[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum Befestigen und Zugänglichmachen
technischer Komponenten im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs, ein Schienenfahrzeug
mit der erfindungsgemäßen Anordnung und ein Verfahren zur Ausstattung eines Schienenfahrzeugs
oder eines Wagenkastens mit einer erfindungsgemäßen Anordnung.
[0002] In heutigen Schienenfahrzeugen, insbesondere zum Beispiel Hochgeschwindigkeitszügen,
werden technische, insbesondere zum Beispiel elektrische Komponenten an verschiedenen
Stellen innerhalb des Wagenkastens positioniert. Bekannt ist zum Beispiel die Verwendung
von Schränken, die verschiedene Komponenten, zum Beispiel Relais und Schütze, aufnehmen.
Derartige Schränke befinden sich häufig in Längsrichtung in den äußeren Bereichen
der Schienenfahrzeuge. Ebenfalls sind Anordnungen der technischen Komponenten im Dachbereich
von Schienenfahrzeugen bekannt.
[0003] Eine Unterbringung der technischen Komponenten im Dachbereich ermöglicht insbesondere
einen Zugewinn an Platz im Passagierraum gegenüber einer Verwendung von Schränken
oder sonstigen Vorrichtungen im Passagierraum.
[0004] Es ist notwendig, die technischen Komponenten zu warten und gegebenenfalls auszutauschen.
Insbesondere solche technischen Komponenten, insbesondere elektrische Komponenten,
die durch Aufstecken mit einem sie tragenden und eine elektrische Kontaktierung ermöglichenden
Befestigungsmittel verbunden sind, müssen möglichst von mehreren Seiten zugänglich
sein. So ist sowohl eine Wartung möglich, die zum Beispiel eine Zugänglichmachung
von einer Seite erfordert, als auch ein Austausch, der zum Beispiel eine Zugänglichmachung
entgegen der Steckrichtung erfordert.
[0005] Insbesondere, da ein Zugang von zwei verschiedenen Seiten erforderlich ist, bleibt
bei bekannten Lösungen insbesondere in nachteilhafter Weise Bauraum ungenutzt. So
können beispielsweise Reihen an technischen Komponenten im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs
angeordnet werden, jedoch muss entgegen einer möglichen Steckrichtung Raum frei bleiben,
falls die technischen Komponenten ausgetauscht werden müssen.
[0006] WO 2005/068256 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Aufbewahrung und Wartung von elektrischer Ausrüstung
an Bord eines Fahrzeugs, die ein Volumen und mindestens einen Träger umfasst, wobei
der Träger Anschlüsse zum Bereitstellen einer elektrischen Verbindung für die elektrische
Ausrüstung umfasst und der Träger es ermöglicht, dass die elektrische Ausrüstung zwischen
einer verstauten Position und einer nicht verstauten Position bewegt werden kann.
Das Volumen kann einen Raum zwischen der inneren Decke des Fahrzeugs, dem Dach des
Fahrzeugs und einem oberen Abschnitt der Wände des Fahrzeugs umfassen.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bauraumausnutzung und die Zugänglichkeit
der technischen Komponenten im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs zu verbessern.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Montage technischer Komponenten
im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs zu vereinfachen.
[0008] Gemäß einem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung wird ein Raum zwischen an zwei
Seiten angeordneten technischen Komponenten, insbesondere elektrischen Komponenten,
die im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs angeordnet sind, genutzt. Es kann sich
hierbei insbesondere um einen Raum zwischen zwei im Dachbereich stationären Befestigungsvorrichtungen
handeln, an denen technische Komponenten befestigt sein können.
[0009] Die stationären Befestigungsvorrichtungen können insbesondere relativ zum Dachbereich
des Schienenfahrzeugs stationär, also unbeweglich sein. Der Dachbereich kann den Bereich
zwischen Deckenelementen, insbesondere Innenverkleidungen, und dem Dach des Wagenkastens
kennzeichnen. Der Begriff des Dachbereichs kann allgemein derart verstanden werden,
dass auch Übergangsbereiche zwischen einer Decke und einer Seitenwand des Schienenfahrzeugs
enthalten sind. Solche Übergangsbereiche können auch als Voutenbereiche bezeichnet
werden. Der Dachbereich kann als Bereich verstanden werden, der einerseits durch den
Wagenkasten (insbesondere ein Dach des Wagenkastens) und andererseits - im Falle eines
Schienenfahrzeugs zum Personentransport - durch die Innenverkleidungen eines Passagierraums
begrenzt wird.
[0010] Die stationären Befestigungsvorrichtungen müssen von ihrer Ausgestaltung her nicht
zwangsläufig konkret und explizit zur Befestigung technischer Komponenten vorgesehen
sein. Insbesondere müssen sie keine expliziten Befestigungsmittel aufweisen. Eine
grundsätzliche Eignung zur Befestigung technischer Komponenten an den stationären
Befestigungsvorrichtungen ist ausreichend. So ist zum Beispiel nicht ausgeschlossen,
dass auch eine Leiterplatte mit Steckaufsätzen als stationäre Befestigungsvorrichtung
dienen kann.
[0011] In dem Raum wird eine zusätzliche, bewegbare Befestigungsvorrichtung vorgesehen.
Diese bewegbare Befestigungsvorrichtung kann sich in einer ersten Position befinden,
in der an ihr befestigte weitere technische Komponenten sich zwischen technischen
Komponenten befinden, die an den stationären Befestigungsvorrichtungen befestigt sind.
Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann sich in der ersten Position innerhalb des
Raumes befinden. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann insbesondere bewegbar
relativ zum Dachbereich sein.
[0012] Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann sich in einer zweiten Position befinden,
in der sie relativ zur ersten Position weg geschwenkt, zum Beispiel weggeklappt ist.
Ein Wegschwenken oder Wegklappen kann zum Beispiel durch ein Gelenk realisierbar sein.
Es kann sich um ein Gelenk handeln, das eine Schwenkbewegung um eine oder um mehrere
Drehachsen ermöglicht. Es kann sich alternativ oder zusätzlich zum Beispiel um eine
Kulissenführung oder ein Gestänge handeln, die/das eine Schwenkbewegung ermöglicht.
[0013] Wenn sich die bewegbare Befestigungsvorrichtung in der zweiten Position befindet,
ist der Raum zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen zugänglich, zum Beispiel
für einen Monteur oder Wartungstechniker. So können die an den stationären Befestigungsvorrichtungen
befestigten technischen Komponenten gewartet und/oder ausgetauscht werden. Die weiteren
technischen Komponenten, die an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung befestigt sind,
können ebenfalls gewartet und/oder ausgetauscht werden.
[0014] Die bewegbare Befestigungsvorrichtung muss von ihrer Ausgestaltung her nicht zwangsläufig
konkret und explizit zur Befestigung der weiteren technischen Komponenten vorgesehen
sein. Insbesondere muss sie keine expliziten Befestigungsmittel aufweisen. Eine grundsätzliche
Eignung zur Befestigung der weiteren technischen Komponenten ist ausreichend. So ist
zum Beispiel nicht ausgeschlossen, dass auch eine Leiterplatte mit Steckaufsätzen
als bewegbare Befestigungsvorrichtung dienen kann.
[0015] Die technischen und weiteren technischen Komponenten können gleich oder gleichartig
sein, und/oder können elektrische und/oder elektronische Komponenten sein. Alternativ
oder zusätzlich können es hydraulische und/oder pneumatische Komponenten sein. Die
stationären Befestigungsvorrichtungen
und die bewegbare Befestigungsvorrichtung können derart ausgestaltet sein, dass sie
die technischen Komponenten in gleicher Art und Weise aufnehmen können. Zum Beispiel
können die stationären Befestigungsvorrichtung und die bewegbare Befestigungsvorrichtung
gleichartige mechanische Befestigungen ermöglichen, zum Beispiel mithilfe von gleichartigen
Befestigungsmitteln und/oder gleichartige mechanische, elektrische, hydraulische oder
pneumatische Anschlüsse für die technischen Komponenten bzw. die weiteren technischen
Komponenten aufweisen.
