(19)
(11) EP 4 144 496 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.2023  Patentblatt  2023/10

(21) Anmeldenummer: 21194498.8

(22) Anmeldetag:  02.09.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27K 5/06(2006.01)
B27K 3/34(2006.01)
B27K 3/36(2006.01)
B27K 1/00(2006.01)
B27K 5/00(2006.01)
B27K 3/50(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B27K 5/06; B27K 1/00; B27K 3/34; B27K 5/001; B27K 5/007; B27K 3/36; B27K 3/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Mewes, Magnus
67435 Neustadt-Duttweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • MEWES, Magnus
    67435 Neustadt-Duttweiler (DE)

(74) Vertreter: Lippert Stachow Patentanwälte Rechtsanwälte 
Partnerschaft mbB Postfach 30 02 08
51412 Bergisch Gladbach
51412 Bergisch Gladbach (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUR BEARBEITUNG EINES HOLZKÖRPERS UND EIN DURCH DAS VERFAHREN BEARBEITETER HOLZKÖRPER


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten eines Holzkörpers, insbesondere durch Holzprägung, umfassend die Schritte der Erweichung des Holzkörpers und der Verpressung des erweichten Holzkörpers in mindestens einer Raumrichtung mit einer Presskraft unter Deformation, insbesondere Prägung, desselben, wobei die Deformation zumindest im Wesentlichen permanent ist, wobei, a) der Holzkörper zumindest oberflächlich mit einem ersten Öl A versehen und über einen Zeitraum zur Einwirkung in diesen gebracht wird, wobei das Öl A als Komponente A (i) freie organische Carbonsäuren und/oder (ii) Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate und/oder Fettalkoholderivate enthält, b) der Holzkörper mit dem eingewirkten Öl A in einem Autoklaven in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre bei erhöhter Temperatur beaufschlagt wird, und c) nach oder während des Schrittes b) das Holz mit mechanischem Druck unter Deformation des Holzkörpers verpresst wird. Ferner betrifft die Erfindung einen nach dem Verfahren hergestellten Holzkörper.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten eines Holzkörpers, insbesondere durch Holzprägung, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie einen nach dem Verfahren hergestellten Holzkörper.

[0002] Es ist bekannt, zur Deformation von Holz das jeweilige Holzstück vor dessen Deformation einer Wärmebehandlung zu unterziehen, um das Holzstück dann anschließend durch Verpressen in die gewünschte Form zu bringen. Ein derartiges Verfahren kann ohne mechanischen Materialabtrag wie beispielsweise Fräsen erfolgen und ist somit besonders einfach durchführbar. Die Deformation des Holzstückes kann in einem Biegevorgang oder Prägevorgang erfolgen.

[0003] Wesentliche Herausforderung ist jedoch, dass nach der Deformation in dem besagten Verfahren das Holzstück möglichst wenige Risse, Auffaserung oder Aufrauhung der Oberfläche aufweist, welche ansonsten eine Nachbehandlung beispielsweise durch einen Schleifvorgang erfordern würde. Dies ist insbesondere der Fall, wenn hochqualitative Oberflächen des bearbeiteten Holzkörpers gewünscht sind. Ferner ist es eine besondere Herausforderung nicht nur Weichhölzer wie beispielsweise Tanne sondern auch Harthölzer wie beispielsweise Eiche zu deformieren, insbesondere zu prägen.

[0004] Beim Prägen von Holz kann einerseits die makroskopische Struktur des Holzstückes ohne Materialabtrag in eine gewünschte Form gebracht werden, beispielsweise um aus einem quaderförmigen Holzkörper einen ergonomischen Werkzeughandgriff zu formen. Hierbei sind oftmals große Volumenverringerungen des Holzstückes erwünscht. Andererseits besteht das Bedürfnis auch sehr feingliedrige und detailreiche Prägungen vorzunehmen, wobei die Prägetiefe zwar relativ gering sein kann, aber eine sehr hohe optische Detailtreue und Auflösung aufweisen soll, wie beispielsweise im Bereich einiger 1/10-Millimeter oder weniger. Beim Prägen müssen daher oftmals Stempel eingesetzt werden, welche vollflächig und spaltfrei mit der Holzstückoberfläche zur Anlage gebracht werden, was oftmals durchgehend über einen größeren Oberflächenbereich oder die gesamte Holzstückoberfläche und/oder die gesamte Stempelfläche erfolgen muss. An ein Verfahren, welches insbesondere bei unterschiedlichen Hölzern beide Deformationsarten mit hoher Qualität durchführen kann, sind somit hohe Anforderungen zu stellen.

[0005] Ferner ist es erwünscht, dass das deformierte, insbesondere gepresste und/oder geprägte, Holzstück nach der Deformation mit einer möglichst geringen oder vorzugsweise ohne Nachbehandlung gebrauchstauglich ist. Diese Gebrauchstauglichkeit umfasst zumeist ein angenehmes haptisches Gefühl des Holzstückes sowie eine sehr glatte Oberfläche. Hierzu werden Holzkörper oftmals einer Endbehandlung wie einem Schleifen oder Polieren und gegebenenfalls einer nachfolgenden Imprägnierung unterzogen. Dies ist aber sehr aufwendig. Ferner ist oftmals eine Nachtrockung des Holzstückes nach dessen Deformation erforderlich, was arbeits-, zeit- und energieintensiv ist.

[0006] Für die Deformation des Holzstückes sind oftmals komplexere Press- und/oder Prägewerkzeuge erforderlich, deren Werkzeugflächen beim Deformationsvorgang an der gesamten Oberfläche des Holzstückes anliegen, um dieses in die gewünschte Form zu bringen. Das Holzstück kann dann vollständig von den Press/Prägeflächen des Werkzeuges eingeschlossen sein, um dieses in eine komplexe Form bringen zu können. Daher sollte das Verfahren dazu geeignet sein, das Holzstück außerhalb des Autoklaven, in welchem dessen Wärmebehandlung erfolgt, im Press- und/oder Prägewerkzeug deformieren zu können.

[0007] Ferner ist es das Bedürfnis, die thermische Behandlung des Holzes vor dessen Deformation über nur einen vergleichsweise kurzen Zeitraum durchführen zu müssen, um ein wirtschaftliches Verfahren bereitzustellen.

[0008] Obwohl es allgemein bekannt ist, Holz nach einer thermischen Vorbehandlung in eine gewünschte Form ohne Materialabtrag zu bringen, ist bisher kein Verfahren bekannt, welches die oben genannten Erfordernisse weitestgehend oder vollständig erfüllt.

[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuvor genannten Probleme zumindest teilweise oder vollständig zu lösen. Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Holzbehandlungsverfahren bereitzustellen, welches eine hohe Deformation des Holzstückes unter Volumenverminderung desselben und/oder eine besonders hohe Detailtreue auch feingliedriger und vorzugsweise großflächiger Einprägungen ermöglicht, welches insbesondere auch bei schwer zu deformierenden Holzarten wie bspw. Harthölzern rissfrei durchführbar ist, welches vorzugsweise nur eine geringe oder praktisch keine Nachbehandlung für die gebrauchstaugliche Verwendung des Holzstückes erfordert und welches bevorzugt zudem besonders wirtschaftlich durchführbar ist.

[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch ein mittels dieses Verfahrens hergestellten Holzstücke nach Anspruch 16 gelöst.

[0011] Im Zuge der Erfindung hat sich herausgestellt, dass die zumindest oberflächliche Behandlung des Holzkörpers mit einem Öl A enthaltend die Komponente A dazu führt, dass der Holzkörper bei der nachfolgenden Behandlung im Autoklaven in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre bei erhöhter Temperatur unter besonders großer Volumenverminderung des Holzkörpers beim anschließenden Pressvorgang gemäß Schritt c) und/oder besonders detailgetreuer Prägung deformierbar ist. Die Durchführung des Schrittes c) kann ferner auch bei großen Volumenverringerungen relativ schnell erfolgen. Diese Deformation beim Pressvorgang c) ist aufgrund der vorgegebenen Vorbehandlung des Holzkörpers zumindest im Wesentlichen oder praktisch vollständig permanent, bleibt also bestehen, auch wenn der Pressdruck im Schritt c) aufgehoben wird. Zudem erhält der Holzkörper aufgrund der Vorbehandlung mit dem Öl A im Schritt a) nach dem Pressvorgang im Schritt c) eine besonders hohe Oberflächenqualität. Die Oberflächenqualität ist dadurch charakterisiert, dass der Holzkörper praktisch keine Risse und/oder keine Auffaserungen und eine besonders glatte Oberfläche aufweist, welche eine Nachbehandlung, insbesondere auch mechanische Nachbehandlung, in der Regel entbehrlich macht. Insbesondere werden Risse vermieden, welche durch Augenscheinnahme erkennbar sind und/oder ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Holzkörper befördern würden.

[0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Weichhölzer aber insbesondere auch Harthölzer unter Erzeugung sehr feingliedriger Oberflächenstrukturen hergestellt werden. So wird beispielsweise eine feingliedrige Struktur einer Stempelfläche, welche beispielsweise der Oberflächenstruktur eines üblichen Geldstücks entspricht, beim Schritt c) besonders detailgetreu im Holzstück permanent eingeprägt werden. Dies ermöglicht vielfältige Oberflächenstrukturierungen des Holzstückes für funktionelle und/oder dekorative Zwecke.

[0013] Durch Verwendung der Komponente A kann der Holzkörper zudem überraschenderweise mit deutlich verminderter oder ohne Rissbildung deformiert werden, und zudem eine Deformation in einem großen Tiefenbereich erfolgen, also mit hoher Einpresstiefe bezogen auf einen gegebenen Querschnitt des Holzstückes. Bei einem Holzstück mit mehreren Zentimetern Dicke, bspw. bis 3 cm oder bis 5 cm oder ggf. auch mehr, kann bei der Deformation das Holzstück bspw. über ≥ 20% oder ≥ 30%, oftmals auch ≥ 40% oder bis 50% oder gegebenenfalls ≥ 50% seiner Dicke, ohne hierauf beschränkt zu sein, ohne Rissbildung komprimiert werden, so dass ein entsprechendes Höhenprofil in das Holzstück eingepresst werden kann. Dies ist insbesondere in Kombination mit einer schnellen Verfahrensdurchführung gegeben.

[0014] Die beschriebene Deformation des Holzkörpers in Schritt c) kann hierbei in dem Deformationsschritt durch Pressen und/oder Prägen über dessen gesamte Oberfläche erfolgen, wobei das entsprechende Formgebungswerkzeug den Holzkörper am Ende des Schrittes c) auch über seine gesamte Oberfläche, vorzugsweise durchgehend und durchbrechungs- und/oder spaltfrei, einschließen kann, wodurch das Verfahren besonders vielseitig einsetzbar ist, auch unter Erzeugung komplexer Formgebung des Holzkörpers über seine gesamte Oberfläche in einem Deformationsschritt. Hierdurch sind auch komplexe dreidimensionale Formgebungen des Holzkörpers über seine gesamte Oberfläche, beispielsweise zur Herstellung von Handwerkzeuggriffen aus einem quaderförmigen Vorformling in einem Schritt möglich. Dies gilt auch für schwierig permanent zu verformende Holzarten wie bspw. Eiche, Nussbaum, Ahorn, Esche, Ulme oder allgemein Harthölzer, relativ zähe Hölzer und/oder zur Rissbildung neigende Hölzer.

[0015] Zudem verliert der Holzkörper bei der erfindungsgemäßen Durchführung des Verfahrens nicht die für das jeweilige Holz charakteristische Farbe, führt also nicht zu einem Ausbleichen des Holzkörpers wie dies bei Verwendung anderer Behandlungsmittel im Schritt a) oftmals der Fall ist.

[0016] Ferner ist durch die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Nachbehandlung des Holzkörpers nach Durchführung des Schrittes c) auch bei unterschiedlichen praktisch oftmals nicht mehr notwendig, auch kein Schleifen oder Polieren zur Erzeugung besonders glatter Holzoberflächen.

[0017] Als "Pressen" im Rahmen der Erfindung sei stets ein Zusammenpressen des Holzstückes unter Volumenverminderung desselben verstanden.

[0018] Die "Deformation" des Holzstückes durch Anwendung des Verfahrens sei stets als im Wesentlichen oder praktisch vollständig permanente Deformation verstanden.

[0019] Als "Holz" im Sinne der vorliegenden Erfindung seien im engeren Sinne das harte Gewebe der Sprosssamen von Bäumen und Sträuchern verstanden, also das vom Kambium erzeugte Xylem der Samenpflanzen. Im weiteren Sinne sind hierunter aber auch holzige Gewebe anderer Pflanzen wie bspw. von Palmen, Bambus oder dergleichen verstanden, welche in der Regel in Zellwände eingebautes Lignin aufweisen.

[0020] Die Begriffe "Holzstück" und "Holzkörper" werden hier synonym verwendet.

[0021] Die erfindungsgemäße Wirkung des Öls A wird darauf zurückgeführt, dass die Bestandteile (i), nämlich freie organische Carbonsäuren, und/oder (ii), nämlich Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate und/oder Fettalkoholderivate, in den Schritten a) und b) das Lignin des Holzes besonders effektiv und tiefgründig aufweichen, jedoch nach Durchführung des Schrittes c) bzw. Abkühlung des Holzkörpers wieder zu einer Verhärtung des Lignins bzw. des Holzmaterials insgesamt führt, und zudem bei der Deformation und/oder Prägung des Holzstückes zu nur eine sehr geringe oder keine Rissbildung im Holz bedingt und eine sehr Detailtreue beim Einprägen feingliedriger Oberflächenstrukturen bewirkt.

