[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer Trommelblockierung in einem
Wäschepflegegerät sowie ein Wäschepflegegerät. Der Gegenstand der Erfindung ist in
den beigefügten Patentansprüchen definiert.
[0002] Wäschepflegegeräte finden überall dort Verwendung, wo Wäsche entweder gewaschen oder
getrocknet werden muss. Dabei erstrecken sich die Einsatzorte sowohl auf den privaten
Hausgebrauch als auch auf die industrielle Anwendung.
[0003] Im Stand der Technik sind Wäschepflegegerät z.B. als Haushalts- und Gewerbetrockner,
Haushalts- und Gewerbewaschmaschinen und -automaten und Waschtrockner bekannt.
[0004] Typischerweise umfasst ein Wäschepflegegerät wenigstens eine Trommel, welche in Bezug
auf ein die Trommel umgebendes Gehäuse rotierbar gelagert ist, einen Motor mit einem
Motorritzel, einen Antriebsriemen, der den Motor über das Motorritzel mechanisch mit
der Trommel koppelt, und eine Steuerung, die den Motor steuert. Das Motorritzel überträgt
zusammen mit dem Antriebsriemen Drehmoment vom Motor an die Trommel, wodurch die Trommel
in Abwesenheit von Schlupf in Rotation versetzt wird.
[0005] Die Trommel weist typischerweise in ihrem Inneren Rippen auf, welche im normalen
Betrieb bei der Trommelrotation mit der Wäsche kollidieren und die Wäsche so vorteilhaft
verteilen, bearbeiten und/oder pflegen.
[0006] Im Betrieb steuert die Steuerung wenigstens die Drehrichtung und die Drehzahl des
Motors. Der Motor wird üblicherweise mit Dreh- oder Wechselstrom betrieben. Die Steuerung
kann den Motor derart steuern, dass sich die Trommel beispielsweise in nur einer oder
in abwechselnder Richtung, d.h. reversierend, dreht.
[0007] Riementriebe weisen generell das Problem auf, dass Schlupf auftreten kann, da das
übertragbare Drehmoment begrenzt ist. Bei Wäschepflegegeräten oder anderen riemenangetriebenen
Trommeln wird der Schlupf durch eine sich zufällig ergebende ungünstige Wäscheverteilung
verursacht. Dies kann beispielsweise durch ein Verkeilen der Wäsche zwischen drehenden
und stehenden Teilen auftreten. Beispielsweise kann ein Verkeilen von Wäsche zwischen
der rotierenden Trommel und dem umgebenden Gehäuse, z.B. einem sogenannten "Balkon",
welcher ein Abschnitt im Gehäuse im Bereich der Beladungsöffnung eines Trockners ist,
auftreten. Eine bei der Drehung der Trommel auf die verkeilte Wäsche stoßende Rippe
bleibt in der Wäsche stecken, was wiederum häufig zu einem Stillstand der Trommel
und des Antriebsriemens und damit zu Schlupf zwischen dem Antriebsriemen und dem Motorritzel
bzw. Motor führt. Eine solche Trommelblockierung kann z.T. innerhalb weniger als einer
Sekunde auftreten.
[0008] Typischerweise wird bei einer Blockierung der Trommel die Motorleistung nicht automatisch
unterbrochen oder gemindert. In Folge dessen scheuert das sich weiterdrehende Motorritzel
den stillstehenden Antriebsriemen innerhalb kurzer Zeit durch und es kommt zu einem
Riemenriss.
[0009] Das Resultat ist eine sehr aufwendige Reparatur des Gerätes durch Fachpersonal sowie
dadurch entstehende hohe Kosten und Ausfallzeiten des Geräts.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine Erkennung einer Trommelblockierung,
um so die Nachteile des Stands der Technik zu beseitigen und die Häufigkeit von Riemenrissen
zu reduzieren.
[0011] Die Aufgabe wird durch das in den Ansprüchen 1 beschriebene Verfahren sowie das in
Anspruch 15 beschriebene Wäschepflegegerät gelöst. Bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen und den nachfolgenden Ausführungen.
[0012] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur
Erkennung einer Trommelblockierung in einem Wäschepflegegerät gelöst. Das Wäschepflegegerät
weist eine rotierbare Trommel, welche über einen Antriebsriemen von einem Motor antreibbar
ist, auf. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a) Bestimmen wenigstens eines oder mehrerer der nachfolgenden Werte des Motors: drehmomentbildender
Strom, Drehmoment, Phasenstrom und/oder Einhüllende des Phasenstroms,
- b) Berechnen eines Parametersatzes aus den in Schritt a) bestimmten Werten,
- c) Prüfen des Parametersatzes auf ein für eine Trommelblockierung charakteristisches
Signal,
- d) Anpassen der Steuerung des Motors, wenn ein charakteristisches Signal festgestellt
wurde.
[0013] Beispiele für Wäschepflegegeräte können Haushalts- und Gewerbetrockner, Haushalts-
und Gewerbewaschmaschinen und -automaten und Waschtrockner sein. Die rotierbare Trommel
kann vorzugsweise in Bezug auf ein sie wenigstens in Teilen umgebendes Gehäuse rotierbar
sein. Der Antriebsriemen kann ein Flachriemen, Zahnriemen oder Keilriemen oder jeder
andere Antriebsriemen sein, der geeignet ist, Drehmoment von dem mit dem Motor gekoppelten
Motorritzel auf die Trommel zu übertragen und die Trommel in eine Drehbewegung zu
versetzen. Der Motor kann je nach Einsatzzweck ein Synchron- oder Asynchronmotor mit
beispielsweise zwei oder mehr Phasen sein. Die Schritte des Verfahrens laufen vorzugsweise
in der Reihenfolge a), b), c), d) ab.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass der drehmomentbildende Strom eine gut geeignete Größe ist,
mit Hilfe derer eine Trommelblockierung festgestellt werden kann. Der drehmomentbildende
Strom kann mittels eines geeigneten, aus dem Gebiet der Vektorregelung bekannten Verfahrens
aus dem Zuleitungsstroms des Motors bestimmt werden. Ein Beispiel für ein solches
Verfahren ist eine nacheinander ausgeführte Clark- und Park-Transformation.