[0016] Insbesondere wird vorgeschlagen eine Anordnung zum Befestigen und Zugänglichmachen
technischer Komponenten im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs,
aufweisend
- zwei relativ zum Dachbereich stationäre Befestigungsvorrichtungen zum Befestigen technischer
Komponenten,
- eine bewegbare Befestigungsvorrichtung zum Befestigen weiterer technischer Komponenten,
wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung relativ zu den stationären Befestigungsvorrichtungen
derart schwenkbar um mindestens eine Drehachse gelagert ist, dass eine Schwenkbewegung
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung von einer ersten Position in eine zweite Position
möglich ist,
wobei sich ein Raum zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen befindet,
wobei in der ersten Position die bewegbare Befestigungsvorrichtung sich innerhalb
des Raumes befindet,
wobei in der zweiten Position die bewegbare Befestigungsvorrichtung sich mindestens
zum Teil außerhalb des Raumes befindet.
[0017] Das Schienenfahrzeug kann insbesondere ein Triebwagen oder ein triebloser Wagen eines
Hochgeschwindigkeitszugs sein. Es kann sich aber auch um jede andere Variante oder
Art von Schienenfahrzeug handeln, zum Beispiel einen Triebwagen oder einen trieblosen
Wagen eines Fernzugs und/oder eines Regionalzugs und/oder eines Zugs des öffentlichen
Personennahverkehrs (zum Beispiel U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn). Insbesondere kann
das Schienenfahrzeug einen Passagierraum aufweisen.
[0018] Der Dachbereich kann insbesondere der Bereich vom Dach eines Wagenkastens bis zu
der oberen Decke eines Passagierraumes des Schienenfahrzeugs sein oder diesen Bereich
umfassen.
[0019] Der Raum kann durch eine Abdeckung begrenzt sein. Der Raum kann insbesondere oben
durch das Dach des Wagenkastens und/oder unten durch die Abdeckung begrenzt sein.
Bei der Abdeckung kann es sich um ein Deckenelement handeln. Der Raum kann oberhalb
des Passagierraums liegen.
[0020] Die Abdeckung kann bewegbar, abnehmbar, entfernbar und/oder schwenkbar ausgestaltet
sein. Die Schwenkbewegung der bewegbaren Befestigungsvorrichtung kann dadurch ermöglicht
werden, dass die Abdeckung sich in einem wegbewegten, abgenommenen, entfernten und/oder
weg geschwenkten Zustand befindet, sodass die Abdeckung sich in Bezug auf die Schwenkbewegung
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung nicht im Weg befindet.
[0021] Die Abdeckung kann insbesondere zwischen dem Raum und dem Passagierraum des Schienenfahrzeugs
angeordnet sein. Die Abdeckung kann sich daher insbesondere an ihrer dem Raum abgewandten
Seite in einem Sichtbereich der Passagiere befinden. Die Abdeckung kann von einer
der zwei stationären Befestigungsvorrichtungen zu der anderen der zwei stationären
Befestigungsvorrichtungen reichen. Die Abdeckung kann insbesondere von einer Unterseite
einer der zwei stationären Befestigungsvorrichtungen zu einer Unterseite der anderen
der zwei stationären Befestigungsvorrichtungen reichen, wenn die Anordnung als im
Dachbereich des Schienenfahrzeugs integriert angesehen wird. Die Abdeckung kann bei
den zwei stationären Befestigungsvorrichtungen jeweils nahe an der Unterseite angeordnet
sein.
[0022] Die Abdeckung kann den Raum zum Beispiel insbesondere in einer Richtung begrenzen,
die orthogonal zu einer gedachten Verbindung oder zu einer gedachten Ebene zwischen
den stationären Befestigungsvorrichtungen liegt. Die gedachte Verbindung kann, wenn
die Anordnung als im Dachbereich des Schienenfahrzeugs integriert angesehen wird,
sich insbesondere in einer Querrichtung oder in einer Längsrichtung des Schienenfahrzeugs
zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen erstrecken. Die gedachte Ebene
kann sich horizontal zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen befinden.
Eine orthogonale Richtung zu der gedachten Verbindung oder zu der gedachten Ebene,
in der die Abdeckung den Raum begrenzen kann, kann insbesondere zum Beispiel die Höhenrichtung
oder die Vertikale in Bezug auf das Schienenfahrzeug sein. Die Abdeckung kann insbesondere
unterhalb der stationären Befestigungsvorrichtungen angeordnet sein.
[0023] Die Abdeckung kann den Raum in ihrer geschlossenen Position begrenzen und/oder definieren.
Das heißt, die Form und Größe des Raums können in der Definition gleichbleiben, wenn
die Abdeckung von der geschlossenen Position wegbewegt wird. Die Abdeckung kann insbesondere
ein Gelenk aufweisen. Sie kann zum Beispiel mit einer der zwei stationären Befestigungsvorrichtungen
gelenkig verbunden sein. Mit einer anderen der zwei bewegbaren Befestigungsvorrichtungen
kann die Abdeckung zum Beispiel durch einen Schließmechanismus verbindbar sein. Die
Abdeckung muss nicht zwangsläufig direkt mechanisch mit den stationären Befestigungsvorrichtungen
verbunden sein. Sie kann auch beispielsweise nahe bei den stationären Befestigungsvorrichtungen
angebracht sein, gehalten zum Beispiel durch andere Deckenelemente oder sonstige Haltevorrichtungen.
[0024] Wie bereits erwähnt können die stationären Befestigungsvorrichtungen als stationär,
das heißt unbeweglich, im Dach (oder unbeweglich in Relation zum Dach) zu verstehen
sein. Es ist auch möglich, die stationären Befestigungsvorrichtungen als stationär,
das heißt unbeweglich, in Relation zum Wagenkasten zu verstehen. Die stationären Befestigungsvorrichtungen
können sich gegenüberliegend angeordnet sein oder an gegenüberliegenden Seiten angeordnet
sein (wobei die Ausrichtung der zwei stationären Befestigungsvorrichtungen nicht zwangsläufig
exakt zueinander zugewandt sein muss). Es können mehr als zwei stationäre Befestigungsvorrichtungen
vorgesehen sein. Insbesondere kann eine stationäre Befestigungsvorrichtung in einem
weiter links liegenden Bereich im Dachbereich (z. B. in Querrichtung des Schienenfahrzeugs
betrachtet) angeordnet sein und die andere stationäre Befestigungsvorrichtung kann
in einem weiter rechts liegenden Bereich im Dachbereich angeordnet sein. Auch kann
eine stationäre Befestigungsvorrichtung in einem weiter vorne liegenden Bereich im
Dachbereich (z. B. in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs betrachtet) angeordnet sein
und die andere stationäre Befestigungsvorrichtung kann in einem weiter hinten liegenden
Bereich im Dachbereich angeordnet sein. Auch eine Anordnung im Voutenbereich ist möglich.
[0025] Die stationären Befestigungsvorrichtungen können zum Beispiel Wände, Stege, Gerüste,
Träger und/oder sonstige Aufhängungen aufweisen. Die stationären Befestigungsvorrichtungen
können sich im eingebauten Zustand horizontal erstrecken, zum Beispiel in einer Längsrichtung
oder in einer Querrichtung des Schienenfahrzeugs. Die stationären Befestigungsvorrichtungen
können insbesondere am Dach des Wagenkastens befestigt sein oder mit ihm verbunden
sein. Die stationären Befestigungsvorrichtungen können sich insbesondere in einem
Querschnitt auch nach unten in Richtung des Passagierraums erstrecken. An den stationären
Befestigungsvorrichtungen können Befestigungsmittel vorgesehen sein. An den stationären
Befestigungsvorrichtungen können sich zum Beispiel eine oder mehrere Reihen an Befestigungsmitteln
befinden, die im Schienenfahrzeug horizontal ausgerichtet sein können. Mehrere Reihen
an Befestigungsmitteln können auch vertikal über-/untereinander oder nebeneinander
angeordnet sein. Befestigungsmittel können zum Beispiel Haken, Schraublöcher, Ausnehmungen,
Vorsprünge und/oder Tragschienen, insbesondere Hutschienen sein oder aufweisen. Die
stationären Befestigungsvorrichtungen können selbst Tragschienen, insbesondere Hutschienen
sein oder in wesentlichen Anteilen aus Tragschienen bestehen.