[0022] Die Komponente A kann in dem Öl A in einem Gehalt von 5-50 Gew.-% oder höher, beispielsweise 10-40 Gew.-% oder 15-30 Gew.-% vorliegen, bezogen auf das Gewicht des Öls. Allgemein kann der Anteil der Komponente A in dem Öl A ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 20 Gew. % oder ≥ 30 Gew. % betragen, sowie allgemein bevorzugt ≤ 70 Gew.-% oder ≤ 60 Gew.-%, ohne hierauf beschränkt zu sein. Die Komponente A kann in dem Öl A aber auch in einem Gehalt von ≥ 70 Gew.-% oder ≥ 70 Gew.-% enthalten sein oder gegebenenfalls das Öl A vollständig aus der Komponente A bestehen.

[0023] Als Komponente (i) werden bevorzugt freie organische Carbonsäuren mit einer Kohlenstoffanzahl von ≥ 6 oder ≥ 8, vorzugsweise ≥ 10 oder ≥ 12 eingesetzt. Diese sind hydrophober als kurzkettige Carbonsäuren, besser öllöslich und haben sich besonders bewährt. Insbesondere können die freien Carbonsäuren C8-C36 oder C10-C30 oder bevorzugt C12-C25, C14-C22 Säuren sein oder allgemein ≥ 6 C-Atome und/oder ≤ 35 C-Atome aufweisen.

[0024] Die Säuren der Komponente (i) sind bevorzugt Fettsäuren, bspw. gesättigte Fettsäuren, bevorzugt ungesättigte Fettsäuren, beispielsweise einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte oder konjugierte Fettsäuren. Die genannten Fettsäuren können in Kombinationen miteinander vorliegen. Konjugierte Fettsäuren weisen zwei oder mehr konjugierte C-C Doppelbindungen auf, solche mit zumindest zwei aufeinanderfolgenden trans-Doppelbindungen sind besonders bevorzugt. Besonders bevorzugt weist die Komponente (i) einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte und/oder konjugierte Fettsäuren oder Kombinationen derselben auf. Besonders bevorzugt weist die Komponente (i) mehrfach ungesättigte, noch weiter bevorzugt konjugierte Fettsäuren auf, welche sich gegenüber einfach ungesättigten oder insbesondere gesättigten Fettsäuren als besonders vorteilhaft erwiesen haben.

[0025] Als gesättigte Fettsäuren sind bspw. Myristinsäure, Palmitinsäure und/oder Stearinsäure oder Kombinationen derselben einsetzbar. Als ungesättigte Fettsäuren sind bspw. einfach ungesättigte Fettsäuren wie Ölsäure einsetzbar. Als mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind bspw. Linolsäure, Linolensäure, Rizinolsäure oder Kombinationen derselben einsetzbar. Als konjugierte Fettsäuren, also solche mit konjugierten C-C-Mehrfachbindungen, insbesondere Doppelbindungen, sind bspw. 9,11 Linolsäure, Elaeostearinsäure, Licansäure, Parinsäure, Calendulasäure, Catalpinsäure und/oder Punicinsäure oder Kombinationen derselben einsetzbar, vorzugsweise auch jeweils mit trans-Doppelbindungen, insbesondere aufeinanderfolgenden.

[0026] Als Komponente (i) können auch freie Harzsäuren eingesetzt werden wie beispielsweise Diterpensäuren wie bspw. Abietinsäuren, Pimaransäuren, einschließlich deren Isomeren, oder dergleichen und/oder Sesquiterpensäuren und/oder Triterpensäuren. Diterpensäuren sind bevorzugt. Die Harzsäuren sind bevorzugt natürliche Harzsäuren, wie diese insbesondere in natürlichen Baumharzen vorkommen, insbesondere in Balsamharzen oder Koniferenharzen, wie bspw. in Kanadabalsam oder dergleichen. Es sind auch Abwandlungen dieser Harzsäuren einsetzbar, welche bspw. zusätzliche Alkylgruppen aufweisen und/oder hydriert oder dehydriert sind, Strukturisomere oder dgl. Die Harzsäuren liegen bevorzugt in gelöster oder fein dispergierter Form in dem Öl A vor, bspw. entsprechend dem Vorliegen der jeweiligen Harzsäure in natürlichen Harzen wie bspw. Balsamharzen. Die Harzsäuren können allgemein durch Verwendung natürlicher Harze wie bspw. Balsamharze in die Formulierung des Öls A eingebracht werden. Harzsäuren sind besonders bevorzugt. Das Öl A kann aber auch frei von Fettsäuren und/oder Harzsäuren sein.

[0027] Gegebenenfalls können auch freie Carbonsäuren mit < 6 C-Atomen in der Komponente A (i) vorliegen, auch wenn diese weniger bevorzugt da schlechter öllöslich und bei der Holzerweichung weniger aktiv sind und zu einem Ausbleichen des Holzstückes führen können. Freie Carbonsäuren mit < 6 C-Atomen sind in dem Öl vorzugsweise in einem Gehalt von ≤ 20 Gew.-% oder ≤ 10 Gew.-%, vorzugsweise ≤ 5 Gew.-% oder weiter bevorzugt ≤ 2 Gew.-% oder nicht enthalten.

[0028] Die freien Carbonsäuren RCOOH, insbesondere auch Fettsäuren und/oder Harzsäuren, können im Rest R auch andere Substituenten wie Hydroxyl- und/oder Carbonylgruppen aufweisen, was aber nicht zwingend ist. Vorzugsweise weisen < 30 Gew.-% oder < 20 Gew.-% oder < 5 Gew.-% der freien Carbonsäuren, bezogen auf das Gesamtgewicht an freien Carbonsäuren, Hydroxyl- und/oder Carbonylgruppen im Rest R auf, oder praktisch keine.

[0029] Die freien Carbonsäuren RCOOH sind allgemein bevorzugt Monocarbonsäuren. Gegebenenfalls können als freie Carbonsäuren auch mehrwertige Carbonsäuren wie Dicarbonsäuren als Komponente (i) enthalten sein, eingesetzt werden, bevorzugt sind mehrwertige Carbonsäuren nicht oder nur zu einem geringen Anteil, bspw. ≤ 25 Gew.-% oder vorzugsweise ≤ 10 Gew.-% oder weiter bevorzugt ≤ 5 Gew.-% in Bezug auf das Gesamtgewicht an Monocarbonsäuren in der Komponente (i) oder im Öl A insgesamt enthalten, oder das Öl A ist frei von mehrwertigen freien Carbonsäuren.

[0030] Der Gehalt der Komponente (i), also von freien organischen Carbonsäuren, in dem Öl A kann 5-50 Gew.-% oder ggf. höher, vorzugsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-% betragen, ggf. auch ≥ 2 Gew.-%. Der Gehalt der Komponente (i) im Öl A kann allgemein auch ≤ 30 Gew.-% oder ≤ 20 Gew.-% oder auch ≤ 15 Gew.-% oder ≤ 10 Gew.-% betragen, insbesondere wenn der Gehalt der Komponente (ii) im Öl A ausreichend hoch ist. Der Gehalt der Komponente (i) in dem Öl A kann gegebenenfalls auch ≥ 60 Gew.-% oder ≥ 70 Gew.-% betragen. Gegebenenfalls enthält das Öl A auch praktisch keine freien Carbonsäuren.

[0031] Der Gehalt an freien Fettsäuren mit einer C-Anzahl von ≥ 6 oder ≥ 8, vorzugsweise ≥ 10 oder ≥ 12, in dem Öl A kann 5-50 Gew.-% oder ggf. höher betragen, vorzugsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-%.

[0032] Der Gehalt an freien gesättigten Fettsäuren in dem Öl A kann 5-50 Gew.-% oder ggf. höher betragen, vorzugsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-%. Der Gehalt an gesättigten Fettsäuren in dem Öl A kann auch < 30 Gew.-% oder < 20 Gew.-% oder < 10 Gew.-% betragen, insbesondere wenn ein höherer Anteil an ungesättigten Fettsäuren vorliegt.

[0033] Der Gehalt an freien ungesättigten Fettsäuren in dem Öl kann 5-50 Gew.-% oder höher, vorzugsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-% betragen. Dies bezieht sich auf den Gesamtgehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, einschließlich konjugierter Fettsäuren.

[0034] Der Gehalt an freien einfach ungesättigten Fettsäuren in dem Öl kann 5-50 Gew.-% oder höher, vorzugsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-% betragen.

[0035] Besonders bevorzugt beträgt der Gehalt an freien mehrfach ungesättigten Fettsäuren, im speziellen an freien konjugierten Fettsäuren, 5-50 Gew.-% oder höher, vorzugsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-% in dem Öl A.

[0036] Der Gehalt von freien Harzsäuren in dem Öl A kann im Bereich von 5-50 Gew.-% liegen, vorzugsweise 10-30 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-%, gegebenenfalls auch ≤ 25 Gew.-% oder ≤ 10 Gew.-% oder ≤ 5 Gew.-%.

[0037] Vorzugsweise sind die Fettsäuren nicht-zykliche, aliphatische Carbonsäuren.

[0038] Vorzugsweise weist die Ölkomponente A als Komponente (ii) Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate und/oder Fettalkoholderivate auf. Die Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate sind vorzugsweise Derivate der als Komponente (i) beschriebenen Fettsäuren bzw. Harzsäuren, auf die Ausführungen hierzu sei vollumfänglich verwiesen. Fettalkoholderivate der Ölkomponente A sind vorzugsweise Alkohole, welche sich aus den genannten freien Fettsäuren durch Ersatz zumindest einer oder vorzugsweise sämtlicher COOH-Gruppe durch eine CH2-OH Gruppe ergeben, wobei ggf. - weniger bevorzugt - der Alkohol auch ein sekundärer Alkohol mit gleicher C-Anzahl sein kann, oder ggf. auch tertiärer Alkohol. Liegen freie Fettsäuren und Fettsäurederivate und/oder Fettalkoholderivate nebeneinander im Öl A vor, oder liegen freie Harzsäuren und Harzsäurederivate nebeneinander im Öl A vor, so sind die freien Säuren einerseits und die genannten Derivate andrerseits unabhängig voneinander ausgewählt aus den beschriebenen Komponenten. Die Fettalkohole sind vorzugsweise überwiegend, d.h. zu ≥ 50% oder ≥ 75% oder vorzugsweise ≥ 85%, bezogen auf die molaren Verhältnisse, oder vollständig primäre Alkohole.

[0039] Die Fettsäuren und/oder Harzsäuren und/oder Fettalkohole der jeweiligen Derivate weisen vorzugsweise unabhängig voneinander einer Kohlenstoffanzahl von ≥ 6 oder ≥ 8, vorzugsweise ≥ 10 oder ≥ 12 auf, welche vergleichsweise hydrophob und besser öllöslich sind und sich besonders bewährt haben.

[0040] Insbesondere können die Fettsäuren und/oder Harzsäuren und/oder Fettalkohole der Derivate unabhängig voneinander C8-C36 oder C10-C30 oder bevorzugt C12-C25, C14-C22 Säuren bzw. Alkohole sein oder allgemein ≥ 6 C-Atome und/oder ≤ 35 C-Atome aufweisen. Die Säuren bzw. Alkohole der Derivate können gesättigte, ungesättigte, beispielsweise einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte oder konjugierte Fettsäuren oder Kombinationen derselben sein. Konjugierten Fettsäuren weisen zwei oder mehr konjugierte C-C Doppelbindungen auf, besonders bevorzugt solche mit konjugierten transtrans-Doppelbindungen. Besonders bevorzugt weist die Komponente (ii) einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte und/oder konjugierte Fettsäuren oder Kombinationen derselben auf. Weiter bevorzugt weist die Komponente (ii) mehrfach ungesättigte und/oder konjugierte Fettsäuren auf. Die Fettsäuren der Komponente (ii) können insbesondere solche sein, wie diese zu den freien Fettsäuren der Komponente (i) beschrieben wurden, unabhängig von dem Vorliegen freier Fettsäuren in dem Öl A. Die Harzsäuren der Komponente (ii) können insbesondere solche sein, wie diese zu den freien Harzsäuren der Komponente (i) beschrieben wurden, unabhängig von dem Vorliegen freier Harzsäuren in dem Öl A.

[0041] Die Fettsäurereste und/oder Harzsäurereste und/oder Fettalkoholreste der jeweiligen Derivate liegen vorzugsweise unabhängig voneinander zumindest teilweise oder überwiegend oder praktisch vollständig als endständige Gruppen oder Seitengruppen des jeweiligen Moleküls, insbesondere als Seitengruppen, vor. Vorzugsweise liegen ≥ 50% oder vorzugsweise ≥ 75% oder ≥ 85% oder ≥ 95% oder praktisch sämtliche der Fettsäurereste als endständige Gruppen und/oder Seitengruppen des jeweiligen Moleküls vor, bezogen auf die molare Anzahl dieser Gruppen. Entsprechend kann dies unabhängig voneinander auch für die Harzsäurereste und/oder Fettalkoholreste gelten. Dadurch können diese Reste mit deren funktionellen Bindungsgruppen wie insbesondere Estergruppen in den Schritten a) und/oder b) besonders gut auf die Holzbestandteile des Holzstückes, insbesondere auch Lignin, zur Erweichung des Holzstückes einwirken. Dies gilt somit im Unterschied zu Verbindungen, bei welchen derartige Komponenten Bestandteile des Grundgerüstes bzw. Backbones von Polymeren sind. Die genannten Fettsäurereste und/oder Harzsäurereste und/oder Fettalkoholreste sind somit vorzugsweise nur einfach derivatisiert, also nur an einer Säure- oder Alkoholgruppe mit einem anderen Molekülrest verbunden.

