[0001] Die Erfindung betrifft eine Umlenkvorrichtung zum Umlenken eines Schmelzstromes,
beispielsweise in einem Untergussgespann beim Blockgießen. Die Erfindung betrifft
ferner ein Untergussgespann mit einer solchen Umlenkvorrichtung. Darüber hinaus betrifft
die Erfindung ein Presswerkzeug und ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Umlenkvorrichtung.
[0002] Ein übliches metallurgisches Gießverfahren zum Herstellen geometrisch einfacher Körper,
welche vorrangig zur spanlosen Weiterverarbeitung beispielsweise in Schmieden oder
Walzwerken bestimmt sind, ist das Blockgießen. Beim Blockgießen wird flüssige Stahlschmelze
in eine Dauerform, der sogenannten Kokille, abgegossen und erstarrt darin zu einem
Rohblock. Üblicherweise wird die Kokille von unten mit der flüssigen Stahlschmelze
befüllt. Die Stahlschmelze wird dazu einem entsprechenden Befüllsystem zugeführt,
welches bei einer Befüllung der Kokille von unten üblicherweise auch als Untergussgespann
bezeichnet wird. Das Befüllsystem umfasst beispielsweise ein mit einem Einfülltrichter
versehenes vertikales Rohr und ein damit strömungsverbundenes horizontales Rohr, welches
in einen unteren Bereich der Kokille mündet. Üblicherweise weist das vertikale Rohr
eine so große Länge auf, dass eine Befüllung der Kokille mit der flüssigen Stahlschmelze
alleine durch den im vertikalen Rohr erzeugten hydrostatischen Druck stattfindet.
[0003] Um das vertikale Rohr mit dem horizontalen Rohr strömungsmäßig zu verbinden, weist
das Befüllsystem eine Umlenkvorrichtung auf. Der Umlenkvorrichtung kann zusätzlich
eine Verteilfunktion zukommen, wenn mehrere Kokillen mit der flüssigen Stahlschmelze
zu befüllen sind. Die Umlenkvorrichtung ist dann mit mehreren horizontalen Rohren
strömungsverbunden, welche jeweils in eine der Kokillen münden. Eine solche Umlenkvorrichtung
wird üblicherweise auch als Verteiler oder Königstein bezeichnet.
[0004] Aus der
EP 2 965 838 A1 ist ein Königstein bekannt, welcher neben einer Strömungskammer zusätzlich eine Prallkammer
aufweist. Die Strömungskammer hat an einer oberen Grundfläche eine Einlassöffnung,
über welche flüssige Stahlschmelze von dem vertikalen Rohr kommend, in die Strömungskammer
einströmt. Die Strömungskammer hat an einer unteren Grundfläche eine Zugangsöffnung
zu der Prallkammer und verteilt darum mehrere Auslassöffnungen, über welche die Stahlschmelze
in die jeweils zugehörigen horizontalen Rohre strömt. Die Zugangsöffnung zu der Prallkammer
und die Einlassöffnung zu der Strömungskammer liegen beide im Zentrum des Königsteins,
so dass die Stahlschmelze von der Einlassöffnung direkt in die Prallkammer strömt,
die Prallkammer befüllt, durch Überlaufen in die darüber liegende Strömungskammer
sich ergießt, dort über die Auslassöffnungen auf die jeweils zugehörigen horizontalen
Rohre verteilt und in die zugehörigen Kokillen strömt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, wenigstens eine Umlenkvorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welche eine Alternative und/oder Weiterentwicklung
zu der bekannten Umlenkvorrichtung ist.
[0006] Die Aufgabe wird mit einer Umlenkvorrichtung gelöst, welche die Merkmale des Anspruches
1 aufweist. Die Aufgabe wird ferner mit einer Umlenkvorrichtung gelöst, welche die
Merkmale des Anspruches 14 aufweist. Zur Lösung der Aufgabe werden darüber hinaus
ein Untergussgespann mit den Merkmalen des Anspruches 18, ein Presswerkzeug mit den
Merkmalen des Anspruches 19 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 20
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausführungsformen und/oder Ausgestaltungen und/oder Aspekte
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
und den Figuren.
[0007] Eine grundlegende Umlenkvorrichtung zum Umlenken eines Schmelzstromes, beispielsweise
in einem Untergussgespann vorzugsweise beim Blockgießen, umfasst einen Grundkörper,
welcher beispielsweise ein feuerfestes Material aufweist oder daraus besteht. Der
Grundkörper wiederum umfasst eine Strömungskammer, insbesondere zum Durchleiten des
Schmelzstromes, einen Eingang zur Strömungskammer und wenigstens einen Ausgang aus
der Strömungskammer. Insbesondere ist der Eingang eingerichtet, mit einem Rohrstein
eines Befüllrohres und/oder Gießtrichters strömungsverbunden zu werden. Insbesondere
ist der wenigstens eine Ausgang eingerichtet, mit einem Kanalstein strömungsverbunden
zu werden.
[0008] Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Strömungskammer eine Bodenfläche, eine der
Bodenfläche gegenüberliegende Einlassöffnung und wenigstens eine Auslassöffnung auf.
Beispielsweise ist die Einlassöffnung durch einen, insbesondere umlaufenden Rand,
begrenzt ist und über einen Einlasskanal mit dem Eingang strömungsverbunden. Beispielsweise
ist die wenigstens eine Auslassöffnung über einen Auslasskanal mit dem wenigstens
einen Ausgang strömungsverbunden.
[0009] Es ist insbesondere ferner vorgesehen, dass der Grundkörper eine Prallkammer für
den Schmelzstrom umfasst, welche über eine Zugangsöffnung, insbesondere eine einzige
Zugangsöffnung, mit der Strömungskammer strömungsverbunden ist. Beispielsweise weist
die Prallkammer einen Innenraum und eine den Innenraum umgebende Wandungsfläche auf,
von der wenigstens ein Flächenabschnitt als Aufprallfläche für den Schmelzstrom nutzbar
ist, wobei über die Zugangsöffnung der Innenraum für den Schmelzstrom zugänglich ist.
Beispielsweise ist die Prallkammer bis auf die eine Zugangsöffnung geschlossen ausgebildet.
Es hat sich gezeigt, dass durch die Prallkammer ein Absenken der Fließgeschwindigkeit
des Schmelzstromes in der Umlenkvorrichtung bzw. in der Strömungskammer begünstigt
ist. Es ist dadurch etwaigen thermomechanischen Korrosionserscheinungen entgegengewirkt,
welche durch eine hohe Fließgeschwindigkeit des Schmelzstromes begünstigt sind, wie
sie beispielsweise in der Angießphase eines Gießvorganges auftritt.
[0010] Bei einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Zugangsöffnung der Einlassöffnung
zugewandt ist. Es ist also die Zugangsöffnung der Prallkammer der Einlassöffnung der
Strömungskammer zugewandt. Es ist nunmehr insbesondere vorgesehen, dass die Zugangsöffnung
eine Öffnungsfläche aufweist, welche quer, insbesondere orthogonal oder im Wesentlichen
orthogonal, zu einer Mittelachse des Einlasskanales im Bereich der Einlassöffnung
angeordnet ist. Es ist ferner insbesondere vorgesehen, dass zumindest ein Abschnitt
des insbesondere umlaufenden Randes der Einlassöffnung innerhalb der Zugangsöffnung
liegt.