[0026] Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann in einer Längsrichtung eine Länge von
zum Beispiel höchstens 1,5 m, vorzugsweise höchstens 1,2 m oder 1,0 m aufweisen. Die
Länge kann insbesondere einer (bezüglich der mindestens einen Drehachse sich radial
erstreckenden) Schwenklänge entsprechen. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann
insbesondere einen Steg, ein Gerüst, einen Rahmen, einen Träger oder ein Wandelement
oder die Abdeckung oder ein sonstiges Teil mit abdeckender Funktion aufweisen. Es
kann mehr als eine bewegbare Befestigungsvorrichtung vorgesehen sein. Die bewegbare
Befestigungsvorrichtung kann schwenkbar zum Beispiel mithilfe eines Gelenks und/oder
eines Scharniers gelagert sein. Sie kann schwenkbar um einen Momentanpol und/oder
um eine virtuelle (nicht materiell ausgeführte) Drehachse gelagert sein. Sie kann
schwenkbar um mehr als eine Drehachse sein. Dieser Aspekt kann konstruktiv zum Beispiel
mithilfe eines Gestänges und/oder einer Kulissenführung realisiert sein. Auch unabhängig
davon kann die bewegbare Befestigungsvorrichtung mithilfe eines Gestänges und/oder
einer Kulissenführung gelagert sein. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann auch,
als einfache Ausführungsform, klappbar sein.
[0027] Die Abdeckung kann als separates Teil vorliegen. Die Abdeckung kann ebenfalls um
die mindestens eine Drehachse und/oder eine andere Drehachse schwenkbar gelagert sein.
Die Abdeckung kann also derart schwenkbar sein, dass sie die Schwenkbewegung von der
ersten Position in die zweite Position mit der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
mit vollziehen kann. Alternativ kann sie derart schwenkbar sein, dass sie eine eigene
Schwenkbewegung ausführen kann. Die eigene Schwenkbewegung kann zum Beispiel notwendig
sein, wenn Zugang zu dem Raum erforderlich ist.
[0028] An der bewegbaren Befestigungsvorrichtung können Befestigungsmittel vorgesehen sein,
die im Folgenden als weitere Befestigungsmittel bezeichnet werden. Weitere Befestigungsmittel
können insbesondere Haken, Schraublöcher, Ausnehmungen, Vorsprünge und/oder Tragschienen,
insbesondere Hutschienen sein oder aufweisen. Die weiteren Befestigungsmittel können
ähnlich oder gleichartig oder gleich ausgestaltet sein wie die Befestigungsmittel.
[0029] Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann an einem Hilfsgerüst befestigt sein. Das
Hilfsgerüst kann in dem Raum angeordnet sein und/oder außerhalb des Raumes. Das Hilfsgerüst
kann insbesondere Träger aufweisen, die zum Beispiel entlang der Richtung der Drehachse
(im Falle einer Drehachse) oder einer der Mehrzahl an Drehachsen (im Falle mehrerer
Drehachsen) angeordnet sind. Das Hilfsgerüst kann ein Gelenk oder ein Scharnier aufweisen,
mithilfe dessen die bewegbare Befestigungsvorrichtung die Schwenkbewegung vollziehen
kann. Das Hilfsgerüst kann auch einen Arretierungsmechanismus aufweisen, zum Beispiel
ausgestaltet zum Arretieren eines radial bei der Schwenkbewegung außenliegenden Teils
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung.
[0030] Alternativ oder zusätzlich kann die bewegbare Befestigungsvorrichtung anders bzw.
an anderen Teilen montiert sein, zum Beispiel an Deckenpaneelen des Fahrgastraumes
und/oder an daran- oder darunterliegenden Halteelementen, zum Beispiel mithilfe eines
Gelenks oder Scharniers zur Realisierung der Schwenkbewegung und/oder einem Schließmechanismus
zur Arretierung.
[0031] In der ersten Position kann sich die bewegbare Befestigungsvorrichtung derart innerhalb
des Raumes befinden, dass sich die an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung befestigten
weiteren technischen Komponenten zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen
und/oder zwischen technischen Komponenten befinden, die an den stationären Befestigungsvorrichtungen
befestigt sind. In der ersten Position können sich auch Befestigungsmittel, die an
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung vorgesehen sein können, zum Teil oder allesamt
innerhalb des Raumes befinden.
[0032] Wenn die weiteren technischen Komponenten, die an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
befestigt sind, sich zwischen den technischen Komponenten befinden, die an den stationären
Befestigungsvorrichtungen befestigt sind, bedeutet dies, dass der Raum zwischen den
technischen Komponenten in vorteilhafter Weise ausgenutzt wird.
[0033] Wenn sich die bewegbare Befestigungsvorrichtung in der zweiten Position befindet,
bedeutet dies, dass der Raum zwischen den technischen Komponenten mindestens zum Teil
nicht mehr durch die weiteren technischen Komponenten belegt ist. Der Raum ist daher
zum Beispiel für Monteure oder Wartungstechniker zugänglich, ohne dass die weiteren
technischen Komponenten im Weg sind. Die weiteren technischen Komponenten befinden
sich an der abgeschwenkten bewegbaren Befestigungsvorrichtung.
[0034] In der zweiten Position können sich die an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
befestigten weiteren technischen Komponenten mindestens zum Teil außerhalb des Raumes
befinden. In der zweiten Position können sich auch weitere Befestigungsmittel, die
an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung vorgesehen sein können, mindestens zum Teil
außerhalb des Raumes befinden.
[0035] Die bewegbare Befestigungsvorrichtung und ein Gelenk oder ein Scharnier (oder ein
sonstiger Mechanismus wie zum Beispiel eine Kulissenführung oder ein Gestänge) zur
Realisierung der Schwenkbewegung können ausgestaltet sein, dass sie derart in dem
Schienenfahrzeug angeordnet werden können, dass die zweite Position ein angewinkeltes
oder senkrechtes Hängen der bewegbaren Befestigungsvorrichtung, insbesondere in einen
Passagierraum des Schienenfahrzeugs hinein, bedeutet. Die Drehachse kann zum Beispiel
in Querrichtung oder in Längsrichtung in Bezug auf das Schienenfahrzeug angeordnet
sein, zum Beispiel realisiert mithilfe eines Gelenks oder Scharniers oder eines sonstigen
Mechanismus wie zum Beispiel einer Kulissenführung oder eines Gestänges.
[0036] Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann Anschlüsse, zum Beispiel mechanische,
elektrische, pneumatische und/oder hydraulische Anschlüsse, für die weiteren technischen
Komponenten aufweisen. Sie kann auch eine (zusammenfassende) elektrische Schnittstelle,
zum Beispiel in Form einer Steck- und/oder Klemmverbindung, aufweisen zur Verbindung
der weiteren technischen Komponenten mit dem Schienenfahrzeug. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung
kann auch Anschlüsse zur Datenübertragung für die weiteren technischen Komponenten
aufweisen. Sie kann auch einen (zusammenfassenden) Anschluss zur Datenübertragung
aufweisen zur Verbindung der weiteren technischen Komponenten mit dem Schienenfahrzeug,
zum Beispiel in Form einer entsprechenden datentechnischen Schnittstelle, die zum
Beispiel als Stecker ausgeführt sein kann. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung kann
auch eine (zusammenfassende) pneumatische und/oder eine hydraulische Schnittstelle
aufweisen zur Verbindung der weiteren technischen Komponenten mit dem Schienenfahrzeug.
[0037] Die genannten Schnittstellen können in dem Sinne zu verstehen sein, dass eine zusammenfassende
Verbindung der an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung befestigten weiteren technischen
Komponenten mit dem Schienenfahrzeug geschaffen wird. Dies ermöglicht eine Bestückung
der (mit entsprechenden Anschlüssen ausgestatteten) bewegbaren Befestigungsvorrichtung
mit weiteren technischen Komponenten, bevor die bewegbare Befestigungsvorrichtung
in einem Schienenfahrzeug montiert wird. Die Verbindung mit dem Schienenfahrzeug kann
dann in einfacher Art und Weise über eine zusammenfassende Schnittstelle erfolgen.
