[0001] Die Erfindung betrifft ein Strömungsleitelement für einen Radial-, Axial- oder Diagonalventilator
sowie einen Radial-, Axial- oder Diagonalventilator, der ein Strömungsleitelement
aufweist.
[0002] Ein Radialventilator mit einem Strömungsleitelement ist, z.B. aus
DE 42 18 826 A1 bekannt. Das Strömungsleitelement ist dazu eingerichtet, eine Einlassströmung auf
der Saugseite des Radialventilators zum Rotor des Radialventilators leiten. Der Rotor
ist mit Abstand zum Strömungsleitelement angeordnet. Der Rotor kann dadurch ohne Reibung
relativ zum Strömungsleitelement rotieren.
[0003] Ausgehend vom Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Strömungsleitelement zu schaffen, das eine verbesserte Effizienz des Betriebs eines
Radial-, Axial- oder Diagonalventilators ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Strömungsleitelement mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 sowie durch einen Radial-, Axial- oder Diagonalventilator mit den Merkmalen des
Patentanspruches 6 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Strömungsleitelement hat bei einem Ausführungsbeispiel einen
Strömungsteil und einen Abschlussteil, die aus Materialien mit unterschiedlicher Härte
bestehen. Vorzugsweise besteht das Strömungsleitelement aus diesen beiden Teilen.
Der Strömungsteil und der Abschlussteil können während und durch die Herstellung des
Strömungsleitelements miteinander verbunden werden, beispielsweise durch ein Zweikomponenten-Gießverfahren,
insbesondere Spritzgussverfahren. Dabei können der Strömungsteil und der Abschlussteil
hergestellt und miteinander verbunden werden. Alternativ dazu ist es auch möglich,
zuerst den Strömungsteil oder den Abschlussteil herzustellen und in eine Form einzulegen.
Anschließend wird der jeweils andere Teil durch ein Gießverfahren hergestellt und
dabei mit dem Strömungsteil bzw. dem Abschlussteil verbunden. Es ist auch möglich,
den Strömungsteil und den Abschlussteil separat herzustellen und anschließend durch
eine Haftverbindung oder eine stoffschlüssige Verbindung miteinander zu verbinden.
[0006] Bei einem anderen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel bestehen der Strömungsteil
und der Abschlussteil aus demselben Material.
[0007] Der Strömungsteil umgibt einen Strömungskanal. Bei einem Ausführungsbeispiel kann
der Strömungsteil allein den Strömungskanal begrenzen oder alternativ können der Strömungsteil
und der Abschlussteil gemeinsam den Strömungskanal begrenzen. An einem Endabschnitt
des Strömungselements ist der Abschlussteil angeordnet. Der Abschlussteil ist dazu
eingerichtet, eine Abschlusskante oder eine Abschlussfläche für einen Rotor und insbesondere
einen Schleuderring des Rotors des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators bereitzustellen,
an der der Rotor des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators anliegen oder der der
Rotor mit einer geringen Spaltweite gegenüberliegen kann. Der Abschlussteil - und
optional auch der Strömungsteil - besteht bzw. bestehen aus einem Material, dessen
Härte geringer als die Härte des Materials des Rotors des Radial- oder Diagonalventilators.
Bei einer Ausgestaltung, bei der der Strömungsteil aus einem anderen Material besteht
als der Abschlussteil kann die Härte des Materials das Abschlussteils geringer sein
als die Härte des Materials des Strömungsteils.
[0008] Durch den weicheren Abschlussteil kann der Rotor des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators
bei der ersten Inbetriebnahme in schleifendem Kontakt mit dem Abschlussteil stehen
und sich während einer ersten Betriebsphase des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators
in den Abschlussteil einschleifen. Alternativ kann die Spaltweite zwischen dem Rotor
und dem Abschlussteil bei Inbetriebnahme sehr gering gewählt werden, beispielsweise
maximal 1,0 mm oder max. 0,5 mm. Insbesondere kann das Verhältnis der Spaltweite zu
einem Ansaugdurchmesser des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators in einem Bereich
von einschließlich 0 bis einschließlich 0,01 liegen. Bei Radialventilatoren kann das
Verhältnis der Spaltweite zu einem Ansaugdurchmesser vorzugsweise in einem Bereich
von einschließlich 0 bis einschließlich 0,006 liegen. Veränderungen der Spaltweite
durch Temperaturschwankungen, die zu einem - zumindest zeitweisen - schleifenden Kontakt
zwischen dem Rotor und dem Abschlussteil führen, sind aufgrund des Materials des Abschlussteils
mit geringerer Härte unproblematisch. In beiden Fällen kann eine unerwünschte Leckageströmung
zwischen dem Strömungsleitelement und dem Rotor reduziert oder im Idealfall verhindert
werden. Zwar kann die Effizienz durch den Schleifkontakt zwischen dem Rotor und dem
Abschlussteil phasenweise etwas geringer sein. Jedoch kann sich der Rotor beim Betrieb
in das weichere Material des Abschlussteils einschleifen, so dass nach dem Einschleifen
lediglich ein geringer Reibungswiderstand oder kein Reibungswiderstand vorliegt und
aufgrund der geringeren Spaltweite gegenüber bisherigen Ventilatoranordnungen eine
verbesserte Effizienz erreicht ist.