[0011] Dadurch ist eine Maßnahme ergriffen, um entgegenzuwirken, dass bei einem Gießvorgang
der aus der Einlassöffnung austretende Gießstrahl auf die äußere Berandung der Zugangsöffnung
zu der Prallkammer auftrifft. Es hat sich gezeigt, dass ein solches Auftreffen des
Gießstrahles auf der äußeren Berandung der Zugangsöffnung einen abrasiven Verschleiß
begünstigt, indem Materialteilchen aus der Wandung herausgelöst werden. Die Materialteilchen
finden sich dann als Verunreinigung in der Schmelze und mindern deren Qualität. Es
konnte beobachtet werden, dass derartigen Verschleißerscheinungen entgegengewirkt
ist, wenn zumindest der eine Abschnitt des Randes der Einlassöffnung innerhalb der
Zugangsöffnung liegt. Auch konnte beobachtet werden, dass es hinsichtlich etwaiger
abrasiver Verschleißerscheinungen von Vorteil ist, wenn der Rand der Einlassöffnung
vollständig innerhalb der Öffnung der Prallkammer liegt.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Einlasskanal einen
Querschnitt aufweist, welcher sich zu der Einlassöffnung der Strömungskammer hin verjüngt.
Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Einlasskanal im Bereich des Eingangs und
im Bereich der Einlassöffnung zueinander unterschiedlich große Querschnittsflächen
haben, wobei die Querschnittsfläche im Bereich des Eingangs größer als die Querschnittsfläche
im Bereich der Einlassöffnung ist. Dadurch kann zu einen die Einlassöffnung in der
vorstehend beschriebenen Art und Weise ausgebildet sein und zu anderen kann der Eingang
des Grundkörpers bzw. der Umlenkvorrichtung in seinen Abmessungen unverändert bleiben,
um beispielsweiseweise daran einen üblichen Rohrstein eines Trichterrohres anzuschließen.
[0013] Um die Verjüngung des Einlasskanales zu erreichen, kann es vorgesehen sein, dass
der Einlasskanal über einen Längenabschnitt konisch und/oder schräg verlaufend ausgebildet
ist. Ergänzend oder alternativ kann der Einlasskanal über einen Längenabschnitt oder
über den einen Längenabschnitt gewölbt verlaufend, beispielsweise konvex oder konkav,
ausgebildet sein.
[0014] Es kann die Form der Querschnittsfläche des Einlasskanales im Bereich der Einlassöffnung
gegenüber der Form der Querschnittsfläche des Einlasskanales im Bereich des Eingangs
entsprechend oder verschieden sein. Beispielsweise weist die Einlassöffnung einen
runden, insbesondere kreisrunden Querschnitt auf. Beispielsweise weist der Eingang
einen runden, insbesondere kreisrunden Querschnitt auf. Grundsätzlich ist es auch
möglich, dass der Eingang und/oder die Einlassöffnung eine eckige, insbesondere mehreckige
Querschnittsform aufweisen. Auch ist es möglich, dass der Eingang eine runde Querschnittsform
und die Einlassöffnung eine eckige Querschnittsform aufweisen oder umgekehrt der Einlasskanal
eine eckige Querschnittsform und die Einlassöffnung eine runde Querschnittsform aufweisen.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Auslasskanal einen
Querschnitt aufweist, welcher sich zu dem wenigstens einen Ausgang hin erweitert.
Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Auslasskanal im Bereich des der Auslassöffnung
und im Bereich des Ausgangs zueinander unterschiedlich große Querschnittsflächen haben,
wobei die Querschnittsfläche im Bereich des Ausgangs größer als die Querschnittsfläche
im Bereich der Auslassöffnung ist. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Geschwindigkeit
des Schmelzstromes in dem Auslasskanal zu reduzieren. Es ist dadurch einer etwaigen
thermomechanischen Korrosion im Auslasskanal entgegengewirkt. Derartige Korrosionserscheinungen
können beispielsweise verstärkt auftreten, wenn der Auslasskanal einen nicht-geradlinigen
Verlauf hat.
[0016] Um die Erweiterung des Auslasskanales zu erreichen, kann es vorgesehen sein, dass
der Auslasskanal über einen Längenabschnitt konisch und/oder schräg verlaufend ausgebildet
ist. Ergänzend oder alternativ kann der Auslasskanal über einen Längenabschnitt oder
über den einen Längenabschnitt gewölbt verlaufend, beispielsweise konvex oder konkav,
ausgebildet sein.
[0017] Es kann die Form der Querschnittsfläche des Auslasskanales im Bereich der Auslassöffnung
gegenüber der Form der Querschnittsfläche des Auslasskanales im Bereich des Ausgangs
entsprechend oder verschieden sein. Beispielsweise weist die Auslassöffnung einen
runden, insbesondere kreisrunden Querschnitt auf. Beispielsweise weist der Ausgang
einen runden, insbesondere kreisrunden Querschnitt auf. Grundsätzlich ist es auch
möglich, dass die Auslassöffnung und/oder der Ausgang eine eckige, insbesondere mehreckige
Querschnittsform aufweisen. Auch ist es möglich, dass die Auslassöffnung eine runde
Querschnittsform und der Ausgang eine eckige Querschnittsform aufweisen oder umgekehrt
die Auslassöffnung eine eckige Querschnittsform und der Ausgang eine runde Querschnittsform
aufweisen.
[0018] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, dass der Auslasskanal wenigstens zwei
Kanalabschnitte aufweist. Es ist insbesondere vorgesehen, dass einer der Kanalabschnitte
axial oder im Wesentlichen axial bezüglich einer Mittelachse der Zugangsöffnung verläuft.
Es ist insbesondere ferner vorgesehen, dass ein anderer der Kanalabschnitte radial
oder im Wesentlichen radial bezüglich der Mittelachse der Zugangsöffnung verläuft.
Beispielsweise sind dem axial verlaufenden Kanalabschnitt die wenigstens eine Auslassöffnung
und dem radial verlaufenden Kanalabschnitt der wenigstens eine Ausgang zugeordnet.
Dadurch ist über den Auslasskanal eine Umlenkung des Schmelzstromes erreicht. In diesem
Fall kann durch den Auslasskanal der Schmelzstrom in eine Richtung umgelenkt werden,
welche der angestrebten Umlenkung mittels der Umlenkvorrichtung bereits entspricht
oder durch welche zumindest ein Teil der angestrebten Umlenkung vollzogen ist.
[0019] Es ist insbesondere vorgesehen, dass die wenigstens eine Auslassöffnung und/oder
die Zugangsöffnung der Bodenfläche der Strömungskammer zugeordnet sind bzw. ist, insbesondere
in einer durch die Bodenfläche gebildeten Ebene vorliegen. Dadurch ist eine technisch
einfache Herstellung begünstigt. Beispielsweise ist es in diesem Fall vorgesehen,
dass der zu der wenigstens einen Auslassöffnung zugehörige Auslasskanal wenigstens
zwei Kanalabschnitte aufweist, welche wie vorstehend beschrieben ausgebildet sind.
