(19)
(11) EP 4 144 932 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.2023  Patentblatt  2023/10

(21) Anmeldenummer: 21195332.8

(22) Anmeldetag:  07.09.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 15/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E04F 15/02038; E04F 15/02033; E04F 2201/0153
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Akzenta Paneele + Profile GmbH
56759 Kaisersesch (DE)

(72) Erfinder:
  • Hannig, Hans-Jürgen
    51427 Bergisch Gladbach (DE)
  • Hoff, Egon
    56869 Mastershausen (DE)
  • Hüllenkremer, Felix
    56076 Koblenz (DE)

(74) Vertreter: Michalski Hüttermann & Partner Patentanwälte mbB 
Kaistraße 16A
40221 Düsseldorf
40221 Düsseldorf (DE)

   


(54) PANEEL ZUR VERKLEIDUNG EINER OBERFLÄCHE


(57) Die Erfindung betrifft ein Paneel (1A, 1B) zur Verkleidung einer Oberfläche, mit einem Paneelkern, der von einer ebenen Paneeloberfläche (2), einer von dieser beabstandeten und zu dieser parallelen ebenen Paneelunterfläche (3) und vier jeweils die Paneeloberfläche (2) mit der Paneelunterfläche (3) verbindende Paneelseitenflächen eingeschlossen ist, wobei an zwei einander gegenüberliegenden Paneelseitenflächen zueinander komplementäre Kopplungselemente (4, 5) in Form eines oberen Kopplungselements (4) und eines unteren Kopplungselements (5) angeordnet sind, die derart ausgestaltet sind, dass sie eine Kopplung eines ersten solchen Paneels (1A) mit einem zweiten solchen Paneels (1B) mittels einer Relativbewegung des oberen Koppelements (4) des ersten Paneels (1A) zu dem unteren Koppelelement (5) des zweiten Paneels (1B) hin ermöglichen, wobei ein erster, zweiter und dritter Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente (4, 5) vorgesehen ist und das obere Koppelelement (4) an seinem distalen Ende ein keilförmiges Steckelement (8) aufweist und das untere Koppelelement (5) an seinem proximalen Ende eine Steckaufnahme (9) aufweist, in die im gekoppelten Zustand zweier Paneele (1A, 1B) das Steckelement (8) eingesteckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die im gekoppelten Zustand zweier Paneele (1A, 1B) einander zugewandten Oberflächen (13A, 13B) der Steckaufnahme (9) zueinander komplementäre Wellenstrukturen aufweisen. Auf diese Weise wird ein Paneel für eine Verkleidung einer Oberfläche bereitgestellt, das eine besonders hohe Fluidfestigkeit aufweist und besonders schnell und einfach installiert bzw. deinstalliert werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel zur Verkleidung einer Oberfläche, insbesondere ein Fußbodenpaneel zur Verkleidung eines Bodenbereichs eines Gebäuderaumes, mit einem Paneelkem, der von einer ebenen Paneeloberfläche, einer von dieser beabstandeten und zu dieser parallelen ebenen Paneelunterfläche und vier jeweils die Paneeloberfläche mit der Paneelunterfläche verbindenden Paneelseitenflächen eingeschlossen ist, wobei an zwei einander gegenüberliegenden Paneelseitenflächen zueinander komplementäre Kopplungselemente in Form eines oberen Kopplungselements und eines unteren Kopplungselements angeordnet sind, die derart ausgestaltet sind, dass sie eine Kopplung eines ersten solchen Paneels mit einem zweiten solchen Paneels mittels einer Relativbewegung des oberen Koppelements des ersten Paneels zu dem unteren Koppelelement des zweiten Paneels hin ermöglichen, das obere Koppelelement an seinem distalen Ende ein eine obere Seite und eine untere Seite umfassendes keilförmiges Steckelement aufweist und das untere Koppelelement an seinem proximalen Ende eine Steckaufnahme mit einer Gegenfläche aufweist, in die im gekoppelten Zustand zweier Paneele das Steckelement eingesteckt ist, so dass die obere Seite des Steckelements mit der Gegenfläche einen ersten Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente bildet und die untere Seite des Steckelements zusammen mit der Steckaufnahme einen zweiten Kopplungsabschnitt der Kopplungselement bildet, das obere Kopplungselement eine sich dem Steckelement anschließende Verriegelungsaufnahme aufweist und das untere Koppelelement an seinem distalen Ende ein sich der Steckaufnahme anschließendes Verriegelungselement aufweist, das im gekoppelten Zustand zweier Paneele in die Verriegelungsaufnahme eingreift, so dass die Verriegelungsaufnahme zusammen mit dem Verriegelungselement einen dritten Kopplungsabschnitt der Kopplungselement bilden.

[0002] Ein solches Paneel hat somit stets ein unteres Koppelelement und ein oberes Koppelelement, wobei sich die Begriffe "unteres" und "oberes" darauf beziehen, dass bei der Montage der Paneele ein oberes Koppelement eines zu montierenden Paneels auf ein unteres Koppelelement eines bereits montierten und auf dem Untergrund liegenden Paneels heruntergeschwenkt wird.

