend von der Bereitschaftsstellung A mittels eines Elektromotors 25 in eine
Blockierstellung B drehbar, in welcher der Riegel 21 gegen eine Bewegung in die Entriegelungsstellung
E blockiert ist (vgl. Fig. 3A, 3B und 5B). In der Blockierstellung B des Mitnehmers
23 ist der Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 in Flucht zu einem Blockierabschnitt
37 des Mitnehmers 23 angeordnet, welcher einen Anschlag 39 für den Kontaktabschnitt
63 bezüglich Bewegungen des Riegels 21 in Richtung der Entriegelungsstellung E bildet
und die Schwenkbewegung des Riegels 21 dadurch unterbindet. In der Blockierstellung
B des Mitnehmers 23 ist der Riegel 21 daher in der Verriegelungsstellung V blockiert,
so dass auf den Riegel 21 in Richtung der Entriegelungsstellung E aufgebrachte Kräfte,
beispielsweise mittels eines Schlages auf das Gehäuse 79, von dem Mitnehmer 23 aufgenommen
werden und der Riegel 21 zuverlässig in der Verriegelungsstellung V gehalten ist.
[0116] Ferner liegt der Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 in der Blockierstellung B des
Mitnehmers 23 an einem Steuerabschnitt 41 des Mitnehmers 23 an, welcher dem Blockierabschnitt
37 entgegengesetzt ist. Der Kontaktabschnitt 63 ist somit in der Blockierstellung
B des Mitnehmers 23 zweiseitig umgriffen und der Riegel 21 dadurch in der Verriegelungsstellung
V stabilisiert, wobei der Blockierabschnitt 37 eine erste Begrenzung 67 und der Steuerabschnitt
41 eine zweite Begrenzung 69 einer Aufnahme 65 bilden, in die der Kontaktabschnitt
63 in der Blockierstellung B des Mitnehmers 23 eingeführt ist (vgl. Fig. 3B sowie
6A).
[0117] Um das mechanische Schloss 11 jedoch öffnen und das Sicherungsteil 19' wieder in
die Offenstellung O bewegen zu können, kann der Mitnehmer 23 mittels des Elektromotors
25 von der Blockierstellung B über die Bereitschaftsstellung A hinaus in eine Freigabestellung
C gedreht werden, wobei der Riegel 21 durch Drehen des Mitnehmers 23 in die Freigabestellung
C mittels des Mitnehmers 23 zu einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung V in die
Entriegelungsstellung E antreibbar ist (vgl. insbesondere Fig. 4A). Der Mitnehmers
23 ist dazu als eine Nockenscheibe 61 ausgebildet, welche eine sich an den Steuerabschnitt
41 anschließende Steuerkurve 43 aufweist, die von einem radial bezüglich der Drehachse
D außenliegenden Rand des Mitnehmers 23 gebildet ist. Der Mitnehmer 23 weist in Umfangsrichtung
bezüglich der Drehachse D eine variable Erstreckung in radialer Richtung auf, so dass
der Schwenkhebel 57 aufgrund des Kontakts zwischen dem Kontaktabschnitt 63 und der
Steuerkurve 43 zu der Schwenkbewegung um die Schwenkachse S angetrieben werden kann,
wenn der Mitnehmer 23 in die Freigabestellung C gedreht wird. Die Steuerkurve 43 ist
zwischen der Blockierstellung B und der Freigabestellung C ferner kontinuierlich ausgebildet,
so dass der Kontaktabschnitt 63 während der Drehung des Mitnehmers 23 in die Freigabestellung
stufenlos entlang des radial äußeren Rands des Mitnehmers 23 geführt werden kann.
[0118] In der Freigabestellung C liegt der Kontaktabschnitt 63 an einem Winkelabschnitt
der Nockenscheibe 61 an, bei welchem die Nockenscheibe 61 die größte Ausdehnung in
radialer Richtung aufweist, so dass der Schwenkhebel 57 ausreichend weit verschwenkt,
um den Eingriffsabschnitt 59 außer Eingriff zu der Verriegelungsfläche 86 des Sicherungsteils
19 und den Riegel 21 in die Entriegelungsstellung E zu bringen (vgl. Fig. 4A, 4B und
6A). Insbesondere ist der Schwenkhebel 57 in der Freigabestellung C maximal um die
senkrecht zu der Drehachse D ausgerichtete Schwenkachse S verschwenkt, so dass der
Eingriffsabschnitt 59 des Riegels 21 in der Freigabestellung C eine Bewegungsbahn
des Sicherungsteils 19 von der Geschlossenstellung G in die Offenstellung O freigibt
und das Sicherungsteil 19' in die Offenstellung O bewegt werden kann. Indem das Sicherungsteil
19' mittels der Vorspannfeder 47 in Richtung der Offenstellung O vorgespannt ist,
kann das Sicherungsteil 19' unmittelbar bei Erreichen der Freigabestellung C in Richtung
der oder in die Offenstellung O bewegt werden, ohne dass ein Benutzer des Schlosses
11 selbst eine Kraft in Richtung der Offenstellung O auf das Sicherungsteil 19' aufbringen
muss.
[0119] Um den Mitnehmer 23 wahlweise in die Bereitschaftsstellung A, die Blockierstellung
B und die Freigabestellung C antreiben zu können, umfasst das Schloss 11 eine Steuerschaltung
17, welche dazu ausgebildet ist, den Elektromotor 25 zu einem entsprechenden Antreiben
des Mitnehmers 23 anzusteuern. Die Steuerschaltung 17 ist insbesondere mit einem Funkmodul
49 verbunden, welches dazu ausgebildet ist, einen Entriegelungsbefehl eines Benutzers
über eine Funkverbindung zu empfangen und an die Steuerschaltung 17 weiterzuleiten,
wobei die Steuerschaltung 17 dazu ausgebildet ist, den Mitnehmer 23 in Ansprechen
auf den Entriegelungsbefehl mittels des Elektromotors 25 in die Freigabestellung C
anzutreiben (vgl. Fig. 1A, 2A, 3A und 4A). Durch ein solches Funkmodul 49 kann ein
Benutzer das Schloss 11 flexibel über ein Mobilfunkgerät, beispielsweise ein Smartphone,
steuern und insbesondere entriegeln, wobei das Funkmodul 49 beispielsweise dazu ausgebildet
sein kann, über eine Bluetooth-Verbindung, eine Mobilfunkverbindung, eine WLAN/WiFi-Verbindung
und/oder eine NFC-Verbindung mit dem Mobilfunkgerät zu kommunizieren. Alternativ oder
zusätzlich dazu kann bei einem solchen elektromechanischen Schloss 11 beispielsweise
eine Eingabeeinrichtung an einer Außenseite des Gehäuses 79 vorgesehen sein, über
welche ein Benutzer einen Code, beispielsweise einen Zahlencode oder einen Fingerabdruck,
eingeben kann. Die Steuerschaltung 17 kann dazu ausgebildet sein, zu überprüfen, ob
der Code dem Entriegelungsbefehl entspricht und, sofern ein Entriegelungsbefehl übermittelt
wurde, den Mitnehmer 23 mittels des Elektromotors 25 in die Freigabestellung C zu
drehen.