Dadurch ist im eingebauten Zustand der Umlenkvorrichtung in ein Untergussgespann bewirkt,
das bei einem Gießvorgang ein Gießstrahl der Stahlschmelze von der Einlassöffnung
der Strömungskammer in die Prallkammer strömt, die Prallkammer befüllt, durch Überlaufen
in die Strömungskammer sich ergießt, dort über die wenigstens eine Auslassöffnung
in den Auslasskanal strömt, in dem die Stahlschmelze aufgrund der wenigstens zwei
Kanalabschnitte eine Umlenkung erfährt und über den Ausgang der Umlenkvorrichtung
und einem daran angeschlossenen wenigstens einen Kanalstein in eine zugehörige Kokille
einströmt.
[0020] Eine einfache Herstellung ist ferner begünstigt, wenn nach einer Ausgestaltung die
Prallkammer zumindest teilweise durch eine Vertiefung in der Bodenfläche der Strömungskammer
gebildet ist. Beispielsweise ist die Vertiefung durch eine Materialausnehmung gebildet.
Die Prallkammer kann zylinderförmig ausgebildet sein und beispielsweise einen runden,
insbesondere kreisrunden, oder eckigen, insbesondere viereckigen oder sonstigen mehreckigen
Querschnitt aufweisen.
[0021] Bei einer möglichen Ausführungsform sind die Einlassöffnung der Strömungskammer und
die Zugangsöffnung der Prallkammer koaxial bezüglich einer gemeinsamen Mittelachse
angeordnet. Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Einlasskanal koaxial bezüglich
der gemeinsamen Mittelachse angeordnet ist. Insbesondere ist es ferner vorgesehen,
dass der Innenraum der Prallkammer eine Mittelachse aufweist, welche mit der gemeinsamen
Mittelachse zusammenfällt. Es hat sich gezeigt, dass ein solcher Aufbau ein verschleißarmes
Abgießen begünstigt. Auch sind durch einen solchen Aufbau Kostenvorteile bei der Herstellung
der Umlenkvorrichtung begünstigt.
[0022] Um dem vorstehend beschriebenen abrasiven Verschleiß entgegenzuwirken, welcher durch
die Bewegungsenergie des Gießstrahles begünstigt wird, ist es bei dieser Ausführungsform
insbesondere vorgesehen, dass die Einlassöffnung der Strömungskammer und die Zugangsöffnung
der Prallkammer jeweils einen Durchmesser bezüglich der gemeinsamen Mittelachse aufweisen,
wobei der Durchmesser der Einlassöffnung kleiner als der Durchmesser der Zugangsöffnung
ist. Es konnte beobachtet werden, dass abrasiven Verschleißerscheinungen wirkungsvoll
entgegengewirkt ist, wenn der Durchmesser der Einlassöffnung wenigstens 5 Prozent,
vorzugsweise wenigstens 10 Prozent kleiner als der Durchmesser der Zugangsöffnung
der Prallkammer ist. Es bezieht sich dabei die Prozentangabe auf den Durchmesser der
Zugangsöffnung, welcher als 100 Prozent angenommen ist.
[0023] Es sollte ferner der Einlasskanal im Bereich des Eingangs einen Durchmesser aufweisen,
welcher größer als der Durchmesser der Einlassöffnung ist. Beispielsweise ist der
Durchmesser des Eingangs wenigstens 5 Prozent, vorzugsweise wenigstens 10 Prozent
größer als der Durchmesser der Einlassöffnung. Es bezieht sich dabei die Prozentangabe
auf den Durchmesser der Einlassöffnung, welcher als 100 Prozent angenommen ist. Dadurch
ist die vorstehend beschriebene Verjüngung des Einlasskanales realisiert.
[0024] Um die Fließgeschwindigkeit des Schmelzstromes in dem wenigstens einen Auslasskanal
abzusenken, ist es bei dieser Ausführungsform insbesondere vorgesehen, dass die wenigstens
Auslassöffnung einen Durchmesser aufweist, welcher kleiner als der Durchmesser des
Ausgangs ist. Es konnte beobachtet werden, dass eine günstige Fließgeschwindigkeit
erreicht wird, wenn der Durchmesser der wenigstens einen Auslassöffnung wenigstens
10 Prozent, vorzugsweise wenigstens 20 Prozent kleiner als der Durchmesser des Ausgangs
ist. Es bezieht sich dabei die Prozentangabe auf den Durchmesser des Ausgangs, welcher
als 100 Prozent angenommen ist.
[0025] Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass der Durchmesser des Eingangs dem Durchmesser
der Zugangsöffnung entsprechen oder im Wesentlichen entsprechen oder größer als der
Durchmesser der Zugangsöffnung sein sollte. Es konnte beobachtet werden, dass dadurch
eine Maßnahme ergriffen ist, um günstige Strömungsbedingungen für den Schmelzstrom
in der Umlenkvorrichtung zu erreichen.
[0026] In diese Richtung zielt auch die Maßnahme, dass nach einer Ausgestaltung die Prallkammer
eine Tiefe umfasst, welche nach oben hin durch die Zugangsöffnung und nach unten hin
durch einen Boden begrenzt ist und die Strömungskammer eine Tiefe umfasst, welche
nach oben hin durch die Einlassöffnung und nach unten hin durch die Bodenfläche begrenzt
ist, wobei die Tiefe der Prallkammer etwa 2,0-fach bis etwa 2,5-fach, vorzugsweise
etwa 2,3-fach so groß ist als die Tiefe der Strömungskammer.
[0027] Eine weitere Ausführungsform besteht darin, dass der Grundkörper wenigstens zweiteilig
ist und ein Oberteil und ein Unterteil umfasst, welche gemeinsam die Strömungskammer
bilden. Dadurch ist eine technisch einfache Herstellung des Innenraumes der Strömungskammer
begünstigt, da der Innenraum erst durch den Zusammenbau des Oberteils mit dem Unterteil
gebildet wird und davor die den Innenraum bildenden Wandungen des Oberteils und/oder
des Unterteils freigelegt sind und somit für eine Bearbeitung in einfacher Weise zu
erreichen sind.
[0028] Beispielsweise sind das Oberteil und das Unterteil eingerichtet, durch Abheben des
Oberteils von dem Unterteil die Bodenfläche der Strömungskammer freizulegen, so dass
die Öffnung der Prallkammer und die wenigstens eine Auslassöffnung der Strömungskammer
zugänglich wird bzw. ist. Insofern bietet es sich an, dass die Auslassöffnung der
Strömungskammer und die Zugangsöffnung der Prallkammer der Bodenfläche der Strömungskammer
zugeordnet sind, insbesondere in der Bodenfläche der Strömungskammer vorliegen.
[0029] Beispielsweise ist dem Oberteil die Einlassöffnung zugeordnet, insbesondere weist
das Oberteil die Einlassöffnung auf. Beispielsweise ist dem Oberteil der Eingang und/oder
der Einlasskanal zugeordnet, insbesondere weist das Oberteil den Eingang und/oder
den Einlasskanal auf. Beispielsweise ist dem Unterteil die wenigstens eine Auslassöffnung
zugeordnet, insbesondere weist das Unterteil die wenigstens eine Auslassöffnung auf.