Die bestückte bewegbare Befestigungsvorrichtung ist dann als ein Modul zu verstehen,
das zum Beispiel vorgefertigt werden kann.
[0038] Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht eine verbesserte Bauraumausnutzung durch
Nutzung des Raumes zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen bzw. den an
ihnen befestigten technischen Komponenten. Trotzdem sind sowohl die technischen Komponenten
als auch die weiteren technischen Komponenten leicht zugänglich. Zudem kann die bewegbare
Befestigungsvorrichtung bereits vor Einbau in das Schienenfahrzeug oder einen Wagenkasten
mit weiteren technischen Komponenten ausgestattet oder bestückt werden. Hierdurch
ergibt sich ein einbaufertiges Modul, das einfach und zeitsparend in ein Schienenfahrzeug
eingesetzt werden kann, zum Beispiel entweder während der Herstellung oder anlässlich
einer Nachrüstung. Hierdurch ist auch die Montage der weiteren technischen Komponenten
im Dachbereich allgemein vereinfacht, da nicht jede weitere technische Komponente
einzeln in den Dachbereich manövriert und dort befestigt werden muss.
[0039] Es ist ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung, dass die technischen Komponenten
und die weiteren technischen Komponenten ähnlich, gleichartig und/oder gleich beschaffen
sein können. Es kann sich um die gleichen Komponenten handeln. Eine Befestigung von
Komponenten ist daher grundsätzlich sowohl an den stationären Befestigungsvorrichtungen
als auch an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung möglich. Es kann eine beliebige
Anordnung möglich sein. Durch die bewegbare Befestigungsvorrichtung ist daher in vorteilhafter
Weise eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit auf engem Raum gegeben, die eine gleichzeitige
Zugänglichmachung einer großen Anzahl technischer Komponenten bzw. weiterer technischer
Komponenten ermöglicht. Dies erleichtert die Wartung und den Austausch und ggf. die
Abstimmung der technischen Komponenten bzw. der weiteren technischen Komponenten.
[0040] Weiterhin vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Anordnung, weil sie ermöglicht, auf
einfache Art und Weise vorzugebende Abstände zwischen den technischen Komponenten
und/oder den weiteren technischen Komponenten einzuhalten, sodass zum Beispiel eine
bedarfsgerechte Kühlung oder Brandsicherheit der Komponenten - zum Beispiel je nach
klimatischen Bedingungen oder gesetzlichen Bestimmungen im Einsatzgebiet des Schienenfahrzeugs
- ermöglicht wird. Es ist möglich, dass innerhalb des Schienenfahrzeugs eine Kühlvorrichtung
vorgesehen ist, die zum Beispiel einen Kühlluftstrom durch den Raum hindurch befördert.
[0041] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist die bewegbare Befestigungsvorrichtung
mit einer Abdeckung als gemeinsames Teil ausgestaltet.
[0042] Dies kann insbesondere bedeuten, dass die Abdeckung von ihrer Konstruktion her geeignet
ist und eine geeignete Tragfähigkeit besitzt, dass sie als bewegbare Befestigungsvorrichtung
fungieren kann. Sie kann insbesondere einen Querschnitt aufweisen, der die erforderliche
Tragfähigkeit bewirkt. Alternativ oder zusätzlich kann an der Abdeckung zum Beispiel
ein Steg und/oder ein Träger montiert sein. Der Steg und/oder der Träger kann/können
zur Verstärkung dienen. Alternativ oder zusätzlich können an dem Steg und/oder dem
Träger die weiteren technischen Komponenten anbringbar sein und/oder weitere Befestigungsmittel.
Die Abdeckung kann allgemein aus Kunststoff gefertigt sein. Ein Steg und/oder ein
Träger kann insbesondere aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sein. Die Abdeckung
kann sich im Sichtbereich der Passagiere befinden. Die Abdeckung kann insbesondere
ein Deckenelement sein.
[0043] Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft, weil eine besonders einfache Durchführung der
Schwenkbewegung der bewegbaren Befestigungsvorrichtung von der ersten Position in
die zweite Position möglich ist, denn ein zusätzliches Entfernen, Abnehmen und/oder
Wegschwenken der Abdeckung ist hierbei nicht erforderlich.
[0044] Allgemein und ohne Beschränkung auf die vorgestellte Ausgestaltung kann die Abdeckung
alternativ als separates Teil ausgestaltet sein.
[0045] In einer solchen Ausgestaltung kann die Abdeckung besonders leicht ausgestaltet sein,
denn sie hat kaum eine tragende Funktion. Sie dient insbesondere dem Schutz vor unberechtigtem
Zugriff, zum Beispiel durch Passagiere. Weiterhin kann sie sich optisch in die Beplankung
im Deckenbereich innerhalb des Passagierraums einfügen. Insbesondere kann es sich
um ein Deckenelement handeln.
[0046] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung sind die zwei stationären
Befestigungsvorrichtungen einander gegenüberliegend angeordnet.
[0047] "Gegenüberliegend angeordnet" bedeutet hierbei, dass zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen
sich der Raum befindet und dass die stationären Befestigungsvorrichtungen an gegenüberliegenden
Seiten des Raums angeordnet sind. Ein exaktes Gegenüberliegen, sodass zum Beispiel
flächige Bereiche der stationären Befestigungsvorrichtungen Normalenrichtungen haben,
die in einer Geraden liegen, kann, muss aber nicht gegeben sein.
[0048] Die stationären Befestigungsvorrichtungen können zum Beispiel derart ausgerichtet
sein, dass an ihnen befindliche Befestigungsmittel und/oder technische Komponenten
zueinander zugewandt oder voneinander abgewandt ausgerichtet sind. Alternativ können
die Befestigungsmittel einer stationären Befestigungsvorrichtung der anderen stationären
Befestigungsvorrichtung zugewandt sein und die Befestigungsmittel der anderen stationären
Befestigungsvorrichtung von der einen stationären Befestigungsvorrichtung abgewandt
sein. Technische Komponenten, die an einer stationären Befestigungsvorrichtung befestigt
sind, können der anderen stationären Befestigungsvorrichtung zugewandt sein und technische
Komponenten, die an der anderen stationären Befestigungsvorrichtung befestigt sind,
können von der einen stationären Befestigungsvorrichtung abgewandt sein.
[0049] Diese Ausgestaltung ist insbesondere vorteilhaft, weil sie konstruktiv besonders
einfach umzusetzen ist und eine besonders gute Raumausnutzung bietet.
[0050] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung weist die bewegbare Befestigungsvorrichtung
einen Rahmen, einen Träger, einen Steg oder ein Gerüst auf.
[0051] Die genannten konstruktiven Varianten sind besonders einfach zu konstruieren und
zu fertigen. Sie können mit einfachen Mitteln derart ausgestaltet werden, dass sie
eine hohe Tragfähigkeit, eine hohe Stabilität, eine geringe Vibrationsneigung und/oder
eine geringe Durchbiegung aufweisen.
[0052] So kann die bewegbare Befestigungsvorrichtung zum Beispiel einen Steg aufweisen,
dessen lange Querschnittsseite orthogonal zu der Drehachse oder zu mindestens einer
der Drehachsen ausgestaltet ist, sodass sich ein hohes Flächenträgheitsmoment in Bewegungsrichtung
ergibt. Ähnlich kann in Bezug auf einen Rahmen, einen Träger oder ein Gerüst verfahren
werden. Zum Beispiel kann die bewegbare Befestigungsvorrichtung einen Träger mit I-Profil
oder U-Profil oder T-Profil oder Z-Profil aufweisen.
[0053] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung weist/weisen die bewegbare
Befestigungsvorrichtung und/oder die stationären Befestigungsvorrichtungen jeweils
mindestens eine Tragschiene, insbesondere eine Hutschiene, auf.
[0054] Eine Tragschiene stellt ein besonders einfaches und preisgünstiges Befestigungsmittel
zur Befestigung technischer Komponenten oder weiterer technischer Komponenten dar.