[0120] Das Schloss 11 weist zudem einen Sensor 51 auf, welcher dazu ausgebildet ist, das
Sicherungsteil 19' in der Geschlossenstellung G zu detektieren und ein entsprechendes
Detektionssignal an die Steuerschaltung 17 zu übermitteln. Dazu ist der Sensor 51
in einem Bereich der Bahn angeordnet, welche das Sicherungsteil 11 während der Bewegung
aus der Offenstellung O in die Geschlossenstellung G beschreibt, so dass der Sensor
51 direkt von dem Sicherungsteil 19' während dessen Bewegung aus der Offenstellung
O in die Geschlossenstellung G kontaktiert werden kann (vgl. Fig. 1A, 2A, 3A und 4A).
Die Steuerschaltung 17 kann dazu ausgebildet sein, in Ansprechen auf das Detektionssignal
den Elektromotor 25 zum Antreiben des Mitnehmers 23 in die Blockierstellung B anzutreiben,
wobei die Steuerschaltung 17 insbesondere dazu ausgebildet sein kann, den Elektromotor
25 in Ansprechen auf das Detektionssignal nach einer vorgegebenen Wartezeit zum Antreiben
des Mitnehmers 23 in die Blockierstellung B anzutreiben.
[0121] Aufgrund der bereits erläuterten Automatikfunktion kann ein Benutzer somit das Sicherungsteil
19' aus der Offenstellung O in die Geschlossenstellung G bewegen, wobei das Sicherungsteil
19' bei Erreichen der Geschlossenstellung G automatisch mittels des in die Verriegelungsstellung
V zurückschnappenden Riegels 21 verriegelt wird. Die Detektion des Sicherungsteils
19 in der Geschlossenstellung G durch den Sensor 51 ermöglicht es ferner, den Mitnehmer
23 daraufhin ebenfalls automatisch aus der Bereitschaftsstellung A in die Blockierstellung
B zu bewegen, so dass auch diese zusätzliche Sicherung des Riegels 21 automatisch
und unmittelbar infolge des Bewegens des Sicherungsteils 19 aus der Offenstellung
O in die Geschlossenstellung G erfolgen kann. Um das Sicherungsteil 19' vollständig
und sicher an dem Schlosskörper 13 zu verriegeln, muss ein Benutzer somit ausschließlich
das Sicherungsteil 19' von der Offenstellung O in die Geschlossenstellung G bewegen,
ohne weitere Handlungen vornehmen zu müssen.
[0122] Ferner kann die Steuerschaltung 17 dazu ausgebildet sein, den Elektromotor 25 in
Ansprechen auf den Entriegelungsbefehl nach dem Antreiben des Mitnehmers 23 in die
Freigabestellung C zum Antreiben des Mitnehmers 23 in die Bereitschaftsstellung A
anzusteuern. Die Steuerschaltung 17 kann somit dazu ausgebildet sein, das Schloss
11 nach einem Öffnungsvorgang, wenn das Sicherungsteil 19' aus der Geschlossenstellung
G in die Offenstellung O bewegt wird, wieder in einen Ausgangszustand zu versetzen,
in welchem der Mitnehmer 23 in der Bereitschaftsstellung B angeordnet ist und sich
der Riegel 21 in der Verriegelungsstellung V befindet, jedoch für eine Bewegung in
die Entriegelungsstellung E bei einem Bewegen des Sicherungsteils 19 in die Geschlossenstellung
G und eine automatische Verriegelung des Sicherungsteils 19 bei Erreichen der Geschlossenstellung
G freigegeben ist. Auch das automatische Drehen des Mitnehmers 23 von der Freigabestellung
C in die Bereitschaftsstellung A kann gegebenenfalls nach einer vorgegebenen Wartezeit
erfolgen, um sicherzustellen, dass das Sicherungsteil 19, insbesondere aufgrund der
Vorspannung der Vorspannfeder 47, die Offenstellung O erreicht hat und der Riegel
21 für eine Bewegung in die Verriegelungsstellung V freigegeben ist.
[0123] Wie aus den Fig. 1A bis 4B hervorgeht, passiert der Kontaktabschnitt 63 während des
Drehens des Mitnehmers 23 aus der Freigabestellung C in die Bereitschaftsstellung
A eine Stufe 45, wobei der Kontaktabschnitt 63 jedoch aufgrund der Vorspannung des
Riegels 21 in die Verriegelungsstellung V automatisch wieder in Kontakt zu der Steuerkurve
43 gelangen kann, um bei einem darauffolgenden Bewegen des Sicherungsteils 19 in die
Geschlossenstellung G wieder durch Drehen des Mitnehmers 23 in die Blockierstellung
B von dem Blockierabschnitt 37 blockiert werden zu können oder durch Drehen des Mitnehmers
23 in die Freigabestellung C über die Steuerkurve 43 in die Entriegelungsstellung
E bewegt werden zu können. Zudem ist bei der gezeigten Ausführungsform ein Rotor 53
des Elektromotors 25 ebenfalls um die Drehachse D des Mitnehmers 23 drehbar und der
Elektromotor 25 ist über ein Getriebe 55 mit dem Mitnehmer 23 verbunden. Das Getriebe
55 kann insbesondere als ein Untersetzungsgetriebe ausgebildet sein, um eine Drehung
des Motors 25 ins Langsame übersetzt auf den Mitnehmer 23 übertragen und den Mitnehmer
23 präzise antreiben zu können. Ferner sind der Elektromotor 25, das Getriebe 55 und
der Mitnehmer 23 koaxial zueinander angeordnet, so dass sich diese Komponenten des
Verriegelungsmechanismus 15 vornehmlich entlang der Drehachse D erstrecken und der
von dem Verriegelungsmechanismus 15 senkrecht zu der Drehachse D beanspruchte Bauraum
minimiert werden kann (vgl. Fig. 1A, 2A, 3A und 4A).
[0124] Fig. 6A bis 6C bzw. 7A bis 7C zeigen schematisch mögliche Ausführungsformen des Mitnehmers
23, welche beispielsweise bei dem anhand der Fig. 1A bis 5B veranschaulichten Bremsscheibenschloss
89 eingesetzt werden können. Der in den Fig. 6A bis 6C gezeigte Mitnehmer 23 entspricht
im Wesentlichen der Nockenscheibe 61 des in den Fig. 1A bis 5B veranschaulichten Bremsscheibenschlosses
89.