Beispielsweise ist dem Unterteil die Prallkammer zugeordnet, insbesondere weist das
Unterteil die Prallkammer auf. Beispielsweise ist ferner dem Unterteil der wenigstens
eine Auslasskanal und/oder der wenigstens eine Ausgang zugeordnet, insbesondere weist
das Unterteil den wenigstens einen Auslasskanal und/oder den wenigstens einen Ausgang
auf. Es bietet sich ferner an, dass das Unterteil eine Aufsetzfläche hat, um den Grundkörper
bzw. die Umlenkvorrichtung über die Aufsetzfläche auf einen Untergrund oder dergleichen
Bezugsgegenstand definiert auflegen oder aufstellen zu können.
[0030] Es bietet sich an, dass das Oberteil und das Unterteil über eine Steckverbindung
miteinander verbunden sind, wobei eines der beiden Teile eine Einsteckaufnahme und
das andere Teil einen darin eingeführten Einsteckabschnitt aufweisen oder bilden.
Dadurch ist die Herstellung einer Leckage freien oder zumindest Leckage armen Verbindung
des Oberteiles und des Unterteiles miteinander begünstigt. Dazu ist es beispielsweise
vorgesehen, dass die Steckverbindung eine Trennfuge ausbildet, welche, bezogen auf
den Längsschnitt des Grundkörpers, eine Z-förmige Kontur oder im Wesentlichen Z-förmige
Kontur aufweist. Unter dem Längsschnitt des Grundkörpers ist insbesondere eine Schnittfläche
zu verstehen, welche parallel zur Mittelachse des durchgeschnittenen Grundkörpers
vorliegt.
[0031] Nach einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Strömungskammer mehrere
Auslassöffnungen umfasst, welche um die Prallkammer verteilt angeordnet sind, und
jeweils eine der Auslassöffnungen über einen zugehörigen Auslasskanal mit einem zugehörigen
Ausgang strömungsverbunden ist. Dadurch kommt der Umlenkvorrichtung zusätzlich eine
Verteilfunktion zu. Ein in die Verteilvorrichtung über den Eingang einströmender Schmelzstrom
wird über die mehreren Auslassöffnungen in der Strömungskammer in entsprechend mehrere
Teilströme aufgeteilt, welche zum gleichzeitigen Befüllen mehrerer Kokillen genutzt
werden können. Eine gleichmäßige Aufteilung des Schmelzstromes in die mehreren Teilströme
ist begünstigt, wenn nach einer Ausgestaltung die Prallkammer im Zentrum des Grundkörpers
angeordnet ist und insbesondere sich die Auslassöffnungen um die Prallkammer verteilen,
also mit ihren Mittelachsen konzentrisch zum Zentrum des Grundkörpers angeordnet sind.
[0032] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Untergussgespann, welche wenigstens
eine der Ausführungsformen und/oder Ausgestaltungen der vorstehend beschriebenen Umlenkvorrichtung,
wenigstens einen Rohrstein eines Gießtrichters und wenigstens einen Kanalstein umfasst.
Der Rohrstein kann mit dem Eingang der Umlenkvorrichtung und der Kanalstein mit dem
wenigstens einen Ausgang der Umlenkvorrichtung jeweils strömungsverbunden sein.
[0033] Bei einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Presswerkzeug zum Herstellen wenigstens
einer der Ausführungsformen und/oder Ausgestaltungen der vorstehend beschriebenen
Umlenkvorrichtung vorgesehen. Das Presswerkzeug umfasst einen Pressstempel, welcher
einen Basisabschnitt und wenigstens zwei, von dem Basisabschnitt wegstehende Vorsprünge
aufweist. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Vorsprünge hinsichtlich ihrer Anordnung
zueinander und/oder hinsichtlich ihrer Abmessungen und/oder hinsichtlich ihrer Form
derart ausgebildet sind, dass durch die Vorsprünge die Prallkammer und der wenigstens
eine Auslasskanal gefertigt werden, wenn der Pressstempel in einen Rohling für das
Unterteil der Umlenkvorrichtung eingepresst wird.
[0034] Beispielsweise sind die Vorsprünge im Querschnitt zylinderförmig ausgebildet, insbesondere
bilden die Vorsprünge Hülsen und/oder Hohlzylinder aus. Durch die Hohlstruktur der
Vorsprünge ist es ermöglicht, dass beim Pressvorgang verdrängtes Material des Rohlings
über den inneren Hohlraum der Vorsprünge nach außen abgeführt werden, insbesondere
durch die beim Pressvorgang erzeugten Kräfte selbsttätig über den Hohlraum nach außen
herausgedrückt werden.
[0035] Nach einem nochmals weiteren Aspekt der Erfindung ist ein mögliches Verfahren zur
Herstellung wenigstens einer der Ausführungsformen und/oder Ausgestaltungen der vorstehend
beschriebenen Umlenkvorrichtung vorgesehen. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- i) Bereitstellen des vorstehend beschriebenen Presswerkzeuges;
- ii) Bereitstellen eines formbaren Rohlings für das Unterteil der Umlenkvorrichtung;
- iii) Einpressen der Vorsprünge des Presswerkzeuges in den Rohling.
[0036] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung wenigstens eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine mögliche Ausführungsform eines Untergussgespanns zum Blockgießen in Kokillen
als Schnittdarstellung,
- Fig. 2
- eine mögliche Ausführungsform einer Umlenkvorrichtung zum Umlenken eines Schmelzstromes
in einem Untergussgespann in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- die Umlenkvorrichtung der Figur 2 in einer Schnittdarstellung,
- Fig. 4
- die Umlenkvorrichtung der Figur 2 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung
als Schnitt,
- Fig. 5
- die Umlenkvorrichtung der Figur 2 in der Schnittdarstellung der Figur 3 in einer Explosionszeichnung,
- Fig. 6
- eine mögliche Ausführungsform eines Presswerkzeuges zum Herstellen einer Umlenkvorrichtung,
beispielsweise der Umlenkvorrichtung der Figur 2, in perspektivischer Darstellung
und
- Fig. 7
- das Presswerkzeug der Figur 6 in einer Unteransicht.
[0037] Figur 1 zeigt - in schematischer Darstellung - eine Ausführungsform eines Untergussgespanns
100, welches beispielsweise beim Blockgießen zum Einsatz kommt. Das Untergussgespann
100 umfasst ein Trichterrohr 60 bzw. Gießtrichter mit einem an einem Ende angeordneten
Einlauftrichter 80. Bevorzugt befindet sich das Trichterrohr 60 in einer vertikalen
Anordnung, verläuft also mit seiner Längserstreckung in vertikaler Richtung. Das Untergussgespann
100 umfasst ferner wenigstens ein, vorzugsweise mehrere beispielsweise horizontale
Befüllrohre 65, 65', welche jeweils mit dem Trichterrohr 60 strömungsverbunden sind.
Die Befüllrohre 65, 65' münden in jeweils einer zugehörigen Kokille 66 bzw. 66'.
[0038] Bevorzugt ist das Trichterrohr 60 modular aufgebaut und umfasst mehrere in Längserstreckung
miteinander strömungsverbundene Rohrsteine 70. Bevorzugt ist wenigstens eines der
Befüllrohre 65, 65' ebenfalls modular aufgebaut und umfasst mehrere in Längserstreckung
miteinander strömungsverbundene Kanalsteine 90. Um die Befüllrohre 65, 65' mit dem
gemeinsamen Trichterohr 60 strömungsmäßig zu verbinden, weist das Untergussgespann
100 eine Umlenkvorrichtung 1' auf, welche in der Figur 1 beispielhaft angedeutet ist.