[0003] Um den ersten Kopplungsabschnitt zu bilden, wird das keilförmige Steckelement in die Steckaufnahme schräg eingeführt, so dass das keilförmige Steckelement mit seiner oberen Seite zumindest teilweise die Gegenfläche der Steckaufnahme berührt. Durch Herunterdrücken des oberen Kopplungselements und der damit verbundenen Hebelwirkung rutscht das keilförmige Steckelement weiter in die Steckaufnahme hinein, so dass auch die untere Seite des keilförmigen Steckelements in Kontakt mit der Steckaufnahme kommt. Somit wird der erste Kopplungsabschnitt über das Zusammenwirken der abgeschrägten oberen Seite des Steckelements und der Gegenfläche und der zweite Kopplungsabschnitt über das Zusammenwirken der unteren Seite des Steckelements mit der Steckaufnahme gebildet. Der dritte Kopplungsabschnitt wird über die Verriegelungsaufnahme gebildet, welche beim Herunterdrücken des ersten Kopplungselements das Verriegelungselement in sich aufnimmt.

[0004] Durch die relativ große Kontaktfläche zwischen dem oberen Koppelelement und dem unteres Koppelelement wird bereits eine hohe Fluidfestigkeit eines Verbunds solcher Paneele erzielt. Unter "Fluidfestigkeit" wird dabei die Fähigkeit eines Verbunds der Paneele verstanden, dem Durchlass von Fluid, wie Wasser, von der Oberseite der Paneele her und zwischen aneinander angrenzenden Paneelen hindurch zur Unterseite der Paneele hin zu widerstehen und diesen im besten Fall gänzlich zu verhindern. Allerdings sind solche Systeme häufig aufwendig zu installieren bzw. zu deinstallieren. Die Paneele werden in der Regel unter Kraftaufwendung ineinander eingerastet und können dadurch nur mit mehreren Handgriffen wieder deinstalliert werden.

[0005] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Paneel für eine Verkleidung einer Oberfläche bereitzustellen, das eine besonders hohe Fluidfestigkeit aufweist und besonders schnell und einfach installiert bzw. deinstalliert werden kann.

[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0007] Erfindungsgemäß wird insofern ein Paneel zur Verkleidung einer Oberfläche bereitgestellt, insbesondere ein Fußbodenpaneel zur Verkleidung eines Bodenbereichs eines Gebäuderaumes, mit einem Paneelkern, der von einer ebenen Paneeloberfläche, einer von dieser beabstandeten und zu dieser parallelen ebenen Paneelunterfläche und vier jeweils die Paneeloberfläche mit der Paneelunterfläche verbindende Paneelseitenflächen eingeschlossen ist, wobei an zwei einander gegenüberliegenden Paneelseitenflächen zueinander komplementäre Kopplungselemente in Form eines oberen Kopplungselements und eines unteren Kopplungselements angeordnet sind, die derart ausgestaltet sind, dass sie eine Kopplung eines ersten solchen Paneels mit einem zweiten solchen Paneels mittels einer Relativbewegung des oberen Koppelements des ersten Paneels zu dem unteren Koppelelement des zweiten Paneels hin ermöglichen, das obere Koppelelement an seinem distalen Ende ein eine obere Seite und eine untere Seite umfassendes keilförmiges Steckelement aufweist und das untere Koppelelement an seinem proximalen Ende eine Steckaufnahme mit einer Gegenfläche aufweist, in die im gekoppelten Zustand zweier Paneele das Steckelement eingesteckt ist, so dass die obere Seite des Steckelements mit der Gegenfläche einen ersten Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente bildet und die untere Seite des Steckelements zusammen mit der Steckaufnahme einen zweiten Kopplungsabschnitt der Kopplungselement bildet, das obere Kopplungselement eine sich dem Steckelement anschließende Verriegelungsaufnahme aufweist und das untere Koppelelement an seinem distalen Ende ein sich der Steckaufnahme anschließendes Verriegelungselement aufweist, das im gekoppelten Zustand zweier Paneele in die Verriegelungsaufnahme eingreift, so dass die Verriegelungsaufnahme zusammen mit dem Verriegelungselement einen dritten Kopplungsabschnitt der Kopplungselement bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die im gekoppelten Zustand zweier Paneele einander zugewandten Oberflächen der Steckaufnahme bzw. der unteren Seite des Steckelements zueinander komplementäre Wellenstrukturen aufweisen.

[0008] Es ist somit ein maßgeblicher Aspekt der Erfindung, dass die Paneele durch bloßes Einstecken des Steckelements in die Steckaufnahme und nachfolgendes Verschwenken der Paneele relativ zueinander miteinander gekoppelt werden können und die Oberfläche des Steckelements sowie die Oberfläche der Steckaufnahme jeweils eine Wellenstruktur aufweisen, die zueinander komplementär sind. Dass die Wellenstrukturen zueinander komplementär sind, bedeutet, dass die Form dieser wellenförmigen Oberflächen derart ist, dass sie im gekoppelten Zustand zweier Paneele flächig aneinander anliegen, was dadurch erzielt wird, dass die Oberflächenformen der Steckaufnahme und des Steckelements einander entsprechen. Dort wo also die Steckaufnahme ein Wellental aufweist, ist das Steckelement mit einem Wellenberg versehen, und umgekehrt. Auf diese Weise wird praktisch eine Verzahnung der beiden Oberflächen erzielt. Dadurch wird die Grenzfläche zwischen der Steckaufnahme und dem Steckelement größer als bei flachen Oberflächen, was letztlich ein Hindurchtreten von Fluid zwischen der Steckaufnahme und dem Steckelement weiter erschwert. Auf diese Weise kann somit eine noch höhere Fluidfestigkeit eines aus solchen Paneelen bestehenden Paneelverbunds erzielt werden.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung verlaufen die Wellenstrukturen in der Steckaufnahme und der unteren Seite des Steckelements senkrecht zu den die zueinander komplementären Kopplungselemente aufweisenden Paneelseitenflächen. Dadurch, dass die Wellenstrukturen senkrecht zu den Paneelseitenflächen verlaufen, verlaufen sie insbesondere nahezu parallel zum Boden bzw. zu der zu verkleidenden Oberfläche. Die Wellenstrukturen sorgen somit vor allem für einen sicheren Halt und verhindern zudem eine Verschiebung in Längsrichtung, also in einer Richtung parallel zum Boden. Beim Einsetzen und Herabschwenken des oberen Paneels greifen die Wellenstrukturen ineinander und dienen somit auch beim Herabschwenken als eine Art Führung, so dass die Endposition des oberen Paneels relativ zum unteren Paneel einfach und sicher erreicht werden kann. Es hat sich gezeigt, dass auf Grund des stabilen Ineinandersteckens und des Ineinandergreifens der senkrecht angeordneten Wellenstrukturen eine hohe Fluidfestigkeit erreicht werden kann.