[0125] In Fig. 6A ist der Mitnehmer 23 in der Bereitschaftsstellung A gezeigt, in welcher
ein als Kreis dargestellter Kontaktabschnitt 63 an der Steuerkurve 43 des Mitnehmers
23 anliegt. Der Mitnehmer 23 ist durch eine Drehung entlang einer ersten Drehrichtung
D1 um die Drehachse D, welche in der Darstellung senkrecht zu der Zeichenebene ausgerichtet
ist, in die Freigabestellung C drehbar, in welcher der Kontaktabschnitt 63 an einem
Winkelabschnitt des Mitnehmers 23 anliegt, welcher die größte radiale Erstreckung
bezüglich der Drehachse D aufweist (vgl. Fig 6C). Dies ermöglicht es, wie vorstehend
erläutert, den Riegel 21 durch Drehen des Mitnehmers 23 in die Freigabestellung C
aus der Verriegelungsstellung V in die Entriegelungsstellung E zu bewegen. Die zunehmende
radiale Ausdehnung der Steuerkurve 43 von der Bereitschaftsstellung A in die Freigabestellung
C wird insbesondere durch den Vergleich mit dem innen an dem Mitnehmer 23 gestrichelt
dargestellten Kreis ersichtlich.
[0126] Der Mitnehmer 23 ist ferner durch eine Drehung entlang einer zweiten Drehrichtung
D2, welche der ersten Drehrichtung D1 entgegengesetzt ist, ausgehend von der Bereitschaftsstellung
A in die Blockierstellung B bewegbar, in welcher der Kontaktabschnitt 63 in radialer
Richtung bezüglich der Drehachse D zwischen dem Blockierabschnitt 37 und dem Steuerabschnitt
41 angeordnet ist, so dass der Blockierabschnitt 37 und der Steuerabschnitt 41 jeweilige
Begrenzungen 67 und 69 einer Aufnahme 65 für den Kontaktabschnitt 63 bilden (vgl.
Fig. 6B). Dadurch ist der Riegel 21 gegen eine Bewegung in die Entriegelungsstellung
E gesperrt.
[0127] Hinsichtlich eines möglichen Ablaufes, zu welchem die Auswerteschaltung 17 den Mitnehmer
23 mittels des Elektromotors 25 ansteuern kann, kann der Mitnehmer 23 zunächst, wenn
sich das Sicherungsteil 19' relativ zu dem Verriegelungsmechanismus 15 in der Offenstellung
O befindet, in die Bereitschaftsstellung A angetrieben sein, so dass das Sicherungsteil
19' bei einem Bewegen in die Geschlossenstellung G automatisch mittels des Riegels
21 verriegelt werden kann (vgl. Fig. 6A). Sobald das Sicherungsteil 19' in die Geschlossenstellung
G bewegt ist und beispielsweise mittels des Sensors 51 erfasst wird, kann die Steuerschaltung
17 den Mitnehmer 23 über den Elektromotor 25 zu einer Drehung entlang der zweiten
Drehrichtung D2 veranlassen, um den Mitnehmer 23 in die Blockierstellung B zu bewegen
und den Riegel 21 in der Verriegelungsstellung V zu sichern. Der Mitnehmer 23 kann
also von der in Fig. 6A gezeigten Bereitschaftsstellung A in die in Fig. 6B gezeigte
Blockierstellung B überführt werden. Um den Mitnehmer 23 von der Bereitschaftsstellung
A in die Blockierstellung B zu bewegen, ist lediglich eine geringfügige Drehung entlang
der zweiten Drehrichtung D2 erforderlich, so dass die Drehung des Mitnehmers 23 aus
der Bereitschaftsstellung A in die Blockierstellung B gewissermaßen eine geringfügige
Korrektur der Drehstellung des Mitnehmers 23 darstellt, durch welche der Riegel 21
in der Verriegelungsstellung V gesichert werden kann.
[0128] Ausgehend von der in Fig. 6B gezeigten Blockierstellung B und der Geschlossenstellung
G des Sicherungsteils 19 kann die Steuerschaltung 17 dazu ausgebildet sein, den Elektromotor
25 in Ansprechen auf einen Entriegelungsbefehl zu einem Antreiben des Mitnehmers 23
entlang der ersten Drehrichtung D1 in die in Fig. 6C gezeigte Freigabestellung C anzusteuern.
Dies ermöglicht es einem Benutzer, das Sicherungsteil 19' in die Offenstellung O zu
bewegen. Gegebenenfalls nach einer kurzen Wartezeit kann die Steuerschaltung 17 zudem
dazu ausgebildet sein, den Mitnehmer 23 aus der Freigabestellung C wieder in die Bereitschaftsstellung
A (vgl. Fig. 6A) zu drehen, wozu eine geringfügige Drehung entlang der ersten Drehrichtung
D1 erfolgen kann. Der Kontaktabschnitt 63 passiert dabei eine Stufe 65, gelangt jedoch
aufgrund der Vorspannung des Riegels 21 in die Verriegelungsstellung V unmittelbar
wieder in Kontakt zu der Steuerkurve 43 bzw. einem äußeren Rand des Mitnehmers 23.
[0129] Bei dem anhand der Fig. 6A bis 6C veranschaulichten Mitnehmer 23 entsprechen sich
die Winkelstellungen der Blockierstellung B und der Freigabestellung C in Bezug auf
die Bereitschaftsstellung A, unterscheiden sich jedoch bezüglich der Drehrichtung
D2 bzw. D1. Daher kann der Mitnehmer 23 ausgehend von der Blockierstellung B durch
eine einfach anzusteuernde Drehung um 360° entlang der ersten Drehrichtung D1 aus
der Blockierstellung B in die Freigabestellung C bewegt werden. Zudem entsprechen
sich die Winkel, um welche der Mitnehmer 23 von der Bereitschaftsstellung A in die
Blockierstellung B und von der Freigabestellung C in die Bereitschaftsstellung A gedreht
werden muss, wobei sich die Drehungen bezüglich der Drehrichtung D2 bzw. D1 unterscheiden.
Somit sind letztlich lediglich zwei Drehungen um denselben Winkel, jedoch entlang
entgegengesetzter Drehrichtungen D1 und D2, sowie eine vollständige Drehung entlang
der ersten Drehrichtung D1 zur Steuerung des Mitnehmers 23 erforderlich.
[0130] Die Fig. 7A bis 7C zeigen eine weitere Ausführungsform des Mitnehmers 23, wobei dieser
Mitnehmer 23 ausgehend von der Bereitschaftsstellung A (vgl. Fig. 7A) durch eine Drehung
entlang einer einzigen Drehrichtung D1 über die Blockierstellung B (vgl. Fig. 7B)
in die Freigabestellung C (vgl. Fig. 7C) überführt werden kann. Dazu ist entgegen
der Drehrichtung D1 beabstandet zu dem Abschnitt des Mitnehmers 23, an welchem der
Kontaktabschnitt 63 in der Bereitschaftsstellung A anliegt, ein Blockierabschnitt
37 angeordnet, so dass der Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 durch Drehen des Mitnehmers
63 entlang der Drehrichtung D1 in Flucht zu dem Blockierabschnitt 37 gebracht werden
kann, welcher wiederum einen Anschlag 39 für den Kontaktabschnitt 63 in der Blockierstellung
B bildet und den Riegel 21 dadurch in der Verriegelungsstellung V blockiert. Ausgehend
von der Blockierstellung B kann der Mitnehmer 23 sodann durch eine weitere Drehung
entlang der Drehrichtung D1 in die Freigabestellung C überführt werden, in welcher
der Kontaktabschnitt 63 wiederum an einem Abschnitt des Mitnehmers 63 anliegt, welcher
die größte radiale Erstreckung bezüglich der Drehachse D aufweist.