[0039] Figuren 2, 3 und 4 zeigen eine mögliche Ausführungsform einer Umlenkvorrichtung 1
in unterschiedlichen Ansichten und Darstellungen. Die Figur 2 zeigt die Umlenkvorrichtung
1 in einer perspektivischen Ansicht. Die Figur 3 zeigt die Umlenkvorrichtung 1 in
einem Längsschnitt und die Figur 4 zeigt die Umlenkvorrichtung 1 in einer perspektivischen
Explosionsdarstellung als Längsschnitt. Die Umlenkvorrichtung 1 dient zum Umlenken
eines Schmelzstromes, insbesondere flüssiger Stahlschmelze, beispielsweise beim Blockgießen
und ist dazu ein Bestandteil eines Untergussgespanns. Beispielsweise kann die Umlenkvorrichtung
1 in dem Untergussgespann 100 der Figur 1 zum Einsatz kommen.
[0040] Die Umlenkvorrichtung 1 umfasst einen Grundkörper 2, welcher eine Strömungskammer
3 zum Durchleiten des Schmelzstromes hat. Der Grundkörper 2 hat ferner einen Eingang
4 zur Strömungskammer 3 und wenigstens einen Ausgang 5 aus der Strömungskammer 3.
Der Eingang 4 ist eingerichtet, mit einem Rohrstein eines Trichterrohres, beispielsweise
einem der Rohrsteine 70 des Trichterrohres 60 des Untergussgespannes 100 der Figur
1 strömungsverbunden zu werden. Es ist ferner der Ausgang 5 eingerichtet, mit einem
Kanalstein, insbesondere einem der Kanalsteine 90 des Befüllrohres 65 bzw. 65' des
Untergussgespannes 100 der Figur 1 strömungsverbunden zu werden. Bevorzugt sind der
Eingang 4 und der wenigstens eine Ausgang 5 derart zueinander angeordnet, dass sie
in unterschiedliche Raumrichtungen weisen, wobei in der Umlenkvorrichtung 1 eine entsprechende
Umlenkung des Schmelzstromes stattfindet, welcher über den Eingang 4 in die Umlenkvorrichtung
1 einströmt und über den wenigstens einen Ausgang 5 die Umlenkvorrichtung 1 wieder
verlässt.
[0041] Die Strömungskammer 3 umfasst einen Innenraum 3.1, welcher nach unten durch eine
Bodenfläche 3.2, nach oben durch eine Deckenfläche 3.3 und seitlich durch wenigstens
eine Seitenwandungsfläche 3.4 begrenzt ist. Ferner hat die Strömungskammer 3 eine
Einlassöffnung 6 zum Einlassen des Schmelzstromes in die Strömungskammer 3 und wenigstens
eine Auslassöffnung 7 zum Abführen des Schmelzstromes aus der Strömungskammer 3. Bevorzugt
ist die Einlassöffnung 6 über einen Einlasskanal 8 mit dem Eingang 4 strömungsverbunden.
Bevorzugt ist die wenigstens eine Auslassöffnung 7 über einen Auslasskanal 9 mit dem
wenigstens einen Ausgang 5 strömungsverbunden.
[0042] Die Umlenkvorrichtung 1 umfasst ferner eine Prallkammer 10, welche mit der Strömungskammer
3 strömungsverbunden ist. Beispielweise ist die Prallkammer 10 ein integraler Bestandteil
des Grundkörpers 2. Die Prallkammer 10 umfasst einen Innenraum 10.1 und eine den Innenraum
10.1 umgebende Wandungsfläche 11, von der wenigstens ein Flächenabschnitt als Aufprallfläche
für den Schmelzstrom nutzbar ist. Beispielsweise ist der Innenraum 10.1 durch einen
Boden 10.2 bzw. eine Bodenfläche, wenigstens eine Seitenwandungsfläche 10.3 und eine
Deckenfläche begrenzt. Die Prallkammer 10 hat eine, vorzugsweise eine einzige Zugangsöffnung
12, über welchen der Innenraum 10.1 der Prallkammer 10 für den Schmelzstrom zugänglich
ist. Über die Zugangsöffnung 12 ist die Prallkammer 10 mit der Strömungskammer 3 strömungsverbunden.
Beispielsweise ist die Zugangsöffnung 12 der Deckenfläche der Prallkammer 10 zugeordnet
oder bildet die Deckenfläche.
[0043] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Zugangsöffnung 12 der Prallkammer 10 der Einlassöffnung
6 der Strömungskammer 3 zugewandt ist. Es ist bevorzugt ferner vorgesehen, dass die
Zugangsöffnung 12 eine Öffnungsfläche 16 aufweist, welche quer, insbesondere orthogonal
oder im Wesentlichen orthogonal, zu einer Mittelachse 30 des Einlasskanales 8 im Bereich
der Einlassöffnung 6 ist. Es ist bevorzugt darüber hinaus vorgesehen, dass zumindest
ein Abschnitt eines umlaufenden Randes 15, durch welchen die Einlassöffnung 6 begrenzt
ist, innerhalb der Zugangsöffnung 12 vorliegt, insbesondere vollständig innerhalb
der Zugangsöffnung 12 vorliegt.
[0044] Bevorzugt bildet die Einlassöffnung 6 der Strömungskammer 3 ein Ende des Einlasskanales
8, welcher von dem anderen Ende kommend, insbesondere von dem Eingang 4 kommend, sich
im Querschnitt verjüngt. Dazu weist der Einlasskanal 8 beispielsweise einen konisch
verlaufenden Längenabschnitt auf. Bevorzugt weist der Einlasskanal 8 im Bereich der
Einlassöffnung 6 und/oder im Bereich des Einganges 4 eine runde, insbesondere kreisrunde
Form auf.
[0045] Bevorzugt weist der Auslasskanal 9 wenigstens zwei Kanalabschnitte 21, 22 auf, von
denen ein Kanalabschnitt 21 axial oder im Wesentlichen axial bezüglich einer Mittelachse
31 der Zugangsöffnung 12 der Prallkammer 10 und ein anderer Kanalabschnitt 22 radial
bezüglich der Mittelachse 31 der Zugangsöffnung 12 verlaufen. Beispielsweise weist
der axial verlaufende Kanalabschnitt 21 eine Mittelachse 32 auf, welche parallel oder
im Wesentlichen parallel zu der Mittelachse 31 der Zugangsöffnung 12 vorliegt. Beispielsweise
weist der radial verlaufende Kanalabschnitt 22 eine Mittelachse 33 auf, welche orthogonal
oder im Wesentlichen orthogonal zu der Mittelachse 31 der Zugangsöffnung 12 vorliegt.
Bevorzugt sind dem axial verlaufenden Kanalabschnitt 21 die wenigstens eine Auslassöffnung
7 der Strömungskammer 3 und dem radial verlaufenden Kanalabschnitt 22 der wenigstens
eine Ausgang 5 zugeordnet.