[0010] Im Übrigen kann die Form der Wellenstrukturen verschiedenen Formen folgen. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Wellenstrukturen in der Steckaufnahme und der unteren Seite des Steckelements sinusförmig verlaufen.

[0011] Was die Zahl der Wellenberge und Wellentäler angeht, kann diese grundsätzlich variieren. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Wellenstrukturen wenigstens drei Wellenberge aufweisen, bevorzugt wenigstens vier Wellenberge, ganz bevorzugt wenigstens fünf Wellenberge.

[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anzahl der Wellentäler der Wellenstruktur des unteren Koppelelements um wenigstens eins größer ist als die Anzahl komplementärer Wellenberge der Wellenstruktur des oberen Koppelelements. Das untere Koppelelement umfasst demnach wenigstens ein Wellental mehr als das obere Koppelelement Wellenberge umfasst. Dadurch entsteht im eingesetzten Zustand am proximalen Ende der Wellenstrukturen eine Lücke zwischen den Wellenstrukturen, weil quasi ein Wellenberg am oberen Koppelelement fehlt, damit die Wellenstrukturen bündig abschließen würden. Das Weglassen eines Wellenbergs am distalen Ende der Wellenstruktur sorgt nicht nur für eine Lücke im eingesetzten Zustand, sondern auch für eine einfache Handhabung. An der Stelle, an der normalerweise der letzte Wellenberg angeordnet sein müsste, findet sich vorzugsweise eine Schräge. Die Schräge erleichtert das Einsetzen und beim Herunterdrücken das Herabgleiten des oberen Paneels an dem Verriegelungselement des unteren Paneels. Die Lücke sorgt zudem für eine gute Luftzirkulation zwischen den beiden Paneelen.

[0013] Es hat sich gezeigt, dass bereits eine geringe Anzahl von Wellenbergen zu einer deutlichen Verbesserung der Fluidfestigkeit führt. Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Höhenunterschied zwischen den Wellenbergen und den Wellentälern zwischen maximal 7 % und minimal 1 % der durch den Abstand der Paneeloberfläche von der Paneelunterfläche gegebenen Gesamtdicke des Paneels beträgt.

[0014] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Materialdicke des unteren Koppelelements zwischen der Paneelunterfläche und der Steckaufnahme geringer ist als die Materialdicke des oberen Koppelelements zwischen der Paneeloberfläche und der Verriegelungsaufnahme. Dies bedeutet eine Dimensionierung, gemäß der die Koppelelemente beim Zusammenfügen zweier Paneele durch eine angepasste Dimensionierung gegenüber vorbekannten Paneelen unter weniger Kraftaufwand ineinander gesteckt werden und somit mit reduziertem Risiko zum Materialversagen beziehungsweise Bruch neigen.

[0015] Dabei hat sich herausgestellt, dass die Montagebelastungen des unteren Koppelelements grundsätzlich besser ausgeglichen werden können als die Montagebelastungen des oberen Koppelelements. Dies ist unter anderem damit zu begründen, dass das untere Koppelelement während der Montage des oberen Koppelelements auf der zu verkleidenden Oberfläche aufliegt. Die auf das untere Koppelelement wirkenden Kräfte können somit unmittelbar und gleichmäßig vom Untergrund widergelagert werden und sind somit weniger schädigend auf einzelne Komponenten des unteren Koppelelements. Demgegenüber haben auf das obere Koppelelement wirkende Kräfte während des Fügens zweier Paneele keine solche Möglichkeit zur Kraftverteilung, so dass das obere Koppelelement grundsätzlich eher zum Materialversagen neigt. Ein solches Materialversagen beziehungsweise ein Bruch geschieht üblicherweise in Bereichen mit hoher Belastung und möglichst geringer Materialdicke. Das untere Koppelelement weist die geringste Materialdicke zwischen der Paneelunterfläche und der Steckaufnahme auf. Das obere Koppelelement weist die geringste Materialdicke zwischen der Paneeloberfläche und der Verriegelungsaufnahme auf. Als Materialdicke ist im Folgenden eine Mindest- beziehungsweise Höchstmaterialdicke in diesem jeweiligen Bereich gemeint. Sofern die Formulierung Materialdicke verwendet wird, betrifft dies diese Definition beziehungsweise Anordnung.