[0015] Eine alternative ebenso geeignete Größe zur Feststellung einer Trommelblockierung
ist das Drehmoment des Motors selbst. Das Drehmoment des Motors kann beispielsweise
mit einem Drehmomentbeobachter bestimmt werden, welcher das Drehmoment errechnet.
Alternativ kann das Drehmoment aus dem drehmomentbildenden Strom mit bekannten Verfahren
errechnet werden. Eine weitere alternative geeignete Größe zur Feststellung einer
Trommelblockierung ist die Einhüllende des Phasenstroms. Für den Fall, das für den
Motor eine Asynchronmaschine verwendet wird, kann zusätzlich zu den beschriebenen
Verfahren der motorinterne Schlupf als Differenz zwischen Statordrehzahl und Rotordrehzahl
des Motors als Maß für das Drehmoment verwendet werden.
[0016] Jede der in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmten Größen zeigt bei
einem sich drehenden Motor in den Fällen einer stillstehenden Trommel und einer sich
drehenden Trommel unterschiedliche Charakteristika. Im Fall des normalen Betriebs
einer rotierenden, d.h. sich drehenden Trommel, weichen die Geschwindigkeiten des
miteinander in Reibkontakt stehenden Antriebsriemens und des Motorritzels nur wenig
oder gar nicht voneinander ab und der Schlupf ist minimal oder nicht vorhanden. In
diesem Fall zeigen die in Schritt a) bestimmten Größen z.B. Schwankungen im zeitlichen
Verlauf oder nicht-verschwindende Amplituden bei charakteristischen Frequenzen im
Frequenzraum. Im Fall einer Trommelblockierung steht die Trommel still und es liegt
Schlupf zwischen dem sich nur langsam drehenden oder vollständig stillstehenden Antriebsriemen
und dem sich weiterdrehenden Motorritzel (und damit dem Motor) vor. In diesem Fall
verschwinden die Schwankungen im zeitlichen Verlauf bzw. die Amplituden der charakteristischen
Frequenzen. Zusätzlich ist kurz vor und/oder im Moment der Trommelblockierung ein
Gradient oder eine Zunahme der Maximalwerte im zeitlichen Verlauf eines der in Schritt
a) bestimmten Werte im Vergleich zu den vorherigen Werten erkennbar.
[0017] Im Rahmen dieser Erfindung kann ein für eine Trommelblockierung charakteristisches
Signal jedes Einzelparameters oder jeder Satz von mehreren Parametern sein, mit denen
die beiden vorbeschriebenen Fälle voneinander unterschieden werden können. Im Rahmen
dieser Erfindung kann der Parametersatz wenigstens einen oder mehrere Parameter umfassen.
Diese Parameter können entweder vollständig oder teilweise aus den in Schritt a) bestimmten
Werten berechnet werden.
[0018] Das Berechnen und Prüfen des Parametersatzes in Schritt b) und c) kann beispielsweise
mit Hilfe einer Steuereinrichtung erfolgen. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise
eine CPU, einen Microcontroller oder Microprozessor, einen ASIC, PLD oder FPGA aufweisen,
welcher geeignet und eingerichtet ist, eine entsprechende Berechnung durchzuführen.
[0019] Das Anpassen der Steuerung des Motors kann vorzugsweise durch die Steuereinrichtung
erfolgen. Die Steuereinrichtung ist beispielsweise eingerichtet, nach dem Feststellen
eines charakteristischen Signals einer Trommelblockierung den Motor abzuschalten,
seine Drehzahl zu reduzieren und/oder seine Bewegungsrichtung umzukehren oder jede
Kombination davon. Das Ziel der Anpassung ist, das Durchscheuern des Antriebsriemens
zu verhindern und das Verkeilen von Wäsche durch eine Gegenbewegung aufzulösen.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise kontinuierlich oder in kurzen Zeitabständen
ausgeführt. Eine kontinuierliche Durchführung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
nach Beendigung des Schritts d) das erfindungsgemäße Verfahren unmittelbar wieder
mit Schritt a) beginnend ausgeführt wird. Dadurch ist eine engmaschige Überwachung
des Wäschepflegegeräts sowie eine schnelle Reaktion auf eine Trommelblockierung möglich
und ein Durchscheuern des Antriebsriemens kann effektiv verhindert werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass Schlupf zwischen dem Motorritzel
bzw. dem Motor und dem Antriebsriemen im Fall einer Trommelblockierung schnell erkannt
werden kann. Dadurch kann direkt durch Anpassung der Motorbewegung reagiert werden,
wodurch ein Riss des Antriebsriemens verhindert wird. Zudem ist das Verfahren über
ein Software-Update auch bei bestehenden Wäschepflegegeräten leicht nachrüstbar.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren erst durchgeführt, wenn der
Motor des Wäschepflegegeräts nach dem Anschalten eine Solldrehzahl erreicht hat.