Zudem kann eine Tragschiene die Tragfähigkeit und/oder die Stabilität der bewegbaren
Befestigungsvorrichtung und/oder der stationären Befestigungsvorrichtungen erhöhen
sowie die Durchbiegung und/oder die Vibrationsneigung verringern.
[0055] Auch das Anbringen und Entfernen technischer Komponenten oder weiterer technischer
Komponenten ist erleichtert.
[0056] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung weist die bewegbare Befestigungsvorrichtung
einen Schließmechanismus zur Arretierung in der ersten Position auf, insbesondere
einen Schließmechanismus (22; 49) umfassend einen Vorreiber.
[0057] Ein Schließmechanismus bewirkt, dass kein unbefugter Zugriff erfolgen kann. Der Schließmechanismus
kann insbesondere an einer der mindestens einen Drehachse abgewandten Kante der bewegbaren
Befestigungsvorrichtung angeordnet sein. Ein Vorreiber ist ein besonders einfacher,
einfach handzuhabender und preisgünstiger, doch trotzdem wirksamer und stabiler Bestandteil.
Der Schließmechanismus kann ein Gegenstück zur Arretierung zum Beispiel an einer der
stationären Befestigungsvorrichtungen oder an einem anderen Teil aufweisen.
[0058] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung weist die bewegbare Befestigungsvorrichtung
mindestens einen elektrischen Anschluss zur elektrischen Verbindung der weiteren technischen
Komponenten und/oder eine Schnittstelle zur Datenübertragung auf.
[0059] Bei dieser Ausgestaltung können die weiteren technischen Komponenten insbesondere
mindestens teilweise elektrische oder elektronische Komponenten sein und/oder Komponenten,
die eine Energieversorgung benötigen und/oder zum Übertragen, Senden und/oder Empfangen
von Daten ausgestaltet sind.
[0060] Der elektrische Anschluss kann zum Beispiel einen elektrischen Verbinder, einen Steckverbinder,
eine Klemmstelle und/oder eine Vorverdrahtung aufweisen. Der elektrische Anschluss
kann mehrere physische Schnittstellen aufweisen. Die Schnittstelle zu Datenübertragung
kann insbesondere Datenstecker, zum Beispiel Anschlüsse für Datenkabel, aufweisen.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Schnittstelle drahtlos ausgestaltet ist.
[0061] Die vorgestellte Ausgestaltung ermöglicht eine besonders einfache Energieversorgung
der weiteren technischen Komponenten und/oder einen besonders einfachen Datenaustausch
mit den weiteren technischen Komponenten. So kann die bewegbare Befestigungsvorrichtung
mit den weiteren technischen Komponenten insbesondere als Modul vorgefertigt und auf
einfache Art und Weise zwecks Energieversorgung und/oder zwecks Datenaustauschs mit
dem Schienenfahrzeug verbunden werden.
[0062] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist die Anordnung ausgestaltet,
dass mindestens eine technische Komponente und/oder mindestens eine weitere technische
Komponente ein Schütz, ein Relais, einen Datenspeicher, einen Videorecorder, einen
Leitungsschutzschalter, einen Motorschutzschalter, einen Nulldurchgangsschalter, einen
Nullspannungsschalter und/oder ein elektronisches Bauelement, insbesondere einen integrierten
Schaltkreis, aufweist. Insbesondere kann zumindest eine der stationären Befestigungsvorrichtungen
und/oder die bewegbare Befestigungsvorrichtung einen entsprechenden elektrischen Anschluss
für die jeweilige Art der technischen Komponente aufweisen.
[0063] Die genannten Komponenten werden in Schienenfahrzeugen grundsätzlich standardmäßig
eingesetzt. Sie erfordern grundsätzlich Wartung, Reparaturen und ggf. einen Austausch
im Falle eines Defekts. Derartige Arbeiten sind bei Nutzung der erfindungsgemäßen
Anordnung aufgrund der vorteilhaften Zugänglichkeit besonders einfach zu realisieren.
Auch eine einfache, bedarfsgerechte Kühlung ist realisierbar. Die erfindungsgemäße
Anordnung erlaubt insbesondere eine individuelle Anpassung der Abstände zwischen den
technischen Komponenten bzw. den weiteren technischen Komponenten, sodass ein bedarfsgerechter
Kühlluftstrom sie umgeben kann.
[0064] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist die bewegbare Befestigungsvorrichtung
entlang der Drehachse oder einer Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen demontierbar
und wieder montierbar gelagert.
[0065] Eine Möglichkeit der Montage bzw. Demontage entlang der Drehachse oder, im Falle
mehrerer Drehachsen, einer der Drehachsen kann insbesondere bedeuten, dass durch eine
seitliche Verschiebung der bewegbaren Befestigungsvorrichtung ein Lösen von einem
Drehmechanismus, der zum Beispiel die Drehachse oder eine der Drehachsen begründet,
erfolgt. Der Drehmechanismus kann zum Beispiel ein Scharnier oder ein Gelenk aufweisen,
wobei eine Längsverschiebung entlang der Drehachse zum Lösen der Bestandteile des
Scharniers oder des Gelenks führt - ähnlich wie bei einer Zimmertür, die angehoben
wird. Eine Verschiebung der bewegbaren Befestigungsvorrichtung kann insbesondere bewirken,
dass ein Lagerzapfen sich aus einem ihn umgebenden Lager löst, sodass die bewegbare
Befestigungsvorrichtung sich aus dem Scharnier löst.
[0066] Die beschriebene Ausgestaltung ermöglicht eine besonders einfache Demontage und Montage
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Wartungsarbeiten
oder Arbeiten zum Austausch der weiteren technischen Komponenten. Auch eine besonders
einfache Art und Weise, eine mit weiteren technischen Komponenten bestückte bewegbare
Befestigungsvorrichtung im Schienenfahrzeug ein- oder auszubauen, ist so gegeben.
[0067] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung verläuft die mindestens eine
Drehachse oder eine Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen, wenn die Anordnung als
im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs integriert betrachtet wird, entlang einer Längsrichtung
oder entlang einer Querrichtung des Schienenfahrzeugs.
[0068] Die Drehachse oder eine Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen, um die sich die bewegbare
Befestigungsvorrichtung bei der Schwenkbewegung bewegt, kann insbesondere definieren,
in welcher Art und Weise sich die bewegbare Befestigungsvorrichtung bei der Schwenkbewegung
zum Beispiel in einem Passagierraum bewegt.
[0069] Ein Verlauf der Drehachse oder einer Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen in Längsrichtung
im Schienenfahrzeug ermöglicht eine Öffnung in Querbewegung. In einem Schienenfahrzeug
sind so mehrere bewegbare Befestigungsvorrichtungen mit Drehachsen in Längsrichtung
in einfacher Art und Weise nebeneinander in Längsrichtung positionierbar. Mehrere
bewegbare Befestigungsvorrichtungen, die in Längsrichtung nebeneinander angeordnet
sind, können insbesondere gleichzeitig geöffnet und leicht erreichbar sein. Dies ist
vorteilhaft in Bezug auf die Zugänglichkeit.
[0070] Ein Verlauf der Drehachse oder einer Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen in Querrichtung
im Schienenfahrzeug ermöglicht eine Öffnung in Längsbewegung. Diese Ausführungsform
ist insbesondere vorteilhaft, weil verhältnismäßig lange bewegbare Befestigungsvorrichtungen
verwendet werden können. Sie können sich zum Beispiel in der zweiten Position zum
Beispiel senkrecht oder schräg liegend in einen Gang, der zwischen den Sitzreihen
innerhalb eines Passagierraums des Schienenfahrzeugs angeordnet ist, erstrecken.
[0071] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) mit einem Fangseil oder einem Dämpfer verbunden, das/der eine unkontrollierte
Bewegung von der ersten Position zur zweiten Position vermeidet.