[0016] Unter den zuvor genannten Aspekten ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Materialdicke des unteren Koppelelements zwischen der Paneelunterfläche und der Steckaufnahme wenigstens 62 %, bevorzugt wenigstens 67 % und besonders bevorzugt wenigstens 72 % der Materialdicke des oberen Koppelelements zwischen der Paneeloberfläche und der Verriegelungsaufnahme beträgt. Ferner ist es bevorzugt, dass die Materialdicke des unteren Koppelelements zwischen der Paneelunterfläche und der Steckaufnahme maximal 82 %, maximal 77 % und besonders bevorzugt maximal 72 % der Materialdicke des oberen Koppelelements zwischen der Paneeloberfläche und der Verriegelungsaufnahme beträgt. Vorzugsweise gilt außerdem, dass die Materialdicke des oberen Koppelelements zwischen der Paneeloberfläche und der Verriegelungsaufnahme wenigstens 34 %, bevorzugt wenigstens 39 %, besonders bevorzugt wenigstens 44 % der durch den Abstand der Paneeloberfläche von der Paneelunterfläche gegebenen Gesamtdicke des Paneels beträgt.

[0017] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Materialdicke des oberen Koppelelements zwischen der Paneeloberfläche und der Verriegelungsaufnahme maximal 54 %, bevorzugt maximal 49 %, besonders bevorzugt maximal 44 % der durch den Abstand der Paneeloberfläche von der Paneelunterfläche gegebenen Gesamtdicke des Paneels beträgt. Vorzugsweise gilt, dass die Materialdicke des unteren Koppelelements zwischen der Paneelunterfläche und der Steckaufnahme wenigstens 24 %, bevorzugt wenigstens 29 %, besonders bevorzugt wenigstens 34 % der durch den Abstand der Paneeloberfläche von der Paneelunterfläche gegebenen Gesamtdicke des Paneels beträgt. Ferner ist es bevorzugt, dass die Materialdicke des unteren Koppelelements zwischen der Paneelunterfläche und der Steckaufnahme maximal 44 %, bevorzugt maximal 39 %, besonders bevorzugt maximal 34 % der durch den Abstand der Paneeloberfläche von der Paneelunterfläche gegebenen Gesamtdicke des Paneels beträgt.

[0018] Schließlich gilt, dass das Paneel vorzugsweise zumindest aus einem Träger oder Kern besteht, auf bzw. an dem unterschiedliche Funktionsschichten aufgebracht bzw. angebracht sind, wie beispielsweise Dekorschichten, Verschleißschutzschichten und/oder Gegenzugschichten. Die beschriebenen erfindungsgemäßen Kopplungselemente sind dabei im Wesentlichen in dem Träger oder Kern ausgebildet. Der Träger oder Kern eines erfindungsgemäßen Paneels kann beispielsweise ein Träger auf Basis eines Naturwerkstoffs, eines Kunststoffes, eines Holz-Kunststoff-Komposite-Werkstoffes (WPC), eines Mineral-Kunststoff-Komposit-Werkstoffes (MPC, SPC) bereitgestellt werden. Auch Schichtstrukturen aus mehreren der genannten Materialien können verwendet werden, beispielsweise Gipskarton- oder Holz-Kunststoff-Schichtplatten.

[0019] Beispielsweise kann die Trägerplatte aus einem thermoplastischen, elastomeren oder duroplastischen Kunststoff ausgebildet sein. Auch Platten aus Mineralien wie natürliche und künstliche Steinplatten, Betonplatten, Gipsfaserplatten, so genannte WPC-Platten (aus einem Gemisch von Kunststoff und Holz), sogenannte MPC- oder SPC Platten (aus einem Gemisch aus Kunststoff und Mineral- bzw. Steinmehl), sowie Platten aus natürlichen Rohstoffen wie Kork und Holz können erfindungsgemäß als Träger eingesetzt werden. Auch Platten aus Biomasse als Naturwerkstoff wie Stroh, Maisstroh, Bambus, Laub, Algenextrakte, Hanf, Ölpalmenfasern, können erfindungsgemäß verwendet werden. Des Weiteren sind Recyclingwerkstoffe aus den genannten Materialien im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzbar. Ferner können die Platten auf Basis des Naturwerkstoffs Cellulose, wie etwa aus Papier oder Pappe ausgestaltet sein.

[0020] Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung sind dabei neben Vollholzwerkstoffen auch Materialien wie beispielsweise Brettsperrholz, Brettschichtholz, Stabsperrholz, Funiersperrholz, Furnierschichtholz, Funierstreifenholz und Biegesperrholz. Darüber hinaus sind unter Holzwerkstoffen im Sinne der Erfindung auch Holzspanwerkstoffe wie beispielsweise Spanpressplatten, Strangpressplatten, Grobspanplatten (Oriented Structural Board, OSB) und Spanstreifenholz sowie auch Holzfaserwerkstoffe wie beispielsweise Holzfaserdämmplatten (HFD), mittelharte und harte Faserplatten (MB, HFH), sowie insbesondere mitteldichte Faserplatten (MDF) und hochdichte Faserplatten (HDF) zu verstehen. Auch moderne Holzwerkstoffe wie Holz-Polymer-Werkstoffe (Wood Plastic Composite, WPC), Sandwichplatten aus einem leichten Kernmaterial wie Schaumstoff, Hartschaum oder Papierwaben und einer darauf aufgebrachten Holzschicht, sowie mineralisch, beispielsweise mit Zement, gebundene Holzspanplatten bilden Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung. Auch Kork stellt dabei einen Holzwerkstoff im Sinne der Erfindung dar.

[0021] Im Sinne der Erfindung sind unter dem Begriff Faserwerkstoffe Materialien wie beispielsweise Papier und Vliese auf Basis pflanzlicher, tierischer, mineralischer oder auch künstlicher Fasern zu verstehen, ebenso wie Pappen. Beispiele sind Faserwerkstoffe aus pflanzlichen Fasern sind neben Papieren und Vliesen aus Zellstofffasern Platten aus Biomasse wie Stroh, Maisstroh, Bambus, Laub, Algenextrakte, Hanf, Baumwolle oder Ölpalmenfasern. Beispiele für tierische Faserwerkstoffe sind etwa keratinbasierte Materialien wie beispielsweise Wolle oder Rosshaar. Beispiele für mineralische Faserwerkstoffe sind aus Mineralwolle oder Glaswolle.