[0009] Der Strömungsteil des Strömungselements kann bei einer Ausführungsform aus einer
metallischen Legierung oder aus Kunststoff bestehen.
[0010] Vorzugsweise besteht zumindest der Abschlussteil - und optional zusätzlich auch der
Strömungsteil - aus Kunststoff, insbesondere aus einem elastischen Kunststoff, wie
z.B. einem Elastomer oder einem thermoplastischen Elastomer. Auch Kautschuk, vorzugsweise
synthetischen Kautschuk, enthaltende Materialien können verwendet werden.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn der Abschlussteil - und optional zusätzlich auch der Strömungsteil
- aus einem Material besteht, das eine Härte von maximal 80 oder 90 Shore-D oder 80
oder 90 Shore-A aufweist. Vorzugsweise wird die Härte entsprechend DIN EN ISO 868
oder DIN ISO 7619-1 oder ASTM D2240-00 ermittelt.
[0012] Der erfindungsgemäße Radial-, Axial- oder Diagonalventilator weist bevorzugt einen
Schleuderring auf und hat einen Motor und einen Rotor, der drehbar um eine Drehachse
gelagert ist. Der Rotor ist vom Motor antreibbar. Am Rotor sind Ventilatorschaufeln
angeordnet, die bei einer Rotation des Rotors um die Drehachse eine Gasströmung erzeugen.
[0013] Stromaufwärts des Rotors ist ein Strömungselement angeordnet. Das Strömungselement
kann entsprechend einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele ausgeführt
sein.
[0014] Das Strömungsleitelement des erfindungsgemäßen Radial-, Axial- oder Diagonalventilators
hat einen Strömungsteil und einen Abschlussteil. Der Abschlussteil ist unmittelbar
benachbart zum Rotor angeordnet. Der Abschlussteil besteht aus einem Material, das
eine geringere Härte aufweist als das Material des gesamten Rotors oder zumindest
des Abschnitts des Rotors, der benachbart zum Abschlussteil angeordnet ist.
[0015] Wie bereits vorstehend erläutert, kann dadurch bei der Inbetriebnahme ein schleifender
Kontakt zwischen dem Rotor und dem Abschlussteil oder eine sehr geringe Spaltweite
zwischen dem Rotor und dem Abschlussteil eingestellt werden. Dies führt zu einer verbesserten
Effizienz des Betriebs des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn der Abschlussteil aus einem Material besteht, das eine geringere
Härte aufweist als das Material des Strömungsteils. Das Material des Strömungsteils
kann unabhängig vom Abschlussteil nach anderen benötigten Eigenschaften unabhängig
von der Härte ausgewählt werden, wie z.B. Gewicht, Herstellungskosten, thermische
Wärmeausdehnung, etc.
[0017] Zumindest bei der ersten Inbetriebnahme kann der Abschlussteil am Rotor anliegen
und sich der Rotor bei seiner Drehung um die Drehachse sozusagen in den Abschlussteil
einschleifen. Alternativ hierzu kann bei der Inbetriebnahme ein Spalt zwischen dem
Abschlussteil und dem Rotor eingestellt werden, der beispielsweise eine geringe Spaltweite
von maximal 1,0 mm oder maximal 0,5 mm aufweist. Vorzugsweise liegt das Verhältnis
der Spaltweite zu einem Ansaugdurchmesser des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators
in einem Bereich von einschließlich 0 bis einschließlich 0,01.