[0042] Als Fettsäurereste und Harzsäurereste sind allgemein die Reste RCOO- der jeweiligen Fettsäuren bzw. Harzsäuren RCOOH verstanden. Als Fettalkoholreste sind allgemein die Reste RO- der jeweiligen Fettalkohole ROH verstanden.

[0043] Die Derivate der genannten Fettsäuren und/oder Harzsäuren und/oder Fettalkohole sind jeweils unabhängig voneinander vorzugsweise Ester derselben, so dass die Derivatisierung also in der Esterbildung liegt. Diese haben sich in Bezug auf die mögliche Volumenverminderung des Holzstückes bei dessen Verpressung und/oder die Detailtreue des Prägevorgangs beim Einprägen eines feingliedrigen Ornaments besonders bewährt. Bevorzugt liegen die Derivate zu mehr als 50 Gew.-% oder mehr als 75 Gew.-% oder vorzugsweise mehr als 90 Gew.-% derselben als Ester vor. Gegebenenfalls kann die Derivatisierung auch auf andere Weise erfolgen, bspw. durch Bildung von Amiden o. dgl. Zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile haben sich Ester jedoch besonders bewährt.

[0044] Die Derivate können gegebenenfalls durch andere Gruppen modifiziert sein, bspw. durch Umsetzung mit Epoxydharzen und/oder Polyethern oder andere übliche Funktionaliserungsgruppen, um die Eigenschaften des Öls A wie bspw. dessen Aushärtungseigenschaften zu modifizieren.

[0045] Verschiedentlich wird eine Modifizierung von Fettsäurederivaten, insbesondere Fettsäureestern, unter Ausbildung von Isocyanaten und/oder Siloxanen vorgenommen, wie diese bspw. bei Holzschutzmitteln bekannt sind. Vorzugsweise liegt bei dem Öl A keine Modifizierung von Komponenten, besonders bevorzugt nicht der Komponente A, mit Siloxanen und/oder Isocyanaten vor, oder vorzugsweise zumindest nur in einem die Gebrauchseigenschaften des Öls A nicht beeinflussendem Ausmass.

[0046] Die genannte Modifizierung oder die Derivatisierung allgemein sollte jedoch vorzugsweise nicht derart stark sein, dass das Öl A bei Einbringung des Holzstückes in den Autoklaven schon im Wesentlichen oder vollständig ausgehärtet ist. Alternativ oder unabhängig hiervon sollte die genannte Modifizierung oder die Derivatisierung allgemein nicht derart stark sein, dass das Öl A nennenswert, im Wesentlichen oder vollständig seine Eigenschaft verliert, in das Holz einzuziehen, also nicht nur oberflächlich einen Film auf dem Holzstück ausbildet.

[0047] Allgemein bevorzugt trocknet das Öl A nach dem Holzauftrag nicht filmbildend sondern auf dem Holz offenporig ab. Bevorzugt ist das Öl A ein trocknendes Öl, welches also bevorzugt unter Einwirkung von Luftsauerstoff Oxidationsprodukte ausbilden und verharzen.

[0048] Allgemein bevorzugt ist das Öl A ein Einkomponentensystem. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist also bevorzugt nicht eine zweite Komponente wie bspw. ein Härter einzusetzen, insbesondere nicht ein Härter in flüssiger, pastöser oder fester Form, welcher mit dem Öl A bzw. seinen Komponenten chemisch reaktiv ist und vor Aufbringung des Öls A mit diesem zu vermischen und getrennt vom Öl A zu lagern ist. Das Öl A ist vorzugsweise stabil lagerfähig und ohne Vermischung mit einer zweiten Komponente auf das Holzstück aufzutragen.

[0049] Die Ester der Fettsäuren und/oder Harzsäuren der genannten Derivate sind vorzugsweise Ester von ein- bis sechswertigen Alkoholen oder Mischungen derselben, vorzugsweise von ein- und/oder zwei- und/oder dreiwertigen Alkoholen oder Mischungen solcher Ester, ggf. aber auch von vier-, fünf oder sechswertigen Alkoholen.

[0050] Insbesondere können die Ester der Fettsäuren und/oder Harzsäuren Ester einwertiger Alkohole sein, und/oder Ester von zweiwertigen Alkoholen, insbesondere Glykol, insbesondere Glykoldiester sein, bspw. von Ethylenglykol und/oder Propylenglykol. Insbesondere können die Ester der Fettsäuren und/oder Harzsäuren Ester dreiwertiger Alkohole sein, insbesondere Glycerinester, insbesondere ein-, zwei- oder weiter bevorzugt dreiwertige Glycerinester, also Mono-, Di- oder Triglyceride, besonders bevorzugt Triglyceride. Es können auch die genannten Ester ein-, zwei- und/oder dreiwertigen Alkohole in Mischung miteinander vorliegen. Die genannten Ester weisen dann jeweils bevorzugt nur 1 bis 5 Alkoholreste oder ≤ 3 Alkoholreste oder nur einen Alkoholrest als Molekülbaustein auf. Derartige Ester haben sich zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile besonders bewährt. Der jeweilige Alkohol des Esters kann beispielsweise Ethylenglykol der Propylenglykol oder ein 1,2-Diol mit ≤ 10 oder ≤ 6 oder ≤ 4 C-Atomen sein oder ein einwertiger Fettalkohol und/oder Diterpenalkohol und/oder Sesquiterpenalkohole und/oder Triterpenalkohol sein, insbesondere Fettalkohol, besonders bevorzugt Fettalkohol mit ≥ 6, bevorzugt ≥ 8 oder ≥ 10, besonders bevorzugt ≥ 12 C-Atomen sein, gegebenenfalls aber auch von Methanol, Propanol oder Butanol. Der Fettalkohol kann ≤ 40 C-Atomen oder ≤ 30, besonders bevorzugt ≤ 25 oder ≤ 20 C-Atome aufweisen. Die jeweiligen Alkohole der Ester können insbesondere solche Pflanzen natürlichen Ursprungs, insbesondere pflanzlichen Ursprungs, sein oder entsprechende naturidentische Alkohole.

[0051] Als Komponente (ii) können insbesondere Ester, im speziellen Glycerinester wie Mono-, Di- oder Trigyceride oder Mischungen derselben, von einfach ungesättigte Fettsäuren wie Ölsäure, mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie bspw. Linolsäure, Linolensäure, Rizinolsäure oder Kombinationen derselben voliegen. Als konjugierte Fettsäuren mit konjugierten C-C-Doppelbindungen können insbesondere 9,11 Linolsäure, Elaeostearinsäure, Licansäure, Parinsäure, Calendulasäure, Catalpinsäure und/oder Punicinsäure oder Kombinationen derselben vorliegen, vorzugsweise auch jeweils mit trans-Doppelbindungen, insbesondere aufeinanderfolgenden trans-Doppelbindungen. Allgemein haben sich Ester von Linolsäure und/oder Linolensäure besonders bewährt.

[0052] Als Komponente (ii) können insbesondere auch Ester von Harzsäuren wie beispielsweise Diterpensäuren wie bspw. Abietinsäuren, Pimaransäuren, einschließlich deren Isomeren, oder dergleichen und/oder Sesquiterpensäuren und/oder Triterpensäuren vorliegen.

[0053] Vorzugsweise sind die Fettsäuren, Harzsäuren und/oder Fettalkohole, auch als Bestandteile der Komponenten (i) und/oder (ii), natürliche Säuren und/oder Alkohole, weiter bevorzugt pflanzlicher Natur oder entsprechende im Wesentlichen naturidentische Stoffe. Als Komponente (ii) sind als Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate und/oder Fettalkohole besonders bevorzugt solche pflanzlichen Ursprungs wie beispielsweise Pflanzenöle. Pflanzenöle enthalten oftmals Ester von relativ langketten Fettsäuren mit hohem Anteil ungesättigter, insbesondere mehrfach ungesättigter und/oder konjugierter Fettsäuren, welche sich als besonders vorteilhaft herausgestellt haben. Entsprechende Pflanzenöle, welche derartige Fettsäureester in hohen Gehalten aufweisen, sind beispielsweise Leinöl, Sojaöl, Rapsöl, Distelöl, Rizinusöl, Nussöle wie Walnussöl, Palmöl, Sonnenblumenöl oder dergleichen. Diese Öle können die Komponente (ii) oder Komponente A des Öls A zumindest teilweise oder vollständig ausbilden und wesentlicher Bestandteil des Öls A sein. Die als Komponente (i) und (ii) eingesetzten Fettsäuren, Harzsäuren und/oder Fettalkohole können jeweils auch durch Modifizierung und/oder Derivatisierung natürlicher Fettsäuren, Harzsäuren und/oder Fettalkohole erhalten sein, bspw. in Form von Verbindung mit Polyethern, Epoxiden, gegebenenfalls weniger bevorzugt oder auch ausgeschlossen von Siloxanen und/oder Isocyanaten. Die Modifizierung und/oder Derivatisierung kann bspw. auch durch Umlagerung, Umesterung, Isomerisierung, Hydrierung von Doppelbindungen und/von Dehydrierung und/oder Hydratisierung und/oder Dehydratisierung erfolgen. Die als Komponente (i) und (ii) eingesetzten Fettsäuren, Harzsäuren und/oder Fettalkohole können jeweils auch nicht durch Polyether- und/oder Epoxid- und/oder Siloxan- und/oder Isocyanatgruppen modifiziert und/oder derivatisiert sein. Im speziellen können die Fettsäuren, Fettsäureester, Harzsäuren, Harzsäureester und/oder Fettalkohole auf Basis natürlicher Verbindungen derselben auch allgemein nicht modifiziert und/oder derivatisiert sein, was für die genannten Verbindungen unabhängig voneinander gelten kann.

[0054] Gegebenenfalls können erfindungsgemäß auch die Fettsäuren und/oder Harzsäuren und/oder Fettalkoholen der Komponente (ii) insbesondere jeweils auch als endständige Gruppen oder Seitengruppen, an einem oligomeren oder polymeren Grundgerüst, im speziellen organischen Grundgerüst, gebunden sein. Das Grundgerüst kann beispielsweise ein geeignet funktionalisierter Polyether und/oder Polyester sein, beispielsweise ein Alkydharz. Das oligomere oder polymere Grundgerüst wie bspw. Alkydharz weist vorzugsweise nur einen geringen Oligo- oder Polymerisierungsgrad auf, so dass das Harz nach Auftragung auf einen Holzkörper nicht filmbildend ist, sondern in den Holzkörper einzieht. Damit sind allgemein niedrigere Oligomerisierungs- bzw. Polymersisierungsgrade bevorzugt, damit der Stoff dünnflüssiger ist und leichter in das Holz eindringen kann. Vorzugsweise ist das Oligomer und/oder Polymer so eingestellt, dass dieses noch nicht vollständig ausgehärtet ist, wenn das Holzstück in den Autoklaven zur Durchführung des Schrittes b) eingebracht wird. Vorzugsweise weist das Oligomer bzw. Polymer ≤ 250 oder ≤ 100 oder ≤ 50, vorzugsweise ≤ 25 oder ≤ 10 Reste aus der Gruppe Fettsäurereste, Harzsäurereste und Fettalkoholreste auf, als Anzahl der Reste je Molekül, besonders bevorzugt ≤ 5, beispielsweise 3 wie bei Triglyceriden.

[0055] Das Öl A kann ≤ 25 Gew.-% oder ≤ 10 Gew.-%, gegebenenfalls ≤ 5 Gew.-% oder ≤ 2 Gew.-% Alkydharze aufweisen oder frei von Alkydharzen sein.

[0056] Vorzugsweise weisen bei ≥ 25 Gew.-%, bevorzugt ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 75 Gew.-% oder ≥ 85 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 95 Gew.-% oder 100% Gew.-% der Fettsäurederivate, insbesondere Fettsäureester, der Komponente (ii) des Öls A diese ≤ 250 oder ≤ 100, bevorzugt ≤ 50 oder ≤ 25, weiter bevorzugt ≤ 10 oder insbesondere ≤ 5 Fettsäurereste je Molekül auf, beispielsweise 1-3 Fettsäurereste, und liegen weiter bevorzugt in Form von Diglyceriden oder Triglyceriden oder Mischungen von Di- und Triglyceriden vor, insbesondere in Form von Triglyceriden vor. Vorzugsweise gilt dies unabhängig voneinander anstelle der Fettsäurederivate, insbesondere Fettsäureester, für die Harzsäurederivate, insbesondere Harzsäureester, und/oder für die Fettalkoholderivate, insbesondere Fettalkoholester, jeweils der Komponente (ii) des Öls A. Die zuvor genannten Fettsäure-, Harzsäure- oder Fettalkoholderivate sind relativ niedermolekular, so dass sich die erfindungsgemäßen Vorteile in besonderer Weise ergeben.

[0057] Die Komponente (ii), also Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate und/oder Fettalkoholderivate in Kombination, kann in dem Öl A in einem Gehalt von 5-50 Gew.-% oder höher, beispielsweise 10-40 Gew.-% oder 15-30 Gew.-% vorliegen, bezogen auf das Gewicht des Öls. Allgemein kann der Anteil der Komponente (ii) in dem Öl A ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.- % oder ≥ 20 Gew.- % oder ≥ 30 Gew.-% betragen, weiter bevorzugt auch ≥ 40 Gew.-% oder ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 75 Gew.-%, oder das Öl kann vollständig aus der Komponente (ii) bestehen. Der Gehalt der Komponente (ii) kann auch ≤ 70 Gew.-% oder ≤ 60 Gew.-% betragen, ohne hierauf beschränkt zu sein.