[0131] Der entsprechende Ablauf, um den Mitnehmer 23 ausgehend von der Bereitschaftsstellung
A zunächst in die Blockierstellung B und daraufhin, in Ansprechen auf einen Entriegelungsbefehl,
in die Freigabestellung C sowie wieder in die Bereitschaftsstellung A zu führen, erfordert
somit, anders als bei dem anhand der Fig. 6A bis 6C veranschaulichten Mitnehmer 23,
ausschließlich Drehungen entlang der Drehrichtung D1, wobei sämtliche Stellungen des
Mitnehmers 23 ausgehend von der Bereitschaftsstellung A innerhalb einer einzigen Umdrehung
des Mitnehmers 23 erreichbar sind. Auch bei dem Mitnehmer 23 der Fig. 7A bis 7C können
die entsprechenden Stellungen des Mitnehmers 23 somit gezielt von der Steuerschaltung
17 angesteuert werden, wobei gegebenenfalls die vorstehend bereits erläuterten Wartezeiten
zwischen dem Bewegen des Mitnehmers 23 aus der Bereitschaftsstellung A in die Blockierstellung
B sowie aus der Freigabestellung C in die Bereitschaftsstellung A vorgesehen sein
können.
[0132] In den Fig. 8 bis 10B ist ein Verriegelungsmechanismus 15 einer weiteren Ausführungsform
eines Schlosses der hierin beschriebenen Art gezeigt, wobei auch dieser Verriegelungsmechanismus
15 einen Riegel 21 aufweist, welcher mittels eines um eine Drehachse D drehbaren Mitnehmer
23 zwischen einer Verriegelungsstellung V und einer Entriegelungsstellung E bewegt
werden kann. Im Unterschied zu der anhand der Fig. 1A bis 5B veranschaulichten Ausführungsform
ist der Riegel 21 jedoch linear entlang einer Riegelachse R zwischen der Verriegelungsstellung
V und der Entriegelungsstellung E bewegbar, wobei die Riegelachse R insbesondere senkrecht
zu einer Bewegung ausgerichtet sein kann, welche das zu verriegelnde Sicherungsteil
bei einer Bewegung aus einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung ausführt.
[0133] Der Mitnehmer 23 dieses Verriegelungsmechanismus ist in Fig. 8 gezeigt und weist
ein Gewinde 73 auf, in welchem ein Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 führbar ist,
um den Riegel 21 aus der Verriegelungsstellung V in die Entriegelungsstellung E zu
bewegen (vgl. insbesondere Fig. 9C und 9D). Ferner weist der Mitnehmer 23 einen sich
entlang der Riegelachse R erstreckenden Riegelkanal 71 auf, welcher ein erstes Ende
91 des Gewindes 73, das in Richtung der Verriegelungsstellung V des Riegels 21 weist,
mit einem zweiten Ende 93 des Gewindes 73, welches in Richtung der Entriegelungsstellung
E weist, verbindet (vgl. auch Fig. 9A und 9D). Wie nachstehend näher erläutert ist,
ermöglicht es dieser Riegelkanal 71 insbesondere, eine Automatikfunktion zum automatischen
Verriegeln eines Sicherungsteils bereitzustellen, wenn das Sicherungsteil aus der
Offenstellung in die Geschlossenstellung bewegt wird. Zudem trennt der Riegelkanal
71 das Gewinde 73 in Umfangsrichtung bezüglich der Drehachse D von einem Blockierabschnitt
37, welcher eine senkrecht zu der Riegelachse R ausgerichtete Blockierfläche 75 aufweist.
Dieser Blockierabschnitt 37 kann, durch Drehen des Mitnehmers 23 in eine Blockierstellung
B, in Flucht zu dem Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 gebracht werden, um den Riegel
21 in der Verriegelungsstellung V zu blockieren (vgl. auch Fig. 9B).
[0134] Der Antrieb des Riegels 21 zwischen der Verriegelungsstellung V und der Entriegelungsstellung
E mittels des Verriegelungsmechanismus 15 sowie die Möglichkeiten zum Bereitstellen
einer Automatikfunktion zum automatischen Verriegeln eines Sicherungsteils in der
Geschlossenstellung und zum Sichern des Riegels 21 in der Verriegelungsstellung V
werden aus den Fig. 9A bis 9D ersichtlich. Wiederum weist der Verriegelungsmechanismus
15 einen Elektromotor 25 auf, welcher über ein Gewinde 55 mit einem Mitnehmer 23 verbunden
ist, wobei der Mitnehmer 23 mittels des Elektromotors 25 um eine Drehachse D drehbar
ist. Der Riegel 21 ist durch eine Feder 27 entlang der Riegelachse R, welche parallel
zu der Drehachse D ausgerichtet ist, in die Verriegelungsstellung V vorgespannt, in
welcher der Riegel 21 beispielsweise in eine Bewegungsbahn eines Sicherungsteils während
dessen Bewegung aus einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung eingreifen kann.
[0135] In Fig. 9A ist der Mitnehmer 23 in einer Bereitschaftsstellung A angeordnet, in welcher
der an dem Riegel 21 ausgebildete Kontaktabschnitt 63 in Flucht zu dem sich entlang
der Riegelachse R erstreckenden Riegelkanal 71 des Mitnehmers 23 angeordnet ist. Dies
ermöglicht es, den Riegel 21 durch eine Bewegung eines Sicherungsteils aus der Offenstellung
in die Geschlossenstellung entgegen der von der Feder 27 entfalteten Vorspannung und
entgegen der Richtung der Riegelachse R relativ zu dem Mitnehmer 23 zu bewegen, so
dass der Riegel 21 von dem Sicherungsteil in die Entriegelungsstellung E gedrängt
werden kann (vgl. auch Fig. 9D und 10B). Während dieser Bewegung ist der radial bezüglich
der Drehachse D nach innen von dem Riegel 21 abstehende Kontaktabschnitt 63 in dem
Riegelkanal 71 geführt. Bei Erreichen der Geschlossenstellung kann der Riegel 21 von
dem Sicherungsteil für eine Bewegung in die Verriegelungsstellung V freigegeben werden
und aufgrund der Vorspannung bei in dem Riegelkanal 71 geführtem Kontaktabschnitt
63 in die Verriegelungsstellung V zurückschnappen, so dass wiederum eine Automatikfunktion
zur automatischen Verriegelung des Sicherungsteils an einem Schlosskörper bereitgestellt
werden kann.
[0136] Auch bei diesem Riegel 21 ist der Kontaktabschnitt 63 an einem Antriebsabschnitt
31 ausgebildet, wobei an einem dem Antriebsabschnitt 31 bezüglich der Riegelachse
R entgegengesetztem Sperrabschnitt 33 ein Eingriffsabschnitt 59 ausgebildet ist, welcher
dazu ausgebildet ist, in Eingriff mit dem Sicherungsteil zu gelangen, wenn sich dieses
in der Geschlossenstellung befindet. Der Riegel 21 ist hier jedoch einteilig ausgebildet,
so dass der Antriebsabschnitt 31 und der Sperrabschnitt 33 an einem einzigen Riegelelement
ausgebildet sind und gemeinsam bewegt werden, wenn sich der Riegel 21 zwischen der
Verriegelungsstellung V und der Entriegelungsstellung E bewegt.