[0072] Das Fangseil kann weiterhin mit einem stationären Teil der Anordnung oder des Schienenfahrzeugs
verbunden sein. Das Fangseil kann insbesondere derart angeordnet sein, dass eine kleine
Schwenkbewegung ausgehend von der ersten Position ermöglicht wird, bis das Fangseil
gespannt ist und eine weitere Schwenkbewegung unterbindet. Das Fangseil kann dann
insbesondere mindestens an einem Ende entfernbar sein. Eine weitere Schwenkbewegung
bis hin zur zweiten Position ist erst dann kontrolliert möglich.
[0073] Der Dämpfer kann insbesondere ausgestaltet sein, die Schwenkbewegung von der ersten
Position zur zweiten Position zu verlangsamen.
[0074] Das Fangseil und/oder der Dämpfer erhöht/erhöhen die Bedienungssicherheit an der
Anordnung, zum Beispiel bei Wartungsarbeiten, und vermeidet/vermeiden Beschädigungen
der Anordnung durch unkontrollierte Bewegungen.
[0075] Weiterhin wird ein Schienenfahrzeug, dass die erfindungsgemäße Anordnung aufweist,
vorgeschlagen. Das Schienenfahrzeug kann insbesondere ein Triebwagen oder ein triebloser
Wagen eines Hochgeschwindigkeitszugs sein. Es kann sich aber auch um jede andere Variante
oder Art von Schienenfahrzeug handeln, zum Beispiel einen Triebwagen oder einen trieblosen
Wagen eines Fernzugs und/oder eines Regionalzugs und/oder eines Zugs des öffentlichen
Personennahverkehrs (zum Beispiel U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn).
[0076] Die erwähnten Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung gelten für das Schienenfahrzeug
entsprechend. Dies betrifft insbesondere die verbesserte Bauraumausnutzung, die leichte
Zugänglichkeit der technischen Komponenten und der weiteren technischen Komponenten,
die Möglichkeit, die bewegbare Befestigungsvorrichtung bereits vor Einbau mit weiteren
technischen Komponenten auszustatten und somit als Modul vorzufertigen, die Erleichterung
von Wartungs-, Austausch- und Abstimmungsarbeiten sowie die Möglichkeit einer maßgeschneiderten
Kühlung.
[0077] Weiterhin wird ein Verfahren vorgestellt zur Ausstattung eines Schienenfahrzeugs
oder eines Wagenkastens mit einer erfindungsgemäßen Anordnung, aufweisend:
- Bereitstellen des Schienenfahrzeugs oder des Wagenkastens;
- Befestigung weiterer technischer Komponenten an einer bewegbaren Befestigungsvorrichtung;
- Montage der bewegbaren Befestigungsvorrichtung im Dachbereich des Schienenfahrzeugs
oder des Wagenkastens.
[0078] Das Verfahren kann insbesondere ein Verfahren zur Nachrüstung eines Schienenfahrzeugs
mit einer erfindungsgemäßen Anordnung sein. Alternativ kann das Verfahren einen Teilschritt
bei der Herstellung des Schienenfahrzeugs darstellen.
[0079] Die Reihenfolge der Schritte ist, sofern technisch möglich, beliebig. Der Schritt
des Bereitstellens des Schienenfahrzeugs oder des Wagenkastens kann vor oder nach
dem Schritt der Befestigung der weiteren technischen Komponenten an der bewegbaren
Befestigungsvorrichtung erfolgen. Das heißt: Die bewegbare Befestigungsvorrichtung
kann als vorgefertigtes Modul mit bereits vormontierten weiteren technischen Komponenten
vorliegen.
[0080] Die Befestigung der weiteren technischen Komponenten an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
kann vor oder nach der Montage der bewegbaren Befestigungsvorrichtung im Dachbereich
des Schienenfahrzeugs bzw. des Wagenkastens erfolgen. Das heißt: Weitere technische
Komponenten können auch im bereits eingebauten Zustand der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
befestigt werden.
[0081] Ein zusätzlicher Schritt des Herstellens einer elektrischen und/oder datentechnischen
und/oder hydraulischen und/oder pneumatischen Verbindung zwischen den weiteren technischen
Komponenten und dem Schienenfahrzeug und/oder weiteren technischen Einrichtungen am
Wagenkasten wird in der Regel nach der Montage der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
im Dachbereich des Schienenfahrzeugs und/oder des Wagenkastens und nach der Befestigung
der weiteren technischen Komponenten an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung erforderlich
sein. Ausnahmen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
[0082] In Bezug auf mögliche Ausgestaltungen des Verfahrens wird vollinhaltlich Bezug genommen
auf die vorgestellten Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung und des erfindungsgemäßen
Schienenfahrzeugs und auf die jeweils erwähnten Vorteile.
[0083] Die in Bezug auf das Verfahren vorgestellte bewegbare Befestigungsvorrichtung kann
die bewegbare Befestigungsvorrichtung sein, die in Bezug auf die Anordnung vorgestellt
worden ist. In dem Schienenfahrzeug oder dem Wagenkasten können bereits stationäre
Befestigungsvorrichtungen vorhanden sein. Es kann sich um die stationären Befestigungsvorrichtungen
handeln, die in Bezug auf die Anordnung vorgestellt worden sind.
[0084] Beispielhafte Ausgestaltungen der Erfindungen werden im Folgenden mit Bezug auf die
beiliegende Zeichnung beschrieben. Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung in einem Querschnitt mit
geschlossener Abdeckung;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung in einem
Längsschnitt mit geschlossener Abdeckung;
- Fig. 3
- die in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigte schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung
in einem Querschnitt mit geöffneter Abdeckung;
- Fig. 4
- die in Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung
in einem Längsschnitt mit geöffneter Abdeckung und ausgeschwenkter bewegbarer Befestigungsvorrichtung
in zweiter Position;
- Fig. 5
- eine weitere schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung in einem Querschnitt
mit nicht ausgeschwenkter bewegbarer Befestigungsvorrichtung in erster Position;
- Fig. 6
- die in Fig. 5 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung in einem Querschnitt
mit ausgeschwenkter bewegbarer Befestigungsvorrichtung in zweiter Position;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0085] Gleiche Bezugszeichen werden für gleiche oder wesensgleiche Teile, Baugruppen, Schritte
oder Instanzen genutzt.
[0086] Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Anordnung 1 in einem Querschnitt.
Der Querschnitt entspricht in seiner Ausrichtung dem Querschnitt durch ein Schienenfahrzeug,
in dem die Anordnung 1 integriert ist. Das heißt: die Längsrichtung des Schienenfahrzeugs
ist orthogonal zur Ebene der Fig. 1.
[0087] Die Anordnung 1 befindet sich im Dachbereich des Schienenfahrzeugs. Am Dach 2 des
Schienenfahrzeugs sind zwei stationäre Befestigungsvorrichtungen 3a und 3b aufgehängt.
[0088] Das Dach 2 muss nicht Bestandteil der erfindungsgemäßen Anordnung 1 sein. Die zwei
stationären Befestigungsvorrichtungen 3a und 3b können zum Beispiel mit dem Dach 2
verschraubt oder verschweißt sein. Sie sind stationär relativ zum Dach 2, das heißt,
sie sind unbeweglich mit dem Dach 2 verbunden. Die zwei stationären Befestigungsvorrichtungen
3a und 3b erstrecken sich vom Dach 2 in Richtung eines Passagierraumes (nicht dargestellt),
der sich unterhalb einer Abdeckung 4 befindet. Die Abdeckung 4 kann insbesondere ein
Deckenelement sein. Die Unterseite der Abdeckung 4 kann sich in einem Fahrgastraum
des Schienenfahrzeugs befinden. Die zwei stationären Befestigungsvorrichtungen 3a
und 3b haben die Form von Stegen oder Rahmen. Sie erstrecken sich im Dachbereich jeweils
über einen Längsabschnitt des Schienenfahrzeugs und sind gegenüberliegend angeordnet.