[0022] Weiterhin kann der Träger ein kunststoffbasierter Träger sein, also etwa einen Kunststoff aufweisen oder daraus bestehen. Beispiele für thermoplastische Kunststoffe sind Polyvinylchlorid, Polyolefine (beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Polyurethane (PU), Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyetheretherketon (PEEK) oder Mischungen oder Co-Polymerisate dieser. Die Kunststoffe können übliche Füllstoffe enthalten, beispielsweise Talkum, Kalziumcarbonat (Kreide), Aluminiumoxid, Kieselgel, Quarzmehl, Holzmehl, Gips. Auch können sie in bekannter Weise eingefärbt sein. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass das Trägermaterial ein Flammschutzmittel aufweist.

[0023] Insbesondere thermoplastische Kunststoffe bieten auch den Vorteil, dass die aus ihnen hergestellten Produkte sehr leicht rezykliert werden können. Es können auch Recycling-Materialien aus anderen Quellen verwendet werden. Hierdurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit zur Senkung der Herstellungskosten.

[0024] Das Trägermaterial bzw. das Material aus dem der Träger gebildet ist kann beispielsweise ein Matrixmaterial und ein Feststoffmaterial, wobei das Matrixmaterial in einer Menge, bezogen auf das Trägermaterial, von ≥ 25 Gew.-% bis ≤ 55 Gew.-%, insbesondere von ≥ 35 Gew.-% bis ≤ 45 Gew.-%, vorliegt und wobei das Feststoffmaterial in einer Menge, bezogen auf das Trägermaterial, von ≥ 45 Gew.-% bis ≤ 75 Gew.-%, insbesondere von ≥ 55 Gew.-% bis ≤ 65 Gew.-%, vorliegt, und wobei das Matrixmaterial und das Feststoffmaterial gemeinsam, bezogen auf das Trägermaterial, in einer Menge von ≥ 95 Gew.-%, insbesondere ≥ 99 Gew.-%, vorliegen, und das Feststoffmaterial zu wenigstens 50 Gew.- %, insbesondere zu wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 95 Gew.-%, bezogen auf das Feststoffmaterial, gebildet ist aus einer Feststoffzusammensetzung bestehend aus wenigstens einem ersten Schichtsilikatpulver und einem zweiten Schichtsilikatpulver, und das Matrixmaterial zu wenigstens 50 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere zu wenigstens 95 Gew.-%, bezogen auf das Matrixmaterial, gebildet ist durch eine Kunststoffzusammensetzung bestehend aus einem Homopolymer und wenigstens einem ersten Copolymer und einem zweiten Copolymer.

[0025] Unter Schichtsilikatpulver wird dabei in an sich bekannter Weise ein Pulver aus einem Schichtsilikat verstanden. Als Schichtsilikat bezeichnet man bekannter Weise Minerale aus der Gruppe der Silikate, deren Silikatanionen üblicherweise in Schichten angeordnet sind. Beispielsweise werden unter Schichtsilikaten Minerale aus der Glimmergruppe, der Chloritgruppe, der Kaolinitgruppe und der Serpentingruppe verstanden.

[0026] Somit kann das Feststoffmaterial vorteilhafter Weise zumindest durch einen Großteil aus dem mineralischen Stoff Schichtsilikat gebildet sein, wobei dieser Stoff etwa als Pulverform eingesetzt werden kann beziehungsweise in dem Trägermaterial in Form von Partikeln vorliegen kann. Grundsätzlich kann das Feststoffmaterial aus einem pulverförmigen Feststoff bestehen.

[0027] Schichtsilikate bieten den Vorteil, dass sie die Herstellung eines Trägers mit guten mechanischen Eigenschaften erlauben können und sich gleichzeitig durch ihre Schichtstruktur gut zu entsprechenden Pulvern verarbeiten lassen können.

[0028] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steckaufnahme einen kreisabschnittsförmig verlaufenden Teil aufweist und der kreisabschnittsförmige Teil an die Gegenfläche angrenzend ist. Eine solche Ausgestaltung erlaubt es, dass das keilförmige Ende des Steckelements beim Einführen in die Steckaufnahme und anschließenden Herunterdrücken des oberen Paneels entlang des kreisabschnittsförmigen Teils gleitet und zur Endposition hingeführt wird. Es entsteht im eingesetzten Zustand eine Lücke zwischen oberen und unteren Koppelelement, weil die Elemente auf Grund der unterschiedlichen Form nicht bündig miteinander abschließen. Somit ist ausreichend Platz vorhanden, damit das Steckelement auch wieder aus der Steckaufnahme herausgeführt werden kann, um die Paneele ohne viel Kraftaufwand wieder zu deinstallieren.

[0029] Grundsätzlich kann die Keilform des Steckelements unterschiedliche Abschnitte aufweisen. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass das keilförmige Steckelement am distalen Ende einen ersten Abschnitt und einen an den ersten Abschnitt angrenzenden zweiten Abschnitt umfasst, wobei je ein Abschnitt eine obere Seite und eine untere Seite umfasst, und die obere Seite und die untere Seite des ersten Abschnitts zum distalen Ende hin schräg zulaufend ausgestaltet sind. Zudem ist gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die obere Seite und die untere Seite des zweiten Abschnitts jeweils parallel zu der Paneeloberfläche bzw. zu der Paneelunterfläche angeordnet sind und die untere Seite des zweiten Abschnitts die Wellenstruktur aufweist. Ferner ist hinsichtlich der Keilform des Steckelements gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass ein erster Winkel zwischen der oberen Seite des ersten Abschnitts und einer zu der Paneeloberfläche bzw. zu der Paneelunterfläche Parallelen größer ist als ein zweiter Winkel zwischen der unteren Seite des ersten Abschnitts und der Parallelen. Hinsichtlich der Winkel ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Summe des ersten Winkels und des zweiten Winkels kleiner als 90° ist.