[0046] Bevorzugt sind die wenigstens eine Auslassöffnung 7 und/oder die Zugangsöffnung 12
der Bodenfläche 3.2 der Strömungskammer 3 zugeordnet. Bevorzugt ist die Prallkammer
10 zumindest teilweise durch eine Vertiefung 23 in der Bodenfläche 3.2 gebildet, wobei
beispielsweise die Querschnittsflächen der Zugangsöffnung 12 und der wenigstens einen
Auslassöffnung 7 in einer gemeinsamen Ebene liegen, beispielsweise in der Ebene der
Bodenflächen 3.2 liegen.
[0047] Bei der Ausführungsform der Umlenkvorrichtung 1 der Figuren 2 bis 4 ist zum Teil
ein achsensymmetrischer Aufbau realisiert. Beispielsweise können die Einlassöffnung
6 der Strömungskammer 3 und die Zugangsöffnung 12 der Prallkammer 10 koaxial bezüglich
einer gemeinsamen Mittelachse 34 angeordnet sein. Auch kann der Einlasskanal 6 koaxial
bezüglich der gemeinsamen Mittelachse 34 angeordnet sein. Bevorzugt weist der Innenraum
10.1 der Prallkammer 10 eine Mittelachse 35 auf, welche auf der gemeinsamen Mittelachse
34 liegt. Beispielsweise ist die Prallkammer 10 zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig
ausgebildet, welche mit ihrer Mittelachse 35 koaxial zu der Mittelachse 31 der Zugangsöffnung
12 und/oder zu der Mittelachse 30 der Einlassöffnung 6 der Strömungskammer 3 vorliegt.
[0048] Bevorzugt weist der Eingang 4 und/oder der Ausgang 5 und/oder die Einlassöffnung
6 und oder die wenigstens eine Auslassöffnung 7 und/oder die Zugangsöffnung 12 eine
runde, insbesondere kreisrunde Fläche auf. Bevorzugt weisen die Einlassöffnung 6 und
die Zugangsöffnung 12 jeweils einen Durchmesser d2 bzw. d3 bezüglich der gemeinsamen
Mittelachse 34 auf, wobei der Durchmesser d2 der Einlassöffnung 6 kleiner als der
Durchmesser d3 der Zugangsöffnung 12 ist, wie insbesondere anhand von Figur 5 ersichtlich
ist. Bevorzugt ist der Durchmesser d2 der Einlassöffnung 6 um wenigstens 10 Prozent
kleiner als der Durchmesser d3 der Zugangsöffnung 12.
[0049] Bevorzugt weist der Eingang 4 einen Durchmesser d1 auf (Figur 5), welcher größer
als der Durchmesser d2 der Einlassöffnung 6 ist. Bevorzugt ist der Durchmesser d1
des Eingangs 4 gegenüber dem Durchmesser d2 der Einlassöffnung 6 wenigstens 10 Prozent
größer. Bevorzugt ist der Durchmesser d1 des Eingangs 4 dem Durchmesser d3 der Zugangsöffnung
12 entsprechend oder im Wesentlichen entsprechend oder größer als der Durchmesser
d3 der Zugangsöffnung 12. Bevorzugt weist die Strömungskammer 3 einen Durchmesser
d4 auf, welcher so groß ist, um die wenigstens eine Auslassöffnung 7 und die Zugangsöffnung
12 in der Bodenfläche 3.2 der Strömungskammer 3 anzuordnen. Bevorzugt weist ferner
die wenigstens eine Auslassöffnung 7 einen Durchmesser d5 auf, welcher kleiner als
der Durchmesser d6 des Ausgangs 5 ist. Bevorzugt ist der Durchmesser d5 der Auslassöffnung
7 um wenigstens 20 Prozent kleiner als der Durchmesser d6 des Ausgangs 5.
[0050] Bevorzugt weist die Prallkammer 10 eine Tiefe auf, welche nach oben hin durch die
Zugangsöffnung 12 und nach unten hin durch ihren Boden 10.2 begrenzt ist und die Strömungskammer
3 umfasst eine Tiefe, welche nach oben hin durch die Einlassöffnung 6 und nach unten
hin durch die Bodenfläche 3.2 begrenzt ist, wobei die Tiefe der Prallkammer 10 2,0-fach
bis 2,5-fach so groß wie die Tiefe der Strömungskammer 3 ist.
[0051] Die Umlenkvorrichtung 1 kann mehrere Auslassöffnungen, beispielsweise insgesamt sechs
Auslassöffnungen umfassen. Dadurch kommt der Umlenkvorrichtung 1 neben seiner Funktion
des Umlenkens des Schmelzstromes von einer Eingangsrichtung gemäß Pfeil 13 in eine
Ausgangsrichtung gemäß Pfeil 14 zusätzlich eine Verteilfunktion zu (siehe beispielsweise
die Figur 2), durch welche ein eingehender Schmelzstrom in mehrere ausgehende Teilströme
aufgeteilt wird. In der Figur 4 sind neben der Auslassöffnung 7 zumindest die weiteren
Auslassöffnungen 7.1, 7.4, 7.5 ersichtlich. Bevorzugt sind die Auslassöffnungen 7,
7.1, 7.4, 7.5 um die Prallkammer 10 verteilt angeordnet. Beispielsweise ist die Prallkammer
10 im Zentrum des Grundkörpers 2 angeordnet und die Auslassöffnungen 7, 7.1, 7.4,
7.5, liegen verteilt um das Zentrum herum. Bevorzugt ist jeweils eine der Auslassöffnungen
7, 7.1, 7.4, 7.5 über einen zugehörigen Auslasskanal mit einem zugehörigen Ausgang
5 bzw. 5.1 bzw. 5.2 bzw. 5.3 bzw. 5.4 strömungsverbunden. In den Figuren 3 bis 5 sind
neben dem Auslasskanal 9 jedoch nur der Auslasskanal 9.1 noch sichtbar.
[0052] Wie insbesondere aus den Figuren 3 bis 5 ersichtlich ist, kann der Grundkörper 2
wenigsten zweiteilig aufgebaut sein und ein Oberteil 40 und ein Unterteil 50 umfassen.
Bevorzugt bilden das Oberteil 40 und das Unterteil 50 gemeinsam die Strömungskammer
3 aus. Beispielsweise bildet das Oberteil 40 einen oberen Abschnitt und das Unterteil
50 einen unteren Abschnitt der Strömungskammer 3 aus. Bevorzugt ist dem Oberteil 40
die Einlassöffnung 6 der Strömungskammer 3 zugeordnet. Bevorzugt ist dem Unterteil
50 die wenigstens eine Auslassöffnung 7 der Strömungskammer 3 und/oder die Prallkammer
14 zugeordnet. Bevorzugt ist ferner dem Oberteil 40 der Eingang 4 und/oder die Einlassöffnung
8 zugeordnet. Das Unterteil 50 kann den wenigstens einen Auslasskanal 9 oder den wenigstens
einen Ausgang 5 aufweisen. Bevorzugt hat das Unterteil 50 eine Aufsetzfläche 51, um
damit den Grundkörper 2 auf eine Auflage oder einen sonstigen Untergrund aufsetzen
zu können, beispielsweise im Zuge des Untergespannes 100 der Figur 1.