[0058] Der Gehalt von Fettsäurederivaten in dem Öl A beträgt vorzugsweise 5-50 Gew.-% oder höher, beispielsweise 10-40 Gew.-% oder 15-30 Gew.-% vorliegen, bezogen auf das Gewicht des Öls. Allgemein kann der Anteil der Fettsäurederivate in dem Öl A ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.-% oder ≥ 20 Gew.-% oder ≥ 30 Gew.-% oder ≥ 50 Gew.-% betragen, aber auch ≥ 60 Gew.-% oder ≥ 70 Gew.-%, gegebenenfalls auch praktisch 100 Gew.-%. Der Gehalt an Fettsäurederivaten n dem Öl A kann allgemein auch ≤ 70 Gew.-% oder ≤ 60 Gew.-%, ohne hierauf beschränkt zu sein. Insbesondere können diese Gehalte für den Gehalt an Fettsäureestern in dem Öl gelten. Besonders bevorzugt können diese Gehalte für Fettsäurederivate, insbesondere Fettsäureester, mit ≤ 250 oder ≤ 100 oder ≤ 50, vorzugsweise ≤ 25 oder ≤ 10 oder ≤ 5 Fettsäurereste gelten. Besonders bevorzugt können diese Gehalte für Fettsäureester in Form von Triglyceriden gelten.

[0059] Bevorzugt beträgt der Gehalt der Fettsäurereste in den Fettsäurederivaten, bevorzugt in Form von Estern, in dem Öl A, welche ungesättigte Fettsäurereste darstellen, ≥ 5 Gew.-% oder ≥ 10 Gew.-%, bevorzugt ≥ 20 Gew. % oder ≥ 30 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 40 Gew.-% oder ≥ 50 Gew.-%, aber auch ≥ 60 Gew.-% oder ≥ 70 Gew.-% in Bezug auf das Gesamtgewicht der Fettsäurereste der Fettsäurederivate. Der Gehalt ungesättigter Fettsäurederivate bzw. Ester in Bezug auf die Fettsäurereste der genannten Derivate, insbesondere Ester, kann aber allgemein auch ≤ 70 Gew.-% oder ≤ 60 Gew.-% betragen, beispielsweise auch ≤ 50 Gew.-%, ohne hierauf beschränkt zu sein. Insbesondere können die genannten Gehalte von Fettsäureresten in den Fettsäurederivaten, bevorzugt in Form von Estern, in dem Öl A jeweils für mehrfach ungesättigte Fettsäurereste gelten. Insbesondere können die genannten Gehalte von Fettsäureresten in den Fettsäurederivaten, bevorzugt in Form von Estern, in dem Öl A jeweils für konjugierte Fettsäurereste gelten.

[0060] Sind die genannten Fettsäurederivate, insbesondere in Form von Estern, gemischte Derivate bzw. Ester, in welchen also in einem Molekül in Bezug auf ungesättigten Fettsäuren auch gesättigte Fettsäuren vorliegen, oder in welchen in Bezug auf mehrfach ungesättigten Fettsäuren auch andere Fettsäuren wie bspw. ungesätigte und/oder einfach gesättigte Fettsäuren vorliegen, oder in welchen in Bezug auf konjugierte Fettsäuren auch andere Fettsäuren wie nicht-konjugierte Fettsäuren vorliegen,

[0061] Der Gehalt von Harzsäurederivaten in dem Öl A beträgt vorzugsweise 5-50 Gew.-% oder höher, beispielsweise 10-40 Gew.-% oder 15-30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Öls. Allgemein kann der Anteil der Harzsäurederivate in dem Öl A ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.-% oder ≥ 20 Gew.-% oder ≥ 30 Gew.-% oder ≥ 50 Gew.-% betragen, aber auch ≥ 60 Gew.-% oder auch ≥ 70 Gew.-% betragen, gegebenenfalls auch praktisch 100 Gew.-%. Der Gehalt der Harzsäurederivate in dem Öl kann auch ≤ 70 Gew.-% oder ≤ 60 Gew.-% betragen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Insbesondere können diese Gehalte für den Gehalt an Harzsäureestern in dem Öl gelten.

[0062] Der Gehalt von Fettalkoholderivaten in dem Öl A beträgt vorzugsweise 5-50 Gew.-% oder höher, beispielsweise 10-40 Gew.-% oder 15-30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Öls. Allgemein kann der Anteil der Fettalkoholderivate in dem Öl A ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.-% oder ≥ 20 Gew.-% oder ≥ 30 Gew.-% betragen, insbesondere auch ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 60 Gew.-% oder auch ≥ 70 Gew.-%, gegebenenfalls auch praktisch 100 Gew.-%. Der Gehalt an Fettalkoholderivaten in dem Öl kann allgemein auch ≤ 70 Gew.-% oder ≤ 60 Gew.-% betragen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Insbesondere können diese Gehalte für den Gehalt an veresterten Fettalkoholen in dem Öl gelten.

[0063] Besonders bevorzugt können diese oben genannten Gehalte für Harzsäurederivate, insbesondere Harzsäureester, und/oder Fettalkoholderivate, insbesondere veresterte Fettalkohole, mit ≤ 250 oder ≤ 100 oder ≤ 50, vorzugsweise ≤ 25 oder ≤ 10 oder ≤ 5 Harzsäureresten bzw. Fettalkoholresten gelten.

[0064] Der Gehalt der Komponente (ii) in dem Öl A kann höher sein als der Gehalt der Komponente (i) in dem Öl A, jeweils bezogen auf Gewichtsprozent in Bezug auf 100 Gew.-% Öl A. Der Gewichtsanteils der Komponente (ii) in dem Öl A kann beispielsweise um den Faktor ≥ 1,2 oder ≥ 1,5, vorzugsweise um den Faktor ≥ 2 oder ≥ 3 oder ≥ 5 höher sein als der Gehalt der Komponente (i) in dem Öl A, jeweils bezogen auf deren Gewichtsanteile in dem Öl A. Gegebenenfalls kann auch der Gehalt der Fettsäurederivate, insbesondere Fettsäureester, und/oder der Gehalt der Harzsäurederivate, insbesondere Harzsäureester, und/oder der Gehalt der Fettalkoholderivate, insbesondere in Form von Estern, größer sein als der der Komponente (i) in dem Öl A, beispielsweise um den Faktor ≥ 1,2 oder ≥ 1,5, vorzugsweise um den Faktor ≥ 2 oder ≥ 3 oder ≥ 5 höher sein als der Gehalt der Komponente (i) in dem Öl A, jeweils bezogen auf deren Gewichtsanteile in dem Öl A. Hierdurch werden zu hohe Säuregehalte in dem Öl A vermeiden und eine schonende Behandlung des Holzstückes n dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht. Gegebenenfalls kann jedoch auch der Gehalt der Komponente (i) in dem Öl A höher sein als Gehalt an Komponente (ii) oder als der Gehalt der Fettsäurederivate, insbesondere Fettsäureester, und/oder der Gehalt der Harzsäurederivate, insbesondere Harzsäureester, und/oder der Gehalt der Fettalkoholderivate, insbesondere in Form von Estern.

[0065] Vorzugsweise sind ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.-%, ≥ 25 Gew.-%, beispielsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-%bevorzugt ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 75 Gew.-% oder ≥ 85 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 95 Gew.-% der Fettsäureester der Komponente (ii) des Öls A Ester ein- bis sechswertiger Alkohole, vorzugsweise zwei- und/oder dreiwertiger Alkohole, oder jeweils Mischungen derselben. Besonders bevorzugt sind die Fettsäureester jeweils zu ≥ 5 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 10 Gew.-%, ≥ 25 Gew.-%, beispielsweise 10-40 Gew.-%, weiter bevorzugt 15-30 Gew.-%bevorzugt ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 75 Gew.-% oder ≥ 85 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 95 Gew.-% Diglyceride oder Triglyceride oder Mischungen von Di- und Triglyceriden. Die Alkohole liegen vorzugsweise nicht mit anderen Alkoholen in dem Molekül verknüpft vor.

[0066] Allgemein bevorzugt sind die als Komponente (i) und/oder als Komponente (ii) eingesetzten Stoffe bei der Behandlungstemperatur des Holzstückes im Autoklaven zumindest teilweise oder vollständig flüssig, wodurch sich eine erhöhte Reaktivität derselben mit den Holzbestandteilen, insbesondere Lignin, im Schritt b) ergibt.

[0067] Allgemein bevorzugt weisen die als Komponente (i) und/oder als Komponente (ii) eingesetzten Stoffe einen Schmelzpunkt von ≤ 100°C, vorzugsweise ≤ 80°C oder ≤ 60°C auf, weiter bevorzugt einen Schmelzpunkt von ≤ 40°C oder ≤ 30°C, meist bevorzugt einen Schmelzpunkt von ≤ 20°C, was jeweils zumindest für einen Teil der jeweiligen Komponente, beispielsweise > 50 Gew.-% oder > 75 Gew.-% oder > 90 Gew.-% derselben gelten kann, oder jeweils unabhängig voneinander für die Komponente (i) und/oder die Komponente (ii) insgesamt. Die Komponenten (i) und/oder (ii) sind somit vorzugsweise bei der Auftragung auf den Holzkörper und/oder dem Einwirken in diesen in Schritt a) zumindest teilweise oder vollständig flüssig, vorzugsweise zu > 50 Gew.-% oder > 75 Gew.-% oder > 90 Gew.-% derselben, was jeweils unabhängig voneinander für die Komponente (i) und/oder die Komponente (ii) insgesamt gelten kann. Die erfindungsgemäßen Vorteile ergeben sich hierdurch in besonderer Weise. Diese Komponenten (i) und/ oder (ii) können dadurch leichter in die Holzporen eindringen und schneller und effektiver eine Holzerweichung bewirken, beispielsweise durch Reaktion mit dem Lignin des Holzes.

[0068] Besonders bevorzugt sind die Komponenten (i) und/oder (ii) öllöslich, beispielsweise in einem C10-C12 Alkan und/oder einem ätherischen Öl, was für ≥ 25 Gew.- oder ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 75 Gew.-% der Komponenten (i) und/oder (ii) oder für die vollständigen Komponenten (i) und (ii) gelten kann.

[0069] Besonders bevorzugt liegen die Komponenten (i) und/oder (ii) gelöst in dem Öl A vor und/oder in einer Form, wie diese in einem natürlichen Balsamharz vorliegen, bspw. fein dispergiert, was jeweils für ≥ 25 Gew.- oder ≥ 50 Gew.-% oder ≥ 75 Gew.-% derselben oder für die jeweiligen Stoffe vollständig gelten kann.

[0070] Das Öl A kann weitere Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise im Bereich von 5-30 Gew.-%, beispielsweise ca. 15 Gew.-%, welche verschieden von den zuvor genannten Komponenten (i) und (ii) sind. Die Zusatzstoffe können beispielsweise Biozide, Holzschutzmittel, Mittel gegen Blaufäule, Farbpigmente, feste Harzbestandteile (ausgenommen Harzsäuren), gegebenenfalls Verdünnungsmittel, vorzugsweise ohne Verdünnungsmittel sein. Die Zusatzstoffe können beispielsweise in gelöster oder dispergierter Form in dem Öl A vorliegen.

[0071] Die Deformation des Holzkörpers im Schritt c) findet üblicherweise unter einer bleibenden Volumenverminderung des Holzkörpers statt. Das Holz kann hierdurch verdichtet werden und weist aufgrund der dann vorliegenden höheren Dichte eine verbesserte Oberfläche gegenüber dem nichtkomprimierten Holzkörper auf. Die Verdichtung bzw. Volumenverminderung aufgrund der Durchführung der Deformation des Holzkörpers in Schritt c) kann beispielsweise ≥ 10%, ≥ 20%, in der Regel aber auch ≥ 30% oder bis zu 40-50% betragen, bezogen auf das Volumen des Holzstückes vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dies ist auch nicht nur bei Holzarten mit einer Darrdichte von < 500 kg/m3 wie beispielsweise Tanne, gegeben, sondern auch bei Harthölzern mit einer Darrdichte von > 500 kg/m3 wie beispielsweise auch Nussbaum (Darrdichte: 650 kg/m3), Eiche (Darrdichte ca. 710 kg/m3) oder dergleichen. Es versteht sich, dass bei Holzarten mit einer extrem hohen Darrdichte wie beispielsweise bestimmten Tropenhölzern, Eisenholz oder dergleichen geringere Verdichtungen bzw. Volumenverminderungen erzielbar sind.

[0072] Ferner hat sich herausgestellt, dass auch bei Harthölzern sich besonders hochqualitative Oberflächen ergeben, welche rissfrei und/oder frei von Auffaserungen sind und die besonders glatt sind.

[0073] Als "Darrdichte" sei allgemein im Rahmen der Erfindung die Dichte des Holzes nach Trocknung bei 103°C bis zur Gewichtskonstanz vorzugsweise bei trockener Luft, insbesondere bei Luft mit 0% Luftfeuchtigkeit bei 103°C und 1013 hPa verstanden.

[0074] Bei der Verdichtung des Holzes kann dieses im Schritt c) auf bis zu 50% seines Ursprungsvolumens komprimiert werden, was aufgrund der Behandlung mit dem eingesetzten Öl A möglich ist. Hierdurch ist somit eine besonders hohe Verdichtung des Holzes ermöglicht. Einerseits kann hierdurch das ursprünglich eingesetzte Holzstück, beispielsweise ein quaderförmiges Holzstück, vielgestaltig in seiner Form geändert werden. Ferner ist durch diese hohe Verdichtung des Holzes dieses nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch gegenüber äußeren Umgebungseinflüssen wie beispielsweise Wasser, mechanischen Beanspruchungen wie beispielsweise Einbringung von Kratzern usw. besonders unempfindlich und mechanisch stabilisiert.