[0030] Das Steckelement ist folglich aus einem ersten keilförmigen Abschnitt und einem zweiten geraden Abschnitt zusammengesetzt. Die untere Seite der keilförmige Spitze ist flacher als die obere Seite. Dadurch wird das Einführen in die Steckaufnahme erleichtert. Der Winkel der oberen Seite ist so gewählt, dass die obere Seite besonders leicht beim Einführen entlang der Gegenfläche gleiten kann und von dieser geführt wird. Die keilförmige Ausgestaltung der Spitze dient folglich der vereinfachten Handhabung und simplen Installation bzw. Deinstallation der Paneele. Der zweite Abschnitt umfasst die Wellenstruktur und dient somit der Stabilität und der Fluidfestigkeit der Paneele im installierten Zustand.

[0031] Nachfolgend wir die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter im Detail erläutert.

[0032] In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1
schematisch eine Schnittansicht der Kopplungselemente zweier Paneele gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in ungekoppeltem Zustand,
Fig. 2
schematisch eine Schnittansicht der Kopplungselemente zweier Paneele gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung beim Koppeln, und
Fig. 3
schematisch eine Schnittansicht der Kopplungselemente zweier Paneele gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in gekoppeltem Zustand.


[0033] Aus Fig. 1 sind zwei Paneele 1A, 1B in einer schematischen Schnittansicht ersichtlich, die zur Verkleidung einer Oberfläche vorgesehen sind. Konkret handelt es sich bei dem hier gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung um zwei Fußbodenpaneele zur Verkleidung eines Bodenbereichs eines Gebäuderaumes. Fig. 1 zeigt die Paneele 1A, 1B in ungekoppeltem Zustand, also getrennt voneinander. Die hier dargestellten Paneele 1A, 1B weisen thermoplastische Polymere als Grundwerkstoff auf. Alternativ können sie HDF- oder MDF-Träger aufweisen.

[0034] Die beiden Paneele 1A, 1B weisen jeweils einen Paneelkern auf, der von einer ebenen Paneeloberfläche 2, einer von dieser beabstandeten und zu dieser parallelen ebenen Paneelunterfläche 3 und vier jeweils die Paneeloberfläche 2 mit der Paneelunterfläche 3 verbindende Paneelseitenflächen eingeschlossen ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind an zwei einander gegenüberliegenden Paneelseitenflächen zueinander komplementäre Kopplungselemente 4, 5 in Form eines oberen Koppelelements 4 und eines unteren Koppelelements 5 angeordnet sind, die derart ausgestaltet sind, dass sie eine Kopplung eines ersten solchen Paneels 1A mit einem zweiten solchen Paneel 1B mittels einer Relativbewegung des oberen Koppelelements 4 des ersten Paneels 1A zu dem unteren Koppelelement 5 des zweiten Paneels 1B hin ermöglichen.

[0035] Die Paneele 1A, 1B weisen nun an ihren Koppelelementen 4, 5 jeweils drei Koppelabschnitte auf, und zwar wie folgt:
Das obere Koppelelement 4 weist an seinem distalen Ende ein keilförmiges Steckelement 8 mit einer oberen Seite 6 und einer unteren Seite 7 auf. Das untere Koppelelement 5 weist eine Gegenfläche 10 auf, die im gekoppelten Zustand zweier Paneele 1A, 1B an der oberen Seite 6 anliegt, so dass das keilförmige Steckelement 8 bzw. die obere Seite 6 zusammen mit der Gegenfläche 10 den ersten Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente 4, 5 bilden.

[0036] An der unteren Seite 7 weist das keilförmige Steckelement 8 eine wellenförmige Oberfläche 13A auf, nämlich die erfindungsgemäße Wellenstruktur, und das untere Koppelelement 5 weist eine sich der Gegenfläche 10 anschließende und ebenfalls eine wellenförmige Oberfläche 13B aufweisende Steckaufnahme 9 auf, in die im gekoppelten Zustand zweier Paneele 1A, 1B das Steckelement 8 eingeführt ist, so dass das Steckelement 8 insbesondere mit seiner unteren Seite 7 zusammen mit der Steckaufnahme 9 den zweiten Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente 4, 5 bilden.

[0037] Schließlich gilt noch, dass das obere Koppelelement 4 eine sich dem Steckelement 8 anschließende Verriegelungsaufnahme 1 aufweist, und das untere Koppelelement 5 an seinem distalen Ende ein sich der Steckaufnahme 9 anschließendes Verriegelungselement 12 aufweist, das im gekoppelten Zustand zweier Paneele 1A, 1B in die Verriegelungsaufnahme 11 eingreift, so dass die Verriegelungsaufnahme 11 zusammen mit dem Verriegelungselement 12 den dritten Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente 4, 5 bilden.