[0089] An den zwei stationären Befestigungsvorrichtungen 3a und 3b befinden sich jeweils
zwei Reihen an Befestigungsmitteln 5. Es kann sich um Tragschienen, insbesondere Hutschienen
handeln. An den zwei stationären Befestigungsvorrichtungen 3a und 3b sind mithilfe
der Befestigungsmittel 5 technische Komponenten 6, zum Beispiel elektrische Komponenten
wie Relais oder Schütze, oder pneumatische Komponenten oder hydraulische Komponenten
befestigt. Zwischen den zwei stationären Befestigungsvorrichtungen 3a und 3b erstreckt
sich ein Raum 7. Im Raum 7 wird in Querrichtung durch die zwei stationären Befestigungsvorrichtungen
3a und 3b begrenzt. Nach oben hin wird der Raum 7 durch das Dach 2 begrenzt, nach
unten hin durch die Abdeckung 4 in geschlossener Position. Die Definition und Größe
des Raums 7 bleibt erhalten, wenn die Abdeckung 4 geöffnet ist. In Längsrichtung kann
der Raum 7 zum Beispiel durch die Längsausdehnung der zwei stationären Befestigungsvorrichtungen
3a und 3b begrenzt sein oder zum Beispiel durch die Länge des Dachs 2. Der Raum 7
kann in Längsrichtung auch zum Beispiel durch die Längsausdehnung der Abdeckung 4
begrenzt sein.
[0090] Im Raum 7 ist eine bewegbare Befestigungsvorrichtung 13 vorgesehen. Die bewegbare
Befestigungsvorrichtung 13 ist als stegartiger Träger ausgestaltet. Sie ist schwenkbar
an einem Hilfsrahmen 24 (siehe Fig. 2) mithilfe eines Gelenks 21 (siehe Fig. 2) gelagert,
der in Fig. 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Der Hilfsrahmen
24 kann ein Querrahmen sein. Auch das Gelenk 21 ist in Fig. 1 nicht dargestellt. An
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung 13 sind weitere Befestigungsmittel 15 vorgesehen.
Es kann sich um Tragschienen, insbesondere Hutschienen handeln. An der bewegbaren
Befestigungsvorrichtung 13 sind mithilfe der weiteren Befestigungsmittel 15 weitere
technische Komponenten 16 befestigt, zum Beispiel elektrische Komponenten wie Relais
oder Schütze, oder pneumatische Komponenten oder hydraulische Komponenten.
[0091] An der stationären Befestigungsvorrichtung 3b ist ein Gelenk 8 angebracht, durch
das die Abdeckung 4 schwenkbar gelagert ist. Die Drehachse des Gelenks 8 befindet
sich in Längsrichtung im Schienenfahrzeug. An der stationären Befestigungsvorrichtung
3a befindet sich eine Aufnahme (nicht dargestellt) für einen Schließmechanismus 9,
der sich an der anderen Seite der Abdeckung 4 befindet. Mithilfe des Schließmechanismus
9 kann die Abdeckung 4 in geschlossener Position wie in Fig. 1 dargestellt arretiert
werden. Der Schließmechanismus 9 kann zum Beispiel einen Vorreiber aufweisen. Weitere
Komponenten, zum Beispiel Kabelschächte 31, die schematisch dargestellt werden, können
sich in dem Raum 7 befinden. Die Kabelschächte 31 müssen nicht Bestandteil der erfindungsgemäßen
Anordnung 1 sein. Es kann sich auch um Kabelkanäle handeln, die anstelle der Kabelschächte
31 vorgesehen sind.
[0092] Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine weitere bewegbare Befestigungsvorrichtung,
die zum Beispiel eine entgegengesetzte Schwenkbewegung wie die bewegbare Befestigungsvorrichtung
13 vollziehen kann, zum Beispiel oberhalb der bewegbaren Befestigungsvorrichtung 13
vorgesehen ist.
[0093] Seitlich von der Abdeckung 4 können Innenverkleidungen 32 des Passagierraums vorgesehen
sein. Die Innenverkleidungen 32 müssen nicht Bestandteil der erfindungsgemäßen Anordnung
1 sein.
[0094] Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 gezeigte schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung
1 in einem Längsschnitt, also entlang der Längsrichtung des Schienenfahrzeugs. Mehrere
Abdeckungen 4, die geschlossen sind, sind dargestellt. Mehrere Hilfsrahmen 24 sind
dargestellt, sie besitzen Träger, die sich vom Dach 2 nach unten erstrecken und jeweils
das Gelenk 21 tragen (aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das Gelenk 21 nur einmal
dargestellt). Mehrere bewegbare Befestigungsvorrichtungen 13 sind in Fig. 2 dargestellt,
jeweils sind weitere technische Komponenten 16 an ihnen befestigt. Die bewegbaren
Befestigungsvorrichtungen 13 sind längs hintereinander im Dachbereich vorgesehen.
Die bewegbaren Befestigungsvorrichtungen 13 sind jeweils mithilfe der Gelenke 21 mit
den Hilfsrahmen 24 verbunden. Die Drehachsen der Gelenke 21 erstrecken sich in Querrichtung
relativ zum Schienenfahrzeug. Weiterhin weisen sie jeweils einen Schließmechanismus
22 und eine an dem Hilfsrahmen 24 befestigte Aufnahme 23 für den Schließmechanismus
22 auf. Der Schließmechanismus kann zum Beispiel einen Vorreiber aufweisen, die Aufnahme
zum Beispiel eine entsprechende Öffnung, durch die der Vorreiber geführt wird, wenn
er geschlossen werden soll.
[0095] Fig. 3 zeigt die Ansicht von Fig. 1, wobei die Abdeckung 4 mittels Schwenkbewegung
geöffnet ist. In Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 befinden sich die dargestellten bewegbaren
Befestigungsvorrichtungen 13 jeweils in der ersten Position.
[0096] Es ist nun aufgrund der geöffneten Abdeckung 4 möglich, dass sich die dort befindliche
bewegbare Befestigungsvorrichtung 13 von der ersten Position in eine zweite Position
bewegt, sodass die technischen Komponenten 6 und die weiteren technischen Komponenten
16 zugänglich werden, zum Beispiel für Wartungsarbeiten. Die geöffnete Abdeckung 4
kann sich insbesondere in den Fahrgastraum erstrecken.
[0097] Fig. 4 zeigt die Ansicht von Fig. 2, wobei eine der Abdeckungen 4, entsprechend dem
Zustand in Fig. 3, geöffnet ist. Dies ermöglicht, dass die bei ihr befindliche bewegbare
Befestigungsvorrichtung 13 sich in der zweiten Position befindet, also nach unten
in den Passagierraum ausgeschwenkt ist. In den Fig. 2 und 4 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
die technischen Komponenten 6, die Kabelschächte 31, und die stationären Befestigungsvorrichtungen
3a und 3b nicht dargestellt. Da sich die bewegbare Befestigungsvorrichtung 13 nach
unten geschwenkt in der zweiten Position befindet, sind die auf ihr angeordneten weiteren
technischen Komponenten 16 leicht zugänglich. Auch die technischen Komponenten 6 (in
Fig. 4 nicht dargestellt) sind leicht zugänglich.
[0098] In Fig. 5 ist eine weitere schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anordnung 4
in einem Querschnitt mit einer bewegbaren Befestigungsvorrichtung 43 in einer ersten
(nicht ausgeschwenkten) Position dargestellt. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung
43 weist eine Abdeckung auf. Die Abdeckung kann ein Deckenelement sein. Die Unterseite
des Deckenelements kann sich im Sichtbereich der Passagiere befinden. Die bewegbare
Befestigungsvorrichtung 43 kann insbesondere eine biegesteife Konstruktion, zum Beispiel
aus einem Metall, aufweisen. Die bewegbare Befestigungsvorrichtung 43 trägt mithilfe
von weiteren Befestigungsmitteln 15 die weiteren technischen Komponenten 16. Die weiteren
Befestigungsmittel 15 können zum Beispiel Tragschienen, insbesondere Hutschienen sein.
Die bewegbare Befestigungsvorrichtung 43 ist mithilfe eines Gelenks 48 mit der stationären
Befestigungsvorrichtung 3b drehbar verbunden. Die Drehachse des Gelenks 48 befindet
sich in Längsrichtung im Schienenfahrzeug. Auf der anderen Seite weist die bewegbare
Befestigungsvorrichtung 43 einen Schließmechanismus 49 auf. An der stationären Befestigungsvorrichtung
3a befindet sich eine Aufnahme (nicht dargestellt) für den Schließmechanismus 49.