[0075] Als besonders bevorzugt hat es sich herausgestellt, wenn die Komponente A zumindest teilweise aus an Luft aushärtenden Komponenten besteht. Hierzu können insbesondere freie Carbonsäuren und/oder Carbonsäureester eingesetzt werden, bei welchen die Carbonsäuren der jeweiligen Bestandteile ungesättigte Fettsäuren und/oder Ester ungesättigter Säuren sind. In Bezug auf die freien Säuren und/oder die Ester sind die jeweiligen ungesättigten Säuren bevorzugt ungesättigte Fettsäuren. Durch die Verwendung von an Luft aushärtenden Komponenten weist das erfindungsgemäß hergestellte Holzstück eine besonders glatte Oberfläche auf und/oder eine Oberfläche mit einem besonders angenehmen haptischen Gefühl. Ferner ist hierdurch eine Nachbehandlung des im Schritt c) deformierten Holzstückes nur in geringem Umfang oder nicht erforderlich.

[0076] Das Öl kann weitere Komponenten wie Firnisse, ätherische Öle, Balsamharze, Kohlenwasserstoffe und/oder höhere Alkohole, insbesondere mit ≥ 6 oder ≥ 10 oder ≥ 12 C-Atomen enthalten. Die genannten Komponenten können in einem Gehalt von ≤ 80% oder ≤ 60%, oder auch ≤ 40% oder ≤ 30% in dem Öl enthalten sein. Die Kohlenwasserstoffe können beispielsweise Paraffine und/oder Mono- und/oder Di- und/oder Sesqui- und/oder Triterpene sein. Vorzugsweise weisen sämtliche Komponenten des Öls A einen Schmelzpunkt auf, welcher kleiner/gleich der maximalen Behandlungstemperatur des Holzstückes im Autoklaven ist, vorzugsweise ≤ 140°, besonders bevorzugt ≤ 100°.

[0077] Das Öl A kann weitere Komponenten wie beispielsweise Biozide, Holzschutzmittel, Holzpflegemittel, Füllstoffe, Farbpigmente oder dergleichen enthalten, auch Lösungs- und/oder Verdünnungsmittel wie bspw. ätherische Öle, Terpene, oder dergleichen, gegebenenfalls auch andere den Ölkörper des Öls ausbildenden Ölbestandteile enthalten. Das Öl A kann diese oder andere weiteren Komponenten in einem Gehalt von ≤ 75 Gew.-%, oder ≤ 50 Gew.-%, vorzugsweise ≤ 35 Gew.-%, oder ≤ 20 Gew.-%, gegebenenfalls auch ≤ 10 Gew.-% enthalten, ohne hierauf beschränkt zu sein. Das Öl A kann auch Lösungsmittel- und/oder Verdünnungsmittel enthalten um dessen Kriecheigenschaften und das Eindringen in das Holz zu verbessern wie bspw. ätherische Öle, Orangenöl oder Terpentine wie bspw. Balsamterpentin (Harzausflüsse von Koniferen) oder Balsame. Vorzugsweise sind reine Kohlenwasserstoffe in dem Öl A nicht oder nur in geringer Menge wie < 50 Gew.-% oder < 20 Gew.-% oder < 10 Gew.-% oder 5 Gew.-% oder praktisch nicht enthalten, was unabhängig hiervon entsprechend auch für den Gehalt an freien Alkanen gelten kann, wie diese bspw. in Paraffinölen enthalten sind.

[0078] Das Öl A weist bevorzugt eine dynamische Viskosität von ≤ 2.500 mPas oder ≤ 1.000 mPas, besonders bevorzugt ≤ 500 mPas oder ≤ 250 mPas, weiter bevorzugt ≤ 100 mPas, beispielsweise ca. 50 mPas. Das Öl A ist hierdurch relativ, vorzugsweise sehr dünnflüssig, sodass dieses sehr leicht in die Holzporen eindringt und damit das Holzstück nach der Autoklavenbehandlung mit relativ großer Volumenverminderung und/oder großer Detailtreue beim Einprägen von Oberflächenstrukturen deformierbar ist. Die Viskosität bestimmt sich allgemein im Rahmen der Erfindung nach EN ISO 3219, Fassung Oktober 1994, bei 23°C mit einer Scherrate von 100 s-1, bestimmt mit einem Brookfield-Viskosimeter, Koaxial-Zylinder-Konfiguration mit Standardanordnung.

[0079] Der Holzkörper wird mit dem Öl A vor der Durchführung des Schrittes b) über einen Zeitraum von ≥ 2 Stunden oder ≥ 4 Stunden, besonders bevorzugt ≥ 8 Stunden oder ≥ 12 Stunden beaufschlagt. Besonders bevorzugt wird die Beaufschlagung mit dem Öl A über einen Zeitraum von ca. 24-48 Stunden. Vorzugsweise erfolgt die Beaufschlagung über einen Zeitraum von ≤ 5 Tagen oder ≤ 4 oder ≤ 3 Tagen, wobei gegebenenfalls auch längere Beaufschlagungszeiten als 5 Tage vorgenommen werden können. Vorzugsweise erfolgt die Beaufschlagung mit dem Öl A nicht über einen zu langen Zeitraum, um Verflüchtigung von Bestandteilen zu vermeiden und/oder bei Anwesenheit von lufttrocknender bzw. luftaushärtender Komponenten des Öls, beispielsweise ungesättigter Fettsäuren, und/oder ein zu starkes Aushärten des Öls vor der Autoklavenbehandlung zu vermeiden. Vorzugsweise ist das Öl A vor Einbringung des Holzkörpers in den Autoklaven nicht vollständig ausgehärtet. Vorzugsweise ist das Öl A vor Einbringung des Holzkörpers in den Autoklaven nicht vollständig durchgetrocknet. Die Begriffe der "Aushärtung" und "Durchtrocknung" beziehen sich auf die für bei einer Holzbehandlung mit Ölen, insbesondere Grundierungen und Hartwachsölen, üblichen Terminologie.

[0080] Die Beaufschlagung des Holzstückes mit dem Öl A in Schritt a) erfolgt bevorzugt bei Raumtemperatur (20°C), gegebenenfalls auch bei leicht erhöhter Temperatur wie beispielsweise ≤ 50°C oder ≤ 30-40°C, allgemein bevorzugt oberhalb 10°C, ohne hierauf beschränkt zu sein.

[0081] Die Beaufschlagung des Holzkörpers mit dem Öl A kann durch einen üblichen Auftrag des Öls A auf den Holzkörper erfolgen, beispielsweise durch Aufstreichen des Öls, Eintauchen des Holzkörpers in das Öl A oder dergleichen. Hierbei reicht es aus, wenn das Öl A nach der Beaufschlagung des Holzkörpers von diesem abtropfen kann. Gegebenenfalls kann der Holzkörper jedoch über den Beaufschlagungszeitraum auch permanent in dem Öl A eingetaucht sein, was zumeist jedoch nicht erforderlich ist.

[0082] In der Regel ist eine einmalige Beaufschlagung des Holzkörpers mit dem Öl A ausreichend, bevor dieses zur Durchführung des Schrittes b) in den Autoklaven eingebracht wird, zumeist auch bei schwer zu deformierenden Hölzern wie Harthölzern sehr hoher Darrdichte. Gegebenenfalls unter Umständen jedoch auch eine mehrmalige Beaufschlagung mit dem Öl A erfolgen.

[0083] Gegebenenfalls kann das Öl A auch nach einer Vakuumbehandlung des Holzstückes, insbesondere während der Vakuumausübung auf das Holzstück dem Holzstück beaufschlagt werden. Hierdurch kann das Öl einfacher in die Holzporen eindringen. Dies hat sich insbesondere bei Harthölzern mit vergleichsweise hoher Darrdichte als bevorzugt herausgestellt, um das Holzstück in Schritt c) mit vergleichsweise hoher Volumenverminderung und/oder hoher Detailtreue von Struktureinprägungen behandeln zu können.

[0084] Besonders bevorzugt wird nach Schritt a) und vor Schritt b) der Holzkörper mit einem zweiten Öl B zumindest oberflächlich behandelt, wobei das Öl B von dem Öl A verschieden ist. Das Öl B weist zumindest eine Holzporen verschließende Komponente B auf, welche in dem Öl A in einem geringeren Anteil, beispielsweise zu nur bis zu 75%, vorzugsweise nur bis zu 50% oder nur bis zu 25% oder nur bis 10% des Gehaltes des Öls B, enthalten ist oder wobei bevorzugt das Öl A eine Holzporen verschließende Komponente B praktisch nicht enthält. Es hat sich herausgestellt, dass hierdurch der Holzkörper bei ansonsten gleicher Behandlung mit dem Öl A mit einem größeren Volumen komprimiert werden kann und/oder feingliedrige Oberflächenstrukturen detailgetreuer in den Holzkörper eingeprägt werden können als ohne Anwendung des Öls B, ohne zu Beeinträchtigungen des Holzkörpers wie Rissbildung zu führen. Ohne durch die Theorie gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass durch das Öl B eine Verflüchtigung und/oder Aushärtung bzw. Abbinden von Bestandteilen des Öls A bei der Vorbehandlung des Holzstückes im Schritt a) und/oder bei der Behandlung des Holzstückes im Autoklaven vermindert wird. Hierdurch ist eine bessere Einwirkung des Öls A in das Holzstück, insbesondere während der Autoklavenbehandlung, gegeben. Ferner wird hierdurch ein Eindringen von Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf bei der Autoklavenbehandlung in das Holzstück wesentlich vermindert, so dass eine Nachtrocknung des Holzstückes nach Schritt c) in wesentlich geringerem Umfang oder praktisch nicht mehr erforderlich ist. Es können somit überraschenderweise Holzstücke mit vergleichsweise geringer Restfeuchte mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens deformiert werden, ohne dass diese reißen, beispielsweise durch Augenscheinnahme wahrnehmbar reißen und/oder auch kleinere Risse, welche das Eindringen von Feuchtigkeit in den fertig hergestellten Holzkörper erleichtern würden. Dies gilt überraschenderweise auch für Harthölzer oder schwer deformierbare Hölzer wie Esche, Ahorn, Eiche oder dergleichen. Die Behandlung mit dem Öl B hat sich ferner besonders bei Harthölzern bewährt, beispielsweise solchen mit einer Darrdichte von ≥ 550 kg/m3 oder ≥ 650 kg/m3, wie beispielsweise Eichenholz. Durch Verwendung des Öls B ist für die meisten Anwendungsfälle keine Nachbehandlung des Holzkörpers durch Imprägnieren erforderlich, insbesondere auch um eine wasserabweisende und/oder haptisch attraktive Holzoberfläche bereitzustellen. Ein Nachölen des Holzkörpers ist hierdurch in der Regel nicht notwendig.

[0085] Ferner weist die Oberfläche des Holzkörpers bei Verwendung des Öls B nach Durchführung des Schrittes c) eine besonders angenehme Haptik auf und ist besonders glatt. Die Holzoberfläche fühlt sich zudem nicht schmierig an, auch wenn als Öl A ein solches eingesetzt wird, welches nicht zumindest im Wesentlichen bei der Durchführung der Schritte a) und b) aushärtet.

[0086] Die Holzporen verschließende Komponente B des Öls B weist vorzugsweise einen Schmelzpunkt von ≤ 180°C oder ≤ 140°C, vorzugsweise ≤ 120°C oder ≤ 100°C auf, die Komponente B kann bei der Maximaltemperatur der Autoklavenbehandlung erweicht, insbesondere manuell knetbar oder zumindest teilweise oder vollständig flüssig sein. Es hat sich als bevorzugt herausgestellt, insbesondere auch in Bezug auf die Porenverschlusseigenschaften, wenn die die Holzporen verschließende Komponente B einen Schmelzpunkt von ≥ 40° oder ≥ 50°, beispielsweise auch ≥ 60° oder ≥ 70° aufweist. Diese Anwendung des Öls B ist insbesondere bei Harthölzern hoher Darrdichte, wie beispielsweise Eiche oder Tropenhölzern, besonders bevorzugt. Hierdurch werden insbesondere Rissbildungen, einschließlich Ausbildung von Mikrorissen, Auffaserungen des Holzes und andere Oberflächenfehler beim Pressvorgang wesentlich verringert oder praktisch vollständig vermieden.

[0087] Die Holzporen verschließende Komponente B kann insbesondere ein Wachs sein oder ein Wachs enthalten. Die Wachse des Öls B können insbesondere einen Schmelzpunkt wie oben angegeben aufweisen. Besonders bevorzugt haben sich natürliche Hartwachse bewährt, wie beispielsweise Caranubawachs, Candellilawachs, oder entsprechende andere natürliche Wachse, gegebenenfalls auch Bienenwachs, wobei z.B. Caranubawachs aufgrund seines höheren Schmelzpunktes bevorzugter ist. Gegebenenfalls können auch Mikrowachse, Paraffinwachse oder dergleichen eingesetzt werden.

[0088] Es hat sich gezeigt, dass die Vorteile der Behandlung mit dem Öl B bereits eintreten, wenn das Öl B die entsprechenden Holzporen verschließende Komponente B, insbesondere in Form von Wachsen, in einem Gehalt von ≥ 1-2 Gew.-% oder ≥ 3 Gew.-% oder ≥ 4 Gew.-% aufweist, der Gehalt der Komponente B, insbesondere Wachs, in dem Öl kann ≤ 20% oder ≤ 15% betragen, beispielsweise auch ≤ 10%, ohne hierauf beschränkt zu sein.

[0089] Das Öl B kann weitere Bestandteile wie pflanzliche Öle, Fettsäuren, ätherische Öle, Balsamharze, ISO Paraffine oder dergleichen, auch in Kombination miteinander, enthalten.