[0038] Wie ferner aus Fig. 1 ersichtlich, ist das keilförmige Steckelement 8 in zwei Abschnitte I, II unterteilt. Der erste Abschnitt I weist eine obere Seite 6I und eine untere Seite 7I auf. Beide Seiten 6I, 7I sind schräg zusammenlaufend, wobei die untere Seite 7I flacher ausgestaltet ist als die obere Seite 6I. Dies ergibt sich im direkten Zusammenhang daraus, dass der Winkel α zwischen der oberen Seite 6I und einer zur Paneeloberfläche 2 Parallelen P größer ist als der Winkel β zwischen der unteren Seite 7I und der Parallelen P. Der erste Abschnitt I formt demnach eine Spitze, die die Handhabung und Installation erleichtern soll, indem das Einführen des Steckelements 8 in die Steckaufnahme 9 erleichtert wird. Der zweite Abschnitt II ist direkt an den ersten Abschnitt I angrenzend und weist eine obere Seite 6II und eine untere Seite 7II auf, die gerade ausgestaltet sind und fließend in die Paneeloberfläche 2 bzw. Paneelunterfläche 3 übergehen.

[0039] Ausschlaggebend ist nun, dass die im gekoppelten Zustand zweier Paneele 1A, 1B einander zugewandten Oberflächen 13A, 13B des Steckelements 8 bzw. der Steckaufnahme 9 zueinander komplementäre Wellenstrukturen aufweisen. Aus Fig. 1 ist erkennbar, dass die Wellenstrukturen in der Steckaufnahme 9 und dem Steckelement 8 senkrecht zu den die zueinander komplementären Kopplungselemente 4, 5 aufweisenden Paneelseitenflächen verlaufen und dass die Wellenstrukturen in der Steckaufnahme 9 und dem Steckelement 8 sinusförmig verlaufen.

[0040] Der Fig. 1 ist entnehmbar, dass die Wellenstruktur des oberen Paneels 1A einen Wellenberg 14A weniger aufweist als die Wellenstruktur des unteren Paneels 1B komplementäre Wellentäler 15B aufweist. Die anstelle eines Wellenbergs 14A angeordnete schräge Kante zum Ende der unteren Seite 7II des zweiten Abschnitts II hin erleichtert das Einführen des Steckelements 8 in die Steckaufnahme 9. Ferner weist die Steckaufnahme 9 einen kreisabschnittsförmigen Teil 16 auf, an dem beim Einführen des Steckelements 8 in die Steckaufnahme 9 die keilförmige Spitze des ersten Abschnitts I entlang gleiten kann, so dass die Spitze des Steckelements 8 beim Einsetzen des oberen Paneels 1A in das untere Paneel 1B geführt wird.

[0041] Außerdem gilt, dass die Materialdicke UM des unteren Koppelelements 5 zwischen der Paneelunterfläche 3 und der Steckaufnahme 9 geringer ist als die Materialdicke OM des oberen Koppelelements 4 zwischen der Paneeloberfläche 2 und der Verriegelungsaufnahme 11, was zu den oben im Detail genannten Vorteilen hinsichtlich der Bruchsicherheit führt.

[0042] Fig. 2 zeigt die zwei Paneele 1A, 1B aus Fig. 1 in einer schematischen Schnittansicht im Kopplungsprozess Das obere Paneel 1A ist teilweise in das untere Paneel 1B eingesteckt. Die keilförmige Spitze des ersten Abschnitts I wird schräg in die Steckaufnahme 9 eingeführt. Eine besonders einfach Handhabung wird durch mehrere Faktoren gewährleistet: Zum einen gleitet die Kante der Gegenfläche 10 an der oberen Seite 6I der Spitze entlang; zum anderen wird die Spitze an sich durch den kreisabschnittsförmigen Teil 16 geführt, so dass bei einer Vorwärtsbewegung in x-Richtung des oberen Paneels 1A auf Grund der Bogenform des kreisabschnittsförmigen Teils 16 zwangsläufig die Spitze nach oben geführt und somit das obere Paneel 1A insgesamt herunter geschwenkt wird. Folglich wird die Relativbewegung in Form einer Schwenkbewegung R des oberen Paneels 1A in Abwärtsbewegung beim Kopplungsvorgang erzwungen. Eine fehlerhafte Installation kann somit nahezu ausgeschlossen werden. Die Abwärtsbewegung erfolgt in negativer y-Richtung.

[0043] Fig. 3 zeigt die zwei Paneele 1A, 1B aus Fig. 1 und Fig. 2 in gekoppeltem Zustand. Alle drei Kopplungsabschnitte liegen im gekoppelten Zustand vor. Das Steckelement 8 ist vollständig in die Steckaufnahme 9 eingeführt, so dass die obere Seite 6I an der Gegenfläche 10 anliegt. Die Wellenberge 14A, 14B greifen in die komplementären Wellentäler 15A, 15B. Das Verriegelungselement 12 wird von der Verriegelungsaufnahme 11 aufgenommen. Die zwei Paneele 1A, 1B sind ineinander gesteckt und können entlang der x-Richtung nicht mehr verschoben werden. Lediglich durch eine Relativbewegung, insbesondere eine Aufwärtsschwenkbewegung des oberen Paneels im Wesentlichen in y-Richtung, können die zwei Paneele 1A, 1B entkoppelt und somit deinstalliert werden.