[0018] Die Spaltweite kann rechtwinklig zur Strömungsrichtung einer Strömung durch den Spalt
gemessen werden. Die Spaltweite kann somit durch den Abstand zwischen dem Rotor und
dem Abschlussteil in einer Querschnittsebene durch den Spalt definiert sein.
[0019] Bei einem Ausführungsbeispiel kann der Abschlussteil an einer Vorderkante oder einer
Vorderfläche des Rotors anliegen. Die Vorderfläche oder Vorderkante ist im Wesentlichen
in eine Axialrichtung parallel zur Drehachse ausgerichtet. Die Vorderkante oder Vorderfläche
kann beispielsweise planar sein oder einen konvex gekrümmten Verlauf aufweisen. Die
Vorderkante oder Vorderfläche verbindet insbesondere eine Innenfläche, die der Drehachse
zugewandt ist mit einer Außenfläche, die der Drehachse abgewandt ist. Die Innenfläche
und die Außenfläche können beispielsweise konzentrisch zueinander angeordnet sein.
[0020] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Abschlussteil an einer Innenkante
oder einer Innenfläche des Rotors anliegen. Die Innenkante oder die Innenfläche kann
der Drehachse des Rotors zugewandt sein.
[0021] Bei einem weiteren abgewandelten Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, dass der
Abschlussteil an einer Außenkante oder einer Außenfläche des Rotors anliegt, die der
Drehachse abgewandt ist.
[0022] Der Radial-, Axial- oder Diagonalventilator kann beispielsweise ein rückwärtsgekrümmter
Radialventilator oder ein Axialventilator oder ein Diagonalventilator mit Schleuderring
sein. Bei einem rückwärtsgekrümmten Radialventilator verlaufen die Ventilatorschaufeln
des Rotors bezogen auf eine Radialebene, die die Drehachse aufweist, von einer Innenkante
gekrümmt radial nach außen bis zu einer Außenkante. Die Krümmung ist entgegen der
Drehrichtung des Rotors gerichtet. Die Außenkante kann in Drehrichtung hinter der
Innenkante der Ventilatorschaufel angeordnet sein.
[0023] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Radial-, Axial- oder Diagonalventilators mit einem Strömungsleitelement in einer schematischen
Schnittdarstellung entlang der Drehachse des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators,
Figuren 2-8 jeweils ein Ausführungsbeispiel einer Ausgestaltung eines Übergangsbereichs
zwischen dem Strömungsleitelement und dem Rotor des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators
in einer Teildarstellung (Bereich X in Figur 1),
Figur 9 eine Prinzipdarstellung des Gesamtwirkungsgrades des erfindungsgemäßen Radial-,
Axial- oder Diagonalventilators verglichen mit einem Radialventilator gemäß dem Stand
der Technik jeweils abhängig vom Volumenstrom,
Figur 10 eine Prinzipdarstellung des Drucks an der Saugseite des erfindungsgemäßen
Radial-, Axial- oder Diagonalventilators verglichen mit einem Radialventilator gemäß
dem Stand der Technik jeweils abhängig vom Volumenstrom und
[0024] Figur 1 eine Prinzipdarstellung der Geräuschentwicklung des erfindungsgemäßen Radial-,
Axial- oder Diagonalventilators verglichen mit einem Radialventilator gemäß dem Stand
der Technik jeweils abhängig vom Volumenstrom.
[0025] Die Erfindung ist für die Verwendung in oder mit einem Radial-, Axial- oder Diagonalventilator
geeignet. Nachfolgend wird die Erfindung basierend auf einem Ausführungsbeispiel im
Zusammenhang mit einem Radialventilator 15 erläutert und kann beispielsweise auch
bei einem Diagonalventilator mit Schleuderring verwendet werden.
[0026] In Figur 1 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel des Radialventilators 15 in einem
Schnittbild entlang einer Drehachse R dargestellt. Der Radialventilator 15 hat einen
drehbar um die Drehachse R gelagerten Rotor 16. Der Rotor 16 ist durch einen Motor
17 rotierend um die Drehachse R antreibbar.
[0027] Der Rotor 16 hat eine Rückseite 18 und eine Vorderseite 19. An der Rückseite 18 weist
der Rotor 16 ein Verbindungselement 20 auf, das mit dem Rotor des Motors 17 drehfest
verbunden ist. Das Verbindungselement 20 kann beispielsweise ein Verbindungsring 21
sein.
[0028] In einer Axialrichtung A parallel zur Drehachse R hat der Rotor 16 mit Abstand zum
Verbindungsring 21 einen Schleuderring 22, der die Drehachse R koaxial umschließt.
Zwischen dem Verbindungsring 21 und dem Schleuderring 22 erstrecken sich mehrere in
Umfangsrichtung um die Drehachse R verteilt angeordnete Ventilatorschaufeln 23. Die
Form und Größe der Ventilatorschaufeln 23 kann variieren. Beim Ausführungsbeispiel
handelt es sich um einen rückwärtsgekrümmten Radialventilator 15. Die Ventilatorschaufeln
23 erstrecken sich in Drehrichtung des Rotors 16 um die Drehachse R gekrümmt. Die
Ventilatorschaufeln 23 haben jeweils eine bezogen auf die Drehachse R radial innen
angeordnete Innenkante und eine radial außen angeordnete Außenkante. In Drehrichtung
um die Drehachse R des Rotors 16 kann die Außenkante weiter hinten angeordnet sein
als die Innenkante jeder Ventilatorschaufel 23. Die Innenkanten der Ventilatorschaufeln
23 sind mit Abstand zur Drehachse R angeordnet.
[0029] In Strömungsrichtung stromaufwärts des Rotors 16 weist der Radialventilator 15 ein
Strömungsleitelement 27 auf. Das Strömungsleitelement 27 ist dazu eingerichtet, eine
Einlassströmung bzw. Ansaugströmung des Radialventilators zum Rotor 16 hin zu leiten.
Der minimale Innendurchmesser des Strömungsleitelements 27 entspricht beispielsgemäß
einen Ansaugdurchmesser d. Bei dem Radialventilator 15 wird die Ansaugströmung in
den Bereich radial innerhalb der Ventilatorschaufeln 23 geleitet und bei einer Rotation
des Rotors 16 tangential zur Rotationsrichtung des Rotors 16 in einen nicht dargestellten
Auslasskanal eines Gehäuses abgegeben.
[0030] Das Strömungsleitelement 27 hat in Strömungsrichtung der Ansaugströmung betrachtet
einen stromabwärts angeordneten Endabschnitt 28, der dem Rotor 16 des Radialventilators
15 zugeordnet ist. Der Rotor 16 ist benachbart zum Endabschnitt 28 angeordnet. Der
Übergangsbereich im Anschluss an den Endabschnitt 28 des Strömungsleitelements 27
und dem Rotor 16 ist in Figur 1 mit X gekennzeichnet und für unterschiedliche Ausführungsbeispiele
schematisch in den Figuren 2-8 dargestellt.
[0031] Erfindungsgemäß hat das Strömungsleitelement 27 einen Strömungsteil 29 und einen
Abschlussteil 30. Zumindest der Strömungsteil 29 begrenzt einen Strömungskanal 31,
durch den die Ansaugströmung strömen kann. Der Strömungskanal 31 kann bei einigen
Ausführungsbeispielen des Strömungsleitelements 27 auch gemeinsam von dem Strömungsteil
29 und dem Abschlussteil 30 begrenzt sein.
[0032] Der Strömungsteil 29 und der Abschlussteil 30 bestehen bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
aus unterschiedlichen Materialien. Insbesondere kann dann die Härte des Materials
des Abschlussteils 30 geringer als die Härte des Materials des Strömungsteils 29.
Der Strömungsteil 29 kann beispielsweise aus einer metallischen Legierung oder Kunststoff
bestehen. Vorzugsweise besteht der Abschlussteil 30 - und optional auch der Strömungsteil
29 bzw. das gesamte das Strömungsleitelement 27 - aus Kunststoff und insbesondere
aus einem elastischen Kunststoff, wie z.B. einem Elastomer oder einem thermoplastischen
Elastomer.
[0033] Der Abschlussteil 30 hat vorzugsweise eine Härte von maximal 80 bis 90 Shore-D oder
80 bis 90 Shore-A aufweist. Die Härte kann entsprechend DIN EN ISO 868 oder DIN ISO
7619-1 oder ASTM D2240-00 ermittelt werden.
[0034] Die Härte des Materials des Rotors 16 oder zumindest des Schleuderrings 22 ist größer
als die Härte des Materials des Abschlussteils 30. Dadurch besteht die Möglichkeit,
den Rotor 16 und beispielsgemäß den Schleuderring 22 bei der Inbetriebnahme des Radialventilators
15 mit Kontakt zum Abschlussteil 30 anzuordnen, so dass sich der Rotor 16 bzw. der
Schleuderring 22 während einer ersten Betriebsphase des Radialventilators 15 in den
Abschlussteil 30 einschleift. Durch das Einschleifen wird Material vom Abschlussteil
30 abgetragen und die am Rotor anliegende Abschlussfläche passt sich an die Kontur
der anliegenden Fläche des Rotors 16 an. Durch dieses Einschleifen nimmt der Reibungswiderstand
bei der Drehung des Rotors 16 relativ zum Abschlussteil ab, bis kein oder lediglich
nur noch ein sehr geringer Reibungswiderstand herrscht. Der Spalt zwischen dem Rotor
16 und dem Abschlussteil 30 kann auf diese Weise nahezu vollständig eliminiert werden.
[0035] Alternativ hierzu kann der Rotor 16 gegenüber dem Abschlussteil 30 derart installiert
werden, dass eine Spaltweite w eines Spalts 32 zwischen dem Rotor 16 (beispielsgemäß
dem Schleuderring 22) und dem Abschlussteil 30 beispielsweise maximal 1,0 mm beträgt
und vorzugsweise maximal 0,5 mm beträgt. Beim Ausführungsbeispiel gilt für das Verhältnis
der Spaltweite w zum Ansaugdurchmesser d: 0 ≤ w/d ≤ 0,01, insbesondere 0 ≤ w/d ≤ 0,0006.
Ein Ausführungsbeispiel mit einem Spalt 32 zwischen dem Abschlussteil 30 und dem Schleuderring
22 ist in Figur 3 dargestellt.
[0036] Bei anderen Ausführungsbeispielen oder anderen Ventilatortypen, insbesondere Axial-
oder Diagonalventilatoren kann für das Verhältnis der Spaltweite w zu einem Ansaugdurchmesser
d beispielsweise gelten: 0 ≤ w/d ≤ 0,01.
[0037] Der Schleuderring 22 und vorzugsweise der gesamte Rotor 16 können aus einer metallischen
Legierung, einem Kunststoff, einem Verbundwerkstoff oder einer Kombination davon hergestellt
sein.
[0038] Die Form des Schleuderrings 22 kann abhängig von der Ausgestaltung des Rotors 16
bzw. des Radialventilators 15 variieren. Beim Ausführungsbeispiel ist der Schleuderring
22 ein nicht lediglich plattenförmiger, dreidimensionaler Körper, der sich bezüglich
der Drehachse R in einer Radialrichtung R und in Axialrichtung A erstreckt. Der Schleuderring
22 hat an der Vorderseite 19 des Rotors eine Vorderfläche 35, die auch als Vorderkante
bezeichnet werden kann. Die Vorderfläche 35 verbindet eine der Drehachse R zugewandte
Innenfläche 36 des Schleuderrings 22 mit einer der Drehachse R abgewandten Außenfläche
37 des Schleuderrings 22. Im Anschluss an die Vorderfläche 35 hat die Innenfläche
36 beim Ausführungsbeispiel einen vorderen Abschnitt 38, der sich im Wesentlichen
in Axialrichtung A erstreckt. Zusätzlich oder alternativ kann die Außenfläche 37 einen
vorderen Abschnitt 39 im Anschluss an die Vorderfläche 35 aufweisen, der sich im Wesentlichen
in Axialrichtung A erstreckt. Grundsätzlich ist der Verlauf der Innenfläche 36 und
der Außenfläche 37 anwendungsabhängig beliebig wählbar.
[0039] Bei dem hier veranschaulichten Ausführungsbeispiel des Schleuderrings 22 hat die
Vorderfläche 35 einen konvex gekrümmten Verlauf und kann beispielsweise durch eine
mit einem Radius versehene Vorderkante gebildet sein. In Abwandlung hierzu kann die
Vorderfläche 35 auch eine planare Fläche sein.
[0040] Bei dem Ausführungsbeispiel des Strömungsleitelements 27 in Figur 2 liegt der Abschlussteil
30 an der Vorderfläche 35 an. In Radialrichtung R kann die Breite des Abschlussteils
30 im Wesentlichen der Breite des sich anschließenden Strömungsteils 29 und/oder der
Vorderfläche 35 entsprechen. Die Vorderfläche 35 hat sich in den Abschlussteil 30
eingeschliffen und dort eine konkave Vertiefung gebildet. Bei dieser Anordnung ist
der Übergang zwischen dem Strömungsleitelement 27 und dem Rotor 16 im Wesentlichen
spaltfrei. Leckageströmungen zwischen dem Strömungsleitelement 27 und dem Rotor 16
und konkret zwischen dem Abschlussteil 30 und dem Schleuderring 22 können vollständig
oder nahezu vollständig vermieden werden.
[0041] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 3 entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
aus Figur 2. Der Unterschied besteht darin, dass zwischen dem Strömungsleitelement
27 und dem Rotor 16 ein Spalt 32 vorhanden ist, insbesondere zwischen dem Abschlussteil
30 und dem Schleuderring 22. Die Spaltweite w wird rechtwinklig zur Strömungsrichtung
durch den Spalt 32 gemessen und beispielsgemäß rechtwinklig zur Vorderfläche 35. Die
Spaltweite w kann sehr gering gewählt werden, vorzugsweise maximal 0,5 mm. In Abwandlung
zu der dargestellten Ausführungsform können die den Spalt 32 begrenzenden Flächen
auch eine beliebig andere Form aufweisen und beispielsweise planare Flächen sein,
die sich rechtwinklig oder schräg zur Drehachse R erstrecken.
[0042] In Figur 4 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des Strömungsleitelements 27
dargestellt. Das Strömungsleitelement 27 hat im Endabschnitt 28 einen Durchmesser,
der maximal so groß ist wie der Innendurchmesser des vorderen Abschnitts 38 der Innenfläche
36. Der Abschlussteil 30 des Strömungsleitelements 27 liegt bei diesem Ausführungsbeispiel
am vorderen Abschnitt 38 der Innenfläche 36 an oder kann alternativ unter Bildung
eines Spalts gegenüberliegend zum vorderen Abschnitt 38 der Innenfläche 36 angeordnet
sein. Der Abschlussteil 30 liegt dabei an einer Stelle an der Innenfläche 36 an, die
mit Abstand zur Vorderfläche 35 angeordnet ist.
[0043] In Abwandlung hierzu zeigt Figur 5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Abschlussteil
30 des Strömungsleitelements 27 einen Außendurchmesser aufweist, der zumindest nach
dem Einschleifen maximal dem Innendurchmesser der Innenfläche 36 bzw. dem vorderen
Abschnitt 38 der Innenfläche 36 entspricht. In Axialrichtung A liegt der Abschlussteil
30 entlang einer sich in Axialrichtung A erstreckenden Fläche am Schleuderring 22
an, die in Axialrichtung A länger ist als beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4.
Die Anlagefläche erstreckt sich bei diesem Ausführungsbeispiel bis zum Übergang des
vorderen Abschnitts 38 der Innenfläche 36 in die Vorderfläche 35. Bei dieser Ausführungsform
kann eine sehr gute Abdichtung und gleichzeitig ein guter Strömungsverlauf im Übergangsbereich
zwischen dem Strömungsleitelement 27 und dem Rotor 16 erreicht werden.
[0044] Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen des Strömungsleitelements 27 bildet
der Abschlussteil 30 im Endabschnitt 28 eine Verlängerung des Strömungsteils 29 und
schließt sich in Strömungsrichtung an den Strömungsteil 29 an. Alternativ hierzu ist
es auch möglich, dass der Abschlussteil 30 eine Lage oder Schicht bildet, die im Endabschnitt
28 auf den Strömungsteil 29 aufgebracht ist, wie es stark schematisiert in den Figuren
6 und 7 dargestellt ist. Dabei kann der Abschlussteil 30 eine äußere Lage 40 (Figur
6) oder eine innere Lage 41 (Figur 7) bilden. Die äußere Lage 40 ist auf der der Drehachse
R abgewandten Seite des Strömungsteils 29 und mithin außerhalb des Strömungskanals
31 angeordnet. Die innere Lage 41 ist innerhalb des Strömungskanals 31 angeordnet,
auf der der Drehachse R zugewandte Seite des Strömungsteils 29.
[0045] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele können auch miteinander kombiniert
werden. Beispielsweise kann der Abschlussteil 30 mit der Vorderfläche 35 und der Innenfläche
36 und optional zusätzlich der Außenfläche 37 zusammenarbeiten und daran anliegen
oder unter Bildung des Spalts 32 gegenüberliegen.
[0046] Somit kann beispielsweise das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 kombiniert werden und dadurch ein Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8
erhalten werden. Allerdings besteht bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8 im Unterschied
zum Ausführungsbeispiel nach Figur 5 keine Anlage zwischen dem Abschlussteil 30 und
dem Schleuderring 22. Vielmehr ist hier ein Spalt vorhanden, ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel
nach Figur 3. Der Spalt 32 hat eine Spaltweite w und ist anders als beim Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 kein Axialspalt, sondern ein Radialspalt. Der Spalt 32 ist beim Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 8 zwischen dem Abschlussteil 30 und dem vorderen Abschnitt 38 gebildet.
[0047] In den Figuren 9-11 sind schematisch Kurven K1 bis K6 jeweils abhängig vom Volumenstrom
Q des Radialventilators 15 veranschaulicht. Die Kurven K1, K3, K5 entsprechen einem
Ausführungsbeispiel des Radialventilators 15 gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei
der Schleuderring 22 im Wesentlichen spaltfrei am Abschlussteil 30 anliegt. Gestrichelt
dargestellte Kurven K2, K4, K6 gehören zu einem Radialventilator gemäß dem Stand der
Technik, der einen Spalt zwischen Rotor und Strömungsleitelement von etwa 3,0 mm aufweist.
[0048] Figur 8 zeigt eine erste Kurve K1, die den statischen Gesamtwirkungsgrad des erfindungsgemäßen
Radialventilators 15 darstellt. Gestrichelt ist in einer zweiten Kurve K2 der Gesamtwirkungsgrad
bei dem Radialventilator gemäß dem Stand der Technik gezeigt. Der Gesamtwirkungsgrad
kann durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung um etwa 4% bis 5% verbessert werden.
[0049] In Figur 10 ist in einer dritten Kurve K3 und einer vierten Kurve K4 jeweils der
Differenzdruck p zwischen der Saug- und Druckseite des Radialventilators abhängig
vom Volumenstrom Q dargestellt. Die dritte Kurve K3 zeigt den Differenzdruckverlauf
des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels des Radialventilators und die vierte Kurve
K4 für einen Radialventilator gemäß dem Stand der Technik.
[0050] Figur 11 zeigt schematisch Geräuschentwicklung des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
des Radialventilators (fünfte Kurve K5) sowie des Radialventilators gemäß dem Stand
der Technik (sechste Kurve K6), wobei eine Schallleistung L abhängig vom Volumenstrom
Q dargestellt ist. Es ist zu erkennen, dass die Schallleistung beim erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel deutlich niedriger ist als beim Stand der Technik, beispielsweise
bis zu 1,6 dbA.
[0051] Anhand der Figuren 8-11 ist zu erkennen, dass die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Strömungsleitelements 27 bzw. des Radialventilators 15 mit einem solchen Strömungsleitelement
27 deutliche Vorteile mit sich bringt, nicht nur im Hinblick auf die Effizienz.
[0052] Die Erfindung betrifft ein Strömungsleitelement 27 und einen Radial-, Axial- oder
Diagonalventilator mit einem solchen Strömungsleitelement 27. Das Strömungsleitelement
27 weist einen Strömungsteil 29 und einen Abschlussteil 30 auf. Der Abschlussteil
30 arbeitet mit einem Abschnitt des Rotors 16 des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators
zusammen, der unmittelbar benachbart zu einem stromabwärts angeordneten Endabschnitt
28 eines vom Strömungsteil 29 begrenzten Strömungskanals 31 angeordnet ist. Dieser
Abschnitt kann beispielsweise durch einen Schleuderring 22 des Rotors 16 gebildet
sein. Das Material dieses Abschnitts des Rotors 16 (z.B. Schleuderring 22) hat eine
größere Härte als das Material des Abschlussteils 30 des Strömungsleitelements 27.
Zusätzlich oder alternativ kann die Härte des Strömungsteils 29 größer sein als die
Härte des Abschlussteils 30.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 15
- Radialventilator
- 16
- Rotor des Radialventilators
- 17
- Motor
- 18
- Rückseite des Rotors
- 19
- Vorderseite des Rotors
- 20
- Verbindungselement
- 21
- Verbindungsring
- 22
- Schleuderring
- 23
- Ventilatorschaufel
- 27
- Strömungsleitelement
- 28
- Endabschnitt
- 29
- Strömungsteil
- 30
- Abschlussteil
- 31
- Strömungskanal
- 32
- Spalt
- 35
- Vorderfläche
- 36
- Innenfläche
- 37
- Außenfläche
- 38
- vorderer Abschnitt der Innenfläche
- 39
- vorderer Abschnitt der Außenfläche
- 40
- äußere Lage
- 41
- Innere Lage
- A
- Axialrichtung
- d
- Ansaugdurchmesser
- G
- Gesamtwirkungsgrad
- K1
- erste Kurve
- K2
- zweite Kurve
- K3
- dritte Kurve
- K4
- vierte Kurve
- K5
- fünfte Kurve
- K6
- sechste Kurve
- L
- Schallleistung
- p
- Eingangsdruck
- Q
- Volumenstrom
- R
- Drehachse
- w
- Spaltweite
1. Strömungsleitelement (27) zur Strömungsleitung einer Ansaugströmung für einen Radial-,
Axial- oder Diagonalventilator (15), wobei das Strömungsleitelement (27) einen Strömungsteil
(29) und einen Abschlussteil (30) aufweist, wobei der Strömungsteil (29) einen Strömungskanal
(31) umgibt, an dessen stromabwärts angeordnetem Endabschnitt (28) der Abschlussteil
(30) angeordnet ist, der aus einem Material besteht, das eine geringere Härte aufweist
als das Material des Strömungsteils (29) und/oder als das Material eines Rotors (16)
des Radial-, Axial- oder Diagonalventilators (15).
2. Strömungsleitelement nach Anspruch 1, wobei der Strömungsteil (29) aus einer metallischen
Legierung oder Kunststoff besteht.
3. Strömungsleitelement nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Abschlussteil (30) aus Kunststoff
besteht.
4. Strömungsleitelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abschlussteil
(30) aus einem ein Elastomer, insbesondere ein thermoplastisches Elastomer, enthaltenden
Material besteht.
5. Strömungsleitelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abschlussteil
(30) aus einem Material besteht, das eine Härte von maximal 80 oder 90 Shore-A oder
Shore-D aufweist.
6. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator (15) aufweisend:
- einen Motor (17),
- einen vom Motor (17) antreibbaren Rotor (16), an dem Ventilatorschaufeln (23) angeordnet
sind, die dazu eingerichtet sind bei einer Rotation des Rotors (16) um eine Drehachse
(R) eine Gasströmung zu erzeugen,
- ein Strömungsleitelement (27), das stromaufwärts des Rotors (16) angeordnet ist,
wobei das Strömungsleitelement (27) einen Strömungsteil (29) und einen Abschlussteil
(30) aufweist, wobei der Abschlussteil (30) unmittelbar benachbart zum Rotor (16)
angeordnet ist und aus einem Material besteht, das eine geringere Härte aufweist als
das Material des unmittelbar benachbart zum Abschlussteil (30) angeordneten Abschnitts
des Rotors (16).
7. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach Anspruch 6, wobei der Abschlussteil aus
einem Material besteht, das eine geringere Härte aufweist als das Material des Strömungsteils
(29).
8. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Abschlussteil
(30) am Rotor (16) zumindest abschnittsweise anliegt.
9. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Abschlussteil
(30) und der Rotor (16) einen Spalt (32) mit einer Spaltweite (w) begrenzen, wobei
das Verhältnis der Spaltweite (w) geteilt durch einen Ansaugdurchmesser (d) des Radial-
oder Diagonalventilators kleiner ist als 0,01.
10. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Abschlussteil (30) an einer Vorderfläche (35) des Rotors (16) anliegt, die im
Wesentlichen parallel zur Drehachse (R) ausgerichtet ist.
11. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der
Abschlussteil (30) an einer Innenfläche (36) des Rotors (16) anliegt, die der Drehachse
(R) zugewandt ist.
12. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach einem der Ansprüche 6 bis 11, wobei der
Radial- oder Diagonalventilator ein rückwärtsgekrümmter Radialventilator ist.
13. Radial-, Axial- oder Diagonalventilator nach einem der Ansprüche 6 bis 12, wobei der
Rotor (16) einen koaxial um die Drehachse (R) und unmittelbar benachbart zum Abschlussteil
(30) angeordneten Schleuderring (22) aufweist.