[0137] Um jedoch auch den linear bewegbaren Riegel 21 in der Verriegelungsstellung V sichern
zu können, kann der Mitnehmer 23 wiederum in eine Blockierstellung B bewegt werden,
wie in Fig. 9B gezeigt ist. Ausgehend von der Bereitschaftsstellung A kann der Mitnehmer
23 dazu mittels des Elektromotors 25 entlang einer zweiten Drehrichtung D2 um die
Drehachse D gedreht werden, wobei der Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 durch diese
Drehung in Flucht zu dem Blockierabschnitt 37 des Mitnehmers 23 angeordnet wird. Dieser
Blockierabschnitt 37 weist die senkrecht zu der Riegelachse R ausgerichtete Blockierfläche
75 auf, welche wiederum einen Anschlag 39 für den Kontaktabschnitt 63 bildet und dadurch
eine Bewegung des Riegels 21 entgegen der Riegelachse R und insbesondere in die Entriegelungsstellung
E blockiert.
[0138] Um den Riegel 21 in Ansprechen auf einen von dem berechtigten Benutzer übermittelten
Entriegelungsbefehl in die Freigabestellung C überführen zu können, weist der Mitnehmer
23 das Gewinde 73 auf. Wie Fig. 9C zeigt, kann der Kontaktabschnitt 63 durch eine
Drehung des Mitnehmers 23 entlang einer der zweiten Drehrichtung D2 entgegengesetzten
ersten Drehrichtung D1 aus der Blockierstellung B über die Bereitschaftsstellung A
in das Gewinde 73 eingeführt werden, wobei der Riegel 21 aufgrund des Eingriffs des
Kontaktabschnitts 63 in das Gewinde 73 und dessen Gewindesteigung entgegen der Vorspannung
der Feder 27 in Richtung der Entriegelungsstellung E bewegt werden kann. Der Mitnehmer
23 ist somit nach Art einer Schnecke ausgebildet und das Gewinde 73 bildet eine kontinuierliche
Steuerkurve, entlang welcher der Kontaktabschnitt 63 des Riegels 21 während der Bewegung
des Mitnehmers 23 aus der Bereitschaftsstellung A in die Freigabestellung C geführt
ist. Die Entriegelungsstellung E kann der Riegel 21 schließlich erreichen, wenn der
Kontaktabschnitt 63 in einem dem Elektromotor 25 am nächsten liegenden Abschnitt des
Gewindes 73 angeordnet und der Riegel 21 maximal entgegen der Riegelachse R zurückgezogen
ist (vgl. Fig. 9D und 10B).
[0139] Indem der Riegelkanal 71 ferner das in Richtung der Verriegelungsstellung V weisende
erste Ende 91 des Gewindes 73 mit dem in Richtung der Entriegelungsstellung E weisenden
zweiten Ende 93 des Gewindes 73 verbindet, schließt sich der Riegelkanal 71 sowohl
in der Bereitschaftsstellung A als auch in der Freigabestellung C unmittelbar an das
Gewinde 73 an (vgl. auch Fig. 8). Daher kann der Kontaktabschnitt 63 ausgehend von
der Freigabestellung C durch geringfügiges Weiterdrehen entlang der ersten Drehrichtung
D1 wieder in Flucht zu dem Riegelkanal 71 gebracht werden und aufgrund der von der
Feder 27 entfalteten Vorspannung wieder in die Verriegelungsstellung V gelangen. Entsprechend
gelangt auch der Mitnehmer 23 durch geringfügiges Weiterdrehen entlang der ersten
Drehrichtung D1 ausgehend von der Freigabestellung C wieder in die Bereitschaftsstellung
A. Auch hier können sich die Winkelstellungen des Mitnehmers 23 in der Blockierstellung
B und in der Freigabestellung C entsprechen, so dass der Mitnehmer 23 durch eine Drehung
um 360° entlang der ersten Drehrichtung D1 ausgehend von der Blockierstellung B in
die Freigabestellung C bewegbar sein kann.
[0140] Aus den Fig. 10A und 10B wird nochmals ersichtlich, dass der Riegel 21 durch Drehen
des Mitnehmers 23 aus der Blockierstellung B in die Freigabestellung C linear entgegen
der Riegelachse R relativ zu einem Gehäuse 79 eines Schlosses bewegt werden kann,
um ein Sicherungsteil für eine Bewegung in die Offenstellung freizugeben. Zudem weist
der Riegel 21 ein Verdrängungsschräge 29 auf, um ein leichtgängiges Verdrängen des
Riegels 21 in die Entriegelungsstellung E zu ermöglichen, wenn das Sicherungsteil
aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung bewegt wird. Ferner weist der Riegel
21 jedoch eine Blockierfläche 95 auf, welche entlang der Riegelachse R ausgerichtet
ist und daher insbesondere senkrecht zu einer Bewegung des Sicherungsteils aus der
Geschlossenstellung in die Offenstellung ausgerichtet sein kann. Diese Blockierfläche
95 kann beispielsweise mit einer parallel dazu ausgerichteten Blockierfläche einer
Einkerbung eines Sicherungsteils zusammenwirken, um das Sicherungsteil zuverlässig
gegen eine Bewegung in die Offenstellung sperren zu können.
[0141] Beispielsweise kann der Verriegelungsmechanismus 15 mit dem linear bewegbaren Riegel
21 somit dazu eingesetzt werden, einen Schließkloben wie in
DE 196 39 235 A1 gezeigt an einem Schlosskörper zu verriegeln. Da die Riegelachse R insbesondere senkrecht
zu einer Bewegung ausgerichtet sein kann, welche das zu verriegelnde Sicherungsteil
bei einer Bewegung aus einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung ausführt, kann
der anhand der Fig. 8 bis 10B veranschaulichte Verriegelungsmechanismus 15 insbesondere
auch zu einem Einsatz bei einem Gelenkschloss bzw. einem Faltschloss, beispielsweise
einem Gelenkschloss der in
DE 10 2019 123 481 A1 gezeigten Art, eingesetzt werden.
[0142] Der anhand der Fig. 8 bis 10B veranschaulichte Verriegelungsmechanismus 15 stellt
somit eine Möglichkeit dar, eine Automatikfunktion mit einem linear verschiebbaren
Riegel 21 bereitzustellen und den Riegel 21 in der Verriegelungsstellung V zu sichern.