[0023] Im Rahmen dieser Erfindung beschreibt die Solldrehzahl die Drehzahl der Trommel,
welche sie im normalen Betrieb, d.h. im Betrieb ohne Trommelblockierung, aufweist.
Die Solldrehzahl der Trommel kann z. B. 55 Umdrehung pro Minute betragen.
[0024] Durch den Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens erst nach Erreichen der Solldrehzahl
wird sichergestellt, dass die Bestimmung der Werte in Schritt a) ausschließlich bei
Beginn des normalen Betriebs erfolgt und eine sich zeitlich verändernde Drehzahl des
Motors beim Hochlaufen des Wäschepflegegeräts die Messung nicht verfälscht.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden die Werte in Schritt a)
während einer definierten Messdauer bestimmt und in Schritt c) wird der Parametersatz
mit einem Grenzwertsatz verglichen und es wird ein für eine Trommelblockierung charakteristisches
Signal festgestellt, wenn wenigstens ein Parameter des Parametersatzes einen damit
korrespondierenden Grenzwert des Grenzwertsatzes unterschreitet, wobei der Grenzwertsatz
wenigstens einmalig aus dem Parametersatz berechnet wird.
[0026] Die definierte Messdauer kann im Rahmen dieser Erfindung eine zeitliche Dauer sein,
innerhalb der die Bestimmung der Werte in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgeführt wird. Beispielsweise kann die Messdauer zwischen 0,5 und 5 s, vorzugsweise
zwischen 1 und 3 s liegen. Die Messdauer ist bevorzugt so zu wählen, dass die Messdauer
so groß wie möglich ist, um ein charakteristisches Signal detektieren zu können. Gleichzeitig
ist die Messdauer bevorzugt so klein zu wählen, dass die weiteren Schritte des Verfahrens
ausgeführt werden und der Antriebsriemen nicht bereits bei der Durchführung von Schritt
a) durchgescheuert wird.
[0027] Im Rahmen dieser Erfindung kann der Grenzwertsatz wenigstens einen oder mehrere Grenzwerte
umfassen. Die Grenzwerte können beispielsweise vollständig oder teilweise aus dem
Parametersatz berechnet werden. Bevorzugt kann der Grenzwertsatz beim ersten Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Erreichen der Solldrehzahl aus dem Parametersatz
berechnet werden und sich bei wiederholter Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht ändern. Der Grenzwertsatz kann aber auch nach einer festen Anzahl von Wiederholungen
des Verfahrens aus dem Parametersatz und/oder aus den vorher bestimmten Grenzwertsätzen
bestimmt und aktualisiert werden. Beispielsweise kann einer oder mehrere der Grenzwerte
als Bruchteil oder Vielfaches eines Parameters des Parametersatzes berechnet werden.
Unterschreitet wenigstens ein Parameter des Parametersatzes einen damit korrespondierenden
Grenzwert des Grenzwertsatzes, liegt ein charakteristisches Signal einer Trommelblockierung
vor.
[0028] Dies hat den Vorteil, dass das Verfahren individuell den jeweils im Wäschepflegegerät
verbauten Motor berücksichtigt. Dies stellt eine zuverlässige und einfache Methode
zur Feststellung einer Trommelblockierung dar.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform werden in Schritt b) die Differenz zwischen
dem Maximum und dem Minimum und/oder die Standardabweichung der in Schritt a) bestimmten
Werte berechnet und bilden einen Parametersatz.
[0030] Das Minimum und das Maximum wird in Bezug auf alle in Schritt a) in der Messdauer
bestimmten zeitlich aufgelösten Werte bestimmt. Aus diesen beiden Werten wird anschließend
die Differenz zwischen Maximum und Minimum bestimmt. Alternativ dazu kann auch die
Standardabweichung, wie sie im Stand der Technik hinreichend bekannt ist, berechnet
werden.
[0031] Die Differenz zwischen dem Minimum und dem Maximum und die Standardabweichung haben
den Vorteil, dass sie zwei mit wenig technischem Aufwand und minimaler Rechenleistung
berechenbare Werte darstellen, die eine einfache Unterscheidung der Fälle eines normalen
Betriebs und der Trommelblockierung erlauben.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform werden nach dem Schritt a) in einem weiteren
Schritt e) die in Schritt a) bestimmten Werte tiefpassgefiltert.
[0033] Die Tiefpassfilterung kann beispielsweise durch im Stand der Technik bekannte elektrische
oder elektronische Bauteile erfolgen. Ebenso können die Signale auch SW-seitig gefiltert
werden. Vorzugsweise kann die Grenzfrequenz derart gewählt werden, dass störende hochfrequente
Anteile, z.B. durch Motor- oder Netzfrequenzen, welche nicht im Zusammenhang mit der
mechanischen Bewegung der Trommel, des Antriebsriemens und/oder des Motors stehen,
eliminiert oder stark reduziert werden. Vorzugsweise liegt die Grenzfrequenz im Bereich
von 5 rad/s bis 30 rad/s, bevorzugt 7 rad/s bis 20 rad/s, weiter bevorzugt 9 rad/s
bis 15 rad/s. Beispielsweise kann die Grenzfrequenz 10 rad/s sein.
[0034] Die Tiefpassfilterung hat den Vorteil, dass die in Schritt a) bestimmten Werte in
Bezug auf das Signal-zu-Rausch-Verhältnis deutlich verbessert werden. Dies verbessert
wiederum die Genauigkeit der Erkennung einer Trommelblockierung.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform werden in Schritt b) die in Schritt a) bestimmten
Werte in wenigstens eine Frequenz oder in ein kontinuierliches oder diskretes Frequenzspektrum
zerlegt und bilden einen Parametersatz.