[0053] Bevorzugt sind das Oberteil 40 und das Unterteil 50 über eine Steckverbindung 55
miteinander verbunden, wobei eines der beiden Teile 40, 50, insbesondere das Unterteil
50, eine Einsteckaufnahme 51 und das andere Teil 40, insbesondere das Oberteil 40,
einen darin eingeführten Einsteckabschnitt 41 aufweisen. Beispielsweise bildet die
Steckverbindung 55 eine Trennfuge 56 aus. Die Trennfuge 56 kann, bezogen auf den Längsschnitt
des Grundkörpers 2, eine Z-förmige Kontur aufweisen.
[0054] Figuren 6 und 7 zeigen eine mögliche Ausführungsform eines Presswerkzeuges 200 in
unterschiedlichen Ansichten. Das Presswerkzeug 200 dient zum Herstellen der Umlenkvorrichtung
1 der Figuren 2 bis 5. Das Presswerkzeug 200 umfasst einen Pressstempel 210, welcher
einen Basisabschnitt 220 und wenigstens zwei oder mehrere von dem Basisabschnitt 220
wegstehende Vorsprünge 230, 240 aufweist. Die Vorsprünge 230, 240 sind bevorzugt hinsichtlich
ihrer Anordnung zueinander und/oder hinsichtlich ihrer Abmessungen und/oder hinsichtlich
ihrer Form derart ausgebildet, dass durch die Vorsprünge 230, 240 die Prallkammer
10 und der wenigstens eine Auslasskanal 9 gefertigt werden, wenn der Pressstempel
10 in einen (in den Figuren 6 und 7 nicht dargestellten) Rohling für das Unterteil
50 der Umlenkvorrichtung 1 eingepresst wird.
[0055] Ein mögliches Verfahren zur Herstellung der Umlenkvorrichtung 1 der Figuren 2 bis
5 kann beispielsweise darin bestehen, dass das Presswerkzeug 200 mit dem Pressstempel
210 und ein formbarer Rohling für das Unterteil 50 der Umlenkvorrichtung 1 bereitgestellt
werden. In einem weiteren Schritt werden dann die Vorsprünge 230, 240 des Presswerkzeuges
200 bzw. des Pressstempels 210 in den Rohling eingepresst.
[0056] In der vorliegenden Beschreibung bedeutet die Bezugnahme auf einen bestimmten Aspekt
oder eine bestimmte Ausführungsform oder eine bestimmte Ausgestaltung, dass ein bestimmtes
Merkmal oder eine bestimmte Eigenschaft, die in Verbindung mit dem jeweiligen Aspekt
oder der jeweiligen Ausführungsform oder der jeweiligen Ausgestaltung beschrieben
ist, zumindest dort enthalten ist, aber nicht notwendigerweise in allen Aspekten oder
Ausführungsformen oder Ausgestaltungen der Erfindung enthalten sein muss. Es wird
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass jede Kombination der verschiedenen Merkmale
und/oder Strukturen und/oder Eigenschaften, welche in Bezug auf die Erfindung beschrieben
sind, von der Erfindung umfasst sind, sofern dies nicht ausdrücklich oder eindeutig
durch den Zusammenhang widerlegt ist.
[0057] Die Verwendung von einzelnen oder allen Beispielen oder einer beispielhaften Ausdrucksweise
im Text soll lediglich die Erfindung beleuchten und stellt keine Beschränkung hinsichtlich
des Umfangs der Erfindung dar, wenn nichts anders behauptet wird. Auch ist keine Ausdrucksweise
oder Formulierung der Beschreibung so zu verstehen, dass es sich um ein nicht beanspruchtes,
aber für die Praxis der Erfindung wesentliches Element handelt ist.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Umlenkvorrichtung
- 1'
- Umlenkvorrichtung
- 2
- Grundkörper
- 3
- Strömungskammer
- 3.1
- Innenraum
- 3.2
- Bodenfläche
- 3.3
- Deckenfläche
- 3.4
- Seitenwandungsfläche
- 4
- Eingang
- 5
- Ausgang
- 5.1
- Ausgang
- 5.2
- Ausgang
- 5.3
- Ausgang
- 5.4
- Ausgang
- 6
- Einlassöffnung
- 7
- Auslassöffnung
- 7.1
- Auslassöffnung
- 7.4
- Auslassöffnung
- 7.5
- Auslassöffnung
- 8
- Einlasskanal
- 9
- Auslasskanal
- 9.1
- Auslasskanal
- 10
- Prallkammer
- 10.1
- Innenraum
- 10.2
- Boden
- 10.3
- Seitenwandungsfläche
- 11
- Wandungsfläche
- 12
- Zugangsöffnung
- 13
- Pfeil
- 14
- Pfeil
- 15
- Rand
- 16
- Öffnungsfläche
- 21
- Kanalabschnitt
- 22
- Kanalabschnitt
- 23
- Vertiefung
- 30
- Mittelachse
- 31
- Mittelachse
- 32
- Mittelachse
- 33
- Mittelachse
- 34
- gemeinsame Mittelachse
- 35
- Mittelachse
- 40
- Oberteil
- 41
- Einsteckabschnitt
- 50
- Unterteil
- 51
- Einsteckaufnahme
- 55
- Steckverbindung
- 56
- Trennfuge
- 60
- Trichterrohr
- 65
- Befüllrohr
- 65'
- Befüllrohr
- 66
- Kokille
- 66'
- Kokille
- 70
- Rohrstein
- 80
- Einlauftrichter
- 90
- Kanalstein
- 100
- Untergussgespann
- 200
- Presswerkzeug
- 210
- Pressstempel
- 220
- Basisabschnitt
- 230
- Vorsprung
- 240
- Vorsprung
- d1
- Durchmesser des Eingangs
- d2
- Durchmesser der Einlassöffnung
- d3
- Durchmesser der Zugangsöffnung
- d4
- Durchmesser der Strömungskammer
- d5
- Durchmesser der wenigstens einen Auslassöffnung
- d6
- Durchmesser des wenigstens einen Ausgangs
1. Umlenkvorrichtung (1) zum Umlenken eines Schmelzstromes in einem Untergussgespann
(100) beim Blockgießen, die Umlenkvorrichtung (1) umfassend einen Grundkörper (2),
der Grundkörper (2) umfassend eine Strömungskammer (3), einen Eingang (4) zur Strömungskammer
(3) und wenigstens einen Ausgang (5) aus der Strömungskammer (3), wobei die Strömungskammer
(3) eine Bodenfläche (3.2), eine der Bodenfläche (3.2) gegenüberliegende Einlassöffnung
(6) und wenigstens eine Auslassöffnung (7) aufweist, wobei die Einlassöffnung (6)
durch einen umlaufenden Rand (15) begrenzt ist und über einen Einlasskanal (8) mit
dem Eingang (4) strömungsverbunden ist und die wenigstens eine Auslassöffnung (7)
über einen Auslasskanal (9) mit dem wenigstens einen Ausgang (5) strömungsverbunden
ist, der Grundkörper (2) ferner umfassend eine Prallkammer (10), welche über eine
Zugangsöffnung (12) mit der Strömungskammer (3) strömungsverbunden ist, wobei die
Zugangsöffnung (12) der Einlassöffnung (6) zugewandt ist und eine Öffnungsfläche (16)
aufweist, welche quer zu einer Mittelachse (30) des Einlasskanales (8) im Bereich
der Einlassöffnung (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt des Randes (15) der Einlassöffnung (6) innerhalb der Zugangsöffnung
(12) liegt.
2. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (15) der Einlassöffnung (6) vollständig innerhalb der Zugangsöffnung (12)
liegt.
3. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlasskanal (8) einen Querschnitt aufweist, welcher sich zu der Einlassöffnung
(6) hin verjüngt.
4. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslasskanal (9) einen Querschnitt aufweist, welcher sich zu dem wenigstens einen
Ausgang (5) hin erweitert.
5. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslasskanal (9) wenigstens zwei Kanalabschnitte (21, 22) aufweist, von denen
ein Kanalabschnitt (21) axial bezüglich einer Mittelachse (32) der Zugangsöffnung
(12) und ein anderer Kanalabschnitt (22) radial bezüglich der Mittelachse (33) verlaufen,
wobei dem axial verlaufenden Kanalabschnitt (21) die wenigstens eine Auslassöffnung
(7) und dem radial verlaufenden Kanalabschnitt (22) der wenigstens eine Ausgang (5)
zugeordnet sind.
6. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Auslassöffnung (7) und die Zugangsöffnung (12) der Bodenfläche
(3.2) der Strömungskammer (3) zugeordnet sind.
7. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallkammer (10) zumindest teilweise durch eine Vertiefung (23) in der Bodenfläche
(3.2) der Strömungskammer (3) gebildet ist.
8. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (6) und die Zugangsöffnung (12) koaxial bezüglich einer gemeinsamen
Mittelachse (34) angeordnet sind.
9. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (6) und die Zugangsöffnung (12) jeweils einen Durchmesser (d2,
d3) bezüglich der gemeinsamen Mittelachse (34) aufweisen, wobei der Durchmesser (d2)
der Einlassöffnung (6) kleiner als der Durchmesser (D3) der Zugangsöffnung (12) ist.
10. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingang (4) einen Durchmesser (d1) aufweist, welcher größer als der Durchmesser
(d2) der Einlassöffnung (6) ist.
11. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (d1) des Eingangs (4) dem Durchmesser (d3) der Zugangsöffnung (12)
entspricht oder größer als der Durchmesser (d3) der Zugangsöffnung (12) ist.
12. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallkammer (10) eine Tiefe umfasst, welche nach oben hin durch die Zugangsöffnung
(12) und nach unten hin durch einen Boden (13) begrenzt ist und die Strömungskammer
(3) eine Tiefe umfasst, welche nach oben hin durch die Einlassöffnung (6) und nach
unten hin durch die Bodenfläche (3.2) begrenzt ist, wobei die Tiefe der Prallkammer
(10) etwa 2,0-fach bis etwa 2,5-fach, vorzugsweise etwa 2,3-fach so groß ist als die
Tiefe der Strömungskammer (3).
13. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) wenigstens zweiteilig ist, umfassend ein Oberteil (40) und ein
Unterteil (50), welche gemeinsam die Strömungskammer (3) bilden.
14. Umlenkvorrichtung (1) zum Umlenken eines Schmelzstromes in einem Untergussgespann
(100) beim Blockgießen, die Umlenkvorrichtung (1) umfassend einen Grundkörper (2),
der Grundkörper (2) umfassend eine Strömungskammer (3), einen Eingang (4) zur Strömungskammer
(3) und wenigstens einen Ausgang (5) aus der Strömungskammer (3), wobei die Strömungskammer
(3) eine Bodenfläche (3.2), eine der Bodenfläche (3.2) gegenüberliegende Einlassöffnung
(6) und wenigstens eine Auslassöffnung (7) aufweist, wobei die Einlassöffnung (6)
durch einen umlaufenden Rand (15) begrenzt ist und über einen Einlasskanal (8) mit
dem Eingang (4) strömungsverbunden ist und die wenigstens eine Auslassöffnung (7)
über einen Auslasskanal (9) mit dem wenigstens einen Ausgang (5) strömungsverbunden
ist, der Grundkörper (2) ferner umfassend eine Prallkammer (10), welche über eine
Zugangsöffnung (12) mit der Strömungskammer (3) strömungsverbunden ist, wobei die
Zugangsöffnung (12) der Einlassöffnung (6) zugewandt ist und eine Öffnungsfläche (16)
aufweist, welche quer zu einer Mittelachse (30) des Einlasskanales (8) im Bereich
der Einlassöffnung (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) wenigstens zweiteilig ist, umfassend ein Oberteil (40) und ein
Unterteil (50), welche gemeinsam die Strömungskammer (3) bilden.
15. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass dem Oberteil (40) die Einlassöffnung (6) zugeordnet ist und dem Unterteil (50) die
wenigstens eine Auslassöffnung (7) und die Prallkammer (10) zugeordnet sind.
16. Umlenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (40) und das Unterteil (50) über eine Steckverbindung (55) miteinander
verbunden sind, wobei eines der beiden Teile (40, 50) eine Einsteckaufnahme (51) und
das andere Teil (40) einen darin eingeführten Einsteckabschnitt (41) aufweisen.
17. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskammer (3) mehrere Auslassöffnungen (7, 7.1, 7.4, 7.5) umfasst, welche
um die Prallkammer (10) verteilt angeordnet sind, und jeweils eine der Auslassöffnungen
(7, 7.1, 7.4, 7.5) über einen zugehörigen Auslasskanal (9; 9.1) mit einem zugehörigen
Ausgang (5; 5.1; 5.2; 5.3; 5.4) strömungsverbunden sind.
18. Untergussgespann (100), umfassend eine Umlenkvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wenigstens einen Rohrstein (70) eines Trichterrohres (60) und wenigstens
einen Kanalstein (90) eines Befüllrohres (65), wobei der Rohrstein (70) mit dem Eingang
(4) der Umlenkvorrichtung (1) und der Kanalstein (90) mit dem wenigstens einen Ausgang
(5) der Umlenkvorrichtung (1) strömungsverbunden sind.
19. Presswerkzeug (200) zum Herstellen einer Umlenkvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
13 bis 17, umfassend einen Pressstempel (210), welcher einen Basisabschnitt (220)
und wenigstens zwei, von dem Basisabschnitt (220) wegstehende Vorsprünge (230, 240)
aufweist, wobei die Vorsprünge (230, 240) hinsichtlich ihrer Anordnung zueinander
und/oder hinsichtlich ihrer Abmessungen und/oder hinsichtlich ihrer Form derart ausgebildet
sind, dass durch die Vorsprünge (230, 240) die Prallkammer (10) und der wenigstens
eine Auslasskanal (9) gefertigt werden, wenn der Pressstempel (210) in einen Rohling
für das Unterteil (50) der Umlenkvorrichtung (1) eingepresst wird.
20. Verfahren zur Herstellung einer Umlenkvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 13
bis 17, mit den Schritten:
i) Bereitstellen eines Presswerkzeuges (200) nach Anspruch 19;
ii) Bereitstellen eines formbaren Rohlings für das Unterteil (50) der Umlenkvorrichtung
(1);
iii) Einpressen der Vorsprünge (230, 240) des Presswerkzeuges (200) in den Rohling.