Insofern kann der Verriegelungsmechanismus 15 mittels einer Steuerschaltung grundsätzlich
wie vorstehend insbesondere anhand der Fig. 6A und 6B erläutert gesteuert werden,
um ein zwischen einer Offenstellung O und einer Geschlossenstellung G bewegbares Sicherungsteil
19' wahlweise an einem Schlosskörper 13 zu verriegeln oder für eine Bewegung aus der
Geschlossenstellung G in die Offenstellung O freizugeben. Grundsätzlich kann es jedoch
auch vorgesehen sein, dass der Blockierabschnitt 37 bei einem solchen Mitnehmer 23
als Teil des Gewindes 73 ausgebildet ist, so dass ausschließlich Drehungen entlang
der ersten Drehrichtung D1 erfolgen können, wenn der Mitnehmer 23 zwischen der Bereitschaftsstellung
A, der Blockierstellung B und der Freigabestellung C bewegt wird. Dies ermöglicht
eine Steuerung ähnlich der anhand der Fig. 7A und 7B erläuterten Abfolge.
Bezugszeichenliste
[0143]
- 11
- elektromechanisches Schloss
- 13
- Schlosskörper
- 15
- Verriegelungsmechanismus
- 17
- Steuerschaltung
- 19
- Gegenstück
- 19'
- Sicherungsteil
- 21
- Riegel
- 23
- Mitnehmer
- 25
- Elektromotor
- 27
- Feder
- 29
- Verdrängungsschräge
- 31
- Antriebsabschnitt
- 33
- Sperrabschnitt
- 35
- Riegelelement
- 36
- Riegelelement
- 37
- Blockierabschnitt
- 39
- Anschlag
- 41
- Steuerabschnitt
- 43
- Steuerkurve
- 45
- Stufe
- 47
- Vorspannfeder
- 49
- Funkmodul
- 51
- Sensor
- 53
- Rotor des Elektromotors
- 55
- Getriebe
- 57
- Schwenkhebel
- 59
- Eingriffsabschnitt
- 61
- Nockenscheibe
- 63
- Kontaktabschnitt
- 65
- Aufnahme
- 67
- erste Begrenzung der Aufnahme
- 69
- zweite Begrenzung der Aufnahme
- 71
- Riegelkanal
- 73
- Gewinde
- 75
- Blockierfläche
- 77
- Aufnahmespalt
- 79
- Gehäuse
- 81
- Sicherungsabschnitt
- 83
- Verbindungsabschnitt
- 85
- Gehäuseabschnitt
- 86
- Verriegelungsfläche
- 87
- Verriegelungsabschnitt
- 89
- Bremsscheibenschloss
- 91
- erstes Ende des Gewindes
- 93
- zweites Ende des Gewindes
- 95
- Blockierfläche des Riegels
- A
- Bereitschaftsstellung
- B
- Blockierstellung
- C
- Freigabestellung
- D
- Drehachse
- D1
- erste Drehrichtung
- D2
- zweite Drehrichtung
- E
- Entriegelungsstellung
- G
- Geschlossenstellung
- O
- Offenstellung
- R
- Riegelachse
- S
- Schwenkachse
- V
- Verriegelungsstellung
1. Elektromechanisches Schloss (11),
mit einem elektromechanischen Verriegelungsmechanismus (15) zum Verriegeln eines zugeordneten
Gegenstücks (19), welches relativ zu dem Verriegelungsmechanismus (15) eine Offenstellung
(O) oder eine Geschlossenstellung (G) einnimmt,
und mit einer Steuerschaltung (17),
wobei der elektromechanische Verriegelungsmechanismus (15) einen Riegel (21), einen
um eine Drehachse (D) drehbaren Mitnehmer (23) zum Antreiben des Riegels (21) und
einen Elektromotor (25) zum Antreiben des Mitnehmers (23) aufweist,
wobei der Riegel (21) zwischen einer Verriegelungsstellung (V), in welcher der Riegel
(21) das in der Geschlossenstellung (G) befindliche zugeordnete Gegenstück (19) verriegelt,
und einer Entriegelungsstellung (E), in welcher der Riegel (21) das zugeordnete Gegenstück
(19) für die Offenstellung (O) freigibt, bewegbar ist, wobei der Riegel (21) in Richtung
der Verriegelungsstellung (V) vorgespannt ist,
wobei der Mitnehmer (23) mittels des Elektromotors (25) wahlweise in eine Freigabestellung
(C), eine Bereitschaftsstellung (A) und eine Blockierstellung (B) drehbar ist,
wobei durch Drehen des Mitnehmers (23) in die Freigabestellung (C) der Riegel (21)
mittels des Mitnehmers (23) zu einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung (V) in
die Entriegelungsstellung (E) antreibbar ist,
wobei in der Bereitschaftsstellung (A) des Mitnehmers (23) der Riegel (21) dazu freigegeben
ist, entgegen der Vorspannung aus der Verriegelungsstellung (V) zurückgedrängt zu
werden, und wobei in der Blockierstellung (B) des Mitnehmers (23) der Mitnehmer (23)
den Riegel (21) gegen eine Bewegung aus der Verriegelungsstellung (V) in Richtung
der Entriegelungsstellung (E) blockiert,
wobei die Steuerschaltung (17) dazu ausgebildet ist, den Elektromotor (25) zum Antreiben
des Mitnehmers (23) in die Freigabestellung (C), die Bereitschaftsstellung (A) und
die Blockierstellung (B) anzusteuern.
2. Elektromechanisches Schloss (11) nach Anspruch 1,
wobei in der Bereitschaftsstellung (A) des Mitnehmers (23) der Riegel (21) dazu freigegeben
ist, mittels des zugeordneten Gegenstücks (19), wenn dieses aus der Offenstellung
(O) in die Geschlossenstellung (G) gebracht wird, zunächst aus der Verriegelungsstellung
(V) zurückgedrängt zu werden und danach infolge der Vorspannung zurück in die Verriegelungsstellung
(V) zu schnappen; und/oder
wobei der Riegel (21) einen Antriebsabschnitt (31) aufweist, welcher dazu ausgebildet
ist, von dem Mitnehmer (23) zum Antreiben des Riegels (21) in die Entriegelungsstellung
(E) beaufschlagt zu werden, und wobei der Riegel (21) einen Sperrabschnitt (33) aufweist,
welcher dazu ausgebildet ist, in der Verriegelungsstellung (V) des Riegels (21) das
in der Geschlossenstellung (G) befindliche zugeordnete Gegenstück (19) zu verriegeln,
wobei der Antriebsabschnitt (31) und der Sperrabschnitt (33) an einem gemeinsamen
Riegelelement oder an separaten Riegelelementen (35, 36) ausgebildet sind.
3. Elektromechanisches Schloss (11) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Mitnehmer (23) einen Blockierabschnitt (37) aufweist, welcher in der Blockierstellung
(B) einen Anschlag (39) für den Riegel (21) bildet,
wobei der Mitnehmer (23) insbesondere einen dem Blockierabschnitt (37) entgegengesetzten
Steuerabschnitt (41) aufweist, an welchem der Riegel (21) in der Blockierstellung
(B) anliegt.
4. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Freigabestellung (C), die Bereitschaftsstellung (A) und die Blockierstellung
(B) des Mitnehmers (23) sich hinsichtlich ihrer Winkelstellung voneinander unterscheiden;
oder
wobei die Freigabestellung (C) und die Blockierstellung (B) derselben Winkelstellung
des Mitnehmers (23) entsprechen und sich hinsichtlich der Drehrichtung (D1, D2) voneinander
unterscheiden, in welche der Mitnehmer (23) gedreht werden muss, um ausgehend von
der Bereitschaftsstellung (A) entweder die Freigabestellung (C) oder die Blockierstellung
(B) einzustellen.
5. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Mitnehmer (23) ausgehend von der Bereitschaftsstellung (A) durch eine vollständige
Drehung um die Drehachse (D) wieder in die Bereitschaftsstellung (A) überführbar ist;
und/oder wobei der Mitnehmer (23) zwischen einem Winkelabschnitt, an dem der Riegel
(21) in der Bereitschaftsstellung (A) des Mitnehmers (23) anliegt, und einem Winkelabschnitt,
an dem der Riegel (21) in der Freigabestellung (C) des Mitnehmers (23) anliegt, eine
kontinuierliche Steuerkurve (43) bildet.
6. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Mitnehmer (23) entlang einer ersten Drehrichtung (D1) aus der Bereitschaftsstellung
(A) in die Freigabestellung (C) drehbar ist und wobei der Mitnehmer (23) entlang einer
zweiten Drehrichtung (D2) aus der Bereitschaftsstellung (A) in die Blockierstellung
(B) drehbar ist, wobei die zweite Drehrichtung (D2) der ersten Drehrichtung (D1) entgegengesetzt
ist; oder
wobei der Mitnehmer (23) ausgehend von der Bereitschaftsstellung (A) über die Blockierstellung
(B) in die Freigabestellung (C) drehbar ist.
7. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Schloss (13) eine Vorspannfeder (47) aufweist, welche dazu ausgebildet ist,
das sich in der Geschlossenstellung befindliche zugeordnete Gegenstück (19) in Richtung
der Offenstellung (O) vorzuspannen; und/oder
wobei ein Rotor (53) des Elektromotors (25) um die Drehachse (D) oder um eine zu der
Drehachse (D) parallele Achse drehbar ist; und/oder
wobei der Elektromotor (25) über ein Getriebe (55) mit dem Mitnehmer (23) verbunden
ist; und/oder
wobei der Elektromotor (25) und der Mitnehmer (23) koaxial zueinander angeordnet sind;
und/oder
wobei der Riegel (21) dazu ausgebildet ist, sich zwischen der Verriegelungsstellung
(V) und der Entriegelungsstellung (E) senkrecht zu einer Richtung zu bewegen, entlang
welcher das zugeordnete Gegenstück (19) und der elektromechanische Verriegelungsmechanismus
(15) zum Überführen des zugeordneten Gegenstücks (19) in die Offenstellung (O) oder
in die Geschlossenstellung (G) relativ zueinander bewegbar sind.
8. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Schloss (11) einen Sensor (51) aufweist, welcher dazu ausgebildet ist, das
zugeordnete Gegenstück (19) in der Geschlossenstellung (G) zu erfassen und ein entsprechendes
Detektionssignal auszusenden,
wobei die Steuerschaltung (17) dazu ausgebildet ist, den Elektromotor (25) in Ansprechen
auf das Detektionssignal zum Antreiben des Mitnehmers (23) in die Blockierstellung
(B) anzusteuern, wobei die Steuerschaltung (17) insbesondere dazu ausgebildet ist,
den Elektromotor (25) in Ansprechen auf das Detektionssignal nach einer vorgegebenen
Wartezeit zum Antreiben des Mitnehmers (23) in die Blockierstellung (B) anzusteuern.
9. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Schloss (11) ein Funkmodul (49) umfasst, welches zu einem drahtlosen Empfangen
eines Entriegelungsbefehls ausgebildet ist,
wobei die Steuerschaltung (17) dazu ausgebildet ist, den Elektromotor (25) in Ansprechen
auf den Entriegelungsbefehl zum Antreiben des Mitnehmers (23) in die Freigabestellung
(C) anzusteuern,
wobei die Steuerschaltung (17) insbesondere dazu ausgebildet ist, den Elektromotor
(25) in Ansprechen auf den Entriegelungsbefehl nach einer vorgegebenen Wartezeit zum
Antreiben des Mitnehmers (23) in die Bereitschaftsstellung (A) anzusteuern;
und/oder
wobei das Schloss (11) eine Eingabeeinrichtung zum Eingeben eines Codes aufweist,
wobei die Steuerschaltung (17) dazu ausgebildet ist, zu bestimmen, ob der eingegebene
Code einem Entriegelungsbefehl entspricht,
wobei die Steuerschaltung (17) dazu ausgebildet ist, den Elektromotor (25) in Ansprechen
auf den Entriegelungsbefehl zum Antreiben des Mitnehmers (23) in die Freigabestellung
(C) anzusteuern,
wobei die Steuerschaltung (17) insbesondere dazu ausgebildet ist, den Elektromotor
(25) in Ansprechen auf den Entriegelungsbefehl nach einer vorgegebenen Wartezeit zum
Antreiben des Mitnehmers (23) in die Bereitschaftsstellung (A) anzusteuern.
10. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Riegel (21) durch eine lineare Bewegung aus der Verriegelungsstellung (V)
in die Entriegelungsstellung (E) bewegbar ist, oder wobei der Riegel (21) durch eine
Schwenkbewegung aus der Verriegelungsstellung (V) in die Entriegelungsstellung (E)
bewegbar ist.
11. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Riegel (21) einen um eine Schwenkachse (S) schwenkbaren Schwenkhebel (57)
und einen an dem Schwenkhebel (57) befestigten Eingriffsabschnitt (59) aufweist, welcher
das in der Geschlossenstellung (G) befindliche zugeordnete Gegenstück (19) in der
Verriegelungsstellung (V) des Riegels (21) verriegelt,
wobei der Riegel (21) durch eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels (57) um die Schwenkachse
(S) aus der Verriegelungsstellung (V) in die Entriegelungsstellung (E) bewegbar ist,
wobei der Mitnehmer (23) insbesondere als eine Nockenscheibe (61) ausgebildet ist,
an welcher der Schwenkhebel (57) anliegt, wobei der Schwenkhebel (57) durch Drehen
des Mitnehmers (23) in die Freigabestellung (C) zu der Schwenkbewegung antreibbar
ist.
12. Elektromechanisches Schloss (11) nach Anspruch 11,
wobei der Schwenkhebel (57) einen Kontaktabschnitt (63) aufweist und wobei der Mitnehmer
(23) einen Blockierabschnitt (37) aufweist, wobei der Blockierabschnitt (37) den Kontaktabschnitt
(63) in der Blockierstellung (B) hintergreift und die Schwenkbewegung des Schwenkhebels
(57) durch das Hintergreifen blockiert,
wobei der Mitnehmer (23) in der Blockierstellung (B) insbesondere eine zumindest zweiseitig
begrenzte Aufnahme (65) für den Kontaktabschnitt (63) aufweist, wobei der Blockierabschnitt
(37) eine erste Begrenzung (67) der Aufnahme (65) bildet und wobei eine der ersten
Begrenzung (67) entgegengesetzte zweite Begrenzung (69) der Aufnahme (65) von einem
Steuerabschnitt (41) gebildet ist, an welchem der Kontaktabschnitt (63) anliegt.
13. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei der Riegel (21) durch eine lineare Bewegung entlang einer Riegelachse (R) von
der Verriegelungsstellung (V) in die Entriegelungsstellung (E) bewegbar ist, und wobei
der Mitnehmer (23) ein Gewinde (73) aufweist, in welchem ein Kontaktabschnitt (63)
des Riegels (21) während einer Drehung des Mitnehmers (23) in die Freigabestellung
(C) geführt ist,
wobei der Mitnehmer (23) insbesondere einen sich entlang der Riegelachse (R) erstreckenden
Riegelkanal (71) aufweist, welcher ein in Richtung der Verriegelungsstellung (V) des
Riegels (21) weisendes erstes Ende (91) des Gewindes (73) mit einem in Richtung der
Entriegelungsstellung (E) des Riegels (21) weisenden zweiten Ende (93) des Gewindes
(73) verbindet, wobei der Kontaktabschnitt (63) des Riegels (21) in der Bereitschaftsstellung
(A) des Mitnehmers (23) in Flucht zu dem Riegelkanal (71) angeordnet ist.
14. Elektromechanisches Schloss (11) nach Anspruch 13,
wobei der Mitnehmer (23) einen Blockierabschnitt (37) aufweist, wobei der Kontaktabschnitt
(63) des Riegels (21) in der Blockierstellung (B) des Mitnehmers (23) in Flucht zu
dem Blockierabschnitt (37) angeordnet ist, wobei der Blockierabschnitt (37) eine Bewegung
des Riegels (21) entlang der Riegelachse (R) in Richtung der Entriegelungsstellung
(E) blockiert,
wobei der Kontaktabschnitt (63) ausgehend von der Bereitschaftsstellung (A) insbesondere
durch eine Drehung des Mitnehmers (23) entlang einer ersten Drehrichtung (D1) in das
Gewinde (73) einführbar ist, und wobei der Blockierabschnitt (37) des Mitnehmers (23)
durch eine Drehung entlang einer der ersten Drehrichtung (D1) entgegengesetzten zweiten
Drehrichtung (D2) in Flucht zu dem Kontaktabschnitt (63) bringbar ist.
15. Elektromechanisches Schloss (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das elektromechanische Schloss (11) dazu ausgebildet ist, ein bewegliches Verschlussteil
relativ zu einer Einbauumgebung zu verriegeln, wobei der Riegel (21) dazu ausgebildet
ist, in der Verriegelungsstellung (V) in eine Riegelaufnahme des Gegenstücks (19)
einzugreifen; wobei das elektromechanische Schloss (11) an dem beweglichen Verschlussteil
angeordnet ist und die Einbauumgebung das Gegenstück (19) bildet oder das elektromechanische
Schloss (11) an der Einbauumgebung angeordnet ist und das bewegliche Verschlussteil
das Gegenstück (19) bildet, wobei das bewegliche Verschlussteil insbesondere einen
Deckel, eine Klappe oder ein Türblatt umfasst und die Einbauumgebung insbesondere
durch ein Behältnis oder einen Türrahmen gebildet ist;
oder
wobei das elektromechanische Schloss (11) als ein Batterieschloss für ein Fahrzeug
mit einem elektrisch betriebenen Antriebsmotor und einer Batterieeinheit zur Energieversorgung
des Antriebs ausgebildet ist,
wobei das elektromechanische Schloss (11) dazu ausgebildet ist, die Batterieeinheit
an dem Fahrzeug zu verriegeln, wobei die Batterieeinheit das Gegenstück (19) bildet,
und wobei der Riegel (21) dazu ausgebildet ist, in der Verriegelungsstellung (V) in
eine Riegelaufnahme der Batterieeinheit einzugreifen;
oder
wobei das Schloss (11) einen Schlosskörper (13), welcher den Verriegelungsmechanismus
(15) enthält, und das zugeordnete Gegenstück (19) aufweist,
wobei das Gegenstück (19) ein Sicherungsteil (19') bildet, welches relativ zu dem
Schlosskörper (13) zwischen der Offenstellung (O) und der Geschlossenstellung (G)
bewegbar ist, wobei der Riegel (21) das sich in der Geschlossenstellung (G) befindliche
Sicherungsteil (19') in der Verriegelungsstellung (V) an dem Schlosskörper (13) verriegelt
und das Sicherungsteil (19') in der Entriegelungsstellung (E) für eine Bewegung in
die Offenstellung (O) freigibt, wobei das elektromechanische Schloss (11) insbesondere
als ein Bremsscheibenschloss (89) mit einem Aufnahmespalt (77) für eine Bremsscheibe
ausgebildet ist, wobei das Sicherungsteil (19') zumindest im Wesentlichen L-förmig
ist und einen länglichen Sicherungsabschnitt (81) und einen länglichen Verbindungsabschnitt
(83) aufweist, wobei der Sicherungsabschnitt (81) sich quer zu einer Richtung der
Bewegung des Sicherungsteils (19') zwischen der Offenstellung (O) und der Geschlossenstellung
(G) erstreckt und ein freies Ende besitzt, wobei der Verbindungsabschnitt (83) sich
zumindest im Wesentlichen parallel zu der Richtung der Bewegung des Sicherungsteils
(19') erstreckt und den Sicherungsabschnitt (81) mit dem Schlosskörper (13) verbindet,
wobei an einem durch die Bewegung des Sicherungsteils (19') in die Geschlossenstellung
(G) in den Schlosskörper (13) hineinführbaren Ende des Sicherungsteils (19') ein Verriegelungsabschnitt
(87) ausgebildet ist, und wobei das Sicherungsteil (19') bei in den Schlosskörper
(13) hineingeführtem Verriegelungsabschnitt (87) zusammen mit dem Schlosskörper (13)
den Aufnahmespalt (77) umgrenzt, wobei der Verriegelungsabschnitt (87) mittels des
Riegels (21) in dem Schlosskörper (13) verriegelbar ist;
oder
wobei das elektromechanische Schloss (11) insbesondere als ein Gelenkschloss ausgebildet
ist und das Sicherungsteil (19') von einem Gelenkstabbügel gebildet ist, welcher mehrere
schwenkbar miteinander verbundene Gelenkstäbe aufweist, wobei ein erstes Ende des
Gelenkstabbügels an dem Schlosskörper (13) dauerhaft befestigt ist und ein freies
zweites Ende des Gelenkstabbügels einen Verriegelungsabschnitt bildet, welcher wahlweise
in den Schlosskörper (13) hineinführbar oder von dem Schlosskörper (13) lösbar ist,
und wobei der in den Schlosskörper (13) hineingeführte Verriegelungsabschnitt mittels
des Riegels (21) in dem Schlosskörper (13) verriegelbar ist.