[0036] Durch die Drehung der Trommel sind in den in Schritt a) bestimmten Werten mit der
Drehung in Zusammenhang stehende Amplituden in charakteristischen Frequenzbereichen
feststellbar. Diese Amplituden können z.B. durch die Kollision der Wäsche mit den
Rippen entstehen. Durch ein "Überfliegen" der Wäsche einer Rippe bei der Trommeldrehung,
d.h. einem Nicht-Kollidieren einer Rippe, können weitere Amplituden von höheren oder
tieferen Frequenzen hinzukommen. Im Fall einer Trommelblockierung und dem Stillstand
der Trommel sinken bzw. verschwinden die entsprechenden Amplituden der charakteristischen
Frequenzen bzw. Frequenzbereiche. Der Grenzwertsatz kann in diesem Fall beispielsweise
aus dem Parametersatz multipliziert mit einem Faktor, der kleiner eins ist, berechnet
werden.
[0037] Die Frequenzzerlegung hat den Vorteil, dass sie einen mit wenig technischem Aufwand
berechenbaren Parameterwert bzw. einen Parametersatz darstellen, der eine einfache
und fehlerrobuste Unterscheidung der Fälle eines normalen Betriebs und einer Trommelblockierung
erlaubt.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform wird in Schritt b) der Parametersatz durch eine
diskrete Fouriertransformation, eine schnelle Fourier-Transformation oder einen Goertzel-Algorithmus
berechnet.
[0039] Diese Verfahren sind im Stand der Technik bekannt und haben den Vorteil einer einfachen
Umsetzung sowie der Ausführbarkeit mit minimalen Rechenaufwand.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Parametersatz die Summe der Amplituden
mehrerer Frequenzen in einem definierten Frequenzintervall.
[0041] Die Verwendung der Summe mehrerer Frequenzen verbessert die Erkennung eines charakteristischen
Signals einer Trommelblockierung, da in diesem Fall die Amplituden mehrerer Frequenzen
anstatt nur einer einzigen Frequenz zur Signaländerung beitragen.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Frequenzintervall Frequenzen von
0,5 Hz bis 2,5 Hz.
[0043] Dies ist ein Frequenzbereich, in dem die für die Kollision der Rippen mit der Wäsche
bei der Trommeldrehung charakteristischen Amplituden auftreten. Auf Basis der Amplituden
dieses Frequenzbereichs ist eine vorteilhafte Feststellung einer Trommelblockierung
einfach möglich.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Trommel oder eine oder mehrere Rippen
der Trommel des Wäschepflegegeräts eine künstliche Unwucht auf.
[0045] Eine künstliche Unwucht kann z.B. eine nicht vollständige homogene Gewichtsverteilung
in der Trommel sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine künstliche Unwucht auch
eine oder mehrere Rippen, die schwerer sind als die restlichen Rippen, sein. Eine
künstliche Unwucht ist durch eine oder mehrere entsprechende Amplituden einer oder
mehrerer charakteristischen Frequenzen deutlich im Frequenzspektrum der in Schritt
a) bestimmten Werte erkennbar. Im Fall einer Trommelblockierung und dem Stillstand
der Trommel sinkt bzw. verschwinden die entsprechenden Amplituden.
[0046] Eine künstliche Unwucht stellt für den Fall, dass die Trommel mit einer nur geringen
Wäscheladung beladen ist, die Erkennung einer Trommelblockierung sicher und vereinfacht
die Erkennung. Zusätzlich kann die Unwucht die Erkennung einer Trommelblockierung
auch im Fall einer normalen Beladung mit Wäsche verbessern.
[0047] In einer bevorzugten Ausführungsform werden nach Schritt a) in einem weiteren Schritt
f) die in Schritt a) bestimmten Werte in einem Datenspeicher gespeichert, und in Schritt
b) werden aus allen oder einem Teil der gespeicherten Werte der Mittelwert und/oder
der Maximalwert berechnet und werden in dem Parametersatz umfasst, und in Schritt
c) wird der Parametersatz mit dem letzten in Schritt a) bestimmten Wert verglichen
und es wird ein für eine Trommelblockierung charakteristisches Signal festgestellt,
wenn der letzte bestimmte Wert einen Parameter des Parametersatzes überschreitet.
[0048] Eine Trommelblockierung kann innerhalb weniger als einer Sekunde auftreten. Es wurde
festgestellt, dass im Fall der Trommelblockierung innerhalb wenigen hundert Millisekunden
ein steiler Anstieg der in Schritt a) bestimmten Werte, insbesondere des drehmomentbildenden
Stroms bzw. des Drehmoments, auftritt. Diese plötzlich zeitliche Änderung der Werte,
d.h. deren Gradient, kann zur Erkennung einer Trommelblockierung genutzt werden.
[0049] Ein für eine Trommelblockierung charakteristisches Signal bzw. der Parametersatz
auf Basis des Gradienten kann mithilfe des Mittelwerts oder des Maximalwerts eines
Teils oder aller im Speicher gespeicherten Werte, die in der Vergangenheit bestimmt
wurden, berechnet werden. Vorzugsweise wird zur Berechnung des Mittelwerts oder des
Maximalwerts nur eine Anzahl k der zuletzt gespeicherten Werte verwendet, wobei k
eine ganzzahlige positive Zahl ist.
[0050] Diese Ausführungsform stellt eine einfach umsetzbare und zuverlässige Möglichkeit
der Erkennung einer Trommelblockierung bereit.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform werden in Schritt f) die in Schritt a) bestimmten
Werte kontinuierlich in einem Ringspeicher abgelegt.
[0052] Im Rahmen dieser Erfindung beschreibt ein Ringspeicher einen im Stand der Technik
bekannten Datenspeicher, dessen einzelne insgesamt k Speicherstellen zyklisch beschrieben
werden, wobei k eine ganzzahlige positive Zahl ist: Nachdem alle Speicherstellen des
Ringspeichers das erste Mal beschrieben wurden, wird beim Speichern des nächsten Speicherwerts
bei der ersten Speicherstelle begonnen und der dort gespeicherte Wert überschrieben,
usw. Anders ausgedrückt sind im Ringspeicher nur die letzten k Werte gespeichert,
alle anderen Werte wurde überschrieben. Der Ringspeicher kann vorzugsweise so bemessen
sein, dass er ganzzahlige Vielfache der Trommeldrehung als Anzahl k der Speicherstellen
beinhaltet, da die in Schritt a) bestimmten Werte im Rhythmus der Rippen schwankt.
Damit wird verhindert, dass die bestimmten Werte großen Schwankungen unterworfen sind.
[0053] Ein Ringspeicher stellt eine für den Zweck der Erfindung optimale Variante eines
Datenspeichers dar, da er immer nur die in Schritt a) bestimmten aktuellsten k Werte
enthält, aus denen der Mittelwert und/oder der Maximalwert bestimmt wird. Ältere Werte
sind nicht enthalten. Damit wird sichergestellt, dass der Mittelwert und/oder der
Maximalwert immer aktuell sind.
[0054] Bevorzugt kann ein Microcontroller ohne Floating-Point-Unit zur Berechnung des Mittelwerts
verwendet werden. In diesem Fall kann es bevorzugt sein, dass der Mittelwert über
2
n Werte gebildet wird. Der Exponent n kann vorzugsweise so bemessen sein, dass er ganzzahlige
Vielfache der Trommeldrehung beinhaltet, da die in Schritt a) bestimmten Werte im
Rhythmus der Rippen schwankt. Damit wird verhindert, dass die in Schritt a) bestimmten
Werte großen Schwankungen unterworfen sind. Die Mittelwertbildung kann durch Summation
über die Anzahl n der letzten Werte im Datenspeicher und anschließendem Schieben um
n Stellen nach rechts gebildet werden.
[0055] Als Beispiel für eine mögliche Umsetzung der Berechnung des Mittelwerts kann folgender
Algorithmus verwendet werden: Die Werte in Schritt a) werden mit einem zeitlichen
Abstand von 100 ms bestimmt und in dem Ringspeicher gespeichert. Vorzugsweise erfolgt
dies erst nachdem das Wäschepflegegerät eine Solldrehzahl erreicht hat. Der Ringspeicher
kann ein Zeitfenster z.B. von 2,1 s umfassen, was in diesem Beispiel ungefähr zwei
Trommelumdrehungen entspricht. Auf das Dividieren durch Schiebeoperation wurde in
diesem Beispiel verzichtet, da eine Floating-Point-Unit als gegeben angenommen wird.
[0056] Sobald der Ringspeicher mit den 21 Werten das erste Mal komplett befüllt ist, wird
bei jedem Durchlaufen von Schritt c) der als letztes bestimmte, d.h. aktuelle Wert
mit dem Mittelwert der vergangenen 21 Werte im Parametersatz verglichen. Liegt der
letzte bestimmte Wert mindestens z.B. 60 % über dem Mittelwert, kann eine Trommelblockierung
vorliegen. Ein Anstieg des letzten bestimmten Werts auf das 1,2-, beispielsweise das
1,6-fache des Mittelwerts kann somit ein charakteristisches Signal einer Trommelblockierung
darstellen. Der Ringspeicher kann vorzugsweise beim Ausführen des Schritts d), d.h.
bei der Anpassung der Steuerung des Motors, insbesondere bei einem Reversieren, nicht
geleert oder neu befüllt werden, sondern lediglich angehalten werden. Dadurch kann
gewährleistet werden, dass beim Wiederanlauf eine etwaige Blockierung sofort erkannt
werden kann.
[0057] Es kann vorteilhaft sein, dass der Drehmomentanstieg nicht innerhalb des Mittelwertbildungsfensters
liegt, insbesondere dann, wenn das Fenster eine kleine Zeitspanne umfasst. Bei kleiner
Zeitspanne würde der Anstieg den Mittelwert stark beeinflussen. Deswegen liegt bevorzugt
zwischen den Elementen im Ringspeicher und dem aktuellen Wert ein vorgegebenes Zeitintervall.
[0058] Alternativ oder zusätzlich zum Mittelwert kann der Maximalwert der vergangenen im
Datenspeicher gespeicherten Werte mit dem letzten bestimmten Wert verglichen werden.
In diesem Fall kann ein Anstieg des aktuellen Werts auf das 1,1-, beispielsweise das
1,5-fache des Maximalwerts ein charakteristisches Signal einer Trommelblockierung
darstellen. Vorzugsweise kann bei der Betrachtung des Maximalwerts der vergangenen
Werte ein Zeitfenster von ungefähr einem Rippenzyklus ausgeblendet werden.
[0059] Auch hier liegt bevorzugt zwischen den Elementen im Ringspeicher und dem aktuellen
Wert ein vorgegebenes Zeitintervall.
[0060] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das für eine Trommelblockierung charakteristische
Signal festgestellt, wenn der zeitjüngste in Schritt a) bestimmte Wert das 1,2-, vorzugsweise
das 1,6-fache des in Schritt b) bestimmten Mittelwerts oder das 1,1-, vorzugsweise
das 1,5-fache des in Schritt b) bestimmten Maximalwerts überschreitet.
[0061] Im Rahmen dieser Erfindung beschreibt der zeitjüngste in Schritt a) bestimmte Werte
den zeitlich gesehen als letztes bestimmten und damit aktuellsten Wert. Mit den hier
beschriebenen Werten ist eine Trommelblockierung am deutlichsten feststellbar.
[0062] In einer bevorzugten Ausführungsform wird in Schritt d) der Motor derart angesteuert,
dass der Motor seine Bewegungsrichtung umkehrt, seine Drehzahl ändert und/oder anhält.
[0063] Bevorzugt kann der Motor auch angesteuert werden, dass er eine beliebige Kombination
aus einer Umkehr der Bewegungsrichtung, der Änderung der Drehzahl, z.B. eine Erhöhung
oder Absenkung, oder ein Anhalten ausführt.
[0064] Durch z.B. eine Umkehrung der Bewegungsrichtung dreht sich die Richtung des über
den Antriebsriemen auf die Trommel übertragenen Drehmoments um. Damit kann dem Verkeilen
von Wäsche zwischen der Trommel und einem Teil des Gehäuses, z.B. dem Balkon, entgegengewirkt
werden. Eine Trommelblockierung kann somit durch eine Umkehr der Bewegungsrichtung
des Motors und damit durch ein Reversieren der Trommel gelöst werden. Die Wäschepflegemaschine
kann damit selbstständig die Maschine in den normalen Betriebszustand bringen. Dies
verbessert den Bedienkomfort der Maschine. Zudem verhindert es lange Ausfallzeiten
der Maschine, die durch manuelles Entfernen der blockierten Wäsche durch einen Bediener
entstehen würden.
[0065] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Wäschepflegegerät
gemäß Anspruch 15 gelöst. Das erfindungsgemäße Wäschepflegegerät ist dabei ausgestaltet
und eingerichtet, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 auszuführen. Das
Wäschepflegegerät kann vorzugsweise ein Haushalts- oder Gewerbetrockner, eine Haushalts-
oder Gewerbewaschmaschine oder -automat oder ein Waschtrockner sein. Ein derartiges
Wäschepflegegerät hat den Vorteil, dass deutlich seltener Reparaturen aufgrund eines
durchgescheuerten Antriebsriemens notwendig sind. Dies spart Reparaturkosten und senkt
die Ausfallzeiten des Geräts aufgrund von zeitaufwendigen Reparaturen.
[0066] Es sei hiermit klargestellt, dass eine oder mehrere der oben beschriebenen bevorzugten
Ausführungsformen, soweit widerspruchsfrei, miteinander kombinierbar sind und ebenfalls
bevorzugte Ausführungsformen darstellen.
[0067] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Trockners als Beispiel eines Wäschepflegegeräts
in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- einen schematischen Aufbau des Motor-Trommel-Aufbaus eines Wäschepflegegeräts;
- Fig. 3a
- einen beispielhaften Ausschnitt eines zeitlich aufgelösten drehmomentbildenden Stroms
im Fall einer sich drehenden Trommel;
- Fig. 3b
- einen beispielhaften Ausschnitt eines zeitlich aufgelösten drehmomentbildenden Stroms
im Fall einer Trommelblockierung;
- Fig.4a
- einen beispielhaften Ausschnitt eines Frequenzspektrums eines drehmomentbildenden
Stroms im Fall einer sich drehenden Trommel;
- Fig.4b
- einen beispielhaften Ausschnitt eines Frequenzspektrums eines drehmomentbildenden
Stroms im Fall einer Trommelblockierung;
- Fig. 5
- einen beispielhaften Ausschnitt eines Anstiegs des drehmomentbildenden Stroms im Fall
einer plötzlich auftretenden Trommelblockierung.
[0068] Figur 1 zeigt einen Haushaltstrockner 1 als Beispiel für ein Wäschepflegegerät 3.
Der Haushaltstrockner 1 weist ein äußeres Gehäuse 5 und eine darin drehbar gelagerte
Trommel 7 auf. Die Trommel ist durch eine im Gehäuse 5 seitlich angeordnete Beladungsöffnung
9 mit Wäsche beladbar. Im Bereich der Beladungsöffnung 9 ist ein Balkon 11 angeordnet.
Der Balkon 11 umfasst typischerweise ein Flusensieb. Eine Trommelblockierung kann
beispielsweise durch das Verkeilen von Wäsche zwischen dem Balkon 11 und der Trommel
7 entstehen.
[0069] Figur 2 zeigt einen schematischen Aufbau des Wäschepflegegeräts 3. Das Wäschepflegegerät
3 umfasst die Trommel 7, welche in Bezug auf das die Trommel 7 umgebendes Gehäuse
5 rotierbar gelagert ist, einen Motor 13 mit einem Motorritzel 15, einen Antriebsriemen
17, der das Motorritzel 15 bzw. den Motor 13 mechanisch mit der Trommel 7 koppelt,
und eine Steuerung, die den Motor 13 steuert. Das Motorritzel 15 überträgt zusammen
mit dem Antriebsriemen 17 Drehmoment vom Motor 13 an die Trommel 7, wodurch die Trommel
7 in Rotation versetzt wird.
[0070] Um den Antriebsriemen 17 im Betrieb ausreichend zu spannen, kann der Motor 13 auf
einem Motorhalter 19 angeordnet sein. Der Motorhalter 19 kann wenigstens in einem
Punkt 21 drehbar gelagert sein. Eine Spannfeder 23 beaufschlagt den Motorhalter 19,
und damit auch den Motor 13 und das Motorritzel 15, mit einer Kraft und spannt dadurch
den Antriebsriemen 17.
[0071] Die Trommel 7 weist in ihrem Inneren Rippen 25 auf, welche im normalen Betrieb des
Wäschepflegegeräts 3 bei der Trommelrotation mit der Wäsche 27 kollidieren und die
Wäsche so vorteilhaft bearbeiten und/oder pflegen.
[0072] Figur 3a und 3b zeigen einen beispielhaften Ausschnitt eines zeitlich aufgelösten
drehmomentbildenden Stroms 29a des Motors 13 des Wäschepflegegeräts 3 ohne Tiefpassfilterung
und eines drehmomentbildenden Stroms 29b des Motors 13 mit Tiefpassfilterung. Figur
3a zeigt den normalen Betriebsfall einer sich drehenden Trommel 7. Figur 3b zeigt
den Fall einer Trommelblockierung. Die Werte in Fig. 3a und Fig. 3b wurden dabei während
des Schritts a) des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt bzw. gemessen.
[0073] Fig. 3a und 3b zeigen die deutliche Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses
des Stroms 29 b durch eine Tiefpassfilterung des Stroms 29a.
[0074] Die Erkennung einer Trommelblockierung durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt
beispielhaft im Fall von Fig. 3b nach der vorangegangenen Messung des Stroms in Schritt
a) wie folgt: Im Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Parametersatz
mit einem einzigen Parameter aus den in Schritt a) gemessenen Werten des drehmomentbildenden
Stroms im normalen Betriebsfall, welcher in Fig. 3a gezeigt ist, berechnet. Im vorliegenden
Fall weist der Parameter die Differenz aus Maximum 43 und Minimum 45 des aufgenommenen
drehmomentbildenden Stroms 29a auf. Die Differenz des nicht tiefpassgefilterten drehmomentbildenden
Stroms 29a in Fig. 3a beträgt ungefähr 0,8 A - 0,2 A = 0,6 A. Die Differenz des tiefpassgefilterten
drehmomentbildenden Stroms 29b in Fig. 3a beträgt ungefähr 0,62 A - 0,35 A = 0,27
A.
[0075] Im Schritt c) wird der Parameter auf ein für eine Trommelblockierung charakteristisches
Signal geprüft. Dazu wird beim ersten initialen Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach dem Erreichen der Solldrehzahl aus dem Parameter ein Grenzwertsatz mit einem
einzigen Grenzwert bestimmt. Beispielsweise kann der Grenzwert aus zu 0,3 A im Fall
des nicht tiefpassgefilterten Stroms 29a und zu 0,15 im Fall des tiefpassgefilterten
Stroms 29b berechnet werden.
[0076] Die in Fig. 3b gezeigten Werte liegen mit einer Differenz zwischen Maximum und Minimum
von ungefähr 0,2 A für den nicht tiefpassgefilterten Strom 29a und mit ungefähr 0,05
A des tiefpassgefilterten Stroms 29b jeweils unterhalb des Grenzwerts. Damit zeigt
Fig. 3b den Fall einer Trommelblockierung. Im Fall von Fig. 3b wird in Schritt d)
die Motorsteuerung angepasst und die Trommel beispielsweise reversiert, um die Blockierung
zu lösen.
[0077] Figur 4a und 4b zeigen einen beispielhaften Ausschnitt eines Frequenzspektrums 31
eines drehmomentbildenden Stroms des Motors 13 des Wäschepflegegeräts 3. Figur 4a
zeigt dabei den Fall einer sich drehenden Trommel 7. Figur 4b zeigt den Fall einer
Trommelblockierung.
[0078] Das Frequenzspektrum 31 einer sich drehenden Trommel in Fig. 4a zeigt ein klares
Maximum 33. Dieses Maximum 33' fehlt in Fig. 4b im Fall einer Trommelblockierung.
Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt dabei analog zu der Beschreibung
von Fig. 3a und 3b. Im Fall von Fig. 4a und 4b umfasst der Parameter und der daraus
berechnete Grenzwert beispielsweise die Summe der Amplituden in dem Frequenzbereich
von 0,5 Hz bis 2,5 Hz. Wird der Grenzwert beispielweise als die Hälfte des Parameters
berechnet, wird im Fall von Fig. 4b in Schritt c) ein charakteristisches Signal einer
Trommelblockierung festgestellt.
[0079] Fig. 5 zeigt einen beispielhaften Ausschnitt eines drehmomentbildenden Stroms eines
Wäschepflegegeräts 3. Ein erster Abschnitt 35 in Fig. 5 zeigt einen zeitlichen Verlauf
des drehmomentbildenden Stroms 37 einer sich drehenden Trommel 7. Ein zweiter Abschnitt
39 zeigt einen ab einem Blockierzeitpunkt 41 plötzlich ansteigenden drehmomentbildenden
Strom 37'.
[0080] Die Erkennung einer Trommelblockierung durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt
beispielhaft im Fall von Fig. 5 wie folgt: In Schritt a) wird der drehmomentbildende
Strom I
q gemessen. Im nachfolgenden Schritt f) wird der gemessene Werte des drehmomentbildenden
Stroms in einem Ringspeicher gespeichert. Im darauffolgenden Schritt b) wird aus allen
im Ringspeicher gespeicherten Werten der Mittelwert und/oder der Maximalwert als Parameter
des Parametersatzes berechnet. Im Schritt c) wird der letzte in Schritt a) gemessene
Wert mit dem in Schritt b) bestimmten Parameter verglichen. Übersteigt der letzte
gemessene Wert das Maximum z.B. um das 1,5-fache oder den Mittelwert z.B. um das 1,6-fache,
liegt ein charakteristisches Signal einer Trommelblockierung vor. Im Schritt d) wird
daher die Motorsteuerung angepasst und die Trommel beispielsweise reversiert, um die
Blockierung zu lösen.
[0081] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann folgender beispielhafter Algorithmus ausgeführt
werden:
Grundlage ist hier der drehmomentbildende Strom. Dieser wird in einer 1-ms-Zeitscheibe
gefiltert mit einer Zeitkonstanten von 20 ms (um das Messrauschen zu entfernen). In
der 100 ms-Zeitscheibe wird dieser gefilterte drehmomentbildende Strom in einem Array
abgelegt. Dieses Array beinhaltet 10 Elemente. Da dieses Array als Ringspeicher verwendet
wird, stehen dort somit die Werte der letzten Sekunde. Jedes Mal in der 100 ms-Zeitscheibe
werden der Minimalwert und der Maximalwert aus dem Array ermittelt. Jedes Mal in der
100 ms-Zeitscheibe wird geprüft, ob der Minimalwert einen gewissen Mindestwert überschreitet.
Ist das der Fall, wird die Differenz aus Maximalwert und Minimalwert errechnet. Liegt
dieser unterhalb einer gewissen Schwelle, wird eine Blockierung erkannt.
[0082] Diese konkreten Zahlenwerten sind beispielhaft und können den jeweiligen Anforderungen
entsprechend angepasst werden.
1. Verfahren zur Erkennung einer Trommelblockierung in einem Wäschepflegegerät (3),
das Wäschepflegegerät (3) aufweisend eine rotierbare Trommel (7), welche über einen
Antriebsriemen (17) von einem Motor (13) antreibbar ist,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
a) Bestimmen wenigstens eines oder mehrerer der nachfolgenden Werte des Motors (13):
drehmomentbildender Strom, Drehmoment, Phasenstrom und/oder Einhüllende des Phasenstroms,
b) Berechnen eines Parametersatzes aus den in Schritt a) bestimmten Werten,
c) Prüfen des Parametersatzes auf ein für eine Trommelblockierung charakteristisches
Signal,
d) Anpassen der Steuerung des Motors (13), wenn ein charakteristisches Signal festgestellt
wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verfahren erst durchgeführt wird, wenn der Motor
(13) des Wäschepflegegeräts (3) nach dem Anschalten eine Solldrehzahl erreicht hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Werte in Schritt a) während einer definierten
Messdauer bestimmt werden,
wobei in Schritt c) der Parametersatz mit einem Grenzwertsatz verglichen wird und
ein für eine Trommelblockierung charakteristisches Signal festgestellt wird, wenn
wenigstens ein Parameter des Parametersatzes einen damit korrespondierenden Grenzwert
des Grenzwertsatzes unterschreitet und
wobei der Grenzwertsatz wenigstens einmalig aus dem Parametersatz berechnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei in Schritt b) die Differenz zwischen dem Maximum
und dem Minimum und/oder die Standardabweichung der in Schritt a) bestimmten Werte
berechnet werden und einen Parametersatz bilden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei nach dem Schritt a) in einem weiteren Schritt e)
die in Schritt a) bestimmten Werte tiefpassgefiltert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3, wobei in Schritt b) die in Schritt a) bestimmten Werte
in wenigstens eine Frequenz oder ein kontinuierliches oder diskretes Frequenzspektrum
zerlegt werden und einen Parametersatz bilden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei in Schritt b) der Parametersatz durch eine diskrete
Fouriertransformation, eine schnelle Fourier-Transformation oder einen Goertzel-Algorithmus
berechnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Parametersatz die Summe der Amplituden
mehrerer Frequenzen in einem definierten Frequenzintervall umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Frequenzintervall Frequenzen von 0,5 Hz bis 2,5
Hz umfasst.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Trommel oder eine oder mehrere
Rippen der Trommel des Wäschepflegegeräts eine künstliche Unwucht aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei nach Schritt a) in einem weiteren Schritt
f) die in Schritt a) bestimmten Werte in einem Datenspeicher gespeichert werden,
wobei in Schritt b) aus allen oder einem Teil der gespeicherten Werte der Mittelwert
und/oder der Maximalwert berechnet werden und in dem Parametersatz umfasst werden,
wobei in Schritt c) der Parametersatz mit dem letzten in Schritt a) bestimmten Wert
verglichen wird und ein für eine Trommelblockierung charakteristisches Signal festgestellt
wird, wenn der letzte bestimmte Wert einen Parameter des Parametersatzes überschreitet.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei in Schritt f) die in Schritt a) bestimmten
Werte kontinuierlich in einem Ringspeicher abgelegt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 10 bis 12, wobei das für eine Trommelblockierung charakteristische
Signal festgestellt wird, wenn der zeitjüngste in Schritt a) bestimmte Wert das 1,2-,
vorzugsweise das 1,6-fache des in Schritt b) bestimmten Mittelwerts oder das 1,1-,
vorzugsweise das 1,5-fache des in Schritt b) bestimmten Maximalwerts überschreitet.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei in Schritt d) der Motor (13)
derart angesteuert wird, dass der Motor (13) seine Bewegungsrichtung umkehrt, seine
Drehzahl ändert und/oder anhält.
15. Wäschepflegegerät (3), wobei das Wäschepflegegerät (3) ausgestaltet und eingerichtet
ist, das Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche auszuführen.