Mithilfe des Schließmechanismus 9 kann die bewegbare Befestigungsvorrichtung 43 in
der ersten Position wie in Fig. 5 dargestellt arretiert werden.
[0099] In Fig. 6 wird die in Fig. 5 dargestellte erfindungsgemäße Anordnung 41 gezeigt,
wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung 43 sich in einer zweiten Position befindet
und in den Passagierraum hineinragt. Die Definition und Größe des Raumes 7 bleibt
erhalten, der Raum 7 wird unten durch die bewegbare Befestigungsvorrichtung 43, die
als Abdeckung ausgeführt ist, in der ersten Position begrenzt (vgl. Fig. 5). Da sich
die bewegbare Befestigungsvorrichtung 43 nach unten geschwenkt in der zweiten Position
befindet, sind die auf ihr angeordneten weiteren technischen Komponenten 16 leicht
zugänglich. Auch die technischen Komponenten 6 sind leicht zugänglich.
[0100] In Fig. 7 wird ein erfindungsgemäßes Verfahren schematisch dargestellt.
[0101] In einem ersten Schritt S1 wird ein Schienenfahrzeug oder ein Wagenkasten bereitgestellt,
zum Beispiel ein Wagen bzw. ein Wagenkasten eines Hochgeschwindigkeitszugs, der einen
Passagierraum aufweist. In einem zweiten Schritt S2 werden weitere technische Komponenten
an einer bewegbaren Befestigungsvorrichtung befestigt. Auch eine elektrische Kontaktierung
der technischen Komponenten mit einer Energieversorgungsleitung und/oder einer Datenschnittstelle
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung kann erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann
auch eine pneumatische und/oder hydraulische und/oder datentechnische Verbindung erfolgen.
Die Energieversorgungsleitung kann einen gemeinsamen Anschluss zu einem Bordnetz und/oder
zu einem Datennetz des Schienenfahrzeugs bzw. des mithilfe des Wagenkastens zu produzierenden
Schienenfahrzeuges aufweisen. Der zweite Schritt S2 kann alternativ vor dem ersten
Schritt S1 ausgeführt werden, das heißt, die Befestigung weiterer technischer Komponenten
an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung kann im Vorhinein erfolgen, sodass sich
ein einfach montierbares Modul, bestehend aus der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
und den weiteren technischen Komponenten, ergibt.
[0102] In einem dritten Schritt S3 erfolgt die Montage der bewegbaren Befestigungsvorrichtung
in dem Schienenfahrzeug bzw. dem Wagenkasten im Dachbereich. Es ist möglich, dass
hierzu bestehende Abdeckungen geöffnet und/oder entfernt werden müssen und/oder ein
Gelenk und/oder ein Schließmechanismus neu verbaut werden müssen.
Bezugszeichenliste:
[0103]
1 erfindungsgemäße Anordnung
2 Dach
3a stationäre Befestigungsvorrichtung
3b stationäre Befestigungsvorrichtung
4 Abdeckung
5 Befestigungsmittel
6 technische Komponenten
7 Raum
8 Gelenk
9 Schließmechanismus
13 bewegbare Befestigungsvorrichtung
15 weitere Befestigungsmittel
16 weitere technische Komponenten
21 Gelenk
22 Schließmechanismus
23 Aufnahme
24 Hilfsrahmen
31 Kabelschächte
32 Innenverkleidung
41 erfindungsgemäße Anordnung
43 bewegbare Befestigungsvorrichtung
48 Gelenk
49 Schließmechanismus
S1 erster Schritt
S2 zweiter Schritt
S3 dritter Schritt
1. Anordnung (1; 41) zum Befestigen und Zugänglichmachen technischer Komponenten (6,
16) im Dachbereich eines Schienenfahrzeugs,
aufweisend
- zwei relativ zum Dachbereich stationäre Befestigungsvorrichtungen (3a, 3b) zum Befestigen
technischer Komponenten (6),
- eine bewegbare Befestigungsvorrichtung (13; 43) zum Befestigen weiterer technischer
Komponenten (16),
wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung (13; 43) relativ zu den stationären Befestigungsvorrichtungen
(3a, 3b) derart schwenkbar um mindestens eine Drehachse gelagert ist, dass eine Schwenkbewegung
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung (13; 43) von einer ersten Position in eine
zweite Position möglich ist,
wobei sich ein Raum (7) zwischen den stationären Befestigungsvorrichtungen (3a, 3b)
befindet,
wobei in der ersten Position die bewegbare Befestigungsvorrichtung sich innerhalb
des Raumes (7) befindet,
wobei in der zweiten Position die bewegbare Befestigungsvorrichtung sich mindestens
zum Teil außerhalb des Raumes (7) befindet und der Raum (7) daher für eine Wartung
und/oder einen Austausch der an den stationären Befestigungsvorrichtungen (3a, 3b)
befestigten technischen Komponenten (6) zugänglich ist.
2. Anordnung gemäß Anspruch 1, wobei die technischen Komponenten (6) an den stationären
Befestigungsvorrichtungen (3a, 3b) befestigt sind und elektrische und/oder elektronische
Komponenten aufweisen und/oder wobei an der bewegbaren Befestigungsvorrichtung (13;
43), die weiteren technischen Komponenten (16) befestigt sind, die elektrische und/oder
elektronische Komponenten aufweisen.
3. Anordnung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei sich in der ersten Position die bewegbare
Befestigungsvorrichtung und die weiteren technischen Komponenten (16) innerhalb des
Raumes (7) befinden.
4. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Raum (7) in der zweiten Position
der bewegbaren Befestigungsvorrichtung für eine Wartung und/oder einen Austausch der
an den stationären Befestigungsvorrichtungen (3a, 3b) befestigten technischen Komponenten
(6) zugänglich ist.
5. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) mit einer Abdeckung (4) als gemeinsames Teil ausgestaltet ist.
6. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die zwei stationären Befestigungsvorrichtungen
(3a, 3b) einander gegenüberliegend angeordnet sind.
7. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) einen Rahmen, einen Träger, einen Steg oder ein Gerüst aufweist.
8. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) und/oder die stationären Befestigungsvorrichtungen (3a, 3b) jeweils mindestens
eine Tragschiene, insbesondere eine Hutschiene, aufweist/aufweisen.
9. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
einen Schließmechanismus (22; 49) zur Arretierung in der ersten Position aufweist,
insbesondere einen Schließmechanismus (22; 49) umfassend einen Vorreiber.
10. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) mindestens einen elektrischen Anschluss zur elektrischen Verbindung der weiteren
technischen Komponenten (16) und/oder eine Schnittstelle zur Datenübertragung aufweist.
11. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) entlang der Drehachse oder einer Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen demontierbar
und wieder montierbar gelagert ist.
12. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die mindestens eine Drehachse
oder eine Drehachse der Mehrzahl der Drehachsen, wenn die Anordnung (1; 41) als im
Dachbereich eines Schienenfahrzeugs integriert betrachtet wird, entlang einer Längsrichtung
oder entlang einer Querrichtung des Schienenfahrzeugs verläuft.
13. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die bewegbare Befestigungsvorrichtung
(13; 43) mit einem Fangseil oder einem Dämpfer verbunden ist, das/der eine unkontrollierte
Bewegung von der ersten Position zur zweiten Position vermeidet.
14. Schienenfahrzeug, aufweisend eine Anordnung (1; 41) gemäß einem der Ansprüche 1-13.
15. Verfahren zur Ausstattung eines Schienenfahrzeugs oder eines Wagenkastens mit einer
Anordnung (1; 41) gemäß einem der Ansprüche 1-13, aufweisend:
- Bereitstellen des Schienenfahrzeugs oder des Wagenkastens;
- Befestigung der weiteren technischen Komponenten (16) an einer bewegbaren Befestigungsvorrichtung
(13; 43);
- Montage der bewegbaren Befestigungsvorrichtung (13; 43) im Dachbereich des Schienenfahrzeugs
oder des Wagenkastens.