Bezugszeichenliste



[0044] 
1A, 1B
Paneele
2
Paneeloberfläche
3
Paneelunterfläche
4
oberes Koppelelement
5
unteres Koppelelement
6, 6I, 6II
obere Seite
7, 7I, 7II
untere Seite
8
Steckelement
9
Steckaufnahme
10
Gegenfläche
11
Verriegelungsaufnahme
12
Verriegelungselement
13A, 13B
Oberfläche
14A, 14B
Wellenberg
15A, 15B
Wellental
16
kreisabschnittsförmiger Teil
I
erster Abschnitt
II
zweiter Abschnitt
P
Parallele
R
Schwenkrichtung
OM
Materialdicke des oberen Koppelelements
UM
Materialdicke des unteren Koppelelements
α
erster Winkel
β
zweiter Winkel



Ansprüche

1. Paneel (1A, 1B) zur Verkleidung einer Oberfläche, mit

einem Paneelkern, der von einer ebenen Paneeloberfläche (2), einer von dieser beabstandeten und zu dieser parallelen ebenen Paneelunterfläche (3) und vier jeweils die Paneeloberfläche (2) mit der Paneelunterfläche (3) verbindende Paneelseitenflächen eingeschlossen ist, wobei

an zwei einander gegenüberliegenden Paneelseitenflächen zueinander komplementäre Kopplungselemente (4, 5) in Form eines oberen Kopplungselements (4) und eines unteren Kopplungselements (5) angeordnet sind, die derart ausgestaltet sind, dass sie eine Kopplung eines ersten solchen Paneels (1A) mit einem zweiten solchen Paneels (1B) mittels einer Relativbewegung des oberen Koppelements (4) des ersten Paneels (1A) zu dem unteren Koppelelement (5) des zweiten Paneels (1B) hin ermöglichen,

das obere Koppelelement (4) an seinem distalen Ende ein eine obere Seite (6) und eine untere Seite (7) umfassendes keilförmiges Steckelement (8) aufweist und das untere Koppelelement (5) an seinem proximalen Ende eine Steckaufnahme (9) mit einer Gegenfläche (10) aufweist, in die im gekoppelten Zustand zweier Paneele (1A, 1B) das Steckelement (8) eingesteckt ist, so dass die obere Seite (6) des Steckelements (8) mit der Gegenfläche (10) einen ersten Kopplungsabschnitt der Kopplungselemente (4, 5) bildet und die untere Seite (7) des Steckelements (8) zusammen mit der Steckaufnahme (9) einen zweiten Kopplungsabschnitt der Kopplungselement (4, 5) bildet,

das obere Kopplungselement (4) eine sich dem Steckelement (8) anschließende Verriegelungsaufnahme (11) aufweist und das untere Koppelelement (5) an seinem distalen Ende ein sich der Steckaufnahme (9) anschließendes Verriegelungselement (12) aufweist, das im gekoppelten Zustand zweier Paneele (1A, 1B) in die Verriegelungsaufnahme (11) eingreift, so dass die Verriegelungsaufnahme (11) zusammen mit dem Verriegelungselement (12) einen dritten Kopplungsabschnitt der Kopplungselement (4, 5) bilden,

dadurch gekennzeichnet, dass

die im gekoppelten Zustand zweier Paneele (1A, 1B) einander zugewandten Oberflächen (13A, 13B) der Steckaufnahme (9) bzw. der unteren Seite (7) des Steckelements (8) zueinander komplementäre Wellenstrukturen aufweisen.


 
2. Paneel (1A, 1B) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenstrukturen in der Steckaufnahme (9) und der unteren Seite (7) des Steckelements (8) senkrecht zu den die zueinander komplementären Kopplungselemente (4, 5) aufweisenden Paneelseitenflächen verlaufen.
 
3. Paneel (1A, 1B) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenstrukturen in der Steckaufnahme (9) und der unteren Seite (7) des Steckelements (8) sinusförmig verlaufen.
 
4. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenstrukturen wenigstens drei Wellenberge (14A, 14B) aufweisen.
 
5. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Wellentäler (15B) der Wellenstruktur des unteren Koppelelements (5) um wenigstens eins größer ist als die Anzahl komplementärer Wellenberge (14A) der Wellenstruktur des oberen Koppelelements (4).
 
6. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Höhenunterschied zwischen den Wellenbergen (14A, 14B) und den Wellentälern (15A, 15B) zwischen maximal 7 % und minimal 1 % der durch den Abstand der Paneeloberfläche (2) von der Paneelunterfläche (3) gegebenen Gesamtdicke (G) des Paneels beträgt.
 
7. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (1A, 1B) zumindest teilweise thermoplastische Styrol-Blockcopolymere als Grundwerkstoff aufweist.
 
8. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckaufnahme (9) einen kreisabschnittsförmig verlaufenden Teil (16) aufweist und der kreisabschnittsförmige Teil an die Gegenfläche (10) angrenzend ist.
 
9. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das keilförmige Steckelement (8) am distalen Ende einen ersten Abschnitt (I) und einen an den ersten Abschnitt (I) angrenzenden zweiten Abschnitt (II) umfasst, wobei je ein Abschnitt (I, II) eine obere Seite (6I, 6II) und eine untere Seite (7I, 7II) umfasst, und die obere Seite (6I) und die untere Seite (7I) des ersten Abschnitts (I) zum distalen Ende hin schräg zulaufend ausgestaltet sind.
 
10. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Seite (6II) und die untere Seite (7II) des zweiten Abschnitts (II) jeweils parallel zu der Paneeloberfläche (2) bzw. zu der Paneelunterfläche (3) angeordnet sind und die untere Seite (7II) des zweiten Abschnitts (II) die Wellenstruktur aufweist.
 
11. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Winkel (α) zwischen der oberen Seite (6I) des ersten Abschnitts (I) und einer zu der Paneeloberfläche (2) bzw. zu der Paneelunterfläche (3) Parallelen (P) größer ist als ein zweiter Winkel (β) zwischen der unteren Seite (7I) des ersten Abschnitts (I) und der Parallelen (P).
 
12. Paneel (1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe des ersten Winkels (α) und des zweiten Winkels (β) kleiner als 90° ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht