[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere
Papier-, Karton- oder Tissuebahn, auf einen Tambour, bei dem die Materialbahn dem
Tambour über eine Tragtrommel zugeführt und zwischen der Tragtrommel und dem Tambour
oder der darauf zu bildenden Wickelrolle ein Wickelspaltbildet, und in diesem mit
mindestens einer Anpresseinrichtung eine Linienkraft erzeugt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ebenso eine Wickelmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0004] Im Dokument
EP0959032 A1, Voith Patent GmbH, (03.04.1999), wird die vorteilhafte Ausführung eines Verfahrens und einer Wickelvorrichtung zum
Aufwickeln einer Materialbahn beschrieben, zum Ausgleich von Unregelmäßigkeiten, wie
beispielsweise unterschiedlichen Dickenprofilen, der Materialbahn. Dies wird dadurch
gelöst indem der Tambour und/oder die Tragtrommel bezüglich der Maschinenlaufrichtung
zyklisch schräggestellt und dadurch in der entstehenden Wickelrolle eine Axial-Changierung
der Materialbahn erzeugt wird. Durch dieses Oszillieren der Positionen, bei konstanter
Linienkraft, werden erfolgreich Dickenunterschiede im Querprofil der Materialbahnen
in der fertigen Wickelrolle ausgeglichen. Dabei ist die Verteilung der Linienkraft
im Wickelspalt üblicherweise konstant.
[0005] Im Dokument
EP1414726 A1, Voith Patent GmbH, (19.07.2002), wird die vorteilhafte Ausführung eines Verfahrens und einer Wickelvorrichtung zum
kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn beschrieben zur vorteilhaften Erzeugung
einer Linienkraft mit elektromechanischen Anpresseinrichtungen zur Reduktion von Systemschwingungen
im Vergleich zu hydraulischen oder pneumatischen Anpresseinrichtungen.
[0006] Bei modernen Wickelkonzepten werden Anpresseinrichtungen an den Tragtrommeln und
an den Tambouren (Wickelrollen) eingesetzt, die hydraulische oder pneumatische Anpresseinheiten
aufweisen. Die verwendeten Anpresseinheiten neigen insbesondere bei bestimmten Betriebszuständen
zur Erzeugung von Systemschwingungen, die sich negativ auf die erreichbaren Wickelqualitäten
auswirken. Weiterhin kann beim Einsatz dieser Art von Anpresseinrichtungen nicht immer
sichergestellt werden, dass aufgrund von Unebenheiten in der Oberflächenkontur der
Wickelrolle einerseits eine genaue Regelung/Steuerung des Verlaufs der Linienkraft
zwischen Tragtrommel und Wickelrolle möglich ist und andererseits keine Lufteinschüsse
zwischen den einzelnen Lagen der Wickelrolle entstehen.
[0007] Im Dokument
EP1458639 A1, Voith Patent GmbH, (21.11.2002), wird die vorteilhafte Ausführung für die Erzielung eines optimalen Linienkraftverlaufs
beschrieben, welcher durch die Ausführung der Lagerung der Tragtrommel erreicht wird,
welche zwar axial innerhalb, aber von der Lagerung des Primärarms unabhängig ausgeführt
ist.
[0008] Nachteilig hat sich, insbesondere bei sehr dichten, zumindest wenig Luftdurchlässigen,
Materialbahnen und/oder hohen Materialbahngeschwindigkeiten gezeigt, dass die mit
der Materialbahn mitgeführte Luft zumindest teilweise mit eingewickelt wird und es
somit zu Lufteinschlüssen zwischen den Papierlagen der Wickelrolle kommen kann. Die
Lufteinschlüsse können somit zu Wickelfehlern wie Falten, Aufplatzern oder Glanzstellen
in den fertig gewickelten Wickelrollen der Materialbahnen führen. Wickelfehler werden
üblicherweise durch die Wickelparameter der Wickelmaschine wie Linienkraft, Bahnzug
und auch der Umfangskraft der Wickelrolle beeinflusst.
[0009] Unter sehr dichten, zumindest wenig Luft durchlässigen Materialbahnen werden insbesondere
Papier- oder Kartonbahnen verstanden, welche beispielsweise den Papierparametern von
beschichteten Hochglanzpapieren, satinierten oder kalandrierten Papieren, Papieren
mit Flächengewichten größer 100g/m
2, Kartonpapieren oder Testlinern entsprechen.
[0010] Üblicherweise wird beim vermehrten Auftreten von Wickelfehlern eine Erneuerung oder
ein Wechsel der verbauten Komponenten in der Wickelmaschine vorgenommen. Beispielsweise
wird durch den Einsatz von gummierten oder speziell oberflächenbeschichteten Tragtrommeln
und/oder den Einsatz von fein regelbaren Zentrumswicklern die Wickelfehlerneigung
reduziert. Ein Austausch zu höherwertigen und neuen Komponenten ist zeit- und kostenintensiv
und in vielen Anwendungsfällen übersteigen danach die Möglichkeiten der Wickelmaschine
den wirklich notwendigen Bedarf des Wickelmaschinenbetreibers.
[0011] Auch wird eine händische sogenannte Randkorrektur der Linienkraft angewendet, welche
unterschiedliche Linienkräfte an den Rändern konstant beaufschlagt, um ein Herauswandern
der Luftblasen innerhalb der Papierlagen zu begünstigen, dies ist jedoch ein manueller
Prozess der ständig von Personal überwacht werden muss, da es dadurch sehr schnell
zu einer konischen Wickelrolle kommen kann, was zu schwerwiegenden Wickelfehlern führen
kann.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes und wirtschaftlicheres Verfahren
sowie eine Wickelmaschine der eingangs genannten Art anzugeben, welche es ermöglicht
zumindest einen Teil von in die Wickelrolle mit eingewickelte Lufteinschlüsse vorteilhaft
während des Wickelvorganges zu reduzieren.
[0013] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ausführung entsprechend den unabhängigen
Ansprüchen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
finden sich in den Unteransprüchen.
[0014] Dabei wird im Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier-,
Karton- oder Tissuebahn, auf einen Tambour, bei dem die Materialbahn dem Tambour über
eine Tragtrommel zugeführt und zwischen der Tragtrommel und dem Tambour oder der darauf
zu bildenden Wickelrolle ein Wickelspalt gebildet und in diesem mit mindestens zwei
Anpresseinrichtungen eine Linienkraft erzeugt.
[0015] Erfindungsgemäß wird die durch mindestens zwei Anpresseinrichtungen erzeugte Linienkraft
oszillierend gesteuert/geregelt.
[0016] Dies bedeutet, dass die im Wickelspalt erzeugte Linienkraft in Querrichtung um einen
Mittelwert über der Zeit, bzw. dem Zeitverlauf, oder anders ausgedrückt, der Dauer
des gesamten oder eines Teils des Aufwickelvorgangs, oszillierend gesteuert/geregelt
wird.
[0017] Die Linienkraft wird dazu bezogen auf einen Mittelwert abwechselnd angehoben und
abgesenkt, die Linienkraft bleibt dabei immer positiv, bzgl. der Tragtrommel und dem
Tambour. Üblicherweise wird über die gesamte Dauer des Aufwickelvorgangs und oft auch
in Querrichtung die Linienkraft konstant gehalten.
[0018] Die Linienkraft im Wickelspalt resultiert dabei durch je einen zeitlichen Linienkraftverlauf
auf beiden Seiten in Querrichtung der Tragtrommel und/oder des Tambours, üblicherweise
wird eine Seite als Führerseite und die andere Seite als Triebseite bezeichnet. Der
Linienkraftverlauf der Führerseite oder der Triebseite wird dabei durch die mindestens
eine zugeordnete Anpresseinrichtung erzeugt und ist äquivalent mit dem Anpresskraftverlauf
durch die jeweiligen Anpresseinrichtungen auf der jeweiligen Seite.
[0019] Unter einem Linienkraftverlauf wird verstanden, dass die durch eine Anpresseinrichtung
resultierende/eingeleitete Kraft über den Wickelvorgang zeitlich verändert und/oder
zeitlich konstant gehalten werden kann.
[0020] Vorteilhafterweise stellt sich dadurch eine bessere Entlüftung der eingeschlossenen
Luft zwischen den einzelnen Papierlagen ein und die daraus resultierenden Wickelfehler
können deutlich reduziert werden. Auch kann das Oszillieren der Linienkraft auch die
Bildung von konischen Wickelrollen reduzieren und durch die oszillierende Steuerung
ein verbesserter Wickelaufbau hinsichtlich einer höheren Wickelhärte einstellen.
[0021] Der Zeitraum für die oszillierende Steuerung der Linienkraft kann vorteilhafterweise
über den gesamten Aufwickelvorgang angewendet werden oder auch vorteilhafterweise
nur über einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise wird die oszillierende Steuerung
erst, bis zu 300 Sekunden, nach Beginn aktiviert und/oder bis zu 300 Sekunden vor
Ende der Aufwicklung deaktiviert. Dies zeigt sich insbesondere vorteilhaft bei unterschiedlichen
Materialbahnen, welche nicht gut überführt werden können.
[0022] Durch die oszillierende Regelung der Linienkraft werden die Anpresseinrichtungen
in ihrem Anpressdruck verändert und die Lagerungen der Tragtrommel und die Lagerung
der Wickelrolle oder des Tambours bleiben durch das Oszillieren im Wesentlichen in
ihrer Position ortsfest. Die Position der Lagerung selbst ist beweglich, insbesondere
verschiebbar, gelagert, um das Oszillieren aufgesetzt auf die existierenden Aufwicklungsarten
und Steuerungen der angegebenen Art anzuwenden.
[0023] Weiterhin kann der Prozess in den automatisch gesteuerten Wickelprozess vollständig
integriert werden und ein vorteilhafter Einsatz des Verfahrens kann über alle Wickelmaschinen
mit mindestens einer Anpresseinrichtung als Überlagerung zu den bisher bestehenden
Regelungsalgorithmen durchgeführt werden und ist somit auch als Modernisierungslösung
für ältere Wickelmaschinen einsetzbar.
[0024] In einer alternativen Ausführungsform umfasst die mindestens eine Anpresseinrichtung
mindestens ein Stellelement, vorzugsweise einen druckgesteuerten oder einen elektromechanischen
Aktuator. Der Aktuator kann beispielsweise ein hydraulischer oder pneumatischer Druckzylinder
oder ein Spindelhubgetriebe sein, diese stehen in Verbindung mit mindestens je einer
Linearführung oder einem Schwenkhebel der Lagerung der Tragtrommel und/oder der Lagerung
des Tambours.
[0025] In einer alternativen Ausführungsform wird der Tambour und damit die darauf zu bildende
Wickelrolle im Wesentlichen während des gesamten Wickelaufbaus über die mindestens
eine Anpresseinrichtung an die Tragtrommel angepresst und der Tambour während des
im Wesentlichen gesamten Wickelaufbaus so geführt wird, dass der Tambour und die Tragtrommel
einen Wickelspalt bilden und in diesem eine Linienkraft erzeugen.
[0026] In einer weiteren alternativen Ausführungsform werden die Tragtrommel und die Wickelrolle
oder der Tambour so gesteuert, dass die Tragtrommel und die Wickelrolle über im Wesentlichen
die Dauer des gesamten Aufwickelvorgangs in Kontakt stehen.
[0027] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die oszillierende Linienkraft
über eine gesamte Zeitdauer, während der Wickelspalt zwischen der Tragtrommel und
der Wickelrolle gebildet ist, insbesondere beim Wickeln der ersten Papierlagen auf
den Tambour oszillierend gesteuert.
[0028] Vorteilhafterweise kann sich durch die gesteuerte oszillierende Linienkraft eine
Schwingungsdämpfung in der Wickelmaschine einstellen. Die dauerhaft arbeitenden und
sich in der Kraftamplitude ändernden Anpresseinrichtungen verhindern einen stationären
Betriebspunkt der Anpresseinrichtung, indem sich in der Wickelmaschine vorhandene
Vibrationen aufschwingen können.
[0029] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird der oszillierende Linienkraftverlauf
erst nach den ersten gewickelten Papierlagen auf den Tambour, insbesondere nach einer
Zeitdauer bis zu 300 Sekunden nach Herstellung des ersten Kontakts von Tragtrommel
und Wickelrolle oszillierend gesteuert. In der Zeitdauer bis zu 300 Sekunden wird
die Linienkraft konstant gehalten.
[0030] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Linienkraft bis zum Ende
des Aufwickelvorgangs auf den Tambour, insbesondere bis zu 300 Sekunden vor Ende des
Wickelvorganges oszillierend gesteuert. In der Zeitdauer bis zu 300 Sekunden vor Ende
des Aufwickelvorgang wird die Linienkraft konstant gesteuert oder es wird keine Linienkraft
mehr erzeugt.
[0031] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Linienkraft über mindestens
eine Anpresseinrichtung, welche an der Tragtrommel wirkt, gesteuert. Vorteilhafterweise
kann mit der oszillierenden Linienkraft Steuerung ab dem ersten Kontakt des Tambours,
welcher zur Wickelrolle gewickelt werden soll, begonnen werden, indem die mindestens
eine Anpresseinrichtung der Tragtrommel zur Steuerung der oszillierenden Linienkraft
verwendet wird.
[0032] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Linienkraft über mindestens
eine Anpresseinrichtung, welche an dem Tambour wirkt, gesteuert. Vorteilhafterweise
kann die oszillierende Linienkraft Steuerung auch durch die Anpresseinrichtungen am
Tambour vorgenommen werden, es ist auch vorteilhafterweise denkbar die Anpresseinrichtung
der Tragtrommel und die Anpresseinrichtung des Tambours zur gemeinsamen Erzeugung
der gewünschten oszillierenden Linienkraft einzusetzen, es sind damit höhere Anpressdrücke
als mit nur einer Anpresseinrichtung denkbar oder alternativ können kleinere und kostengünstigere
dimensionierte Anpresseinrichtungen vorgesehen werden. Die Steuerung mittels Tragtrommel
den Vorteil besitzt, dass insgesamt weniger Masse verlagert werden muss im Vergleich
zur Steuerung mit dem Tambour und somit eine genauere und schnellere Steuerung möglich
ist.
[0033] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird unter wickeltechnischen Aspekten
im Hinblick auf die erzielbare Wickelergebnisse vorgeschlagen, dass die im Wickelspalt
erzeugte Linienkraft im Mittelwert kleiner oder gleich 10 kN/m liegt, insbesondere
kleiner oder gleich 6 kN/m was vorteilhafterweise bei schweren und dicken Papierbahnen
in Abhängigkeit der Wickelparameter gewählt wird und insbesondere vorzugsweise bei
den höherwertigen beschichteten Papierbahnen kleiner oder gleich 3,5 kN/m und größer
oder gleich 1,5 kN/m gewählt wird.
[0034] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Linienkraft auf der Führerseite
und der Triebseite des Wickelspaltes getrennt voneinander gesteuert.
[0035] Vorteilhafterweise verfügen für die getrennt voneinander steuerbare Linienkraft auf
der Führerseite und die Linienkraft auf der Triebseite die Tragtrommel und/oder der
Tambour über mindestens je zwei Anpresseinrichtungen, dies kann eine deutlich erhöhte
Entlüftung der eingewickelten Luft zwischen den Papierlagen bewirken. Es wird also
für einen asymmetrischen Verlauf der Linienkraft im Wickelspalt gesorgt, wobei insbesondere
die Linienkraft auf der Führerseite, von der auf der Triebseite unterschiedlich sein
kann.
[0036] In einer weiteren alternativen Ausführungsform werden die oszillierende Linienkraft
auf der Führerseite und der Triebseite um je einen unterschiedlich eingestellten Mittelwert
gesteuert.
[0037] Vorteilhafterweise kann mit einer unterschiedlichen Einstellung der Mittelwerte eine
konische Wicklung vermieden werden.
[0038] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die oszillierende Linienkraft
auf der Triebseite bezogen auf die Führerseite mit einen Phasenversatz oder einer
Phasenverschiebung zwischen 0 und 180°, insbesondere im Wesentlichen 0°, insbesondere
vorzugsweise im Wesentlichen 180° gesteuert. Dabei ist eine im Wesentlichen 0° Phasenverschiebung
gleichbedeutend mit einer phasengleichen Schwingung der Linienkraft auf der Führerseite
und der Linienkraft auf der Triebseite, dies bedeutet, dass die Maxima und Minima
der Kurven miteinander zusammenfallen. Eine im Wesentlichen 180° verschobene Phase
bedeutet die Linienkraft der Triebseite wird gegenphasig zur Linienkraft der Führerseite
gesteuert und die Maxima der einen Kurve fallen mit den Minima der anderen Kurve zusammen.
[0039] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die oszillierende Linienkraft
mit einer Phasenlaufzeit zwischen 10 und 300 Sekunden, insbesondere im Wesentlichen
60 Sekunden gesteuert.
[0040] Vorteilhafterweise wird die Phasenlaufzeit von der Materialbahngeschwindigkeit, der
Breite der Materialbahn und einen den Betriebszustand der Wickelrolle definierenden
Parametes sein, dabei kann die Phasenlaufzeit vorteilhafterweise abhängig von der
Wickelzeit, der Anzahl der gewickelten Papierlagen der Wickelrolle auf den Tambour
oder der Drehzahl des Tambours gesteuert angepasst werden.
[0041] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Phasenlaufzeit der oszillierenden
Linienkraft abhängig von der Wickelzeit der Wickelrolle gesteuert. Dies wird vorzugsweise
mit steigender Wickelzeit mit einer ansteigenden Phasenlaufzeit gesteuert.
[0042] Vorteilhafterweise wird die Phasenlaufzeit in Abhängigkeit der verstrichenen Wickelzeit
seit Beginn der Aufwicklung der Materialbahn als Wickelrolle auf den Tambour als Regelgröße
verwendet. Mit zunehmender Wickelzeit und somit auch zunehmenden Durchmesser wird
die Phasenlaufzeit größer gewählt, um zu einer ausreichenden Entlüftung in den äußeren
der Papierlagen zu erreichen. Die Wickelzeit beginnt zu laufen mit dem ersten Kontakt
der Materialbahn und dem neuen Tambour und endet mit dem Ende der Materialbahn auf
der fertig gewickelten Wickelrolle.
[0043] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Phasenlaufzeit der oszillierenden
Linienkraft auf Führerseite und die Phasenlaufzeit der oszillierenden Linienkraft
auf Triebseite im Wesentlichen identisch gesteuert.
[0044] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die oszillierende Linienkraft
mit einer Kraftamplitude zwischen +/-0,1 kN und +/-1kN, insbesondere zwischen +/-0,4kN
und +/-0,6kN gesteuert.
[0045] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die oszillierende Linienkraft
mit einer periodischen Schwingungsform, insbesondere einer Sinusform oder einer Dreiecksform
gesteuert.
[0046] Eine Sinusschwingung weist im Vergleich zu einer Dreiecksschwingung einen stetigen
Verlauf auf und ist für noch bessere Wickelergebnisse vorteilhaft einzusetzen bei,
es kann sich jedoch bei älteren Ausführungen einer Wickelmaschine als vorteilhaft
erweisen, eine einfachere Schwingungsform zu nutzen.
[0047] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird wenigstens ein Sensor eine kennzeichnende
Größe der Linienkraft im Wickelspalt ermittelt und durch mindestens eine der Anpresseinrichtungen
diese Linienkraft gesteuert.
[0048] Die kennzeichnenden Größen der Linienkraft können sein, der Mittelwert der Linienkraft,
der Linienkraftverlauf über die Querrichtung der Materialbahn, die Schwingungsparameter
Amplitude, Phasenlaufzeit, Phasenverschiebung und übergeordnete auftretende Vibrationen.
[0049] Als mögliche Sensoren sind denkbar, Sensoren die eine Kraft, einen Weg, eine Beschleunigung
aufnehmen können.
[0050] Die Messdaten des mindestens einen Sensors können vorteilhaft direkt und/oder indirekt
in die Steuerung/Regelung der oszillierenden Linienkraft und der übergeordneten Steuerung
der Wickelmaschine und des Verfahrens eingebunden werden. Weiterhin erlauben die Messdaten
eine vollautomatische Steuerung der oszillierenden Linienkraft von der automatischen
Zu- und Abschaltung bis hin zur automatischen Wahl der kennzeichnenden Parameter der
oszillierenden Linienkraft.
[0051] Vorteilhafterweise kann die oszillierende Linienkraft auch eingesetzt werden, wenn
die Drehzahlen des Tambours mit der Drehzahl der Tragtrommel oder einem Vielfachen
der Drehzahl der Tragtrommel in einem sog. Resonanzbereich zusammentreffen. Die in
Resonanzbereichen vorhandene Neigung eines Aufschwingens oder erhöhten Vibrationen
mit negativen Auswirkungen auf die Wickelergebnisse der fertig aufgewickelten Wickelrolle
können dadurch teilweise vermieden oder reduziert werden. Eine solche vorteilhafte
Nutzung des Verfahrens ist mit und ohne permanent installierte Sensoren denkbar, da
im Fall ohne permanent installierte Sensoren die relevanten und Eigenfrequenzen der
Konstruktion mit aufgenommen und in die Regelung eingesteuert werden können.
[0052] Für die Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier-, Karton-
oder Tissuebahn, auf einen Tambour, bei der die Materialbahn dem Tambour über eine
Tragtrommel zuführbar ist und zwischen der Tragtrommel und dem Tambour oder der darauf
zu bildenden Wickelrolle ein Wickelspalt gebildet wird, um in diesem eine Linienkraft
zu erzeugen, wobei die Vorrichtung mindestens zwei Anpresseinrichtungen umfasst, welche
auf die Tragtrommel und/oder den Tambour wirken und wobei die mindestens zwei Anpresseinrichtung
geeignet sind die Linienkraft zu erzeugen und um einen eingestellten Mittelwert oszillierend
gesteuert/geregelt zu werden, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
[0053] In einer weiteren Ausführungsform der Wickelmaschine ist wenigstens ein Sensor für
die Ermittlung mindestens einer kennzeichnenden Größe der Linienkraft im Wickelspalt
an der Wickelmaschine, insbesondere der Tragtrommel und/oder deren Anbauteile wie
Lagerung und Halter, angebracht ist und der mindestens eine Sensor ist zur Steuerung
der oszillierenden Linienkraft eingebunden.
[0054] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Wickelmaschine
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0055] Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche
nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben
sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung - soweit dies technisch sinnvoll
ist- miteinander kombiniert sein können.
[0056] Korrespondierende Elemente der Ausführungsbeispiele in den Figuren sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Funktionen solcher Elemente in den einzelnen Figuren entsprechen
einander, sofern nichts anderes beschrieben ist und es nicht zu Widersprüchen führt.
Auf eine wiederholte Beschreibung wird daher verzichtet. Es wird auch darauf hingewiesen,
dass die sich unterscheidenden Merkmale der gezeigten Ausführungsbeispiele gegeneinander
ausgetauscht und miteinander kombiniert werden können. Die Erfindung ist daher nicht
auf die gezeigten Merkmalskombinationen der gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
[0057] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0058] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die Figuren zeigen
im Einzelnen:
- Fig.1
- Draufsicht Wickelmaschine mit Linienkraftverlauf zum Zeitpunkt t=t2
- Fig.2
- Seitenansicht Wickelmaschine während des Wickelvorgangs
- Fig.3
- Draufsicht Wickelmaschine mit Linienkraftverlauf zum Zeitpunkt t=t4
- Fig.4
- Seitenansicht Wickelmaschine am Ende des Wickelvorgangs
- Fig.5
- Draufsicht Wickelmaschine mit Linienkraftverlauf zum Zeitpunkt t=t3
- Fig.6
- Seitenansicht Wickelmaschine am Beginn des Wickelvorgangs
- Fig.7a
- Zeitverlauf der oszillierenden Linienkraft mit einem Phasenversatz 180°
- Fig.7b
- Zeitverlauf der oszillierenden Linienkraft mit unterschiedlichen Mittelwerten
- Fig.7c
- Zeitverlauf der oszillierenden Linienkraft mit einer Dreiecksschwingungsform
- Fig.7d
- Zeitverlauf der oszillierenden Linienkraft mit einem Phasenversatz 0°
- Fig.7e
- Zeitverlauf der oszillierenden Linienkraft auf Führerseite mit konstanter Linienkraft
auf Triebseite
[0059] Figur 1 bis 6 beziehen sich auf ein gemeinsames Koordinatensystem, wobei MD die Maschinenrichtung
oder auch die die Hauptbewegungsrichtung der Materialbahn 2 angibt, CD die Querrichtung
der Materialbahn oder auch der Maschine angibt und z die z-Orientierung.
[0060] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf die Wickelmaschine 1 in einer beispielhaften Ausführungsform
mit einem zeitlichen Linienkraftverlauf LK zu einem Zeitpunkt t=t2 während des Wickelvorgangs
der Wickelrolle 4. Der Zeitpunkt t2 ist in Figur 7a im Diagramm der Linienkraft LK
über der Zeit t (Linienkraftverlauf) angegeben. Dabei ist der Zeitpunkt t=t2 durch
die maximale Linienkraftdifferenz zwischen Führerseite LK1 und Triebseite LK2 gekennzeichnet,
weiterhin zeichnet sich Zeitpunkt t2 durch ein Maximum im Linienkraftverlauf auf Führerseite
LK1 und ein Minimum im Linienkraftverlauf auf Triebseite LK2 aus.
[0061] Die Wickelrolle 4 und die Tragtrommel 5 stehen in Kontakt zueinander und bilden einen
Wickelspalt 7 aus. Die mindestens zwei Anpresseinrichtungen F1, F2, F3, F4 sind dafür
geeignet über die Lagerung der Tragtrommel 12 und die Lagerung des Tambours 11 eine
Linienkraft LK im Wickelspalt 7 zu erzeugen, welche im Wesentlichen in Querrichtung
CD verläuft. In Figur 1 sind beispielhaft vier Anpresseinrichtungen F1, F2, F3, F4
dargestellt, es können jedoch auch nur zwei Anpresseinrichtungen F1, F2 oder F3, F4
verwendet werden. In diesem Beispiel und der Momentaufnahme zum Zeitpunkt t=t2 erzeugt
die Anpressreinrichtung auf der Führerseite F1 der Tragtrommel 5 einen größeren Anpressdruck
als die Anpresseinrichtung auf der Triebseite F2 der Tragtrommel 5 auf die Lagerungen
der Tragtrommel 12 und/oder die Anpresseinrichtung auf der Führerseite F3 des Tambours
3, 3' einen größeren Anpressdruck als die Anpresseinrichtung auf der Triebseite F4
des Tambours 3, 3' auf die Lagerung des Tambours 11 erzeugt. Im Wickelspalt 7 ergibt
sich durch den Anpressdruck der vier dargestellten Anpresseinrichtungen F1, F2, F3,
F4 ein dargestellter Linienkraftverlauf LK in Querrichtung CD im Wickelspalt 7 zum
Zeitpunkt t=t2 der durch die Linienkraft auf der Führerseite LK1 des Wickelspaltes
7 und die Linienkraft auf der Triebseite LK2 des Wickelspaltes 7 erzeugt und definiert
wird. Die Linienkraft auf Führerseite LK1 kann dabei additiv oder alleinig durch die
Anpresseinrichtung F1 und/oder F3 auf der Führerseite erzeugt werden. Die Linienkraft
auf Triebseite LK2 kann dabei additiv oder alleinig durch die Anpresseinrichtung F2
und/oder F4 auf der Triebseite erzeugt werden.
[0062] Es wird dabei immer ein positiver Mindestwert der Linienkraft im Wickelspalt angestrebt.
[0063] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Wickelmaschine 1 in einer beispielhaften Ausführungsform
während des Wickelvorganges. Die aufzuwickelnde Materialbahn 2 wird über die in Pfeilrichtung
rotierende Tragtrommel 5 zur in Pfeilrichtung rotierenden Wickelrolle 4 geführt. Die
aufgewickelte Materialbahn 2 wird in zahlreichen, abhängig von Materialbahndicke Materiallagen,
auf zur Wickelrolle 4 zu einem gewünschten Wickelrollendurchmesser D aufgewickelt.
Die Wickelrolle 4 und die Tragtrommel 5 stehen in Kontakt zueinander und bilden den
Wickelspalt 7 aus. In diesem Wickelspalt 7 wird durch mindestens zwei Anpresseinrichtungen
F1, F2, F3, F4 die Linienkraft LK zwischen der Tragtrommel 5 und der Wickelrolle 4
erzeugt. Die Beschaffenheit der Oberfläche der Tragtrommel 6 ist ein weiterer möglicher
Parameter, mit der das Wickelergebnis der fertigen Wickelrolle 4 beeinflusst werden
kann. Die Beschaffenheit der Oberfläche der Tragtrommel 6 kann beispielsweise mit
einer speziellen weichen, nachgiebigen Beschichtung aus einem weichen metallischen
Material oder einer gummierten Oberfläche ausgeführt werden, um empfindliche Materialbahnen
2 nicht zu beschädigen und gleichzeitig gute Wickelergebnisse zu erhalten. Die Tragtrommel
5 und die Wickelrolle 4 sind in dieser beispielhaften Ausführungsform beide mit einem
Antrieb angetrieben und teilen sich die Antriebskraft je nach Betriebszustand der
Regelung untereinander auf, es ist jedoch auch eine alternative Ausführungsform denkbar
das nur die Tragtrommel 5 mit einem Antrieb angetrieben wird oder die Wickelrolle
4 mit einem Antrieb angetrieben wird.
[0064] Die Tragtrommel 5 und die Wickelrolle 4 sind in der in Figur 2 beispielhaften Ausführungsform
zusätzlich zum Rotationsfreiheitsgrad beide in der mit dem Doppelpfeil angegebenen
Richtung translatorisch verschiebbar gelagert und die Tragtrommel 5 wird auf der Führungsschiene
9 der Tragtrommel und die Wickelrolle 4 oder der Tambour 3, 3' auf der Führungsschiene
8 des Tambours entlang verschoben. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Tragtrommel
beidseitig ortsfest in der Lagerung der Tragtrommel gelagert wird ("Poperoller-Prinzip").
Die Rotationszentren der Tragtrommel 5 und der Wickelrolle 4 liegen in dieser beispielhaften
Ausführungsform in einer gemeinsamen Ebene G, es ist jedoch in einer alternativen
Ausführungsform auch denkbar das die Tragtrommel 5 sich oberhalb oder unterhalb der
Ebene G befindet und auch in dieser Position in Kontakt mit der Wickelrolle 4 während
des Wickelvorganges steht. Im Wickelspalt 7 wird unabhängig von der Lage der Rotationszentren
eine oszillierende Linienkraft LK erzeugt.
[0065] Ein noch leerer Tambour 3' befindet sich in Warteposition für die Übernahme der Materialbahn
2 nach Erreichen des gewünschten Durchmessers D der Wickelrolle 4 oder nach der Fertigstellung
der Wickelrolle 4.
[0066] Figur 3 zeigt eine der Figur 1 entsprechende Draufsicht auf die Wickelmaschine 1
in einer beispielhaften Ausführungsform zu einem Zeitpunkt t=t4 während des Wickelvorgangs
der Wickelrolle 4 mit zwei Anpresseinrichtungen F1, F2. Der Zeitpunkt ist in Figur
7a im Diagramm der Linienkraft LK über der Zeit t (Linienkraftverlauf) angegeben.
Dabei ist der Zeitpunkt t=t4 durch die maximale Linienkraftdifferenz zwischen Führerseite
LK1 und Triebseite LK2 gekennzeichnet, weiterhin zeichnet sich Zeitpunkt t4 durch
ein Maximum im Linienkraftverlauf auf Triebseite LK2 und ein Minimum im Linienkraftverlauf
auf Führerseite LK1 aus. In der beispielhaften Ausführungsform wird die größere Linienkraft
auf der Triebseite LK2 alleinig durch die Anpresseinrichtung F2 der Tragtrommel 5
im Wickelspalt 7 erzeugt. Im Vergleich erzeugt die Anpresseinrichtung auf der gegenüberliegenden
Führerseite F1 der Tragtrommel eine niedrigere Linienkraft auf der Führerseite LK1
im Wickelspalt 7.
[0067] Figur 4 zeigt eine der Figur 2 entsprechende Seitenansicht der Wickelmaschine 1 in
einer beispielhaften Ausführungsform gegen Ende des Wickelvorganges einer fertig gewickelten
Wickelrolle 4 und der Übergabe der Materialbahn 2 an den neuen Tambour 3'. Der neue
Tambour 3' wird durch einen Antrieb auf Drehzahl gebracht und langsam in Richtung
zur Tragtrommel 5 bewegt, bevor kurz danach die Übergabe der Materialbahn 2 von der
fertig gewickelten Wickelrolle 4 an den neuen Tambour 3' erfolgt, dabei kommen die
üblicherweise verwendeten, hier nicht dargestellten Trenn-, Klebe- und Überführeinrichtungen
zum Einsatz. Dabei bildet der neue Tambour 3' einen neuen Wickelspalt 7 mit der Tragtrommel
5 und es wird durch die Anpresseinrichtungen F1, F2 eine oszillierende Linienkraft
erzeugt. Der Antrieb des neuen Tambours 3' kann dabei mit einem dem neuen Tambour
direkt zugeordneten eigenen Antrieb erfolgen und/oder im Anfangsbereich der Wickelrolle
4 indirekt über die Tragtrommel 5 angetrieben werden.
[0068] In einer alternativen Form ist es auch denkbar das kurz vor Ende der fast fertig
gewickelten Wickelrolle 4 oder beim Erreichen von größer oder gleich 99% des gewünschten
Durchmessers D der Wickelrolle 4, die Tragtrommel 5 und die fast fertig gewickelten
Wickelrolle 4 auseinandergefahren oder der Wickelspalt geöffnet wird, indem die fast
fertig gewickelte Wickelrolle 4 auf den Tambour 3 in Maschinenrichtung MD verfahren
wird und die letzten Materialbahnlagen keine oszillierende Linienkraft mehr erfahren.
Dies geschieht üblicherweise zwischen 300 und 30 Sekunden vor dem Ende des Aufwickelvorgangs
der fertigen Wickelrolle 4.
[0069] Figur 5 zeigt eine der Figur 1 entsprechende Draufsicht auf die Wickelmaschine 1
in einer beispielhaften Ausführungsform zu einem Zeitpunkt t=t3 während des Wickelvorgangs
der Wickelrolle 4 mit zwei Anpresseinrichtungen F1, F2. Der Zeitpunkt ist in Figur
7a im Diagramm der Linienkraft LK über der Zeit t (Linienkraftverlauf) angegeben.
Dabei ist der Zeitpunkt t=t3 durch den Durchgang der Linienkraftverläufe LK1, LK2
durch den jeweiligen zeitlichen Mittelwert MW1, MW2 der Linienkraft auf der Führerseite
LK1 und der Linienkraft auf der Triebseite LK2 gekennzeichnet. Die Anpresseinrichtung
der Führerseite F1 der Tragtrommel 5 und die Anpresseinrichtung der Triebseite F2
der Tragtrommel 5 erzeugen einen in dieser beispielhaften Ausführungsform im Wesentlichen
gleich hohen Anpressdruck und damit im Wickelspalt 7 eine im Wesentlichen konstante
Linienkraft LK in Querrichtung CD oder anders ausgedrückt einen zu diesem Zeitpunkt
räumlichen Linienkraftverlauf LK in Querrichtung CD im Wickelspalt 7.
[0070] Figur 6 zeigt eine der Figur 2 entsprechende eine Seitenansicht der Wickelmaschine
1 in einer beispielhaften Ausführungsform zu Beginn des Wickelvorganges auf einen
neuen Tambour 3' oder kurz nach Übergabe und Ende des Wickelvorganges auf den alten
Tambour 3 auf. Der alte Tambour 3 mit der fertig gewickelten Wickelrolle 4 befindet
sich im Stillstand ohne Rotation und translatorisch verschoben am Ende der Führungsschiene
des Tambours 8 oder am Übergabepunkt zur folgenden, hier nicht dargestellten Maschinenpartie.
Die Aufwicklung der neuen Wickelrolle 4 auf dem neuen Tambour 3' hat begonnen und
der Antrieb des Tambours 3' erfolgt direkt durch einen eigenen Antrieb oder indirekt
durch die Tragtrommel 5. Die Regelung der oszillierende Linienkraft auf der Führerseite
LK1 und der Triebseite LK2 kann dabei schon ab der ersten aufgewickelten Materialbahnlage
auf den Tambour 3' durch entsprechende Regelung der mindestens einen Anpresseinrichtung
F1, F2 erfolgen.
[0071] Die Figuren 7a bis 7e zeigen Diagramme mit verschiedenen, untereinander austauschbaren
oder auch auswechselbaren zeitlichen Linienkraftverläufen auf der Führerseite LK1
und der Triebseite LK2 mit den jeweiligen entsprechenden zeitlichen Mittelwerten MW1,
MW2.
[0072] Figur 7a zeigt in einem Diagramm die oszillierende Linienkraft LK über der Zeit t
aufgetragen und einen Sinusförmigen-Kurvenverlauf in einer beispielhaften Ausführungsform.
Die Linienkraft LK wird in Abhängigkeit der Materialeigenschaften der aufzuwickelnden
Materialbahn 2 auf einen Mittelwert MW1, MW2 eingestellt. In Figur 7a ist beispielhaft
der Mittelwert MW1 gleich hoch wie Mittelwert MW2 eingestellt und über der Zeit t
konstant gehalten. Üblicherweise wird im Stand der Technik die Linienkraft im Wesentlichen
über den Wickelvorgang konstant gehalten, wie im Linienkraftverlauf LK0 angedeutet.
Die beispielhafte erfindungsgemäße Ausführungsform beginnt ab dem Zeitpunkt t0, wobei
die Linienkraft auf der Führerseite der Maschine LK1 erhöht wird und gleichzeitig
die Linienkraft auf der Triebseite der Maschine LK2 reduziert wird. In der beispielhaft
dargestellten Ausführungsform sind die zeitlichen Linienkraftverläufe LK1 und LK2
durch eine vorgegebene Schwingungsform entsprechend eine Sinuskurve definiert, die
einzustellenden Parameter sind dabei der zeitliche Mittelwert MW1, MW2 der Linienkraft
LK1, LK2, die Kraftamplitude A bis zu der die Linienkraft LK1, LK2 erhöht oder reduziert
wird, die Phasenlaufzeit PZ für einen Zyklus, wobei sich die Phasenlaufzeit PZ als
Differenz zwischen den Zeitpunkten t1 und t0 ergibt, und der Phasenversatz PV der
Linienkraft der Triebseite LK2 zur Linienkraft auf der Führerseite LK1. Es ist von
Vorteil, wenn der Phasenversatz PV im Bereich von 0 bis 180° variiert werden kann,
in dem vorteilhaften beispielhaft dargestellten Linienkraftverlauf ist ein im Wesentlichen
180° entsprechender Phasenversatz PV eingestellt, was einer gegenphasigen Schwingung
von Linienkraft LK2 zu Linienkraft LK1 entspricht.
[0073] Die Phasenlaufzeit PZ ist in dieser Ausführungsform für beide Verläufe im Wesentlichen
identisch gewählt. Ebenso ist die Kraftamplitude A für Linienkraft LK1 und LK2 im
Wesentlichen identisch eingestellt.
[0074] Die Figur 7a zeigt weiterhin beispielhaft die Zeitpunkte t2, t3 und t4 auf welche
Zeitpunkte in den vorigen Figuren 1, 3 und 5 Bezug genommen werden. Dabei ist der
Zeitpunkt t2 und t4 durch die maximale Linienkraftdifferenz zwischen Führerseite LK1
und Triebseite LK2 gekennzeichnet, weiterhin zeichnet sich Zeitpunkt t2 durch ein
Maximum im Linienkraftverlauf auf Führerseite LK1 und ein Minimum im Linienkraftverlauf
auf Triebseite LK2 aus, der Zeitpunkt t4 durch ein Maximum im Linienkraftverlauf der
Triebseite LK2 und ein Minimum im Linienkraftverlauf der Führerseite LK1, der Zeitpunkt
t3 stellt den Durchgang der Linienkraftverläufe LK1, LK2 durch den Mittelwert MW1,
MW2 dar.
[0075] Figur 7b zeigt eine alternative beispielhafte Ausführungsform der in Figur 7a dargestellten
oszillierenden Linienkraftverläufe über der Zeit. Die in Figur 7b dargestellten Verläufe
zeigen oszillierende Linienkraftverläufe auf der Führerseite LK1 und der Triebseite
LK2 mit identischen Schwingungsparametern wie in Figur 7a, jedoch unterscheiden sich
in Figur 7b die Mittelwerte MW1 für die oszillierende Linienkraft LK1 und die Mittelwert
MW2 für die oszillierende Linienkraft auf Triebseite LK2 um einem konstanten Offset
O. Eine solche Einstellung lässt sich vorteilhaft nutzen, um einer Seite der Wickelrolle
4 mit einer höheren Linienkraft anzupressen, im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Entlüftung zur Triebseite (entsprechend LK2) bevorzugt, auch können sich
hiermit konische Wickelergebnisse verbessern lassen.
[0076] Es ist auch denkbar, dass die Mittelwerte MW1, MW2 einen zeitlich veränderlichen
Verlauf über die Dauer des Wickelvorgangs oder der Zeit t oder des Durchmessers D
der Wickelrolle 4 vorgegeben bekommen können, es kann dabei vorteilhaft ein konvergierender
oder divergierender zeitlicher Verlauf der Mittelwerte MW1, MW2 zueinander eingestellt
werden, um das Wickelergebnis der Wickelrolle 4 positiv zu beeinflussen.
[0077] Figur 7c zeigt eine weitere alternative beispielhafte Ausführungsform der in Figur
7a dargestellten Linienkraftverläufe über der Zeit. Die in Figur 7c dargestellten
Verläufe zeigen einen Dreiecksschwingungsform anstatt einer Sinusschwingungsform in
Figur 7a, welche vorteilhaft auch bei älteren, weniger komplexen Steuerungen zum Einsatz
kommen kann. Figur 7c zeigt weiterhin eine weitere denkbare Ausführungsform für die
Steuerung der Mittelwerte MW1, MW2 der oszillierenden Linienkraftverläufe LK1, LK2
über der Zeit. Die Mittelwerte MW1, MW2 sind mit einem zeitlich veränderlichen Verlauf
über der Dauer des Wickelvorgangs oder der verstrichenen Zeit t oder des ansteigenden
Durchmessers D der Wickelrolle 4 oder mit steigender Anzahl an gewickelten Papierlagen
eingestellt. Den zeitlich veränderlichen Mittelwerten MW1, MW2 wird beispielhaft in
dieser Figur ein abfallender, insbesondere linearer, Verlauf vorgegeben.
[0078] Figur 7d zeigt eine weitere, alternative und beispielhafte Ausführungsform der in
Figur 7a dargestellten Linienkraftverläufe über der Zeit. Die in Figur 7d dargestellten
Verläufe zeigen einen gleichphasigen, d.h. mit einem Phasenversatz PV von im Wesentlichen
0°, Verlauf der oszillierenden Linienkraft auf Führerseite LK1 und Triebseite LK2.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausführungsform zeigen sich auch bei einem gleichphasig
gewählten Verlauf der mindestens zwei Anpresseinrichtungen. Alternativ kann für diesen
gleichphasigen Linienkraftverlauf auch anstatt mindestens zwei steuerbaren Anpresseinrichtungen
F1, F2, F3, F4 alternativ nur eine steuerbare Anpresseinrichtung eingesetzt werden.
Diese eine steuerbare Anpresseinrichtung wirkt dabei gleichmäßig auf beide Lager (Führerseite
LK1 und Triebseite LK2) der Tragtrommel 12 oder beide Lager des Tambours 11 und ist
damit durch eine, in der Figur 1, 3 oder 5 nicht dargestellten, Anordnung gekennzeichnet.
Beispielsweise ist die steuerbare Anpresseinrichtung mittig bezogen auf die Ausdehnung
der Tragtrommel 5 oder des Tambours 4 in Querrichtung CD angeordnet und besitzt eine
starre Verbindung zwischen der, in dieser Ausführung nicht steuerbaren Anpresseinrichtung
F1, F2 oder F3, F4.Beispielsweise kann diese oszillierende Steuerung vorteilhaft für
ältere Wickelmaschinen mit nur einer Anpresseinrichtung, welche auf die Führerseite
und die Triebseite gleichzeitig wirkt, eingesetzt werden.
[0079] Für einen beispielhafte Ausführungsform in Figur 7a, 7b und/oder 7c sind mindestens
zwei unabhängig, getrennt voneinander einstellbar/steuerbare Anpresseinrichtungen
an der Tragtrommel F1, F2 und/oder dem Tambour F3, F4 einzusetzen.
[0080] Figur 7e zeigt eine weitere, alternative und beispielhafte Ausführungsform der in
Figur 7b dargestellten Linienkraftverläufe über der Zeit t. Es wird nur eine Anpresseinrichtung
auf der Führerseite F1, F3 oder Triebseite F2, F4 oszillierend gesteuert. So wird
mit Vorteil eine konstante Linienkraft auf einer Seite und eine oszillierende Linienkraft
auf der anderen Seite eingestellt, beispielsweise wird in der alternativen Ausführungsform
in Figur 7e eine um einen Mittelwert MW1 zeitlich oszillierender Linienkraftverlauf
auf der Führerseite LK1 und ein konstanter Linienkraftverlauf auf der Triebseite LK2
gesteuert. Alternativ kann auch der Linienkraftverlauf auf der Führerseite LK1 konstant
gehalten werden und der Linienkraftverlauf auf der Triebseite LK2 oszillierend gesteuert
werden.
[0081] Die beispielhaften dargestellten Linienkraftverläufe auf der Führerseite können ebenso
auf der Triebseite und die dargestellten Linienkraftverläufe auf der Triebseite ebenso
auf der Führerseite eingestellt bzw. gesteuert werden und miteinander kombiniert werden.
[0082] Unter einem Linienkraftverlauf wird verstanden, dass die Linienkraft über den Wickelvorgang
zeitlich verändert und/oder zeitlich konstant gehalten werden kann, wie beispielsweise
in Fig. 7e, LK2 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0083]
- 1
- Wickelmaschine
- 2
- Materialbahn
- 3
- Tambour
- 3'
- Zweiter Tambour
- 4
- Wickelrolle
- 5
- Tragtrommel
- 6
- Oberfläche Tragtrommel
- 7
- Wickelspalt
- 8
- Führungsschiene Tambour
- 9
- Führungsschiene Tragtrommel
- 11
- Lagereinrichtung Tambour
- 12
- Lagereinrichtung Tragtrommel
- A
- Amplitude der Schwingung der oszillierenden Linienkraft
- D
- Durchmesser Wickelrolle
- F1
- Anpresseinrichtung Führerseite Tragtrommel
- F2
- Anpresseinrichtung Triebseite Tragtrommel
- F3
- Anpresseinrichtung Führerseite Tambour
- F4
- Anpresseinrichtung Triebseite Tambour
- G
- Ebene
- LK
- Linienkraft, Linienkraftverlauf
- LK0
- Linienkraft konstant
- LK1
- Linienkraft Führerseite
- LK2
- Linienkraft Triebseite
- LZ
- Laufzeit der Schwingung der oszillierenden Linienkraft
- MW1
- Mittelwert Linienkraft Führerseite
- MW2
- Mittelwert Linienkraft Triebseite
- O
- Offset oder Abstand zwischen den Mittelwerten MW1, MW2
- PV
- Phasenverschiebung der Schwingung der oszillierenden Linienkraft
- t
- Zeit
- t0, t1, t2, t3, t4
- bestimmte Zeitpunkte
- MD
- Maschinenrichtung
- CD
- Querrichtung
- z
- z-Richtung
1. Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn (2), insbesondere Papier-, Karton- oder
Tissuebahn, auf einen Tambour (3, 3'), bei dem die Materialbahn (2) dem Tambour (3,
3') über eine Tragtrommel (5) zugeführt und zwischen der Tragtrommel (5) und dem Tambour
(3, 3') oder der darauf zu bildenden Wickelrolle (4) ein Wickelspalt (7) bildet und
in diesem mit mindestens zwei Anpresseinrichtungen (F1, F2, F3, F4) eine Linienkraft
(LK) in Querrichtung (CD) erzeugt wird, wobei die Linienkraft (LK) durch einen zeitlichen
Linienkraftverlauf auf einer Führerseite (LK1) und eine zeitlichen Linienkraftverlauf
auf einer Triebseite (LK2) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Anpresseinrichtung der mindestens zwei Anpresseinrichtungen (F1, F2,
F3, F4) und der durch diese Anpresseinrichtung erzeugte zeitliche Linienkraftverlauf
(LK1, LK2) und die resultierende Linienkraft (LK), um mindestens einen eingestellten
Mittelwert (MW1, MW2), insbesondere einen Mittelwert der Führerseite (MW1) und/oder
einen Mittelwert der Triebseite (MW2), oszillierend gesteuert/geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die oszillierende Linienkraft (LK) über eine gesamte Zeitdauer, während der Wickelspalt
(7) zwischen der Tragtrommel (5) und der Wickelrolle (4) gebildet ist, insbesondere
beim Wickeln der ersten Papierlagen auf den Tambour (3, 3'), oszillierend gesteuert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die oszillierende Linienkraft (LK) über mindestens eine Anpresseinrichtung (F1, F2),
welche an der Tragtrommel (5) wirkt, gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die oszillierende Linienkraft (LK) über mindestens eine Anpresseinrichtung (F3, F4),
welche an dem Tambour (3, 3') wirkt, gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in dem Wickelspalt (7) erzeugte oszillierende Linienkraft (LK) im Mittelwert (MW1,
MW2) kleiner oder gleich 10 kN/m, insbesondere kleiner oder gleich 6 kN/m, insbesondere
vorzugsweise kleiner oder gleich 3,5 kN/m und größer oder gleich 1,5 kN/m, gewählt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Linienkraftverlauf auf der Führerseite (LK1) und der Triebseite (LK2) des Wickelspaltes
(7) getrennt voneinander gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Linienkraftverlauf auf der Führerseite (LK1) und der Triebseite (LK2) auf je einen
unterschiedlich eingestellten Mittelwert (MW1, MW2) gesteuert werden.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oszillierende Linienkraftverlauf der Triebseite (LK2) bezogen auf den oszillierenden
Linienkraftverlauf der Führerseite (LK1) mit einen Phasenversatz (PV) zwischen 0 und
180°, insbesondere im Wesentlichen 0°, insbesondere im Wesentlichen 180°, gesteuert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oszillierende Linienkraftverlauf (LK1, LK2) mit einer Phasenlaufzeit (PZ) zwischen
10 und 300 Sekunden, insbesondere im Wesentlichen 60 Sekunden, gesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Phasenlaufzeit (PZ) des oszillierenden Linienkraftverlaufs (LK1, LK2) abhängig
von der Wickelzeit der Wickelrolle (4) gesteuert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Phasenlaufzeit (PZ) des oszillierenden Linienkraftverlaufs der Führerseite (LK1)
und die Phasenlaufzeit (PZ) des oszillierenden Linienkraftverlaufs der Triebseite
(LK2) im Wesentlichen identisch gesteuert werden.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine oszillierende Linienkraftverlauf (LK1, LK2) mit einer Kraftamplitude
(A) zwischen +/-0,1 kN und +/-1kN, insbesondere zwischen +/-0,4kN und +/-0,6kN, gesteuert
wird.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine oszillierende Linienkraftverlauf (LK1, LK2) mit einer periodischen
Schwingungsform, insbesondere einer Sinusform oder einer Dreiecksform, gesteuert wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Sensor eine kennzeichnende Größe der Linienkraft (LK) im Wickelspalt
(7) ermittelt und durch mindestens eine der Anpresseinrichtungen (F1, F2, F3, F4)
diese Linienkraft (LK) gesteuert wird.
15. Wickelmaschine (1) zum Aufwickeln einer Materialbahn (2), insbesondere Papier-, Karton-
oder Tissuebahn, auf einen Tambour (3, 3'), bei der die Materialbahn (2) dem Tambour
(3, 3') über eine Tragtrommel (5) zuführbar ist und zwischen der Tragtrommel (5) und
dem Tambour (3, 3') oder der darauf zu bildenden Wickelrolle (4) ein Wickelspalt (7)
gebildet wird, und wobei die Vorrichtung mindestens zwei Anpresseinrichtungen (F1,
F2, F3, F4) umfasst, welche auf die Tragtrommel (5) und/oder den Tambour (3, 3') wirken
und wobei die mindestens zwei Anpresseinrichtungen (F1, F2, F3, F4) geeignet sind
eine Linienkraft (LK) im Wickelspalt (7) zu erzeugen, wobei die Linienkraft (LK) durch
einen zeitlichen Linienkraftverlauf auf einer Führerseite (LK1) mit einem Mittelwert
der Führerseite (MW1) und/oder einen zeitlichen Linienkraftverlauf auf einer Triebseite
(LK2) mit einem Mittelwert der Triebseite (MW2) bestimmt ist, und wobei mindestens
eine Anpresseinrichtung der mindestens zwei Anpresseinrichtungen (F1, F2, F3, F4)
derart ausgeführt ist, dass der mindestens eine Linienkraftverlauf (LK1, LK2) um den
eingestellten Mittelwert (MW1, MW2) oszillierend gesteuert/geregelt wird, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.