[0090] Die Zusammensetzung des Öls B kann ansonsten zumindest im Wesentlichen der des Öls A entsprechen.

[0091] In Bezug auf die Beaufschlagung des Holzkörpers mit dem Öl B sei entsprechend auf die Ausführungen zu der Beaufschlagung mit dem Öl A verwiesen, wobei die Beaufschlagung von Öl A und Öl B unterschiedlich zueinander sein kann.

[0092] Als besonders bevorzugt hat es sich herausgestellt, wenn der Holzkörper mit dem Öl B behandelt wird, nachdem das Öl A über einen Zeitraum von ≥ 5 Minuten oder ≥ 10 Minuten, besonders bevorzugt ca. 30-90 Minuten oder gegebenenfalls auch länger auf den Holzkörper eingewirkt hat. Hierdurch kann das Öl A bereits in eine gewisse Tiefe in den Holzkörper eindringen, wodurch sich die erfindungsgemäßen Vorteile in besonderer Weise ergeben. Vorzugsweise erfolgt die Behandlung des Holzkörpers mit dem Öl B in einem Zeitraum von ≤ 5-6 Stunden oder ≤ 4 Stunden, beispielsweise ≤ 2,5 Stunden, nachdem der Holzkörper mit dem Öl A beaufschlagt wurde. Allgemein bevorzugt ist, dass der Zeitabstand Z1 zwischen der Aufbringung des Öls B und der Aufbringung des Öls A auf das Holzkörpers wesentlich kleiner ist als der Zeitabstand Z2 zwischen der Aufbringung des Öls B und der Einbringung des Holzkörpers in den Autoklaven; so beträgt der Zeitabstand Z1 vorzugsweise ≤ 50% oder ≤ 25%, besonders bevorzugt ≤ 10% des Zeitabstandes Z2. Hierdurch werden nach Aufbringung des Öls A auf den Holzkörper die Holzporen desselben zumindest teilweise durch die Komponenten des Öls B verschlossen, sodass etwaige flüchtige Bestandteile des Öls A sich deutlich weniger stark verflüchtigen und/oder an der Luft trocknende Komponenten des Öls A wie beispielsweise ungesättigte Fettsäuren und/oder ungesättigte Fettsäureester nicht so schnell abbinden bzw. verfestigen. Die Behandlung des Holzkörpers im Autoklaven kann somit wirksamer erfolgen, beispielsweise mit höherer Volumenverminderung und/oder höherer Detailtreue von eingebrachten Oberflächeneinprägungen. Die Behandlung des Holzkörpers im Autoklaven kann zudem für einen geringeren Zeitraum erfolgen.

[0093] Vorzugsweise wird das Öl B für einen Zeitraum von ≥ 2 Stunden oder ≥ 4 Stunden, vorzugsweise ≥ 8 Stunden oder ≥ 12 Stunden, beispielsweise ca. 20 Stunden mit dem Holzkörper zur Einwirkung gebracht, bevor der Holzkörper dem Verfahrensschritte b) unterzogen wird. Die Öle A und B können hierdurch besonders günstig in den Holzkörper einziehen was sich zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile als besonders effektiv herausgestellt hat.

[0094] Das Öl A und/oder das Öl B ist vorzugsweise beim Auftrag auf den Holzkörper nicht schichtbildend, bildet also nicht eine oberflächlich auf dem Holzkörper aushärtende bzw. ausgehärtete Oberflächenschicht aus wie beispielsweise ein Lack, sondern zieht in das Holz ein, vorzugsweise vollständig. Vorzugsweise sind die Komponente (i) und/oder Komponente (ii) des Öls A beim Auftrag auf den Holzkörper nicht schichtbildend.

[0095] Das Öl A und/oder das Öl B ist vorzugsweise nicht wasserbasiert, weist also vorzugsweise einen Wassergehalt von ≤ 40 Gew.-%, vorzugsweise ≤ 20 Gew.-% oder ≤ 10 Gew.-% auf, besonders bevorzugt ≤ 5 Gew.-% oder ≤ 2 Gew.-%, ist weiter bevorzugt praktisch wasserfrei. Hierdurch wird ein Einziehen des Öls A bzw. B in den Holzkörper befördert und insbesondere die Reaktion der Ölkomponenten, insbesondere der Ölkomponenten (i) und/oder (ii) mit den Holzbestandteilen wie Lignin, um eine Erweichung des Holzkörpers im Schritt b) bewirken zu können. Gegebenenfalls, weniger bevorzugt, können das Öl A und/oder das Öl B aber auch als wässrige Emulsion eingesetzt werden.

[0096] Vorzugsweise wird im Verfahrensschritt b) der Holzkörper bei einer Temperatur von 60°C bis 180°C in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre im Autoklaven behandelt. Vorzugsweise liegt die Behandlungstemperatur im Bereich von 70-160°C, weiter bevorzugt im Bereich von 80-140°C, beispielsweise 90-120°C. Einerseits kann hierdurch das Öl A bzw. die Öle A und B besonders wirksam den Holzkörper erweichen, um eine Volumenverminderung und/oder Einprägen von Oberflächenstrukturen beim Pressvorgang zu bewirken. Andererseits werden zu hohe Behandlungstemperaturen des Holzstückes vermieden. Es hat sich herausgestellt, dass durch die genannte Temperaturauswahl zudem Risse wie sichtbare Risse, Mikrorisse, Auffaserungen des Holzstückes und dergleichen vermieden werden und beim Pressvorgang somit eine besonders gelagerte Holzoberfläche erzielt werden kann.

[0097] Die Durchführung des Schrittes b) im Autoklaven erfolgt vorzugsweise bei einem Druck von ≤ 5 bar, vorzugsweise ≤ 3 bar. Besonders bevorzugt beträgt der Autoklavendruck ≤ 2 bar, insbesondere auch ≤ 1,8 bar oder ≤ 1,6 bar betragen. Der Autoklavendruck ist vorzugsweise größer als 1 bar, also Überdruck gegenüber Atmosphärendruck, vorzugsweise ≥ 1,05 bar oder ≥ 1,1 bar oder ≥ 1,2 bar, typischerweise 1,1-1,5 bar. Unter Umständen kann der Autoklavendruck auch ca. 1 bar betragen. Der genannte Druck versteht sich allgemein im Rahmen der Erfindung jeweils als Absolutdruck. Es hat sich herausgestellt, dass sich die erfindungsgemäßen Vorteile in Bezug auf den hergestellten Holzkörper bei diesen Drucken in besonderer Weise ergeben. Es hat sich herausgestellt, dass ein nur relativ geringer Überdruck für eine zumindest im Wesentlichen oder praktisch rissfreie Deformation des Holzkörpers ausreichend und zweckdienlich ist, auch bei Harthölzern, wobei durch Anwendung des Druckes die Erweichung des Holzes im Schritt b) befördert wird. Andererseits hat es sich herausgestellt, dass ein zu hoher Autoklavendruck, insbesondere bei wasserdampfhaltiger Autoklavenatmosphäre, zu einer verstärkten Rissbildung im Holz führt und/oder zumeist eine aufwendige Holztrockung nach Durchführung des Schrittes c) erfordert, um ein gebrauchstaugliches Holz bereitzustellen. So ist es für viele Anwendungsfälle wie bspw. auch für Möbel oder Teile von Küchengeräten erwünscht, dass das gebrauchsfertige Holz eine Restfeuchte von ≤ 12% oder ≤ 15% aufweist.

[0098] Vorzugsweise ist in dem Autoklaven bei der Durchführung des Schrittes b) eine wasserdampfhaltige Atmosphäre gegeben, mit einer Wassersättigung von > 15%, vorzugsweise > 35% oder > 50%, besonders bevorzugt ≥ 75% oder ≥ 85%, weiter bevorzugt ist die Atmosphäre praktisch vollständig mit Wasserdampf gesättigt. Die genannte Wasserdampfsättigung bezieht sich allgemein im Rahmen der Erfindung auf die Sättigung bei den jeweiligen Autoklavenbedingungen. Die jeweils genannte prozentuale Wasserdampfsättigung entspricht der relativen Luftfeuchtigkeit unter den jeweiligen Autoklavenbedingungen. Es hat sich herausgestellt, dass durch die Wasserdampfatmosphäre sich die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens durch die Einwirkung des Öls A bzw. der Öle A und B in besonderer Weise ergeben, und zwar in verstärktem Ausmaß mit zunehmender Wasserdampfsättigung der Atmosphäre. Dies bezieht sich sowohl auf die Verformbarkeit des Holzstückes beim Pressvorgang unter Volumenverminderung als auch beim Einprägen von Oberflächenstrukturen in Kombination mit einer riss- und auffaserungsfreien Oberfläche des Holzstückes, die dann besonders glatt ist. Die Wasserdampfatmosphäre in dem Autoklaven kann entsprechend gesteuert werden und wird bevorzugt auf eine vordefinierte Wasserdampfsättigung eingestellt bzw. geregelt, insbesondere maximale Wasserdampfsättigung. Dies hat sich insbesondere bei Harthölzern als besonders vorteilhaft erwiesen.

[0099] Vorzugsweise wird bei dem Verfahren ein Holzkörper zur Durchführung des Schrittes a) vorgelegt, welcher eine Restfeuchte von ≤ 25% oder ≤ 20%, besonders bevorzugt ≤ 15% aufweist, weiter bevorzugt ≤ 12%, beispielsweise im Bereich von 6-12%. Die Restfeuchte des Holzes kann ≥ 2% oder ≥ 4% betragen, wobei es von Vorteil ist, einen Holzkörper mit nicht zu geringer Restfeuchte vorzulegen, um Rissbildungen beim Deformationsvorgang oder in einem nachfolgenden Schritt wie der Abkühlung des Holzkörpers zu vermeiden. Es hat sich herausgestellt, dass hierdurch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders vorteilhaft ist, um hochqualitative Holzoberflächen bzw. Holzstücke bereitzustellen, welche frei von Rissen, Auffaserungen oder dergleichen sind und somit als Verfahrensprodukt besonders glatte Oberflächen aufweisen. Andererseits ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet, Holzkörper mit der genannten Restfeuchte zu deformieren, so dass nach Durchführung des Schrittes c) eine Trocknung des Holzes nicht mehr erforderlich ist. Der Holzkörper nach Durchführung des Schrittes c) kann somit bereits die für das gebrauchstaugliche Holz erforderliche Restfeuchte aufweisen, von bspw. im Bereich von 6-12%. Das Verfahren ist dadurch auch besonders wirtschaftlich durchführbar. Die Restfeuchte des Holzes kann allgemein im Rahmen der Erfindung nach DIN-EN 13183-1, Fassung 2002, bestimmt werden. Die oben genannte Restfeuchte des Holzkörpers entspricht zudem bevorzugt der Restfeuchte des Holzkörpers, wenn dieser in den Autoklaven eingebracht wird.

[0100] Überraschenderweise hat es sich herausgestellt, dass die Verweildauer des Holzstückes im Autoklaven bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders kurz bemessen werden kann, was eine besonders wirtschaftliche Verfahrensweise ergibt. Die Verweildauer kann typischerweise unter Berücksichtigung der Bedingungen wie Temperatur, Druck und Wasserdampfsättigung und der Holzart im Bereich von 10 Minuten bis 1 Stunde, beispielsweise ca. 30 Minuten, betragen, oftmals auch nur 5 Minuten oder bei sehr geringen gewünschten Deformations- bzw. Einpresstiefen auch weniger, ohne hierauf beschränkt zu sein. Es versteht sich, dass insbesondere bei Harthölzern eine nicht zu geringe Zeitdauer angestrebt werden sollte. Je 1 Millimeter an Einpresstiefe, bei großflächiger Einpressung im Bereich von 1 cm2 oder mehr, beispielweise ≥ 10 cm2 oder ≥ 100 cm2, kann die Verweildauer im Autoklaven typischerweise 0,5 bis 5 Minuten, oftmals auch weniger als 3 Minuten oder weniger als 2 Minuten betragen, typischweise im Bereich von 1 Minute. Die Einpresstiefe entspricht somit der gleichmäßigen Querschnittsverminderung des Holzkörpers beim Pressvorgang über den genannte Querschnittsbereich. Die Einpresstiefe unter Volumenverminderung kann allgemein ≥ 1-2 Zentimeter oder ≥ 3 Zentimeter betragen, gegebenenfalls auch bis zu 5 Zentimeter oder ggf. auch mehr betragen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Es versteht sich, dass damit auch Tiefenprofile mit einer entsprechenden Profiltiefe in einem Verfahrensschritt in das Holzstück einpressbar sind.

[0101] Die durch Volumenverminderung durchgeführte Deformation des Holzkörpers kann somit allgemein eine großflächige, durchgehende Einpresstiefe im Bereich von Zentimetern Einpresstiefe betragen, auch mit Tiefenprofilen. Die Pressbacken des Presswerkzeuges können hierbei beim Pressvorgang auch vollflächig und spaltfrei an der Holzstückoberfläche anliegen. Es können somit großvolumige Holzkörper bearbeitet werden, wie beispielsweise Möbelteile wie z.B. Arm- oder Rückenlehnen von Stühlen oder dergleichen, Handgriffe wie bspw. von Werkzeugen oder Messern oder dergleichen.

[0102] Die Durchführung der Deformation des Holzstückes kann bei geeigneten Vorrichtungen innerhalb des Autoklaven erfolgen, oder das Holzstück kann dem Autoklaven entnommen und einer separaten Vorrichtung zur Deformation desselben beispielsweise zur Verpressung unter Volumenverminderung und/oder Einprägung von Oberflächenstrukturen zugeführt werden. Hierbei sollte sichergestellt werden, dass das Holzstück nicht zu stark abkühlt; vorzugsweise sollte das Holzstück bei der Durchführung des Deformationsvorganges eine Temperatur ≥ 65°C, vorzugsweise ≥ 70°C, gegebenenfalls ≥ 75°C aufweisen. Für die Durchführung des Deformationsvorganges ist es ausreichend oder sogar vorteilhaft, wenn die Temperatur des Holzstückes nicht höher als die Autoklaventemperatur ist. Hierdurch wird vermieden, dass sich das Holzstück unter zu starker Abkühlung verfestigt, was eine Deformation erschweren würde.

[0103] Der anzuwendende Pressdruck bei dem Deformationsvorgang hängt von der Art der ausgewählten Holzart des Holzstückes und der durchzuführenden Deformation ab, typischerweise kann diese bei einem Pressdruck von 10-300 kg/cm2 oder 20-200 kg/cm2 liegen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Der Pressvorgang kann hierbei bei Einpresstiefen im Zentimeterbereich im Bereich von Minuten oder auch weniger als 1 Minute durchgeführt werden.

[0104] Erfindungsgemäß einsetzbare Öle A sind beispielsweise teilweise als offenporige Holzgrundierungen erhältlich, Öle B verschiedentlich als Hartwachsöle zur Holzbehandlung.

[0105] Im Folgenden seien Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, welche typische Zusammensetzungen und Verfahrensbedingungen angeben, jedoch nicht als beschränkend zu verstehen sind.

[0106] Typische erfindungsgemäße Zusammensetzungen des Öls A und des Öls B sind folgende, ohne hierauf beschränkt zu sein:

Öl A



[0107] 

Beispiel 1
Das Öl A weist folgenden Komponenten auf oder besteht aus diesen:

  • 30-60 Gew.-% Fettsäureester, beispielsweise ca. 40 Gew.-% Fettsäureester, im Speziellen in Form von Triglyceriden, mit 80-90 Gew.-% ungesättigte Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride, insbesondere ca. 65 Gew.-% dreifach ungesättigter Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride, beispielsweise Fettsäureester in Form von Leinöl,
  • 15-30 Gew.-% an freien Fettsäuren und/oder freien Harzsäuren, in Kombination miteinander, bevorzugt auch nur Harzsäuren,

    beispielsweise ca. 20 Gew.-% Harzsäuren,

    die Harzsäuren können durch Verwendung von natürlichen Harzen wie bspw. Balsamharze in die Ölformulierung eingebracht werden,

  • 10-40 Gew.-% flüssiger Ölgrundkörper, beispielsweise ca. 25 Gew.-%, z.B. ätherische Öle und/oder Isoparaffine, ausgenommen zuvor genannte Komponenten,
  • 5-30 Gew.-% weitere Zusatzstoffe, beispielsweise ca. 15 Gew.-%, verschieden von den zuvor genannten Komponenten, beispielsweise Biozide, Holzschutzmittel, Mittel gegen Blaufäule, Farbpigmente, feste Harzbestandteile, ausgenommen Harzsäuren, gegebenenfalls Verdünnungsmittel, vorzugsweise ohne Verdünnungsmittel (jeweils ausgenommen zuvor genannte Komponenten, die Zusatzstoffe können in gelöster oder dispergierter Form in dem Öl A vorliegen.
Ein Öl A ist beispielsweise als Grundierungshartöl für die Holzbehandlung kommerziell erhältlich.
Das Öl A kann weniger als 700g/Liter an flüchtigen organischen Bestandteilen (VOC) enthalten, beispielsweise ca. 500-660g/Liter, insbesondere nach gemäß EU-Grenzwert Kat. A7f.
Das Öl A weist eine dynamische Viskosität von ca. 50 mPas bei 23°C auf.

Beispiel 2:
wie Öl A nach Beispiel 1 mit dem Unterschied:

  • 30-60 Gew.-% Fettsäureester, im Speziellen in Form von Triglyceriden, aber mit ca. 80 Gew.-% gesättigte Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride und ca. 20 Gew.-% einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride.

Beispiel 3:
wie Öl A nach Beispiel 1 mit dem Unterschied:

  • 30-60 Gew.-% Fettsäureester, im Speziellen in Form von Triglyceriden, aber mit ca. 60 Gew.-% konjugierte ungesättigte Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride und ca. 40 Gew.-% ungesättigte, nicht-konjugierte Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride.

Beispiel 4:
Olivenöl. Das Olivenöl besteht üblicherweise zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise zu zumindest ≥ 95 Gew.-% oder vorzugsweise ≥ 98%, aus Triglyceridestern von Fettsäuren, wobei von den Fettsäureresten ca. 7-20 Gew.-%, insbesondere ca. 14% Gew.-%, gesättigte Fettsäurereste sind, insbesondere Palmitinsäurereste, ca. 55-83 Gew.-%, insbesondere ca. 77 Gew.-%, einfach gesättigte Fettsäurereste, insbesondere Ölsäurereste, sind und ca. 9 Gew.-% mehrfach gesättigte Fettsäurereste, insbesondere Linolsäurereste, sind, was für die Fettsäurereste sich auf den Gesamtgehalt der als Triglyceride vorliegenden Fettsäurereste bezieht.


Öl B


Beispiel 1:



[0108] Das Öl B weist folgenden Komponenten auf oder besteht aus diesen:
  • 20-40 Gew.-% Fettsäureester, im Speziellen in Form von Triglyceriden, mit 90 Gew.-% ungesättigte Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride, insbesondere ca. 30 Gew.-% dreifach ungesättigter Fettsäurereste in Bezug auf das Gesamtgewicht an Fettsäureresten der Fettsäureester bzw. der Triglyceride,
  • 20-40 Gew.-% an freien Fettsäuren und/oder freien Harzsäuren, in Kombination miteinander, bevorzugt auch nur Harzsäuren,
    die Harzsäuren können durch Verwendung von natürlichen Harzen wie bspw. Balsamharze in die Ölformulierung eingebracht werden,
  • 4-15 Gew.-% Wachse, insbesondere Hartwachse
  • 10-35 Gew.-% flüssiger Ölgrundkörper, z.B. ätherische Öle und/oder Isoparaffin, ausgenommen zuvor genannte Komponenten,
  • 10-30 Gew.-% weitere Zusatzstoffe, verschieden von den zuvor genannten Komponenten, beispielsweise Biozide, Holzschutzmittel, Mittel gegen Blaufäule, Farbpigmente, feste Harzbestandteile, ausgenommen Harzsäuren, gegebenenfalls Verdünnungsmittel, vorzugsweise ohne Verdünnungsmittel (jeweils ausgenommen zuvor genannte Komponenten,
    die Zusatzstoffe können in gelöster oder dispergierter Form in dem Öl A vorliegen.


[0109] Ein Öl B ist beispielsweise als Hartwachsöl für die Holzbehandlung kommerziell erhältlich.

[0110] Das Öl B kann maximal 700g/Liter an flüchtigen organischen Bestandteilen (VOC) enthalten, beispielsweise ca. 400-500g/Liter, insbesondere nach gemäß EU-Grenzwert Kat. A7f.

[0111] Das Öl B weist eine dynamische Viskosität von ca. 50 mPas bei 23°C auf.

Verfahrensbedingungen


Behandlung mit Öl A (Schritt a):



[0112] 
  • oberflächliches sattes Einstreichen des Holzkörpers mit Öl A durch Pinselauftrag oder Tauchverfahren mit Ablauf des Öls A bis zur Tropffreiheit
  • Auftrag des Öls A ca. 24-48 Stunden vor Autoklavenbehandlung, das Öl A ist hierbei bei Einbringung des Holzkörpers in den Autoklaven noch nicht vollständig ausgehärtet, vorzugsweise noch nicht vollständig durchgetrocknet.


[0113] Der Holzkörper ist als Versuchskörper quaderförmig ausgebildet, hier beispielhaft mit Kantenlängen von 5 cm x 5 cm x 20 cm.

[0114] Der Holzkörper besteht aus schwierig zu deformierenden Harthölzern wie Eiche, Nussbaum, Esche, Ahorn, Ulme, Buche oder dergleichen, insbesondere Eiche.

[0115] Der Holzkörper weist vor der Behandlung mit dem Öl A eine Restfeuchte von ca. 10% auf.

Behandlung mit Öl B (Schritt a):



[0116] 
  • oberflächliches sattes Einstreichen des Holzkörpers mit Öl B durch Pinselauftrag oder Tauchverfahren mit Ablauf des Öls B bis zur Tropffreiheit
  • Auftrag des Öls B ca. 30-90 Minuten nach Auftrag Öl A, das Öl A ist hierbei bei Einbringung des Holzkörpers in den Autoklaven noch nicht vollständig ausgehärtet, vorzugsweise noch nicht vollständig durchgetrocknet.

Autoklavenbehandlung (Schritt b)



[0117] 
  • Durchführung ca. 24-48 Stunden nach Auftrag des Öls A
  • Autoklaventemperatur: 80-90°C
    Dauer der Autoklavenbehandlung: 15 Minuten bei dem Versuchsholzkörper, welcher zumindest bereichsweise, vorzugsweise großflächig durch Schritt c) in seiner Dicke um ca. 1 cm unter Volumenverminderung komprimiert wird, bei größerer Volumen- Querschnittsverminderung entsprechend länger,
  • Autoklavendruck: ca. 1,25 bar
  • Autoklavenatmosphäre: Luft mit Wasserdampfsättigung von 50-100%, vorzugsweise ca. 100%, bei Autoklavenbedingungen

Deformationsverfahren (Schritt c)



[0118] a) Verpressen unter starker Volumenverminderung Deformation des Holzkörpers mit einer maximalen Querschnittsverringerung von ca. 2,5 cm durch das Presswerkzeug, Verpressung des Versuchskörper auf Maße von bis zu 2,5 cm x 5 cm x 20 cm, mit planparallelen Oberflächen.

[0119] Das Verpressen mit planparallelen Oberflächen erfolgt in mehreren Stufen. Es werden mehrere derart behandelte Holzkörper bei dem Verpressen nach Schritt c) hergestellt, deren Einpresstiefen in Schritten von 5% erhöht wurden, ausgehend von einer Einpresstiefe von 30% der maximalen Einpresstiefe, also ausgehend von einer Einpresstiefe von 0,75 cm, bis zu einer maximalen Einpresstiefe von 2,5 cm entsprechen 100% der Einpresstiefe.

[0120] Nach einer Variante erfolgt das Einpressen beim Verpressvorgang unter Einbringung eines Höhenprofils, wobei die Bereiche maximaler Höhe zu den Bereichen minimaler Höhe einen Höhenunterschied von 1,25 cm aufweisen. Zwischen den Bereichen maximaler Höhe und minimaler Höhe, also in den Übergangsbereichen derselben, verläuft das Profil im Wesentlichen linear. Die Bereiche maximaler Höhe und minimaler Höhe sind alternierend zueinander angeordnet. Sämtliche der Bereiche maximaler Höhe, der Bereiche minimaler Höhe und der Übergangsbereiche zwischen diesen weisen jeweils dieselbe Längserstreckung über die Länge des Holzkörpers auf. Die Bereiche minimaler und die Bereiche maximaler Einpresstiefe erstrecken sich jeweils über t 25% der Holzkörperoberfläche. b) Prägeverfahren

[0121] Prägeverfahren: Einprägen eines Stempels mit feingliedrigem Muster mit Auflösung der Oberflächenstruktur im Bereich von 0,1-0,5 mm, beispielsweise in Art eines Geldstückes, über eine durchgehende quadratische Fläche von 50 cm x 50 cm Das Prägeverfahren kann alternativ oder in Kombination mit dem Verpressen des Versuchskörpers unter starker Volumenverminderung nach Varianten a) erfolgen.

[0122] In dem Deformationsverfahren a) und dem Prägeverfahren b) liegt der die Deformation bewirkende Stempel nach während der Deformation des Holzkörpers flächig, bevorzugt vollflächig an der Holzstückoberfläche an, wobei allgemein im Rahmen der Erfindung die Profiltiefe des Stempels über die gesamte Stempelfläche geringer oder wesentlich geringer als die Einpresstiefe des Stempels in das Holzstück sein kann, beispielsweise ca. 25% oder ca. 50% oder ca. 75% derselben.

Ausführungsbeispiel 1



[0123] Der Holzkörper wird mit dem Öl A nach Beispiel 1 unter den für die Behandlung angegeben Verfahrensbedingungen behandelt, ohne Behandlung mit dem Öl B, und dann den angegebenen Bedingungen der Autoklavenbehandlung und des Deformationsverfahrens, insbesondere Verpressen unter starker Volumenverminderung oder Prägeverfahren, unterworfen.

[0124] Der Holzkörper lässt sich mit planparallelen Oberflächen oder alternativ mit einem Höhenprofil, jeweils mit ca. 70% der maximalen Einpresstiefe von 2,5 cm verpressen, ohne sichtbare Rissbildungen und bezüglich einer manuell erstastbaren Rauheit mit guter Oberfläche und ohne signifikante Auffaserungen. Bei der Verpressung mit Höhenprofil weisen die Profilsenken die Einpresstiefe von ca. 70% der maximalen Einpresstiefe auf. Der Holzkörper nimmt die Prägestruktur im Prägeverfahren gut an. Die Holzkörperoberfläche fühlt sich leicht ölig an, welche manche Anwendungen gebrauchstauglich ist, für andere Anwendungen, bei welchen eine für eine manuelle Handhabung oder haptisch besonders vorteilhafte Oberfläche gewünscht ist, jedoch der Nachbehandlung bedarf, insbesondere um die Oberflächenhaptik zu verbessern bzw. Öligkeit der Oberfläche zu verringern. Der Holzkörper weist gegenüber dem Ausgangszustand eine erhöhte Restfeuchte auf und ist für seine Gebrauchstauglichkeit nachzutrocknen.

Ausführungsbeispiel 2



[0125] Wie Ausführungsbeispiel 1 aber mit zusätzlicher Behandlung des Öls B unter den gleichen Behandlungsbedingungen des Öls A und bei gleicher Autoklavenbehandlung und Durchführung des Deformationsverfahrens wie in Ausführungsbeispiel 1.

[0126] Der Holzkörper lässt sich mit planparallelen Oberflächen oder alternativ mit einem Höhenprofil, jeweils mit bis ca. 75-80% der maximalen Einpresstiefe von 2,5 cm verpressen, ohne sichtbare Rissbildung. Bei der Verpressung mit Höhenprofil weisen die Profilsenken die Einpresstiefe von ca. 75-80% der maximalen Einpresstiefe auf. Die Holzstückoberfläche fühlt sich glatter an als im Ausführungsbeispiel 1. Die Holzoberfläche weist ein sehr gutes haptisches, angenehmes Gefühl auf und fühlt sich trocken und nicht ölig an. Der Holzkörper weist eine geringere Restfeuchte auf als im Ausführungsbeispiel 1, hier von ca. 12%, und braucht nicht nachgetrocknet zu werden.

Ausführungsbeispiel 3



[0127] Wie Ausführungsbeispiel 2 mit Behandlung des Öls B, aber mit Verwendung des Öls A nach Beispiel 2 anstelle des Öls A nach Beispiel 1, unter ansonsten gleichen Verfahrensbedingungen.

[0128] Der Holzkörper lässt sich mit planparallelen Oberflächen oder alternativ mit einem Höhenprofil, mit signifikant geringerer Einpresstiefe ohne sichtbare Rissbildung verpressen, hier von ca. 55% der maximalen Einpresstiefe von 2,5 cm. Bei der Verpressung mit Höhenprofil weisen die Profilsenken die Einpresstiefe von ca. 55% der maximalen Einpresstiefe auf. Beim Prägeverfahren weisen die Prägestrukturen eine gute Detailtreue auf, aber etwas schlechter als im Ausführungsbeispiel 2. Die Holzstückoberfläche weist eine etwas rauere Oberfläche auf als im Ausführungsbeispiel 2, aber glatter als in Ausführungsbeispiel 1. Die Holzoberfläche weist ein sehr gutes haptisches, angenehmes Gefühl auf und fühlt sich trocken an. Der Holzkörper weist eine geringere Restfeuchte auf als im Ausführungsbeispiel 1, hier von ca. 12%, und braucht nicht nachgetrocknet zu werden.

Ausführungsbeispiel 4



[0129] Wie Ausführungsbeispiel 2 mit Behandlung des Öls B, aber mit Verwendung des Öls A nach Beispiel 3 unter ansonsten gleichen Verfahrensbedingungen.

[0130] Der Holzkörper lässt sich mit planparallelen Oberflächen oder alternativ mit einem Höhenprofil, bis praktisch zur maximalen Einpresstiefe von 100%, d.h. auf ca. 2,5 cm, ohne sichtbare Rissbildung verpressen. Bei der Verpressung mit Höhenprofil weisen die Profilsenken die Einpresstiefe von ca. 2,5 cm auf. Beim Prägeverfahren weisen die Prägestrukturen eine sehr hohe Detailtreue auf, besser als im Ausführungsbeispiel 2. Die Holzstückoberfläche weist eine sehr glatte, praktisch optimal Oberfläche. Die Holzoberfläche weist ein sehr gutes haptisches, angenehmes Gefühl auf und fühlt sich trocken an. Der Holzkörper weist eine Restfeuchte von ca. 12% auf und braucht nicht nachgetrocknet zu werden.

[0131] In den Ausführungsbeispielen 2 bis 4 ist eine Nachbehandlung des Holzstückes wie nachträgliches Imprägnieren und/oder Trocknung des Holzstückes ist nicht erforderlich. Die Holzkörper weisen sehr gute wasserabweisende Eigenschaften mit erhöhter Langzeitstabilität auf.

Ausführungsbeispiel 5



[0132] Wie Ausführungsbeispiel 1 unter Verwendung des Öls nach Beispiel 4, d.h. Olivenöl, ohne Verwendung von Öl B, unter ansonsten gleichen Behandlungsbedingungen, Autoklavenbehandlung und Durchführung des Deformationsverfahrens wie in Ausführungsbeispiel 1. Die Detailtreue im Prägeverfahren ist ähnlich wie in Ausführungsbeispiel 1.

[0133] Der Holzkörper lässt sich mit planparallelen Oberflächen oder alternativ mit einem Höhenprofil, jeweils mit bis ca. 60-65% der maximalen Einpresstiefe von 2,5 cm verpressen, ohne sichtbare Rissbildung. Bei der Verpressung mit Höhenprofil weisen die Profilsenken die Einpresstiefe von ca. 60-65% der maximalen Einpresstiefe auf. Die rissfreie Einpresstiefe ist somit etwas geringer als nach Ausführungsbeispiel 1.

[0134] Die Holzstückoberfläche fühlt sich signifikant rauer an als im Ausführungsbeispiel 1 und zeigt geringe Auffaserungen. Die Holzoberfläche weist ein recht gutes haptisches Gefühl auf, aber schlechter als in Ausführungsbeispiel 1. Die Oberfläche fühlt sich noch ölig und klebrig an und bedarf für hochwertige Anwendungen wie beispielsweise für manuell gehandhabte Werkzeugteile wie beispielsweise Messergriffe einer Nachbehandlung wie bspw. Imprägnierung. Der Holzkörper weist eine ähnliche Restfeuchte auf wie in Ausführungsbeispiel 1.

Vergleichsbeispiel 1:



[0135] Wie Ausführungsbeispiel 1, aber anstelle des Öls A wird bei ansonsten gleichen Verfahrensbedingungen reines Paraffinöl (Weißöl) verwendet.

[0136] Der Holzkörper weist eine wesentlich geringere Erweichung in Bezug auf das Tiefenprofil des Holzkörpers auf als bei Ausführungsbeispiel 1, im Wesentlichen lediglich über weniger die halbe Tiefenerstreckung in den Holzkörper. Die Erweichung des Holzkörpers erfolgt nur über ungefähr 40% bis 45% der Tiefe wie bei Ausführungsbeispiel 4, also ca. 40-45% der maximalen Einpresstiefe. Die Einpresstiefe ohne durch Augenscheinnahme erkennbare Rissbildung erfolgt somit nur über ca. 40-45% der maximalen Einpresstiefe gemäß Ausführungsbeispiel 4. Die Einpressung des Profils gemäß der beschriebenen Variante des Einpressversuchs erfolgt mit Rissbildung. Die Einprägung eines Stempels mit feingliedrigem Muster ergibt nur eine verschwommene Prägekontur. Die Oberfläche der Holzkörpers nach Schritt c) fühlt sich deutlich ölig bis schmierig und für eine manuelle Handhabung nicht akzeptabel an. Die Oberfläche weist deutliche Auffaserungen auf und bedarf für der mechanischen Nachbearbeitung wie bspw. durch Schleifen. Der Holzkörper weist nach Schritt c) eine hohe Restfeuchte von ca. 18% auf und bedarf der Nachtrocknung. Ferner sind Weißöle gesundheitsschädlich und als Mineralölprodukte keine nachwachsenden Rohstoffe.

[0137] Der Holzkörper weist ferner in Bezug auf Rauheit, Haptik und wasserabweisenden Eigenschaften ein schlechteres Erscheinungsbild auf als in Ausführungsbeispiel 1 und neigt stärker zu Auffaserungen. Der Holzkörper fühlt sich stark schmierig an. Der Holzkörper weist eine hohe Restfeuchte auf und muss nachgetrocknet werden.

Vergleichsbeispiel 2:



[0138] Wie Ausführungsbeispiel 1, aber anstelle des Öls A wird bei ansonsten gleichen Verfahrensbedingungen ein niederer Alkohol wie Methanol/Ethanol verwendet.

[0139] Es wird zwar eine Erweichung des Holzkörpers festgestellt, jedoch über eine wesentlich geringere Tiefe als bei Verwendung des Öls A nach Ausführungsbeispiel 1. Die Erweichung des Holzkörpers erfolgt nur über ungefähr 40% der Tiefe wie bei Ausführungsbeispiel 4, also ca. 40% der maximalen Einpresstiefe. Die Einpresstiefe ohne durch Augenscheinnahme erkennbare Rissbildung erfolgt somit nur über ca. 40% der maximalen Einpresstiefe gemäß Ausführungsbeispiel 4. Der Holzkörper zeigt deutliche bis starke Auffaserungen. Bei einer Kompression wie in Ausführungsbeispiel 1 zeigen sich starke Risse im Holzkörper und dieser ist nicht gebrauchstauglich. Die Einpressung des Profils gemäß der beschriebenen Variante des Einpressversuchs erfolgt mit Rissbildung, die Einprägung eines Stempels mit feingliedrigem Muster ergibt nur eine verschwommene Prägekontur, jeweils mit etwas schlechteren Ergebnissen als nach Vergleichsbeispiel 1. Der Holzkörper ist zumindest oberflächlich nach der Autoklavenbehandlung sehr stark ausgeblichen und unansehnlich und daher vom Oberflächeneindruck her für alle Anwendungsfälle, in welchen der Holzkörper eine Holzoptik aufweisen soll nicht einsetzbar. Der Holzkörper weist eine hohe Restfeuchte auf und muss nachgetrocknet werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum Bearbeiten eines Holzkörpers, insbesondere durch Holzprägung, umfassend die Schritte der Erweichung des Holzkörpers und der Verpressung des erweichten Holzkörpers in mindestens einer Raumrichtung mit einer Presskraft unter Deformation, insbesondere Prägung, desselben, wobei die Deformation zumindest im Wesentlichen permanent ist, dadurch gekennzeichnet,

a) dass der Holzkörper zumindest oberflächlich mit einem ersten Öl A versehen und über einen Zeitraum zur Einwirkung in diesen gebracht wird, wobei das Öl A als Komponente A

(i) freie organische Carbonsäuren,
und/oder

(ii) Fettsäurederivate und/oder Harzsäurederivate und/oder Fettalkoholderivate
enthält,

b) dass der Holzkörper mit dem eingewirkten Öl A in einem Autoklaven in einer wasserdampfhaltigen Atmosphäre bei erhöhter Temperatur beaufschlagt wird, und

c) dass nach oder während des Schrittes b) das Holz mit mechanischem Druck unter Deformation des Holzkörpers verpresst wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

(i) die freien organischen Carbonsäuren Fettsäuren und/oder Harzsäuren sind,
und/oder

(ii) dass die Fettsäurederivate Fettsäureester sind und/oder die Harzsäurederivate Harzsäureester sind und/oder die Fettalkoholderivate Fettalkoholester sind.


 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die in Bezug auf die Komponente A (ii) die Fettsäurereste und/oder Harzsäurereste und/oder Fettalkoholreste der jeweiligen Derivate unabhängig voneinander zumindest überwiegend als endständige Gruppen oder Seitengruppen vorliegen.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ester der Komponente A

(a) C8- bis C30-Fettsäureester und/oder

(b) Ester von Di- und/oder Sesqui- und/oder Triterpencarbonsäuren sind.


 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A, insbesondere die Komponenten (i) und/oder (ii), zumindest teilweise aus an Luft aushärtenden Komponenten, insbesondere Komponenten mit ungesättigten C-C-Bindungen, besteht.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (i) und/oder die Komponente (ii) in dem Öl A jeweils unabhängig voneinander oder in Kombination miteinander in einem Gehalt von ≥ 5 Gew.-% oder ≥ 10 Gew.-% enthalten ist/sind.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Öl A eine dynamische Viskosität von ≤ 2.500 mPas nach EN ISO 3219 bei 23°C, vorzugsweise ≤ 1000 mPas, aufweist.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzkörper mit dem Öl A vor der Durchführung des Schrittes b) über einen Zeitraum von ≥ 2 Stunden und vorzugsweise ≤ 5 Tagen beaufschlagt wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt a) und vor Schritt b) der Holzkörper mit einem zweiten Öl B, welches von Öl A verschieden ist, zumindest oberflächlich behandelt wird, wobei das Öl B zumindest eine Holzporen verschließende Komponente B enthält.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzporen verschließende Komponente B ein Wachs ist oder ein Wachs enthält.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass

(i) der Holzkörper mit dem Öl B behandelt wird, nachdem das Öl A über einen Zeitraum von ≥ 10 Minuten auf den Holzkörper eingewirkt hat,
und/oder

(ii) das Öl B für einen Zeitraum von ≥ 2 Stunden mit dem Holzkörper zur Einwirkung gebracht wird, bevor der Holzkörper dem Verfahrensschritte b) unterzogen wird.


 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass im Verfahrensschritt b) der Holzkörper bei einer Temperatur von 60° bis 180° in der wasserdampfhaltigen Atmosphäre im Autoklaven behandelt wird.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in dem Autoklaven in dem Schritt b) ≤ 5 bar beträgt, vorzugsweise ≤ 2 bar.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserdampfatmosphäre in dem Autoklaven bei Durchführung des Schrittes b) eine Wassersättigung von ≥ 15%, vorzugsweise ≥ 50%, in Bezug auf die Autoklavenbedingungen aufweist.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche zuvor 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Öl A und/oder dem Öl B behandelte Holzkörper eine Restfeuchte von ≤ 15% aufweist.
 
16. Holzkörper hergestellt nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15.
 





Recherchenbericht









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